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45min Schwimm-Kurzprogramm für Anfänger (inkl. Blocktraining)
Ihr lieben Schwimmbegeisterten,
ich bin auf der Suche nach kurzen 45min Kraul-Programmen, 1-2 mal wöchentlich. sportlicher Hintergrund: - 37 Jahre / 78kg - 10 Jahre Ausdauersport - 6-8h/Woche Training - 1x Woche Yoga/Rumpfstabi Ich war seit 2014 nicht mehr regelmäßig schwimmen, durch Arbeitswechsel klappt es seit Jahresanfang nun in der Mittagspause für 1h inkl. Umziehen. Ich bin im Januar mit 2:30/100m gestartet und konnte mich auf 2:10 "steigern". 400m am Stück letzte Woche in 9:10. Ich schwimme recht ziellos ohne Plan. Wo würdet ihr in den kurzen Wasserzeiten euren Fokus legen? Vielleicht gibt es für meine "Spezialgruppe" auch ein gutes Konzept?! Einmal im Monat schaffe ich es einen 4-Tages Block a 45min einzubauen. Wie würdet ihr den gestalten? Ziel ist in einer OD 1.500m zu kraulen und entspannt aus dem Wasser zu kommen. Top wäre unter 30Minuten ;) Danke für eure Hilfe! :liebe053: |
Hallo Andreas,
die klassische und wahrscheinlich beste Info ist natürlich, einen Trainer zu finden oder Irgendjemanden mit etwas Erfahrung, der Deine "Baustellen" identifiziert und Dir zielgerichtete Tipps geben kann und vielleicht auch mal ein Video macht. Ich unterstelle mal, das keine Option für Dich ist. Somit kann man nur allgemeine Ratschläge geben. Die Überwachung durch den Trainier muß dein Körpergefühl und Deine Selbstwahrnehmung ersetzten. Das erfordert Konzentration und daher sind Dauerschwimmen und lange Intervalle kontraproduktiv. Du musst streng mit Dir sein, wie ein Coach: 1. Wasserlage Abstoßen vom Rand in gestreckter Haltung. Wie weit kommst Du? Wie kannst Du Dich noch länger machen um weiter zu kommen? Wie ändert sich Deine Wasserlage durch die Atmung? Sinken die Füße nach jedem Atemzug? machst Du nach der Atmung einen Scherenbeinschlag zum Ausgleich? Sind die Füße dicht unter der Wasseroberfläche? Schöne Übung ist ohne Hilfsmittel nur Kraulbeine und zum Atmen jeweils einen Armzug. Dabei auf oben gesagtes achten. 2. Armzug Wird der Unterarm richtig angestellt beim Armzug und beginnt der Kraftaufbau gegen das Wasser nicht zu früh? Wird der Armzug komplett durchgezogen bis zum Oberschenkel? Gibt's hintenraus noch eine aktive Druckphase? Hier hilft ggf. ein Metronom oder Züge zählen. Erstmal sauber werden, dann schnell (bzw. das ergibt sich von selbst). Das Buch von Sheila Taormina ist gut. Es gibt noch so viel mehr. Wichtig ist m.E. auch: Strecke und Geschwindigkeit ist erstmal Schall und Rauch. M.E. bringt es auch nicht viel, irgendwelche Technik-Übungen runterzurattern, ohne sich klar zu sein, was sie bezwecken sollen. Das gleiche gilt auch für den Einsatz von Poolspielzeug. Jeder Zug ist Techniktraining! Happy swimming! |
Hallo Werner,
Danke für deine guten Tipps. Wasserlage ist sicher das größte Problem. Ich habe ein paar gute kurze Schwimmpläne für Wasserlageübungen gefunden, die ich ausprobiere. Empfiehlst du Ausdauertraining für die generelle Schwimmbewegung? Das ist für mich ein Thema, dass die Arme nach kurzer Zeit Dauerschwimmen (200m+) schwer werden, die Atmung schwerer wird und ich eine Pause 30sek+ brauche im klar zu kommen. |
Ich habe die Erfahrung gemacht das Schwimmausdauer nur vom schwimmen kommt, zu Technik kann ich nichts beitragen (meine ist Mist)
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Bei mir als T-Rex (aka Schulterunbeweglichkeitsmonster) ist es halt so, das sowohl das Lang machen als auch das Anstellen zur Verkrampfung/Krafteinsatz tendiert und das Anstellen auch. Muss mich immer wieder mühsam darauf konzentrieren, Erst nach dem Anstellen Dampf in den Zug zu bringen. Werde aber Dein Post zum Anlass nehmen, da morgen wieder vermehrt drauf zu achten. :Blumen: UNd natürlich mehr zu Stretchen :o |
Macht ein "2 Km - Schwimmen". Einfach schwimmen.
