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Braucht man wirklich ein Zeitfahrrad?
Liebes Forum,
ich stelle die Frage für eine Freundin. Sie macht schon längere Zeit olympische Distanzen und möchte sich jetzt an die Mitteldistanz und in 2-3 Jahren auch an die Langdistanz wagen. Bis jetzt hat sie nur ein gutes Rennrad. Sie landet in ihren Wettkämpfen meist im guten Mittelfeld ihrer AK, sie trainiert durchaus ambitioniert. Sie will in ihren Wettkämpfen so gut es ihr möglich ist abschneiden, nur irgendwie zu finishen ist ihr zu wenig, aber ein AK-Sieg muss es auch nicht sein. Nach Hawaii will sie nicht, behauptet sie zumindest ;) Nun die Frage: macht für die längeren Distanzen unter ihren Vorraussetzungen ein TT wirklich Sinn oder reicht ein "umgebautes" Rennrad. Die Meinungen von Bekannten und im Netz gehen sehr weit auseinander: Die Befürworter: braucht man für längere Distanzen unbedingt. Natürlich ist man schneller, aber es schont auch die Beine fürs Laufen. Rennrad "umbauen" geht, bleibt aber immer ein Kompromiss. Die Gegner: braucht kein Mensch. Ist nur was für Materialfetischisten. Der Großteil der AKler kann gar nicht die die ganze Zeit in Aeroposition fahren und daher ist der Zeitgewinn minimal. Umgebautes RR reicht vollkommen. Sie selbst muss nicht unbedingt ein TT haben. Sie findet sie teuer und hässlich. Aber sie will auch nicht Geld in einen "Umbau" des Rennrads investieren wenn das nix Ordentliches wird. Also was sagt ihr? TT ja oder nein? Wenn nein, in was sollte sie bei ihrem RR sinnvollerweise investieren? Vielen Dank und LG, Sky |
Hat sie schon nen Lenkeraufsatz? Der bringt mit Abstand am meisten und ein m.E. sehr guter kostet in China knapp 30 €.
Evtl. ne Sattelstütze dazu, die den Sattel weiter vor bringt. Alles andere erscheint mir ziemlich sinnarm, wenn sie nicht von sich aus einen starken Drang dazu hat. |
Wenn sie wie du schreibst "so gut wie möglich" abschneiden will hilft es wohl nix.
Dann ist ein Zeitfahrrad mit schnellen Laufrädern sinnvoll. |
Ist das RR jetzt schon umgebaut oder nicht. Das ist mir nicht ganz klar.
Wenn man dann kein ZF kauft, sollte man schon das RR umbauen, sodass man die optimale Aeroposition fahren kann. Rennrad fahren ist nämlich nichts anderes als Luft verdrängen. Nach Umbau gibt es praktisch keinen Unterschied mehr. Man muss bis totaler ZF-Emulation wohl viel machen, inkl. nach vorne gekröpfte Sattelstütze und so. Und ob man die Aeroposition bis zum Ende halten kann hat nichts mit dem Rad an sich zu tun, vielmehr mit der eingestellten Aeroposition und vielleicht noch mehr mit dem Anzahl von Trainingsstunden eben in dieser Aeroposition. |
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Nee, im ernst. TT ist teuer, damit will man auch schön schnell fahren und sich wohlfühlen. Wenn RR vorhanden würde ich erst am Renner mit Aufsatz, anderer Sattelstütze etc.. die Sitzposition optimieren. Z.B. mit Foto im berüchtigten äh bekannten Thread hier. Erst wenn man seine Position gefunden hat würde ich ins TT investieren. Einfach 1:1 die Größe vom RR übernehmen kann passen, kann aber auch in die Hose gehen, und das wäre überaus ärgerlich. Auf Dauer halte ich bei Ambitionen auf MD und LD (bzw. allem mit Windschattenverbot) ein TT für eine gute Investition. |
Wenn deine Freundin Ambitionen hat und irgendwann feststellt das alle anderen vor ihr ein TT fahren wird sich das von alleine regeln.
