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drullse 15.02.2007 17:29

Stern-Artikel "Sexuelle Verwahrlosung"
 
http://www.stern.de/politik/deutschl....html?nv=ct_mt - da ist er, muss niemand einscannen und das Copyright verletzen...

Denn mal auf zur Diskussion.

Meine persönliche Meinung: ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Politik das gar nicht so schlimm findet. Ein Hardliner wie Beckstein möchte gerne alles verbieten, was Gewalt enthält - auch Pornos - auch wenn es klar ist, dass die Leute sich das dann halt verbotenerweise im Netz besorgen. Aber man kann dann ja sagen, man hätte alles versucht.

Eine einigermaßen stumpfe Unterschicht ist doch ne prima Sache, wenn man eine wirtschaftliche und politische Elite züchten will. Den Bodensatz schleift man mit durch und hat Ruhe.

In meinen Augen gibt es nur ein einziges Mittel, die in dem Artikel beschriebenen Zustände zu ändern und das heißt: Bildung. Und zwar massiv und von ganz jungen Jahren an. Dafür ist in diesem Staat aber kein Geld da. Und so wird sich da nicht viel ändern.

Ich selbst schwanke noch etwas, ob ich nun versuchen soll im mir möglichen Rahmen zu reagieren oder ob ich nicht einfach mit den Schultern zucke. Ich habe keine Kinder, ich werde nie welche haben. Wenn es mir auf der Straße zu aggressiv wird, muss ich halt wegziehen oder mich bewaffnen...

Aber insgeheim würde ich eine andere Lösung wohl doch bevorzugen...

Rene 15.02.2007 17:32

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 12386)
http://www.stern.de/politik/deutschl....html?nv=ct_mt - da ist er, muss niemand einscannen und das Copyright verletzen...

Denn mal auf zur Diskussion.

Meine persönliche Meinung: ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Politik das gar nicht so schlimm findet. Ein Hardliner wie Beckstein möchte gerne alles verbieten, was Gewalt enthält - auch Pornos - auch wenn es klar ist, dass die Leute sich das dann halt verbotenerweise im Netz besorgen. Aber man kann dann ja sagen, man hätte alles versucht.

Eine einigermaßen stumpfe Unterschicht ist doch ne prima Sache, wenn man eine wirtschaftliche und politische Elite züchten will. Den Bodensatz schleift man mit durch und hat Ruhe.

In meinen Augen gibt es nur ein einziges Mittel, die in dem Artikel beschriebenen Zustände zu ändern und das heißt: Bildung. Und zwar massiv und von ganz jungen Jahren an. Dafür ist in diesem Staat aber kein Geld da. Und so wird sich da nicht viel ändern.

Ich selbst schwanke noch etwas, ob ich nun versuchen soll im mir möglichen Rahmen zu reagieren oder ob ich nicht einfach mit den Schultern zucke. Ich habe keine Kinder, ich werde nie welche haben. Wenn es mir auf der Straße zu aggressiv wird, muss ich halt wegziehen oder mich bewaffnen...

Aber insgeheim würde ich eine andere Lösung wohl doch bevorzugen...

thx, hatte den stern heute glatt vergessen, aber google ist schon eine feine sache :)

Ich gebe dir auch voll recht. es hilft nur eine massive Bildungsoffensive. Meine andere Meinung zu dem Thema ist politisch nicht so ganz korrekt und bleibt nur in meinem Kopf. Nur soviel, es ist nicht immer gut, wenn jeder Kinder bekommen darf. Aber dies ist nur meine Meinung!

drullse 15.02.2007 17:33

Zitat:

Zitat von Rene (Beitrag 12388)
thx, hatte den stern heute glatt vergessen, aber google ist schon eine feine sache :)

So bin ich zu Euch... ;)

toursieger 15.02.2007 18:32

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 12386)
http://www.stern.de/politik/deutschl....html?nv=ct_mt - da ist er, muss niemand einscannen und das Copyright verletzen...

Denn mal auf zur Diskussion.

Meine persönliche Meinung: ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Politik das gar nicht so schlimm findet. Ein Hardliner wie Beckstein möchte gerne alles verbieten, was Gewalt enthält - auch Pornos - auch wenn es klar ist, dass die Leute sich das dann halt verbotenerweise im Netz besorgen. Aber man kann dann ja sagen, man hätte alles versucht.

Eine einigermaßen stumpfe Unterschicht ist doch ne prima Sache, wenn man eine wirtschaftliche und politische Elite züchten will. Den Bodensatz schleift man mit durch und hat Ruhe.

In meinen Augen gibt es nur ein einziges Mittel, die in dem Artikel beschriebenen Zustände zu ändern und das heißt: Bildung. Und zwar massiv und von ganz jungen Jahren an. Dafür ist in diesem Staat aber kein Geld da. Und so wird sich da nicht viel ändern.

Ich selbst schwanke noch etwas, ob ich nun versuchen soll im mir möglichen Rahmen zu reagieren oder ob ich nicht einfach mit den Schultern zucke. Ich habe keine Kinder, ich werde nie welche haben. Wenn es mir auf der Straße zu aggressiv wird, muss ich halt wegziehen oder mich bewaffnen...

Aber insgeheim würde ich eine andere Lösung wohl doch bevorzugen...

Die Politiker sind gefordert zu handeln.
Da realistisch gesehen die Möglichkeit der Poblematik kurzfristig und ernsthaft zu entgegnen nicht gegeben ist, wissen die Herren selber.
Aber was tun wenn Handeln gefordert, das die Bevölkerung versteht.
Es bleibt ihnen damit nur die Möglichkeit durch Verbote zu reagieren.

