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Gast 28.11.2008 19:48

EX-DTU Präsident Dr. Engelhardt verdächtigt Stephan Vuckovic des EPO-Dopings
 
Süddeutsche Zeitung

Hafu 28.11.2008 20:10

Für Insider war es ohnehin ein offenes Geheimnis.

Wenn ich mich richtig erinnere fanden sich damals bei einer Hausdurchsuchung von Springstein (veranlasst, nachdem dieser einer Minderjährigen Leichtathletin mehrere Male Steroide zugesteckt und diese ihren Heimatverband davon in Kenntnis gesetzt hatte) ja auch Rechnungen (in Höhe von mehreren hundert Euro) von Springstein an Vuckovic (und Dittmer) für nicht näher definierte "Ampullen".

Die ganzen Springsteinunterlagen hatte die DTU ja damals vom Deutschen Leichtathletikverband erhalten, nachdem deren Verfahren in einer lebenslangen Sperre von Springstein gemündet war. In der Art, wie Müller-Ott die Angelegenheit verschleppte, war schnell erkennbar, dass seitens der DTU damals kein echter Wille bestand, das Verfahren mit einer Sanktion zu einem Abschluss zu bringen. Trotz erdrückender Indizienlage hatte man sich mit eidesstattlichen Erklärungen der beschuldigten Athleten begnügt und die Ermittlungen (mit einem Dreizeiler in der Verbandspostille) eingestellt.

Respekt vor dem Mut von Martin Engelhardt, sich mit der jetzt gezeigten Offenheit alle möglichen Unannehmlichkeiten zu verschaffen.

Wenig Respekt verdienen demgegenüber Herr Pfützner und Herr Marka, die offensichtlich noch zu sehr im Verbandssystem integriert sind, um mit der Angelegenheit offen und distanziert um zu gehen!

maifelder 28.11.2008 20:17

Ich habe schon befürchtet, dass es in der Off-Season langweilig werden könnte.

Ein Schmierentheater ist es trotzdem, egal ob es stimmt oder nicht. Der Engelhard scheint ein ganz schlimmer zu sein. Zieht über all seine Strippen, lässt Leute über die Klinge springen. Ging die Personalie Barion nicht auch auf seine Kappe.

Einfach ekelhaft, die ganze Mischpoke. Da haben wir für die nächste Zeit noch viel Spaß.

Hafu 28.11.2008 20:52

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 160462)
... Der Engelhard scheint ein ganz schlimmer zu sein. Zieht über all seine Strippen, lässt Leute über die Klinge springen. Ging die Personalie Barion nicht auch auf seine Kappe.
...

Ich habe Martin Engelhardt als absolut integer und unbestechlich kennengelernt. Alles, aber kein typischer Funktionär. Meines Wissens hat er sich seit seinem Rücktritt und der Amtsübernahme von Müller-Ott komplett aus allen DTU-Aktivitäten zurückgezogen; Herrn Barion wollte Müller-Ott doch schon entlassen und mit diesem pflegte Engelhardt ein "Nicht-Verhältnis".

Der Rückzug Engelhardts aus allen Ämtern damals war vor allem verursacht durch Querelen um das Verhältnis DTU-ITU. Les McDonald hatte sich damals gerade durch Wahlmanipulationen eine neuerliche Amtszeit als ITU-Präsident verschafft, dagegen wollte Engelhardt zusammen mit einigen anderen Verbänden juristisch vorgehen und fand dabei nicht die nötige Unterstützung im Rest der DTU, die damals schon auf eine WM in Hamburg spekulierte.

Im Endeffekt hatten sich dann schon damals die Kopfeinzieher und Vertuscher in der DTU durchgesetzt.

maifelder 28.11.2008 20:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 160471)
Ich habe Martin Engelhardt als absolut integer und unbestechlich kennengelernt. Alles, aber kein typischer Funktionär. Meines Wissens hat er sich seit seinem Rücktritt und der Amtsübernahme von Müller-Ott komplett aus allen DTU-Aktivitäten zurückgezogen; Herrn Barion wollte Müller-Ott doch schon entlassen und mit diesem pflegte Engelhardt ein "Nicht-Verhältnis".

