triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Corona Virus (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47641)

triathlonnovice 24.03.2025 20:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777719)
Nein. Es ging nicht um "jegliche Kritik". Sondern um Kritik von Leuten, die quer denken statt geradeaus und damit die öffentliche Debatte vergiftet haben.

Querdenker können nicht für sich in Anspruch nehmen, ein Teil der wissenschaftlichen Debatte zu sein. Dafür fehlen ihnen die Fachkenntnisse, auch wenn sie das selbst nicht merken.

Hier geht es doch nicht um "Querdenker", was immer du damit auch meinst, Es ging/sollte um einen Austausch an Information auf Augenhöhe gehen. Das war leider nicht Fall, allerdings ist dies in den meisten Debatten der Fall.

triathlonnovice 24.03.2025 20:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777681)
Gut. Dann halten wir auf Seite 4243 dieses Threads fest, dass Menschen sich irren können. Zweifellos eine wertvolle Information für alle, die das nicht wussten.

Dennoch bleibt es ein großer Unterschied, ob sich eine wissenschaftliche Hypothese als falsch erweist oder quergedachter Quark, der in der Regel andere Ziele verfolgt, als sich der Wahrheit zu nähern.

Querdenker sind ebenso wie Theologen ganz scharf auf die Irrtümer der Wissenschaft, weil das aus ihrer Sicht den intellektuellen und methodischen Abstand zu ihnen verringert. Sie verstehen nicht, dass Hypothesenbildung und Falsifikation eine intellektuelle und methodische Leistung darstellen.


Ich weiß nicht was du mit deinen "Querdenkern" hast ? Die Diskussion steht hier doch nicht zur Debatte. Es geht/ging lediglich um einen Vergleich zwischen Wissenschaftlichen Hypothesen und deren Bewertungen durch "Fachkundige und nicht Fachkundige.

Loretta2.0 24.03.2025 20:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777865)
Die Erfahrung, daß es in der Wissenschaftswelt nicht nur sich gegenseitig befruchtende Kooperation durch Austausch von Ideen, sondern viel Konkurrenzdenken, gegenseitiges Diskreditieren und madig machen anderer Ansätze vorkommt, ist die erfahrene Realität aus meinen 35 Jahren in der Forschungswelt; ich habe konkrete Erfahrungen aus Technik und Medizin-Forschung. Je höher die Position des Forschers, desto eher kommt sowas vor, weil es eben um Prestige und Fördermittel gehen kann. Bzgl. Drosten-Streek hatte ich die öffentlichen unsachlichen Äußerungen von Drosten über Streek (Streeks Aussagen seien an vielen Toten schuld...) als Beispiel in Erinnerung.

Das ist kein Beispiel für Dein erwähntes Konkurrenzdenken, sondern eine Einschätzung zu einer Handlung, bzw. Handlungen Streeks.
Passenderweise bringst Du auch nur etwas über Drosten...
Natürlich gibt es Konkurrenzdenken in der Forschung, wie überall.
Zu Streek kann ich Dir folgendes gesichert sagen von Menschen, die mit ihm zu tun hatten:
Er gilt als sehr eitel und geltungssüchtig.
Zur Art seiner Herangehensweise bei der von ihm verbreiteten Heinsberg"Studie":
diese entsprach in keinster Weise den üblichen Forschungsstandards, das war ein absolutes Unding was er da rausgehauen hat.
Aber um auf den Kern meiner Frage an Dich zurückzukehren lässt sich festhalten:
Du hast eine konkrete Behauptung aufgestellt, die Du nicht konkret belegen kannst.
Und wählst dafür den Umweg, dass Du woanders da häufig erlebt hast, etc.
Somit ist Deine Aussage für die Tonne...

Schwarzfahrer 24.03.2025 21:44

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1777890)
Das ist kein Beispiel für Dein erwähntes Konkurrenzdenken, sondern eine Einschätzung zu einer Handlung, bzw. Handlungen Streeks. Passenderweise bringst Du auch nur etwas über Drosten
...
Aber um auf den Kern meiner Frage an Dich zurückzukehren lässt sich festhalten:
Du hast eine konkrete Behauptung aufgestellt, die Du nicht konkret belegen kannst.
Und wählst dafür den Umweg, dass Du woanders da häufig erlebt hast, etc.
Somit ist Deine Aussage für die Tonne...

Ich schätze, Du hast meine ursprüngliche Aussage mißverstanden als speziellen Bezug auf Drosten und Streek - die waren für mich einfach ein Beispiel für das vielfach erlebte Verhalten von Wissenschaftlern untereinander - letzteres war mein Hauptpunkt, nicht mein Umweg.

Ich dachte, es ist egal welchen Teilaspekt des Gekabbeles der Beiden ich als Beispiel bringe, ich nahm, was mir als erstes in Erinnerung kam, da es hierfür völlig egal ist, wer angefangen hat oder wer Recht hatte; von respektvoller und problemorientierter Zusammenarbeit war ihre öffentlich ausgetragene Beziehung deutlich entfernt, darauf kam es mir an. Beispiele von Forscherstreit in den 90-er Jahren aus meinem Berufsumfeld oder aus einem weniger bekannten medizinischen Bereich hätten den wenigsten etwas gesagt. Und natürlich hat mir keiner seine Motive erläutert, aber man darf wohl aus dem Verhalten in einem Diskurs einen Eindruck bekommen, und seine Schlüsse ziehen. Wenn Du andere Erklärung dafür hast, ist es Dir freigestellt.

