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MattF 08.02.2017 08:03

Moderation: Die nachfolgenden Postings sind eine zusammenhängende Abspaltung aus einer politischen Diskussion zur Bundestagswahl.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1289982)
Oder z.B. keine Steuer-Variante beim Kindergeld (gibt es das noch?) - so bekommen die Reichen ja viel mehr, als "einfache Familien" - dabei braucht jedes Kind gleich viel Essen und Kleidung.


Da beißt sich die Katze halt in den Schwanz.

Wenn große Einkommen viel Steuern zahlen, dann sparen sie auch, wenn sie was von den Steuern absetzen können. Für jedes Kinder muss entsprechendes Grundeinkommen halt steuerfrei sein, das hat das Bundesverfassungsgericht so entschieden, da kommst du nicht drum herum und ein Reicher bekommt dann am Schluss mehr raus als jemand der keine Steuern zahlt.

Schwarzfahrer 08.02.2017 10:31

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1290081)
Da beißt sich die Katze halt in den Schwanz.

Wenn große Einkommen viel Steuern zahlen, dann sparen sie auch, wenn sie was von den Steuern absetzen können. Für jedes Kinder muss entsprechendes Grundeinkommen halt steuerfrei sein, das hat das Bundesverfassungsgericht so entschieden, da kommst du nicht drum herum und ein Reicher bekommt dann am Schluss mehr raus als jemand der keine Steuern zahlt.

Stimmt, solange wir an einem Steuersystem mit komplexen Abschreibungsritualen festhalten. Warum tun wir das eigentlich? Es nützt doch nur denen, die eh genug haben, finde ich, und ist eine super (unproduktive) Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für viele Steuerberater.

Es gibt auch (mir höchst einleuchtende) Steuermodelle mit festem, recht niedrigem Steuersatz für alle, ohne Abschreibungsmöglichkeiten. Spart gewaltig Aufwand im Finanzamt, macht alles durchschaubarer, und umgeht die Problematik, daß besonders Reiche so viel abschreiben, daß sie am Ende kaum Steuern zahlen. Die dann arbeitslosen Steuerberater kann die Gesellschaft verkraften. Ein Grundfreibetrag (gleich für alle) ist hiervon unbenommen. Aber Kindergeld muß eine feste, gleiche Summe für alle sein, alles andere ist für mich nicht logisch begründbar.

longtrousers 08.02.2017 13:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1290122)
Es gibt auch (mir höchst einleuchtende) Steuermodelle mit festem, recht niedrigem Steuersatz für alle, ohne Abschreibungsmöglichkeiten.

So einfach ist es auch nicht, wenn du ein Geschäft hast und du investierst 1 Million und machst 1,1 Million Gewinn, bleibt dir am Ende, wenn wir z.B. von einem Steuersatz von 30 % ausgehen:

70 % von 1,1 Million minus eine Million = 770.000 - 1.000.000 = - 230.000.

Also einen Verlust von 230.000 Euro.

Schlechtes Geschäft...

Campeon 08.02.2017 14:30

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1290157)
So einfach ist es auch nicht, wenn du ein Geschäft hast und du investierst 1 Million und machst 1,1 Million Gewinn, bleibt dir am Ende, wenn wir z.B. von einem Steuersatz von 30 % ausgehen:

70 % von 1,1 Million minus eine Million = 770.000 - 1.000.000 = - 230.000.

Also einen Verlust von 230.000 Euro.

Schlechtes Geschäft...

Aber du hast noch die Investition und die kannst du je nach Art zwischen 4 und 10 Jahren geltend machen, zumindest wars mal so.

Also dann doch kein schlechtes Geschäft.

Und wer 1,1 Mio Gewinn macht hat mind. noch 250 Tsd schwarz irgendwo dazu verdient.:Cheese:

Schwarzfahrer 08.02.2017 15:31

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1290157)
So einfach ist es auch nicht, wenn du ein Geschäft hast und du investierst 1 Million und machst 1,1 Million Gewinn, bleibt dir am Ende, wenn wir z.B. von einem Steuersatz von 30 % ausgehen:

70 % von 1,1 Million minus eine Million = 770.000 - 1.000.000 = - 230.000.

Also einen Verlust von 230.000 Euro.

Schlechtes Geschäft...

Die mir bekannten Steuermodelle gehen eher von 15 - 20 % allgemeinen Steuesatz aus; ohne Abschreibungs-Schlupflöcher reicht das für Vater Staat noch gut, und es tut selten wirklich weh. Auch dachte ich primär an die "Normalbürger", die ein Gehalt bekommen, und dies einfach zu einem festen Steuersatz versteuern. Ich gehe davon aus, daß Unternehmen in diesem Modell auch in irgendeiner Form Investitionen in die Firma, die zum Firmenertrag beitragen, berücksichtigen können - sowas hat kein Privatmann wirklich.

Bei Firmen muß man die Rechnung dann sicher präzisieren: meinst Du 1,1 Mio Gewinn, oder 1,1 Mio Einnahmen - und jährlich oder über die Lebensdauer der Investition? Die Versteuerung des Reingewinns verlangsamt m.M.n. einfach die Amortisation der Investition, und man überlegt genauer, was man investiert, und wird effektiver. Das aktuelle Modell von Abschreibungen fördert doch überteuerte Investitionen, weil man dann mehr vom Staat abkassieren kann ("Verringert die Steuerlast"), auch wenn die Investition keinen Mehrwert bringt; das habe ich beim Steuerberater meiner Mutter, die eine Arztpraxis hatte, zu Genüge gesehen.

longtrousers 08.02.2017 19:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1290182)
meinst Du 1,1 Mio Gewinn, oder 1,1 Mio Einnahmen -

Na ja beides: wenn es keine Abschreibungen gibt gilt doch Gewinn= Einnahmen oder?

tandem65 08.02.2017 19:16

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1290157)
So einfach ist es auch nicht, wenn du ein Geschäft hast und du investierst 1 Million und machst 1,1 Million Gewinn, bleibt dir am Ende, wenn wir z.B. von einem Steuersatz von 30 % ausgehen:

70 % von 1,1 Million minus eine Million = 770.000 - 1.000.000 = - 230.000.

Also einen Verlust von 230.000 Euro.

Was meinst Du jetzt. 1,1 Million Gewinn oder 1,1 Mio. Einnahmen aus Deinem Geschäft?
Gewinn ist nach meinem Kenntnisstand das was wahlweise nach oder vor Steuern von den Einnahmen übrig bleibt. Da hast Du schon eventuell ein Geschäftsführergehalt und Deine Mitarbeiter und Deine Investitionen in z.B. Maschinen längśt abgeschrieben. Ob jetzt über die Jahre oder direkt im laufenden Geschäftsjahr.

tandem65 08.02.2017 19:44

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1290237)
Na ja beides: wenn es keine Abschreibungen gibt gilt doch Gewinn= Einnahmen oder?

Die Gleichung stimmt lediglich sofern Du keine Kosten hast. :Huhu: Das halte ich für recht unwahrscheinlich. ;)


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