Der Rückzug Engelhardts aus allen Ämtern damals war vor allem verursacht durch Querelen um das Verhältnis DTU-ITU. Les McDonald hatte sich damals gerade durch Wahlmanipulationen eine neuerliche Amtszeit als ITU-Präsident verschafft, dagegen wollte Engelhardt zusammen mit einigen anderen Verbänden juristisch vorgehen und fand dabei nicht die nötige Unterstützung im Rest der DTU, die damals schon auf eine WM in Hamburg spekulierte.

Im Endeffekt hatten sich dann schon damals die Kopfeinzieher und Vertuscher in der DTU durchgesetzt.



Ich bin nicht lange genug dabei, ich bekomme immer alles nur von 3ten erzählt. Ich mache mir nur meine Gedanken und frage mich natürlich, warum Engelhard erst jetzt damit rausrückt, was bezweckt er damit, könnte man auch als Strippenziehen bezeichnen. Ein Kalkül steckt sicherlich dahinter.

kullerich 28.11.2008 22:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 160460)
Für Insider war es ohnehin ein offenes Geheimnis.

Wenn ich mich richtig erinnere fanden sich damals bei einer Hausdurchsuchung von Springstein (veranlasst, nachdem dieser einer Minderjährigen Leichtathletin mehrere Male Steroide zugesteckt und diese ihren Heimatverband davon in Kenntnis gesetzt hatte) ja auch Rechnungen (in Höhe von mehreren hundert Euro) von Springstein an Vuckovic (und Dittmer) für nicht näher definierte "Ampullen".

Die ganzen Springsteinunterlagen hatte die DTU ja damals vom Deutschen Leichtathletikverband erhalten, nachdem deren Verfahren in einer lebenslangen Sperre von Springstein gemündet war. In der Art, wie Müller-Ott die Angelegenheit verschleppte, war schnell erkennbar, dass seitens der DTU damals kein echter Wille bestand, das Verfahren mit einer Sanktion zu einem Abschluss zu bringen. Trotz erdrückender Indizienlage hatte man sich mit eidesstattlichen Erklärungen der beschuldigten Athleten begnügt und die Ermittlungen (mit einem Dreizeiler in der Verbandspostille) eingestellt.

Respekt vor dem Mut von Martin Engelhardt, sich mit der jetzt gezeigten Offenheit alle möglichen Unannehmlichkeiten zu verschaffen.

Wenig Respekt verdienen demgegenüber Herr Pfützner und Herr Marka, die offensichtlich noch zu sehr im Verbandssystem integriert sind, um mit der Angelegenheit offen und distanziert um zu gehen!

Den Sachverhalt kann ich nicht beurteilen - in meinen Augen hatte es aber schon 1999 ein Gschmäckle, warum die größte Kurz-Hoffnung der DTU unbedingt bei einem nachgewiesenen Doper (kennt noch jemand Kathrin Krabbe? Und Grit Breuer?) in die Laufschule gehen musste.

Herrn Engelhardt habe ich in meiner wirklich aktiven Zeit als eher hartleibig erlebt. Wer wie er während der DTU-Präsidentschaft auch parallel Vorsitzender des leistungsstärksten Verein (TVDÄ Hanau) mit vielen vielen DTU-Kaderathleten ist, macht sich zumindest angreifbar. Ich bin mir auch nicht sicher, ob er, wie schon gesagt, nicht auch den jetzt entlassenen GF der DTU eingestellt hat....

Auf diesem Hintergrund fallen mir nicht viele gute Gründe ein, warum man ausgerechnet _jetzt_ mit der Tatsache rauskommen sollte - doch, einer, und er ist gar nicht so schlecht: der DTU-Ehrenpräsident will verhindern, dass ein ihm bekannter EPO-Doper Präsident eines DTU-Landesverbandes wird. Das ist schlüssig, oder?

Gruß
kullerich

keko 28.11.2008 22:08

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 160473)
Ich bin nicht lange genug dabei, ich bekomme immer alles nur von 3ten erzählt. Ich mache mir nur meine Gedanken und frage mich natürlich, warum Engelhard erst jetzt damit rausrückt, was bezweckt er damit, könnte man auch als Strippenziehen bezeichnen. Ein Kalkül steckt sicherlich dahinter.

