triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Triathletisches (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=4)
-   -   Maximilian Longrée im Interview: Amateur-Weltrekord beim Ironman Hawaii 2006 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=664)

Klugschnacker 14.03.2007 15:35

Maximilian Longrée im Interview: Amateur-Weltrekord beim Ironman Hawaii 2006
 
Ironman Hawaii 2006: Der junge Nachwuchstriathlet Maximilian Longrée stürmt mit neuem Amateur-Weltrekord und einer Laufzeit von 2:48 Stunden über den Zielstrich und in das Bewusstsein einiger Triathlon-Insider. Wir haben uns mit diesem erstaunlichen jungen Mann unterhalten. Über Lauftraining, Renntaktik und die beruflichen Perspektiven in einer extrem harten Sportart. Weiterlesen im Magazin »

the grip 14.03.2007 15:49

Ruhetag heute, oder was ?

dude 14.03.2007 15:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 15810)
Ironman Hawaii 2006: Der junge Nachwuchstriathlet Maximilian Longrée stürmt mit neuem Amateur-Weltrekord und einer Laufzeit von 2:48 Stunden über den Zielstrich und in das Bewusstsein einiger Triathlon-Insider. Wir haben uns mit diesem erstaunlichen jungen Mann unterhalten. Über Lauftraining, Renntaktik und die beruflichen Perspektiven in einer extrem harten Sportart. Weiterlesen im Magazin »

danke KS! (ueberschrift falsch?)

Seine Aussage zum Doping am Schluss ist extrem schwach. Man kann sehr wohl mehr gegen Doping tun, als bloss die Kontrollen zu ertragen. Und sein Bruder verschwendet sein juristisches Talent, um sich um den Schadensersatz gesperrter Sportler zu kuemmern.

Genug geaetzt: absolut geile Laufzeiten und das in DEM alter - RESPEKT! War fuer mich einer der grossen Gewinner in Kona und wurde selbst bei den kiwis im Ironmanpodcast (ironmantalk.com) damals zum "agegrouper of the week" gekuert.

dude

the grip 14.03.2007 16:16

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 15818)
danke KS! (ueberschrift falsch?)

So wie ich das rauslese, hat er den Amateur-Weltrekord beim IM Hawaii geknackt.
Was auch immer das ist oder heißt ... Bestzeit auf Hawaii / Weltmeisterschaft oder ....:confused:

dude 14.03.2007 16:24

Zitat:

Zitat von the grip (Beitrag 15821)
So wie ich das rauslese, hat er den Amateur-Weltrekord beim IM Hawaii geknackt.
Was auch immer das ist oder heißt ... Bestzeit auf Hawaii / Weltmeisterschaft oder ....:confused:

KS hatte ursprgl. "Sebastian Longree" geschrieben.

the grip 14.03.2007 16:34

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 15824)
KS hatte ursprgl. "Sebastian Longree" geschrieben.

Yep, I see, da hat er ihn im TL-Delirium mit dem Bruder verwechselt.

Was ich nicht verstanden habe, wie man "erstaunte Fragen" stellen kann. Dachte eher, dass man nach den Antworten erstaunt ist und nicht schon vorher :Cheese: oder stehe ich auf dem Schlauch ? :confused:

feder 14.03.2007 16:35

hat jemand ein paar mehr Infos, was er mit seiner "speziellen Diät" meint? meint er damit eine Art Periodisierung, wie auch Gordo vorschlägt :Gruebeln:

dude 14.03.2007 18:11

Zitat:

Zitat von feder (Beitrag 15827)
hat jemand ein paar mehr Infos, was er mit seiner "speziellen Diät" meint? meint er damit eine Art Periodisierung, wie auch Gordo vorschlägt :Gruebeln:

man kann natuerlich periodosiert futtern, wenn man sich das antun moechte.
grob hiesse das bestimmt in der nebensaison weniger kalorien und eher mehr ballaststoffe.
im GA training dann eher kohlenhydratreich und bei intensitaeten den eiweisskonsum in relation erhoehen. vitamine und mineralstoffe sowie spurenelemente schaden ja nie.

alles andere ist heisse luft.

dude

trifi70 14.03.2007 18:36

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 15841)
periodosiert futtern

:Lachanfall:

Doclaw 14.03.2007 18:53

@dude: Jedem seine Meinung. Nur sollte man sich bzgl. mancher Dinge -so z.B. zu den beruflichen Talenten und Tätigkeiten Dritter-mangels Tatsachenkenntnis besser nicht öffentlich äußern.

