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Sensorgesteuerte Ampelanlagen und Radfahrer
Habe zu o.g. Thema nichts im Forum gefunden und erlaube mir deshalb hier eine allgemeine Anfrage in die Runde.
Kennt ihr das Problem? Man kommt als Radfahrer alleine an eine sensorgesteuerte Ampelanlage irgendwo mitten in der Pampa. Die Ampel zeigt rot und wird auch niemals grün weil sie Radfahrer eiskalt ignoriert. Ich sah dann bisher zwei Möglichkeiten: Entweder geduldig warten bis von hinten ein Autofahrerer kommt und den Kontakt (auch für mich) auslöst oder aber irgendwann wutschnaubend die Ampel ignorieren (habe ich natürlich niemals getan!) und weiterfahren. Google bietet mir zu diesem Thema nur folgendes: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=081115005. Ob das wirklich funktioniert weiss ich nicht und davon abgesehen möchte ich mir sowas nicht ans Rad hängen. Habt ihr zu dem Thema kreative und zielführende Vorschläge für mich? |
Wenn ich von hinten schon einen Autofahrer kommen sehe (in weniger als ein par km Abstand), warte ich auf diesen. Wenn nicht, fahre ich im passenden Moment, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Insbesondere in der Pampa gibt es genügend dieser Momente. Sollte dann ein Polizist "aus dem Gebüsch" springen, würde ich ihm versuchen, die Problematik mit den nicht reagierenden Ampeln zu erklären. Manche reagieren ja auch auf Fahrräder, aber dafür warte ich keine 5 Minuten (sondern maximal einen kompletten Durchlauf), um dann zu wissen, dass diese nicht auf Radfahrer reagiert.
Zu dem Link: "überlistet" klingt ja toll. Es macht der blöden Ampel die Wahrheit klar, nämlich, dass ich hier auch rüber möchte. Aber dafür mache ich mir nicht so einen Kasten ans Rad. |
da solche ampeln meist wirklich irgendwo in der pampa stehen, ignorier ich die ehrlicherweise immer.......
was mich als autofahrer viel mehr aufregt, sind die experten, die VOR den sensorschleifen stehenbleiben und sich wundern, dass es nicht grün wird....... |
Einfach bei rot drüberfahren.
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Hab hier im 60km Umkreis rund um Rodgau noch keine Ampel gefunden, die auf mein Rad nicht reagiert (Alu).
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Haste auch was andres da? Ich hasse Kaffee. :Cheese: |
Klar, aber auf dem Rückweg besoffen über die rote Ampel wird noch teurer :Cheese:.
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Ich stand vor vielen Jahren mit nem Kurier-Kumpel an einer roten Ampel in Berlin auf dem Radweg. Schaltung per Kontaktschleife im Boden. Nix passierte. Auf der anderen Straßenseite stand die Pol und schaute uns wartend an. Nach gemessenen 7 min fuhren wir los - und wurden natürlich sofort angehalten. Die Sache ging vor Gericht, wir bekamen Recht. |
Bettelampeln
mir ist grad aufgefallen, dass es auf meiner Lieblings-Radrunde von 80 km genau Null Ampeln gibt.