Also scheinbar hat Engelhardt die Erkenntnis, dass Vuckovic 2001 Doping zugegeben hat. Vuckovic will jetzt BaWü-Präsident werden. Dann ist es nachvollziehbar, dass sich Engelhardt gerade jetzt zu Wort meldet. Er "muß" es ja quasi aus seiner Sicht aus.

Willi 28.11.2008 22:43

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 160483)
Den Sachverhalt kann ich nicht beurteilen - in meinen Augen hatte es aber schon 1999 ein Gschmäckle, warum die größte Kurz-Hoffnung der DTU unbedingt bei einem nachgewiesenen Doper (kennt noch jemand Kathrin Krabbe? Und Grit Breuer?) in die Laufschule gehen musste.

Interessant auch unter dem Gesichtspunkt, dass damals ein - unter sportlichen Gesichtspunkten einwandfrei qualifizierter - Sportler wie unser jetziger Bundestrainer damals den Start bei Olympia verwehrt bekam.

Thorsten 28.11.2008 22:43

Schön, wenn ein Gewissen nach 7 Jahren aus dem Dornröschenschlaf erwacht :Nee:?

Tut mir leid, in diesen Ebenen werden Leichen in anderer Leute Keller zunächst katalogisiert, um sie dann zum nützlichsten Zeitpunkt aus dem Keller zu holen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wobei ich die Seilschaften zu wenig kenne, um zu wissen, wer gerade mit wem zusammen wen fertig machen will.

Politik ist die Fortsetzung des Kindergartens mit anderen Mitteln.

Willi 28.11.2008 23:05

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 160509)
Politik ist die Fortsetzung des Kindergartens mit anderen Mitteln.

Harald wird mich sicher lynchen, aber was für ein Zufall, dass alle Beteiligte an dieser merkwürdigen Story - Andreas Marka, Martin Engelhardt, Susanne Mortier und Klaus Müller-Ott - aus den gleichen Job verfolgen. Eine Krähe hackt der andren kein Auge aus.

docpower 28.11.2008 23:12

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 160513)
Harald wird mich sicher lynchen, aber was für ein Zufall, dass alle Beteiligte an dieser merkwürdigen Story - Andreas Marka, Martin Engelhardt, Susanne Mortier und Klaus Müller-Ott - aus den gleichen Job verfolgen. Eine Krähe hackt der andren kein Auge aus.

Jetzt mach mal einen Punkt. Neid, das alles beherrschende Thema? Wie schade, wenn es so wäre.
Ich kann HaFus Stellungnahme nur unterstreichen, und das nicht, weil ich auch Mediziner bin.

Klugschnacker 28.11.2008 23:18

Offensichtlich haben wir es mit weit mehr zu tun, als mit einem möglichen Dopingfall.

Grüße,
Arne

Thorsten 28.11.2008 23:25

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 160513)
was für ein Zufall, dass alle Beteiligte an dieser merkwürdigen Story - Andreas Marka, Martin Engelhardt, Susanne Mortier und Klaus Müller-Ott - aus den gleichen Job verfolgen. Eine Krähe hackt der andren kein Auge aus.

Wenn ich auch an vieles in diesem Zusammenhang glaube, aber dass es alles Mediziner sind, könnte der einzige unpolitische Zufall daran sein. Und ich habe nicht einmal den Eindruck, dass sich Ärzte verstärkt in Ämter drängen, da würden mir andere Berufsgruppen einfallen, für die das Klischee besser zutreffen dürfte.

silbermond 28.11.2008 23:26

Sorry,

aber "der" sack Reis ist älter als dies Forum!

Und bis fato hat den niemand, trotz allgemeiner Bekanntheit, aufgewärmt!

Heinrich

Willi 28.11.2008 23:31

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 160518)
Jetzt mach mal einen Punkt. Neid, das alles beherrschende Thema? Wie schade, wenn es so wäre.
Ich kann HaFus Stellungnahme nur unterstreichen, und das nicht, weil ich auch Mediziner bin.