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Schau dir mal diesen Beitrag an, da kam einiges, was wirklich, wirklich sehr geholfen hat:
https://www.triathlon-szene.de/forum...ad.php?t=46659 |
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Ich hab bei Zeitmangel sehr gern ein "Erhaltungs"-Kurzprogramm (1.500m, je nach Tempo ca. 40min) von Holger Lüning gemacht:
100m Einschwimmen 300m 6x50m Technik (25 Technikübung / 25 Kraul) 300m 3x100m Kraul Tempo GA2 100m locker 400m gestückelt: 50-50-100-50-50-100 mit je 30s Pause im GA2-Tempo 100m aktive Pause 50m Vollgas-Sprint 150m Ausschwimmen Viel Spass :Huhu: |
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Merci an Alle :) |
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Deine Kraft reicht, da bin ich mir ziemlich sicher und ich Du müsstest ganz, ganz außergewöhnlich ungelenkig sein, wenn es an der Flexibilität hängen sollte. Klapperdürre Kinder schwimmen 100 m in knapp über einer Minute. Krass übergewichtige Ex-Leistungsschwimmer, die seit Jahrzehnten keinen Sport mehr gemacht haben und fast mit dem Kran zu Wasser gelassen werden müssen, gondeln nach 10 Minuten Eingewöhnung beliebig lange in einer 1:30er Pace durchs Becken. Und Para-Athleten, die überhaupt keine Arme haben, schwimmen 100 m in ca. 1:10. Als Faustregel lässt sich sagen, dass alles, was sich bei einem Tempo abspielt, das langsamer ist als 1:40 min auf 100 m fast ausschließlich mit Technikdefiziten zu tun hat: Schlechte Wasserlage, Scherenbeinschlag, schlechte Zugmechanik, um nur mal die "beliebtesten" Kandidaten zu nennen. Was auch sehr nachteilig sein kann, ist die Unfähigkeit, sich beim Schwimmen zu entspannen, das ist dann fast noch schlimmer als alles andere, weil man so ruckzuck in Sauerstoffschuld kommt, obwohl man eigentlich gar nichts leistet. Es fühlt sich an als ob Du gegen das Wasser arbeitest, weil Du genau das tust. Natürlich wirst Du mit mehr Kraft bei gleich schlechter Technik schneller schwimmen, aber das löst nicht das grundlegende Problem, dass Technik beim Schwimmen im hier vertretenen Leistungsbereich der limitierende Faktor ist. Ich an Deiner Stelle würde nur an zwei Dingen arbeiten: Entspannung und Technik. Idealerweise lässt Du mal jemand von außen draufschauen, wo es am meisten hängt, wie werner schon vorgeschlagen hat, und darauf konzentrierst Du Dich dann, neben den absolut unverzichtbaren Basics wie Streckung und Wasserlage. Und besorg Dir ein Zugseil und übe die Zugmechanik an den freien Tagen ein. Immer mal wieder zwischendurch fünf bis zehn Minuten reichen vollkommen, wenn Du Dich auf gute Ausführung konzentrierst und Dich auch mal z.B. mit dem Handy aufnimmst und Dir anschaust, wie das aussieht. Wenn Du dann im Becken bist, versuche Dich an die Ausführung mit dem Zugseil zu erinnern. Du wirst wahrscheinlich merken, dass sich das sehr gut ins Wasser übertragen lässt. Und ein wenig kräftiger wirst Du damit vermutlich auch werden, was zwar in dieser Phase nicht wirklich notwendig ist, aber auf Dauer auch nicht schaden kann. :) |
Endlich meldet sich hier schnodo zu Wort und sagt, was gesagt werden muss!