chris.fall 24.03.2025 21:54

Moin,

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1777641)
Wie auch immer, Schweden hatte im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hohe Todeszahlen, besonders im Vergleich zu den skandinavischen Nachbarländern. Pro Kopf 14% mehr als Deutschland.

nach diesem Post lese ich im Folgenden

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777705)
Ha ha, statt überheblichen Sarkasmus sollte man festhalten,

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777706)
Den letzten Satz finde ich überflüssig polemisch/persönlich angreifend und überheblich.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777707)
Und schon seid ihr beide wieder dabei, jegliche Kritik an den Coronamaßnahmen als erratischen Quark abzustempeln, um es damit zu diskreditieren. Das ist auf dem Niveau von "alle Migranten sind Verbrecher".
(...)
aber wiederum alle Kritiker der Corona-Maßnahmen, besonders der Menschen, die sich gegen die noch nie dagewesenen Angriffe auf die individuellen Grundrechte verteidigten, unter diesen Generalverdacht zu stellen halte ich für infame Diskreditierung der Leute und Abwertung der Grundrechte.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777757)
Wie definierst Du das Recht, Kritik zu üben ohne diffamiert zu werden?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777764)
Im zivilen demokratischen Leben gibt es keinen, der Befehle zu geben hat, und keinen, der gehorchen muß, sondern jeder

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777882)
Wenn das alles für Dich "argumentatives Ignorieren" ist, dann können wir es dabei belassen.

kein einziges Argument von Dir.

Es mag sein, dass mir die entgangen sind, weil ich das alles nach diesen ewigen Wiederholungen von "Man wird ja noch sagen dürfen, dass ...", die da bei mir hängen bleiben, nicht alles gelesen habe.

Es mag auch sein, dass ich da bei einem sehr aktiven Forumsmitglied mit dem "Cherry Picking" in die Lehre gegangen bin, und nur die Stellen zitiere, auf die ich gerade eine Antwort habe.

Deine Argumente kamen für mich erst als Antwort auf meinen Post.

Und ja, das ist meiner Meinung nach "argumentatives Ignorieren".

Das schöne an einer Meinung ist - und ich folge da Deiner Argumentation - dass man sie sich auch bilden und und dann äußern darf, auch wenn man längst nicht alle Fakten kennt oder sie sogar bewusst ignoriert:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777764)
Betroffenheit ist eine wichtige Basis, sich zu einem Thema zu äußern; nicht notwendig aber hinreichend, da die Betroffenheit auf jeden Fall eine persönliche Meinung (die nicht unbedingt alle Aspekte sieht, aber doch legitim ist) objektiv begründen kann.


Viele Grüße,

Christian

chris.fall 24.03.2025 22:40

Moin,

dazu

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777882)
Ebenso ist die Tatsache durch Studien belegt, daß die Schulschließung in Finnland gegenüber den offenen Schulen in Schweden keinen messbaren Unterschied bzgl. der Hauptzielgröße "schwere Erkrankung" ausgemacht hat.

habe ich als sehr "Betroffener" einer damals Vierjährigen natürlich auch eine Meinung: Das sagt uns hier in Deutschland nichts. Zig andere Faktoren, die das Infektionsgeschehen beeinflussen, sind "da oben" anders. Äpfel mit Birnen... Du weißt schon. Die Fakten zur Wirksamkeit der ganzen Schließungen hat Arne ja schon genannt.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777882)
Somit ist hier keinerlei Zusammenhang zu Schulschließungen nachzuweisen.

Dass Schulschließungen einen hohen nachweisbaren Effekt hatten, kannst Du - wie schon gesagt - in Arnes ganzen Posts weiter oben nachlesen.

Wir kennen die Sterberate in den ganzen von Dir genannten Ländern ohne die Maßnahme Schulschließungen nicht. Das beweist also gar nichts. Wie hieß das noch mal? Ach ja, kurz gegoogelt: Präventionsparadoxon.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1777882)
Ich schließe nur noch mit einer Referenz, nach der wohl auch das Europaparlament Querdenker-Quark verbreitet ohne Argumente:

Auch das ist weiter oben schon (und wahrscheinlich auch schon an anderen Stellen hier im Faden zigmal) diskutiert worden: Das ist eine politische Entscheidung, die wesentlich mehr Parameter in Betracht ziehen muss(!) als die reine Wissenschaft.


Gute Nacht,

Christian

Koschier_Marco 24.03.2025 23:21

Befehl und Gehorsam ist die Basis jeder Armee auch der BW

Schwarzfahrer 25.03.2025 08:08

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1777908)
... eine politische Entscheidung, die wesentlich mehr Parameter in Betracht ziehen muss(!) als die reine Wissenschaft.

Darin sind wir uns dann wohl zu 100 % einig.

Schwarzfahrer 25.03.2025 08:09

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1777910)
Befehl und Gehorsam ist die Basis jeder Armee auch der BW

Ja, das ist so und auch richtig so - aber darum wäre ich nie ein guter Soldat.

Adept 26.03.2025 09:25

Die ganze Corona-Geschichte hat mir eins gezeigt: Wie Angst du völliger Überreaktion und Hass führen kann.

Auf der einen extremen Seite die Leute, die Angst vor der Impfung hatten: Sie sahen darin das Teufelszeug und manche sahen eine Verschwörung drin, bei der die Impfung zur Verpflanzung von Chips zur Steuerung der Menschen genutzt wird.

Auf der anderen extremen Seite die Leute, die Angst vor Corona hatten und die Impfung als völlig notwendig für alle sahen. Manche machten sogar ungeimpfte Menschen für die Corona-Todesfälle verantwortlich und ächteten sie sozial.