Was hat das mit Neid zu tun?
Der Doping-Verdacht von Vuckovic ist weder was wirklich neues - noch steckt hinter einem mit sieben Jahren Verspätung (!) zufällig (!) aufgetauchtem Gedächtnisprotokoll sonderlich viel juristisch verwertbare Beweiskraft.
Hier spielen sich jetzt ein paar Leute als Saubermänner auf - nachdem sie so lange versucht haben, eine Straftat zu verschleiern, wie sie selbst davon profitieren können. Vuckovic ist aber auf jeden Fall erstmal wirkungsvoll von der Bildfläche geschubst.

Hafu 29.11.2008 07:30

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 160513)
Harald wird mich sicher lynchen, aber was für ein Zufall, dass alle Beteiligte an dieser merkwürdigen Story - Andreas Marka, Martin Engelhardt, Susanne Mortier und Klaus Müller-Ott - aus den gleichen Job verfolgen. Eine Krähe hackt der andren kein Auge aus.

Nein, lynchen werde ich dich nicht;) , weil man mit dir ja gut sachlich argumentieren kann.
Die Zeiten, wo Ärzte kraft ihres Berufes zusammengehalten haben, sind lange vorbei (und ich hab' sie auch nicht mehr erlebt); das war vielleicht früher so, als man Kollegen (und deren Familienmitgliedern) auch für Behandlungen keine Rechnungen geschrieben hat. Heutzutage werde hingegen eher (gerade unter Chefärzten Rivalitäten (und Eitelkeiten)) sorgsam gepflegt.
Und auch wenn's um den Nachweis von Kunstfehlern geht, ist es auch in Deutschland mittlerweile kein Problem mehr, einen Gutachter zu finden, der seinen Kollegen "in die Pfanne haut".

Engelhardt hat wenig gemeinsam mit Müller-Ott; hassen wäre vielliecht ein etwas überzogener Ausdruck, aber es gibt ganz sicher keinerlei Beißhemmung zwischen den beiden.

Wenn man den Artikel in der SZ liest, ist ja unschwer zu erkennen, dass Marka und Pfützner Engelhardt in dieser Angelegenheit in den Rücken gefallen sind(indem sie sich quasi auf "Erinnerungslücken" berufen- das Ganz hat schon viel zu tun mit den üblichen Mechanismen in der Politik) und lassen ihn im Regen stehen.
Also auch da passt das Gleichnis mit der Krähe nicht...

Nopogobiker 29.11.2008 10:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 160546)
Und auch wenn's um den Nachweis von Kunstfehlern geht, ist es auch in Deutschland mittlerweile kein Problem mehr, einen Gutachter zu finden, der seinen Kollegen "in die Pfanne haut".

Na, da muss ich Dir aber dann doch widersprechen. den Spaß mach ich ja grad mit. Die Prüfung meines Falls zieht sich nun seit über einem Jahr hin, dabei ist die Sache recht eindeutig (Ok, das mag normal sein). Die Ärzte hier vor Ort haben aber immer versucht den Fall runter zu spielen, von wegen, das kann ja mal vorkommen und im Nachhinein ist man immer schlauer und so weiter. Wohl auch, weil der Pathologe hier in FFM recht angesehen ist.
Glücklicherweise ist mein Schwager ebenfalls Pathologe an einer Uniklinik, so dass ich da vernünftig beraten (und dannauch behandelt) wurde.

Nopogobiker

Nervenzusammenbruch 29.11.2008 10:50

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 160509)
Schön, wenn ein Gewissen nach 7 Jahren aus dem Dornröschenschlaf erwacht :Nee:?

Tut mir leid, in diesen Ebenen werden Leichen in anderer Leute Keller zunächst katalogisiert, um sie dann zum nützlichsten Zeitpunkt aus dem Keller zu holen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Wobei ich die Seilschaften zu wenig kenne, um zu wissen, wer gerade mit wem zusammen wen fertig machen will.

Politik ist die Fortsetzung des Kindergartens mit anderen Mitteln.

Sollte es sich wirklich so zugetragen haben, kann ich Engelhardts Verhalten sehr gut nachvollziehen.
Ich denke es ist schon schwer zu ertragen einen Athleten zu "decken", wenn dieser seinen Sport nach solch einem Vorfall einfach weiter betreibt und sich nicht zurückzieht. Wenn er dann auch noch so dreist ist eine höhere Funktion in einem Verband übernehmen zu wollen, würde mir auch der Kragen platzen.

