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-   -   Innenpolitik: Neuwahlen und die Grünen in der Verantwortung (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=46305)

Trimichi 04.06.2019 05:54

Innenpolitik: Neuwahlen und die Grünen in der Verantwortung
 
Guten Morgen liebe Forist*en,

gestern war in den Nachrichten von vorgezogenen Neuwahlen in Zusammenhang mit den Zerwürfnissen die große Koalition betreffend die Sprache. Nahles (SPD) ist zurückgetreten und auch Kramp-Karrenbauer als designierte Nachfolgerin von Merkel (CDU) wurde in Frage gestellt.

Sowohl ARD und ZDF Korrespondet*en stimmen darüber überein, dass die große Koalition möglicherweise nicht mehr bis Weihnachten Bestand haben könnte. Eine Neuorientierung der SPD und die damit verbundene Suche nach Führung und Thema kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in der CDU/CSU die Zerwürfnisse fortbestehen. Ist die bisherige Regierung am Ende? In den Nachrichten war von einer neuen Ära die Rede, wobei die Hinzufügung "niemand wüsste so genau, wie diese aussieht" nicht ausgespart wurde vor dem Hintergrund, dass die Grünen aktuell stärkste, politische Kraft in Deutschland sind.

Es drängt sich die Frage auf, ob die Grünen Verantwortung übernehmen können und ihrem Leitthema einer klimafreundlichen Partei treu bleiben, falls die vermeintlich frischen, jungen Kräfte innerhalb der SPD und der CDU/CSU nicht etwa Wählerstimmen auf sich vereinen können. Nicht nur innenpolitisch. Merkel gilt als mächtigste Frau der Welt. Wer kann Trump, Putin, Erdogan, Assad, Dutere, Maduro usw. (demokratisches) Paroli bieten? Können europäische Werte wie Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit, ein Miteinander statt ein Gegeneinander, sowie die Vorreiterrolle Deutschlands als Klimanation, kann Europa mit Deutschland als Lokomotive, angesichts einer Welt "die sich im Chaos befindet", weiterhin für Stabilität sorgen?

In Asien hat das Wort Krise eine zweite Bedeutung. Krise steht auch für Chance. Die Europawahlen hierzulande haben gezeigt, dass, vor allem jüngere Jahrgänge betreffend, wenig Interesse an einem "weiter so" verspürt wird. Sollte es zu Neuwahlen kommen müssen und würden die Grünen stärkste Kraft werden, wäre diese Partei in der Lage Verantwortung zu übernehmen? Womöglich ist es doch noch nicht zu spät für unseren Planeten.

Was würde sich unter Federführung der Grünen ändern?

LG,
M. :Blumen:

ThomasG 04.06.2019 06:03

Für mich können die Grünen nur dadurch zeigen, dass sie sich gewandelt haben, indem sie sich der Linken annähernd und sich stark darum bemühen mit ihr politisch etwas zu erreichen.
Das könnte man dann evt. auf eine Zusammenarbeit mit der SPD ausweiten, aber zuvor müsste diese in meinen Augen ebenfalls zeigen, dass sie sich tatsächlich geändert hat.
Mal gespannt, ob was in der Art echt passiert ;-).

FlyLive 04.06.2019 06:06

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456085)

Was würde sich unter Federführung der Grünen ändern?

:

Meine persönliche und derzeitige Meinung - ich denke, es würde sich deutlich weniger ändern als man sich als Grüner wünschen würde.

Den einen Schalter, den man umlegt gibt es nicht. Es müssten tausende Schalter umgelegt werden und manche , besser gesagt die meisten, lassen sich nicht sofort umlegen, weil eben auch andere Dinge daran hängen.

Im Zweifel ist man sich selbst am nächsten. Es wird also niemand seinen sicheren Arbeitsplatz opfern, niemand freiwillig leben wollen, wie in vorindustriellen Zeiten und niemand auf komfortable Heizungen, Hausbauweisen, Fortbewegungsmittel verzichten ...... wollen.

Mit grüner Regierung kann man lediglich erwarten, das man Dinge auf den Weg bringt.
Für Probleme wie den Klimawandel, sehe ich schwarz. Die Zeit scheint nicht auszureichen um künftige Klimaprobleme einzudämmen.
Es bleibt sich darauf vorzubereiten und einzustellen.
Ich persönlich brauche in den nächsten zwanzig Jahren eine neue Bedachung für das kleine Haus. Ich werde mich nicht für schöne Ziegel entscheiden, sondern meinen Blick auf Sturmfestigkeit legen. Das als beispiel.