Beides völlig Banane, aber so ist das mit Angst. In beiden Fällen sind Freundschaften und sogar Familien auseinander gebrochen. Da war der Weg zum Denunzieren nicht weit.

Sowas zeigt für mich, dass es durchaus mal wieder ein Drittes Reich mit Hass pauschal auf eine bestimmte Menschengruppe geben kann.

Schwarzfahrer 26.03.2025 09:42

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778009)
Auf der einen extremen Seite die Leute, die Angst vor der Impfung hatten: Sie sahen darin das Teufelszeug und manche sahen eine Verschwörung drin, bei der die Impfung zur Verpflanzung von Chips zur Steuerung der Menschen genutzt wird.

Auf der anderen extremen Seite die Leute, die Angst vor Corona hatten und die Impfung als völlig notwendig für alle sahen. Manche machten sogar ungeimpfte Menschen für die Corona-Todesfälle verantwortlich und ächteten sie sozial.

Un dazwischen ganz viele, die zu keiner der beiden Fraktionen gehörten, aber trotz ihrer differenzierteren Sicht pauschal der einen oder anderen Gruppe zugeordnet wurden.

Es gab z.B. Leute, die wegen ihres persönlichen Risikoprofils keinen zwingenden Grund sahen, sich impfen zu lassen, auch ohne besondere Angst vor der Impfung; Bedenken wegen der sehr schnellen Zulassung oder bekannter medizinischer Risiken sind nicht gleich paranoide Angst vor "Mikrochips", und eine Abneigung vor der staatlich gepushten "Nötigung" durch 2G u.ä. halte ich auch für verständlich - so mancher, der die Impfung für sehr empfehlenswert hielt, fand diese Sachen auch falsch.

Und es gab auch die nüchternen Leute, die die Impfung für sich und für gefährdete Personen als segensreich und beruhigend fanden, ohne es für alle erzwingen zu wollen,
die akzeptieren konnten, daß es jeder für sich entscheidet.

Ich kenne persönlich mehr Leute aus diesen Kategorien, als aus den oben genannten. Ich wage zu vermuten, daß die beiden von Dir genannten Kategorien Minderheiten waren, die dem Rest der Gesellschaft ihre Polarisierung leider aufzwingen konnten.

Schwarzfahrer 26.03.2025 09:48

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778009)
Sowas zeigt für mich, dass es durchaus mal wieder ein Drittes Reich mit Hass pauschal auf eine bestimmte Menschengruppe geben kann.

Dazu fällt mir Broders bonmot ein:
Zitat:

„Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte: weil sie damals so waren, wie ihr heute seid.“
Das Potential zu gegenseitigem Hass und Ausgrenzung steckt in den Menschen immer drin, und es kann leider nicht nur über Rechtsextremismus, sondern über unterschiedlichste Kanäle und Wege durchbrechen, wenn unterschiedliche Glauben an der jeweils alleinigen Wahrheit zusammentreffen und die Stimmen der ausgewogenen Rationalität zum Schweigen bringen können.

keko# 26.03.2025 09:59

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778009)
....
Sowas zeigt für mich, dass es durchaus mal wieder ein Drittes Reich mit Hass pauschal auf eine bestimmte Menschengruppe geben kann.

Ich erinnere mich an farbliche Armbändchen, die man am Stuttgarter Weihnachtsmarkt hätte tragen sollen. Jeden Tag eine andere Farbe.

Ich erinnere mich an Diskussion, wie man mit "hartnäckigen Impfgegner" um gehen soll. Ob man sie isolieren sollte.

Ich erinnere mich an Diskussionen in einer Schule, dass evtl. auf einer Toilette Ungeimpfte und Geimpfte zusammen kämen. Was könne man da tun?

Als frühzeitig Geimpfter (ich hatte auch nie Corona) wurde ich mal wild angeschrien "Ihr sollt alle verrecken!", weil ich mich traute, gewisse Maßnahmen zu kritisieren.

Ich sah erwachsene Menschen, alle geimpft, die sich vor einer Feier gegenseitig testeten.


Ich könnte diese Liste noch lange fortsetzen.... Ich mache es kurz: sehr lehrreiche Zeit!
:Blumen:

Antracis 26.03.2025 10:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1778013)

Ich könnte diese Liste noch lange fortsetzen.... Ich mache es kurz: sehr lehrreiche Zeit!
:Blumen:

Die meisten dieser erwähnten Beispiele finde ich aber im Vergleich mit dem Dritten Reich wenig gelungen. :Blumen: Zwischen überzogenen Reaktionen und hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit fragwürdigen hygienischen Überlegungen und der ideologisch begründeten Auslöschung bestimmter Menschengruppen besteht für mich schon mehr als ein gradueller Unterschied.

Mir wurde im übrigen auch einmal Gewalt von einem Querdenker angedroht, weil ich eine Maske getragen habe. :Cheese:

Was es mit pauschalem Hass auf eine Menschengruppe zu tun hat, wenn sich Menschen innerhalb einer Pandemie freiwillig testen, selbst wenn es vielleicht eine überzogene oder nicht signifikant hilfreiche Maßnahme ist, die aber zum Schutz von anderen Menschen gedacht ist, erschließt sich mir auch nicht. Vielleicht kannst Du es mir ja erklären ?

keko# 26.03.2025 10:23

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1778016)
Die meisten dieser erwähnten Beispiele finde ich aber im Vergleich mit dem Dritten Reich wenig gelungen. :Blumen: Zwischen überzogenen Reaktionen und hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit fragwürdigen hygienischen Überlegungen und der ideologisch begründeten Auslöschung bestimmter Menschengruppen besteht für mich schon mehr als ein gradueller Unterschied.

