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-   -   Denk: Wenn sich einer aus der Managerriege in der 55. Etage einer Bank die Birne voll (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=7134)

rookie2006 05.02.2009 07:21

Denk: Wenn sich einer aus der Managerriege in der 55. Etage einer Bank die Birne voll
 
Denk: Wenn sich einer aus der Managerriege in der 55. Etage einer Bank die Birne volldröhnt, ist mir das ziemlich egal. Aber nicht im Spitzensport. Hier geht’s um Betrug gegenüber den sauberen Sportlern, den Medien, der Öffentlichkeit und hier geht es um Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche

so Kurt Denk in einem Interview (auf der Startseite verlinkt).

Halloooo? Der Manager in der 55. Etage betrügt genauso und nimmt einem anderen "Menschen" den Job weg, der diese Pillen nicht braucht um den Job auszuhalten.

Der Manager betrügt gegenüber nicht schluckenden Managern, seinem Arbeitgeber und der Öffentlichkeit und hat auch eine Vorbildwirkung. Zwar nicht auf Kinder aber auf Jugendliche und Jobanwärter.

Warum hier also eine Unterscheidung treffen?

Warum ein gesellschaftliches Problem nur auf den Spitzensport reduzieren?

sasch0308 05.02.2009 07:58

Warum muss man die Wort von Kurt Denk immer auf die Goldwaage legen und sich direkt darauf stürzen, wenn er mal überspitzt was sagt ?
Meinst du wirklich, es wäre ihm völlilg egal? Sicher nicht, er wollte warscheinlich nur einen Vergleich darstellen und hat diesen gewählt, ohne wirklich einen Freifahrtsschein für Manager ausstellen zu wollen...
Ausserdem schreibt er "ziemlich", also geht es hier auch um seine eigene Gewichtung !

rookie2006 05.02.2009 08:08

Es geht mir darum, dass das Dopingproblem kein reines Sportlerproblem ist, sondern ein Problem unserer Gesellschaft.

Der Rockstar wird gefeiert und darf sich vor seinen Konzerten zudröhnen. Trotz allem sind sie Vorbilder für die Kids.
Auch das ist Betrug und ist gleichgesetzt mit Doping - wird allerdings nicht verfolgt!

Ich breche keine Lanze FÜR das Doping - aber das Problem hauptsächlich auf Sportler zu beschränken, ist mir etwas zu wenig.

Kurzer85 05.02.2009 08:12

Geht es in dieser Aussage nicht darum die Nacht sich um die Ohren zu schlagen wegen Konferenzen (Zeitverschiebung?!?!)

Oder hab ich diese Passage falsch interpretiert?

Sind die Pillen um länger Wachzubleiben auch unbedingt gleich Leistungssteigernd?

rookie2006 05.02.2009 08:47

Zitat:

Zitat von Kurzer85 (Beitrag 189629)
Sind die Pillen um länger Wachzubleiben auch unbedingt gleich Leistungssteigernd?

Na klar, weil wenn ich während des Meetings einschlafe, wird mir beispielsweise der Auftrag flöten gehen...

*JO* 05.02.2009 08:53

wenn man zu diesem Thema etwas sagt äußert man sich oft etwas überspitzt, ich glaube das war auch hier der fall.

Außerdem kann es Kurt Denk als "veranstalter" eines Ironman rennens echt egal sein was die Bänker machen.
Als Mensch ist er bestimmt der gleichen meinung, nämlich das Doping ein gesellschaftliches Problem ist. Er kann sich allerdings nur um das im Sport kümmern und das macht er ja ganz gut denke ich.

Willi 05.02.2009 09:06

Für mich ist und bleibt das nichts anderes als medienwirksames Aufmerksamkeitsgeschachere.

Kurt Denk spricht gerne vollmundig von seinen "Euopean Championchips" - abgesehen davon, dass hier ja ausser Deutschen so gut wie keine Europäer antreten: wieviele Leute werden denn hier wirklich kontrolliert? Da, wo das wirkliche Doping stattfindet, bei den Agegroupern, findet überhaupt keine Kontrolle statt.

Was zahlen die Leute an Startgeld? Ein Doping-Test - auch wenn er ihn in dem Interview als Aldi-Test für Blöde abkanzelt - kostet meines Wissens rund 250 Euro. Kleine Wette: wenn wir die ersten zwei und gewürfelte zwei weitere aus den Top-10 jeder AK damit testen - den Leuten fallen anschließend die Augen aus dem Kopf. DAS wäre ehrliche, wirklich eiserne Transparenz - und ein fairer Wettkampf für ein paar Euro mehr pro Teilnehmer.

rookie2006 05.02.2009 09:45

Ich möcht das auch nicht auf die Aussage von Kurt Denk aufhängen.

