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-   -   USA - Ausschreitungen nach George Floyds Tod (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=48235)

Flow 31.05.2020 19:02

USA - Ausschreitungen nach George Floyds Tod
 
Am Montag stirbt der Afroamerikaner George Floyd bei der Verhaftung.
Seitdem gibt es zunehmend Ausschreitungen in mehreren Städten, mit weiteren Toten.
Die Nationalgarde ist mobilisiert, mancherorts der Notstand erklärt, Trump twittert, das Militär steht bereit.

Wie hoch die Wellen in diesen unruhigen Zeiten wohl schlagen werden ?

Wikipedia-Seite "Death of George Floyd"


Vicky 31.05.2020 19:38

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1535440)
Unfassbar, was in den USA gerade los ist.

Auch Anonymous hat sich gemeldet... https://twitter.com/youranoncentral/...482095105?s=21

Ich kopiere meinen Beitrag mal hier hin.

Zum Glück gibt es auch sehr viele Gewaltfreie Proteste. Ich habe zur Zeit jedoch den Eindruck, dass die Polizei an vielen Orten auf Gewalt aus ist. Es gibt unglaublich viele kurze Videos die extreme Polizeigewalt zeigen.

Hier ne Liste mit Videos: https://twitter.com/chadloder/status...791674370?s=21

(Twitter und Achtung! Unschöne Bilder!)

Flow 31.05.2020 19:48

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1535460)
Ich habe zur Zeit jedoch den Eindruck, dass die Polizei an vielen Orten auf Gewalt aus ist.

Glorreiches Gegenbeispiel : In Flint schließt sich die Polizei (der Sheriff) den Demonstranten an ...

Vicky 31.05.2020 19:50

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1535461)
Glorreiches Gegenbeispiel : In Flint schließt sich die Polizei (der Sheriff) den Demonstranten an ...

Ja genau so geht es! Es gab zum Glück mehrere solcher Beispiele.

Flow 31.05.2020 19:51

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1535460)
Hier ne Liste mit Videos: https://twitter.com/chadloder/status...791674370?s=21

(Twitter und Achtung! Unschöne Bilder!)

Das zweite Video darin im Übrigen hier aus Berlin ... ;)

In Kreuzberg war heute wohl noch mehr unterwegs ...

mcbert 01.06.2020 06:45

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1535460)
Ich kopiere meinen Beitrag mal hier hin.

Zum Glück gibt es auch sehr viele Gewaltfreie Proteste. Ich habe zur Zeit jedoch den Eindruck, dass die Polizei an vielen Orten auf Gewalt aus ist. Es gibt unglaublich viele kurze Videos die extreme Polizeigewalt zeigen.

Hier ne Liste mit Videos: https://twitter.com/chadloder/status...791674370?s=21

(Twitter und Achtung! Unschöne Bilder!)


Von so kurzen Videoschnipseln halte ich nichts. Man sieht nur eine Momentaufnahme und kann nicht beurteilen wie die Situation entstanden ist.
Mag sein, dass es in den meisten Fällen die angewandte Härte nicht rechtfertigt trotzdem finde ich solche Videoschnippsel nur einseitige Stimmungsmache.

Mal abgesehen von den oben erwähnten guten Beispielen, der Sheriff kann halt auch nur selbst mitlaufen, solange die Demonstranten friedlich sind. Hat er clever gelöst *hut ab*
Hast du einen wütenden Mob vor dir, der schon Brände legt, Steine wirft und alles kurz und klein schlägt sehen die verbleibenden Möglichkeiten schon wieder ganz anders aus. Kann man sowas überhaupt noch "friedlich" lösen?

Es ist sehr schade, dass zu viele sowas nur für Krawall nutzen. Ist bei uns im übrigen nicht anders, siehe G20 Gipfel in Hamburg.
Ein Großteil würde (behaupte ich) tatsächlich friedlich demonstrieren und könnte damit auch was bewegen bzw. ein Zeichen setzen.

