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TriVet 18.10.2023 19:03

Wagenknecht eigene Partei
 
Grad im Radio gehört, dass es tatsächlich so kommen soll.
Bin gespannt, ob da unter anderem tatsächlich paar Protestwähler von der afd geholt werden können.

sabine-g 18.10.2023 19:05

Das wird ein ähnlicher Rohrkrepierer werden wie die "blaue Partei" von Frauke Petry.

qbz 18.10.2023 19:19

Im heute Journal sagten sie, es würde um eine Vereinsgründung gehen mit dem Vereinsziel der Gründung einer neuen Partei, d.h. ob eine neue Partei am Ende dann steht, ist offen. Die Vereinsgründung ging schon einige Zeit durch die Presse.

El Stupido 19.10.2023 06:20

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1726456)
Das wird ein ähnlicher Rohrkrepierer werden wie die "blaue Partei" von Frauke Petry.

Zitat:

(...)In Umfragen der Meinungsforschungsinstitute Forsa und Kantar kommt eine potenzielle Wagenknecht-Partei auf ein Wählerpotenzial von 19 Prozent. Solche Werte sind allerdings mit Vorsicht zu behandeln: Ein ähnliches Potenzial wurde 2009 der Horst-Schlämmer-Partei bescheinigt, als Harpe Kerklings Kunstfigur in einem Kinofilm Politiker wurde.
Doch werden solche Umfragen im Wagenknecht-Lager als Signal gedeutet, ein weit größeres Potenzial als die linke Stammpartei zu besitzen. Die verharrt derzeit in bundesweiten Umfragen zwischen vier und fünf, zuweilen sechs Prozent.
Eine Chance besteht darin, dass sich Wagenknechts mögliche Wählerschaft nicht nur aus enttäuschten Linken-Sympathisanten zusammensetzen würde, sondern vor allem aus bisherigen Anhängern der AfD und bis zu einem gewissen Grad der CDU.(...)


In gewissen Kreisen dürfte sie einige Fans haben die sie auch begeistert wählen würden.

Mo77 19.10.2023 08:52

Könnte der Sargnagel für "die Linke" sein....

PattiRamone 19.10.2023 08:57

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1726486)
Könnte der Sargnagel für "die Linke" sein....

...und die blaubraunen auch paar Stimmen kosten

qbz 19.10.2023 09:08

Sehr viele Wähler (1/3) in den letzten zwanzig Jahren hat die SPD verloren und die PdL im Osten. Diese Wählergruppen möchte IMHO Sahra Wagenknecht mit einer neuen Partei "wieder" für ein breites Bündnis zurück gewinnen.

Schwarzfahrer 19.10.2023 09:28

Alle Prognosen zum Wählerpotential in Ehren - um tatsächlich eine Partei in die Bundestagswahl zu bekommen, reicht ein noch so zugkräftiger Name nicht. Es ist viel Fußvolk und viel Kleinstarbeit nötig; Thilo Schneider bringt es schön auf den Punkt. Ich bin gespannt, ob Frau Wagenknecht ausreichend Mitglieder von verschiedenen Seiten abwerben kann, um die nötigen Strukturen (und Kandidaten) in allen Bundesländern aufzubauen, um die prognostizierten Zustimmungsraten auch nur annähernd mit Menschen zu füllen. Bisher klingt mir alles zu sehr nur auf ihre Person konzentriert (BSW).

DocTom 19.10.2023 09:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1726491)
..., um die nötigen Strukturen (und Kandidaten) in allen Bundesländern aufzubauen, um die prognostizierten Zustimmungsraten auch nur annähernd mit Menschen zu füllen. Bisher klingt mir alles zu sehr nur auf ihre Person konzentriert (BSW).

Und ob sie es schafft, eine gewisse konservative Richtung abzudecken, und dabei den Typ "Höcke" draußen zu halten...

NBer 19.10.2023 10:08

Zitat:

Zitat von PattiRamone (Beitrag 1726487)
...und die blaubraunen auch paar Stimmen kosten

Sehe ich genauso. Da teilen sich dann zwei Parteien die Fundamentalprotestierer.

