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Adept 26.03.2025 13:29

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1778048)
Genau. Man hätte sicherlich erstmal ein paar Jahrzehnte abwarten sollen, um Impfstoffe zu entwickeln und zu testen und sich diese bewähren zu lassen.
Dann hätte es auch keine Kritik gegeben.

Im Übrigen bringen die pseudowissenschaftlichen Impfgegner*innen auch bei den jahrzehntelang bewährten Impfstoffen die gleichen dämlichen Argumente.

Deine genannten Impfgegner bringen also zur Masernimpfung, dass sie nicht bewährt und ordentlich zugelassen sind? Das hört sich in der Tat dämlich an.

Bei Corona ist das was anderes, da stimmt's nämlich. Da du aus dem medizinischen Bereich kommst, wirst du bestimmt wissen, dass allein die Dosisfindungsstudie bis zu einem Jahr dauern kann. Ansonsten kannst du dich da mal einlesen.

Antracis 26.03.2025 13:54

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778052)

Bei Corona ist das was anderes, da stimmt's nämlich. Da du aus dem medizinischen Bereich kommst, wirst du bestimmt wissen, dass allein die Dosisfindungsstudie bis zu einem Jahr dauern kann. Ansonsten kannst du dich da mal einlesen.

Danke für den Tipp. Werde ich nicht müssen, da ich schon über das Wissen verfüge, dass angesichts öffentlicher Gesundheitskrisen und insbesondere im Rahmen einer Pandemie andere Notwendigkeiten und auch rechtliche Möglichkeiten für die Zulassung bestehen. Es hätte auch keines Medizinstudiums bedurft, um zu kapieren, dass im Rahmen eines weltweiten dynamischen Infektionsgeschehens langdauernde Dosisfindungsstudien nicht praktikabel sind. Wenn Du das anders siehst, wird auch ein Einlesen nichts helfen.

Adept 26.03.2025 14:43

Ja, ist richtig was du sagst.

Und diese Risiken des Impfstoffs durch das beschleunigte Verfahren und die fehlenden Erfahrungen kann man halt gegen das Risiko einer Corona-Infektion gegenüberstellen, oder? Und genau da kommen für mich per Individuum unterschiedliche Schlüsse raus.

Antracis 26.03.2025 14:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1778018)

Gern werden nüchterne Wissenschaftler mit hysterischen Impfgegner verglichen. Ich habe völlig hysterische Impfbefürworter erlebt und völlig ruhige Menschen, die sich nicht impfen haben lassen.

Ich habe persönlich deutlich mehr hysterische als ruhige Impfgegner erlebt. Wobei ich erstmal der Meinung war und bin, dass eine Impfung, wenn es irgendwie geht, keine Pflicht oder gar Zwang sein sollte. Aus welchen Gründen man das nun auch immer nicht möchte, aber es ist ein Eingriff in die körperliche Unversehrheit. Ich habe beispielsweise auch auf eine vierte Impfung verzichtet.

Die Debatte um die Impfflicht war aus meiner Sicht kontraproduktiv, ich war und bin auch dagegen. Schwierig wird es halt bei Kindern, jetzt auch bei anderen Impfungen, aber letztlich liegen da ja auch viele andere, vielleicht aus der einen oder anderen Sicht wichtige aber unvernünftige Entscheidungen, bei den Eltern, wo sich der Staat auch nicht einmischt.

Letztlich ist für mich sicher eine Erkenntnis aus der Pandemie, dass doch viele Menschen sensibel auf Vorschriften und Verbote reagieren, auch wenn sie aus meiner Sicht Verhältnismäßig und sinnvoll erscheinen. Sehr wahrscheinlich hätte man auch auf die Debatte einer Impfflicht verzichten und auf Freiwilligkeit bei der Maskenpflicht setzen können mit weniger gesellschaftlichem Kollateralschaden und ähnlich hoher Erfolgsquote.

Andererseits neigt da der Mensch offenbar auch zur Hysterie. Ich erinnere mich noch gut als Kind an die Einführung der Gurtpflicht im Auto (Mein Vater wähnte sich von "den Kommunisten" gegängelt") und mir klingeln noch die Ohren vom Aufschrei der Raucher nach dem Nichtrauchergesetz. Da gings auch um Ausgrenzung ud Verfassungsrechte ect. Alles mittlerweile gelassener Alltag.

Bei Covid will das irgendwie nicht einkehren. Liegt vielleicht auch daran, dass alle daran glauben, dass das Thema jetzt durch ist und er keine Pandemie mehr erlebt. Dabei kann die ja schon morgen kommen.

Meik 26.03.2025 15:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1778057)
Und diese Risiken des Impfstoffs durch das beschleunigte Verfahren und die fehlenden Erfahrungen kann man halt gegen das Risiko einer Corona-Infektion gegenüberstellen, oder? Und genau da kommen für mich per Individuum unterschiedliche Schlüsse raus.

Jep, genau das ist das was man gegenüberstellen muss. Aber nicht als Individuum, sondern wenn man über Impfpflicht spricht ist das eine Abwägung für die ganze Gesellschaft. Siehe Pocken, Kinderlähmung, ... da geht es nicht um den Einzelnen, sondern um eine Risikoabwägung für die ganze Gesellschaft.

Und genau das war die Abwägung damals in der Hochphase von Corona. Kann man die Infektionen und vor allem die schwereren Verläufe reduzieren und/oder zeitlich soweit strecken dass es zu keinem Kollaps des Gesundheitssystems kommt. Das war damals die Kernfrage.

