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Verschieben der "Kotzgrenze" - aber wie?
Hallo liebe Experten,
ich habe jetzt 2 Wettkämpfe hinter mir (ein Swim & Run [1 - 5] und eine SD) und beide Male das gleiche Problem gehabt: Ich könnte von den Beinen her ne Ecke schneller laufen, aber dann überschreite ich die Kotzgrenze. Wenn ich wieder minimal langsamer laufe, geht es. Am Puls kann ich die Grenze übrigens ganz genau definieren - 173 - meine anaerobe Schwelle. Letztes Jahr habe ich einen Schnupper-Tri gemacht, da war die Strecke viel kürzer - und die Grenze etwas höher. Aber auch da waren nicht die Beine der limitierende Faktor. Aus dem Winter fehlt mir sicher Grundlage, weil ich 4 Monate fast Totalausfall hatte aus gesundheitlichen Gründen und jetzt in der Vorbereitung fehlen mir wieder 2 mal 2 Wochen Lauftraining - also die schnelleren Sachen - weil meine Wade gezickt hat. Der geht es aber wieder gut. Dieses Jahr möchte ich noch 2 SD's machen und evtl. die kurze Strecke S&R in Köln. Also nichts langes. Jetzt die Frage: Lieber noch was Grundlagen laufen oder versuchen, Intervalle an der anaeroben Schwelle zu laufen? Oder eine Einheit das eine und die zweite Einheit das andere? Oder gibt es andere sinnvolle Tipps? Ich will keine Zielfotos mit vollen Hamsterbacken haben :Weinen: Und langsamer laufen möchte ich eigentlich auch nicht :Nee: Vielen Dank, Claudia |
Schnell wirst du nur durch schnelles Training.
Wenn du eh nur kurze Sachen machst, brauchst du dir über Grundlagen keine besonderen Gedanken machen. Gib einfach Gas. Wichtig ist dabei nicht die Länge der Einheit. 10*200m laufen oder 10*30Sek Sprints auf dem Rad können da schon wunder wirken. Oder das schon häufiger erwähnte Tabata Intervalltraining: 8*20Sek all out mit nur 10 Sek. Pause. Tut weh, macht aber hart. und mit der zeit gewöhnt man sich sogar daran. :Cheese: Ansonsten natürlich fast-twitch Training, was besseres gibts nicht, um die Kotzgrenze zu verschieben. ;) |
Ich würde eventuell über intensives Schwimmtraining nachdenken ... :Gruebeln:
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Kotzgrenze und ANS dürften eigentlich nicht auf dem gleichen Niveau sein. Will sagen: ANS 173, Kotzgrenze darüber, etwa 185 (einfach geschätzt). Das hat sehr viel mit dem Kopf und der "bekannten" Belastung zu tun.
Wenn wir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Laktat und Schwellen mal beiseite lassen, dann solltest du nach hergebrachter Lehrmeinung an der ANS schon mindesten 10-15 min Laufen oder Radfahren können. Das sollte anstrengend sein aber machbar. Ist dies nicht möglich oder absolut nicht möglich, dann trainierst du zu wenig intensiv. Was genau zu trainieren ist? Ich würde Einheiten im GA1 Bereich mit Intervallen spicken. Bsp.: 1h Laufen mit 2Sätzen a' 5x 200m Endbeschleunigung, also so, dass du am Ende der 200m sprintest und kurzzeitig über der K-Grenze bist. -Weitere Variationen dieser Art. Da ich aber nur Sportler bin und kein Trainer, brauchst du noch weitere Meinungen. SW Edit: Schön, das mauna_kea der gleichen Meinung ist *freu* |
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Mmmhhhh, eine schlaue Idee habe ich da auch nicht wirklich. Ggf. die Laktattoleranz mit Läufen knapp unterhalb der anaeroben Schwelle trainieren?! |
Es gibt doch keine anaerobe Schwelle.
Also kann man auch nicht knapp darunter sein. versucht doch mal Gas zu geben was geht und vergeßt Puls etc. Die Pausen schön kurz und die gesamte Einheit nicht über 20 Minuten. Das hilft euch weiter und macht euch trotzdem nicht kaputt. Ich hab übrigens damals Halbmarathon knapp oberhalb der "anaeroben" Schwelle gelaufen. Belastung ist relativ zum Training. Macht man überwiegend GA1 kommt einem das viel härter vor. |
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Mein alter Radmentor, Urschwabe, sagte gerne "Immr hard neilau ("reinlassen")!" Die Grenzen sind mental gesetzt, nicht physisch (wobei man natuerlich darueber diskutieren kann, inwieweit das Gehirn eben auch bloss biologische Masse ist). Lesestoff: http://mattfitzgerald.org/blog/?p=301 |
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Ok, Leute, Schluß mit der Diskussion um Schwellen und Laktat (wenn Ihr wollt, macht dafür bitte einen anderen Spielplatz auf). Darum geht es mir gar nicht, abgesehen davon, daß ich mich eh vertan habe und mein Laufpuls höher war als im 1. Post geschrieben - nämlich durchschnittlich bei 175, max bei 179. Aber das ist ja eh wurscht ...