Flow 01.06.2020 07:08

"Mehr als die Wut über den Fall George Floyd"

Stand: 01.06.2020 05:30 Uhr

Die Proteste in den USA eskalieren. Viele Demonstranten fühlen sich systematisch diskriminiert und halten Gewalt für ein Mittel, sich Gehör zu verschaffen, berichtet ARD-Korrespondent Jan Philipp Burgard im Interview mit tagesschau.de.

tagesschau.de: Wie haben Sie die vergangenen Tage und Nächte in Minnesota erlebt?
Jan Philipp Burgard: Schockiert hat mich persönlich besonders die Zerstörungswut vieler Demonstranten. Wir haben beobachtet, wie reihenweise Gebäude niedergebrannt wurden. Ein junger Mann schlug mit einer Axt Fensterscheiben ein. Kleine Gruppen zogen durch die Straßen und plünderten systematisch Geschäfte. Bilder wie in einem Bürgerkrieg, die ich nicht vergessen werde.

Nobodyknows 01.06.2020 07:54

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1535496)
...Die Proteste in den USA eskalieren. Viele Demonstranten fühlen sich systematisch diskriminiert und halten Gewalt für ein Mittel, sich Gehör zu verschaffen...

Wikipedia-Artikel über die Bürgerrechtsbewegung in den USA (in den 1960ern):
"...In ihrer gewaltbereiten Form drückten sich Black Power und Schwarzer Nationalismus auch in der Black Panther Party aus. Diese legitimierte ihre Militanz mit der nach wie vor existenten rassistischen Gewalt gegen Schwarze in den USA. Neben ihrem Selbstverständnis als bewaffnete Wachen der schwarzen Bevölkerung verfolgte sie ein radikal sozialistisches Programm, das sich gegen die soziale Benachteiligung Schwarzer richtete..."

„Die Geschichte wiederholt sich nicht. Sie bleibt nur gleich.“
(Werner Schneyder, † im März.2019)

Gruß
N. :Huhu:

teofilo 01.06.2020 08:08

Bin auf die (oder ausbleibenden) Parallelen zu Hongkong gespannt.

mcbert 01.06.2020 08:43

Zitat:

Zitat von teofilo (Beitrag 1535504)
Bin auf die (oder ausbleibenden) Parallelen zu Hongkong gespannt.

du meinst bzgl. neuer Gesetze?
Denke das wird das nächste sein, was die Regierung machen wird.

Wobei man unterscheiden muß, dass das in Hongkong aus Sicht der Demonstranten sehr professionel und zielorientiert war. Was ich in den USA nicht beobachten kann.

keko# 01.06.2020 09:32

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1535453)
...
Wie hoch die Wellen in diesen unruhigen Zeiten wohl schlagen werden ?...

Zusammen mit den (wirtschaftlichen) Folgen von Corona und der Abneigung gegen Trump könnte es sich zu einem gefährlichen Gemisch entwickeln.
Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt.

qbz 01.06.2020 10:11

Wer sich etwas für die strukturellen Ursachen und Hintergründe der jetzigen Unruhen interessiert, die sich aktuell hauptsächlich gegen die Polizei und das amerikanische Justiz- und Gefängnissystem richten, muss sich mit den nachgewiesenen Ungerechtigkeiten des amerikanischen Justiz- und Gefängnissystems beschäftigen, welche den Zahlen nach eindeutig als Rassen- und Klassenjustiz funktionieren. Es befinden sich 700 Personen von 100 000 im Gefängnis, die zweithöchste Anzahl auf der Welt (in DE 77 Personen), und dabei kommen auf 1 weissen Menschen 2,5 Hispanos und 5 Afroamerikaner in den Haftanstalten. In der Verhaftung von George Floyd und der Art, wie sie ablief, manifestierte sich das System der Unterdrückung der Afroamerikaner in den USA. Die Gefängnisse in den USA sind übrigens profitorientierte private Unternehmen, für welche die Insassen für einen Hungerlohn arbeiten.

Die Bürgerrechtlerin Michelle Alexander schrieb 2010 darüber das Buch: The New Jim Crow. Mass Incarceration in the Age of Colorblindness. .

Ein Artikel von ihr fasst es bei Huffpost zusammen: The New Jim Crow: How the War on Drugs Gave Birth to a Permanent American Undercaste

oder noch ein Interview mit Michelle Alexander aus der NZZ: gleichberechtigung-der-afroamerikaner-wir-leben-schon-lange-in-trumps-amerika

keko# 01.06.2020 10:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1535531)
...

oder noch ein Interview mit Michelle Alexander aus der NZZ: gleichberechtigung-der-afroamerikaner-wir-leben-schon-lange-in-trumps-amerika

Meiner Meinung nach hat das Land diesbezüglich schon jeher ein tiefsitzendes Problem. Als ich meine liebe Frau damals in den frühen 90ern in einem Südstaat der USA heiratete, "bombadierte" mich ein geplanter Trauzeuge kurz vor der Hochzeit völlig unerwartet mit entsprechenden EMails (die gab es damals auch schon ;-) und blieb der Trauung fern. Da meine Frau aus Mittelamerika ist und selbst "nur" Einwanderin war und ich Deutscher war (und bin ;-) , konnten wir gelassen darüber hinweg sehen. Für "echte" Amerikaner ist so etwas vielleicht weniger witzig.