Besten Gruß

Doclaw

dude 14.03.2007 19:21

Zitat:

Zitat von trifi70 (Beitrag 15844)
:Lachanfall:

hab's als alter abkuerzungsfanatiker schon registrieren lassen.

dude 14.03.2007 19:26

Zitat:

Zitat von Doclaw (Beitrag 15848)
@dude: Jedem seine Meinung. Nur sollte man sich bzgl. mancher Dinge -so z.B. zu den beruflichen Talenten und Tätigkeiten Dritter-mangels Tatsachenkenntnis besser nicht öffentlich äußern.

Besten Gruß

Doclaw

Sebastian,

Dein Talent hab' ich ja gar nicht in Frage gestellt, im Gegenteil. Ich finde es eben gerade eine Verschwendung von Talent sich mit Schadensersatzanspruechen wegen Dopings verurteilter Sportler - ob zurecht oder nicht verurteilt - auseinanderzusetzen.
Da gaebe es im Zusammenhang mit Doping bestimmt wichtigere Themen fuer eine Doktorarbeit.
Sofern Dein Bruder aber nicht begriffen haben sollte, worueber Du Deine Diss tatsaechlich geschrieben hast, bitte ich um Entschuldigung. Vielleicht sollte ich Dein Buch mal kaufen.
dude

Doclaw 14.03.2007 19:37

Dude,

die Gesamtthematik wird grundsätzlich immer viel zu emotional, denn juristisch fundiert diskutiert. Das ist es, was mein "kleiner" Bruder glaube ich sagen wollte.

Deine Einschätzung, dass es wichtigere Themen in diesem Zusammenhang gibt, ist Deine respektable Meinung. Meine Diss. ist ja nun auch nicht die einzige jur. Bearbeitung zu diesem Thema. Nur, weil es Dich sicher interessiert und auch ein wenig klarstellend wirken mag: Der Titel "Dopingsperre-Schadensersatzansprüche des Sportlers" verkürzt zwangsläufig. Ich habe Ansprüche bei rechtswidriger Sperre untersucht. Ich glaube, im IV ist eine link, möchte hier keine Eigenwerbung betreiben (im "gut sortierten (Internet-)Fachhandel" dürfte man aber fündig werden).

Sportliche Grüße

dude 14.03.2007 20:13

Zitat:

Zitat von Doclaw (Beitrag 15855)
Dude,

die Gesamtthematik wird grundsätzlich immer viel zu emotional, denn juristisch fundiert diskutiert. Das ist es, was mein "kleiner" Bruder glaube ich sagen wollte.

Deine Einschätzung, dass es wichtigere Themen in diesem Zusammenhang gibt, ist Deine respektable Meinung. Meine Diss. ist ja nun auch nicht die einzige jur. Bearbeitung zu diesem Thema. Nur, weil es Dich sicher interessiert und auch ein wenig klarstellend wirken mag: Der Titel "Dopingsperre-Schadensersatzansprüche des Sportlers" verkürzt zwangsläufig. Ich habe Ansprüche bei rechtswidriger Sperre untersucht. Ich glaube, im IV ist eine link, möchte hier keine Eigenwerbung betreiben (im "gut sortierten (Internet-)Fachhandel" dürfte man aber fündig werden).

Sportliche Grüße

Danke fuer Deine Antwort Sebastian. Ich ging schon davon aus, dass es um die Verteidigung rechtswidrig gesperrter "Sportler" ging. Doch so mancher gedopte "Sportler" wurde eben aufgrund mangelnder Beweislage, oder schlimmer aufgrund fehlender Rechtsgrundlage zu unrecht verurteilt. Warum sollte ich fuer so jemanden kaempfen? Warum sollte mich diese Thematik interessieren, selbst wenn es zweifelsohne auch mangels Doping zu Unrecht verurteilte Sportler gibt? Denn auch dann ist Geld das Letzte, was einem echten Sportler das Leben wieder gerade biegt.