MattF 19.10.2023 10:10

Ich hab so ein bisschen Einblick in die (lokale) linke Szene. :)

Die Wagenknechtpartei kann schon funktionieren weil sie halt nicht auf der grünen Wiese ensteht. Es gibt viele Linke aus der Friedensbewegung, aus der Partei der Linken, aus Gewerkschaften, aus sozialen Initiativen, die warten auf diese Partei und die sind geschult und erfahren darin Strukturen aufzubauen. Das kann ganz schnell gehen.

lyra82 19.10.2023 10:51

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1726499)
die warten auf diese Partei

... deren Vorsitzende den Marxismus-Leninismus mit der Muttermilch aufgesogen hat und eines der schlimmsten Mörder-Regime der Weltgeschichte (Russland) ständig verteidigt?
Darauf warten die???

captain_hoppel 19.10.2023 10:56

das wird nur einen Kannibalisierungeffekt geben: Die Linke kommt nicht mehr in den Bundestag und diese neue "Partei" kommt dann höchstens auf 2-3 Prozent. Verschenkte Stimmen in meinen Augen. Aber mir solls Recht sein ;-)

tuben 19.10.2023 11:36

Wie die Aussichten einer Neugründug sind können wir nur spekulieren.
Tatsache ist, dass vor Ort sehr konkret sondiert und angesprochen wird,
es scheint dafür eine Strukturebene zu existieren.
Mal sehen...

Adept 19.10.2023 17:52

Ich wünsche der neuen Partei viel Glück und Erfolg.

Ein Gegenpol zur Entwicklung des rechten Spektrums und eine Partei, die sich hoffentlich etwas vom etablierten Parteien-Einheitsbrei absetzt. Bringt neue Impulse.

Ich finde, Diversivität tut da gut.

Mo77 19.10.2023 18:41

Ich "oute" mich mal als jemand der sich sehr genau das Programm ansehen wird und es für möglich hält dort sein Kreuz zu machen.

merz 19.10.2023 20:00

Das ist interessant - wie erwartest Du wie sich - ich sag jetzt einfach mal um einen Namen zu haben - „BSW (in Gründung)“ positionieren wird?

Grosse Linie und/oder in den wichtigsten aktuellen Einzelthemen ….

m.

keko# 19.10.2023 20:24

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1726488)
Sehr viele Wähler (1/3) in den letzten zwanzig Jahren hat die SPD verloren und die PdL im Osten. Diese Wählergruppen möchte IMHO Sahra Wagenknecht mit einer neuen Partei "wieder" für ein breites Bündnis zurück gewinnen.

Ich bin so ein typischer Linksgrünversiffter, den man im Laufe der Merkel-Jahre verloren hat. Frau Wagenknecht würde ich auf jeden Fall wählen. Sie ist genau nach meinem Geschmack: sieht gut aus, sitzt ruhig da und haut dir ihre Meinung gnadenlos um die Ohren. Das kenn ich, damit kann ich umgehen ;-)

su.pa 20.10.2023 07:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1726547)
Ich bin so ein typischer Linksgrünversiffter, den man im Laufe der Merkel-Jahre verloren hat. Frau Wagenknecht würde ich auf jeden Fall wählen. Sie ist genau nach meinem Geschmack: sieht gut aus, sitzt ruhig da und haut dir ihre Meinung gnadenlos um die Ohren. Das kenn ich, damit kann ich umgehen ;-)

+1 :Blumen:

Roini 20.10.2023 08:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1726547)
Ich bin so ein typischer Linksgrünversiffter, den man im Laufe der Merkel-Jahre verloren hat. Frau Wagenknecht würde ich auf jeden Fall wählen. Sie ist genau nach meinem Geschmack: sieht gut aus, sitzt ruhig da und haut dir ihre Meinung gnadenlos um die Ohren. Das kenn ich, damit kann ich umgehen ;-)

Für mich ist das halt sehr viel Meinung und sehr wenig Lösung.

Und dafür haben wir ja schon die AFD :Blumen:

keko# 20.10.2023 10:44

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1726586)
Für mich ist das halt sehr viel Meinung und sehr wenig Lösung.