6:00 Uhr - ich bin dann mal laufen :cool:

Nobodyknows 04.06.2019 06:44

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456085)

Was würde sich unter Federführung der Grünen ändern?

LG,
M. :Blumen:

Strom, Benzin und Diesel (und damit alles) würden teurer werden.

Es käme öfter als bisher zur brachialen Umsetzung einer vermeintlichen Verkehrswende, in dem Kommunen den motorisierten Individualverkehr hemmungslos behindern, z. B. durch die Reduzierung von zwei auf eine Fahrspur.

Das Dosenpfand würde erhöht werden, wodurch auch die berühmten, Pfandbehältnisse sammelnden Rentner profitieren würden.

Der angewendete Wahnsinn in Sachen Gebäudedämmung und energetischer Sanierung würde verschärft werden.

Der Betrieb von Kaminöfen und Holzfeuerung (Pellets, etc.) wäre nur noch sehr eingeschränkt möglich.

In Schulen würde in der Pause statt "Schulmilch" durch den/die Facilitymanager*in (aka "Hausmeister") Hafer- und Sojadrink verkauft werden.

Gestärkt durch ein neues Selbstbewußtsein der radikaleren Grünen, gäbe es mehr Mahnwachen vor Metzgereien, Flughäfen, Würstchenbuden, Autohändlern,... :Cheese:

Es gäbe in Behörden, Schulen und Ämtern keine Weihnachtsfeiern mehr um nicht-christliche Bürger*innen nicht zu diskriminieren.
...

Gruß
N. :Huhu:

Triasven 04.06.2019 07:37

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456085)
Guten Morgen liebe Forist*en,

Was würde sich unter Federführung der Grünen ändern?:

Ganz schön viel Polemik am Morgen.

Am besten hat mir gefallen, dass der 4. grösste Waffenexporteur der Welt ein Anker für Stabilität und moralischer Grundwerte sei.

Wie stehen die Grünen eigentlich dazu?

qbz 04.06.2019 07:49

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456085)
.......
Was würde sich unter Federführung der Grünen ändern?
........

Betrachtet man die Ergebnisse der damaligen grünen Regierungsminister zwischen 1998-2005 (Kabinett Schröder I und II), weiss man, was bei einer CDU-FDP-Grünen Regierung mit "realpolitischen" Parteigrünen zu erwarten sein wird. Statt weisses Plastik schwimmt dann grünes in den Meeren, statt braune Panzer fahren grüne bei den Auslandsbundeswehreinsätzen und auf den Lebensmitteln bei Aldi und Lidl steht der zur Herstellung benötigte Verbrauch von Insektiziden und ein grüner Punkt und statt Hartz IV nennt sich die Grundsicherung dann Grundeinkommen. ;)

Helmut S 04.06.2019 07:53

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1456100)
Am besten hat mir gefallen, dass der 4. grösste Waffenexporteur der Welt ein Anker für Stabilität und moralischer Grundwerte sei.

Wo steht das denn gleich nochmal? Konnte es nicht finden. Danke :Blumen:

Nobodyknows 04.06.2019 07:58

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1456104)
Wo steht das denn gleich nochmal? Konnte es nicht finden. Danke :Blumen:

Das mit den Waffen steht hier:
https://www.tagesschau.de/ausland/si...ier_pos-0.html

Das mit dem "Anker für Stabilität und moralische Grundwerte" steht zwischen den Zeilen.

Gruß
N.

Trimichi 04.06.2019 08:23

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1456094)
Strom, Benzin und Diesel (und damit alles) würden teurer werden.

Es käme öfter als bisher zur brachialen Umsetzung einer vermeintlichen Verkehrswende, in dem Kommunen den motorisierten Individualverkehr hemmungslos behindern, z. B. durch die Reduzierung von zwei auf eine Fahrspur.

Das Dosenpfand würde erhöht werden, wodurch auch die berühmten, Pfandbehältnisse sammelnden Rentner profitieren würden.

Der angewendete Wahnsinn in Sachen Gebäudedämmung und energetischer Sanierung würde verschärft werden.

Der Betrieb von Kaminöfen und Holzfeuerung (Pellets, etc.) wäre nur noch sehr eingeschränkt möglich.

In Schulen würde in der Pause statt "Schulmilch" durch den/die Facilitymanager*in (aka "Hausmeister") Hafer- und Sojadrink verkauft werden.