Was Max angeht haette ich mir eben ein wenig mehr Engagement erhofft als den blossen Verweis auf Kontrollen. Eine Paula Radcliff beispielsweise ist sich nicht zu fein gewesen, "EPO cheats out"-Plakate bei einer WM aufzuhaengen - die Risiken dabei kannst Du Dir ausmalen, ging es doch unzweifelhaft und fuer jeden erkennbar um eine positiv getestete Sportlerin, die juristische Luecken fand. Ein junger, erfolgreicher Sportler der Position bezieht macht sich zwangslaeufig Feinde, zeigt aber Charakter. Und das zaehlt.

Beste Gruesse
dude

Doclaw 14.03.2007 20:29

Das eine ist Recht, das andere Moral. Uns als Juristen interessiert doch zunächst die rechtliche Ebene. Dem, in dessen Rechte unter Verstoß gegen das Recht eingegriffen wurde, gebührt Kompensation. Das sehe ich als Anwalt so, Punkt. Jeder Einzelfall ist anders. Wie ich diesen dann moralisch bewerte, ist eine ganz andere Frage.

Ich halte die Aussagen meines Bruders für klar und nachvollziehbar. Er zeigt nicht mit dem Finger auf andere und verhält sich selber uneingeschränkt nach den Regeln. Zu Sachverhalten, die er mangels Kenntnis nicht beurteilen kann, sagt er nichts. Wenn andere Sportler gerne mehr öffentlich in den Raum stellen, so what? Jeder wie er möchte.

Kollegiale Grüße

Doclaw

chick 15.03.2007 07:49

Paula Radcliff ist auch ein anderes Kaliber in Sachen Bekanntheitsgrad. Als junger aufstrebender Sportler, der evtl. mit seinem derzeitigen Hobby Geld verdienen möchte, würde ich den Teufel tun bei so einem brisanten Thema den Märtyrer spielen zu wollen.
By the way finde ich bemerkenswert, daß der Maximilian praktisch die gleichen Daten wie ich aufweist. Gleiche Größe, fast gleiches Gewicht und ich passe die Ernährung auch meinem Sport an. Ich frage mich allen Ernstes, wieso ich noch nicht auf Hawaii war? :Cheese:
Gleich morgen fange ich mal mit dem Training an! :cool:

keko 15.03.2007 09:01

Zitat:

Zitat von Doclaw (Beitrag 15864)
Ich halte die Aussagen meines Bruders für klar und nachvollziehbar. Er zeigt nicht mit dem Finger auf andere und verhält sich selber uneingeschränkt nach den Regeln. Zu Sachverhalten, die er mangels Kenntnis nicht beurteilen kann, sagt er nichts. Wenn andere Sportler gerne mehr öffentlich in den Raum stellen, so what? Jeder wie er möchte.

Kollegiale Grüße

Doclaw

Ja, im Grunde sagt er nichts (was ja auch sein Recht ist), ausser dass er einen großen Bruder hat, der sich damit auskennt. Juristen wissen ja, dass Product placement erlaubt ist :Cheese:

Spaß beseite, ich finde es äussserst schade, dass bei jungen und aufstrebenden Sportlern immer diese Doping-Diskussion stattfindet, egal was sie sagen oder nicht. So weit sind wir also schon beim Triathlon :(

Danksta 15.03.2007 09:09

Um das Ganze mal in andere Bahnen zu leiten:

Ich hab die Longrees in Kona kennengelernt. Die beiden sind richtig nett. Das spaßige ist dann: Die quatschen vor dem Start wie ganz normale Agegrouper und rennen danach alles in Grund und Boden.

Max trau ich auch noch richtig viel zu. Eigentlich kann der ja schwimmen und auf dem Rad wird er sicher noch auf ein besseres Niveau kommen.
Und daran, dass er sein Studium nicht vernachlässigt, sieht man auch gut, dass er nicht hirnfrei einen auf Profi machen wird.

Viel Erfolg weiterhin auch wenn Du in Kona wohl in Zukunft woanders parken darfst ;)

keko 15.03.2007 09:27

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 15906)
Ich hab die Longrees in Kona kennengelernt. Die beiden sind richtig nett. Das spaßige ist dann: Die quatschen vor dem Start wie ganz normale Agegrouper und rennen danach alles in Grund und Boden.