Genauso wird es sein, andreasf. Viel Spaß und Erfolg beim Erlernen der Technik, dann kommt auch das Tempo. Gruß J. |
Ich stimme schnodo auch zu. Bis auf einen einzigen Punkt: Flexibilität.
Wenn die Arme im Stehen schon nicht hinter den Kopf oder wenigstens gerade nach oben kommen, OHNE(!) das man sich anstrengen muss oder wenn der Hüftbeuger so verkürzt ist, dass die Beine selbst bei angestrengter Hüft- und Körperstreckung in einem Winkel nach unten zeigen, ja dann wird es auch mit der Wasserlage nichts. Dann hast du verloren. Also Schulter, Brust mobilisieren und Hüfte öffnen. :Blumen: |
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Aber: Schneller im WK macht einen ja auch stundenlanges Rad-Fahren, am Besten in der Aeroposition und ordentlich Laufkilometer. Mein Eindruck ist, dass das die Schulter- und Hüftbweglichkeit schon so negativ beeinflusst, dass zumindest bei mir schon ein Programm notwendig ist, um meinen T-Rex-Beweglichkeitsstatus zu erhalten. Fortschritte lassen sich natürlich trotzdem erzielen, aber das geht wirklich sehr langsam. Schwimmen lernen im Alter ist definitiv nix für ungeduldige Menschen :Nee: |
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Und da kenne ich genügend Beispiele, die trotz eingeschränkter Mobilität vergleichsweise zügig unterwegs sind bzw. waren. Nehmen wir z.B. mal den leider verstorbenen Gründer von Total Immersion, Terry Laughlin. Der lag immer einwandfrei im Wasser, war aber beweglich wie ein Gartenzaun und hatte die Rumpfstabilität eines Kartoffelsacks. Aber er war beim Schwimmen immer hunderprozentig locker, was sehr vieles wettgemacht hat. Bildinhalt: Terry Laughlin, Gründer von Total Immersion Terry Laughlin ist mit 66 Jahren im Wettkampf, nur wenige Monate vor seinem Tod, schon vom Prostatakrebs gezeichnet, noch 200 Yards (SCY-Pool) in knapp über drei Minuten geschwommen. Auf 200 m umgerechnet wären das ca. 3:20 min. Zitat:
Aber man darf sich nicht entmutigen lassen, wenn man kein Schlangenmensch ist – selbst wenn kompetente Menschen versuchen, es einem einzureden. :Cheese: |
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Und das liegt sicher auch daran, dass es einfach so mühsam ist. Wenn ich mich möglichst lang machen möchte, muss ich gegen starken Widerstand im oberen Rücken arbeiten. Ich muss den Arm sehr schräg ins Wasser eintauchen, damit ich nicht eine Kippbewegung im ganzen Körper provoziere. Ohne viel Kraft anzustellen ist kaum möglich, weil das Anstellen, selbst in milder Form, einfach zu Verspannungen im Arm führt und rechts ist die Schulterbeweglichkeit so schlecht, dass es wirklich sehr schwierig ist, eine Innenrotation hinzukommen, weil das sofort Widerstand im Deltamuskel und Tcricepsanteilen provoziert, die ich bis in den Rücken merke. Die Hand steht dann natürlich entsprechend schräg im Wasser. :Maso: Meine läuferisch verkürzten Hüftbeuger hingegen setzen einem lockeren Langmachen seitens der Beine deutlichen Widerstand entgegen. Über Wasser ist es auch eher ein seitliches herumschleudern der Arme, weil mir die Schulterbeweglichkeit fehlt, insofern ist wiederum das Eintauchen von Anfang an schwieriger, weil erstens zu viel Anspannung im Arm, der Eintauchwinkel tendiert von der Bewegung schon eher zum „Verkannten“ und zum Übergreifen, das muss ich ja immer ausgleichen. Und ich bin jetzt bestimmt nicht der ungelenkigste Mensch der