Kurventechnik - Dringender Handlungsbedarf!
Was mir gestern beim Duathlon bzw bei den ersten Ausfahrten dieses Jahr wieder aufgefallen ist: Sehr viele Radfahrer haben ernsthafte Schwierigkeiten, um eine Kurve zu fahren.
Ich bin ja bei Gott kein guter Kurven- oder Abfahrer und muss mich da auch jedes Frühjahr wieder rantasten, aber was man da so sieht, ist zum Teil haarsträubend. Da wird auf Schrittgeschwindigkeit runtergebremst, da wird aufrecht um die Kurve gewackelt, da wird jeder Ideal-Linie gespottet. Woran liegt's? :confused: |
Schiss.
Und mangelnde Übung... |
Unfähigkeit
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Mir geht es auch so,dass ich nach jeder schärferen Kurzve hintendran hänge-ich bin Späteinsteigerin und habe respekt vor solchen scharfen Kurven,aber leide kam bisher noch kein Tip bzw kein Techniktraining vom Verein.
Es ist eh schwer als Frau unter so eine Männerdomäne..... |
Im Training liegt es, bei mir, daran, dass bei uns viele Strassen schmutzig sind und ich nicht genau weiß, wie weit ich gehen kann.
Und im Rennen, dann die mangelnde Erfahrung. :( |
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Cyclocross in der Offseason ist wohl der beste Tipp.
Im Wald kann man sich gut an die Kurven heran tasten und lernt auch rutschende Hinterräder etc. zu beherrschen. |
bin nun auch nicht der große ab- oder kurvenfahrer, aber mal ein paar tipps: pedal auf kurveninnenseite immer oben, blick immer so weit wie möglich richtung kurvenausgang, nicht direkt vors vorderrad gucken. nicht ganz so scharfe kurven kann man sogar durchlenken, indem man nur den oberkörper richtung kurve rüberbeugt, also ohne groß am lenker zu drehen oder das rad anzukippen. vorteil: man kann beim kurvefahren weitertreten.
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Das heißt, wenn ich Angst habe vor Kurven, dann fahre ich Kurven. Und zwar im Training, nicht erst im Wettkampf oder in der Gruppenausfahrt. Zur Not auf einem großen, leeren Parkplatz üben. Und da geb ich Dir teils recht: Ich bin mir schon ein ums andere Mal richtig bescheuert vorgekommen, wenn ich mich in Schrittgeschwindigkeit an bestimmte Grenzen getastet habe. Aber ich will einfach ein gutes Gefühl auf dem Rad haben, auch bei Schnee und Eis, Kurven, Abfahrten und auch dann, wenn alles zusammenkommt. Tipps gibt´s überall, aber machen muss man es halt. Viele Grüße von Alfalfa |
Es dreht sich ja nicht nur um die scharfen Kurven. Kurvenfahren kann man ja an jeder Biegung üben. Die Grundregel ist ja einfach: Aussen ran, innen durch, aussen wieder raus.
Wenn man da mit leichten Kurven anfängt, kann man ja auch durchtreten. Was dann, wenn man peu a peu Kurven mit engerem Radius fährt, auch dazu führt, dass zB man merkt, wie lange man eigentlich treten kann, bevor überhaupt die Pedale aufsetzen. Vom Ende der Haftreibung mal ganz zu schweigen. Kurvenfahren kann man ja auf leeren, großen Parkplätzen gut üben, da man da ja Markierungen auf dem Boden hat (oder sich mit Kreide hinmalt) und alles Übersichtlich ist. Außerdem kann man da gut an seiner schwachen Seite üben, wenn man einfach mal andersrum fährt. Mir macht sowas Üben immer großen Spaß. :) |
Für die Radbeherrschung in langsamer Fahrt ist sicher die Nutzung eines Parkplatzes o.ä. richtig wichtig und unabdingbare Voraussetzung insb. für das Fahren in der Gruppe.
Der zweite Schritt ist doch aber dann, schnellere Kurven so zu durchfahren, dass z.B. die Gruppe hierdurch nicht auseinander gerissen wird (erlebe ich immer mal wieder). Ein Ansatz könnte aus meiner Sicht (IMHO :Cheese:) sein, ein und dieselbe Kurve mehrfach zu durchfahren, um hierdurch ein Gefühl für die Grenze zu entwickeln. Vielleicht in Verbindung mit einem Hügel-Training eine Abfahrt aussuchen und dann mehrere Runden drehen. Bedingungen und Untergrund sind dann immer gleich, man muss nicht auf Veränderungen achtgeben. Anhand der gefahrenen Geschwindigkeit -oder auch der Rundenzeit- sind dann Veränderungen schnell ersichtlich. Mir hilft es, mir vor einer Kurve zu sagen, mit der und der Geschwindigkeit bist Du schon ohne Probleme durchgefahren, dann muss doch auch + x möglich sein. Für die optimale Linie ist hilfreich, wenn ein guter Abfahrer vorwegfährt und die anderen seine Linie suchen. Ein bisschen Vertrauen sollte dann natürlich dasein. |
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Sag mal yankee bist Sonntag auch am Start:Huhu: |
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(Ausgangspunkt dieses Threads war ja das Kurvenverhalten im Wettkampf!) (Edith meint gerade, dass Neonhelm denselben Gedanken hatte, aber schneller war) |
Nicht alles was fahrtechnisch möglich ist muss auch in jeder Fahrsituation ausgereizt werden.