Mir wurde im übrigen auch einmal Gewalt von einem Querdenker angedroht, weil ich eine Maske getragen habe. :Cheese:

Ich habe völlig überzogene Reaktionen auf beiden Seite gesehen. Ich wüsste nicht, wer da gelassener war.

Gern werden nüchterne Wissenschaftler mit hysterischen Impfgegner verglichen. Ich habe völlig hysterische Impfbefürworter erlebt und völlig ruhige Menschen, die sich nicht impfen haben lassen.

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1778016)
Was es mit pauschalem Hass auf eine Menschengruppe zu tun hat, wenn sich Menschen innerhalb einer Pandemie freiwillig testen, selbst wenn es vielleicht eine überzogene oder nicht signifikant hilfreiche Maßnahme ist, die aber zum Schutz von anderen Menschen gedacht ist, erschließt sich mir auch nicht. Vielleicht kannst Du es mir ja erklären ?[/

Es geht um "Vertrauen". Das war eine kleine Familienfeier.

keko# 26.03.2025 10:27

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1778016)
Die meisten dieser erwähnten Beispiele finde ich aber im Vergleich mit dem Dritten Reich wenig gelungen. :Blumen: ...

Es geht um Mechanismen und Abläufe. Natürlich ist jeder direkte Vergleich falsch.

Klugschnacker 26.03.2025 10:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1778011)
Es gab z.B. Leute, die wegen ihres persönlichen Risikoprofils keinen zwingenden Grund sahen, sich impfen zu lassen...

Es gab für die allermeisten Menschen keine Impfpflicht gegen Corona-Viren. Wer sich nicht impfen lassen wollte, konnte es bleiben lassen.

Eine intensive Debatte über eine Impfpflicht gab es nur für kurze Zeit, als neue Mutationen des Virus immer ansteckender wurden und das Infektionsgeschehen aus dem Ruder zu laufen drohte. Die Lockdowns bedrohten ganze Wirtschaftszweige und vor den Kliniken stapelten sich die Särge.

Wir hatten dann einfach Glück, dass es nicht so dicke kam, wie es hätte werden können.

Michi1312 26.03.2025 10:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1778022)
Es gab für die allermeisten Menschen keine Impfpflicht gegen Corona-Viren. Wer sich nicht impfen lassen wollte, konnte es bleiben lassen.

Eine intensive Debatte über eine Impfpflicht gab es nur für kurze Zeit, als neue Mutationen des Virus immer ansteckender wurden und das Infektionsgeschehen aus dem Ruder zu laufen drohte. Die Lockdowns bedrohten ganze Wirtschaftszweige und vor den Kliniken stapelten sich die Särge.

Wir hatten dann einfach Glück, dass es nicht so dicke kam, wie es hätte werden können.


Per Gesetz vielleicht nicht. Zumindest trat dieses in Ö nicht in Kraft - lag aber vor.
Aber frag mal gewisse Berufsgruppen, wie zB im Pflegebereich, Lehrer/Erzieher, Berufssportler wie die das sehen? Der überwiegende Teil der Leute die ich kenne, hatten weniger medizinische Beweggründe, sondern Angst vor Jobverlust, Ausgrenzungen oder Repressalien bzw. auch vor Ausgrenzung im Alltag.

Und es war auch so, dass v.a. im staatlichen Bereich der Jobverlust ins Fenster gestellt wurde, wenn der Nachweis nicht erbracht wurde, dass man geimpft sei.

Aber schon, stimmt: von der Exekutive hingeschleift wurde niemand und einem gegen den Willen das Jaukerl verpasst. :Nee:

keko# 26.03.2025 10:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1778022)
Es gab für die allermeisten Menschen keine Impfpflicht gegen Corona-Viren. Wer sich nicht impfen lassen wollte, konnte es bleiben lassen.

...

So gelassen wie du das jetzt sagst, war es selbstverständlich nicht. Offiziell schon, aber die Praxis war oft eine andere. Unsere Jüngste hatte zu der Zeit einen Aushilfsjob und ihr wurde nicht nur durch die Blumen gesagt, dass sie ihn ohne Impfen verliert.

Meik 26.03.2025 11:51

Ist mit Corona schon eine seltsame Diskussion geworden. Impfpflicht ist ja jetzt nichts Neues und gibt es seit weit über 100 Jahren. Dank Impfpflicht gelten Pocken als weitgehend ausgerottet, sind Masern kein großes Problem. Pflichtimpfungen bei bestimmten Jobs, bei Urlaubsreisen etc.. gibt es auch schon seit Ewigkeiten.

Bei Corona war das dann auf einmal der riesen Aufreger.

Und ja, ich hab mich auch bei Familienfeiern im kleinen Kreis vorher getestet. Nennt man Rücksichtnahme dass man keinen Anstecken wollte. Für viele ist das leider ein Fremdwort geworden.

keko# 26.03.2025 11:59

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1778029)
I....

Und ja, ich hab mich auch bei Familienfeiern im kleinen Kreis vorher getestet. Nennt man Rücksichtnahme dass man keinen Anstecken wollte. Für viele ist das leider ein Fremdwort geworden.