Und wenn ich erst mal einen Crosser hab ;) Aber es gibt noch nervigere Ampeln (in Hamburg): Bettelampeln. Die finden sich an Kreuzungen und sind echt fies: Für Autofahrer alles ganz normal, die Fahrtrichtungen wechseln sich mit Rot und Grün ab. Nun hat man normalerweise als Fußgänger oder Radfahrer ja parallel mit den in der eigenen Richtung fahrenden Autos Grün. Hier nicht: Man muß zusätzlich auf einen Knopf wie bei einer Bedarfsampel drücken. Der reagiert aber nur innerhalb bestimmter Phasen. Das Ergebnis: Du fährst an die Ampel und drückst. Die Autos in Deiner Richtung kriegen Grün, Du nicht. Dann wieder der Querverkerhr. Dann beim nächsten mal: Heißa, es geht weiter. Wenn man nicht eingeschlafen ist. Das dauert gefühlt Jahre, die Leute um mich rum fahren in der Mehrheit bei Rot (ich bin eher 'n Schisser). Lustig ist es es, wenn jemand zum ersten mal an so eine Amel kommt und das Prinzip nicht kennt. Das ist ein Gefluche! Ich find's auch eine ziemliche Frechheit, da werden die letzten Optimierungsreserven für den (Auto)Verkehrsfluß rausgeholt, auf Kosten aller anderen. Gefährlich ist das darüber hinaus auch. Anscheinend verlassen sich nämlich immer mehr Autofahrer an diesen Kreuzungen darauf, dass man ohne Rücksicht abbiegen kann. |
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Angebracht wäre es natürlich, wenn sich die Ampel nach dem Drücken in Sekundenbruchteilen in den laufenden Zyklus für Autofahrer einschalten würde. Wenn ich also 2 Sekunden bevor die Autos in meiner Richtung grün bekommen, auf den Knopf drücke, sollte ich auch gleich mit den Autos grün bekommen. Das muss keine weitere Ampelphase dauern. Wenn die Autos aber schon grün haben, halte ich es für gefährlich, mittendrin den Fußgängern/Radfahrern noch grün zu geben. Da rechnet kein Autofahrer mehr mit. |
Ich dachte auch immer Ampeln gelten nur für motorisierte Fahrzeuge:)
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Was mich immer nervt, sind solche Kreuzungen:
![]() Da zeigt normalerweise die erste Kleine rot und die Große in der Mitte grün, die dritte (vierte) Kleine wieder rot. An so einer Ampel hätte ich beinahe mal meinen Neffen verloren, weil der nur auf die große in der Mitte geachtet hat. Ich finde es deshalb nicht nur eine Zumutung, sondern auch gefährlich, eine Ampel so zu schalten, dass man als Radfahrer/Fußgänger 3x drücken und warten muss. Von der Oma, die es nur bis zur schmalen Insel in der Mitte schafft und dann vom Verkehr umtost wird, mal ganz abgesehen... |
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:Nee: |
Da lobe ich mir doch ein paar (leider noch zu wenige) Ampelanlagen in Holland, die ich ausgesprochen gerne mit dem Rad befahre:
Ca 100m vor der Radfahrweg-Ampel ist eine Kontaktschleife im Radweg, die die Ampel umgehend "anwirft": Die Autofahrer bekommen "rot" und kurz bevor ich die Ampel erreiche, schaltet die Radampel auf "grün". Zur Sicherheit, falls aus irgendeinem Grund die Schleife mal nicht auslösen sollte (kam bis jetzt nicht vor), gibt's noch einen Knopf, den man händisch auslösen kann. Auch das Leben als Radfahrer kann schön sein.... Ingo |
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Aber was sind denn Sensorampeln? Sind das diese Ampeln mit den Induktionsschleifen in der Straße? Da habe ich auch ein paar auf meinen Runden. Bis auf eine Linksabbiegerspur reagieren die aber alle auf mein Fahrrad. Ich muss nur über die vorgelagerte Schleife fahren und dann auf der Schleife direkt an der Ampel stehen bleiben. Überall wo ich aber speziell über die Scheifen fahren muss, gibt es auch Radwege mit entsprechenden Knöpfen. Beispiel: Drei Ampeln kurz hintereinander, auf der gesamten Straße ist ein Seitenstreifen. 1. Ampel Hier geht 10 oder 15 m vor der Ampel ein Stück Radweg mit Fußgängerampel ab. Hier reicht es nicht, wenn ich ganz normal auf dem Setenstreifen weiterfahre. Ich muss also die Schleifen auf der Straße "bedienen", oder halt den Radweg nehmen und Knopf drücken. 2. und 3. Ampel Hier geht der Seitenstreifen ganz normal ohne Radweg weiter und es reicht aus, wenn ich ganz normal auf dem Seitenstreifen stehen bleibe und die Ampel reagiert. Wenn es wirklich eine Ampel gibt, wo der Radfahrer keine Chance hat ohne ein zusätzliches Kfz, würde ich mal eine Email an das zustänige StVA schreiben und fragen, wie die sich das so vorstellen. Volker |