Ich bin wie du der Meinung, dass dieses wie auch viele andere Probleme duch Bildung einzuschränken ist.
Damit ist meiner Meinung nur der Grundstein gelegt.
Die Möglichkeit vermittelte Werte, Informationen,.... selber zu beurteilen und zu verstehen.

Ein wesentlicher Faktor der bei mir als Familienvater zu kurz kommt ist die Zeit, die heute keiner mehr hat um sich dann auch mit den Werten auseinander setzen zu können.

Die Kinder bekommen Inhalte gelernt, aber es wird auch Zeit benötigt diese zu festigen.
Von denen die hier im Forum Kinder haben, wieviel zeit verbringt ihr am Tag mit euren Kindern.
Damit meine ich intensiv mit den Kindern beschäftigen, in der ihr euch mit ihnen auseinandersetzt.
Und nicht das die Kinder Fernseh schauen während ihr auf der Rolle sitzt.

Die kleinen könnt ih noch im Babyjogger mit durch die Gegend fahren.
Oder wie pmp wenn sie groß sind mitnehmen auf eine richtige Tour.

Was macht ihr dazwichen, weniger Sport? weniger arbeiten? weniger mit den Kindern beschäftigen?

outergate 15.02.2007 18:42

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 12386)
Ich selbst schwanke noch etwas, ob ich nun versuchen soll im mir möglichen Rahmen zu reagieren oder ob ich nicht einfach mit den Schultern zucke. Ich habe keine Kinder, ich werde nie welche haben. Wenn es mir auf der Straße zu aggressiv wird, muss ich halt wegziehen oder mich bewaffnen...

Aber insgeheim würde ich eine andere Lösung wohl doch bevorzugen...

lehrer werden? :)
wäre das nicht konsequent? :Cheese:

drullse 15.02.2007 18:43

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 12403)
lehrer werden? :)
wäre das nicht konsequent? :Cheese:

Meine arbeitspädagogische Qualifikation habe ich in der Tasche, falls Du das meinst...

Und an das Thema "Dozent" habe ich auch schon gedacht. Ätsch!

;)

kaiseravb 15.02.2007 18:45

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 12386)
Ein Hardliner wie Beckstein möchte gerne alles verbieten, was Gewalt enthält - auch Pornos - auch wenn es klar ist, dass die Leute sich das dann halt verbotenerweise im Netz besorgen. Aber man kann dann ja sagen, man hätte alles versucht.

Tja, möchten sie wohl die Hardliner, und werden grandios scheitern. Die Folge des Verbots ist, dass sich das Verbotene in den "Untergrund" verabschiedet, weiter gelebt wird, und, falls es schädlich ist, mehr schaden wird als vorher, als man sich noch informieren durfte.

Zitat:

Eine einigermaßen stumpfe Unterschicht ist doch ne prima Sache, wenn man eine wirtschaftliche und politische Elite züchten will. Den Bodensatz schleift man mit durch und hat Ruhe.
Politische Elite = Pseudoelite. Ich war trotz nicht allzuhohen Alters lang genug Parteimitglied um sagen zu können, dass diese Ansammlug von Verbindungssäufern und korrupten Beamten, Dummlaberern, lebensfernen Funktionären, Lobbystiefelleckern usw. keinen Schuss Pulver wert ist. Das kann auch ganz gut laufen, aber nur solange, bis der Bodensatz was merkt. Und weil der Bodensatz auch immer anspruchsvoller wird und langsam das Geld ausgeht, um ihn angemessen mit Brot und Spielen zu versorgen, wird die gesellschaftliche Lage an Brisanz gewinnen. *Achtung Sarkasmus*

Zitat:

In meinen Augen gibt es nur ein einziges Mittel, die in dem Artikel beschriebenen Zustände zu ändern und das heißt: Bildung. Und zwar massiv und von ganz jungen Jahren an.
Ganz genau.
Zitat:

Dafür ist in diesem Staat aber kein Geld da. Und so wird sich da nicht viel ändern.
Tja. Vielleicht sollte man etwas nachhaltiger denken und es locker machen, aber da gibts halt keine Lobby. Dumpfbacken und kleine Kinder haben keine Interessenvertretung.
*Achtung, schon wieder Sarkasmus*

Zitat:

Ich selbst schwanke noch etwas, ob ich nun versuchen soll im mir möglichen Rahmen zu reagieren oder ob ich nicht einfach mit den Schultern zucke. Ich habe keine Kinder, ich werde nie welche haben. Wenn es mir auf der Straße zu aggressiv wird, muss ich halt wegziehen oder mich bewaffnen...
Das glaub ich Dir nicht, dafür bist Du zu engagiert ;)

Zitat:

Aber insgeheim würde ich eine andere Lösung wohl doch bevorzugen...
Siehste :Cheese:
und jetzt les ich mal den Artikel...

FuXX 15.02.2007 20:25

Ich bin mir nicht sicher, inwieweit die Politik da überhaupt Einfluss nehmen kann. Sicher würde eine höhere Bildung nicht schaden, aber manche Leute (viel mehr als man denken mag) sind einfach dumm. Dennoch haben sie in diesem Land die Möglichkeit sehr vieles zu bekommen (was gut ist), dabei aber auch vieles, womit sie vielleicht nicht wirklich umzugehen wissen. Wenn Eltern mit ihren Kindern nen Porno gucken, dann kann man wohl von verfehlter Anwendung sprechen (wenn denn Pornos überhaupt eine richtige Anwendung haben, worüber man streiten kann, ich finde Pornos an sich nun nicht wirklich tragisch, wer's mag soll's gucken). Auf der anderen Seite haben sie eigentlich nicht viel im Leben, nur Sex, den kann eben jeder Depp haben. (genau wie Kinder, deswegen bekommen die Deppen auch so viele davon, die folgerichtig nicht gerade die besten Chancen erhalten) Ich meine, mal im Ernst: Jemand der nur ein klein wenig Anstand und Sozialverhalten mitbringt, der kommt doch nich tmal im entferntesten auf solche Ideen.