Es ist aber genau das Bild, das vorherrscht und mir etwas gegen den Strich geht.

Doping/Drogen ist ein Problem der Gesellschaft - nicht nur der Spitzensportler.

F 18 05.02.2009 10:07

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 189655)
Für mich ist und bleibt das nichts anderes als medienwirksames Aufmerksamkeitsgeschachere.

So seh ich das auch, noch dazu in einer Zeit in der bei uns reiner Opportunismus zu diesem Thema als kritischer Journalismus verkauft wird. Jeder Hinz und Kunz glaubt doch an der Aufklärung dieses Themas mitarbeiten und sich äußern zu müssen.

Flow 05.02.2009 10:13

Zitat:

Zitat von rookie2006 (Beitrag 189672)
Doping/Drogen ist ein Problem der Gesellschaft - nicht nur der Spitzensportler.

Meine persönliche Definition vom Sportler beinhaltet, daß er nicht dopt und nicht betrügt.
Tut er das, ist er kein Sportler mehr ...

Den eigenen Vorteil mit allen Mitteln zu maximieren, ist anerkannter Grundwert unserer Gesellschaft.
Gesetze und Vorschriften werden einem hier "ungefragt aufgezwungen", allesamt absolut ernst nimmt diese NIEMAND !

Im Sport gibt es ein Regelwerk, das sichder Sportler freiwillig als Teil seines Sportes ausgesucht hat.


Für mich insofern also deutliche unterschiedlich.
Solche Vergleich also nicht wirklich ziehend und zum Teil ziemlich überstrapaziert ...

Flow 05.02.2009 10:18

Achja ... und wenn einer aus der Veranstalterriege einer Spaßkassen-EM die Backen bläht, ist mir das ziemlich egal.


:Huhu:

maggusH 05.02.2009 10:26

Zitat:

Zitat von rookie2006 (Beitrag 189628)
Es geht mir darum, dass das Dopingproblem kein reines Sportlerproblem ist, sondern ein Problem unserer Gesellschaft.

Der Rockstar wird gefeiert und darf sich vor seinen Konzerten zudröhnen. Trotz allem sind sie Vorbilder für die Kids.
Auch das ist Betrug und ist gleichgesetzt mit Doping - wird allerdings nicht verfolgt!

Wen "betrügt" denn bitte der Rockstar? Verkauft er mehr Platten, als einer der keine Drogen nimmt? Unterliegt der Rockstar den Bestimmungen der NADA? Hat er sich diesen unterworfen?
Also wo bitte ist der Betrug?
Versteh mich nicht falsch, ich halte nichts von Drogen und nehme auch keine (abgesehen von ab und zu mal Alkohol). Aber ein Rockstar ist noch lange kein Betrüger, nur weil er es für seinen Lifestyle hält, sich ständig vollzudröhnen...

Markus

LidlRacer 05.02.2009 10:37

Zitat:

Zitat von maggusH (Beitrag 189693)
Wen "betrügt" denn bitte der Rockstar? Verkauft er mehr Platten, als einer der keine Drogen nimmt? Unterliegt der Rockstar den Bestimmungen der NADA? Hat er sich diesen unterworfen?
Also wo bitte ist der Betrug?

Der Vergleich ist genau so absurd wie der mit dem Banker.

Falko 05.02.2009 11:12

Ich glaube ihr solltet zwischen dem "Recht auf Rausch" und der Leistungssteigerung durch unerlaubte/ fragwürdige Hilfsmittel differenzieren....

drullse 05.02.2009 11:39

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 189655)
Für mich ist und bleibt das nichts anderes als medienwirksames Aufmerksamkeitsgeschachere.

Kurt Denk spricht gerne vollmundig von seinen "Euopean Championchips" - abgesehen davon, dass hier ja ausser Deutschen so gut wie keine Europäer antreten: wieviele Leute werden denn hier wirklich kontrolliert? Da, wo das wirkliche Doping stattfindet, bei den Agegroupern, findet überhaupt keine Kontrolle statt.