Wichtig ist eine gute Position und das der Rahmen passt, das sind zunächst mal 2 Punkte die nichts damit zutun haben ob das jetzt ein teures oder günstiges TT ist. |
Der Hauptnachteil eines umgebauten Rennrads ist für meinen Geschmack, dass man dann kein Rennrad mit entspannter Sitzposition mehr hat.
Für die langen GA1-Ausfahrten oder Touren in der Gruppe würde mich das nerven. Ich finde daher, als Triathlet hat man am besten beides. :Blumen: |
ich habe meine hawaiiquali mit stahlrahmen und tri-.aufsatz geholt. und das als durchschnittlicher radfahrer.
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Nach meiner Knie-Op habe ich mich von meinem TT getrennt, da ich nicht mehr wirklich viele Triathlons machen würde. Inferno wegen wenig echtem Laufen und mittlerweile wieder ab und zu eine Sprintdistanz. Auf meinem Rennrad habe ich einen Auflieger und habe meinen Triathlon-Sattel auf eine Profile FastForward montiert. Ist in 2 Minuten auf den anderen Sattel mit Stütze umgebaut für eine bequeme Rennrad-Position, lässt sich aber auch mit der FastForward noch in Oberlenkerhaltung fahren. Für noch ein TT lohnt es sich bei mir halt nicht und ich fahre mit dem RR auch eine vernünftige, meinem Alter angemessene Triathlon-Position. Den Auflieger kann ich dank DI2-Steckern auch schnell demontieren.
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per Postkarte oder ? |
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Redshift an Sitz und Lenker, ggf. Di2 mit Schaltern im Aufsatz, Aero-Laufräder und/oder Scheibe hinten, fertig iss die Laube. Wie Faris so schön sagt: 'n bissl Reintreten soll auch helfen'. |
Der Unterschied zwischen einem konkurrenzfähigem Triathlonrad und einem Rennrad ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht nur der Aeroaufssatz und ein weiter vorne montierter Sattel.
Am Triathlonrad hat man andere oder anders positionierte Trinkflaschen, eventuell eine Gelbox, einen anderen Lenker und andere Laufräder. Vielleicht auch noch andere Schläuche und Reifen. Das alles zusammen macht das Bike schnell und brauchbar für lange Wettkämpfe, auf die man sich intensiv vorbereitet. An allen diesen Punkten spart man einige Watt. Das läppert sich zusammen. Pfeift man auf alle diese Features, kann man so eine Büchse natürlich leicht mit einem Rennrad plus Aufsatz nachahmen, da bin ich ganz Lidls Meinung. Vielleicht wäre es eine Idee, sich auf dem Gebrauchtmarkt zu versorgen? :Blumen: |
Wenn man ein Triathlonrad fahren kann, macht es natürlich schneller. Aber wenn nicht, ist es einfach nur unbequem und bei Wind und hügeligem Profil zudem sehr eine sehr wackelige Angelegenheit, so meine Erfahrung. Ich hatte mal eins und habe es zugunsten eines guten Renners wieder verkauft. Auflieger drauf (für flache, windige Stücke), passt. Damit überhole ich durchaus mal Leute mit teuren Zeitfahrrädern, die keinen Berg hoch kommen:Lachen2:
Erstmal ein geliehenes/gebrauchtes TT testen, meine Meinung. Grüße an die Dame: ich finde die Dinger auch furchtbar hässlich |
Klick -> Mind and engine matter most! I raced & won 1st Ironman with road bike & 'regular' wheels :)
Gruß N. :Huhu: (...fährt Rennrad mit Auflieger...und wartet noch auf den Sieg) :) |
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mit einem "angepassten" Rennrad mit Auflieger, anderer Sitzposi (Sattel vor etc.), Aerolaufräder und Aerohelm kommt man schon ganz nahe an ein TT-Bike heran.