Ich glaube einige soziale Probleme sind so fundamental, dass die Politik, die Bildung, eben die Einflüsse die der Staat auf das heranwachsen hat nicht ausreichen, um eine Degeneration in gewissen Gesellschaftsschichten zu verhindern. Wenn mehr Disziplin, Zucht und Ordnung herrschen würde, z.B. in der Schule, dann würde das eben diesen Menschen gut tun, dafür müssten viele Kids/ Jugendliche Freiheiten aufgeben und suboptimale Bedingungen akzeptieren.

Das soll nicht heißen, dass die Politik wegschauen soll, aber ich würde nicht direkt sagen: Die Politiker haben das gefälligst zu korrigieren - das übersteigt schlicht die Möglichkeiten der Politik.

FuXX

DragAttack 15.02.2007 21:31

Erschreckender Artikel - nach meinem Geschmack jedoch zu reißerisch als das ich ihn für seriös halten könnte.

Interessiern würde mich eine quantitative Aussage zur Problematik. Letztlich gibt es keine bessere Möglichkeit die Wirklichkeit zu verzerren als die Verallgemeinerung von Extrembeispielen.

Zitat:

Wie viele Menschen häufig Pornos gucken und wie das ihre Sexualität und Persönlichkeit verändert, "das erforscht hierzulande leider niemand", sagt Volkmar Sigusch, der Altvater der deutschen Sexualwissenschaft. Die jüngste Studie dazu habe er noch selbst gemacht. Wann, daran erinnert sich der 66-Jährige nicht genau. Aber an die Methode: Er hat Versuchspersonen Pornodias gezeigt. Dias! Damals gab es noch keine Videos, keine DVDs, erst recht kein Internet.
Wäre Zumindest ein Ansatz, sieht aber leider nicht so aus, als ob tatsächlich bersucht würde objektives Wissen zum Thema zu mehren
Zitat:

Die Schließung des von Sigusch geleiteten Institut für Sexualwissenschaft wurde nach seiner Emeritierung 2006 beschlossen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sigusch

gruß Torsten

powermanpapa 15.02.2007 21:54

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 12403)
lehrer werden? :)
wäre das nicht konsequent? :Cheese:

Ein guter Lehrer wird sicherlich 6 von 30 pro Jahrgang zum denken anregen können

leider ist es Faktor 200.000 zu wenig

Jeder weiss es

aber die Politik ist nur am labern, wenn ich höre "die Kosten" kann ich nicht soviel fressen wie ich kotzen möchte

habe keine Hoffnung

ist wie wenn du das Bein abgerissen hast, jetzt liegst du im Krankenhaus und alle sehen wie´s Blut spritzt und ne Krankenschwester drückt dir erstmal nen Pflaster in die Hand

powermanpapa 15.02.2007 21:59

Zitat:

Zitat von kaiseravb (Beitrag 12406)
Politische Elite = Pseudoelite. Ich war trotz nicht allzuhohen Alters lang genug Parteimitglied um sagen zu können, dass diese Ansammlug von Verbindungssäufern und korrupten Beamten, Dummlaberern, lebensfernen Funktionären, Lobbystiefelleckern usw. keinen Schuss Pulver wert ist. Das kann auch ganz gut laufen, aber nur solange, bis der Bodensatz was merkt. Und weil der Bodensatz auch immer anspruchsvoller wird und langsam das Geld ausgeht, um ihn angemessen mit Brot und Spielen zu versorgen, wird die gesellschaftliche Lage an Brisanz gewinnen. *Achtung Sarkasmus*

...



ich bin Stolz auf dich :Blumen: so schön hätt ich das nie formulieren können ;)

drullse 15.02.2007 23:03

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 12417)
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit die Politik da überhaupt Einfluss nehmen kann. Sicher würde eine höhere Bildung nicht schaden, aber manche Leute (viel mehr als man denken mag) sind einfach dumm.

Dann muss die Dummheit in den letzten 15 Jahren aber exponentiell zugenommen haben und das glaube ich NICHT! Natürlich ist da auch die Wirtschaft dran schuld, die ihre Interessen an maximalem Konsum ohne Rücksicht auf Fehlentwicklungen durchdrückt, aber im Großen und Ganzen ist das für mich fehlende Bildung. Dass Eltern ihre Kinder nicht erziehen ist eben eine Folge von mangelnder Bildung.

Wenn Du 16jährige in den Unterricht bekommst, denen Du erstmal beibringen musst, still zu sitzen, dann ist da ganz grob was schief gelaufen. Die Kids, die wir auf unserer Jugendfahrt mit hatten, haben diese Anzeichen auch schon gehabt und sie sind deutlicher zu sehen als bei denen der vorherigen Jugendgeneration, die wir beim THW hatten. Deren Eltern sind wieder ein Stück jünger und wieder etwas "dümmer".

Und diese Entwicklung ist NICHT genetisch bedingt. Mein Wort drauf!

Zitat:

Das soll nicht heißen, dass die Politik wegschauen soll, aber ich würde nicht direkt sagen: Die Politiker haben das gefälligst zu korrigieren - das übersteigt schlicht die Möglichkeiten der Politik.
Sehe ich deutlich anders. Schau Dir mal die Entwicklung der Kosten für Bildungssysteme in D an und die Entwicklung an den Schulen hinsichtlich Lehrermangel, Ausstattungsproblemen etc. Es werden weniger Kinder, eigentlich müsste es also besser werden. Das Gegenteil ist der Fall.

