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Joerg aus Hattingen 04.01.2022 19:55

Jobrad: Lohnt sich das?
 
Hallo,

mein neuer AG bietet die Möglichkeit eines Jobrades an. Ich würde das Rad nach der 3-jährigen Leasingphase übernehmen.
Meine Frage dazu: Lohnt sich das?
Immer oder erst ab einem bestimmten Wert?

Die Räder müssen StVO-konform sein, aber ein Rennrad kann auch als Jobrad gewählt werden. Wie passt das zusammen? Reflektoren, Klingel am RR?

Danke für Antworten
Joerg

Stefan 04.01.2022 20:06

2019 gab es mal Threads zum Thema Jobrad: https://www.triathlon-szene.de/forum...rchid=24840713

Thorsten 04.01.2022 20:08

Manchmal gibt es eine Tüte mit Reflektoren dazu. Was du damit machst, bleibt dir dann überlassen ;).

Lohnen oder nicht ist sicher vor allem vom eigenen Steuersatz abhängig und ob der Arbeitgeber die vorgeschriebene Versicherung on-top spendiert oder du sie selbst noch bezahlen musst. Kenne niemanden, der sein Sportgerät auf so eine Art und eigene Kosten versichern würde.

Bei mir zahlt der AG das on-top und ein Speedmax für 5800 € wird mich nach der Ablösezahlung nach 3 Jahren dann ca. 4000 € gekostet haben. Mit wenig Gehalt sowie Frau und Kindern wäre die Ersparnis geringer.

Auch wenn es sich wenig anhören mag ("sind doch nur Cents ..."), die Einzahlungen in die Rentenversicherung für deinen Arbeitgeber und für dich werden geringer, wenn du unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegt und dementsprechend wird auch deine spätere Rente geringer ausfallen.

Andere Risiken des Jobrads: Wenn du 35 Monate lang deine Rate zahlst und eigentlich in einem Monat das Rad übernehmen willst und dann wird es dir geklaut oder geschrottet - dann stehst du mit leeren Händen da und hast nur die Raten zahlen dürfen. In so einem Fall wird das Leasing wohl einfach beendet und du kriegst nicht nach 35 Monaten ein Ersatzrad hingestellt, dass du kurz danach übernehmen kannst.

hero 05.01.2022 08:04

bei mir (verheiratet und 4 Kinder) wird sich das finanziell nicht so sehr gelohnt haben.
Draufgelegt habe ich aber auch nicht.
Ich habe heute die Abschlussrechnung für mein Speedmax bekommen und werde es für grob 600€ kaufen.
Wie viel ich genau eingespart habe kann ich gar nicht mehr sagen.

Ich bin mir aber auch Sicher das ich das Speedmax vor 3 Jahren nicht gekauft hätte.
Der Neupreis von 3500€ den ich so über 3 Jahre abbezahlen konnte machte die Entscheidung das Rad zu holen leicht.

Jetzt könnte ich es gebraucht verkaufen, könnte ganz grob 2000€ bringen.
Da es aber bei den Neuräder von Canyon aber gerade nicht so dolle mit der Verfügbarkeit ausschaut fahre ich mein Speedmax erst mal weiter.

Gruss

Matthias

lepeters 05.01.2022 08:18

Hier gibt es einen sehr hörenswerten Podcast mit allen Fragen zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=-FXYA66P0V0

Schade nur, dass mein AG kein Jobrad anbietet :(

tandem65 05.01.2022 08:26

Moin der Herr,

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1640582)
Andere Risiken des Jobrads: Wenn du 35 Monate lang deine Rate zahlst und eigentlich in einem Monat das Rad übernehmen willst und dann wird es dir geklaut oder geschrottet - dann stehst du mit leeren Händen da und hast nur die Raten zahlen dürfen. In so einem Fall wird das Leasing wohl einfach beendet und du kriegst nicht nach 35 Monaten ein Ersatzrad hingestellt, dass du kurz danach übernehmen kannst.

ca depend wie der Lateiner sagt. Bei Jobrad ist es tatsächlich so. Da Jobrad ja so etwas wie Tempo ist und Du manchmal ein Softie oder auch ein Papiertaschentuch bekommst wenn Du nach einem Jobrad fragst, werfe ich mal folgendes ein. Es gibt auch Fahrradleasinganbieter bei denen Du noch am letzten Tag ein neues Rad hingestellt bekommst.