DocTom 01.06.2020 11:06

Antifa wird zur Terrororganisation...
 
...in den USA, twittert Hr POTUS Trump. Wie reagiert Eurer Meinung nach der Rest der Welt darauf?:Gruebeln:

DocTom 01.06.2020 11:19

ich erwarte jederzeit diese Meldung aus den usa: "der Potus ordnet an; ab sofort werden die Plünderer in der Nacht gezielt mit scharfer Munition zusammengeschossen. Die Ausgangssperre wird mit jeglicher nötiger Gewalt durchgesetzt"

Trump sitz lt NTV schon in seinem Bunker...

Verständnis für die Kriminellen, die rein nur auf Randale, Diebstahl, Plünderung und Zerstörung aus sind, kann ich aber gerade auch nicht entwickeln. Wer Häuser in Brand steckt, nimmt ja auch tote Bewohner in Kauf...


natürlich stellt dies nur meine Meinung dar!
:cool:

JENS-KLEVE 01.06.2020 15:39

Meiner Meinung nach ist es gar keine Organisation. Für mich ist das wie Metal-Fan. Wie will man das verbieten? Wer gehört dazu, wer nicht?

Stefan 01.06.2020 15:45

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1535581)
Meiner Meinung nach ist es gar keine Organisation. Für mich ist das wie Metal-Fan. Wie will man das verbieten? Wer gehört dazu, wer nicht?

Hintergrund wird sein, dass er die Leute mit wenig Aufwand für länger Zeit einsperren können will.

Definition "Antifa" laut Wissenschaftlichem Dienst des Bundestages:
Seite 13:
Bei der so genannten Antifa handelt es sich nach verbreitetem Verständnis nicht um eine bestimmte, klar umgrenzte Organisation oder Vereinigung, sondern um den Oberbegriff für verschiedene, im Regelfall eher locker strukturierte, ephemereautonome Strömungen der linken bis linksextremen Szene. Vor allem auf lokaler Ebene können auch schärfer umrissene und verstetigte Organisationsstrukturen in Gestalt einzelner Gruppierungen vorhanden sein. Eine Subsumtion solcher Antifa-Gruppen unter den strafrechtlichen Vereinigungsbegriff kann nicht pauschal, sondern nur im jeweiligen Einzelfall durch die zuständigen Ermittlungsbehörden unter Einbeziehung sämtlicher insofern relevanter Umstände vorgenommen werden. Soweit aus der Literatur ersichtlich, wurden bislang weder im In-noch im Ausland einzelne Antifa-Gruppierungen als kriminelle oder terroristische Vereinigungen eingestuft.


Dein Vergleich mit "Metal-Fan" trifft es wohl ganz gut.

qbz 01.06.2020 16:06

Bald geht vielleicht eine Bombe vor einer Polizeiwache mit dem Antifa-Logo hoch, mitten im Wahlkampf von Trump. Schliesslich kennt jeder die Methoden, die beim Wahlkampf im Zusammenhang mit dem Reichtsagsbrand 1933 angewendet wurden, der auch kurz vor der Wahl stattfand.

DocTom 01.06.2020 16:13

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1535584)
Hintergrund wird sein, dass er die Leute mit wenig Aufwand für länger Zeit einsperren können will.
...
Dein Vergleich mit "Metal-Fan" trifft es wohl ganz gut.

Das kann / macht der Potus nach den Erfahrungen mit Guantanamo doch eh, oder erwartet ihr da ein anderes Verhalten vom Trump?
Ja, den Vergleich von Jens find ich auch gut, aber das macht die Frage natürlich noch wichtiger. Wen wird Hr. Trump denn dann so diskreditieren lassen? Was kann / will er damit bezwecken?
Strategie wie in den fünfziger Jahren mit "Kommunisten"?

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1535589)
Bald geht vielleicht eine Bombe vor einer Polizeiwache mit dem Antifa-Logo hoch, ...

