![]() |
aufblasbare Rettungsbojen im Wettkampf
Ich hatte letztens eine Diskussion mit meinem Bruder, der letztes Jahr als Staffelteilnehmer beim Megathlon teilgenommen hatte. Er hatte beim Schwimmen, wie auch sonst beim Schwimmen im See, einen Restube dabei und fragte mich, ob Restubes im Triathlon verwendet werden bzw. warum so wenig solche Rettungsmittel nutzen würden.
Wer die Teile nicht kennt: Es handelt sich um eine mit einer CO2-Kartusche aufblasbare Rettungsboje, die man sich mit einem Gürtel umbinden kann. In nicht aufgeblasenem Zustand ist das Teil etwas größer als eine Zigarettenschachtel. In der Wasserrettung lösen die Teile stellenweise die klassischen Baywatch-Rettungsbojen bzw. Gurtretter ab. Meine erste Reaktion war: "Ist nicht erlaubt! Sei froh, dass man dich nicht disqualifiziert hat." Dann hab' ich aber doch nochmal in die Sportordnung geschaut und siehe da: Zitat:
Ist der Absatz allgemein bekannt (Teilnehmer/Kampfrichter? War der schon immer drin? Würdet ihr (die Frage richtet sich weniger an die Topschwimmer) einen Restube im Wettkampf oder im Training verwenden, z.B. bei Neoverbot? Ich finde, gerade für schlechte oder unsichere Schwimmer durchaus eine Option. Wie seht ihr das? M. Nachtrag: Natürlich soll die Boje nicht die Rettungskräfte vor Ort ersetzen. Ich sehe sie vielmehr als Ergänzung. Gerade bei größeren Wettkämpfen können die Rettungskräfte nicht überall gleichzeitig sein. Mit der Rettungsboje kann ich mich im Ernstfall erstmal über Wasser halten bis ich gesehen werde und/oder die Kollegen bei mir sind. Zudem kann man mit der Boje winken, also auf sich aufmerksam machen. |
Hallo :-) Bei den Freiwasserschwimmen ist die Boje erlaubt und bei einigen Pflicht, besonders auf den längeren Strecken. Bisher habe ich aber immer eine hervorragende Absicherung durch Wasserwacht erlebt. Beim Training im OW nehme ich die Boje immer mit. Sehen und gesehen werden und als Sicherheit.
|
Interessante Frage.
Bei "unsichere Schwimmer" fühle ich mich angesprochen. Alleine für das Gefühl der zusätzlichen Sicherheit fände ich das gut. |
Ich bin ein sicherer Schwimmer. Aber nachdem ich vor 3 Jahren nach einer harten Radeinheit beim lockeren Ausbaden mit Oberschenkelkrämpfen wirklich fast ersoffen wäre, schwimme ich Freiwasser grundsätzlich nur mit Boje.
Beim Immelborner Kiesseeschwimmen, welches ich seit 20 Jahren ausrichte, legen wir großen Wert auf engmaschige Absicherung. Ich persönlich habe bei einem Triathlon auch schon mal jemanden mit Problemen rausgefischt. Und bei dieser Gelegenheit festgestellt, dass es Leute gibt, die unglaublich langsam schwimmen können und mit deutlichem Abstand hinter dem Feld sind. Entsprechend unsichere Kandidaten sind das dann auch. |
Zitat:
Wie schon geschrieben, sehe ich darin auch keinen Ersatz für die Absicherung durch DLRG/Wasserwacht o.ä.. Leider können die aber nicht alles sehen und nicht überall gleichzeitig sein. Siehe z.B. der tragische Unfall letztes Jahr beim Megathlon. Das Opfer ist wohl ziemlich schnell und still untergegangen. Das ist bei mehreren 100 Schwimmern kaum zu sehen (wobei ich hier, da die Gründe des Untergehens nicht bekannt sind, nicht darüber spekulieren will, ob eine Boje geholfen hätte). Andererseits kenne ich die Situation als Retter: Du siehst in der Menge, z.B. kurz nach dem Start, einen Schwimmer winken, der im Startgewühl Wasser geschluckt und Panik bekommen hat, kommst aber kaum hin, weil du quer in die Menge einschwimmen musst. Weiterer Vorteil: Wenn ich als Schwimmer einen andere Schwimmer sehe, der Probleme hat, kann ich ihm meine aufgeblasene Boje hinschieben ohne selbst in Gefahr zu kommen. M |
Zitat:
|
Ich nutze die Restube beim Training im Freiwasser (Ostsee und Badesee). Das Teil gibt mir immer das Gefühl, ein "back-up" im Notfall zu haben. Im Wettkampf selbst nehme ich die Restube nicht mit, da die Absicherung durch DLRG/Wasserwacht bisher immer hervorragend war, zumindest bei den events, an denen ich teilgenommen habe.