Frau Müller 05.01.2022 09:26

Ich bin inzwischen Job Rad-Wiederholungstäter und sehr zufrieden. Ich habe auch beide Bikes übernommen. Mein letztes Leasingsrad war ein Trek Speed Concept. Gesamtpreis inkl. Zubehör ca. 9 Tsd. Euro. Meine monatliche Netto-Belastung waren ca. 145 Euro. Der Restwert zur Übernahme lag bei knapp 1,7 Tsd. Euro. In Summe habe ich also ca. 7 Tsd. Euro bezahlt.

sabine-g 05.01.2022 09:32

Ich hatte auch ein Job Rad. Habe zunächst mal bei den üblichen Online-Shops die Preise für meine Wahl verglichen und dann einen Grosser bestellt (2099€)
ich musste in etwa 3/4 der 2099 in 3 Jahren inkl. der Übernahmerate zahlen, also eine klare Empfehlung.
Derzeit profitiert meine Mutter davon, sie hat ein schickes e-Bike.
Vielleicht schaffe ich mir dieses Jahr dann doch mal ein richtig geiles Rennrad an.
Mein Principia aus 1995 ist dann doch in die Jahre gekommen und bleischwer.

Benni1983 05.01.2022 09:34

Ich habe auch seit letzten April ein Jobrad und bin zufrieden.

Ob es sich am Ende lohnt, weiß ich nicht.

Es hat sich aber schon dadurch gelohnt, dass die Haushaltsfinanzministerin durch die geringe monatliche Belastung meinen Antrag stattgegeben hat :Lachen2:


Weiß jemand, ob man nur Kompletträder leasen kann oder auch nur einen Rahmen?

Raspinho 05.01.2022 09:38

Ich habe bei meinem alten Arbeitgeber ebenfalls Jobrad genutzt, und war super zufrieden.

Dadurch das ich vorzeitig das Unternehmen verlassen habe, musste ich vorzeitig die restlichen Raten übernehmen. Natürlich war das am Ende ein "Verlustgeschäft" da ich die restlichen Raten zahlen musste. Trotzdem war das Angebot von Jobrad "fair".

Beim neuen Arbeitgeber werde ich mir wieder ein Bike leasen, diesmal aber über Bikeleasing (sobald die Teile da sind).

Ein Kumpel hatte auch schon ein Versicherungsfall und berichtet nur positives. (Austausch LRS durch gleichwertige, weil die originalen nicht mehr lieferbar waren etc.)

MattF 05.01.2022 09:48

Zitat:

Zitat von Benni1983 (Beitrag 1640609)
Es hat sich aber schon dadurch gelohnt, dass die Haushaltsfinanzministerin durch die geringe monatliche Belastung meinen Antrag stattgegeben hat :Lachen2:

Nur mal der Vollständigkeithalber, es gibt natürlich auch andere Finanzierungsmöglichkeiten, wo man die Raten dann monatlich abstottert.

Desweiteren trägt in meinen Augen die Jobradwelle nicht unerheblich zur Teuerungsrate bei Rädern bei (neben anderen aktuellen Faktoren wie Lieferengpässe).

Wenn ich hier höre Leute kaufen Zeitfahrräder für 9000 € und freuen sich wenn sie 2000 € sparen. Dann ist das zwar jedem selbst überlassen, nur ist das halt auch das Problem. dass die allermeisten das Geld nicht bar auf den Tisch legen würden und es die Excesse in den Preisen ohne die Jobradwelle, meiner Meinung nach nicht geben würde.

Es schadet also letztlich allen und denen die bar zahlen, die sind die Doofen aber gut, jeder ist sich selbst der Nächste und man bekommt ja immerhin noch Zeitfahrräder für 4000 €, da spar ich also nochmal 3000 und das fährt sicher nicht langsamer :dresche :dresche

sybenwurz 05.01.2022 10:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1640612)
Es schadet also letztlich allen und denen die bar zahlen, die sind die Doofen aber gut, jeder ist sich selbst der Nächste und man bekommt ja immerhin noch Zeitfahrräder für 4000 €, da spar ich also nochmal 3000 und das fährt sicher nicht langsamer :dresche :dresche

Ich stimme dir generell und was die aktuellen Preise angeht, zu, nur wird der Kontext im zitierten Absatz eben keinesfalls zu einer Veränderung beitragen weil wie so oft und in anderen Themenbereichen so gut wie niemand über den eigenen Tellerrand hinaus blickt, oder, mit anderen Worten ausgedrückt, der Egoismus gegenüber sozialen Interessen immer sticht.