Jetzt mußt du noch klären, was PROs vorher anders quatschen als AK`ler. Oder wie hast du das gemeint? :Gruebeln:

Danksta 15.03.2007 09:49

Fast alle Pros, die ich auf Hawaii gesehen hab, liefen vor dem Rennen ziemlich apathisch durch die Gegend.
... und waren nicht wirklich alle vor Max im Ziel :Holzhammer:

dude 15.03.2007 10:20

Zitat:

Zitat von Doclaw (Beitrag 15864)
Das eine ist Recht, das andere Moral. Uns als Juristen interessiert doch zunächst die rechtliche Ebene. Dem, in dessen Rechte unter Verstoß gegen das Recht eingegriffen wurde, gebührt Kompensation. Das sehe ich als Anwalt so, Punkt. Jeder Einzelfall ist anders. Wie ich diesen dann moralisch bewerte, ist eine ganz andere Frage.

Ich halte die Aussagen meines Bruders für klar und nachvollziehbar. Er zeigt nicht mit dem Finger auf andere und verhält sich selber uneingeschränkt nach den Regeln. Zu Sachverhalten, die er mangels Kenntnis nicht beurteilen kann, sagt er nichts. Wenn andere Sportler gerne mehr öffentlich in den Raum stellen, so what? Jeder wie er möchte.

Kollegiale Grüße

Doclaw

Man kann sich als Jurist natuerlich immer hinter gegebenen Regeln verstecken und jede moralische Bewertung von sich weisen. Ein junger Anwalt wird genau dies auch machen muessen, um ueberhaupt Geld zu verdienen (deshalb bin ich nicht praktizierender Anwalt).
Aber eine Dissertation laesst doch eben diesen Spielraum, den man im Berufsalltag als Jungjurist nicht hat! Und gerade Juristen muessen sich heutzutage doch Fragen duerfen, ob Ihre Aufgabe weiter allein darin bestehen kann, bestehendes Recht anzuwenden.

Was Max betrifft: es geht selbstredend nicht zwingend darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen. ME nach geht es vielmehr darum, klar Stellung zur Dopingproblematik zu beziehen. Max laesst sich an seinen Ergebnissen in Kona messen. Wenn er gewinnt, ist es ihm egal, ob er dafuer 9 oder 7 1/2h benoetigt hat. Mit anderen Worten: er kann sich von der Konkurrenz nicht loesen, er braucht sie ja! Bestuende sein Ziel darin, eine bestimmte Zeit zu erreichen, dann koennte es ihm herzlich egal sein, wer um ihn herum so alles dopt. Das ist es nachvollziehbarer Weise aber eben nicht. Und genau da ist er an dem Punkt, wo er fruehzeitig und eben nicht erst als etablierter Profi deutlich zur Thematik Stellung beziehen sollte. Mit ein wenig Kreativitaet kann jeder einen entscheidenden Beitrag gegen Doping bringen. ME ist blosses Wegschauen einen muendigen und intelligenten Sportler, der Max zweifelsohne ist, nicht wuerdig.

Auch mit kollegialem Gruss

dude

dude 15.03.2007 10:24

Zitat:

Zitat von chick (Beitrag 15897)
Paula Radcliff ist auch ein anderes Kaliber in Sachen Bekanntheitsgrad. Als junger aufstrebender Sportler, der evtl. mit seinem derzeitigen Hobby Geld verdienen möchte, würde ich den Teufel tun bei so einem brisanten Thema den Märtyrer spielen zu wollen.