Ich will daran erinnern, das er zu Springsteins Zeiten noch glaubte der beste Langstreckenläufer Deutschlands werden zu können und eine 28 auf 10000m anpeilte.

Thorsten 29.11.2008 12:11

Weiter ausgeübt hat er den Sport aber seit dem Vorfall schon wieder 7 Jahre und die Kandidatur stand schon seit einiger Zeit im Raum. Da hätte Engelhardt ihn doch mal ganz diskret anrufen können und ihm stecken, dass das nicht gut wäre und was die Folgen sein könnten. Oder hat er das getan und Vucko hat's auf die Spitze getrieben, bis Engelhardt die "Notbremse" gezogen hat?

maifelder 29.11.2008 12:33

Zitat:

Zitat von Nervenzusammenbruch (Beitrag 160566)
Ich will daran erinnern, das er zu Springsteins Zeiten noch glaubte der beste Langstreckenläufer Deutschlands werden zu können und eine 28 auf 10000m anpeilte.


Mit der Zeit wäre er im Nirgendwo verschwunden, so vermessen konnte er sicherlich nicht gewesen sein. Die Bestzeiten sind schon seit Jahren bei 26.XXmin.

Dirkii 29.11.2008 12:49

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 160583)
Mit der Zeit wäre er im Nirgendwo verschwunden, so vermessen konnte er sicherlich nicht gewesen sein. Die Bestzeiten sind schon seit Jahren bei 26.XXmin.

international sicherlich richtig. Der deutsche Rekord von 27:21:xx stammt von Dieter Baumann aus 1997 und wurde schon lange nicht mehr erreicht. Hier z.B. die Bestenliste über 10.000m von 2007.

maifelder 29.11.2008 13:19

Zitat:

Zitat von Dirkii (Beitrag 160588)
international sicherlich richtig. Der deutsche Rekord von 27:21:xx stammt von Dieter Baumann aus 1997 und wurde schon lange nicht mehr erreicht. Hier z.B. die Bestenliste über 10.000m von 2007.



Naja, bedeutet aber auch, dass er eine richtige Wahl getroffen hat.

Willi 29.11.2008 15:12

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 160546)
Wenn man den Artikel in der SZ liest, ist ja unschwer zu erkennen, dass Marka und Pfützner Engelhardt in dieser Angelegenheit in den Rücken gefallen sind(indem sie sich quasi auf "Erinnerungslücken" berufen- das Ganz hat schon viel zu tun mit den üblichen Mechanismen in der Politik) und lassen ihn im Regen stehen.

So lassen ihn Marka und Pfützner auch ganz souverän mit einem anderen Problem stehen, dass Martin Engelhardt jetzt alleine hat: § 203 StGB.
Ich will Vucco sicher nicht in Schutz nehmen - aber dass die Veröffentlichung des Gedächtnisprotokolls eine massive Verletzung der Schweigepflicht ist, steht ja wohl ausser Zweifel.
Die SZ veröffentlicht übrigens den kompletten Text:
https://www.sueddeutsche.de/656385/5...esteigert.html

killer2000 29.11.2008 15:56

ich würde vucko, engelhardt, pfützner, marka und müller-ott zu einem lügendetektor vobestellen... schnell würde die wahrheit rauskommen... sache von ca. 1 std. und dann sieht man wer noch gedächtnislücken hat... legionellenkrankheit - das ich nicht lache

Stefan 29.11.2008 16:45

Zitat:

Zitat von killer2000 (Beitrag 160632)
.............zu einem lügendetektor vobestellen... schnell würde die wahrheit rauskommen... sache von ca. 1 std. ...........

Ist das so?
Beim Fall Baumann habe ich in Erinnerung, dass es keine Sache von einer Stunde ist, wenn man aussagekräftige Ergebnisse haben will.
Stefan

NBer 29.11.2008 17:23

interessant ist, dass sich arndt pfützner mehr oder weniger gegen seinen chef stellt, denn er ist direktor beim IAT, engelhardt sogar vorsitzender des trägervereins des IAT. da hätte man eher das gegenteil erwartet, vor allem, wenn an der geschichte wirklich etwas dran sein sollte.......