Ich mein, die Bikebranche profitiert natürlich enorm, das war aber in ähnlicher Form schon früher so, als wir immer Deutscher Meister im Finanzieren von Rollern und Motorrädern waren (oder zumindest jahrelang immer unter den ersten Dreien unserer Finanzierungsbank).
Was interessieren die Unterhaltskosten, was die Büchse unterm Strich letztendlich gekostet haben wird oder die Laufzeit, teils kam die halbe Familie und musste unterschreiben, weil die Bonität so mies war, und das bei Fahrzeugen und bei Typen, wo man wusste, die Karre hält garantiert nur halb so lang, wie der Typ (oder halt seine Verwandschaft) abbezahlt.
Die Dramen, wenn dann die Kiste nach 800km als Totalschaden im Graben lag, nicht eingerechnet (nen Roller beispielsweise versichert keiner extra).
Aber wie auch immer; unterm Strich macht eigentlich, alles eingerechnet, eher nicht der Kunde/Käufer den grossen Deal.

Und zudem würde ich beachten: grad bei Rennrädern oder Zeitfahrrädern (aber nicht nur) schreitet die Technik brutal voran. Die Standards werden vielfältiger, damit wird die Ersatzteilversorgung nicht mehr so lang aufrecht erhalten werden wie wir das bisher gewohnt waren.
Siehe beispielsweise schon jetzt diverse Freds hier mit der Suche nach passenden Sattelstützen. Oder Freiläufen bzw. Kassetten dafür.
Mit anderen Worten: wenn in drei Jahren das Leasing oder Jobradmodell ausläuft, ist der Restwert eher nimmer so prall, auch wenns kein Ebike mit nem nimmer brandneuen Akku ist, wo allen das mehr oder weniger offensichtlich erscheint und klar ist.
Momentan übersteigt noch die Nachfrage das Angebot, daher sind auch die Gebrauchtpreise nicht ganz uninteressant für Anbieter, egal ob privat oder gewerblich (hier mal die gesetzlichen Garantievorgaben aussen vor, die wiederum einiger Überlegung und Kalkulation bedürfen), ich würde aber nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass dies auf Dauer so bleibt, wenn Bremsen und Schaltungstechnik weiter voranschreiten und irgendwann ein potentieller Interessent ob der 10fach (11fach..., you name it, ist ja aktuell schon heiss diskutiert, wenn jemand Gebrauchtangebote hier öffentlich an- oder hinterfragt) bestenfalls milde lächelt.

hanse987 05.01.2022 11:55

Bei uns in der Firma wirds auch angeboten.

Da bei uns der max. Betrag des Fahrrads gedeckelt ist, ist es nix für mich. Mein Wunschbike liegt etwas darüber.

Insgesamt werde ich mit der Sache aber auch nicht richtig warm. Ich bin halt der Typ wenn ich was will dann kauf ich es und wenn die Kohle nicht da ist dann wirds halt nicht gekauft.

Helmut S 05.01.2022 13:24

Man kann auch versuchen - sofern man das möchte - dass der AG beim nächsten Gehaltsgespräch einfach das Jobrad oben drauf legt und (so der Terminus) "... zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn..." vollständig bezahlt. Das hat zur Konsequenz, dass der AN das Jobrad nicht als geldwerten Vorteil versteuern muss. Wir machen das bei unseren Führungskräften so, dass ist Teil unseres Sozialpakets.

:Blumen:

eNTe 05.01.2022 16:08

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1640599)
Moin der Herr,



ca depend wie der Lateiner sagt. Bei Jobrad ist es tatsächlich so. Da Jobrad ja so etwas wie Tempo ist und Du manchmal ein Softie oder auch ein Papiertaschentuch bekommst wenn Du nach einem Jobrad fragst, werfe ich mal folgendes ein. Es gibt auch Fahrradleasinganbieter bei denen Du noch am letzten Tag ein neues Rad hingestellt bekommst.