Wer trifft diese Entscheidungen, wenn nicht die Politik? Aber die richten sich mittlerweile einzig und allein nach denen, die ihnen die Kohle zuschustern und die widerum sind nicht an Bildung für alle interessiert.

sybenwurz 15.02.2007 23:04

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 12425)
Interessiern würde mich eine quantitative Aussage zur Problematik. Letztlich gibt es keine bessere Möglichkeit die Wirklichkeit zu verzerren als die Verallgemeinerung von Extrembeispielen.

Dem würde ich mich erstmal anschliessen, aber:
der Gedanke, dass wir auch nicht direkt wahrhaben wollen, das wir vom Dopingsumpf umgeben sind, ängstigt mich in Bezug auf die in dem Artikel geschilderten Zustände.
Irgendwie glaubt man ja doch immer, dass es das immer nur woanders gibt...

drullse 15.02.2007 23:08

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 12425)
Erschreckender Artikel - nach meinem Geschmack jedoch zu reißerisch als das ich ihn für seriös halten könnte.

Es sei Dir versichert: dem ist nicht so!

Wieder das Beispiel unserer Jugendfahrt: ein 10jähriger lässt die Hosen runter, wedelt mit seinem Ding und nimmt das Ganze mit seinem Fotohandy auf. Nach Inspektion aller Handys haben wir dann erstmal einige dort vorhandene Filme gelöscht. Schon zu unserem eigenen Schutz, denn wenn das einer mitbekommt, sind WIR dran.

Ich muss nicht erwähnen, dass deren Ghettoblaster Bushido, Sido und einige andere Rap-Kasper dudelte, oder? Der Artikel - den ich dann am Montag las - erläuterte mir nur, was ich mir am Wochenende selbst zusammengereimt habe. Und unsere Kids kommen aus Charlottenburg und Spandau, nicht aus Neukölln oder Hohenschönhausen (wofür ich gewissermaßen dankbar bin).

Nein, hier läuft was im ganz großen Rahmen schief...

DragAttack 16.02.2007 00:18

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 12434)
Nein, hier läuft was im ganz großen Rahmen schief...

Um so wichtiger, das ganze auf eine verlässliche quantitative Basis zu stellen :Nee:

bello 16.02.2007 08:53

Ich kann zwar zum eigentlichen Thema nicht wirklich viel sagen. Hab halt keine Kinder und bin auch ziemlich weit weg von der beschriebenen Schicht. Aber ich hätte eine Literaturempfehlung:

Felix von Cube: Fordern statt Verwöhnen.

Herr von Cube ist Verhaltensforscher in der Tradition von Konrad Lorenz und beschreibt in diesem Buch wie die Möglichkeit der Verwöhnung, also des mühelosen Essenserwerbs, mühelosen Sexuallebens, allgemein der mühelosen Befriedigung von Bedürfnissen zu diesen Phänomenen führt, die in dem Artikel beschrieben werden.

Ich will nicht verhehlen, daß die Thesen sehr umstritten sind und auf Grund der Rückführung menschlichen Verhaltens auf angeborene und ererbte "Ur"-Triebe gerade bei Psychologen und Sozialarbeitern nicht sehr beliebt sind. Aber für mich sind die Thesen sehr schlüssig.

Gruß
bello
PS: Man kann aus den Büchern von Herrn von Cube auch einiges über Sport, Ziele, Siegeswillen und Doping lernen

TriSt 16.02.2007 09:31

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 12432)
.... Dass Eltern ihre Kinder nicht erziehen ist eben eine Folge von mangelnder Bildung...

Glaub ich nicht, jedenfalls nicht als alleinige Ursache. Danach müßten ja Akademikerfamilien davon ausgenommen sein. Sich die Mühe zu machen, Kinder zu bekommen _und_ auch zu erziehen, passt einfach oftmals nicht mehr in den Trend der eigenen Spaßmaximierung.

Andere Ursachen sehe ich in:
- Perspektivlosigkeit und damit einhergehender innerer Verwahrlosung
- zunehmend fehlendes Wertesystem
- Überschätzung von Karriere, Geld und Status
- fehlende Vorbilder
- Überforderung der Eltern

Gerade letzteres ist ja inzwischen auch politisch ein Thema, auf das man mit der Installation von Frühwarnsystemen reagieren will.

TriSt

Rene 16.02.2007 09:59

Zitat:

Zitat von TriSt (Beitrag 12451)
Glaub ich nicht, jedenfalls nicht als alleinige Ursache. Danach müßten ja Akademikerfamilien davon ausgenommen sein. Sich die Mühe zu machen, Kinder zu bekommen _und_ auch zu erziehen, passt einfach oftmals nicht mehr in den Trend der eigenen Spaßmaximierung.

Andere Ursachen sehe ich in:
- Perspektivlosigkeit und damit einhergehender innerer Verwahrlosung
- zunehmend fehlendes Wertesystem
- Überschätzung von Karriere, Geld und Status
- fehlende Vorbilder
- Überforderung der Eltern

Gerade letzteres ist ja inzwischen auch politisch ein Thema, auf das man mit der Installation von Frühwarnsystemen reagieren will.

TriSt

Eigentlich dürfte diese Antwort von mir gerade nicht kommen, da ich nunmal übrhaupt nichts mit der Kirche am Hut habe. Aber Sie hat Menschen in Not und die Hilfebedürftigen in der Geschichte Hilfe geben können. Nur heute scheinen sie kein Weg zu finden Menschen die Hifle benötigen zu erreichen. Für mich steht die Kirche dennoch für Tradition und Langsamkeit und hat ein relativ einfaches Wertesystem. Genau dies sind meiner Meinung Dinge die sehr wichtig sind. Über die Wege die die Kirche geht kann man sehr geteilter Meinung sein, denn noch sehe ich gerade sie in der Verantwortung wo alle anderen versagen.