Welt und ich habe keine Ahnung vom Schwimmtraining. Aber ich hab viele viele Jahre Kampfsporr gemacht und da auch gemerkt, wie Beweglichkeit einer lockeren ökonomischen und schnellen Ausführung von Bewegungen entgegen steht. Für mich persönlich ist das definitiv ein Problem und nicht nur eine „low hanging fruit“, sondern schlicht ein Limiter, der die Ausführung der Technik verhindert, d.h. Ich kann selbst mit Hilfsmitteln, Konzentration und Ruhe eine Bewegungsvorstellung nur sehr mühsam umsetzen und schon gar nicht locker, weil muskulärer und bindgewebiger Widerstand natürlich Lockerheit wieder reduziert. |
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Und es gibt Leute, z.B. Holger Lüning, die sowieso generell sagen, man soll die Schulter neutral lassen, also nicht maximal strecken. Allerdings ist er dann wieder einer, der das Anstellen nahe der Wasseroberfläche mit großem Wohlwollen berachtet; aber das ignorieren wir jetzt mal. ;) Zitat:
Ich würde an Deiner Stelle natürlich fleißig die Mobilität verbessern, aber bis die passt, würde ich meine Ansprüche an Streckung und Anstellwinkel zurückschrauben und schauen, ob es nicht auch ohne erzwungene "Idealhaltung" ganz vernünftig oder sogar besser klappt. Aus meiner Sicht kann man die Auswirkung von geistiger und körperlicher Entspannung auf die Qualität des Schwimmens gar nicht hoch genug einschätzen. Und es macht auch mehr Spaß. So, jetzt habe ich aber lange genug widersprochen und beuge mich dem Ansturm: Also, alle los und dehnen, sonst wird das nie was! :Lachen2: |
Also fiirst of all: Schnodo, da Du Dich viel mit der Materie beschäftigt hast, höre ich schon gerne und genau hin. ;)
Sich nur so weit strecken, wie es locker geht, fällt mir allerdings schwer umzusetzen, weil das 1) gefühlt einer der Faktoren ist, die mich in den letzten Monaten wenigstens etwas voran gebracht haben und 2) wenn ich mich so weit strecke, dass ich schon denke, jetzt zerreißt es mich, äußere Beobachter als erstes den Tipp geben, zu versuchen, sich mal richtig lang zu machen. :Cheese: Danke für den Videolink, das probiere ich morgen gleich mal aus. Entspannen Versuch ich eh immer….:dresche Und jetzt natürlich Dehnen! :Blumen: |
Also schnodo, ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch. Alles gut. :)
Natürlich soll sich keiner strecken mit Gewalt, natürlich soll erstmal einer draufschauen, natürlich gehören bei dem Tempo die groben Technikschnitzer raus. Ja, es hilft auch nix, wenn man die Flexibilität nicht hat, sticht man halt jetzt erstmal etwas tiefer ein. So what. Logo. Idealerweise macht man auch aus den 1-2 TEs 2-3 pro Woche. Alles völlig fein. Es wird alleine dadurch einen riesigen Sprung geben. Aber warum soll man sich die low hanging fruits nicht holen und die Synergien zu den anderen Disziplinen? Das geht eh nicht von jetzt auf gleich. Also einfach anfangen. 1-2x pro Woche. 20min. Das is echt nix und tut auch gut. Aber spätestens in nem 1/2 Jahr profitiert man enorm davon, dann wird die Qualität im Training auch höher (wenn man sich dem stellen möchte) und es kommt nochmal ein Schub. Flexibilität ist bei nem 2er Tempo sicher nicht das dringendste Problem, wichtig is es langfristig dennoch. Schönen Abend zusammen, freuen wir uns auf die morgige Schwimmeinheit. :Blumen: |
Danke für eure vielen Rückmeldung und die Richtung, die der Thread hier eingeschlagen hat.