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Da die Frankfurter Stadtpolizei (Ordnungsamt) mit folgendem Slogan wirbt: "Die Stadtpolizei steht mit Rat und Tat rund um die Uhr an der Seite des Bürgers - mitten im Leben und dort, wo man sie braucht!" habe ich einmal eine allgemeine Anfrage zum Thema per Mail dorthin gesandt und auch auf ein konkretes Beispiel im Frankfurter Stadtgebiet verwiesen (L 521 von Büdingen her kommend, Linksabbieger in die Vilbeler Landstrasse). Bin gespannt auf die Antwort und werde das dann an euch weitergeben. |
@Arne: Sorry, habe gestern wohl die etwas falsche Abteilung für das Thema erwischt. Gehört wohl besser in "Triathlethisches/Radfahren". Vielleicht kann man es noch verschieben? :Blumen:
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Zwischenbericht
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"Ihre Beschwerde wurde an mich, Bauunterhaltung an Verkehrstechnischen Einrichtungen in Frankfurt, zuständigkeitshalber weitergeleitet. Ich gehe davon aus dass Sie die Kreuzung Nordumgehung Bergen linksabbiegend nach Bergen meinen. Die Anlage ist in der Betreuung der Stadt Frankfurt gehört aber dem Land Hessen. http://www.verkehr.hessen.de Dienststelle Frankfurt Die Verkehrssignalanlage ist mit Induktionsschleifen ausgerüstet die auf Metall reagieren. Bei Fahrzeugen die einem hohen Aluminium- oder Karbon- Anteil können die Schleifen nicht reagieren. Ein Umbau / Nachbau der Anlage mit Sensorik- Technik wäre notwendig die das Land Hessen beauftragen müsste. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zu Verfügung." Nachdem ich daraufhin nachhakte wurde das ganze dann noch mehrfach weitergereicht. Heute bekam ich vom Strassenverkehrsamt/FFM dann folgende Auskunft: "zu Ihrer Frage nach dem korrekten Verhalten, möchten wir Ihnen wie folgt antworten: Sofern eine Ampel rot anzeigt, ist eine Weiterfahrt grundsätzliche verboten (auch für Radfahrer und Fußgänger). Ein diesbezüglicher Verkehrsverstoß wäre entsprechend zu ahnden. Von einem Funktionsfehler der Ampel ist erst nach einem erheblich langen Zeitraum (länger als 3 Minuten) auszugehen. Dann muss mit besonderer Vorsicht und Rücksichtnahme die Kreuzung gequert werden. Diese Aussagen beziehen sich allerdings nur auf einen Ampeldefekt. Ob die technisch bedingte Nichtreaktion einer Ampelanlage hier gleichgestellt ist, ist im Verkehrsrecht nicht explizit ausgeführt. Insbesondere auch die hier relevante Frage, wie nach einem eventuellen dadurch bedingten Unfall entschieden wird, kann nur ein Jurist beantworten. Bitte entschuldigen Sie, dass wir Ihnen hier keine andere Antwort geben können. Mit freundlichen Grüßen" Diese Antwort fand ich insgesamt ziemlich frustrierend::Nee: :confused: :Nee: :confused::Nee: , darum habe ich jetzt nochmal eine Anfrage an den ADFC geschickt: "Ist dieses Thema, Ihres Wissens nach, schon einmal irgendwo grundsätzlich geklärt worden? Die Antwort des Strassenverkehrsamtes möchte ich ungern so akzeptieren, da letztendlich ich als Radfahrer in jeder Hinsicht volles Risiko für eine Situation übernehmen soll, die von andererer Seite (Strassenplanung/-bau, Gesetztgebung, etc.) unter Missachtung meiner Rechte als Verkehrsteilnehmerin geschaffen wurde. Für Informationen jeglicher Art wäre ich Ihnen sehr dankbar." Mal sehen ob sich nicht doch irgendwann schon 'mal eine kompetente, entscheidungsbefugte Stelle etwas aussagekräftiger und intelligenter zum Thema geäussert hat... |
Oh Mann, Du machst es zu kompliziert...
1. Blick nach hinten (grünweiß) 2. Blick links, rechts, vorne (frei) 3. Blick nach unten (vollgas) |
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ADFC braucht zum Antworten nur circa eine Stunde (hiesige Ämter immerhin etwa eine Woche)...