Zu den Kids die da in gewissen Familien verzogen werden, wenn überhaupt.
Diese Kinder haben meist eine ganz wichtige Sache nicht gelernt. Sie wissen nicht wo Grenzen sind und bekommen meist von ihren Eltern keine Grenzen gesetzt. Dies im nachhinein zu lernen ist relativ schwierig. Die USA haben für solche schweren Fälle Jugend"militär"camps eingerichtet. Es klingt zwar alles ziemlich hart, ist es mit Sicherheit auch. Ich weis auch nicht ob es die beste Lösung ist, aber ich glaube es ist halt zwingend notwendig Respekt zu lernen und Grenzen zu akzeptieren.

TriSt 16.02.2007 10:29

Zitat:

Zitat von Rene (Beitrag 12458)
... Über die Wege die die Kirche geht kann man sehr geteilter Meinung sein, denn noch sehe ich gerade sie in der Verantwortung wo alle anderen versagen...

Warum Verantwortung, doch eher als Chance.

TriSt

Rene 16.02.2007 10:42

Zitat:

Zitat von TriSt (Beitrag 12462)
Warum Verantwortung, doch eher als Chance.

TriSt

Kann man so auch sehen. Hast vollkommen recht.

Ein anderes großes Problem sehe ich an dem Punkt wo die Hilfe ansetzten muss. Es gibt sehr viele Menschen die an ihrer misslichen Situation sicherlich etwas ändern möchten nur immer wieder scheitern werden. Dann gibt es aber auch einen riesen Teil dem es egal ist und diesen Menschen kann man so ohne weiteres nicht helfen. Da müssen Psychologen rann und wer ein bisschen die Diskussion mitverfolgt hat was noch an Therapie gezahlt wird, wird schnell merken, dass es eigentlich keine Chance für diese Menschen gibt.

Anja 16.02.2007 10:45

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 12425)
Erschreckender Artikel - nach meinem Geschmack jedoch zu reißerisch als das ich ihn für seriös halten könnte.

Interessiern würde mich eine quantitative Aussage zur Problematik. Letztlich gibt es keine bessere Möglichkeit die Wirklichkeit zu verzerren als die Verallgemeinerung von Extrembeispielen.



Wäre Zumindest ein Ansatz, sieht aber leider nicht so aus, als ob tatsächlich bersucht würde objektives Wissen zum Thema zu mehren

http://de.wikipedia.org/wiki/Sigusch

gruß Torsten

Weil es an der Basis nicht hilft, wenn ich eine Studie habe, die besagt, daß es bundesweit nur 1 % der Jugendlichen sind, wenn ich grad davon 10 im Bus oder in der Einrichtung sitzen habe, die SO sind.

Wir können natürlich auch erst Studien machen und hoffen, daß wir bis dahin einen anderen Arbeitsplatz haben oder die problematischen Jugendlichen weggezogen/zu alt für den Jugendtreff oder im Knast sind.

Mein sind ja die Kleinen vom Land und der Kleinstadt - aber auch da gibt es eine klare Richtung und Bushido und Sido und die Frage, wer schon alles welche Pornos geschaut hat taucht oft genug auf.

Anja

jens 16.02.2007 11:17

nach der lektüre war ich erstmal froh dass ich nicht lehrer, erzieher, kindergärtner oder sowas geworden bin.

ich hoffe blos, das ich meinen beiden soviel mitgeben kann, dass sie sich später dann dem gruppenzwang mitzumachen entziehen können.

mit bushido, sido et al hat meine generation soviel am hut wie meine eltern mit metallica, sisters of mercy oder marilyn manson.

DasOe 16.02.2007 11:23

Zitat:

inwieweit die Politik da überhaupt Einfluss nehmen kann.
sehr viel, wenn sie es will, das jetzige "Bildungssystem" ist seit 1900 in seinen Grundzügen unverändert, aber die Kosten es zu unterhalten sind unglaublich hoch ... und mit diesem Geld könnte die Politik wenn sie es denn wollte sehr viel mehr erreichen, als das im Moment der Fall ist ... ein Teil der Kosten ist dem Föderalismus geschuldet, so das jedes Bundesland sein eigenes Bildungssüppchen kocht ... aber auch kontraproduktiven Projekten in denen Schulleiter plötzlich für ihre Schule komplett verantwortlich sind und weder dafür ausgebildet sind noch von irgendjemand darauf vorbereitet werden ... Was zur Folge hat, dass für das "viele Geld" Laptops, Spiele etc. angeschafft werden anstatt auch daran zu denken dass es gilt ein Gebäude nach gesetzlichen Vorschriften zu unterhalten. Und was passiert wenn das "viele Geld" Mitte des Jahres ausgegeben ist? Dann muss die Kommune einspringen, die aber ihrerseits keine Mittel mehr zur Verfügung hat, weil Haushaltskonsolidierung und Personaleinsparungen ganz oben auf der Prio-Liste stehen. Nein Geld ist ausreichend da, es versickert nur in einem monströsen Verwaltungsapparat mit Namen Kultusministerium und staatlichem Schulamt ...

Zitat:

aber manche Leute (viel mehr als man denken mag) sind einfach dumm.
das würde ich so nicht bestätigen. Sie sind durchs Dauerfernsehen verblödet und bequem geworden, aber dumm nein das sind sie nicht.

Zitat:

wenn denn Pornos überhaupt eine richtige Anwendung haben, worüber man streiten kann
Die "Hauptanwendung" von Pornos sind die Steuereinnahmen ! Immerhin sind Hardcorepornos in den USA verboten, erzielen dort aber mit die höchsten Steuereinnahmen und in Deutschland ist das ähnlich. Das ist wie mit dem Rauchverbot, dort kann sich der Staat auch nicht wirklich durchringen, obwohl die Schäden der Bevölkerung durch das aktive und passive Rauchen inzwischen nachgewiesen sind. Pornos betrachte ich aus einem ähnlichen Blickwinkel, sie führen auch zu Schäden. Nur die sind eher seelischer Natur und von daher sehr viel schwerer in Studien nachzuweisen. Nicht schwer im Sinne von nicht vorhanden, sondern im Sinne von zeitlicher Dauer.