Bin morgen Mittag wieder im Schwimmbad. Die Uhr bleibt zuhause. Ich nehme mir vor Wasserlage, ruhig gleiten, rotieren und Atmen umzusetzen. Der Thread von Ben war hier sehr inspirierend. schnodo, deine Vergleiche leuchten absolut ein! Ich kenne auch dein sehr gutes YouTube Video - in der Theorie leuchtet alles ein, aber die Umsetzung im Wasser, da gibt es soviel zu beachten. Vielleicht ergibt es sich, dass der Bademeister mal ein Video von oben macht… Bis morgen! |
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Pass halt auf, dass Du es nicht in den ungesunden Bereich treibst. Schulterbeschwerden sind enorm lästig und hartnäckig. Zitat:
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in einem Total Immersion Workbook wird ein "TuneUp" vor dem Warm-Up vorgeschlagen, dort sortiert man seine Gliedmaßen und bereitet sie auf das eigentliche Freestylen vor und was wie in welcher Reihenfolge stattfinden soll. Bei TI werden eigene Begriffe verwendet, sodass es sich eigenartig liest. hier das 140 Seiten pdf dazu https://swimlab.com.au/wp-content/up...ntWorkbook.pdf tune-up nachgeliefert: ============================== 8 x Supermanglider to skate (or Slot to Skate) 4 x Skate to stroke 2 x 25m whole stroke (15 Züge am Meer) ============================== 3 Wiederholungen geschätzte Dauer 10 bis 12 min Das Ergebnis wird vermutlich sein, dass die Ersten 100 m nicht die Schnellsten bleiben. |
Die nette Bademeisterin hat mich gefilmt.
https://youtu.be/5mE-GX17Bqk 50m Bahn - ersten 25 lockeres Abschlagschwimmen, Fokus Wasserlage - zweiten 25 zügig, fühlt sich für mich wie GA2 an… Ich habe bereits meine eigenen Gedanken dazu, lasse euch aber zuerst :) |
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The good
Bildinhalt: Rot = Ist-Zustand, grün = Soll-Zustand Bildinhalt: "Dropped elbow" - Der Unterarm gehört unter den Ellbogen, nicht davor The ugly Da gibt es zum Glück nix. :) Was ich Dir empfehle:
Ich bin gespannt, was die anderen meinen. Aus meiner Sicht wird es nicht mehr lange dauern und es läuft bei Dir. Viel Erfolg und ganz besonders: Viel Spaß! :Blumen: |
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Ich glaube auch, das der Erfolg sich bald zeigen wird. |
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Schau Dir z.B. mal Michael Phelps an, wenn er gemütlich schwimmt, mit einer ähnlichen Zugfrequenz wie andreasf: Michael Phelps easyswim with 2beat kick Das sieht wirklich ruhig aus, aber dennoch dynamisch. Und das liegt daran, dass fast alles langsam passiert, aber in der Druckphase steht er für einen Sekundenbruchteil aufs Gas und drückt den Arm zackig nach hinten. Und das ist das Zusammenspiel von Be- und Entschleunigung in den verschiedenen Phasen, das es braucht. Gute Ansätze zur Beschleunigung der Bewegung sieht man in der zweiten Hälfte von andreasf's 50 m ziemlich deutlich, aber da fehlen dann Erfahrung und vermutlich hinten raus auch die Kraft, um den Zug ordentlich zu beenden. Das heißt nicht, dass er nicht kräftig genug ist, aber diese Art von Widerstand ist nichts, was man an Land oft erlebt, deswegen ist es nicht einfach, die vorhandene Kraft dahin zu transportieren, wo sie etwas bewirken kann. Und man neigt dann unwillkürlich dazu, dem