Richtig, deshalb geht Radcliff ein ganz anderes Risiko ein - und handelt dennoch! Max muss doch nicht den Maertyrer spielen oder sollte gar auf andere zeigen, das bringt nichts und kann schiefgehen, da haelt ihn sein Bruder bestimmt von ab. Aber ich persoenlich wuerde lieber Stellung beziehen und anecken, dafuer aber morgens in den Spiegel schauen koennen. Wenn ich aufgrund meiner eindeutigen, AKTIVEN Position gegen Doping von Sponsoren abgewiesen werde, dann verzichte ich auf letztere doch gerne.

dude

dude 15.03.2007 10:27

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 15904)
Spaß beseite, ich finde es äussserst schade, dass bei jungen und aufstrebenden Sportlern immer diese Doping-Diskussion stattfindet, egal was sie sagen oder nicht. So weit sind wir also schon beim Triathlon :(

keko, das ist doch schon lange die realitaet, der man sich eben erst heute stellt. man kann natuerlich jammern und den kopf in den sand stecken. man koennte aber auch was daraus machen und sich darueber freuen, dass endlich einmal darueber diskutiert wird.

dude

Danksta 15.03.2007 10:36

Und es ist einfach schade, wie hier das gute Interview zerredet wird.

the grip 15.03.2007 10:37

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 15919)
Wenn ich aufgrund meiner eindeutigen, AKTIVEN Position gegen Doping von Sponsoren abgewiesen werde, dann verzichte ich auf letztere doch gerne.

dude

Halte ich für ungewöhnlich, wenn das so mal vorgekommen ist. Oder kennst Du einen Fall ?

Es ist doch eher so, dass einer wie Jens Voigt (mal dahingestellt, ob er wirklich clean ist) mit seinen Sprüchen zum D-Thema klare Stellung bezieht und immerhin national zum Radsportler des Jahres gewählt wurde und (glaube ich) Aktivensprecher ist.
Die Sponsoren freut sowas bestimmt auch, ein prima Werbeträger.

soloist 15.03.2007 10:48

wieso wird man gleich in die doperecker gestellt, wenn man nicht klar sagt, dass man nicht dopt?
ich finde das langsam unerträglich. jemand der in köln wohnt und nicht sagt dass er hetero ist, ist nicht gleich schwul, oder?

dude 15.03.2007 10:54

Zitat:

Zitat von soloist (Beitrag 15935)
wieso wird man gleich in die doperecker gestellt, wenn man nicht klar sagt, dass man nicht dopt?
ich finde das langsam unerträglich. jemand der in köln wohnt und nicht sagt dass er hetero ist, ist nicht gleich schwul, oder?

Niemand spricht hier davon, dass Max "ein Doper" ist. M.E. reicht es heute aus den oben ausfuehrlich erlaeuterten Gruenden eben nicht mehr sich als muendiger Spoertler auf "ich werd' ja getestet" zurueckzuziehen.

dude

dude 15.03.2007 10:56

Zitat:

Zitat von the grip (Beitrag 15925)
Halte ich für ungewöhnlich, wenn das so mal vorgekommen ist. Oder kennst Du einen Fall ?

Es ist doch eher so, dass einer wie Jens Voigt (mal dahingestellt, ob er wirklich clean ist) mit seinen Sprüchen zum D-Thema klare Stellung bezieht und immerhin national zum Radsportler des Jahres gewählt wurde und (glaube ich) Aktivensprecher ist.
Die Sponsoren freut sowas bestimmt auch, ein prima Werbeträger.

vermute ich genauso. das ist nur eine der chancen, die die dopingproblematik einem aufgeschlossenen, innovativen und positiv denkendem sportler bring.
mangels erfahrung kann ich aber das gegenteil nicht ausschliessen, daher meine aussage.

dude

Doclaw 15.03.2007 12:11

Aufgabe jeden Anwalts, ist die Anwendung geltenden Rechts. Diese Ansicht vertrete ich aber nicht als darauf angewiesener "Junganwalt", der als Feld-, Wald-, Wiesen(sport)anwalt seine Brötchen verdienen muß (dude, Hengeler ist Dir sicher ein Begriff...) und sich deshalb jeder Moral entsagt. Wie ich bereits ausführte, sehe ich auch die moralische Ebene. Das ich das nicht zum Thema meiner wissenschaftlichen Tätigkeit gemacht habe, ist nun mir selber überlassen und läßt Spielfelder für andere....