Hmm, Du meinst, er wiederholt deutsche Geschichte in den USA, um sich an der Macht zu halten?
Erschreckende Vorstellung

qbz 01.06.2020 16:23

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1535591)
Das kann / macht der Potus nach den Erfahrungen mit Guantanamo doch eh, oder erwartet ihr da ein anderes Verhalten vom Trump?
Ja, den Vergleich von Jens find ich auch gut, aber das macht die Frage natürlich noch wichtiger. Wen wird Hr. Trump denn dann so diskreditieren lassen? Was kann / will er damit bezwecken?
Strategie wie in den fünfziger Jahren mit "Kommunisten"?



Hmm, Du meinst, er wiederholt deutsche Geschichte in den USA, um sich an der Macht zu halten?
Erschreckende Vorstellung

Ich meine nur, dass ein Anschlag, sofern er bei der Wahl Trump hilft, für mich im Bereich des Möglichen liegt.

In der Vergangenheit verbreiteten Rechtsextremisten wie alt-right oder 4chan Mitglieder schon Hoaxes bei Twitter inbezug auf die USA-Antifa.
Antifa_(United_States)#Hoaxes
Insofern scheint mir der Tweet von Trump auch eine Einladung an diese Gruppierungen.

Körbel 01.06.2020 16:37

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1535591)
Du meinst, er wiederholt deutsche Geschichte in den USA, um sich an der Macht zu halten?
Erschreckende Vorstellung

Warum nicht.
Hat sich doch damals schon bewährt.

Hat ja auch schon bei ganz anderen Dingen ganz gut funktioniert.

NBer 01.06.2020 18:15

ich finde es reichlich befremdlich die aktuellen proteste der antifa zu unterstellen (mal davon abgesehen, dass ich davon in den USA noch nie gehört habe). natürlich demonstrieren da vll auch antifaleute mit, aber doch eher -zigtausende andere mit einem bestimmten anliegen.

LidlRacer 01.06.2020 18:38

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1535548)
ich erwarte jederzeit diese Meldung aus den usa: "der Potus ordnet an; ab sofort werden die Plünderer in der Nacht gezielt mit scharfer Munition zusammengeschossen. Die Ausgangssperre wird mit jeglicher nötiger Gewalt durchgesetzt"

Dann müssten sie aufpassen, dass sie nicht versehentlich auch ein paar rechtsradikale Trump-Fans erschießen:
Heizen Rechtsextremisten in Minnesota die Stimmung an?
Laut Donald Trump sind es Linksradikale, die die Proteste von Minneapolis zum Gewaltexzess gemacht haben. Jetzt häufen sich Indizien, dass noch ganz andere Extremisten die Wut der Straße nutzen.

qbz 01.06.2020 20:03

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1535591)
......
Hmm, Du meinst, er wiederholt deutsche Geschichte in den USA, um sich an der Macht zu halten?
Erschreckende Vorstellung

Die aktuellen Berichte scheinen meine Spekulationen zu bestätigen, da ein bekennendes Mitglied der Neonazi Three-Percenter mutmasslich das Gerichtsgebäude in Nashville anzündete, wie jetzt SPON berichtet.

Flow 01.06.2020 20:11

Trumps Idee "Terrorisierung der Antifa" scheint sich ja in erster Linie im Rahmen der aktuellen Proteste abzuspielen.
Dazu hatte ich ja gestern bereits einen Thread eröffnet.
Eventuell könnte man den Antifa-Aspekt auch dort diskutieren, um parallele Gespräche zu vermeiden.


:Huhu:

Klugschnacker 01.06.2020 20:37

Die beiden Threads wurden zusammengelegt. :liebe053:

DocTom 01.06.2020 21:59

:Danke: Arne!

das ist alles echt krank, was da drüben passiert!
:(
Tom

Flow 02.06.2020 07:24

Amnesty mahnt zur Mäßigung.
USA: police must end 'excessive' militarised response to George Floyd protests

(Demilitarisierung der Polizei, Deeskalation ...)