Warum sollte ich ein hohes Risiko noch dazu bei einer Trainingsfahrt eingehen, wenn ich mir nicht sicher bin, ob z.B. Split oder Äste in einer Kurve liegen, wenn ich die Strecke nicht genau kenne. Oder ich nicht um die Kurve sehen kann und die Fahrtstrecke unübersichtlich ist. Oder ein entgegenkommendes Fahrzeug mit auf meiner Fahrbahnseite entgegenkommt, wenn ich eine Kurve in Fahrbahnmitte anfahre. |
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Aber wenn du dich in einer Situation extrem unsicher fühlst, solltest du diese üben. Und dies nicht erst im Wettkampf, denn da gefährdest du evtl. auch andere. |
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Bei mir ist es allerdings so, dass ich vor dem Wettkampf das trainiere, was ich dann im Wettkampf umsetzen will. Will ich also im Wettkampf schnell um die Ecken kommen (ganz allein und ausserhalb der Windschattenboxen), muss ich dies vorher üben. Und warum dann nicht in der Gruppe z.B. mit jemandem vorweg, der die richtige Linie kennt. |
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Aber einfach um die Kurve fahren ist ja erst mal kein hohes Risiko. Das Phänomen, das ich meine, betrifft schlichte, gut einsehbare Kreuzungen mit hervorragendem Asphalt. |
Neonhelm hat die Rubrik für das Thema nicht ohne Grund gewählt.
Was eventuell ein wenig hilft ist hier die Theorie zu beschreiben, bzw. zu lesen und umzusetzen. Was mehr hilft ist jemand der hinterherfährt und nach jeder Abfahrt Manöverkritik übt. Ähnlich wie im Schwimmen kommt die Geschwindigkeit in der Kurve durch langsames Üben der richtigen Technik/Linie. Wenn Arne hier ein Thema draus machen will, dann gibt es bestimmt den ein oder anderen Profi, der hierzu etwas erzählen kann. Ansonsten helfe ich auch gerne mit. SW |
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Einen ordentlichen Fred dazu hat die Kampa ja schon mal aufgemacht. |
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Es liegt wohl an den Leuten, mit denen du beim Duathlon zusammen fährst, bzw. in deren Bereich zu fährst.:) Bei einem Triahlon wirst du beim Rad fahren sicherlich ganz andere Eindrücke bekommen. Grundsätzlich denke ich aber das mangelnde Technik, vor allem in der Kurve, an zu wenig Übung und an "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" liegt. Volker |
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Ich wage mal die Aussage, das waren gestern zum großen Teil Triathleten. ;) Übrigens fällt mir dazu noch ein: Ich hatte, dank meiner guten Zeit :Cheese: , noch Gelegenheit, dem Profi-Feld beim Absteigen zuzugucken. Wenn da die Kurven genauso gefahren werden... :Lachen2: |
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gestern beim Powerman in Holland leidvoll zur Kenntnis nehmen. Beispiel: in jeder der 3 Runden von 20km ging es jeweils 2km durch die Stadt, hier waren von ca. 20-25 der 90° Kurven ca. 10-15 zu absolvieren. Nach der 2 Runde hat mich jemand nach der 1. Kurve in der Stadt überholt, als es aus der Stadt rausging hatte er ca. 300m Vorsprung, ich habe 10km gebraucht, bis ich wieder dran war. Grund: Angst in den Kurven den Abgang zu machen, gilt genauso bei Abfahrten, in manchen Kurven lag ein wenig Sand oder kleine Steinchen, das verstärkt die Angst. Ich habe so sicherlich pro Runde 1-1,5min verloren. Ich hatte aber auch schon mal einen unfreiwilligen Abgang, der stets im Unterbewusstsein lauert..... Keine Ahnung wie ich das bekämpfen kann. |
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Alternativ, so lange an der Grenze üben, bis der Schmerz als normal erscheint... :Cheese: |
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SW |
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Dass es mit einem Einspurfahrzeug nicht sinnvoll ist, die Haftgrenze in Kurven auszuloten, muss wohl nicht betont werden. Dies hat aber wenig bis gar nichts mit einer guten Kurventechnik zu tun. |
der "durchbruch" beim kurvenfahren ist mir gelungen als ich meine jahres km Zahl mal verdoppelt habe. Radfahren kommt leztendlich vom Radfahren ;)
Was noch geholfen hat einfach hinter schnelleren Leuten fahren und versuchen genau so schnell durch die kurve zu fahren wie die... |
radrennen fahren hilft. da kriegst du auch ein echtzeitfeedback von den konkurrenten, wenn du ständig löcher aufmachst.