Und dafür haben wir ja schon die AFD :Blumen:

Man sollte DE nicht überschätzen: Eine Bundeskanzlerin Wagenknecht alleine würde die großen Problem nicht lösen können. Auch eine Frau Weidel nicht oder ein Herr Merz. Man könnte aber vielleicht mal ein wenig ernster und nachhaltiger über Ursachen reden.

merz 20.10.2023 16:16

Spiegel von heute, leider paywall - war mir nicht klar, es gibt eine Welle von Parteigründungen in Deutschland, 44 seit Anfang 2022, hat hier schon jemand von der DOS, Klimaliste oder Bündnis Deutschland gehört?

https://www.spiegel.de/politik/deuts...5-fce9b60642e7

Der Artikel hat übrigens eine erstaunlich kritische Drall, Bürger:innen hätte das Gefühl verloren, das sie auch eine Partei wählen können mit der sie nur zu 70% übereinstimmen, immer mehr wollen den perfect fit - was dann als Tendenz trotz 5% Regel zu einer Zersplitterung führen würde.


m.

Schwarzfahrer 20.10.2023 16:56

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1726666)
Spiegel von heute, leider paywall - war mir nicht klar, es gibt eine Welle von Parteigründungen in Deutschland, 44 seit Anfang 2022, hat hier schon jemand von der DOS, Klimaliste oder Bündnis Deutschland gehört?

Letzters zufällig ja; die große Anzahl bei minimaler Bekanntheit zeigt, wie schwer es ist, eine neue Partei echt zum Laufen zu bekommen.
Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1726666)
Bürger:innen hätte das Gefühl verloren, das sie auch eine Partei wählen können mit der sie nur zu 70% übereinstimmen, immer mehr wollen den perfect fit - was dann als Tendenz trotz 5% Regel zu einer Zersplitterung führen würde.


m.

Perfect fit hat es wohl nie gegeben. Ich bin schon zufrieden, wenn ich eine Partei finde, die keine absoluten K.O.-Kriterien für mich aufweist. Das wird auch immer schwerer.

TriVet 20.10.2023 17:38

Wenn es tatsächlich eine Partei geben wird, vermute ich schon, dass es da Zulauf geben wird, schon allein, weil man an den etablierten verzweifelt (ist).
Und Frau Wagenknecht ist bekannt, umstritten, telegen und intelligent genug, dass sie die Wahrnehmungshürden "im Volk" nehmen dürfte.
Nur, was dann? Eine "Personenkult-Partei"?!

DocTom 20.10.2023 22:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1726612)
Man sollte DE nicht überschätzen: Eine Bundeskanzlerin Wagenknecht alleine würde die großen Problem nicht lösen können. Auch eine Frau Weidel nicht oder ein Herr Merz. Man könnte aber vielleicht mal ein wenig ernster und nachhaltiger über Ursachen reden.

Deshalb formuliert Herr Merz ja in Richtung ganz große Koalition...:Blumen:

sabine-g 23.10.2023 13:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1726547)
Ich bin so ein typischer Linksgrünversiffter, den man im Laufe der Merkel-Jahre verloren hat. Frau Wagenknecht würde ich auf jeden Fall wählen. Sie ist genau nach meinem Geschmack: sieht gut aus, sitzt ruhig da und haut dir ihre Meinung gnadenlos um die Ohren. Das kenn ich, damit kann ich umgehen ;-)

OK. es ist dir also egal was sie macht.
Hauptsache sie sieht gut aus und kann ruhig sitzen.

fordert Wagenknecht eine Begrenzung der Zahl von Geflüchteten und den Import billiger fossiler Energie wie Erdgas aus Russland. Die Russland-Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine lehnt sie ab ebenso wie Waffenlieferungen an die Ukraine. Während die Linke den Kampf gegen den Klimawandel beschleunigen will, kritisiert Wagenknecht, Wärmepumpe und E-Auto seien nur etwas für Besserverdienende.

Also ich weiß nicht, bei diesen Ansichten wäre mir jemand der auf dem Stuhl rumrutscht lieber.

Bleierpel 23.10.2023 13:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1726547)
Ich bin so ein typischer Linksgrünversiffter, den man im Laufe der Merkel-Jahre verloren hat. Frau Wagenknecht würde ich auf jeden Fall wählen. Sie ist genau nach meinem Geschmack: sieht gut aus, sitzt ruhig da und haut dir ihre Meinung gnadenlos um die Ohren. Das kenn ich, damit kann ich umgehen ;-)

Frau Wagenknecht hat etwas aus der Zeit, als es den Ihrplatz-Laden noch gab und wir bei Co-Op eingekauft haben. Als die Ladenöffnungszeiten im Einzelhandel noch ab 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr waren, Mittwochsnachmittags zu...