Aber wenn es um die letzten Sekündchen geht, dann kommt man um ein TT-Bike nicht herum.....:) Aber wenn es Ihr sowieso nicht gefällt, ist der nicht zu verachtende "Placebovorteil" vom TT-Bike sowieso schonmal nicht vorhanden :Cheese: Grüße |
Es macht einfach Spaß, zusätzlich ein Zeitfahrrad zu haben :Liebe:
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Schnittige Räder und schnelle Reifen kann man auch auf ein Rennrad montieren und ich sehe keinen Grund, overdressed und mit nem 10Mille-Hobel aufm Dorftriathlon aufzukreuzen. Die wirklich gefährlichen Typen in dieser Liga sind doch die GanzjahresmitmRadzurArbeitfahrer die mit ihrem Trekkingrad und in Birkenstock reintreten wie vom Jenseits Geschickte. Da seh ich lieber aufm Stahlrenner alt dagegen aus, sonst lachen die sich noch bis zum Sanktnimmerleinstag schlapp über die Wurst mitm Plastehobel, die sie niedergemetzelt haben. |
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Als ich mein Rennrad nach meinem ersten Triathlon umgebaut hatte, habe ich mir ein gebrauchtes RR noch dazu gekauft, weil mir die normale Rennradposition, für die erwähnten langen Gruppenausfahrten gefehlt hat und im Bergischen macht ein RR widerum mehr Spaß als ein TT (auch wenn die Unterschiede nur gering sind). Das umgebaute RR (Sattelstütze, Aufsatz, negativ-Vorbau, Basislenker, TT-Endschalthebel) bin ich die ersten sechs Jahre in WKs gefahren. Die Position habe ich später beim TT 1zu1 übernommen. Wenn ich mit dem TT schneller bin, dann nur marginal. Also der große Vorteil ist für mich einfach, das passende Rad für den jeweiligen Einsatzzweck zu haben. Hier im mittelrheinländischen Winter kann man z.B. auch (die meiste Zeit) noch RR fahren. Da hätte ich mit dem TT auch keine Lust zu. |
Für mich war der entscheidende Grund für ein TT-Rad (preiswertes Cervelo P2), als ich schwerpunktmässig Langdistanz absolvieren wollte, weil sich da der Zeitvorteil halt aufsummiert. Bis zur MD bin ich jeweils mit einem RR und kurzen Aufleger gefahren und war damit sehr zufrieden gewesen. Als grössten Nachteil des RR mit Aufleger empfand ich das Umgreifen beim Schalten. D.h. ich würde die Entscheidung vom Budget, der Distanz und möglichen Platzierungsambitionen abhängig machen.
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Ja
Super-4 Zeichen-pimpf |
Der Vorteil des Triathlon Rahmens (nicht des Zeitfahrhobel) ist die Möglichkeit, eine halbwegs aerodynamische Position über mehrere Stunden bequem fahren zu können. Also macht diese Sorte Bike genau dann Sinn, wenn man eben das sucht. Auf einem Renner kann man halbwegs aerodynamisch sitzen, aber nicht ewig bequem und auf einem Zeitfahrbolide sitzt man noch weniger bequem, aber dafür noch Aerodynamischer.
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Regel No. 12
"The correct number of bikes to own is n+1.While the minimum number of bikes one should own is three, the correct number is n+1, where n is the number of bikes currently owned. This equation may also be re-written as s-1, where s is the number of bikes owned that would result in separation from your partner." Quelle: http://www.velominati.com/
Wie kann es sein, dass dies erst bei #25 kommt? :Huhu: :cool: :Cheese: |
Das kommt erst bei Post 25 weil die 24 Vorredner davon ausgingen, das diese Formel jedem bewusst war...