|
Grundsätzlich finde ich solche Rettungsmittel gut und überlegenswert, sie evtl verpflichtend einzusetzen.
Aber auch hier gilt, man wird wohl alle Fälle nicht abdecken können. Jemand, dem beim Schwimmen der Kreislauf kollabiert, wird wohl keine Chance haben, das Rettungsmittel zu aktivieren. Gibt es eigentlich Untersuchungen, welche Ursachen den Rettungseinsätzen bei Schwimm- oder Triathlonwettkämpfen zugrundeliegen? Bei der DLRG müsste doch so etwas bekannt sein. Dann stellt sich die Frage, was ist ein unsicherer Schwimmer? Oder andersherum, was kennzeichnet einen sicheren Schwimmer aus? Als letzten Punkt, wer sich in einem Starterfeld im Wasser z. Bsp. aufgrund der vielen Menschen drumherum unsicher fühlt, der hat m.E. dort nichts zu suchen. |
Ich habe mir eine Boje aus Feststoff gekauft. Geht gut im Training. Baywatch Clone bei Amazon für 20 Euro. Trägt ausreichend, wenn man eine Pause braucht oder einen Krampf bekommen sollte. Ist sicherer, da ich alleine trainiere. LG Jens
|
leider bieten auch bojen keinen 100%igen schutz. mussten wir hier leidvoll erfahren. einem hiesigen triathleten und schwimmer wurde bei einem bootsunfall ein arm abgerissen. er war mit einer eher großen boje unterwegs und wurde trotzdem übersehen: https://www.nordkurier.de/neubranden...239893807.html
|
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zudem kann das Wissen, dass man ein Rettungsmittel bei sich hat, bei vielen schonmal für mehr Gelassenheit im Wasser sorgen. Statistik wird schwierig, da man im Einsatz kaum Zeit hat, Strichliste zu den Ursachen zu führen. Das Opfer wird an Land gebracht, dort geg. medizinisch nachversorgt und für die Retter geht es zurück auf Station. Wenn es keinen Grund für medizinische Nachversorgung gibt, wird der Schwimmer wieder entlassen und bekommt vermutlich noch vom Veranstalter seinen Transponder abgenommen. Ich würde bei kürzeren Strecken, bei denen viele Anfänger und Gelegenheitsstarter antreten, Überschätzung, Panik im Wasser (geg. nachdem Wasser geschluckt wurde) o.ä. als Hauptursache annehmen. M. Nachtrag: Unsicher ist natürlich ein sehr unklarer Begriff. Wer unsicher/schlecht schwimmt, sollte sich vermutlich wirklich nicht in das Startgetümmel eines Triathlon stürzen. Ich kenne aber auch viele gute Schwimmer, die sich im Freiwasser etwas unsicher fühlen, wenn sie den Boden nicht sehen, der gewohnte Beckenrand fehlt oder man einfach doch Angst hat, einen Krampf zu bekommen. Im Endeffekt kann ich mich so sicher fühlen, wie ich will, ich weiß nicht, was die Schwimmer neben mir machen. Wenn man zwei, dreimal hintereinander in einem ungünstigen Moment unter Wasser gedrückt wird oder Wasser schluckt, kann auch der beste Schwimmer unruhig werden.... ich nehme andersrum einfach mal die Topschwimmer raus, die sich darüber beschweren würden, welchen zusätzlichen Wasserwiderstand und somit Zeitverlust der Gürtel verursachen würde. |
Zitat:
Bei den Seen bei mir in der Nähe sind zum Glück keine Motorboote erlaubt. |
Zitat:
Ich schwimme immer mit bereits aufgeblasener Boje....auch im OW Vereinstraining, wenn es Ernst wird, langen 30 Sekunden und man ist weg... und es gibt Sicherheit, mir und vor allem auch meiner Frau, die sich immer Sorgen macht. Ich habe ne billige aus Amazon , da kann man auch noch ein Handy und Autoschlüssel aufbewahren, TOP.. |
Grundsätzlich schwimme ich im Freiwasser auch immer mit Boje (Aufblasbare mit Fach für Wertgegenstände). Habe noch keine ResTube aber schon das eine oder andere mal mit dem Gedanken gespielt eine zu kaufen. Wenn ich eine hätte würd ich sie auch gerne im Wettkampf anziehen. Das das erlaubt ist - war mir schon vor deinem Posting bekannt.