Naja, das war doch folgendes: da treffen sich 3x Geimpfte und testen sich trotzdem noch gegenseitig. Mache da mal augenzwinkernd eine Bemerkung über den Sinn der Impfung.
Ich garantiere: da lernst du viel über Toleranz und Rücksichtnahme. :Cheese:

Canumarama 26.03.2025 12:23

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1778024)
Und es war auch so, dass v.a. im staatlichen Bereich der Jobverlust ins Fenster gestellt wurde, wenn der Nachweis nicht erbracht wurde, dass man geimpft sei.

Was meinst du mit "staatlichen Bereich"? Hast du da ein Beispiel?
Bin genau der gegenteiligen Meinung.
Ich kenne kein Beispiel wo ein Staatsdiener im öffentlichen Dienst den Job verloren hätte , bzw. dies in Aussicht gestellt wurde, wegen einer fehlender Impfung (außer Bundeswehr vielleicht).
Gerade in diesem Bereich konnte gar kein Druck ausgeübt werden, da es keine Impflicht gab. Es wurde, ganz im Gegenteil, alles Mögliche realisiert um die nicht geimpfte Gruppe weiter zu beschäftigen.

Michi1312 26.03.2025 12:36

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1778033)
Was meinst du mit "staatlichen Bereich"? Hast du da ein Beispiel?
Bin genau der gegenteiligen Meinung.
Ich kenne kein Beispiel wo ein Staatsdiener im öffentlichen Dienst den Job verloren hätte , bzw. dies in Aussicht gestellt wurde, wegen einer fehlender Impfung (außer Bundeswehr vielleicht).
Gerade in diesem Bereich konnte gar kein Druck ausgeübt werden, da es keine Impflicht gab. Es wurde, ganz im Gegenteil, alles Mögliche realisiert um die nicht geimpfte Gruppe weiter zu beschäftigen.

Hab genug Beispiele aus dem (engen) privaten Umfeld, wo dies quasi vom Arbeitgeber vorgeschrieben wurde und intern schon entsprechende Konsequenzen ausgesprochen wurden. Ob das rechtlich dann durgegangen wäre ist eine andere Frage - aber das wollte dann keiner riskieren. Und das war in staatsnahen Betrieben wie Schulbetrieb und auch Bundeswehr oder Bundesheer wies in Ö heisst

Meik 26.03.2025 12:41

Zitat:

Zitat von Michi1312 (Beitrag 1778037)
genauso wars gemeint: Kein Impfnachweis - kein Job mehr.

Was ist daran neu? :confused:

Man hat bei bestimmten Berufsgruppen in der Impfpflicht lediglich in der "heißen Phase" aus gutem Grund die Corona-Impfung hinzugefügt. Da wo die Angestellten den ganzen Tag direkten Kontakt mit Risikogruppen/Patienten haben. Ein Bürojob hat da ein ganz anderes Umfeld mit viel weniger Kontakten, Möglichkeiten zum Homeoffice, die Kunden die ins Büro kommen sind seltenst die die schon gesundheitlich schwer angeschlagen sind, ...

Klugschnacker 26.03.2025 12:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1778031)
Naja, das war doch folgendes: da treffen sich 3x Geimpfte und testen sich trotzdem noch gegenseitig. Mache da mal augenzwinkernd eine Bemerkung über den Sinn der Impfung.

Falls Du denkst, dass Impfen nichts bringt: Schaue Dir einfach an, wie viele Menschen an Covid gestorben sind, in Ländern, in denen wenig geimpft wurde.

Adept 26.03.2025 13:10

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1778029)
Ist mit Corona schon eine seltsame Diskussion geworden. Impfpflicht ist ja jetzt nichts Neues und gibt es seit weit über 100 Jahren. Dank Impfpflicht gelten Pocken als weitgehend ausgerottet, sind Masern kein großes Problem. Pflichtimpfungen bei bestimmten Jobs, bei Urlaubsreisen etc.. gibt es auch schon seit Ewigkeiten.

Bei Corona war das dann auf einmal der riesen Aufreger.

Und ja, ich hab mich auch bei Familienfeiern im kleinen Kreis vorher getestet. Nennt man Rücksichtnahme dass man keinen Anstecken wollte. Für viele ist das leider ein Fremdwort geworden.

Ich finde, du kannst diese Impfungen nicht miteinander vergleichen.

Die anderen Impfungen haben sich seit Jahrzehnten bewährt und auch der Zulassungsprozess war ordentlich. Für Corona-Impfstoffe galt beides nicht.

Also: no risk no fun! Nicht ohne Grund haben die Pharmas jegliche Entschädigungen durch Impfschäden rechtlich ausgeschlossen.

TriVet 26.03.2025 13:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1778031)
...da treffen sich 3x Geimpfte und testen sich trotzdem noch gegenseitig. Mache da mal augenzwinkernd eine Bemerkung über den Sinn der Impfung...

da machst du dich imho mehr lächerlich als die 3x geimpften.
abgesehen von der mentalen komponente (es gibt menschen, die hosenträger und gürtel zu brauchen meinen), wollten die halt so viel risiko ausschließen wie (ihnen) möglich.
eine impfung verhindert ja vor allem schwere verläufe, eine infektion natürlich nicht.
notabene ist eine infektion nicht gleichzusetzen mit einer erkrankung (im sinne von smptomen/beschwerden).

Antracis 26.03.2025 13:14

Also ich arbeite in ja in einem ziemlich großen Krankenhaus. Natürlich wurde hier versucht, alle Mitarbeiter*innen mit direktem Patient*innenkontakt von einer Impfung zu überzeugen. Ich weiß aber von keinem Fall, wo jemand besonderen Repressalien ausgesetzt war oder seinen Job zu verlieren drohte, noch das dies passiert ist.