Hast Du hier Empfehlungen?

Frau Müller 05.01.2022 16:33

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1640612)
Nur mal der Vollständigkeithalber, es gibt natürlich auch andere Finanzierungsmöglichkeiten, wo man die Raten dann monatlich abstottert.

Desweiteren trägt in meinen Augen die Jobradwelle nicht unerheblich zur Teuerungsrate bei Rädern bei (neben anderen aktuellen Faktoren wie Lieferengpässe).

Wenn ich hier höre Leute kaufen Zeitfahrräder für 9000 € und freuen sich wenn sie 2000 € sparen. Dann ist das zwar jedem selbst überlassen, nur ist das halt auch das Problem. dass die allermeisten das Geld nicht bar auf den Tisch legen würden und es die Excesse in den Preisen ohne die Jobradwelle, meiner Meinung nach nicht geben würde.

Es schadet also letztlich allen und denen die bar zahlen, die sind die Doofen aber gut, jeder ist sich selbst der Nächste und man bekommt ja immerhin noch Zeitfahrräder für 4000 €, da spar ich also nochmal 3000 und das fährt sicher nicht langsamer :dresche :dresche

Ich habe die Frage des Threaderstellers so interpretiert, dass er über Kauf oder Leasing eines Rades abwägt und nach Argumenten, vor allem monetären, suchte, die ihm eine Entscheidung ermöglichen. Daher mein Rechenbeispiel. Das sagt aber nichts über meine Motivation, ein Leasing-Bike zu fahren, aus.

Bei mir hat das vor allem liquiditätsschonende Aspekte. Lieber kleinere Raten gestreckt als eine x-Tausend-Zahlung einmalig. Da bleibt mehr übrig für weitere Projekte. Das hat nichts mit Sparen zu tun. Im Gegenteil.

Das Leasingmodelle eine Teuerungsrate langfristig anheben, erscheint mir in meinem wirtschaftlichen Universum möglich und singulär betrachtet für eine richtige Aussage. Nachfrage belebt schließlich das Geschäft. Gesamtwirtschaftlich halte ich Leasingmodele jedoch für eine treibende Innovationskraft insbesondere des deutschen Mittelstandes und damit letztendlich für mich und die nächsten. :Blumen:

tandem65 05.01.2022 16:49

Zitat:

Zitat von eNTe (Beitrag 1640680)
Hast Du hier Empfehlungen?

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Negativempfehlung für Jobrad, Eurorad, mein-dienstrad
Positivempfehlung: Businessbike, Bikeleasing.de.

Allerdings sind die Empfehlungen ja nur interessant sofern der AG sich noch nicht für einen Leasinganbieter entschieden hat oder man ist selbst der AG.
Selten schaffen es AN den AG zu einem anderen Anbieter zu bewegen.

DocTom 05.01.2022 18:46

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1640687)
...
Positivempfehlung: Businessbike, Bikeleasing.de
...

Da wäre interessant, welche Aspekte du da als besonders positiv bewertest.
Ich könnte das steuern, hab von den zweien vorher aber noch nicht gehort, daher schonmal :Danke: fur die Horizonterweiterung...:Blumen:
Thomas

tandem65 05.01.2022 20:03

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1640696)
Da wäre interessant, welche Aspekte du da als besonders positiv bewertest.
Ich könnte das steuern, hab von den zweien vorher aber noch nicht gehort,

Bei Businessbike gibt es wie bereits geschrieben bis zum letzten Tag ein neues Bike bei Diebstahl. Bei Bikeleasing mit etwas Klauseln immerhin 50% der bisher gezahlten Raten als Rabatt bei Neuabschluß eines Vertrages.
Bei Jobrad ist halt einfach das Rad weg und der Vertrag wird ohne Kosten für Dich aufgelöst.
mein-dienstrad ist ein Chaotenladen in dem keiner Bescheid weiß.
Eurorad ist mir einfach im Handling unsympathisch zu kompliziert.

