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Krämpfe in den Oberschenkeln
Hey liebe Foris,
nach wiederholtem Auftreten habe ich mal eine Frage. Wie auch schon vor 2 Jahren auf der Mitteldistanz habe ich nach 65km auf dem Rad die ersten Krämpfe auf der Oberschenkelvorderseite bekommen. Nutrition war top, Puls und Watt auch. Im Training bei Strecken weit über 100km nie Probleme bekommen. Dabei fahre ich immer im Wechsel mal auf dem Auflieger und mal an der Base. Jetzt im Wettkampf außer an Kreisverkehren und bei Anstiegen immer nur Aero. Kann es sein das ich mir da an der Hüfte irgendwas einklemme und zu wenig Blut in die Muskulatur fließt? Beim laufen hat sich der Mist natürlich fortgeführt und ich musste am Ende regelmäßig Dehnen, um noch weitermachen zu können. Was meint ihr? |
War es sehr warm, hast Du viel geschwitzt?
Wenn ja, hast Du Salztabletten genommen? |
Zitat:
Das war der heiße Sonntag, 29.06. Viel geschwitzt klar, aber auch viel getrunken inkl. Salztabletten. Dahingehend sollte eigentlich alles safe sein. Bis zu diesem Zeitpunkt knapp 3 Liter Flüssigkeit, 3 Gels und 1 PorridgeBar. Die Radrunde ist auch nicht sehr anspruchsvoll beim Indeland, das schließe ich eigentlich auch aus. |
Zitat:
Ich habe keine Ahnung woher deine Krämpfe kommen könnten, leider genausowenig wo meine herkamen beim IM Frankfurt am selben Tag, bei mir in der Muskulatur vorderer Oberschenkel/Quads in Richtung Innenseite/Adduktoren und zwar derart, dass ich das Bein nicht mehr beugen konnte beim Radfahren, es blieb lang gestreckt im Krampf. Hatte ich nie in 20 Jahren Triathlon, auch nie von sowas gehört bei anderen. Es gab ein paar Vermutungen zu möglichen Ursachen/Auslösern: - zu wenig Salz (glaube ich nicht in meinem Fall) - zu viel getrunken am Vortag (glaube ich nicht in meinem Fall) - Glykogenspeicher in dieser Muskulatur entleert, Muskulatur kann nicht mehr entspannen / Nachschub Carbs reicht nicht (mag sein, aber warum nur genau in dieser Muskulatur in beiden Beinen) Weitere Ideen: - neues Rad, Position ähnlich aber ein gutes Stück weniger aggressiv vorne, neuer Sattel, Gewöhnungszeit ca 4 Monate - kein schweres Krafttraining im Winter (Squats, Deadlifts) sondern mehr so Athletiktraining mit Lunges, HipThrusts etc. |
Ich hab, als krampfanfälliger Athlet mit medizinischer Bildung, wirklich so einige Zeit investiert in Literaturrecherche zu dem Thema auf der Suche nach dem Stein der Weisen.
Ergebnis: So wirklich klar ist Ursache und somit Behandlung und Prävention nicht Meine Erkenntnisse: - Man muss sich erstmal klarmachen, dass man von EAMC Exercise Associated muscle cramps spricht, das meint Auftreten unter Belastung , da gibt es eine andere Forschungsgrundlage, als bei nächtlichen Wadenkrämpfen oder Krämpfen beim Schwimmen aufgrund des Auftriebs. - Es gibt einfach AthletInnen, die mehr zu Krämpfen neigen, als andere - Wenn man zu denen gehört, ist es wohl a.e. ein muskuläres Erschöpfungsphänomen, entweder Energiemangel, oder neurophysiologische Erschöpfungsprozesse. Dann hilft Training meist, das Problem nach hinten zu verschieben. - Elektrolytmangel kann ein Grund sein, je mehr und je salziger man schwitzt und umso länger die Belastung dauert (mehr als 4-6h oder mehr), umso wahrscheinlicher ist das es zumindest ein Baustein der komplexen Ursache ist. - erhöhter Muskeltonus, zurückliegende Verletzungen ect., also alles was irgendwie das normale Funktionsgefüge stört, können Krämpfe begünstigen. Also zur konkreten Frage: Gerade, wenn man eigentlich keine Probleme mit Krämpfen unter Belastung hat und energetisch/flüssigkeit gut versorgt hat, kann eine "Vorschädigung" im Muskel, und sei es nur ein erhöhter Tonus nach Be-/Überlastung oder eine leichte Zerrung als Triggerfaktor wirken. Letztlich bleibt die Bekämpfung ein Ausprobieren. Ich habe beispielsweise im Ironman-Marathon noch nie Probleme gehabt mit Krämpfen, auch nicht bei heftiger Belastung wie jetzt beim Celtman bergan laufen im Schlamm nach 13h Vorbelastung. Im Solomarathon hingegen hatte ich bei jedem ambitionierten PB-Versuch Krämpfe oder Krampfansätze. Ich führe das darauf zurück, dass ich mich im Ironman am Ende einfach nicht muskulär ausbelasten kann, weil mir die energie fehlt. Insofern scheint es bei mir eher um elektrophysiologische Effekte oder andere Phänomene zu gehen. Den typische Zombi-Jog bekomme ich aber noch krampffrei hin. :Cheese: |
Zitat:
Aber da reden wir ja bei mir so bei ca. 2:30h nach Start, was mich schon sehr verwundert hat. Anfällig in die Richtung bin ich schon, habe auch öfters Probleme mit der Oberschenkelrückseite. Vielleicht auch nur eine Entwicklung durch 25 Jahre Fussballspielerei, bei dem meine Muskulatur einfach nicht gelernt hat mit langer Belastung klarzukommen nach "erst 3-4 Jahren" Ausdauersporttraining. |
Ich hab gute Erfahrungen (dies ist eine freundliche Umschreibung für "es gibt keine wissenschaftlichen Beweise") mit Stretching gemacht. Also als sonst nichtstretchender Mensch spätestens zwei Wochen vor dem Wettkampf früh und abends beim Zähneputzen die grossen Beinmuskeln stretchen vorn und hinten. Inwieweit das den Adduktoren/Abduktoren hilft, sei dahingestellt. Aber es kostet nichts und gibt zumindest das gute Gefühl, man hätte sich drum gekümmert.
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Ich hau doch noch mal Salz in die Runde :Blumen:
Bei hohen Temp und entsprechender Belastung und Schwitzen kann man mehrere g Salz pro Stunden verlieren, z.b. 5g. Bei 4h Belastung sind das 20g. Das wären 20 Salztabletten. Also wer 1 oder 2 einwirft und dann denkt, das muss ja reichen, irrt sich. Hatte dieses Jahr auch schon 2 mal Krämpfe nach entsprechender Hitze und Belastung und nachdem es dann im Gehirn wieder angekommen ist: Viel Salz ins Getränk, waren sie auch wieder weg, an den Folgetagen. Wir haben ne mehrtägige Radtour mit täglich 200 km bei über 30°C gemacht. |
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