Klugschnacker 29.11.2008 17:37

Aus dem Originaltext des Gedächtnisprotokolls scheint mir hervorzugehen, dass noch weitere Personen von dem angeblichen Epo-Geständnis wissen müssen:
Zitat:

(Vuckovic hatte) notfallmäßig auf einer Intensivstation wegen drohendem Leber- und Nierenversagen behandelt werden müssen. In der kritischen Situation, als die Ärzte sich nicht die Ursache für dieses Leber-Nierenversagen erklären konnten, wurde der Athlet von den behandelnden Ärzten mit der Ernsthaftigkeit konfrontiert. Daraufhin gab der Athlet zu, dass er sich offensichtlich verunreinigtes oder kontaminiertes Epo gespritzt habe.
Ich verstehe diese Passage so, dass Stefan Vuckovic sich gegenüber den behandelnden bayreuther Ärzten geäußert hat und nicht primär gegenüber Müller-Ott und Marka. Frage an die Mediziner unter Euch: Wird eine solche Informationen wie die behauptete Ursache (Epo) für das Organversagen in die Krankenakte geschrieben? Und falls ja, ist diese Akte für Ermittlungsbehörden zugänglich?

Viele Grüße,
Arne

sevenm 29.11.2008 17:58

Also ich würde die vermeintliche Ursache eines Organversagens auf jeden Fall in den Akten eines Patienten dokumentieren. Und zugänglich wären diese erst nach einem richterlichen Beschluss auch gegen den Willen des betroffenen Patienten.

Gruss,

Seven

Klugschnacker 29.11.2008 18:02

Zitat:

Zitat von sevenm (Beitrag 160660)
Also ich würde die vermeintliche Ursache eines Organversagens auf jeden Fall in den Akten eines Patienten dokumentieren. Und zugänglich wären diese erst nach einem richterlichen Beschluss auch gegen den Willen des betroffenen Patienten.

Das ist interessant. Dann könnten die angekündigten Klagen evtl. dazu führen, dass man in der Krankenakte mal nachsieht.

Noch eine Frage: Könnten die beiden Mediziner Müller-Ott und Marka kraft ihres Berufes bereits wissen, was in der Krankenakte steht und was nicht (kann ein Mediziner eine solche Akte zur Einsicht anfordern)?

Grüße,
Arne

sevenm 29.11.2008 18:11

Natürlich könnte sich der Athlet auch selber ganz einfach von den Vorwürfen distanzieren und seine Unschuld beweisen indem er die Ärzte von der Schweigepflicht befreit :-)

Hafu 29.11.2008 18:24

Zitat:

Zitat von sevenm (Beitrag 160660)
Also ich würde die vermeintliche Ursache eines Organversagens auf jeden Fall in den Akten eines Patienten dokumentieren. Und zugänglich wären diese erst nach einem richterlichen Beschluss auch gegen den Willen des betroffenen Patienten.

Gruss,

Seven

Das ist richtig, aber Doping ist in Deutschland keine Straftat, somit müssen die behandelnden Ärzte erstmal die Schweigepflicht aufrechterhalten, solange kein Strafprozess läuft (bzw. die Ermittlungen wg. einer Straftat)

Szenario 1:
Vuckovic verklagt Engelhardt wg. Verleumdung/ uebler Nachrede, dann koennte der Staatsanwalt zur Klaerung des Sachverhaltes Einsicht in die Krankenakte nehmen... also wird das nicht passieren, weil Vucko sich damit ein Eigentor schießen wuerde...(gut moeglich dass Engelhardt das bei der Veroeffentlichung seines Gedaechtnisprotokolls mit beruecksichtigt hat)

Szenario 2:
Vucko entbindet seine Aerzte proaktiv von der Schweigepflicht, um die Haltlosigkeit der Anschuldigungen von Engelhardt zu unterstreichen und seinen Ruf zu retten...in dem Fall duerften die behandelnden Aerzte die betreffenden Akten (und auch Laborwerte wie z.B. Haematokrit, Hb, Retikulozyten) an die Presse weitergeben... glaubt da jemand daran?

silbermond 29.11.2008 18:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 160662)

Noch eine Frage: Könnten die beiden Mediziner Müller-Ott und Marka kraft ihres Berufes bereits wissen, was in der Krankenakte steht und was nicht (kann ein Mediziner eine solche Akte zur Einsicht anfordern)?