Was zahlen die Leute an Startgeld? Ein Doping-Test - auch wenn er ihn in dem Interview als Aldi-Test für Blöde abkanzelt - kostet meines Wissens rund 250 Euro. Kleine Wette: wenn wir die ersten zwei und gewürfelte zwei weitere aus den Top-10 jeder AK damit testen - den Leuten fallen anschließend die Augen aus dem Kopf. DAS wäre ehrliche, wirklich eiserne Transparenz - und ein fairer Wettkampf für ein paar Euro mehr pro Teilnehmer.

:Danke:

Zitat:

Zitat von rookie2006 (Beitrag 189672)
Doping/Drogen ist ein Problem der Gesellschaft - nicht nur der Spitzensportler.

Weswegen ich immer mehr dazu tendiere, es freizugeben. Kontrollierbar ist es eh nicht und wie Du sagst: zu Leistungssteigernden Mitteln wird quer durch die Berufswelt/Gesellschaft gegriffen.

Zitat:

Zitat von maggusH (Beitrag 189693)
Wen "betrügt" denn bitte der Rockstar? Verkauft er mehr Platten, als einer der keine Drogen nimmt?

Möglicherweise schon, wenn er unter Drogen überhaupt in der Lage ist, vernünftige Songs zu schreiben. Es wird sich immer ein Vorteil konstruieren lassen...

F 18 05.02.2009 12:10

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 189733)

Möglicherweise schon, wenn er unter Drogen überhaupt in der Lage ist, vernünftige Songs zu schreiben. Es wird sich immer ein Vorteil konstruieren lassen...

Bei dem was sich auf dem Musikmarkt so abspielt scheint es mir zunehmend notwendig, dass die Konsumenten Drogen nehmen;)

drullse 05.02.2009 12:13

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 189753)
Bei dem was sich auf dem Musikmarkt so abspielt scheint es mir zunehmend notwendig, dass die Konsumenten Drogen nehmen;)

:Lachen2:

Kurt D. 05.02.2009 14:44

[quote=drullse;189733]:Danke:



Weswegen ich immer mehr dazu tendiere, es freizugeben. Kontrollierbar ist es eh nicht und wie Du sagst: zu Leistungssteigernden Mitteln wird quer durch die Berufswelt/Gesellschaft gegriffen.

---Genau dieser Gedankenansatz ist falsch. Es wäre dann (wennman es "freigeben" würde...) der legitimierte Aufruf zum Suizid. Du weißt sicher wieviele Sportler schon an Doping gestorben sind? Zudem würden wir dann sehr schnell einen "offiziellen" Wettbewerb der Pharmaindustrie erleben. Der, welcher das neueste Guggelhupf Produkt einwirft, der ist mal kurz vorne, bis der nächste Pillen-oder Spritzenfreak vom anderen Labor und dessen Mixtur eine bessere Halbwertzeit erzielt.

Leistungssteigende Mittel außerhalb des Sportes unterliegen keiner Verbotsliste (so diese erwerblich sind) Deshalb kann man den durchgeknallten Manager, welcher sich dies antut, auch nicht belangen. Einen Topsportler weiß genau was er (falsches/verbotenes) tut, denn er unterwirft sich dem NADA Code, im sportlichen Wettbewerb mit seinen Konkurrenten.

Ich verabscheue den Manager, welcher sich Pillen reinschmeißt genau so wie den Profisportler der dies tut. Nur der Unterschied besteht darin, dass der Profisportler mehr Beteilgte betrügt und schädigt, als nur sich selbst (was auch schon schlimm genug ist) - und dass der Sportler genau weiß, dass dies verboten ist.

Kurt D. 05.02.2009 14:57

---bei unseren Wettkämpfen werden auch die AK Sieger kontrolliert (Urin). Als auch zusätzlich durch Losziehung Queerbeet. Aber man kann diese Sieger ja nicht Monate vorher schon regelmäßigen Bluttests unterziehen (sowie wir dies bei den Profis machen), denn woher sollen wir wissen, WER denn Monate später AK Sieger nun wird? Ich spreche hier von einer Testserie welche sich über Monate hinzieht. So etwas ist nicht mit Hobbyathleten machbar. Schon rein organisatorisch nicht.

Wenn du selbst Wettkämpfe ausrichtest, gehe ich davon aus, dass DU dann auch genug Verantwortung hast und Geld investierst und DEINE Starter in den AK Klassen entsprechend immer kontrollierst?
Was ist denn "unehrlich" daran, wenn wir für die in unseren Wettkämpfen startenden Profis etwas testen lassen, was anderswo nicht gemacht wird?