😜 |
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Klar...bequem. Aber das wahre Leben findet nun einmal außerhalb der Komfortzone statt. :Cheese: Gruß N. :Huhu: |
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also, mein TT hat keine 10 Teuro gekostet und ich habe einfach Spass drann...was andere von mir denken ist mir sowohl bei normalen Fahrten oder auf dem Wettkampf wurscht...... Ich finde TT sehen einfach Geil aus und da ich spassgesteuert bin, habe ich auch viel Spass aufm TT....und wenn einer lacht, der mich niedergemetzelt hat ist es ein Arschloch....keiner kennt die Hintergründe des anderen und ich finde es gehört einfach zum guten Ton, jeden und jede Leistung zu respektieren, ich weiß, das fällt gerade hier vielen schwer.... |
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Aber im "echten" Leben? ;) Gruß N. :Huhu: |
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Früher beim Windsurfen gab es das gleiche Phenomen, meine Ausstattung war nicht wirklich die beste und es gab andere , die nur das beste hatten, aber nicht wirklich prickelnd surfen konnten, auch da hab ich das akzeptiert, das waren ja trotzdem nette Kerle, halt mit Familie, wenig Zeit, viel Geld, wenig Talent, Verletzung, was auch immer... Genau solche Leute finden sich in jeder Sportart wieder... |
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:Lachanfall: So isses. Zumindest manchmal. :Cheese: |
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Ich wette Du kommst selbst drauf. :Blumen: |
Bitte bleibt beim Thema. Dies ist kein Thread für Gesellschaftskritik oder Erörterungen des allgemeinen Umgangs miteinander.
:Blumen: |
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Gruß N. :Huhu: |
On Topic ( oder Tonic?:cool: ):
Nein, TT braucht man imho nicht (zwingend). ;) Aber geiler (und wohl etwas schneller) ist es schon. :) |
Hier mal die Sichtweise einer Frau (um die es letztendlich hier ja geht ;-)):
Ich bin meine ersten beiden Triathlonsaisons auf einem 11 Jahre alten Giant TCR gefahren; bestmöglichst zurechtgemacht (Auflieger, Sattelstütze), und hab auch Mitteldistanzen damit gemacht. Ergebnisse auch immer irgendwo im Mittlefeld meiner AK. Es zeichnete sich von Anfang an allerdings auch ab, dass das Radfahren meine beste Disziplin ist, und dann hat mir Anfang letzten Jahres mein Mann ein Speedmax bestellt (das "Einsteigermodell"). Ich selbst hätte es absolut nicht für nötig gehalten, und hätte mir nie im Leben eines gekauft... bis die erste Ausfahrt kam. Auch wenn wir gefühlt aus dem Giant das Optimum an Zeitfahrfähigkeit herausgehotl hatten: das waren Welten. Vieles sicherlich auch psychisch bedingt; auf so einem Teil zu sitzen macht einfach Spaß; aber auch vom Fahrgefühl war es komplett anders. Letztendlich war ich auch froh, den Auflieger vom Rennrad wieder abmachen zu können (stört mich optisch auf einem Rennrad auch sehr), und den Sattel wieder nach hinten zu schieben. Damit waren dann auch Radmarathons kein Problem, die ich mit dem umgebauten Rennrad eher ungern gefahren wäre. Allerdings muss ich in meinem Fall auch dazu sagen: so ein Einsteiger-Triathlonrad weckt dann doch auch Begehrlichkeiten: mittlerweile sind noch andere Laufräder und eine Scheibe dazugekommen. So ein Teil mit angezogener Handbremse zu fahren ist halt auch nur halb so spaßig. Ich bin im Nachgang also sehr sehr froh, dass ich das Teil besitze, und da ich mittlerweile auch Einzelzeitfahren recht ambitioniert mache, mag ich mir es mit einem umgebauten Rennrad gar nicht mehr vorstellen. Auch aus praktischen Gründen bin ich froh zwei Räder zu haben. Das Zeitfahrrad steht in der Regel die meiste Zeit auf der Rolle, während das Rennrad immer für Aussfahrten parat steht. |
In der Regel wird man auf einem Triathlonrad am besten eine triathlontypische und angemessene Position einstellen können und am Ende auch noch ein Rad haben, was sich angenehm fährt.
Mit einigen Tricks kann man auch das eine oder andere Rennrad modifizieren. Aber meistens ist der Einstellspielraum begrenzt (dann jommt man vielleicht gar nicht in eine gute Position) oder/und das Rad fährt dann hinterher auch seltsam. Für ab und zu ist das vielleicht ausreichend. Wenn man so ein Rad öfter fahren will, bietet es sich meistens an ein Rad zu nehmen, was dafür gedacht ist. Aerogewinne von Aerorahmen halten sich in Grenzen. Das ist nicht der ausschlaggebende Punkt. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:33 Uhr. |
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