Grüße,
Arne

Nein!

Nur falls sie auch behandelnde Ärzte waren, bzw. SV es den behandelnden Ärzten freigegeben hat mit ihnen über die Diagnose zu sprechen.

Ansonsten gilt die ärtzliche Schweigepflicht des behandelnden Mediziners natürlich auch anderen Ärzten gegenüber.

Gerichtsbeschlüsse zur Einsicht in Krankenakten sind nur sehr schwer zu erhalten. Da muss die schwere der Straftat entsprechend angemessen sein.

Arbeitgeber scheitern z. B. in aller Regelmäßigkeit daran Einsicht in die Krankenakten "angeblicher" Blaumacher zu erhalten.

Und Doping ist meines Wissens immer noch kein Straftatbestand, bzw. war es 2001 def. nicht.

Heinrich

Hafu 29.11.2008 18:30

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 160623)
...
Ich will Vucco sicher nicht in Schutz nehmen - aber dass die Veröffentlichung des Gedächtnisprotokolls eine massive Verletzung der Schweigepflicht ist, steht ja wohl ausser Zweifel.
...
https://www.sueddeutsche.de/656385/5...esteigert.html

Engelhardt war in dieser Angelegenheit keiner der behandelnden Ärzte von Vucko und steht somit auch nicht unter Schweigepflicht.

Von dem Vorgang in Karlsbad hat er ja nur als Funktionaer (Ehrenpraesident) und nicht als Arzt Kenntnis erhalten.

Willi 29.11.2008 18:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 160673)
Engelhardt war in dieser Angelegenheit keiner der behandelnden Ärzte von Vucko und steht somit auch nicht unter Schweigepflicht.

Von dem Vorgang in Karlsbad hat er ja nur als Funktionaer (Ehrenpraesident) und nicht als Arzt Kenntnis erhalten.

Martin Engelhardt fällt unter eine der Berufsgruppen, die gem. § 203 StGB zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. Und dazu gehört bereits die reine Feststellung, ob überhaupt ein Behandlungsverhältnis bestanden hat oder nicht, erst recht aber Details der Erkrankung oder der persönlichen Umstände des Betroffenen.

Selbst für die im Zweifel von Juristen zu klärende Frage, ob Engelhardt nur ein einziges Wort zu der Geschichte hätte sagen dürfen - wenn nicht irgendeiner in der Informationskette widerrechtlich die Schweigepflicht gebrochen hätte, hätte auch Engelhardt überhaupt keine Details wissen können.

Und ich schätze, dass genau in diese Kerbe Vucco auch schlagen wird - und spielt der Inhalt der Patientenakte überhaupt keine Rolle. Einzig die Frage, wie diese Informationen an die Öffentlichkeit gekommen sind ist relevant.

Klugschnacker 29.11.2008 18:54

Wenn Müller-Ott und Marka von dem angeblichen Geständnis gewusst haben, müssen sie (oder einer von beiden) entweder bei der Befragung Vuckos anwesend gewesen sein, oder einer der behandelnden Ärzte hat ihnen gegenüber seine Schweigepflicht gebrochen.

Falls letzteres zutrifft: Dann hätten auch die behandelnden Ärzte ein Interesse daran, alles abzustreiten und ggf. die Krankenakte entsprechend zu überarbeiten. Oder mache ich da einen Denkfehler?

Grüße,
Arne

Willi 29.11.2008 18:56

Zitat:

Zitat von killer2000 (Beitrag 160632)
ich würde vucko, engelhardt, pfützner, marka und müller-ott zu einem lügendetektor vobestellen... schnell würde die wahrheit rauskommen... sache von ca. 1 std. und dann sieht man wer noch gedächtnislücken hat... legionellenkrankheit - das ich nicht lache

Du hast ja ein interessantes Bild von einem Rechtsstaat. :Nee:
Wie wär's gleich mit Folter?

drullse 29.11.2008 19:46

Zitat:

Zitat von killer2000 (Beitrag 160632)
legionellenkrankheit - das ich nicht lache

Das haben doch auch viele damals gedacht...