Es gab auch von Anfang an, zumindest hier, auch eine klare Rechtsauffassung und auch Einigkeit zwischen behandelnden Ärzt*innen und Richter*innen, dass zum Beispiel ein dementer Pat. , der sich krankheitsbedingt nicht an die Isolationsmaßnahmen halten konnte, nicht mit Zwangsmaßnahmen dazu gebracht wurde, diese einzuhalten.

Es gab aber von Seiten einiger Behörden oder auch Einrichtungen in der Tat durchaus Druck, dies anders zu handhaben, also Beispielsweise, um eine Einrichtung für Senioren zu schützen. Dem sind wir aber aber dnn beispielsweise nicht nachgekommen.

Es gab allerdings von bestimmten Mitarbeiter*innen viel Protest und Polemik gegen Maßnahmen wie Verbot gemeinsamer Mahlzeiten, Maskentragen ect.

Lustigerweise (und so wirklich lustig finde ich das nicht, sondern eher nervig), ist die Schnittmenge der Menschen, die jetzt noch zu ihrem eigenen Schutz (!) immer wieder Tests von Patient*innen fordern und , wenn diese ärztlich wegen fehlender Indikation nicht durchgeführtr werden, wieder viel Polemik und Protest äußern, sehr groß.

Das bestärkt mich leider in meiner Ansicht, dass es bei dem Corona-Konflikt im Wesentlichen darum ging, wieviel man sich von welchen Authoritäten vorschreiben lässt und wieviel man bereit ist, seine Freiheit oder auch nur seinen Komfort für andere Einzuschränken. Und es geht aber auch um Veranwtortung und Entscheidungen treffen oder einfach auch mal gegen alles meckern. Egal ob Schwarz oder weiß, was halt dran ist.

Damit sagen ich überhaupt nicht, dass es nicht berechtigte Kritik an bestimmten Maßnahmen gegeben hat. Ob das nun aber aus der tieferen Einsicht oder einen einfach pauschalen Gegnerschaft erwachsen ist, wage ich in vielen Fällen zu diskutieren.

Jedenfalls verfestigt sich das Bild bei mir, wenn der selbe Mitarbeiter, dessen Kritik ich mir vor 4 Jahren anhören durfte, wenn ich Ihm erklärt habe, dass er zum Schutz der PatientInnen und KollegInnen bitte aufgrund der Infektionsgefahr während einer laufenden Pandemie eine Maske tragen muss, mich heute kritisiert, dass ich zu seinem Schutz den Patienten mit Fieber nicht auf Sars-Cov-2 teste. UNd wenn ich IHm dann erkläre, das wir keine Pandemie mehr haben und es keinen Grund jetzt für Maßnahmen gibt, interessiert ihn das nicht.

Hauptsache, man ist dagegen und fühlt sich bevormundet und nicht gesehen. :Blumen:

Antracis 26.03.2025 13:16

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778045)
Die anderen Impfungen haben sich seit Jahrzehnten bewährt und auch der Zulassungsprozess war ordentlich. Für Corona-Impfstoffe galt beides nicht.

Also: no risk no fun! Nicht ohne Grund haben die Pharmas jegliche Entschädigungen durch Impfschäden rechtlich ausgeschlossen.

Genau. Man hätte sicherlich erstmal ein paar Jahrzehnte abwarten sollen, um Impfstoffe zu entwickeln und zu testen und sich diese bewähren zu lassen.
Dann hätte es auch keine Kritik gegeben.

Im Übrigen bringen die pseudowissenschaftlichen Impfgegner*innen auch bei den jahrzehntelang bewährten Impfstoffen die gleichen dämlichen Argumente.

deralexxx 26.03.2025 13:16

Eine andere Ecke in der Aufarbeitung betrieben wird:

https://www.br.de/nachrichten/bayern...ericht,UgSlV39

Leider ist hat die betroffene Ärztin keinen Ausweg gesehen :-(

keko# 26.03.2025 13:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1778044)
Falls Du denkst, dass Impfen nichts bringt: Schaue Dir einfach an, wie viele Menschen an Covid gestorben sind, in Ländern, in denen wenig geimpft wurde.

Natürlich denke ich das nicht. Es ist gut, dass es Wissenschaftler gibt, die Impfungen entwickeln und ein Staat, der das finanziert und Regeln bereitstellt. So muss es sein!
Was ich schräg fand, war, was der eine oder andere übereifrige Mitmensch dann daraus gemacht hat. Bei uns kam von der Polizei die Bitte, dass man doch keine ortsfremden Nummernschilder von Fahrzeugen mehr fotografiert und zuschickt. Ebenso legten sich Privatpersonen in einem Supermarkt auf die Lauer, um Personal zu fotografieren, dass sich angeblich nicht an die Regeln hielt.

keko# 26.03.2025 13:23

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1778046)
da machst du dich imho mehr lächerlich als die 3x geimpften.
abgesehen von der mentalen komponente (es gibt menschen, die hosenträger und gürtel zu brauchen meinen), wollten die halt so viel risiko ausschließen wie (ihnen) möglich.
eine impfung verhindert ja vor allem schwere verläufe, eine infektion natürlich nicht.
notabene ist eine infektion nicht gleichzusetzen mit einer erkrankung (im sinne von smptomen/beschwerden).