Gestärkt durch ein neues Selbstbewußtsein der radikaleren Grünen, gäbe es mehr Mahnwachen vor Metzgereien, Flughäfen, Würstchenbuden, Autohändlern,... :Cheese:

Es gäbe in Behörden, Schulen und Ämtern keine Weihnachtsfeiern mehr um nicht-christliche Bürger*innen nicht zu diskriminieren.
...

Gruß
N. :Huhu:

Du schon wieder :Huhu: Der Thread ist ernst gemeint! Was wird?

Aber guck` Du mal Andreas Reebers. Was wollen die Grünen eigentlich - long version. Zum genießen? ;) Aktueller denn je?

link zu Andreas Reebers Podcast you youtube: https://www.youtube.com/watch?v=hpRsNI1JCHQ

LG
M. :Blumen:

Nobodyknows 04.06.2019 08:32

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456111)
Du schon wieder :Huhu: Der Thread ist ernst gemeint! Was wird?

LG
M. :Blumen:

Zweifelst Du etwa daran, dass bei einer Bundesregierung mit grüner Beteiligung die Energiesteuer angehoben wird? :Cheese:

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi 04.06.2019 08:57

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1456113)
Zweifelst Du etwa daran, dass bei einer Bundesregierung mit grüner Beteiligung die Energiesteuer angehoben wird? :Cheese:

Gruß
N. :Huhu:

Ich bitte darum.

Zu Deiner Kaminofentheorie: Kaminöfen sind CO2-neutral. Diejenigen, die es nicht sind, können via Filter nachgerüstet werden. Letzteres kommt sowieso. Dein Bezirkskaminkehrermeister wird Dich beraten. :Cheese: Unter uns, ich hole mein Holz aus dem Wald. Dieses Waldstück Truppenübungsplatz gehört heute der Firma Diehl und auch Diehl Defence https://www.diehl.com/defence/de/ Ich darf dort Holz 'rausholen (Totholz und Astholz) soviel ich will. Und nein, ich zweifele daran, dass die Grünen Holz, welches die Bevölkerung im Wald sammelt, besteuern. Da könnte man ja dann auch gleich noch Pilze mit besteuern und was Dir sicherlich missfiele wäre dann, dass Deine geliebten Walderdbeeren auch besteuert werden würden. Mit Tipp daher an Dich: kauf' Dir einen Schrebergarten im Grünen. Dort kannst Du Erdbeeren anbauen, auch mit Gewächshaus wahlweise zum Wintergarten aufgerüstet mit ordentlich Solarpanels darauf, so dass Du auch im Winter nicht auf Erdbeeren verzichten musst. ;)

Itchybod 04.06.2019 09:16

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456122)
Ich bitte darum.

Zu Deiner Kaminofentheorie: Kaminöfen sind CO2-neutral. Diejenigen, die es nicht sind, können via Filter nachgerüstet werden.


Welche Filter entfernen CO2 aus Kaminabgasen?
Könnte man die nicht auch in Autos einbauen?

:Lachanfall: :Lachanfall:

Trimichi 04.06.2019 09:42

Zitat:

Zitat von Itchybod (Beitrag 1456130)
Welche Filter entfernen CO2 aus Kaminabgasen?
Könnte man die nicht auch in Autos einbauen?

:Lachanfall: :Lachanfall:

Spezielle Filter, die den Feinstaubausstoß der Kaminöfen reduzieren, sollten die Kaminöfen nicht den geltenden Normen entsprechen. Der Kaminofen wir also vom Bezirkskaminkehrermeister dahingehend geprüft. In Bälde müssen Öfen, die diesen Normen nicht entsprechen, nachgerüstet werden. Solche speziellen Filter für Kaminöfen, die ins Ofenrohr eingebaut werden müssen, kosten derzeit noch 1-2T EUR, sollten aber wegen der in Zukunft gesteigerten Nachfrage kostengünstiger werden. Dein Schornsteinfeger wird Dich beraten. :cool:


Nachdem nun N.s :Huhu: Sarkasmus erschlagen sein sollte, können wir gerne wieder on topic diskutieren, auf die innenpolitische Entwicklung eingehen oder auch Beobachtungen der allgemeinen Lage kommentieren. Wer füllt das Machtvakuum, welches Seehofer und Merkel, früher oder später, besser früher als später imho, hinterlassen werden? AKK hat wohl abgeloost nicht nur wegen des Youtubers Rezo, die Grünen sind stärkste Kraft aktuell. Macht die GroKo so weiter? Davon ist auszugehen, da Merkel nicht zurücktreten wird und die SPD sich an die Macht klammert ohne Themen zu bieten. Wird Europa auch mit Blick auf den sog. "rechten Rand " auf der politischen Landkarte in Deutschland instabil?