ungewohnten Widerstand auszuweichen anstatt ihn zu suchen. Das Wasser wird umso härter, je schneller der Arm darauf drückt! Nur durch bewusstes Erzeugen von möglichst viel Widerstand für den Arm, der schiebt, drückt und quetscht, kann es effektiv vorangehen. Das braucht Gewöhnung, ein gewisses Umdenken und auf längeren Strecken dann natürlich auch die Entwicklung der notwendigen Kraftausdauer. Generell hast Du selbstverständlich Recht, locker bleiben ist absolut wichtig. Aber die Lockerheit darf nicht dadurch erkauft werden, dass der Zug müde in einem konstanten Tempo von vorne nach hinten geführt wird. Mein Rezept wäre, das Thema der zweiten Hälfte aufzugreifen, also den Rhythmus weiterzuentwicklen, die mechanische Ausführung präziser zu gestalten und darin Lockerheit und Länge zu integrieren. |
Ich bin eher ein Mann der Praxis. Ich halte wenig von "vorschwimmen", da man dort selten einen normalen Bewegungsablauf zu sehen bekommt. Meine Jugendlichen filme ich immer mitten in der Schwimmeinheit, wenn sie nicht damit rechnen. Wenn ich am Beckenrand stehen würde, würde ich dich auffordern einmal mit (gefühlter) doppelter Armfrequenz zu schwimmen, um mir mal ein wettkampfnahes Bild zu machen.
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Bei Deinen Jugendlichen ist das anders, die können halt schon alles, was andreasf Mühe macht. Und klar ist Rundumbetreuung super, aber ich glaube, das ist nicht realistisch, bei jemandem, der sich wenn es gut läuft zweimal 45 Minuten pro Woche fürs Schwimmen aus den Rippen schneiden kann. |
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Nach meinem ersten Eindruck, als ich das Video gesehen habe, bewegen sich einfach die Arme durch das Wasser, ohne dass sie gross auf Widerstand stossen. Daraus ergibt sich dann ein geringer Vortrieb. Um zu erkennen, woran das liegt, habe ich die Bewegung verzögert laufen lassen und glaube, zu erkennen, es liegt daran:
1. der Unterarm wird in der Mitte des Zuges seitlich, neben, unter dem Körper viel zu stark (ca. 90 Grad) abgewinkelt und einfach nach innen weggezogen Abb.1, dadurch geht der ganze Wasserdruck nach hinten verloren, und dann werden der Unterarm, die Hand nach hinten zur Hüfte hin aus dem Wasser genommen ohne Druck. Abb. 2+3. 2. Hier sollte eigentlich eine maximale Vortriebsphase sein (Abb. 1-3) Schwimmpädagogisch zu empfehlen: Paddelübungen, wo man ein Gefühl für den Wasserdruck bekommt. Mit Variationen in der Ausführung des Armzuges (Unterwasserphase) bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten etwas spielen für Wassergefühl und effektiven Vortrieb lernen. Ellbogen vorne lassen (nicht nach hinten Richtung Hüfte ziehen), geringerer Ellbogenwinkel. Zweite Schwimmlage lernen: Rückencrawl. |
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Die Arme neigen nach innen zu ziehen und die Mitte zu kreuzen - wide tracks, wie die TI-Leute sagen, heisst Arme vorne viel weiter auseinander, eventuell vor einem Spiegel die Seitenlage simulieren und dabei checken, ob die Ellenbogengelenke durchgestreckt oder leicht geknickt sind. Wenn man das richtige Durchstrecken der Gelenke nicht gewohnt ist, dann muss man erst mal lernen die entsprechenden Muskeln anzusteuern, kenn ich. Die Arme vorn etwas tiefer im Wasser, da man beim Rotieren mit der Schulter tiefer kommt und somit die Hand weiter oben im Wasser liegt und somit bremst. Hinten die Füße zusammen und mit mehr Wumms schnippen wie einen Elfer aus dem Stand. Tollen Kurs gibt es auf doc.swim in 3 Teilen - Trainingsreihe um die 100 herum. Insgesamt schaut das super aus und man denkt eher ein Profi macht auf behämmert ;) |