------

Trump bläst (zumindest verbal) ins entgegengesetzte Horn und "droht mit Militäreinsatz", laut tagesschau.de

Seit Tagen wüten Proteste in vielen US-Städten. Und seit Tagen ruft US-Präsident Trump die Gouverneure in den Bundesstaaten zu einem härteren Durchgreifen auf. Nun geht er selbst in die Offensive.
US-Präsident Donald Trump hat angesichts der Ausschreitungen bei den Anti-Rassismus-Protesten ein hartes Vorgehen gegen Randalierer angekündigt. In einer Rede im Rosengarten des Weißen Hauses bezeichnete Trump die Ausschreitungen als "Akte von inländischem Terror". Sollten die betroffenen Städte und Bundesstaaten nicht die notwendigen Maßnahmen ergreifen, werde er Soldaten einsetzen "und das Problem schnell für sie lösen". Trump sagte weiter: "Bürgermeister und Gouverneure müssen eine überwältigende Polizeipräsenz zeigen, bis die Gewalt niedergeschlagen ist."


Die vemeintlich "schnelle Lösung" sieht erstmal nach Eskalations-Strategie aus.
Theoretisch sollte das dem Präsidenten bewußt sein.

qbz 02.06.2020 07:47

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1535682)
.......
Die vemeintlich "schnelle Lösung" sieht erstmal nach Eskalations-Strategie aus.
Theoretisch sollte das dem Präsidenten bewußt sein.

D. Trump ruft auch die rechtsradikalen Gruppierungen dazu auf, gegen die Demonstranten vorzugehen, neben der Androhung, das Militär einzusetzen, wobei Rechtsextremisten auch als Provokateure bei den Demonstrationen unterwegs sein sollen, um die Lage zuzuspitzen. Über die Anliegen der Demonstratioen verliert er kein Wort und zeigt absolutes Desinteresse ihnen gegenüber bzw. beschimpft sie. Damit giesst er "Öl ins Feuer" und die Proteste bzw. Unruhen dürften IMHO sich fortsetzen. Zahlreiche Städte haben eine nächtliche Ausgangssperre ausgerufen, sogar New Yorck, Tausende wurden verhaftet. Das ist IMHO schon eine Form eines Krieges gegen die Demonstranten, den, einigen Bildern mit knieenden Polizisten nach zu urteilen, auch nicht alle Polizisten vor Ort zu führen gewillt sind. Die Polizei und Nationalgarde gehen aber mit grosser Brutalität vor, setzen Schlagstöcke, Tränengas, Gummigeschosse, vereinzelt Gewehrschüsse ein.

"Auch sonst ist Trumps Rosengarten-Kriegserklärung ein kaum verklausulierter Aufruf an seine Basis. Er spricht im Zusammenhang mit den Unruhen der letzten Nächte von "professionellen Anarchisten", "Kriminellen", "Antifa". Ihre Handlungen seien "einheimischer Terrorismus".

Klartext: Diese Protestler sind Freiwild - und mit ihnen auch die anderen.

Nicht von ungefähr erwähnt Trump auch kurz den zweiten Verfassungszusatz, der den US-Waffenbesitz garantiert, aber oft nur für Weiße und Rechte als Grundrecht akzeptiert wird. Die scheinbar zusammenhanglose Bemerkung ist ein Wink an die Basis, sich zu bewaffnen gegen die "radikalen Linken".


Trump spielt Diktator

El Stupido 02.06.2020 07:48

Danke @Flow für das Erstellen des Threads!

Ich frage mich nur, ob es exlizit das Bild des sterbenden George Floyd im Startpost braucht. Sicher gibt es im Netz unzählige Versionen in verpixelter Form.

Flow 02.06.2020 08:15

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1535687)
Ich frage mich nur, ob es exlizit das Bild des sterbenden George Floyd im Startpost braucht. Sicher gibt es im Netz unzählige Versionen in verpixelter Form.

Wikipedia führt das Bild im zugehörigen Artikel "Death of George Floyd".
Das ist das, was passierte.
Sehen will man das natürlich nicht so gerne.
Auch wenn das, was in USA nun passiert, wohl weit über diesen Einzelfall hinausgeht, denke ich, darf man auch an George Floyd erinnern, "unverpixelt".

El Stupido 02.06.2020 08:24

Ok, das Wikipedia eben dieses Bild auch zeigt war mir nicht bekannt. Danke für die Info. Sollte ja auch kein Vorwurf sein, nur ein Hinweis.
Wenn ich das Bild sehe wird mir speiübel, ich finde das echt beklemmend.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe zeigte die Tagesschau z.B. in den ersten Tagen kurze Sequenzen des Videos unverpixelt. Zeigt man es nun erneut - als Rückblende zum Hintergrund - dann verpixelt.