Würde sogar so weit gehen eine Boje oder ResTube verpflichtend zu machen. Bojen würden bei Einzelstarts auch funktionieren - bei Massenstarts wohl eher nicht. Im Prinzip wäre die Boje der "Radhelm" beim Radfahren. Normal brauchst du ihn nicht... nur beim Notfall hilft er dir... hoffentlich! |
Zitat:
Zitat:
Verpflichtend stelle ich mir schwierig vor, v.a. bei der Masse, die man bei größeren Wettkämpfen benötigen würde. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass sich die schnellen Schwimmer davon gestört fühlen. Vielleicht kann man in Zusammenarbeit mit dem Hersteller einen Verleih anzubieten, mit Rückgabe nach dem Wettkampf (oder Kaufoption). Zitat:
M. |
Ich wollte zuerst auch eine aufblasbare Boje nehmen. Aber Luft kann entweichen. Wenn aufblasbar, dann mit 2 Kammer System, die sind aber teurer. Früher, beim Nordsee paddeln zu den Inseln, war Secumar meine Wahl (die Automatik Patrone rausgenommen). Hier habe ich folgendes Safety gefunden: die Free 100 https://www.secumar.com/produkt/free-100/ (hat Folgekosten - Prüfung alle 2 Jahre).
Das ist meine: https://www.amazon.de/Osculati-22-40...09640&sr=8-132 Da kann man auch prima alles Mögliche dran bamseln. Anfangs zum Beispiel FlipFlops, falls ich hätte am Ufer zurück gehen müssen. Auch einen kleinen wasserdichten Beutel, oder eine Garmin mit dem Ziffernblatt nach oben für genaue GPS Daten. Für einen zukünftigen Wettbewerb (wann steht noch in den Sternen), werde ich die Free 100 nehmen. |
Zitat:
Das Ding wirkt auf mich allerdings auf den ersten Blick deutlich größer als der Restube. Zudem würde mich stören, dass ich es auf dem Bauch tragen muss und dass die Weste erst aus der Hülle gezogen werden muss, um sie aufblasen. Bei meinem Restube hängt seitlich eine Reißleine raus. Ein kurzer Ruck reicht und ich kann mich drauflegen. M. |
Jep, da gebe ich Dir recht. Der Vorteil ist aber eine gewisse Ohnmacht-Sicherheit. Für jemanden, der ganz vorne mitspielt und wo jede Sekunde zählt, ist das wohl nichts.
Die Free 100 hat auch ein System mir Reißleine :-) |
Zitat:
M. |
Kurz OT: beim Lesen Eurer Posts fällt mir auf, dass Ihr soviel mehr könnt als ich (Leben retten ;-)) Danke dafür. Ich sollte bescheidener sein und Euch 'Meister' antworten lassen. Schwimmt schön :-) :-)
|
Hier auch was für Dich Schlumpf2017: https://www.amazon.de/Schlümpfe-2002.../dp/B008VDUQA2
|
Danke, Du bist nett :-) ..Der Schlumpf sieht rasanter aus als ich. Schnodo, unser Schwimmexperte, und ich hatten unabhängig voneinander den Startblockschlumpf gekauft.