JENS-KLEVE 05.01.2022 21:25

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 1640579)
.
Meine Frage dazu: Lohnt sich das?
Immer oder erst ab einem bestimmten Wert?



Danke für Antworten
Joerg

Ich gehe davon aus, dass wir über Freizeit- / Sportrad reden und nicht über ein Dienstrad für einen 17 jährigen, der zur Arbeit pendeln will.

Meine Contra-Argumente waren bisher:

1. keine preislichen Spielräume, man zahlt den UVP, keine flexiblen Deals, wenn man z.B. schon Sattel oder Laufräder hat. Alles womit ich normalerweise den Preis drücken kann, fällt weg.

2. zu viele Abhängigkeiten
- vom Arbeitgeber (Jobwechsel)
- von der Versicherung
- vom Kredit/ der Bank

3. im Wirtschaftslehreunterricht bringe ich meinen Schülern bei, dass man Kredite meiden sollte, außer beim Haus / Eigentumswohnung. Konsumartikel sollte man sogar künstlich aufschieben, auch wenn man das Geld hat. Dadurch erzielt man oft Preisersparnis, genießt technische Erneuerungen und streicht sogar manche Anschaffungen ganz, weil sie sich als unnötig herausstellen. Beim jobrad Prinzip kauft man dagegen früher, als man es eigentlich tun würde. Übrigens muss man es dann auch früher wieder ersetzen. Vielleicht kauft man sogar ein übertrieben teures Rad.

Mir ist bewusst, dass es auch Pro-Argumente gibt, aber das überlasse ich den Anhängern des Konzepts.

triduma 05.01.2022 21:48

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1640702)
Ich gehe davon aus, dass wir über Freizeit- / Sportrad reden und nicht über ein Dienstrad für einen 17 jährigen, der zur Arbeit pendeln will.

Meine Contra-Argumente waren bisher:

1. keine preislichen Spielräume, man zahlt den UVP, keine flexiblen Deals, wenn man z.B. schon Sattel oder Laufräder hat. Alles womit ich normalerweise den Preis drücken kann, fällt weg.

2. zu viele Abhängigkeiten
- vom Arbeitgeber (Jobwechsel)
- von der Versicherung
- vom Kredit/ der Bank

3. im Wirtschaftslehreunterricht bringe ich meinen Schülern bei, dass man Kredite meiden sollte, außer beim Haus / Eigentumswohnung. Konsumartikel sollte man sogar künstlich aufschieben, auch wenn man das Geld hat. Dadurch erzielt man oft Preisersparnis, genießt technische Erneuerungen und streicht sogar manche Anschaffungen ganz, weil sie sich als unnötig herausstellen. Beim jobrad Prinzip kauft man dagegen früher, als man es eigentlich tun würde. Übrigens muss es dann auch früher wieder ersetzen. Vielleicht kauft man sogar ein übertrieben teures Rad.

Mir ist bewusst, das es auch Pro-Argumente gibt, aber das überlasse ich den Anhängern des Konzepts.

Sehe ich auch so.
Entweder ich hab die Kohle um mir dies oder das zu kaufen, dann mach ich das wenn ich will.
Oder ich hab die Kohle nicht, dann kauf ich auch nichts was ich nicht unbedingt brauche.

Thorsten 05.01.2022 21:53

Bei deinem dritten Punkt gebe ich dir nur soweit recht, dass man Kredite meiden sollte, um sich etwas zu leisten, was man sich eigentlich nicht leisten kann. Und das ist sicherlich gegenüber Jugendlichen noch wichtiger als bei unsereins, der mit guter Liquidität ausgestattet im Leben steht.

Mir ist jetzt nicht aufgefallen, dass ich deswegen zu früh gekauft/geleased/finanziert ... angeschafft habe. Ich wollte mir eh mal wieder ein Triathlonrad zulegen und da kam es gerade recht, dass ich es unter Inkaufnahme der genannten Risiken für innerhalb von 3 Jahren zu berappende 4000 € gekriegt haben werde, anstatt direkt 5800 € auf den Tisch zu legen. Gespartes Geld stinkt nicht. In Koblenz gibt es eh keine Rabatte und es stellte auch unter Berücksichtigung eines eventuellen Rabattes auf andere Marken ein gutes Angebot dar.