DasOe 05.02.2009 15:06

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 189833)
Leistungssteigende Mittel außerhalb des Sportes unterliegen keiner Verbotsliste (so diese erwerblich sind)

Die meisten der favorisierten Medikamente sind verschreibungspflichtig und/oder unterliegen dem BTMG.

Kurt D. 05.02.2009 15:08

Zitat:

Zitat von sasch0308 (Beitrag 189625)
Warum muss man die Wort von Kurt Denk immer auf die Goldwaage legen und sich direkt darauf stürzen, wenn er mal überspitzt was sagt ?
Meinst du wirklich, es wäre ihm völlilg egal? Sicher nicht, er wollte warscheinlich nur einen Vergleich darstellen und hat diesen gewählt, ohne wirklich einen Freifahrtsschein für Manager ausstellen zu wollen...
Ausserdem schreibt er "ziemlich", also geht es hier auch um seine eigene Gewichtung !

Sascha: Etwas Hintergund hierzu, für dich und die anderen Leser.

Die Redakteure hatten Jo Schindler gefragt, warum denn beim Marathon nie Läufer erwischt werden. Worauf er antwortete, dass im Marathon "Doping eigentlich kein Thema" wäre. Daraufhin habe ich einen "Hals" bekommen und entsprechend geantwortet. "Wenn man wenig sucht, findet man auch wenig" (dieser Satz wurde übrigens nicht abgedruckt..., wegen Platzmangel). Es kam dann der Einwand, warum denn "Doping so schlimm sei", denn immerhin würde man auch Manager kennen, welche sich was "reinwerfen", bei Metings etc.

Nur um dies klar zu stellen: Mir ist der Manager, oder wer auch immer, welcher sich was reinschiebt, genau so zuwider wie der Profisportler. Nur, dieser Manager unterliegt keinem NADA Code. Also kann man diesen Menschen nicht in den gleichen "sportlichen Bewertungstopf" werfen, wie den Profisportler. Mit solchen Menschen habe ich nicht zu tun, wohl aber mit Profisportlern.

PS: Das mit der Goldwaage ist richtig. :Blumen:

Beste Grüße nach Bruchköbel,
Kurt

Kurt D. 05.02.2009 15:10

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 189849)
Die meisten der favorisierten Medikamente sind verschreibungspflichtig und/oder unterliegen dem BTMG.

USCHI: ---woher weisst du denn so genau was der "Chef/Manager" sich reinwirft? :Cheese:

trimac 05.02.2009 15:12

Hallo Kurt,

Generell wollt ich wissen, wieviel Agegrouper ihr testet.
Das beste wäre eigentlich - aber das wird es leider aus geldmangel und zeitlichen Gründen - nie spielen,die HawaiiQualifikanten durchwegs zu testen - ist einer positiv , dann kommt der nächste dran.
Ich weiß ist utopisch, jedoch könnte dann wenigsten so die Spitze erwischt werden!

WIe siehst du das?

sg
Markus

Hafu 05.02.2009 15:15

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 189850)
...Die Redakteure hatten Jo Schindler gefragt, warum denn beim Marathon nie Läufer erwischt werden. Worauf er antwortete, dass im Marathon "Doping eigentlich kein Thema" wäre. ...


"im Marathon "Doping eigentlich kein Thema""?????
:confused: :( :Nee: :Nee: das ist der Witz des Tages!

Da wäre ich wahrscheinlich auch emotional geworden...

Kurt D. 05.02.2009 15:22

Zitat:

Zitat von trimac (Beitrag 189854)
Hallo Kurt,

Generell wollt ich wissen, wieviel Agegrouper ihr testet.
Das beste wäre eigentlich - aber das wird es leider aus geldmangel und zeitlichen Gründen - nie spielen,die HawaiiQualifikanten durchwegs zu testen - ist einer positiv , dann kommt der nächste dran.
Ich weiß ist utopisch, jedoch könnte dann wenigsten so die Spitze erwischt werden!

WIe siehst du das?

sg
Markus

Hallo Markus,
es gibt rechtliche und organisatorische Dinge, welche deinem (sehr guten) Ansatz entschieden im Wege stehen.

Wenn man wirklich relativ zielgenau testen will, dann ist der reine Urintest einfach zu wenig (weil vieles im Urin einfach nicht aufzufinden ist, was im Blut aber sehr wohl nachweißbar ist).