Um´s diesbezüglich auf den Punkt zu bringen: Ich bin kein besserer oder fairerer (unmögliches Wort) Sportler, wenn ich jeden Tag durch den (Medien-)Wald renne und allen erzähle, dass nur ich nicht dope und die anderen eh alle "zu" sind. Es muss akzeptiert werden, dass sich jemand zu den geltenden Regeln bekennt (wie mein Bruder) und damit basta. Es zeugt eben gerade nicht von Professionalität, wenn man ständig Selbstverständlichkeiten bzgl. der eigenen Person kundtut und negativ über andere schwafelt.

Wenn das so weitergeht, muss ich überlegen, wo ich die "Stunden" hierfür abrechne :) .

Gruß

Doclaw

P.S.: @Soloist: Sehr schön!

dude 15.03.2007 12:42

Zitat:

Zitat von Doclaw (Beitrag 15953)
Aufgabe jeden Anwalts, ist die Anwendung geltenden Rechts. Diese Ansicht vertrete ich aber nicht als darauf angewiesener "Junganwalt", der als Feld-, Wald-, Wiesen(sport)anwalt seine Brötchen verdienen muß (dude, Hengeler ist Dir sicher ein Begriff...) und sich deshalb jeder Moral entsagt. Wie ich bereits ausführte, sehe ich auch die moralische Ebene. Das ich das nicht zum Thema meiner wissenschaftlichen Tätigkeit gemacht habe, ist nun mir selber überlassen und läßt Spielfelder für andere....

Um´s diesbezüglich auf den Punkt zu bringen: Ich bin kein besserer oder fairerer (unmögliches Wort) Sportler, wenn ich jeden Tag durch den (Medien-)Wald renne und allen erzähle, dass nur ich nicht dope und die anderen eh alle "zu" sind. Es muss akzeptiert werden, dass sich jemand zu den geltenden Regeln bekennt (wie mein Bruder) und damit basta. Es zeugt eben gerade nicht von Professionalität, wenn man ständig Selbstverständlichkeiten bzgl. der eigenen Person kundtut und negativ über andere schwafelt.


Ich bezweifle ja wohl kaum, dass es die Pflicht eines Anwalts ist, geltendes Recht anzuwenden. (OT: hast Du die Wahl, welche Faelle Du in Deiner Grosskanzlei bearbeitest?)

>>Das ich das nicht zum Thema meiner wissenschaftlichen Tätigkeit gemacht habe, ist nun mir selber überlassen und läßt Spielfelder für andere....

absolut. ich kritisiere das aus den oben aufgefuehrten Gruenden dennoch. zur erinnerung: ich hatte das "verschwendung von talent" genannt.

nochmal zu Max: ein wenig mehr Weitblick haette ich Dir da schon zugetraut. Es geht ja nicht um ein Kundtun von "Selbstverständlichkeiten bzgl. der eigenen Person" oder "negatives schwafeln ueber andere". Es geht um das Beziehen einer klaren Position und die Entwicklung einer Strategie mit dieser Problematik offensiv umzugehen. Dabei geht es weder um die eigene Person, noch um konkrete Dritte. Ich bin - ich sage es erneut - der Ansicht, dass ein muendiger und intelligenter Profi-Sportler heute eine gesellschaftliche Verantwortung traegt, sich zu positionieren. Der egozentrische Selbstverherrlicher mit dem alleinigen Focus auf seine sportliche Leistung ist heute eben nicht mehr gefragt, auch wenn das sicherlich mal anders war. Wer sich dem Profisport aussetzt, sollte darin eben auch eine
Verantwortung sehen. Ich sehe Zeiten kommen, in denen die Gesellschaft ebendies fordern wird, sofern Hochleistungssport nicht vollends zum Zirkus verkommt.

Gruss
dude

Doclaw 15.03.2007 13:14

Dude,

von meiner Seite ist alles gesagt.

Wir haben zu bestimmten Punkten unterschiedliche Ansichten, kein Problem. Mir Weitblick abzusprechen, zeigt jedoch, dass Du nicht bereit bist, meinen Standpunkt hinzunehmen. Das kann ich nicht ändern. Jeder muss seine Position vertreten. Jedem steht dazu frei, sich seine zu suchen.

Zum Thema freie Wahl der Mandate...habe nie behauptet autark zu sein.

