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Trainierst Du nach der Herzfrequenz?
Zur Vorbereitung der Sendung morgen (mit Ärmelkanal-Ex-Weltrekordler Christof Wandratsch) habe ich eine Frage zu Eurer Trainingsteuerung.
Nutzt Ihr für die Trainingsteuerung vorrangig die Herzfrequenz? Oder setzt Ihr vorrangig auf die Laufgeschwindigkeit bzw. die Leistung beim Radfahren? Wer mehrere Größen benutzt, also Puls und Watt und Gefühl, setzt sein Kreuz bitte dort, wo es am meisten zutrifft. Das Schwimmtraining lasse ich mal außen vor, weil da spezielle Brustgurte nötig sind Vielen Dank und Grüße! :Blumen: Arne |
Mir fehlt noch 'ne 5. Möglichkeit.
Ich nutze sowohl beim Radfahren als auch beim Laufen fast immer die Herzfrequenz als biologische Belastungsgröße, aber nutze sie nur in Verbindung mit Leistung und Geschwindigkeit und nicht "vorrangig". Für locker geplante Einheiten ist die Herzfrequenz tendenziell wichtiger als Geschwindigkeit/ Leistung. Da hilft z.B. eine Herzfrequenzuntergrenze, dass das Ganze nicht zu locker wird. Für intensives Training ist sie dann unwichtig, wenn ich mich gut fühle, weil ich dann eher versuche, das Training so durchzuziehen (mit den geplanten Spits, Leistungswerten) wie gelant. Wenn ich mich aber schlecht fühle oer Probleme habe, die geplante Intensität zu erreichen, dann orientiere ich mich an solchen Tagen auch bei intensiveren Einheiten tendenziell mehr am Puls. |
Beim Laufen steuere ich beim langen Lauf nach HF und alles andere nach Pace.
Rad indoor (Zwift) Watt und draußen HF, da ich leider noch kein Powermeter habe. Schwimmen ausschließlich Pace. Ich freu mich auf die Sendung...ein sehr interessantes Thema!!:Blumen: |
Für das Belastungsmanagement auf dem Rad von mir und meinen Fahrern, die ich bissi coache, nutze ich die Herzfrequenz. Dagegen werden Tests natürlich mittels Leistung gesteuert und gemessen und wer keinen PM hat, sucht sich einen steilen Hausberg (kurz und lang).
Daher kommt es meiner Meinung nach darauf an, welche Fragestellung man beantworten möchte. :Blumen: |
Ich fühl mich nur bedingt einer der Ergebnisse zugewandt - letztlich bin ich nah bei Hafu. Die Herzfrequenz läuft immer mit und gerade bei langen Radeinheiten schaue ich, dass der Bereich in etwa passt. Gesteuert wird aber immer nach Watt bzw nach Pace beim laufen..
Gerne justiere ich aber auch im Trend meine Laufpace nach der HF: Ich bin bspw im Winter meine GA1 Einheiten meist bei Puls ~135 und 5:00 pace gelaufen. Nachdem ich einige wochen lang mich gut gefühlt hab und der Puls auch unter die 130 fiel, habe ich meine Pace nach und nach angepasst und laufe aktuell pace von 4:45 und der Puls pendelte sich wieder bei ~135 ein... |
Stimme Hafu und Estebban zu. Mir fehlt auch eine weitere Möglichkeit zum ankreuzen, da ich immer mehrere Werte betrachte, bzw. so wie Adept schreibt auch die Wichtigkeit der Größe je nach Training variiert!
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Bei mir verhält es sich sehr analog zu Hafu - beide Parameter werden zur Steuerung parallel sehr eng genutzt. Als ‚Niedrigpulser‘ gerade bei LIT sehr wichtig (in meinem Fall) um Spazierfahrten zu vermeiden.
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Ich trainiere fast auschließlich nach HF und Körpergefühl, daher Option #5
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ich halte es auch wie Hafu
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Da ich kardiologische Probleme habe, und daher zu hohe Frequenzen vermeiden möchte, trainiere ich ausschließlich mit HF Messgerät.
Ohne komme ich mir nackig vor. Antwort kann ich daher keine geben, da ich damit kein Training steuern kann oder könnte. |
Mir fehlt hier auch der Mittelweg - also zwischen kaum und vorrangig.
Speziell bei lockeren Einheiten prüfe ich mittels HF, dass es wirklich bei locker bleibt. Da kann das Körpergefühl - je nachdem was vorher trainiert wurde - schön trügerisch sein. Bei Workouts orientiere ich mich ausschließlich an Watt oder min/km. Dennoch läuft die HF Messung mit. |
Moin!