Pornos lehne ich grundsätzlich ab. Nicht das ich mich als einen prüden Menschen bezeichne, sondern das was dort zu sehen ist, ist menschenverachtend sowohl für Männer als auch für Frauen. Von Gewaltpornos mal ganz abgesehen. Das finde ich nur zum :Kotz:

TriSt 16.02.2007 11:24

Zitat:

Zitat von Anja (Beitrag 12464)
...
Mein sind ja die Kleinen vom Land und der Kleinstadt - aber auch da gibt es eine klare Richtung und Bushido und Sido und die Frage, ...

An der Grundschule meines Sohnes gab es, nachdem Lehrer derartiges Liedgut auf einer Klassenfahrt gehört hatten, eine Eltern-Lehrer-Konferenz und die klare Ansage, dass im Bereich der Schule alles von denen auf dem Index steht. Und allen, Lehrern wie Eltern, sind die Köpfe rot geworden, als einige Textpassagen an die Tafel geschrieben wurden.
Das fand ich sehr i.O. , das Thema war damit erstweilen vom Tisch bzw. bei den Eltern, die da ganz klar mit in die Verantwortung genommen wurden.

TriSt

TriSt 16.02.2007 11:28

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 12471)
... Das ist wie mit dem Rauchverbot, dort kann sich der Staat auch nicht wirklich durchringen, obwohl die Schäden der Bevölkerung durch das aktive und passive Rauchen inzwischen nachgewiesen sind. ...

Im letzten Spiegel wurde angedeutet, dass ein konsequentes Nichtrauchergesetz nicht zuletzt an selber rauchenden Politikern gescheitert ist - und du meinst, mit den Pornos sei das ... :confused:

TriSt

drullse 16.02.2007 11:39

Zitat:

Zitat von jens (Beitrag 12468)
mit bushido, sido et al hat meine generation soviel am hut wie meine eltern mit metallica, sisters of mercy oder marilyn manson.

Das würde ich nicht unbedingt so sehen. So viel älter als ich biste ja auch nicht und ich kenne genügend in dem Alter meiner Eltern, die Sisters, Metallica o.ä. hören oder zumindest akzeptieren.

Ich lehne Bushido und Co nicht wegen der Musik ab. Die ist genauso anspruchslos wie 95% des restlichen Gedudels aus dem Radio - hier geht es um die Texte! Und vergleichbares kennen ich nur von Bands, die aus dem tiefsten Untergrund gar nicht rauskamen und somit fast niemandem bekannt sind.

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 12471)
das würde ich so nicht bestätigen. Sie sind durchs Dauerfernsehen verblödet und bequem geworden, aber dumm nein das sind sie nicht.

In einem anderen Artikel stand, dass die Aufmerksamkeitsspanne amerikanischer Jugendlicher bei derzeit noch ca. 12 Minuten liegt. Ausgelöst durch die permanenten Werbepausen im Fernsehen...

drullse 16.02.2007 11:40

Zitat:

Zitat von TriSt (Beitrag 12473)
Im letzten Spiegel wurde angedeutet, dass ein konsequentes Nichtrauchergesetz nicht zuletzt an selber rauchenden Politikern gescheitert ist - und du meinst, mit den Pornos sei das ... :confused:

TriSt

Warum nicht... Wäre nicht das erste Mal.

Anja 16.02.2007 12:41

Zitat:

Zitat von TriSt (Beitrag 12472)
An der Grundschule meines Sohnes gab es, nachdem Lehrer derartiges Liedgut auf einer Klassenfahrt gehört hatten, eine Eltern-Lehrer-Konferenz und die klare Ansage, dass im Bereich der Schule alles von denen auf dem Index steht. Und allen, Lehrern wie Eltern, sind die Köpfe rot geworden, als einige Textpassagen an die Tafel geschrieben wurden.
Das fand ich sehr i.O. , das Thema war damit erstweilen vom Tisch bzw. bei den Eltern, die da ganz klar mit in die Verantwortung genommen wurden.

TriSt

Schön, wenn das erreicht wurde. Jedoch beschränkt sich die Handlungsspanne oft auf eine Verbot á la "hier wird das nicht gehört/gemacht/gesagt".

Ich verbiete hier z. B. den inflationären Gebrauch von Schimpfwörter. Daß sich das über die Anwesenheit in meinem Unterricht hinaus fortsetzt bezweifle ich jedoch.

Anja

Anja 16.02.2007 12:50

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 12471)
das würde ich so nicht bestätigen. Sie sind durchs Dauerfernsehen verblödet und bequem geworden, aber dumm nein das sind sie nicht.

Was ist Henne, was ist Ei. Schau ich permanent irgendwelchen Unfug, weil ich dumm bin oder werde ich davon dumm, weil mittlerweile völlig unüberlegt immer erstmal die Kiste eingeschaldet wird?

Wird man von "intelligenten" Sendungen auch dumm, oder nur von seichtem Programm? Braucht man seichtes Programm um nach einem anstrengenden Tag auch mal abschalten zu können oder muß man sich rund um die Uhr mit wichtigen Dingen beschäftigen?