Um auf Blut zu testen bedarf es aber klarer rechtlicher Rahmenbedingungen, welche die AK Athleten gar nicht erfüllen können.
Also testen wir sehr wohl zwar bei den AK Leuten auf Urin (weil wir dies dürfen), nicht aber auf Blut (Eingriff in deinen Körper). Dazu benötigt man Arbeitsverträge, zwischen Profistarter und Veranstalter (Arbeitnehmer./.Arbeitgeber).

Es ist ein sehr komplexes Thema, welches nicht mit ein paar Sätzen komplett erklärbar ist. Ich verstehe deinen Ansatz (den hatte ich auch mal vor vielen Jahren). Wenn man aber mittendrinnen in diesem "Wahnsinn" steckt, dann lernt man was machbar ist und was leider nicht machbar ist. Also gehe ich das Machbare an. Auch wenn ich gerne mehr tun würde.

Viele Grüße,
Kurt

drullse 05.02.2009 16:25

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 189833)
Genau dieser Gedankenansatz ist falsch. Es wäre dann (wennman es "freigeben" würde...) der legitimierte Aufruf zum Suizid.

Ich schränke ein: Freigabe bei erwachsenen Sportlern. Wer volljährig ist, kann das selbst entscheiden. Wer meint, sich für den Sport tot zu dopen, soll das tun.

Wir schreiben doch auch niemandem vor, dass er sich nicht mit Alkohol umbringen darf.

Zitat:

Du weißt sicher wieviele Sportler schon an Doping gestorben sind?
Nein, weiß ich nicht. Hast Du da mal eine valide Zahl?

Zitat:

Zudem würden wir dann sehr schnell einen "offiziellen" Wettbewerb der Pharmaindustrie erleben. Der, welcher das neueste Guggelhupf Produkt einwirft, der ist mal kurz vorne, bis der nächste Pillen-oder Spritzenfreak vom anderen Labor und dessen Mixtur eine bessere Halbwertzeit erzielt.
So what - mal die Baseball-Liga in USA angeschaut? Oder sowas wie Wrestling? Oder Radsport...? Oder Biathlon...?

Und während in einige Sportarten noch leidlich kontrolliert wird, lassen es andere gleich ganz sein. Oder haben die interessanten Mittel nicht auf der Verbotsliste. Das ist Augenwischerei, nicht mehr.

Zitat:

Leistungssteigende Mittel außerhalb des Sportes unterliegen keiner Verbotsliste (so diese erwerblich sind) Deshalb kann man den durchgeknallten Manager, welcher sich dies antut, auch nicht belangen. Einen Topsportler weiß genau was er (falsches/verbotenes) tut, denn er unterwirft sich dem NADA Code, im sportlichen Wettbewerb mit seinen Konkurrenten.
Und er tut dies in dem Wissen, dass ihm nicht viel passieren wird. Kontrollen? Viel zu wenige. Strafen? Viel zu milde.

Ist nicht anders als Geschwindigkeitsbeschränkungen - in D hält sich auch keiner dran, weil a) kaum kontrolliert wird und b) die Strafen verhältnismäßig lächerlich sind.

Zitat:

Ich verabscheue den Manager, welcher sich Pillen reinschmeißt genau so wie den Profisportler der dies tut. Nur der Unterschied besteht darin, dass der Profisportler mehr Beteilgte betrügt und schädigt, als nur sich selbst (was auch schon schlimm genug ist) - und dass der Sportler genau weiß, dass dies verboten ist.
Sehe ich anders. Auch der Manager nutzt die Drogen aus, um leistungsfähiger zu sein und damit der Konkurrenz voraus. Wieviele Menschen er damit mittelbar und unmittelbar schädigt, lässt sich gar nicht so leicht sagen. Wo Du aber recht hast: für ihn ist es nur verboten, wenn das Mittel verboten ist.

Hafu 05.02.2009 16:43

@ Drullse
Deine Argumentation klingt nur auf den ersten Blick logisch. Unabhängig von ethischen Erwägungen liegen die Probleme einer Dopingfreigabe im Detail.

Wer zahlt für Behandlungskosten bei Dopingmissbrauch? Wo ist die Altersgrenze? 18? 21? Tennis- oder Schwimmprofis sind oft erst 15 oder 16 Jahre alt...