Die Wende zur Normalität hätte viel früher kommen können. Während ein BK Scholz noch von einer generellen Impfpflicht redete, saß ich ein Spanien in Restaurants herum - keinen hat mein Impfstatus interessiert.
Mich interessiert auch genau gar nicht, ob jemand 6x geimpft ist und 4x Corona hatte. Interessant wird es, wenn er mich davon überzeugen will, das sei der richtige Weg.
:Blumen:

Adept 26.03.2025 13:29

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1778048)
Genau. Man hätte sicherlich erstmal ein paar Jahrzehnte abwarten sollen, um Impfstoffe zu entwickeln und zu testen und sich diese bewähren zu lassen.
Dann hätte es auch keine Kritik gegeben.

Im Übrigen bringen die pseudowissenschaftlichen Impfgegner*innen auch bei den jahrzehntelang bewährten Impfstoffen die gleichen dämlichen Argumente.

Deine genannten Impfgegner bringen also zur Masernimpfung, dass sie nicht bewährt und ordentlich zugelassen sind? Das hört sich in der Tat dämlich an.

Bei Corona ist das was anderes, da stimmt's nämlich. Da du aus dem medizinischen Bereich kommst, wirst du bestimmt wissen, dass allein die Dosisfindungsstudie bis zu einem Jahr dauern kann. Ansonsten kannst du dich da mal einlesen.

Antracis 26.03.2025 13:54

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778052)

Bei Corona ist das was anderes, da stimmt's nämlich. Da du aus dem medizinischen Bereich kommst, wirst du bestimmt wissen, dass allein die Dosisfindungsstudie bis zu einem Jahr dauern kann. Ansonsten kannst du dich da mal einlesen.

Danke für den Tipp. Werde ich nicht müssen, da ich schon über das Wissen verfüge, dass angesichts öffentlicher Gesundheitskrisen und insbesondere im Rahmen einer Pandemie andere Notwendigkeiten und auch rechtliche Möglichkeiten für die Zulassung bestehen. Es hätte auch keines Medizinstudiums bedurft, um zu kapieren, dass im Rahmen eines weltweiten dynamischen Infektionsgeschehens langdauernde Dosisfindungsstudien nicht praktikabel sind. Wenn Du das anders siehst, wird auch ein Einlesen nichts helfen.

Adept 26.03.2025 14:43

Ja, ist richtig was du sagst.

Und diese Risiken des Impfstoffs durch das beschleunigte Verfahren und die fehlenden Erfahrungen kann man halt gegen das Risiko einer Corona-Infektion gegenüberstellen, oder? Und genau da kommen für mich per Individuum unterschiedliche Schlüsse raus.

Antracis 26.03.2025 14:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1778018)

Gern werden nüchterne Wissenschaftler mit hysterischen Impfgegner verglichen. Ich habe völlig hysterische Impfbefürworter erlebt und völlig ruhige Menschen, die sich nicht impfen haben lassen.

Ich habe persönlich deutlich mehr hysterische als ruhige Impfgegner erlebt. Wobei ich erstmal der Meinung war und bin, dass eine Impfung, wenn es irgendwie geht, keine Pflicht oder gar Zwang sein sollte. Aus welchen Gründen man das nun auch immer nicht möchte, aber es ist ein Eingriff in die körperliche Unversehrheit. Ich habe beispielsweise auch auf eine vierte Impfung verzichtet.

Die Debatte um die Impfflicht war aus meiner Sicht kontraproduktiv, ich war und bin auch dagegen. Schwierig wird es halt bei Kindern, jetzt auch bei anderen Impfungen, aber letztlich liegen da ja auch viele andere, vielleicht aus der einen oder anderen Sicht wichtige aber unvernünftige Entscheidungen, bei den Eltern, wo sich der Staat auch nicht einmischt.

Letztlich ist für mich sicher eine Erkenntnis aus der Pandemie, dass doch viele Menschen sensibel auf Vorschriften und Verbote reagieren, auch wenn sie aus meiner Sicht Verhältnismäßig und sinnvoll erscheinen. Sehr wahrscheinlich hätte man auch auf die Debatte einer Impfflicht verzichten und auf Freiwilligkeit bei der Maskenpflicht setzen können mit weniger gesellschaftlichem Kollateralschaden und ähnlich hoher Erfolgsquote.

Andererseits neigt da der Mensch offenbar auch zur Hysterie. Ich erinnere mich noch gut als Kind an die Einführung der Gurtpflicht im Auto (Mein Vater wähnte sich von "den Kommunisten" gegängelt") und mir klingeln noch die Ohren vom Aufschrei der Raucher nach dem Nichtrauchergesetz. Da gings auch um Ausgrenzung ud Verfassungsrechte ect. Alles mittlerweile gelassener Alltag.

Bei Covid will das irgendwie nicht einkehren. Liegt vielleicht auch daran, dass alle daran glauben, dass das Thema jetzt durch ist und er keine Pandemie mehr erlebt. Dabei kann die ja schon morgen kommen.

Meik 26.03.2025 15:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778057)
Und diese Risiken des Impfstoffs durch das beschleunigte Verfahren und die fehlenden Erfahrungen kann man halt gegen das Risiko einer Corona-Infektion gegenüberstellen, oder? Und genau da kommen für mich per Individuum unterschiedliche Schlüsse raus.

Jep, genau das ist das was man gegenüberstellen muss. Aber nicht als Individuum, sondern wenn man über Impfpflicht spricht ist das eine Abwägung für die ganze Gesellschaft. Siehe Pocken, Kinderlähmung, ... da geht es nicht um den Einzelnen, sondern um eine Risikoabwägung für die ganze Gesellschaft.