"eine grundsätzliche Rechtsprechung zu diesem Thema gibt es in der Tat nicht. In dem Buch "Recht für Radfahrer" gibt Rechtsanwalt Dr. Dietmar Kettler die folgende Empfehlung: "Richtig wird sein, auf allgemeine Grundsätze und Überlegungen zum Dauerrot bei Ampeldefekt zurückzugreifen. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes (VRS 5, 586) sind Ampeln sinnvoll und verkehrsangepasst zu befolgen. Gestörtes Rotlicht (Dauerlicht) enthält kein absolutes Weiterfahrgebot. Der in dem Lichtzeichen liegende Verwaltungsakt (Allgemeinverfügung) ist in diesem Falle rechtswidrig. Wird eine Ampel nach angemessener Frist nicht grün, kann man danach die Kreuzung unter Anwendung größter Vorsicht passieren (OLG Köln, VRS 59, 454). Die Frist ist dabei nach Umläufen der Grünphasen für die übrigen Verkehrsteilnehmer zu bemessen (wenn die anderen Fahrtrichtungen drei mal Grün bekommen haben, ohne dass man selber Grün gesehen hat, kann man davon ausgehen, dass man nicht bedient wird), aber auch nach Zeitablauf (je nach Verkehrslage dürften drei bis fünf Minuten die äußerste Schmerzgrenze sein, wenn es sich nicht gerade um eine Baustellenampel an einer sehr langgestreckten Baustelle handelt). (Quelle: Kettler, Dr. Dietmar: "Recht für Radfahrer", Rhombos-Verlag Berlin 2007, S. 84). Da wir die Situation an den genannten Kreuzungen in Frankfurt sowie mögliche Lösungen von hier aus nicht beurteilen können, senden wir eine Kopie dieser Mail an den ADFC Frankfurt am Main." |
Vermutlich ließe sich da auch mit einem bauartbedingten Fehler argumentieren.
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Die Antwort vom ADFC ist fundiert und einleuchtend. Bedeutet allerdings auch, dass ich, wenn eine solche Ampel auf meiner Trainingsstrecke liegt, jedes Mal aufs Neue ca. 3 Minuten abwarten muss. Und das, obwohl klar ist, dass die Ampel nicht auf Grün schaltet. Nervig.
Ich kenne auch eine solche Ampelschaltung. Obwohl ich dort auch mit meinem Stahlrenner (Old School) unterwegs war, hat auch dieses Metall nicht zu einer Auslösung der Schaltung geführt. Vielleicht wurde die Mindestauslösemasse nicht erreicht? |
ADFC-INFO zur Technik von Induktionsschleifen
"unseres Wissens können heutige Induktionsschleifen immer auch Radfahrer erkennen. Allerdings müssen sie vor Ort im Schaltgerät auch jeweils so eingestellt werden, dass auch Fahrzeuge mit weniger metallischer Masse erkannt werden; Probleme können hier in der Tat bei Fahrrädern mit Karbon-Rahmen auftreten, da die vorhandenen metallischen Bauteile
(Tretlager, Schaltung usw.) möglicherweise nicht ausreichen, um von den Sensoren erkannt zu werden. Bei Abbiegespuren kommt das Problem dazu, dass es zu Fehlerkennungen kommen kann, wenn die Induktionsschleifen so empfindlich eingestellt werden, dass sie auf Fahrräder ansprechen; große Kfz auf der Nachbar- oder Gegenspur verstimmen die Schleife beim Vorbeifahren, so dass eine Anforderung ausgelöst wird. Bei Kreuzungen mit nicht benutzungspflichtigen Radwegen oder freigegebenen Gehwegen gehen die Straßenverkehrsbehörden außerdem häufig davon aus, dass Radfahrer nicht auf der Fahrbahn fahren. Allerdings müssen die Sensoren auch auf Mopeds reagieren. Deren Unterschied zu Fahrrädern ist nicht so groß. Nach einem Negativ- Test mittels Moped ist es evtl. möglich, allzu träge Schleifen relativ problemlos empfindlicher einstellen zu lassen. Der ADFC Fachausschuss für Radverkehr hat sich bereits mit dem Thema befasst; ein Patentrezept gibt es dennoch nicht, so dass es vorerst nur die Empfehlung gibt, die zuständigen Behörden auf das Problem hinzuweisen und gegebenenfalls eine Nachjustierung der Induktionsschleifen zu fordern." Die ADFC-Jungs sind echt auf Draht, muss mal gesagt werden. Persönliches Fazit: Ich lebe bei diesem Thema weiterhin im rechtsunsicheren Raum, bin mir nun aber der Hintergründe bewusster...;) |
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