Beim Radfahren hab ich die HF eigentlich nie genutzt, beim Laufen hab ich inzwischen häufig so starke Schwankungen bis >> HFmax (bei der letzten Sport-ärztlichen Untersuchung als erstmal unbedenklich geprüft) daß es mir nichts mehr bringt. Ich trainiere aber eh lieber nach Pace und nutz die HF nur zur Kontrolle. Also 2 mal Nein ... Gruß Jan |
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:Blumen: |
Power/pace... wenn’s richtig heiß ist, reguliere ich runter. Hf läuft oft mit. So erkenn ich zumindest Adaption und mach nen Test
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Ich trainiere danach, bzw. zeichne auf, wenn mein Trainer die Daten zur Auswertung haben möchte, bzw. benötigt. Persönlich ist das nicht so im Focus bei mir. LG Karhu
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Mir hat der Puls damals geholfen überhaupt zu lernen langsam zu trainieren, womit ich meine Effektivität deutlich steigern konnte.
Mitte der 90er Jahre habe ich mir eine Pulsuhr und später ein Buch dazu gekauft, wo ich mich wunderte, welche Trainingsbereiche dort angegeben waren. Beziehungsweise waren dort Werte angegeben (vorgeschlagen), die ich noch nie auf meiner Pulsuhr gesehen hatte. Puls unter 160 bedeutet für mich damals gehen. Mein Training sah damals so aus, dass ich rausgetreten bin und quasi jedesmal die jeweilige Strecke auf Bestzeit gelaufen bin. Ich habe dann gelernt (und mich gezwungen) auch mal langsamer zu machen, und siehe da, es dauerte gar nicht SO lange, und ich konnte auch mit Puls 140 und später sogar 130 laufen. Bei einem Tempo wo ich früher mit Puls 170 rumgeschossen bin, hatte ich jetzt 150-160, und bei 170 ein höheres Tempo. Gerade im Langstreckentraining machte es sich bezahlt, war es doch ein Unterschied in der Effektivität und Energiebereitstellung bei einem bestimmten Tempo anstatt mit Puls 170 eben nur mit 160 dazustehen. |
Wahnsinn, dass die wenigsten ihr Radtraining nach Puls ausrichten. Ueberrascht mich wirklich.
Insbesondere weil man dazu kein teures Equipment braucht und es eine sehr gute Steuerungsgrösse für Ausdauer-Belastungen ist; besser als Leistung, finde ich. |
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Das hat Adept ja nicht vergessen .
Er findet die HF zur Steuerung der Ausdauerbelastung so überlegen, dass er andere Steuerungsmöglichkeiten , wie die von Ihm auch angeführte Steuerung über die Leistung, als Wahnsinn empfindet . Mir hat eine reine Steuerung über die HF über einen in die Zukunft schauenden und damit sehr theoretisch, wissenschaftlich eingesteuerten Plan bisher die Freude am Trainieren geraubt. Auch sonstige Steuerungsmöglichkeiten über Leistung , Tempo komplizierte Trainingsinhalte in einem engen Korsett bewirken nach kurzer Zeit ein Unwohlsein bei mir . Mein „Training „ ( ist es dann noch eins ? )schreibt sich im Grunde im Moment des Aufbruchs aus den Signalen Bein , Bauch , Gehirn. Und kurz vorher aus sich etwas schwer abschätzbaren und spontan aufklarenden Zeitfenstern . Die HF und Leistung als nachgelagerte Auswertungstools zur Gesamtbelastungseinschätzung und eine allgemeine Wochenüberschrift der aktuellen Trainings -Zielstellung im Vorhinein müssen bei mir reichen . Daher ist es auch schwer zu coachen . Ich möchte aber dazu erwähnen , dass dieses Modell , wie jeder , der mit auf Strava folgt wissen wird eher ein Modell zu sein scheint , dass anderen exakter voraussagbaren unterlegen ist :). Beste Grüße |
Ich hab das natürlich auch schon alles ausprobiert.
Seit vielen Jahren trainiere ich aber rein nach Gefühl, Lust und Laune. Keine Pulsmessung, keine Leistungsmessung und keinen Plan. :) |
Um die Herzfrequenz einigermaßen konstant zu halten, musste ich von 240Watt avg runter auf 80 Watt avg - im Netz fand ich dazu nix, außer im Sutton-Blog, der ein Trainingsverbot aussprach um im Höchstfall Hf unter 100 bpm wieder langsam mit dem Training zu beginnen.