|
Zitat:
Sorry für off-topic an diejenigen, die lieber etwas über Bojen lesen wollen! :Blumen: Um noch die Kurve zu kriegen, hier mein alter Bojen-Entwurf mit entsprechender Werbe-Kampagne. Leider kam es nie zur Serienreife. :Cheese: Zitat:
|
Danke für den Tip Matthias75, Restube Swim steht schon auf meiner Geburtstagswunschliste.
|
Wenn Du Dir das von Schnodo beinahe patentierte Modell wünscht, gibt es bestimmt eine schöne Widmung..ich lache mich gerade kringelig. Frohe gute Nacht!
|
Zitat:
|
Die Diskussion läuft seit Einführung der Anschnallpflicht im Auto immer gleich ab. Die Veranstalter und Verbände werden letztendlich darüber entscheiden. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass die Nutzung einer Boje - wie auch immer geartet - beim Training im Freiwasser sinnvoll erscheint.
|
Zitat:
Sollte sich aus meiner Sicht jeder überlegen, der häufiger am Wasser ist, spätestens, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Ist gewissermaßen der Erste-Hilfe-Kurs für‘s Wasser.:Huhu: Zitat:
Zitat:
M. |
Zitat:
Ich habe gerade mal die Anforderungen nachgeschaut und das sieht für den Anfang ganz machbar aus. Leider finden bis auf weiteres keine Kurse statt, aber vielleicht im Herbst wieder. Und so würde ich endlich auch mal das KIT-Schwimmbad kennenlernen, wo die Kurse stattfinden, da war ich noch nie. :) Zitat:
|
Zitat:
|
Ich weiß nicht. ob wir schon in der Off Topic Zone sind oder noch übers Thema diskutieren.
Viele Wettkämpfe werden doch eh im Neo geschwommen. Damit kann man doch gar nicht untergehen. Sich auf den Rücken drehen und winken, könnte motorisch weniger anspruchsvoll sein, als die Boje auszulösen und sich dran zu klammern. |
Gestern am Geburtstag einen Restube Swim bekommen.
Natürlich daheim gleich ausgelöst: funktioniert. Laut Gebrauchsanleitung sollte man nur original Restube CO2 Patronen benutzen, aber es scheint, dass die genau gleich sind wie die normalen 16g CO2 Patronen. Habe heute mit dem aufgeblasenen Restube geschwommen, das geht wunderbar, man merkt die Boje überhaupt nicht. Werde ich sicher im offenen Wasser im Training benutzen, sodass andere dich besser sehen. Es in einem Triathlon unaufgeblasen mit zu führen, also um es bei Not auslösen zu können, werde ich wahrscheinlich nicht machen. Ich glaube das mit einem Gurt festgebundenen Täschen kostet doch Einiges an Hydrodynamik. |
Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag. Und zur Resttube - mögest Du sie nicht benötigen.
(Ich habe auch immer aus der Sicht "Freiwasserschwimmen Langstrecke" geantwortet und somit, in einem Triathlonforum, sollte ich nicht meinen "Senf" dazugeben) |
Zitat:
|
Ich sage erst mal HGZG nachträglich. Super Geschenk. Hätte ich auch gerne zum Burzeltach :-)
|
Kleine Beitrag von mir. Ich starte seit ein paar Jahren beim Thor Beach Triathlon in DK. Dort ist eine Boje Pflicht. Nicht die Resttube, sondern so eine Boje die aufgeblasen mitgeführt wird. Diese wird vom Veranstalter gestellt. Ist von New Wave in diesem Jahr. Beim Schwimmen stört dies nur wenn viel Wind über dem Wasser ist. Ich habe mal versucht mich (mit Neo) daran zu hängen. Klappt als Notrettung ganz gut.
|
Zitat:
Aber selbst wenn ein Schwimmer mit kardiovaskulärem Notfall untergeht und es nicht mehr schafft, sich an der Boje festzuhalten... man findet ihn erheblich schneller. Senkrecht stehende Boje, die Zug von unten bekommt, kein Schwimmer in der Nähe, so was erleichtert die Lokalisation für die Rettungskräfte ungemein. Daher im See: Immer schön festmachen! (gilt natürlich nicht in Fliessgewässern mit Festhängrisiko) |
Zitat:
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:28 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.