Sehr viel gestrig und verklärt...

Alleine die Nähe zu Russland macht sie mir sehr suspekt. Uvm ...


Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1726931)
OK. es ist dir also egal was sie macht.
Hauptsache sie sieht gut aus und kann ruhig sitzen.

fordert Wagenknecht eine Begrenzung der Zahl von Geflüchteten und den Import billiger fossiler Energie wie Erdgas aus Russland. Die Russland-Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine lehnt sie ab ebenso wie Waffenlieferungen an die Ukraine. Während die Linke den Kampf gegen den Klimawandel beschleunigen will, kritisiert Wagenknecht, Wärmepumpe und E-Auto seien nur etwas für Besserverdienende.

Also ich weiß nicht, bei diesen Ansichten wäre mir jemand der auf dem Stuhl rumrutscht lieber.

Voll Zustimmung!

Helmut S 23.10.2023 13:41

Ich habe mir die Bundespressekonferenz zum Thema rein gezogen. Ich halte Wagenknecht ja seit zich Jahren schon für eine der klügsten Köpfe in der Politik. Bisher war ich jedoch der Überzeugung, sie ist in der falschen Partei und deutlich zu ideologisch.

Was sie heute von sich gab, klang interessant fand ich. Es kommt ja immer auf die Details an usw. Ich bin jedenfalls interessierter Beobachter.

Vor allem die Stärkung des unternehmerischen Mittelstandes von der sie spricht, gefällt mir gut.

Auch das sie den Begriffen Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer erstmal einen vernünftigen Rahmen gibt, entschärft den Kopfschüttelreflex bei den Begriffen, wenn sie von Linken gebraucht werden, völlig.

Auch was sie zur öffentlichen Debatte und dem Trend der Defamierung und Stigmatisierung sagt, bläst genau in mein Horn. Ich fand es gut, dass sie den Gastgeber an der Stelle gleich kritisch ansprach.

Das was sie zu Europa sagt, will ich noch genauer verstehen. Hier bin ich erstmal skeptisch neugierig. Ihre Postion zum Nahostkonflikt und Waffen als Konfliktlösungsoption teile ich zumindest grundsätzlich.

Hier kann man den Livestream aus der Konserve ansehen: https://www.youtube.com/live/mBO8s-w...FW5p9B-tfM8xSg


:Blumen:

keko# 23.10.2023 13:41

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1726931)
OK. es ist dir also egal was sie macht.
Hauptsache sie sieht gut aus und kann ruhig sitzen.

fordert Wagenknecht eine Begrenzung der Zahl von Geflüchteten und den Import billiger fossiler Energie wie Erdgas aus Russland. Die Russland-Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine lehnt sie ab ebenso wie Waffenlieferungen an die Ukraine. Während die Linke den Kampf gegen den Klimawandel beschleunigen will, kritisiert Wagenknecht, Wärmepumpe und E-Auto seien nur etwas für Besserverdienende.

Also ich weiß nicht, bei diesen Ansichten wäre mir jemand der auf dem Stuhl rumrutscht lieber.

Sie spricht soziale Ungleichheit direkt an und benennt auch mal die Ursachen. Das wäre mir Wert, sie zu wählen.
Und selbstverständlich wird es so sein, dass Autofahren für Besserverdienende sein wird. Es ist doch schon so. Darüber lese ich gar schon in der Zeitung. Informiere dich mal seriös ;-)

Schwarzfahrer 23.10.2023 14:04

Ich bin da echt zwiespaltigen, wo ich das Ganze einordnen soll. Vielen hier genannten Punkten kann ich zustimmen:
Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1726938)
Ich halte Wagenknecht ... für eine der klügsten Köpfe in der Politik.
...
Vor allem die Stärkung des unternehmerischen Mittelstandes von der sie spricht, gefällt mir gut.
...
Auch das sie den Begriffen Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer erstmal einen vernünftigen Rahmen gibt, entschärft den Kopfschüttelreflex bei den Begriffen, wenn sie von Linken gebraucht werden, völlig.
...
Auch was sie zur öffentlichen Debatte und dem Trend der Defamierung und Stigmatisierung sagt, bläst genau in mein Horn. Ich fand es gut, dass sie den Gastgeber an der Stelle gleich kritisch ansprach.