Bis denne

Doclaw

duddu 15.03.2007 13:17

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 15962)
Ich bezweifle ja wohl kaum, dass es die Pflicht eines Anwalts ist, geltendes Recht anzuwenden. (OT: hast Du die Wahl, welche Faelle Du in Deiner Grosskanzlei bearbeitest?)

>>Das ich das nicht zum Thema meiner wissenschaftlichen Tätigkeit gemacht habe, ist nun mir selber überlassen und läßt Spielfelder für andere....

absolut. ich kritisiere das aus den oben aufgefuehrten Gruenden dennoch. zur erinnerung: ich hatte das "verschwendung von talent" genannt.

nochmal zu Max: ein wenig mehr Weitblick haette ich Dir da schon zugetraut. Es geht ja nicht um ein Kundtun von "Selbstverständlichkeiten bzgl. der eigenen Person" oder "negatives schwafeln ueber andere". Es geht um das Beziehen einer klaren Position und die Entwicklung einer Strategie mit dieser Problematik offensiv umzugehen. Dabei geht es weder um die eigene Person, noch um konkrete Dritte. Ich bin - ich sage es erneut - der Ansicht, dass ein muendiger und intelligenter Profi-Sportler heute eine gesellschaftliche Verantwortung traegt, sich zu positionieren. Der egozentrische Selbstverherrlicher mit dem alleinigen Focus auf seine sportliche Leistung ist heute eben nicht mehr gefragt, auch wenn das sicherlich mal anders war. Wer sich dem Profisport aussetzt, sollte darin eben auch eine
Verantwortung sehen. Ich sehe Zeiten kommen, in denen die Gesellschaft ebendies fordern wird, sofern Hochleistungssport nicht vollends zum Zirkus verkommt.

Gruss
dude



Hallo Dude !

Was konkret hätte denn Max Antwort sein sollen, um deinen gesellschaftspolitischen Ansprüchen, zu welchen du ihn ja offensichtlich verpflichtest siehst, genüge zu tun ???


Gruß aus dem Essener Süden

Mischa -

der sich wundert, was man alles sagt, wenn man es nicht sagt ;) .

keko 15.03.2007 15:02

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 15921)
keko, das ist doch schon lange die realitaet, der man sich eben erst heute stellt. man kann natuerlich jammern und den kopf in den sand stecken. man koennte aber auch was daraus machen und sich darueber freuen, dass endlich einmal darueber diskutiert wird.

dude

Klar, eine Diskussion ist wichtig, was dabei die Sportler sagen, bewerte ich aber nicht über. Max, der sich einfach zurückhält, ist wahrscheinlich clean wie ein Babypopo. Ein anderer, der sich "No dope" auf die Stirn tätowiert, womöglich voll bis oben hin? Man weiß es einfach nicht, zu viel ist passiert in den letzten Jahren. Von daher ist mir die Zurückhaltung von Max sogar sympathischer.

dude 15.03.2007 15:10

Zitat:

Zitat von Doclaw (Beitrag 15965)
Dude,

von meiner Seite ist alles gesagt.

Wir haben zu bestimmten Punkten unterschiedliche Ansichten, kein Problem. Mir Weitblick abzusprechen, zeigt jedoch, dass Du nicht bereit bist, meinen Standpunkt hinzunehmen. Das kann ich nicht ändern. Jeder muss seine Position vertreten. Jedem steht dazu frei, sich seine zu suchen.

Zum Thema freie Wahl der Mandate...habe nie behauptet autark zu sein.

Bis denne

Doclaw

Natuerlich nehme ich Deinen Standpunkt hin.

Was die Mandate angeht: ob Jungjurist und FeldWaldWiesen-Anwalt oder Associate in einer Grosskanzlei - freie Mandatswahl hat weder der eine noch der andere. Da ist kein Raum fuer die eigene Moral. Ich kritisiere das nicht, es ist auch fuer mich klar nachvollziehbar. Nur: bei Deiner Diss. hast Du doch quasi freie Wahl zu agieren!

In jedem Fall Danke fuer die spannende Diskussion und Euch beiden viel Erfolg dieses Jahr!

dude

P.S.: http://lance-dude.blogspot.com/2006/...s-to-kona.html

dude 15.03.2007 15:18

Zitat:

Zitat von duddu (Beitrag 15966)
Hallo Dude !