Wart nur mal ab, bis du eigene Kinder hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst Freude am Ausdauersport haben, ist bei der Wahrscheinlichkeit des Vorbildes durch dich als Vater überdurchschnittlich hoch und Jugendliche wollen sich dann auch untereinander messen, vielleicht streben sie sogar eine Profi-Karriere an... Was willst du ihnen dann sagen?

drullse 05.02.2009 16:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 189886)
@ Drullse
Deine Argumentation klingt nur auf den ersten Blick logisch. Unabhängig von ethischen Erwägungen liegen die Probleme einer Dopingfreigabe im Detail.

Wer zahlt für Behandlungskosten bei Dopingmissbrauch? Wo ist die Altersgrenze? 18? 21? Tennis- oder Schwimmprofis sind oft erst 15 oder 16 Jahre alt...

Wer zahlt denn derzeit die Behandlungskosten?

Und wieviele Dopingkontrollen gibt es derzeit in den Jugend- und Juniorenklassen?

Zitat:

Wart nur mal ab, bis du eigene Kinder hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst Freude am Ausdauersport haben, ist bei der Wahrscheinlichkeit des Vorbildes durch dich als Vater überdurchschnittlich hoch und Jugendliche wollen sich dann auch untereinander messen, vielleicht streben sie sogar eine Profi-Karriere an... Was willst du ihnen dann sagen?
In diesem Fall: gar nix. Ich werde keine Kinder haben. Das Thema ist für mich durch.

Nur hypothetisch (da ich keine Kinder haben werde): ich würde es so machen wie einige meiner Ex-Vereinskollegen, die ihren Kindern den Sport nahegebracht haben aber immer peinlich darauf geachtet haben, dass der Gedanke an Hochleistungs im Hintergrund bleibt. Die Kids haben Spaß am Sport, aber da denkt niemand an Profikarrieren.

NBer 05.02.2009 17:02

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 189894)
......darauf geachtet haben, dass der Gedanke an Hochleistungs im Hintergrund bleibt. Die Kids haben Spaß am Sport, aber da denkt niemand an Profikarrieren.

das impliziert, das hochleistungssport keinen spaß machen kann. dem ist natürlich nicht so. GERADE im ausdauerbereich könnte man keine jugendlichen zu höchstleistungen antreiben, wenn es ihnen keinen spaß machen würde.......

dude 05.02.2009 17:07

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 189899)
GERADE im ausdauerbereich könnte man keine jugendlichen zu höchstleistungen antreiben, wenn es ihnen keinen spaß machen würde.......

Na und? Es gibt fuer Kinder genuegend andere Sportarten, die gesund oder vielleicht noch gesuender sind. Wer muss bei Jugendlichen "Hoechstleistungen" erzwingen?

NBer 05.02.2009 17:10

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 189902)
Wer muss bei Jugendlichen "Hoechstleistungen" erzwingen?

du gehst einfach von den falschen grundsätzen aus, nämlich das hochleistungssport keinen spaß macht und die jugendlichen dazu gezwungen werden müssen. so ist das aber nicht. es gibt sehr viele jugendliche, die selbst sehr ehrgeizig sind, udn zum großen teil sogar von ihren trainern gebremst (!) werden müssen, um sich nicht kaputtzutrainieren. wer will diesen jugendlichen den spaß am hochleistungssport vermiesen?

FuXX 05.02.2009 17:12

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 189655)
Da, wo das wirkliche Doping stattfindet, bei den Agegroupern, findet überhaupt keine Kontrolle statt.

Was zahlen die Leute an Startgeld? Ein Doping-Test - auch wenn er ihn in dem Interview als Aldi-Test für Blöde abkanzelt - kostet meines Wissens rund 250 Euro. Kleine Wette: wenn wir die ersten zwei und gewürfelte zwei weitere aus den Top-10 jeder AK damit testen - den Leuten fallen anschließend die Augen aus dem Kopf. DAS wäre ehrliche, wirklich eiserne Transparenz - und ein fairer Wettkampf für ein paar Euro mehr pro Teilnehmer.

Sicher wird auch bei den Agegroupern gedopt. Aber so zu tun als wuerde dort die Mehrheit einwerfen ist schlicht laecherlich.