Auch in vielen anderen Bereichen hat sie in den letzten Jahren für mich Rationalität und Verhältnismäßigkeit vertreten, ob in der Migrations- oder Corona-Politik. Andererseits tue ich mich schwer mit ihren Aussagen zum Ukraine-Krieg, und ich weiß immer noch nicht sicher, ob sie ihren langjährigen stalinistischen Kern überwunden hat, oder nur aktuell gut versteckt. Ihre Aussagen zu letzteren Themen haben sie für mich lange Jahre völlig untragbar gemacht, mit ihren Aussagen zu Stalin war sie m.M.n. tiefer im extremen, demokratiefeindlichen Linken verankert, als Höcke im Gleichen auf der rechten Seite.

Sie ist auf jeden Fall eine der schillerndsten, beeindruckendsten Gestalten in der deutschen Politik, eine der wenigen mit sowas wie Charisma. Ihr immer sehr fein gepflegtes, fast adlig-vornehm wirkendes Äußeres passt allerdings irgendwie eher nach Italien oder Frankreich, als nach Deutschland.

dherrman 23.10.2023 14:24

Hauptsache
 
Sie zieht der AFD viele Wähler ab.

Aber das diese Ex-Linken dann nicht ihr Bundestagsmandat zurückgeben, naja, wie soll ich das nennen? Ich tu es nicht.

Genussläufer 23.10.2023 16:00

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1726957)
Sie zieht der AFD viele Wähler ab.

Aber das diese Ex-Linken dann nicht ihr Bundestagsmandat zurückgeben, naja, wie soll ich das nennen? Ich tu es nicht.

Diese Partei hätte das Potential der AfD ca. 40% der Stimmen abzunehmen. Die liegen bei 21% und die SWP wird mit einem Potential von über 25% angegeben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 15% + von anderen Parteien kommen könnten. Das könnte zu einer Marginalisierung der Linken, einer weiteren Schwächung der SPD, aber auch zu einem Schaden für die CDU führen. Wenn wir hier nur auf die AfD Wähler blicken, machen wir es uns verdammt einfach. Zumal alles viel komplizierter werden könnte :Blumen:

Siebenschwein 23.10.2023 16:41

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1726967)
Diese Partei hätte das Potential der AfD ca. 40% der Stimmen abzunehmen. Die liegen bei 21% und die SWP wird mit einem Potential von über 25% angegeben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 15% + von anderen Parteien kommen könnten. Das könnte zu einer Marginalisierung der Linken, einer weiteren Schwächung der SPD, aber auch zu einem Schaden für die CDU führen. Wenn wir hier nur auf die AfD Wähler blicken, machen wir es uns verdammt einfach. Zumal alles viel komplizierter werden könnte :Blumen:

So wenig ich SW und ihre Standpunkte teile, so fest glaube ich, dass unsere Demokratie das nicht nur aushält, sondern sie auch stärker und glaubwürdiger machen kann.
Das System aus drei grossen Parteien, das die Bundesrepublik seit den 60ern stabil gemacht hat, ist halt schon in den 80ern und 90ern mit PDS und Grünen destabilisiert worden. Nun wird es hoffentlich nicht gleich italienische Verhältnisse geben - aber die Welt ist schnelllebiger geworden und wir werden damit leben müssen, dass Newcomer dank neuer und schnellerer Medien sich in kürzester Frist als politische Kraft etablieren können. Da ist SW ja schon fast ein Dinosaurier in dieser Hinsicht.
Das beste Mittel gegen Populisten ist eine ergebnisorientierte Politik, die die Probleme der Wähler angeht und löst. Ist zwar eine Binse und simplifiziert vieles, ist aber deswegen trotzdem richtig.

Genussläufer 23.10.2023 17:23

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1726972)
So wenig ich SW und ihre Standpunkte teile, so fest glaube ich, dass unsere Demokratie das nicht nur aushält, sondern sie auch stärker und glaubwürdiger machen kann.