Derzeit nehm ich Beta-Blocker und lass schon mal 110 1/min zu - es passiert aber immer wieder, dass die 180 und drüber ungewollt erreicht wird - es reicht was von der Neuen Deutschen Welle im Radio und der Gaul geht durch :) (männlich, 58 Jahre, 30iger Hosenbund) |
Aus dem Fundus:
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Nach meinem ersten Triathlon anno 1989 befand ich, dass die Sache für mich taugt und begab mich in fachkundige Hände. Conconi-Test. Pulsvorgabe 130. Einen Winter sklavisch dran gehalten von gefühlten 10 min/km auf so was wie Laufen.
Im Frühjahr dann erster Marathon in 4:16. Hat sich gelohnt, finde ich. |
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Ich denke nein. Die Armatur ist nur spitzwassergeschützt und hatte nach einigen Stunden Dauernieselregen den Geist aufgegeben. Ich bin dann gleich auf das nächste Modell gewechselt, welches dann schon immerhin die Uhrzeit anzeigen konnte und Licht hatte :) |
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Ein sehr erfahrener Athlet kann mMn in der Tat sein Training nach RPE (also subjektives Belastungsgefühl) ausrichten. Für Anfänger finde ich dagegen einen Pulsmesser sehr sinnvoll, um erstmal die Belastungsstufen zu kontrollieren und zu "lernen". Wenn man noch die letzten 5% rausholen will, sind wohl beide Messgeräte (Puls, Leistung) sehr wichtig. Warum ich ein Pulsmesser beim Belastungmanagement besser finde als ein Powermeter, ist dem geschuldet, dass 1) ein Powermeter nur aufzeigt wieviel Stress du auf den Körper erzeugst, 2) dagegen ein Pulsmesser dir Auskunft gibt, wie der Körper auf den Stress reagiert. Das letztere ist für mich entscheidender, um die Ermüdung zu messen. Denn 1h 200W kann an einem Tag dich sehr ermüden, an einem anderen weniger, wir sind ja keine streng deterministischen Maschinen. Und das sollte meiner Meinung nach bei der Beurteilung der Ermüdung mitberücksichtigt werden. |
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Einen Plan hatte ich früher schon, aber ansonsten habe ich in 99% der Fälle nur nach Gefühl und/oder Pace trainiert. Schon alleine, weil mich ein Brustgurt total nervt. Einen Wattmesser hatte ich noch nie. Im Nachhinein wäre es natürlich schon interessant zu wissen, ob mit einer genaueren Steuerung noch mehr gegangen wäre. |
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Habe einen Neffen, der ambitioniert rudert (um 30cm an der Olympiaquali gescheitert).
Mit dem habe ich mich neulich über Trainingssteuerung unterhalten, und er meinte, daß sie zwischendurch eine Weile nach Leistung trainiert hätten aber inzwischen wieder nach Puls trainieren. Er begründete das damit, daß Ausdauertraining am Ende Krafttraining für den Herzmuskel sei und der Puls selbst das genaueste Abbild dessen sei, was das Herz gerade im Moment leistet, unabhängig aller Faktoren, die den Puls beeinflussen. Ich trainiere Radfahren nach Leistung und Laufen nach Pace, habe aber immer ein Auge auf den Puls als Zusatzinfo, in welchem Zustand sich mein Körper gerade befindet. Schwimmen trainiere ich (etwas unprofessionell) nach Zeit und subjektiv empfundener Anstrengung. gruß, arne |
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Ich sehe das ansonsten so wie Du oder NBler. Bin aber aufgrund sehr schwacher Leistungen kein Maßstab oder gerade schon wieder ein guter Maßstab für die Sinnhaftigkeit kontrollierten Trainings . Besten Gruß |
Warum trainiert man?