Wieso sollte bei den Topagegroupern eigentlich mehr gedopt werden, als im Rest des Agegrouper Feldes? Wieviele der Top Agies sind wohl doof genug ihre Gesundheit fuer die goldene Ananas zu ruinieren? Jeder der mehr Grips hat als ein Knaeckebrot, laesst da schoen die Finger von. Und dabei ist der moralische Aspekt noch ganz aussen vor, der legt die Hemmschwelle aber nochmal deutlich hoeher. (man mag es glauben oder nicht, aber auch vorne sind ne Menge Leute unterwegs die durch Fairness auffallen)

Und wie Kurt sagt wird in FFM ja unter den Top Agies getestet. Da ist aber noch gar keiner aufgefallen. Mit deiner Wette wuerdest du ordentlich reinfallen. Die Wettkampfkontrollen wuerden unter Amateuren vermutlich hauptsaechlich versehentlich gedopte aufspueren. Das geht ja schnell: Nasenspray genommen weil man sich erkaeltet hat, Cortisonspritze bekommen und kein ATUE an die NADA geschickt, nicht darueber nachgedacht, dass das Asthma Spray vll meldepflichtig ist etc. pp. - all das sollte aber unter den schnellen Agies seltener vorkommen, als unter den langsamen, da die schnellen eher mit ner Kontrolle rechnen und sich erkundigen, was anzumelden ist und was nicht, was generell verboten ist und was nicht. Man schaue in eine beliebige Hausapotheke, fast jeder hat irgendwas unerlaubtes da stehen, vom Hustensaft ueber das Nasenspray bis hin zu starken Schmerzmitteln sind 90% der Bevoelkerung quasi zeitweise gedopt.


Manchmal kommt es mir so vor, als wuerden einige mit solchen Spekulationen ihren Abstand zur Spitze schoenrechnen wollen. Dabei fehlt es fuer gewoehnlich an Talent und dem richtigen Training. Dort liegt fuer so gut wie alle von uns viel mehr Potential als in irgendwelchen Pillen und Spritzen.

Stichproben unter den Qualifizierten sind natuerlich trotzdem ne gute Sache. Es sind ja sicher schwarze Schafe dabei.

FuXX,
nimmt nur noch Medikamente, nachdem er die NADA Listen gecheckt hat.

Hafu 05.02.2009 17:12

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 189894)
...ich würde es so machen wie einige meiner Ex-Vereinskollegen, die ihren Kindern den Sport nahegebracht haben aber immer peinlich darauf geachtet haben, dass der Gedanke an Hochleistungs im Hintergrund bleibt. Die Kids haben Spaß am Sport, aber da denkt niemand an Profikarrieren.

Verstehe dich nicht. Ich kenne natürlich auch die von dir genannten Ex-Vereinskollegen nicht und die gründe ihrer Negativeinstellung zum Leistungssport, aber du hast doch selbst eine Leistungssport-Biografie. Wenn man selbst in der Vergangenheit Spaß am Leistungssport gehabt hat und dieser den eigenen Charakter mitgeprägt hat ist es doch widersinnig, diese u. U. positive Erfahrung seinen eigenen Kindern vorzuenthalten (und da auch noch "peinlichst genau darauf zu achten").

hazelman 05.02.2009 17:14

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 189859)
Um auf Blut zu testen bedarf es aber klarer rechtlicher Rahmenbedingungen, welche die AK Athleten gar nicht erfüllen können.
Also testen wir sehr wohl zwar bei den AK Leuten auf Urin (weil wir dies dürfen), nicht aber auf Blut (Eingriff in deinen Körper). Dazu benötigt man Arbeitsverträge, zwischen Profistarter und Veranstalter (Arbeitnehmer./.Arbeitgeber).


Lieber Kurt,

ich denke mal, dass Deine Aussage jedenfalls in dieser Absolutheit falsch ist!

Denn immerhin alle beim IMG startenden Startpassinhaber der DTU und Inhabern von Tageslizenzen sind dem Regelwerk der DTU unterworfen (vgl. Art. 2 Abs. 1 Anti-Doping-Ordnung DTU). Die Anti-Doping-Ordnung der DTU schreibt weiter für ALLE von der rodnung erfassten Athleten in Art. 32 Abs. 1 fest, dass Dopingkontrollen aus „körperlichen Untersuchungen“ die „in der Abnahme von Ausscheidungsprodukten oder der Entnahme von Blut“ bestehen können. Solche Maßnahmen haben die Athleten dann auch zu dulden, mit der Teilnahme am Rennen erklären sich sich mit diesen Regelungen einverstanden (Art. 32 Abs. 2)

Jedenfalls hätte man, was Blutkontrollen der DTU-Startpass- und Tagslizenzinhaber angeht solange kein Problem, solange die Blutkontrollen im Auftrag der DTU bei einem DTU-Rennen (was der IMG doch hoffentlich noch ist) durchgeführt würden und nicht vom privaten Veranstalter.