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Prinzipiell nicht übel. Wassergefühl hast du und du liegst relativ oben im Wasser. Bei langsamem Schwimmen machst du fast ein Abschlagschwimmen. Das musst du nicht machen, das hakt den Rythmus ab. Beine kannst du weglassen versuchen. Der Bums kommt beim Freistil aus den Armen. Zudem saugen Beine zu viel Luft. Wenn du etwas schneller schwimmst knickst du ein. Ausserdem überziehst du dann mit den Armen auf die andere Seite und fängst an zu schlingern. Das ist typisch. Versuch Arme vorne breiter anzusetzen und dann direkt nach hinten zu ziehen. Stichwort hoher Ellbogen unter Wasser. Das stabilisiert deine gesamte Wasserlage. Ebenso wenn man den Kopf hoher hält. Ausserdem würde ich nach links atmen versuchen. Aber insgesamt für den Anfang gar nicht so übel. Keep going :liebe053: :Blumen: |
Wow, Wahnsinn, mit einer so ausführlichen und lösungsorientierten Analyse habe ich absolut nicht gerechnet. Danke lieber Schnodo und an Jeden der sich hier beteiligt!
Ich komme erst heute Abend zum Antworten und würde dann auch versuchen „Maßnahmen“ für das Training abzuleiten. Wird eine gute Zeit 💪🏼 |
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PS: Meine Kinder/Jugendlichen können erst Kraulschwimmen, nachdem sie bei mir durch sind, nicht schon davor. |
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Bei jemandem, der schon länger schwimmt, auf einem höheren Niveau, und bei dem dann Ermüdung und Konzentration eine Rolle spielen, ist das selbstverständlich eine ganz andere Geschichte. Aber bei andreasf sehen wir, glaube ich, alles Notwendige auf diesen 50 m, egal, ob er die jetzt "normal" oder "besonders schön" geschwommen ist. Und er hat ja insofern schon Variation reingebracht, dass er anfangs locker und am Ende schnell geschwommen ist, was sehr umsichtig war. Man kann auch Kinder und Erwachsene da nicht in einen Topf werfen. Die Befindlichkeiten sind da ganz unterschiedlich, wie ich aus eigener Erfahrung und Beobachtung meine sagen zu können. |
Was wäre ein Forum, wenn sich alle einig wären :Lachen2:
Eine gut Wasserlage ist hoch, strömungsgünstig, in der Längsachse gestreckt und gerade und bleibt auch beim Atmen stabil so. Deine Wasserlage ist grundsätzlich hoch. Das ist schon mal gut. Die anderen Aspekte hat sie nicht. D.h. an allen Aspekten arbeiten, die deine Wasserlge verbessern. Du hast wenig Körperspannung und einen starken Knick in der Hüfte, den du versuchst auszugleichen, in dem du die Knie anwinkelst. Das ist Wasserwiderstand. Der verlangsamt dich und dann kommen die Fehler. Strecke ganz bewusst die Hüfte. Es ist wichtig flach/gerade zu sein und den kompletten Rumpf zu aktivieren und nicht nur die Hüfte hinterher zu ziehen. Die Spannung muss von der Halswirbelsäule bis zu den Zehen durchgehen. Konzentriere dich