Um besser zu werden. Wie muss man trainieren? Nicht immer das Gleiche: keiner wird empfehlen, immer entweder schnell oder immer langsam und lange zu trainieren. Also jedes Training hat sein Belastungsspektrum über den Belastungzeitraum. Und die Belastung misst man am Besten mit der HF (Ausnahme: kurze intensive Intervalle) Wenn man über Pace oder Leistung steuert, ist die Belastung für den Körper unklar da abhängig der Tagesform, des Wetters und der bisherigen Belastung der Einheit (und beim Laufen des Schuhwerks). |
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Z.B alle Zielbelastungen unterhalb von 60 s. Sprintdistanzen z.B. Werfen, Spielsportarten...und so sehr sehr vieles Andere. Ich bin mir auch nicht sicher, ob anhand des Pulses tatsächlich die Erreichung des Trainingsziels ablesbar ist. Ich glaube nicht einmal, das anhand des Pulses die Belastung sämtlicher Systeme abgeleitet werden kann. Man betrachtet hier doch nur ein recht kleines Spektrum ? Besten Gruß |
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Wenn ich gezielt ein System trainieren will ist er hingegen ggf. nicht relevant, zB kurze Intervalle = Vollgas. Oder (Max)Kraft. Oder Technik, oder ... Für mich ist er insgesamt auf jeden Fall die wichtigste Richtgröße, sowohl bei GA1, GA2 als auch +/- Schwelle |
Aber steckt da am Ende nicht wiederum soviel in der Komponente Puls, dass man eben eher nichts als etwas ableiten kann ?
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beim Krafttraining war vor 20-30 Jahren die Sicht einzelne Muskeln zu "isolieren".
Heute trainiert man Funtionsketten (ausser bei den Bodybuildern) Was jetzt beim HKS-Training das "wirklich richtige" ist oder ob es auch da nur die richtige Methode für den jeweiligen Zeitgeist gibt ...? EDIT: Heute wird ja gerne "FTP-Builder" oder "VO2max-Intervalle" trainiert, für mich ist das nix, meine Trainingsfortschritte kommen ganz überwiegend aus dem GA1-Bereich nach Puls, Höherpulsiges ist nur Finetuning. Aber ich kenne auch Sportler die kommen so auf keinen grünen Zweig, die müssen ständig ballern sonst geht bei denen nix. |
Schöner (älterer) Greif-Artikel zum Thema Pulstraining bzw. Sinnhaftigkeit des reinen Pulstrainings
Für mich gibt es nicht nur einen Parameter, nach dem ich mein Training steuere. Außerdem hängt es, wie schon vielfach erwähnt wurde, auch von der Art des Trainings ab (DL, IV, Winter vs. Sommer, etc.). Zudem muss man differenzieren, ob es um eine Steuerung vorab bzw. währenddessen oder um eine nachträgliche Analyse geht. Für letzteres ist der Puls mit Sicherheit nie verkehrt. Puls, Leistung, Pace, RPE. Alles tolle Parameter, wenn man sie sinnvoll einsetzt, sprich wenn die passenden Parameter bei entsprechendem Training oder auch im Wettkampf eingesetzt werden und wenn die unpassenden ignoriert werden. |
Mal dazu ein Beispiel.
In unserem Radsportverein lässt sich jemand erstmalig für einen Triathlon Coachen Ü55. Neugierig wie wir sind Fragen wir natürlich wie das Training läuft. Beim Laufen ist er sich nicht ganz sicher, ob das richtig ist was er da treibt. Er ist bisher zwei 5km Tests gelaufen beide brachten das gleiche Ergebnis. Pace von 4:45 bei einer HF von 160. Er macht auch Intervalle und solche Sachen. Nun wird dieses Ergebnis in Trainingspeaks als Grundlage für das Laufen genommen. Jetzt stehen in seinem Plan LIT Einheiten von verschiedener Länge drin, diese soll er in einer Pace von 6:30 - 07:00 laufen. Da meint er das geht nicht, das sei zu langsam. Alle seine LIT Läufe hat er mit einer Pace von ca. 06:00 und einer HF von 120 - 130 absolviert. Ich bin jetzt zweimal mit ihm den langen gelaufen einmal 21km mit ca. 100HM mit 06:00 und einer HF von 128 und einmal einen schnellen HM. Mit den Werten Pace 05:10 HF 145. Beim langen langsamen Lauf wirkte er leicht angestrengt er konnte sich aber noch unterhalten. Der Coach arbeitet ausschließlich mit der Pace. Ich habe ihm geraten mit dem Coach nochmal zu kommunizieren. Jetzt ist er unschlüssig ob er die HF als Steuerung nimmt, oder tatsächlich die 06:30 läuft bei einer HF von 115 - 120. |
Ich nehme Puls und Leistung.
Auf dem Rad orientiere ich mich an der Leistung und kontrolliere den Puls. Beim Laufen sind es Tempo plus Puls. Nach meiner langen kardiologischen Vorgeschichte ist für mich die generelle Pulskontrolle sehr wichtig, fast „überlebenswichtig“ sagt der Kardiologe. Die frühere Kontrolle durch den implantierten Recorder muss ich jetzt, wo er raus ist, selbst vornehmen, also ist es für mich mehr, als nur Trainingssteuerung. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:54 Uhr. |
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