Was mir auffällt ist sehr viele intelligente Menschen, die mit über 30 noch überlegen, ob sie schon reif genug sind, die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, ob sie über das Wissen verfügen es gut und richtig zu erziehen etc. Und dann gibt es die eher unintelligenten, die mit nicht mal 20 Kinder kriegen, bis 30 schon deren 4 haben und sich um nichts Gedanken machen. Die Intelligenzgene münden in Kinderlosigkeit und die Doofen vermehren sich dafür umso mehr - tendenziell zumindest.

Anja

Hugo 16.02.2007 14:30

ich kann da irgendwie nur mit der schulter zucken...vor drei monaten warns die "ballerspiele" heute sinds pronos und in drei monaten sinds wieder die alkopops.

bei manchen stellen des artikels wusst ich nicht ob ich lachen oder heulen sollte...gegen manche eltern hier im lande scheint Al Bundy ja ein richtiger vorzeigevater zu sein...immerhin hat der nen Job, und in die nacktbar geht er nur mit seinen Kumpels.

Sollte in der kommenden zeit tatsächlich das Gerede um entsprechende Verbote aufkommen frag ich mich ehrlich was das bringen soll, wenn offenbar viele Eltern ein "völlig falsches" bild vorleben.

Was bringt einem der Jugendschutz wenn die Eltern dann gemeinsam mit den eigenen Kindern definitiv nicht jugendfreies Programm sehen...aber wie bescheuert/pervers muss man dazu eigentlich sein?

bleibt eigentlich nur zu hoffen dass die kommende Generation, zu der ich mich auch selbst zähle, ihre "neue Prüderie" weiter ausbaut und sich von den "idealen" ihrer Elterngeneration,von Wegen "freier liebe" und so weiter, weiter distanziert.

achtung Sarkasmus:
vielleicht sind die Mullahs doch nicht so schlecht

rhoihesse 16.02.2007 15:30

Internet abschalten.

Irgendwo kommt der ganze Krempel ja her. Es ist nur heute wesentlich einfacher sich diesen Krempel zu beschaffen. Ich bin jetzt 25 und mit 12 war ich an Pornos insoweit interessiert als das ich ab und zu schon mal geguckt habe was bei den älteren Geschwistern im VIDEORECORDER liegt. Die Neugier halte ich auch für normal. Nur wenn man mit denn heutigen Medien Internet und Handys Pornos sich so leicht beschaffen lassen werden die auch geguckt.

Das wäre dann die Lösung für die gutbürgerlichen Verhältnisse. Gegen die assozialen Eltern die Pornos mit ihren Kindern gucken hilft das natürlich wenig.

wehaka 16.02.2007 15:42

Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 12514)
Internet abschalten.

Trau dich! :Cheese:

FuXX 16.02.2007 17:00

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 12432)
Dann muss die Dummheit in den letzten 15 Jahren aber exponentiell zugenommen haben und das glaube ich NICHT! Natürlich ist da auch die Wirtschaft dran schuld, die ihre Interessen an maximalem Konsum ohne Rücksicht auf Fehlentwicklungen durchdrückt, aber im Großen und Ganzen ist das für mich fehlende Bildung. Dass Eltern ihre Kinder nicht erziehen ist eben eine Folge von mangelnder Bildung.

Wenn Du 16jährige in den Unterricht bekommst, denen Du erstmal beibringen musst, still zu sitzen, dann ist da ganz grob was schief gelaufen. Die Kids, die wir auf unserer Jugendfahrt mit hatten, haben diese Anzeichen auch schon gehabt und sie sind deutlicher zu sehen als bei denen der vorherigen Jugendgeneration, die wir beim THW hatten. Deren Eltern sind wieder ein Stück jünger und wieder etwas "dümmer".

Und diese Entwicklung ist NICHT genetisch bedingt. Mein Wort drauf!

Es wird nicht nur genetisch vererbt, auch Bildung vererbt sich. Und die Ungebildeten bekommen mehr Kinder, so nimmt der Anteil der Dummen in der Tat zu - wie stark - keine Ahnung, auf jeden Fall viel zu stark.

Ich finde es zu billig immer auf die Bildungsmoeglichkeiten zu zeigen und zu sagen "kein Wunder, diese Politiker!" Wer was lernen will, der hat die Chance dazu, wenn nicht, dann muss sich in den Jahren seit ich aus der Schule bin arg etwas geaendert haben. Das Problem ist, dass vielen Kids ueberhaupt nicht vermittelt wird, dass es sich lohnt zu lernen, dass man etwas erreichen kann etc. Und das wird wiederum weitervererbt, wenn diese Kids Kinder haben. Ich glaube nicht, dass die Politik es in einem einigermassen liberalen Staat schaffen kann den Kids alles beizubringen. Eine gewisse Liberalitaet in der Gesellschaft bedingt die Muendigkeit, Handlungsfaehigkeit, Eigenstaendigkeit und eine gewisse Form von Pflichtbewusstsein bei jedem Einzelnen. Sind diese Dinge bei jemandem nicht gegeben, wird er, oder Personen in seinem Umfeld, insbesondere seine Kinder auf irgendeine Art und Weise negativ auffallen. Wer keinerlei eigenen Antrieb hat, der wird letzlich in diesem Land zu fast nichts gezwungen und kann ungehindert degenerieren - um es mal leicht zynisch auszudruecken.

Durch auessere Einfluesse, wie ueber Medien vermittelte Einstellungen, Wuensche etc. werde solche Leute zudem auch noch viel staerker beeinflusst als gebildetere Menschen. Daher sind zum Beispiel Actionfilme und Spiele fuer in sich gefestigte Menschen unproblematisch, fuer Problemkinder hingegen eine Art Katalysator zu eigenen Ausbruechen von Gewalt etc.
Zitat:

Sehe ich deutlich anders. Schau Dir mal die Entwicklung der Kosten für Bildungssysteme in D an und die Entwicklung an den Schulen hinsichtlich Lehrermangel, Ausstattungsproblemen etc. Es werden weniger Kinder, eigentlich müsste es also besser werden. Das Gegenteil ist der Fall.