Stefan 02.06.2020 08:48

NZZ: Die Ausbildung zum Polizisten dauert in den USA durchschnittlich gerade einmal 19 Wochen
Die Proteste in den USA werfen ein Schlaglicht auf die Polizeiausbildung. Warum reagieren amerikanische Polizisten oft so brutal – und wieso schützt das Gesetz dieses Verhalten?

Vicky 02.06.2020 08:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1535686)
D. Trump ruft auch die rechtsradikalen Gruppierungen dazu auf, gegen die Demonstranten vorzugehen, neben der Androhung, das Militär einzusetzen, wobei Rechtsextremisten auch als Provokateure bei den Demonstrationen unterwegs sein sollen, um die Lage zuzuspitzen.

Trump spielt Diktator

Genau das passiert inzwischen auch. Twitter

Ich bin absolut sprachlos und geschockt.

El Stupido 02.06.2020 09:03

Zu diesem Thema (rechtes Lager bei den Protesten) auch ein weiterer Artikel des Spiegel:

Heizen Rechtsextremisten in Minnesota die Stimmung an?

keko# 02.06.2020 09:47

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1535699)
....
Ich bin absolut sprachlos und geschockt.

Spaltung der Gesellschaft(en) schreitet voran. An Auslösern wie dem Tod von George Floyd kommt es plötzlich und hässlich zum Vorschein. Corona wird das meiner Meinung nach beschleunigen, auch in DE.
Trump ist keine Singularität. Wir haben in Europa ähnliche Populisten, die Neuen Rechten und in DE die AfD, die fest im Sattel sitzt, den Brexit, hatten die Euro-Krise, die Flüchtlingskrise.
Für mich als politisch interessierten Laien sind das interessante Zeiten, wenn auch nicht die, die ich mir wünsche.
(wie immer poste ich nur meine persönliche Meinung, ich mag mich irren)

Nobodyknows 02.06.2020 10:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1535710)
...Trump ist keine Singularität. Wir haben in Europa ähnliche Populisten, die Neuen Rechten und in DE die AfD, die fest im Sattel sitzt...
(wie immer poste ich nur meine persönliche Meinung, ich mag mich irren)

Ich denke man weiß hier im Forum, dass ich die AfD nicht für ganz ungefährlich halte.
Aber der Unterschied zwischen USA und Deutschland: In Deutschland sitzt die AfD (bei sinkenden Umfragewerten) in der Opposition und nicht im Kanzleramt. Im Weißen Haus hingegen... :Kotz:

Gruß
N. :Huhu:

Bleierpel 02.06.2020 10:07

Die Spaltung der USA ist ja ein (fast) jahrhunderte altes Thema, sie kommt immer wieder bei besonderen Ereignissen hoch. Neu ist, daß der erste Mann des Staates Öl in's Feuer gießt.

Trump hatte geholfen, daß die US-Wirtschaft brummte (ob wegen ihm, mit ihm, warum auch immer), bis Corona kam. Das ist nun vorbei. Die Armut und der Unmut wachsen, noch ein George Floyd könnte das Fass zum Überlaufen bringen...

Nur, wie wird es weiter gehen? Was passiert, wenn die unterschiedlichen Lager aufeinander prallen und es bei solchen, dann wohl gewalttätigen Auseinandersetzungen, Tote geben wird? Bürgerkrieg? Schlichtung von Oben wird es ja nicht geben...

keko# 02.06.2020 10:08

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1535715)
Ich denke man weiß hier im Forum, dass ich die AfD nicht für ganz ungefährlich halte.
Aber der Unterschied zwischen USA und Deutschland: In Deutschland sitzt die AfD (bei sinkenden Umfragewerten) in der Opposition und nicht im Kanzleramt. Im Weißen Haus hingegen... :Kotz:

Gruß
N. :Huhu:

Als ich jung war, hieß es oft, dass wir der USA 10-15 Jahre hinterher sind. Damals war das eher als Nachteil gedacht, soweit ich mich erinnere. Heute sehe ich dieses "Hinterher" als große Chance ;)

keko# 02.06.2020 10:13

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1535717)
Die Spaltung der USA ist ja ein (fast) jahrhunderte altes Thema, sie kommt immer wieder bei besonderen Ereignissen hoch. Neu ist, daß der erste Mann des Staates Öl in's Feuer gießt....

Umso bemerkenswerter, dass er deomkratisch gewählt ist und viele Anhänger in den USA hat.


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