Das sehe ich auch so. Die Prognose teile ich vollumfänglich. Worauf ich hinaus wollte, war eher in die Richtung, dass es nicht nur die AfD treffen könnte.

trubi78 23.10.2023 19:21

Ich halte von den Parteineugründungen und Abspaltungen nichts. Die Leute sollten sich besser in den bestehenden Parteien engagieren und die bestehenden Parteien müssen offener werden für solche Quereinsteiger. Wagenknecht könnte genauso gut in die SPD eintreten.

DocTom 23.10.2023 19:55

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1726991)
... Wagenknecht könnte genauso gut in die SPD eintreten.

Alphaweibchen SW verträgt sich nicht mit so mini Napoleons wie Scholz und Kühnert, denke ich.

Find es aber gut und werde lesen, was da an Programmatik rauskommt.

su.pa 23.10.2023 20:44

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1726950)
Ihre Aussagen zu letzteren Themen haben sie für mich lange Jahre völlig untragbar gemacht, mit ihren Aussagen zu Stalin war sie m.M.n. tiefer im extremen, demokratiefeindlichen Linken verankert, als Höcke im Gleichen auf der rechten Seite.

Was hat sie da gesagt?

Schwarzfahrer 23.10.2023 21:40

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1727005)
Was hat sie da gesagt?

Nun, sie war Mitbegründerin und Leitfigur in der kommunistischen Plattform der PDS. Das allein ist schon nicht ohne.

Sie war unter den Linken, die sich weigerten, beim Gedenken an die Maueropfer mitzumachen, und fand daß unterm Strich Stalin ein Glücksfall war, trotz gewisser Probleme - das ist analog zu "Hitler hat die Arbeitslosigkeit beendet und Autobahnen gebaut" .

1992 hat sie ihre Ansichten zu den sozialistischen Diktaturen
ausführlich zusammengefasst, und auch noch 2009 klingt vieles nach radikalen Sozialismusvisionen und Antikapitalismus. Sie war ein wesentlicher Grund, warum ich der Linken gegenüber immer hoch skeptisch blieb, da sie für alles stand, was ich nach dem Fall des Kommunismus in Osteuropa für endgültig überwunden hielt (bzw. hoffte).

Eine recht gute, neue Gesamtschau ihrer Äußerungen über die Zeit und über verschiedene Themen gibt es noch hier.

abc1971 23.10.2023 22:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1727011)
Nun, sie war Mitbegründerin und Leitfigur in der kommunistischen Plattform der PDS. Das allein ist schon nicht ohne.

Sie war unter den Linken, die sich weigerten, beim Gedenken an die Maueropfer mitzumachen, und fand daß unterm Strich Stalin ein Glücksfall war, trotz gewisser Probleme - das ist analog zu "Hitler hat die Arbeitslosigkeit beendet und Autobahnen gebaut" .

1992 hat sie ihre Ansichten zu den sozialistischen Diktaturen
ausführlich zusammengefasst, und auch noch 2009 klingt vieles nach radikalen Sozialismusvisionen und Antikapitalismus. Sie war ein wesentlicher Grund, warum ich der Linken gegenüber immer hoch skeptisch blieb, da sie für alles stand, was ich nach dem Fall des Kommunismus in Osteuropa für endgültig überwunden hielt (bzw. hoffte).

Eine recht gute, neue Gesamtschau ihrer Äußerungen über die Zeit und über verschiedene Themen gibt es noch hier.


Die aus Deiner Sicht gute Zusammenfassung stammt von Lukas Mihr, der auch gerne in der Jungen Freiheit schreibt. Finde den Autor zumindest diskussionswürdig, jedenfalls nach meinem Verständnis.

Schwarzfahrer 24.10.2023 08:25

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1727016)
Die aus Deiner Sicht gute Zusammenfassung stammt von Lukas Mihr, der auch gerne in der Jungen Freiheit schreibt. Finde den Autor zumindest diskussionswürdig, jedenfalls nach meinem Verständnis.

Kannst ja gerne ein Thread über Mihr eröffnen, wenn er diskussionswürdig ist. Hier geht es um Wagenknecht und ihre Aussagen über die Zeit - oder hat Mihr verfälschte Zitate von Wagenknecht angegeben? Ich kenne ihre Originalaussagen (s. Links drüber), die reichen mir.


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