Und genau das war die Abwägung damals in der Hochphase von Corona. Kann man die Infektionen und vor allem die schwereren Verläufe reduzieren und/oder zeitlich soweit strecken dass es zu keinem Kollaps des Gesundheitssystems kommt. Das war damals die Kernfrage.

Die heutige Situation wo so ziemlich jeder Corona mal gehabt hat und/oder geimpft ist ist eine ganz andere als damals. Heute lasse ich mich nicht nochmal gegen Corona impfen, damals war das auch aus heutiger Sicht die richtige Entscheidung. Und auch die Impfpflicht bei bestimmtem Berufen war für mich auch aus heutiger Sicht damals die richtige Entscheidung.

welfe 26.03.2025 16:46

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1778059)
Andererseits neigt da der Mensch offenbar auch zur Hysterie. Ich erinnere mich noch gut als Kind an die Einführung der Gurtpflicht im Auto (Mein Vater wähnte sich von "den Kommunisten" gegängelt") und mir klingeln noch die Ohren vom Aufschrei der Raucher nach dem Nichtrauchergesetz. Da gings auch um Ausgrenzung ud Verfassungsrechte ect. Alles mittlerweile gelassener Alltag.

Richtig, wobei man auch hier unterscheiden muss: Bei der Gurtpflicht geht es nur um mich. Ob ich mich anschnalle oder nicht, spielt für andere keine Rolle. Beim Rauchverbot und der Impfung/Maskenpflicht wurde ja viel mit der Verantwortung für andere argumentiert. Das polarisiert naturgemäß stärker.

Das mit dem Rauchen nehme ich noch nicht als "gelassenen Alltag" wahr: Hier ist aus meiner Sicht vergleichbar mit Corona immer noch viel Trotzhaltung und auch Aggression unterwegs. Bespiel: Der Eingang zu unserem Schwimmbad ist zum Rauchertreff mutiert - in Trauben rund um einen Mülleimer. Alle Schwimmer (auch Kinder!) müssen sich dort durchpflügen, und das wirklich mit Körpereinsatz. Bitten wie "Könnte ich mal bitte durch..." werden trotzig mit einem: "Wir dürfen ja nirgends mehr rauchen!" beschieden. Die Kippen werden dann NEBEN dem Mülleimer abgelegt. Dies im Übrigen eine bunte, tageszeitabhängige Mischung aus pubertierenden Rotzlöffeln, beratungsresistenten Alten und auf ihre Kinder wartenden Eltern....

welfe 26.03.2025 16:50

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1778062)
JUnd auch die Impfpflicht bei bestimmtem Berufen war für mich auch aus heutiger Sicht damals die richtige Entscheidung.

Die auch nur Sinn macht, wenn sie durchgesetzt werden kann. Ein Gutteil meiner Schüler ist nicht maserngeimpft, obwohl es Pflicht ist für den Schulbesuch. Aber Schulpflicht geht vor Impfpflicht, also passiert nichts.

Nebenbei bemerkt: Wer sich heute gegen Corona impfen lassen WILL, muss es selbst bezahlen (jedenfalls als ach so privilegierter Privatpatient), sofern er nicht Ü60 und oder vorerkrankt ist. Und dann finde man einen impfwilligen Arzt. Es gibt offenbar immer noch nur diese Fünfer- oder Sechserpacks an Impfstoffen, da muss ein Arzt erstmal die Leute zusammenkriegen.

Antracis 26.03.2025 17:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1778044)
Falls Du denkst, dass Impfen nichts bringt: Schaue Dir einfach an, wie viele Menschen an Covid gestorben sind, in Ländern, in denen wenig geimpft wurde.


Eine Ironie der heutigen generellen Impfkritik ist ja, dass sie zu einem großen Teil eigentlich auf dem Erfolg der Impfungen beruht. Fast niemand mehr kennt oder hat wirklich Angst vor den schweren Krankheiten, die einst als Geisseln der Menschheit bezeichnet wurden. Keine Pocken, Kein Polio, keine Kinder, die jämmerlich an Diphterie oder Keuchhusten ersticken. Unsere stark gestiegene Lebenserwartung ist vor allem auf eine stark gesunkene Kleinkindersterblichkeit zurückzuführen. Das macht überhaupt erst den Raum auf für anthroposophisches Schwurblertum am Rande der Medizin.

Das die Verringerung der Gefährlichkeit des Virus für Risikogruppen durch die Impfung auch ein Faktor war, welcher der Pandemie den Schrecken genommen hat, öffnete halt auch Raum, breit gegen die Impfung zu polemisieren. Vor allem, wenn man nicht direkt betroffen war.

Es ging im Wesentlichen überhaupt nicht darum, dass jemand für sich persönlich die Risikoabwägung getroffen hat. Sondern es wurde der Sinn der Impfung überhaupt abgesprochen, auch für Risikogruppen. Es gab ja keine Pandemie. CoVid war nicht gefährlicher als eine Grippe. Den Impfstoffen wurden und werden gravierende unkalkulierende Nebenwirkungen unterstellt. Alle sollten an einem bestimmten Tag sterben. Verschwörung von Pharmaindustrie und Bill Gates. Das wir plötzlich alles vergessen und immer mit dem Finger darauf gezeigt, dass es doch tatsächlich vereinzelt schwerste Nebenwirkungen gab und auch die Wirkung auf die Infektiösität nicht so war, wie erwartet.

Und Menschen, die noch nicht mal die minimalsten biologischen Grundschulkenntnisse besitzen, zitierten plötzlich selbstbewusst aus hochspezialisierten Studien. Wahrlich eine denkwürdige Zeit.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:50 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.