Wer trifft diese Entscheidungen, wenn nicht die Politik? Aber die richten sich mittlerweile einzig und allein nach denen, die ihnen die Kohle zuschustern und die widerum sind nicht an Bildung für alle interessiert.
Wie gesagt, es koennte sicher vieles besser sein, aber wer lernen will, der hat in D alle Chancen zu lernen. Wer keinerlei Eigenantrieb mitbringt, der kommt in der Tat unter die Raeder. Um wieder zynisch zu sein: Da kann man frei waehlen.

FuXX

FuXX 16.02.2007 17:17

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 12471)
das würde ich so nicht bestätigen. Sie sind durchs Dauerfernsehen verblödet und bequem geworden, aber dumm nein das sind sie nicht.

Wo ist der Unterschied? Man muss ziemlich dumm sein, um den roten Knopf zum ausschalten nicht zu finden, oder zumindest auf einen anderen Kanal zu schalten. Man muss nicht immer alles beschoenigen und Ausreden suchen. Viele Menschen sind dumm. Natuerlich ist zudem jeder ein Kind der Welt in die er geboren wurde und alle haben unterschiedliche Voraussetzungen durch Begabung und Umwelt in der sie aufwachsen. Dennoch sind viele Leute so dumm, dass man ihnen das Kinder zeugen verbieten muesste.

FuXX

Müder Joe 16.02.2007 17:30

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 12537)
Es wird nicht nur genetisch vererbt, auch Bildung vererbt sich.

:Gruebeln: verstehe ich nicht.

Müder Joe 16.02.2007 17:32

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 12540)
Natuerlich ist zudem jeder ein Kind der Welt in die er geboren wurde und alle haben unterschiedliche Voraussetzungen durch Begabung und Umwelt in der sie aufwachsen.

Dem stimme ich auf jeden Fall zu. Dem Rest, naja.

Muss los zum Schwimmen:) , aber vielleicht ist später Zeit zum Diskutieren. :Prost:

FuXX 16.02.2007 18:07

Zitat:

Zitat von Müder Joe (Beitrag 12541)
:Gruebeln: verstehe ich nicht.

Ungebildete Eltern sind nicht in der Lage Bildung zu vermitteln und oftmals ueberhaupt nicht in der Lage irgendwas zu vermitteln, nichtmal die Einstellung, dass sich Leistung und Bildung lohnen, dass man etwas erreichen kann.

Und da ist eben die Frage: Was kann die Politik da eigentlich dran tun, wenn die Erziehung doch erstmal in der Hand der Eltern liegt. Da wird dann gerne nach Ganztagsbetreuung etc. geschrien. Man waere ich als Teenie angepisst gewesen, wenn ich den sch*** haette machen muessen! (aber wenn, dann ist das zum Glueck wohl eher 'kann' als 'muss')

FuXX

kaiseravb 16.02.2007 18:20

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 12428)
ich bin Stolz auf dich :Blumen: so schön hätt ich das nie formulieren können ;)

*g* Weil das Deiner Feder kommt, bin ich um so stolzer :liebe053: :Cheese:

drullse 16.02.2007 18:25

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 12537)
Das Problem ist, dass vielen Kids ueberhaupt nicht vermittelt wird, dass es sich lohnt zu lernen, dass man etwas erreichen kann etc. Und das wird wiederum weitervererbt, wenn diese Kids Kinder haben.

Wer keinerlei eigenen Antrieb hat, der wird letzlich in diesem Land zu fast nichts gezwungen und kann ungehindert degenerieren - um es mal leicht zynisch auszudruecken.

Daher sind zum Beispiel Actionfilme und Spiele fuer in sich gefestigte Menschen unproblematisch, fuer Problemkinder hingegen eine Art Katalysator zu eigenen Ausbruechen von Gewalt etc.

Wie gesagt, es koennte sicher vieles besser sein, aber wer lernen will, der hat in D alle Chancen zu lernen. Wer keinerlei Eigenantrieb mitbringt, der kommt in der Tat unter die Raeder. Um wieder zynisch zu sein: Da kann man frei waehlen.

So weit so gut. Und nun?

Mir fehlt noch der Vorschlag, wie das zu ändern ist. Aus Deinen Sätzen lese ich 100%ige Zustimmung zu meiner These heraus. Will man eine weiter Degenerierung verhindern, muss man diejenigen, die grade abgehängt werden auffangen und B I L D E N, auf das diese dann das an ihre Nachkommen weitergeben.

drullse 16.02.2007 18:29

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 12540)
Wo ist der Unterschied? Man muss ziemlich dumm sein, um den roten Knopf zum ausschalten nicht zu finden, oder zumindest auf einen anderen Kanal zu schalten.

Dazu muss man aber wissen, dass ein Knopf da ist. Daher meine Frage: wieviel Zeit verbringst Du mit Menschen wie denen, die im Artikel beschrieben werden?

Aus der Ferne ist sowas einfach gesagt, wenn man sich damit aber mal näher beschäftigt, sieht das schon ganz anders aus. Frag mal Anja, die kann Dir dazu in epischer Breite berichten und auch aufzeigen, wie einige Kids aufblühen, wenn sie an die Hand genommen werden und man ihnen zeigt, was das Leben so alles zu bieten hat.

Wir sind uns vermutlich einig, dass das an sich Aufgabe der Eltern ist, nur wenn die versagen, ist in meinen Augen ganz klar der Staat gefragt, denn dessen Aufgabe ist es nunmal dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft Handlungsfähigkeit auf allen Ebenen herrscht. Es sei denn, er hat daran kein Interesse - und genau das unterstelle ich mittlerweile.


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