Natürlich kann man asketisch leben, alle Anschaffungen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag aufschieben und sich alles nicht kaufen, aber mancher Besitz (von mir aus in den ersten 3 Jahren Nutzungsüberlassung) stellt auch ein bisschen Lebensqualität dar.

sabine-g 05.01.2022 21:54

Mein Jobrad hat mich 75% des normalen Preises gekostet.
Warum sollte ich dann 100% zahlen?
500€ konnte ich gut für was anderes gebrauchen.

DocTom 05.01.2022 21:56

Zitat:

Zitat von triduma (Beitrag 1640703)
...
Entweder ich hab die Kohle um mir dies oder das zu kaufen, ... dann kauf ich auch nichts was ich nicht unbedingt brauche.

0k, seh ich grundsätzlich auch so. Aaaaaber, als Selbständiger (ja, Sonderfall) gehen die Leasingraten für ein Leasingrad doch direkt von meinen monatlichen Einnahmen runter und mindern meine Gewinne, wenn ich meinen SB da richtig verstanden habe...
:Huhu:
Neben den beiden guten Argumenten hier über meinem Beitrag. Bei Canyon kann ich ja auch ein reduziertes Rad leasen, leider, aus der Erinnerung, nurbei Jobrad.
:(

sybenwurz 05.01.2022 22:02

Aja, das iss ja super. Da musste nur soviel Zeug leasen, dass du gar keinen Gewinn mehr machst, dann brauchste auch keine Steuern mehr zu bezahlen, haha!

sybenwurz 05.01.2022 22:07

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1640704)
...für innerhalb von 3 Jahren zu berappende 4000 € gekriegt haben werde, anstatt direkt 5800 € auf den Tisch zu legen. Gespartes Geld stinkt nicht.

Äh, entschuldige: du hast nicht gespart, wenn du 4 Mille weniger hast nach irgendner Transaktion. Du hast nur weniger Kohle weniger hinterher.
Da war mir das Sparen von Omi lieber. Für die zählte als Sparen, wenn der Inhalt vom Sparstrumpf mehr wurde. Nicht, wenn nur der Geldbeutel langsamer leer wird.

maifelder 05.01.2022 22:10

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1640702)
3. im Wirtschaftslehreunterricht bringe ich meinen Schülern bei, dass man Kredite meiden sollte, außer beim Haus / Eigentumswohnung. Konsumartikel sollte man sogar künstlich aufschieben, auch wenn man das Geld hat. Dadurch erzielt man oft Preisersparnis, genießt technische Erneuerungen und streicht sogar manche Anschaffungen ganz, weil sie sich als unnötig herausstellen. .

Gibt sowas das Kultusministerium vor?
Das ist doch überholt. Ein Kredit hat Zinsen von um die 2%. Etf, Aktien, Fonds machen ein Vielfaches davon im Jahr.

JENS-KLEVE 05.01.2022 22:24

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 1640710)
Gibt sowas das Kultusministerium vor?
Das ist doch überholt. Ein Kredit hat Zinsen von um die 2%. Etf, Aktien, Fonds machen ein Vielfaches davon im Jahr.

Nein, sowas gibt das Ministerium nicht vor. Es ist auch nicht überholt Jugendliche und andere Privatpersonen vor zu vielen Krediten zu warnen. Was sie am Ende tun, ist ihre eigene Entscheidung. Vor 20 Jahren kamen die Handyverträge als Schuldenfalle hinzu und mittlerweile die vielen Abos.
Du würdest also 16 und 17 Jährigen empfehlen einen Kredit aufzunehmen mit 2 Prozent Zinsen um sich davon Aktien zu kaufen? Ein Freund von mir, der sich mit Aktien besser auskennt als ich, behauptet immer, dass man nur Geld investieren sollte, dass man notfalls verschmerzen kann.

Schuldenfalle ist in unserer Gesellschaft ein größeres Problem als bei der Schnäppchenjagd ein Angebot verpasst zu haben.

JENS-KLEVE 05.01.2022 22:29

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1640704)


Natürlich kann man asketisch leben, alle Anschaffungen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag aufschieben und sich alles nicht kaufen, aber mancher Besitz (von mir aus in den ersten 3 Jahren Nutzungsüberlassung) stellt auch ein bisschen Lebensqualität dar.