Die heutige Situation wo so ziemlich jeder Corona mal gehabt hat und/oder geimpft ist ist eine ganz andere als damals. Heute lasse ich mich nicht nochmal gegen Corona impfen, damals war das auch aus heutiger Sicht die richtige Entscheidung. Und auch die Impfpflicht bei bestimmtem Berufen war für mich auch aus heutiger Sicht damals die richtige Entscheidung.

welfe 26.03.2025 16:46

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1778059)
Andererseits neigt da der Mensch offenbar auch zur Hysterie. Ich erinnere mich noch gut als Kind an die Einführung der Gurtpflicht im Auto (Mein Vater wähnte sich von "den Kommunisten" gegängelt") und mir klingeln noch die Ohren vom Aufschrei der Raucher nach dem Nichtrauchergesetz. Da gings auch um Ausgrenzung ud Verfassungsrechte ect. Alles mittlerweile gelassener Alltag.

Richtig, wobei man auch hier unterscheiden muss: Bei der Gurtpflicht geht es nur um mich. Ob ich mich anschnalle oder nicht, spielt für andere keine Rolle. Beim Rauchverbot und der Impfung/Maskenpflicht wurde ja viel mit der Verantwortung für andere argumentiert. Das polarisiert naturgemäß stärker.

Das mit dem Rauchen nehme ich noch nicht als "gelassenen Alltag" wahr: Hier ist aus meiner Sicht vergleichbar mit Corona immer noch viel Trotzhaltung und auch Aggression unterwegs. Bespiel: Der Eingang zu unserem Schwimmbad ist zum Rauchertreff mutiert - in Trauben rund um einen Mülleimer. Alle Schwimmer (auch Kinder!) müssen sich dort durchpflügen, und das wirklich mit Körpereinsatz. Bitten wie "Könnte ich mal bitte durch..." werden trotzig mit einem: "Wir dürfen ja nirgends mehr rauchen!" beschieden. Die Kippen werden dann NEBEN dem Mülleimer abgelegt. Dies im Übrigen eine bunte, tageszeitabhängige Mischung aus pubertierenden Rotzlöffeln, beratungsresistenten Alten und auf ihre Kinder wartenden Eltern....

welfe 26.03.2025 16:50

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1778062)
JUnd auch die Impfpflicht bei bestimmtem Berufen war für mich auch aus heutiger Sicht damals die richtige Entscheidung.

Die auch nur Sinn macht, wenn sie durchgesetzt werden kann. Ein Gutteil meiner Schüler ist nicht maserngeimpft, obwohl es Pflicht ist für den Schulbesuch. Aber Schulpflicht geht vor Impfpflicht, also passiert nichts.

Nebenbei bemerkt: Wer sich heute gegen Corona impfen lassen WILL, muss es selbst bezahlen (jedenfalls als ach so privilegierter Privatpatient), sofern er nicht Ü60 und oder vorerkrankt ist. Und dann finde man einen impfwilligen Arzt. Es gibt offenbar immer noch nur diese Fünfer- oder Sechserpacks an Impfstoffen, da muss ein Arzt erstmal die Leute zusammenkriegen.

Antracis 26.03.2025 17:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1778044)
Falls Du denkst, dass Impfen nichts bringt: Schaue Dir einfach an, wie viele Menschen an Covid gestorben sind, in Ländern, in denen wenig geimpft wurde.


Eine Ironie der heutigen generellen Impfkritik ist ja, dass sie zu einem großen Teil eigentlich auf dem Erfolg der Impfungen beruht. Fast niemand mehr kennt oder hat wirklich Angst vor den schweren Krankheiten, die einst als Geisseln der Menschheit bezeichnet wurden. Keine Pocken, Kein Polio, keine Kinder, die jämmerlich an Diphterie oder Keuchhusten ersticken. Unsere stark gestiegene Lebenserwartung ist vor allem auf eine stark gesunkene Kleinkindersterblichkeit zurückzuführen. Das macht überhaupt erst den Raum auf für anthroposophisches Schwurblertum am Rande der Medizin.

Das die Verringerung der Gefährlichkeit des Virus für Risikogruppen durch die Impfung auch ein Faktor war, welcher der Pandemie den Schrecken genommen hat, öffnete halt auch Raum, breit gegen die Impfung zu polemisieren. Vor allem, wenn man nicht direkt betroffen war.

Es ging im Wesentlichen überhaupt nicht darum, dass jemand für sich persönlich die Risikoabwägung getroffen hat. Sondern es wurde der Sinn der Impfung überhaupt abgesprochen, auch für Risikogruppen. Es gab ja keine Pandemie. CoVid war nicht gefährlicher als eine Grippe. Den Impfstoffen wurden und werden gravierende unkalkulierende Nebenwirkungen unterstellt. Alle sollten an einem bestimmten Tag sterben. Verschwörung von Pharmaindustrie und Bill Gates. Das wir plötzlich alles vergessen und immer mit dem Finger darauf gezeigt, dass es doch tatsächlich vereinzelt schwerste Nebenwirkungen gab und auch die Wirkung auf die Infektiösität nicht so war, wie erwartet.

Und Menschen, die noch nicht mal die minimalsten biologischen Grundschulkenntnisse besitzen, zitierten plötzlich selbstbewusst aus hochspezialisierten Studien. Wahrlich eine denkwürdige Zeit.


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