Wer allerdings sein eigenes, zugegebenermaßen sehr gutes, Süppchen kocht und sich vom Verband faktisch lossage, der müßte eben den Athleten im Rahmen der Anmeldung zum Rennen das Einverständnis auch zu Blutkontrollen abnehmen. Dafür sollte ein Satz durchaus genügen.

Auf den ersten Blick muss ich also das Fazit ziehen, dass bei jedem von der DTU genehmigten Kirmesrennen (ab Olympischer distanz) mit Blutkontrollen rechnen muss, beim größten Rennen im Land aber nicht.

Tim

dude 05.02.2009 17:15

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 189904)
wer will diesen jugendlichen den spaß am hochleistungssport vermiesen?

niemand.
du sprachst von "antreiben".

:Nee:

FuXX 05.02.2009 17:19

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 189894)
Nur hypothetisch (da ich keine Kinder haben werde): ich würde es so machen wie einige meiner Ex-Vereinskollegen, die ihren Kindern den Sport nahegebracht haben aber immer peinlich darauf geachtet haben, dass der Gedanke an Hochleistungs im Hintergrund bleibt. Die Kids haben Spaß am Sport, aber da denkt niemand an Profikarrieren.

Hm, es gaebe ja auch noch den Weg, den Kids klar zu machen was falsch daran ist zu betruegen. Wenn diese Moralvorstellung gefestigt ist, dann erliegt man auch nicht der Versuchung und kann dennoch den Reiz des leistungsorientierten Sports geniessen - wenn man diesen Reiz denn verspuert. Verspuert man ihn nicht, dann erledigt sich das Thema ja eh.

Das waere zumindest der Weg den ich suchen wuerde. Ich finde es nicht schlecht wenn Kids so gut wie moeglich sein wollen - so lange es denn wirklich die Kinder sind und nicht die Eltern, die das wollen.

FuXX

NBer 05.02.2009 17:23

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 189910)
niemand.
du sprachst von "antreiben".

:Nee:

schön ausm zusammenhang gerissen. ich sprach von "antreiben" im zusammenhang mit "spaß bei den jugendlichen daran". bei dir bleibt davon wieder nur "zwang" übrig......

dude 05.02.2009 17:34

@NB: "zwingen" von "antreiben" in diesem zusammenhang zu unterscheiden, ist aber nun echt haarspalterei.

Kurt D. 05.02.2009 17:35

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 189907)
Lieber Kurt,



Auf den ersten Blick muss ich also das Fazit ziehen, dass bei jedem von der DTU genehmigten Kirmesrennen (ab Olympischer distanz) mit Blutkontrollen rechnen muss, beim größten Rennen im Land aber nicht.

Tim

Lieber Tim,
da hast du noch zu kurz recherchiert.
Was glaubst du denn, wieviel Blutkontrollen durch den Verband in Deutschland in 2007, 2008 gemacht wurden? ;) Du bist doch in diesem Verband Mitglied?

Ich beziehe mich in meinen Bemerkungen ausdrücklich auf unser AD Programm der "Eisernen Transparenz" (so war der Interview Ansatz bei dem Redaktionsgespräch bei der FR, mit den anderen beiden Veranstalter Kollegen). Der Zeitraum Januar bis August eines jeden Kj. ist der Knackpunkt. So etwas ist definitiv NICHT mit AK Athleten machbar. Dieser Zeitraum des Testens ist aber der "Schlüssel zur Kammer des Schreckens"...:Peitsche:

PS: Du beschreibst nebenbei noch andere "Spielplätze" in deinem Beitrag, ich möchte bitte aber bei dem eigentlichen Thema hier an dieser Stelle bleiben. Ansonsten ufert es aus. Gerne gebe ich dir aber auch zu anderen Fragen an anderer Stelle dann Antworten und Informationen. :)

Viele Grüße,
Kurt

fitnesstom 05.02.2009 17:37

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 189905)
Wieso sollte bei den Topagegroupern eigentlich mehr gedopt werden, als im Rest des Agegrouper Feldes? Wieviele der Top Agies sind wohl doof genug ihre Gesundheit fuer die goldene Ananas zu ruinieren? Jeder der mehr Grips hat als ein Knaeckebrot, laesst da schoen die Finger von.


d.h. nur doofe dopen? intelligente nie?
aha.


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