Keine Sorge, ich konsumiere genug, und habe Spaß. Ich bin aber froh, auch mal gezögert zu haben und nicht, oder später gekauft zu haben. Umgekehrt hätte ich mir diese Vernunft bei dem ein oder anderen Fehlkauf gewünscht. :Lachanfall:

Back to topic: Ich habe lediglich meine persönliche Sicht geschildert und keine Pro-Argumente angezweifelt. Der Threadersteller und andere Leser mögen individuell abwägen.:Blumen:

Siebenschwein 05.01.2022 23:04

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1640709)
Äh, entschuldige: du hast nicht gespart, wenn du 4 Mille weniger hast nach irgendner Transaktion. Du hast nur weniger Kohle weniger hinterher.
Da war mir das Sparen von Omi lieber. Für die zählte als Sparen, wenn der Inhalt vom Sparstrumpf mehr wurde. Nicht, wenn nur der Geldbeutel langsamer leer wird.

Meine Rede seit ‘45… sollte man sich in Fettschrift ausgedruckt ins Portemonnaie legen.
Aber auch ich bin nicht ohne Fehl in dieser Hinsicht und muss mich regelmässig dran erinnern.

Thorsten 05.01.2022 23:14

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1640709)
Äh, entschuldige: du hast nicht gespart, wenn du 4 Mille weniger hast nach irgendner Transaktion. Du hast nur weniger Kohle weniger hinterher.

Bisschen widde widde witt verdreht, das ganze ... :-((

Meine Alternative zur Erreichung des Wunschzustandes wäre gewesen, das Rad für 5800 € auf den Tisch zu kaufen. Gegenüber dieser Alternative sollte ich am Ende 1800 € mehr in der Tasche haben.

Aber ich spare einfach in den drei Jahren nebenbei ein paar Euro, dann kann ich nach deiner Logik mit Fug und Recht behaupten, was gespart zu haben - trotz, mit, während Jobrad :Lachen2:.

anlot 06.01.2022 08:24

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1640702)
Ich gehe davon aus, dass wir über Freizeit- / Sportrad reden und nicht über ein Dienstrad für einen 17 jährigen, der zur Arbeit pendeln will.

Meine Contra-Argumente waren bisher:

1. keine preislichen Spielräume, man zahlt den UVP, keine flexiblen Deals, wenn man z.B. schon Sattel oder Laufräder hat. Alles womit ich normalerweise den Preis drücken kann, fällt weg.

2. zu viele Abhängigkeiten
- vom Arbeitgeber (Jobwechsel)
- von der Versicherung
- vom Kredit/ der Bank

3. im Wirtschaftslehreunterricht bringe ich meinen Schülern bei, dass man Kredite meiden sollte, außer beim Haus / Eigentumswohnung. Konsumartikel sollte man sogar künstlich aufschieben, auch wenn man das Geld hat. Dadurch erzielt man oft Preisersparnis, genießt technische Erneuerungen und streicht sogar manche Anschaffungen ganz, weil sie sich als unnötig herausstellen. Beim jobrad Prinzip kauft man dagegen früher, als man es eigentlich tun würde. Übrigens muss man es dann auch früher wieder ersetzen. Vielleicht kauft man sogar ein übertrieben teures Rad.

Mir ist bewusst, dass es auch Pro-Argumente gibt, aber das überlasse ich den Anhängern des Konzepts.

Hi Jens-Kleve,

Zu 1. kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass das so nicht korrekt ist. Wir haben einen deutlichen Nachlass auf den UVP trotz Jobrad erhalten.

Gruß

Thorsten 06.01.2022 08:44

Versteuern muss man den geldwerten Vorteil allerdings immer auf den UVP, da fließen Nachlässe nicht mit rein. Aber da der mittlerweile nur noch bei 0,25% liegt, sind das bei meinem 5800 € Beispiel nur 14 €, also bei hohem Steuersatz ca. 6 € Nettobelastung (würdest demnach bei Berücksichtigung eines gut verhandelten Preises etwa 1 € im Monat sparen können).

MattF 06.01.2022 08:56

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1640731)
Hi Jens-Kleve,

Zu 1. kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass das so nicht korrekt ist. Wir haben einen deutlichen Nachlass auf den UVP trotz Jobrad erhalten.