Mir ging es darum, daß ich von den Beinen her schneller laufen könnte als von der Kotzgrenze her. Und das ist vollständig unabängig von irgendwelchen Puls- oder Laktat-Diskussionen. Eure Tipps (Danke! :Blumen: ) gehen ja alle in die gleiche Richtung: Eher kurz und heftig und nicht an den Grundlagen arbeiten. Viele Grüße, Claudia |
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Das die Diskussion um die verschiedenen Theorien hier grade kommt ist mir fast schon klar gewesen.Jedenfalls hat mal Powermanpapa gesagt, dass seine Kotzgrenze auch bei jeder Distanz unterschiedlich ist. Und die Kotzgrenze ist eine international, interdiziplinär anerkannte Schwelle ;-) |
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mein Problem ist nicht, daß meine Beine zu langsam könnten sondern die können schneller als meine Kotzgrenze zulassen würde. |
Interessant, dass hier so ausführlich über die anaerobe Schwelle gesprochen wird und ob es sie gibt oder nicht, aber wo liegt denn eigentlich die Kotzgrenze:Cheese: ?
Ich mein die Frage sogar ernst, weil ich zwar meinen Puls knapp an die 200 hoch bringen kann, aber noch nie das Gefühl hatte, beim Sport :Kotz: zu müssen. Ich krieg einfach irgendwann gefühlt nicht mehr genug Luft und die Beine schreien, dass sie aufhören wollen, aber mein Magen macht brav alles mit... |
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Beim Radeln habe ich das nicht ... |
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In dem Fall schließe ich mich allen anderen an: Vollgas, am besten im Wettkampf auf kurzen Strecken. Wenn Du kannst, lauf mal ein paar 1500er oder 800er auf der Bahn mit. Einfach Kopf zu und wenn Du meinst, es geht nicht mehr, noch ne Runde. Was auch hilft (aber richtig gemein ist): Rennen über die unbekannte Distanz. Hat ein Trainer mal mit uns gemacht - loslaufen volle Pulle und er pfeift irgendwann ab, Du weißt aber vorher nicht wann. Also ist starten im 200m-Tempo angesagt und dann richtig absterben, weil er Dich 350 laufen lässt. Tut weh, hilft aber! :Lachen2: |
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hier lies mal dies und dir wird alles klar |
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Hallo,
Ich hatte vor einiger Zeit ein Erlebnis, das ziemlich hart an der "Grenze" war. Es war fast alles wie du (PippiLangstrumpf) beschrieben hast, und die Ursache dafür war schlicht und einfach, dass ich nicht meinen eigenen Rythmus gefunden habe. Ich habe mich an meinem Trainingspartner orientiert, der aber völlig anders gefahren ist. Das war der Fehler, den ich auch in deinem Fall vermute. Kann es sein das du dich im Wettkampf an schnelleren Sportlern orientierst und dein Körper einfach nicht an die ungewohnte Belastung gewöhnt ist?? Ich versuche als Gegenmaßnahme so lange und hart zu trainieren, bis ich die Disziplinen quasi mit einer normalen Pulsfrequenz in einer angemessenen Zeit schaffe, dann kann man im Wettkampf theoretisch auch mal etwas mehr Gas geben. |
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Wenn dem so ist, dann würde ich einfach mal bei einer Sprintdistanz nichts Essen, sondern max. etwas Wasser zu mir nehmen, um den Magen nicht unnötig zu belasten. Von der Wettkampfdauer ist das kein Problem. |
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:Blumen: :Blumen: |
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Ich denke es gibt mal wieder keinen passendes Wort für den damit erklärte Grad der Anstrengung. Wahrscheinlich gibt es einen coolen Begriff auf Englisch, der nur noch nicht eingeführt wurde. Für mich ist es der Zustand alles zu leisten was ich in dem Moment noch kann und trotzdem versuche noch weiter zu pushen. -Passiert vornehmlich gegen Ende eines Rennens. |
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Ja, ich hätte mich übergeben, wenn ich nicht mal ordentlich geschluckt und das Tempo rausgenommen hätte, obwohl meine Beine sogar noch locker schneller als das aktuelle Tempo gekonnt hätten und ich noch genug Luft hatte, um schneller zu laufen. Bei den SD's habe ich beide Male nichts gegessen - das letzte ca. 1 Stunde davor (Powerbar-Riegel). Im Wettkampf habe ich beim Radeln relativ dünnes Iso getrunken, bei der ersten beim Laufen noch 2 mal 1 Schluck Wasser, bei der zweiten beim Laufen nichts. Und bei beiden hatte ich im letzten Viertel der Laufstrecke die Situation Tempo rausnehmen zu müssen. Bis dahin war alles gut. Geplant waren nun eigentlich auch härtere Laufeinheiten im Training, aber mit dem Fußbruch hat sich das Thema im Moment eh erstmal erledigt. |
10 Km Tempodauerläufe mit sehr harten letzten zwei Km sollten helfen diese Grenzen hinauszuzögern oder besser damit umzugehen.
Alles Kopfsache |
Danke, werde ich mal berücksichtigen, wenn ich wieder laufen kann.
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