Hafu 29.11.2008 20:56

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 160681)
Martin Engelhardt fällt unter eine der Berufsgruppen, die gem. § 203 StGB zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. Und dazu gehört bereits die reine Feststellung, ob überhaupt ein Behandlungsverhältnis bestanden hat oder nicht, erst recht aber Details der Erkrankung oder der persönlichen Umstände des Betroffenen.

Selbst für die im Zweifel von Juristen zu klärende Frage, ob Engelhardt nur ein einziges Wort zu der Geschichte hätte sagen dürfen - wenn nicht irgendeiner in der Informationskette widerrechtlich die Schweigepflicht gebrochen hätte, hätte auch Engelhardt überhaupt keine Details wissen können.

Und ich schätze, dass genau in diese Kerbe Vucco auch schlagen wird - und spielt der Inhalt der Patientenakte überhaupt keine Rolle. Einzig die Frage, wie diese Informationen an die Öffentlichkeit gekommen sind ist relevant.

Hey Willi, willst du eine Verteidigungsstrategie für Herrn Lehner entwickeln. ;) Vielleicht sollten wir die restliche Diskussion eher per PN führen, würde mich nicht wundern, wenn Vuckos Anwalt hier mitliest(der ja auch der Anwalt von Schumacher, Jacksche, Hondo, Sinkewitz, Leder und und und war, durch die bank eigentlich nur unschuldig verfolgte Sportler...).

Also Engelhardt ist an die von ihm geschilderten Infos ganz sicher nicht in seiner Rolle als Arzt gelangt, mit Infos die ihm in anderen Rollen (Privatmann, ehrenamtliche Tätigkeiten, Athlet) zugetragen werden, kann er machen, was er will.

Mit dem zweiten Abssatz deines Postes hast du allerdings recht: die Tatsache, dass engelhardt überhaupt an die geschilderten Infos gelangt ist, setzt voraus, dass einer der behandelnden Ärzte die Schwiegepflicht nicht ganz so ernst genommen hat. Mutmaßlich Marka, den dieser durfte durchaus rechtmäßig von den Bayreuther Krankenhausärzten informiert werden, da er ja als offizieller Verbandsarzt ein Auskunftsrecht hatte.

Vucko kann also mit gewisser Erfolgsaussicht Marka verklagen, der streng genommen über das Thema Vuckovic damals gar nicht mit Engelhardt hätte reden dürfen, allerdings ist es sehr fraglich, ob das taktisch geschickt wäre, denn die aus einer solchen Klage resultierenden Reaktionen wären weitgehend unkalkulierbar.

Raimund 29.11.2008 22:36

hmm, mich wundert, dass Dr. Engelhardt sich die mühe gibt und den stress antut...

er ist sicher ein überaus fleißiger mediziner (hab mich gewundert, wieviele studien und veröffentlichungen mit seinem namen ich in den händen hielt). und da gibt es sicher genug möglichkeiten persönlicher verwirklichung...

das zeigt, meiner meinung nach aber, wie sehr er sich dem sport immer noch verbunden fühlt.

uns allen dürfte klar sein, dass jeder auf dem treppchen bei olympia (zumindest schonmal) unerlaubte mittel genommen hat.

dazu kann man geteilter meinung sein (ich auch!)..............

ich kenne Stephan Vuckovic nicht persönlich. aber er machte mir auf wettkämpfen und im fernsehen immer einen netten eindruck.

schade für ihn!

keko 29.11.2008 22:37

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 160623)
Die SZ veröffentlicht übrigens den kompletten Text:
https://www.sueddeutsche.de/656385/5...esteigert.html

Wer was warum und nicht vorher gesagt hat, ist mir als Sportler eigentlich egal. Der SZ-Text ist jedenfalls starker Tobak und lässt wieder mal eindrucksvoll ahnen, was in der Sp(r)itzensportler-Szene abgeht. :(


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