Gruß

Ich glaub man muss hier etwas differrenzieren.

Die Besteuerung erfolgt nach der Preisliste. Also das was der AN an Steuern letztlich zahlt.

Der Preis (Leasingrate) den der AG zahlt (oder zahlt das eigentlich der AN beim Jobrad?) dagegen hat damit nichts zu tun. Gerade bei Leasing sind die Leasingraten ja frei verhandelt und haben auch gerade bei Autos mit dem Listenpreis nix zu tun. Z.b. Audi verschenkt seine Autos angeblich fast im gewerblichen Leasing.

Für die hier schon genannten 145 € bekommt man meines Wissens relativ locker nen A4 für 35000 €.
Auch von daher verstehe ich den Hype nicht wirklich, selbst wenn man ein 9000 € Rad dagegen stellt.

tandem65 06.01.2022 09:25

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1640736)
Für die hier schon genannten 145 € bekommt man meines Wissens relativ locker nen A4 für 35000 €.
Auch von daher verstehe ich den Hype nicht wirklich, selbst wenn man ein 9000 € Rad dagegen stellt.

Da sind die Geschäftsmodelle, auch wenn sich beides Leasing nennt doch sehr unterschiedlich.
Zu welchem Kurs kannst Du nach den 36Monaten den A4 dann übernehmen?
Da ich mit AN-KfZ Leasing keine Erfahrung habe, sind da die KfZ-Steuer, Versicherung... inkludiert?

MattF 06.01.2022 09:58

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1640742)
Da sind die Geschäftsmodelle, auch wenn sich beides Leasing nennt doch sehr unterschiedlich.

Das vermute ich auch.

Ansonsten wie gesagt, wer zahlt beim Jobrad eigentlich die Leasingraten?

Stefan 06.01.2022 10:06

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1640744)
Ansonsten wie gesagt, wer zahlt beim Jobrad eigentlich die Leasingraten?

Es kommt darauf an......

Kommen auf Arbeitgeber Kosten zu?
question_answer

Als Arbeitgeber können Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern JobRad kostenneutral anbieten. Der Verwaltungsaufwand ist gering und wird digital über das meinJobRad-Portal abgewickelt, das wir kostenfrei für Ihr Unternehmen einrichten.

Dazu kommt: Durch die Barlohnumwandlung der Leasingraten sinken die Sozialausgaben sowohl für Mitarbeiter wie Arbeitgeber. Aus diesem Grund empfehlen wir Arbeitgebern, mindestens die Versicherungsprämien zu übernehmen.

Unsere Erfahrung ist: Je höher der Zuschuss des Arbeitgebers, desto mehr Mitarbeiter entscheiden sich für ein JobRad.


MattF 06.01.2022 10:15

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1640748)
Es kommt darauf an......

Ok ich hatte da nen Denkfehler drin. :cool:

Im Grunde läuft Jobrad wohl meist über Barlohnumwandlung.

derki82 06.01.2022 10:24

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1640702)

1. keine preislichen Spielräume, man zahlt den UVP, keine flexiblen Deals, wenn man z.B. schon Sattel oder Laufräder hat. Alles womit ich normalerweise den Preis drücken kann, fällt weg.

Custom Lösungen sind doch möglich, sofern der Radladen mitspielt. Das ist natürlich bei den meisten Onlineanbietern nicht der Fall, aber bei vielen Händlern vor Ort schon möglich.
Je nach Leasinganbieter kannst du auch einen zusätzlichen Laufradsatz oder ein Bikefitting dazu nehmen.

JENS-KLEVE 06.01.2022 11:10

Interessant, das wusste ich noch nicht. Dann müsste ich den Punkt umformulieren. Auf individuelle Vorstellungen gehen nur manche Radhändler ein.:Huhu:
Die Leute, die ich kenne fielen mir in der Vergangenheit mit Standardkomponenten auf. „Ist halt Jobrad“, daraus hatte ich geschlossen, dass man das Komplettbike so lässt wie es ist, während ich beim Kauf schon anfange Details zu ändern (Lenker, Sattel, Laufräder) und fortlaufend in Verbesserungen und Tuning investiere.


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