Was konkret hätte denn Max Antwort sein sollen, um deinen gesellschaftspolitischen Ansprüchen, zu welchen du ihn ja offensichtlich verpflichtest siehst, genüge zu tun ???


Gruß aus dem Essener Süden

Mischa -

der sich wundert, was man alles sagt, wenn man es nicht sagt ;) .

Mischa,

Waere ich in Max' Lage, so wuerde ich mir umfassend Gedanken machen, inwiefern man sich als Profisportler zum Thema aeussern, positionieren und v.a. engagieren kann. Im Gesamtkontext irrelevant ist dabei, wie man das dann im Einzelinterview "verkauft". Um Dir nur eine kleine Auswahl von Moeglichkeiten aufzuzaehlen, die weder abschliessend sind noch laenger von mir durchdacht wurden:

- Internetseite mit allen Blut- und Urintest
- Dopingkontrollen selbst initiieren und finanzieren (Sponsoren!)
- wer erinnert sich an "Triathlon-ohne-Drogen"-Website?
- Kontaktsuche zu Funktionaeren, Wissenschaftlern und sonstigen Experten (u.a. Journalisten) im Bereich Doping
- Vortraege an Schulen nicht nur ueber "ach so schoen ist Hawaii", sondern auch ueber Doping
- sich selbstredend umfassend informieren und nicht alles "auf die Juristen" abschieben (generell schlecht)

das ist lediglich das, was mir in den letzten zwei Minuten eingefallen ist.

dude

dude 15.03.2007 15:21

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 15981)
Klar, eine Diskussion ist wichtig, was dabei die Sportler sagen, bewerte ich aber nicht über. Max, der sich einfach zurückhält, ist wahrscheinlich clean wie ein Babypopo. Ein anderer, der sich "No dope" auf die Stirn tätowiert, womöglich voll bis oben hin? Man weiß es einfach nicht, zu viel ist passiert in den letzten Jahren. Von daher ist mir die Zurückhaltung von Max sogar sympathischer.

keko,
nochmals: es geht weder um das plumpe "No dope"-auf-die-Stirn-malen noch darum grosse Sprueche zu klopfen, sondern aktiv den kampf aufzunehmen. selbstverstaendlich gehe ich auch davon aus, dass max clean ist. aber sich schlicht nicht dazu zu aeussern ist in seiner Lage m.E. voellig unzureichend.

gruss
dude

the grip 15.03.2007 17:34

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 15982)
Was die Mandate angeht: ob Jungjurist und FeldWaldWiesen-Anwalt oder Associate in einer Grosskanzlei - freie Mandatswahl hat weder der eine noch der andere. Da ist kein Raum fuer die eigene Moral.

Außer Denny Crane ... :Cheese: Gruß an Vb_man :Huhu:

DasOe 15.03.2007 17:36

Zitat:

Zitat von the grip (Beitrag 15993)
Außer Denny Crane ... :Cheese:

Beim letzten Mal musste er aber auch ran, auch wenn er seinem "Klienten" dann die Knie kaputt geschossen hat :Cheese:

the grip 15.03.2007 17:39

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 15994)
Beim letzten Mal musste er aber auch ran, auch wenn er seinem "Klienten" dann die Knie kaputt geschossen hat :Cheese:

Aahh, siehe da, noch ein Fan ... :bussi:

Die Story mit den Schußwaffen geht übrigens nächste Woche in eine neue Runde ...

Klugschnacker 15.03.2007 18:11

Bitte vergesst bei dieser Grundsatzdiskussion nicht, dass ich Maximilian eine ganz konkrete Frage gestellt habe:
Wurdest Du schon einmal auf Doping kontrolliert, nach einem Rennen oder unangemeldet? Hast Du Vertrauen in die Fairness Deiner internationalen Gegner?
Die Punkte, die Ihr hier zum Teil diskutiert, wurden ihm als Frage gar nicht gestellt. Wer von ihm wissen will, ob er bei einer Anti-Doping Aktion mitmachen würde, kann ihm diese Frage ja hier stellen. Oder jede andere Frage. Unter Umständen vielleicht gar etwas zu Wettkampf und Training.

Grüße,
Klugschnacker


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:35 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.