auf Stabilität im Körper. Man sieht auch, dass dir die Wasserlage abhaut, weil du links (nach dem Atmen) beim angeblichen Abschlagschwimmen zu früh ziehst. Dadurch möchtest du absaufen verhindern. Der von schnodo angesprochene Scherenbeinschlag is auch so n Stützversuch. Keko hat auch nen Punkt angesprochen, der deine Wasserlage versaut: Du greifst fast über aber du jeden Fall zu schmal. Außerdem würde ich zunächst auf langsam schwimmen verzichten. NB hat völlig recht. Letzlich ist langsam sauber schwimmen viel schwerer als in einem moderaten Tempo. Phelps ist hier zwar schön anzusehen, Ledecky auch, nur: Auch wenn die nur nen lockreren 2er machen, ist der Beinschlag effizient. Bei schnelleren Schwimmern kommt der Auftrieb auch etwas aus der Hydrodynamik. Bei den Langsameren kommt die Wasserlage nahezu nur aus der Stabilität. Stabilität kommt aus Körperspannung/-Streckung und Beinschlag (oder vom Neo). Ich würde im Gegensatz zu Keko im Moment nicht auf Beinschlagtraining verzichten. Beinschlag kannst du weglassen, wenn du ihn kannst. Jetzt brauchst du ihn für das Thema Wasserlage. Es gibt kaum was Schwereres als mit z.B. nem Knöchelband zu schwimmen oder nen Pullkick zw. den Füßen (nicht im Schritt). Flossen schwimmen ist aus meiner Sicht deshalb ein sehr guter Tipp und Beinserien auch. Du brauchst nen Rythmus im Beinschlag, der gleichmäßig ist. Aktuell ist das vergleichsweise unkoordiniert/unrythmisch. Pullbouy würde ich nur ab und an als didaktischen Kontrast nehmen um zu sehen, wie sich das mit dem Teil so anfühlt. Außerdem kannst du mit nem PB auch sehen ob du stabil und ruhig liegst. Man schlingert/rollt allenfalls recht. PB is ansonsten für Armserien (KA oder Technikstabilisation in Kombi mit Paddels). Schwimme mit den Flossen auch auf dem Rücken und der Seite (Hüfte hoch und Streckung). Zur Abwechslung: Mit den Flossen kannst du auch Unterwasser Delphin Kicks probieren. Das hilft zu erspüren, dass die Hüfte mit muss und gymnastiziert gleichzeitig. Musst mal sehen ob du das hinkriegst. Wenn du gut Brust schwimmen kannst, kannst du Streckung und gleiten auch so üben. Du kannst den Kopf etwas höher nehmen, so wie Keko sagt - das geht aber nur gut, wenn du schneller schwimmst. Dann ist es auch besser. Ansonsten hilft dir der Blick nach unten hinten hoch zu kommen. ABER: Nur wenn du stabil durch den ganzen Körper bist. Ich würde den Kopf jetzt unten lassen. Wenn es möglich ist, gehe 2-3x pro Woche schwimmen anstatt 1-2x. Schwimme etwas zügiger und mit einer höheren Frequenz. Achte aber darauf, dass es einen Zeitpunkt gibt, wo ein Arm ganz vorne und der andere ganz hinten ist :Lachen2: :Blumen: |
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Darf ich da auch mal ne Frage fragen? Ich hab nämlich auch so einen dämlichen Scherenbeinschlag der mich bremst. Ein anderer Schwimmer hat mir da mal eine Fussfessel empfohlen, aber was mir nicht in den Kopp will, wenn ich die Füße verknote, dann wird doch nur das Symptom behandelt aber nicht die Ursache. Ich hab mal gehört, wenn die Füße was falsches machen, dann liegt das meist an den Armen, aber wie hilft mir das verknoten der Füße jetzt dabei die Ursache zu finden?
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