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Das bestreite ich gar nicht aber der Unterschied bezieht sich auch aufs Sportgerät (Rennrad-Tri-Rad). Was mit dem RR noch ohne weiters ging kann mit dem Tri-Rad schwer werden (Lenkung behäbiger/agressiver, Lenker schmaler und tiefer, Bremsen evtl. nicht so stark, usw.). Wenn jemand weit vor einer Kurve runterbremst und sie dann langam durchfährt ist technisch noch besser beraten als so vorschläge wie: Zitat:
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Was mir geholfen hat war, hinter einem guten "Kurvenfahrer" in der gleichen Spur herfahren. Idee war: Wenns den nicht haut/ der nicht wegrutscht wird bei mir auch klappen.
Cyclocross/MTB half leider bei mir nur bedingt. Ich fand immer Kurvenfahern in Aeroposition viel schwieriger als am Oberlenker. Auf dem Crosser kann ich ein rutschendes Hinterrad abfangen, in Aeroposition hab ich in diesen Situationen den Abgang gemacht. |
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zu 2. Auch ich würde mich insofern als Schisser bezeichnen, als ich verhältnismäßig früh aus der Aeroposition gehe bzw. zumindest eine Hand an den Bremsgriffen habe, sobald ich eine Kurve nicht vollständig übersehen kann. Ein rutschendes Hinterrad in der Aeroposition hatte ich noch nicht. Bei den doch viel höheren Geschwindigkeiten im Vergleich zum Crosser möchte ich das auch nicht...:cool: Bei der Gelegenheit: Ausser Kurvenfahren aber durchaus im Zusammenhang: Auch Bremsen üben ist wichtig. |
Letztendlich beeinflussen diverse Größen wie Geometrie des Rahmens/Gabel, Laufräder, Mantel die Geschwindigkeit in einer Kurve. Fahrtechnik ist nur eine der beeinflussbaren Größen. Hinter jemandem herfahren, der ein deutlich 'kurvengängigeres' Rad fährt, hilft also u.U. wenig und führt im schlimmsten Fall zu einem unerwarteten Abstieg :Cheese:
Letzendlich hilft es aber wenig, wenn man die Kurve lehrbuchgerecht anfährt und mitten im Scheitelpunkt der Kurve bemerkt, dass einem von innen einer bedenklich nahe kommt :( (wie mir gestern passierte) Joerg |
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Hab auch ca. 300 Tkm auf dem Mopped absolviert, davon mehr als die Hälfte durch die Alpen (und da blieb kein Angstrand am Reifenprofil stehen...) Und mit der Zeit kommt etwas Erfahrung dazu. Häuser, Bäume und andere Autos werden "transparent" und ich "sehe" die Kinder, die hinter der Kurve Gummihupfen spielen könnten. Oder die Kieselsteine und Wurzeln, die da rumliegen. Und im vergleich zur Montur auf dem Krad fühl ich mich auf dem RR ziemlich nackig. Nebenbei, so ein RR ist nicht wirklich manövrierfreudig und schon gar nicht bremsbar, wenn Du mit der Schräglage schon fast am Anschlag bist. Mit dem Mopped kam ich mal einen halben Meter vor einer Kuh zum stehen, die hinter einer Kurve lauerte. :cool: Ich kann inzwischen auf derart schutzenegelintensive Situationen gelassen verzichten. Im Wettkampf, auf freier überschaubarer Strecke hingegen kann man auch zügig durch die Kurven ziehen. Wobei ich auch dabei nicht bis an die Grenze gehen muss. Mit Triathlon verdiene ich kein Geld. Mit meinem vergleichsweise adrenalinarmen Job schon. Allen, die vor der Kurve prinzipiell Angst haben sei geraten: Üben. Nicht auf Teufel komm raus, aber dafür mit Hingabe. Kurvige Strecken fahren, nicht hirnlos aber flott. Dann wird das schon. |
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Denn nur wer wiederholt aggro um die Kurven fetzt, kann das auch kontrolliert schnell. Vom alleine oder in der M35 Gruppe GA1/2 fahren lernt man es einfach nicht. |
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:Lachanfall: Zitat:
Knackpunkt an der Angelegenheit ist, dass die Menschheit seit ner Million Jahren auf zwei Beinen läuft, die Fahrräder aber erst seit rund hundert Jahren existieren. Dh., grössere Schräglagen als die zu Fuss erreichbaren beim um-die-Ecke-rennen kannten wir 999.900 Jahre lang nicht. Das muss man halt durch Üben ausbügeln. Üben, üben, üben! Es gibt ne Menge aufzuarbeiten... |
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kannst mein posting ja bis zu ende lesen ;) |
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Die meisten interessiert nicht, wie man Kriterien fährt, sondern wie längergezogene Kurven wie auf den meisten WK-Strecken üblich mit höherem Tempo durcheilt. Da macht die Fahrtechnik mehr als 50% aus. |
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