Wer will das Lotsen der Lokomotive als Grünenpolitiker übernehmen? Welche Personen kämen für ein Kabinett in Betracht? Wer könnte Deutschland als grüner Kanzler regieren?

Nobodyknows 04.06.2019 09:44

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456122)
...Unter uns, ich hole mein Holz aus dem Wald...

Gegenwärtig ist das Heizen mit festen Brennstoffen wie Holz die größte Quelle gesundheitsschädlicher Ruß- und Feinstaubpartikel in Europa. Kaminöfen und andere sogenannte Einzelraumfeuerungsanlagen sind häufig veraltet, werden falsch befeuert und ineffizient betrieben. Sie tragen deshalb besonders stark zur Luftbelastung bei.

Gruß
N. :Huhu:

captain_hoppel 04.06.2019 11:46

was mich derzeit an der Debatte bzw. am "grünen Hype" am meisten aufregt ist, dass so viele auf den grünen Zug aufspringen und mit ihrer Stimmabgabe für die Grünen sich eine Art grünes Gewissen "erkaufen".
Gemäß dem Motto: "Ich lebe mein Leben genauso weiter wie bisher, aber die Politik muss unbedingt was für die Umwelt tun."
Das ist für mich wirklich nur schwer zu ertragen :-(

Gozzy 04.06.2019 12:57

So viel zum Thema die Grünen.

https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-11862336.html

Auch wenn dies schon länger her ist...und leicht polemisch aber dann passt es auch schon wieder zu den Grünen...

MattF 04.06.2019 13:32

Zitat:

Zitat von hoppelhase1973 (Beitrag 1456186)
was mich derzeit an der Debatte bzw. am "grünen Hype" am meisten aufregt ist, dass so viele auf den grünen Zug aufspringen und mit ihrer Stimmabgabe für die Grünen sich eine Art grünes Gewissen "erkaufen".
Gemäß dem Motto: "Ich lebe mein Leben genauso weiter wie bisher, aber die Politik muss unbedingt was für die Umwelt tun."
Das ist für mich wirklich nur schwer zu ertragen :-(

Bei Stimmabgabe für alle anderen Parteien ist das aber genauso. Da sagt der Wähler auch mach mal.

Gozzy 04.06.2019 13:54

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1456216)
Bei Stimmabgabe für alle anderen Parteien ist das aber genauso. Da sagt der Wähler auch mach mal.

Es ging, glaube ich, eher um die Heuchelei dahinter da Umweltschutz momentan sehr präsent ist.


(Wobei Heuchelei etwas übertrieben ist, mir fällt leider keine abgeschwächte Form zu Heuchelei ein)


Edit: Ich habe noch keinen Kommentar gehört wie "ich fördere den Liberalismus, ich wähle jetzt gelb" (Sorry auch wieder polemisch)

MattF 04.06.2019 14:01

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1456217)
Es ging, glaube ich, eher um die Heuchelei dahinter da Umweltschutz momentan sehr präsent ist.

Eben bei den anderen Parteien wird auch geheuchelt.

Bei der FDP wird verlangt, dass das Vermögen steigt aber bitte alles ganz legal (oder sich nicht erwischen lassen).
:cool: :cool:

qbz 04.06.2019 14:49

"Es wurden schon viele schlaue Sätze über die Grünen geschrieben. Der wohl schlauste stammt ausgerechnet von der Ex-Grünen Jutta Ditfurth, die einst sagte: „Alle Parteien machen ihren Wählern was vor, aber es gibt keine Partei, die eine so grandiose Differenz zwischen ihrem Image und ihrer Realität hat wie die Grünen“. Und dies ist sogar bei der ehemaligen Kernkompetenz der Grünen der Fall. Sicher – wenn man sich „nur“ das Programm anschaut, so wirkt die Umwelt- und Klimapolitik der Partei im Vergleich zu vielen anderen Parteien (außer der Linken) schon fast radikal. Wenn da nicht diese „grandiose Differenz“ zwischen Programmatik und Realpolitik wäre.
........
Während die SPD bis heute bei Wahlen unter den Folgen der von ihr zusammen mit den Grünen verantworteten Agenda-Politik samt Hartz IV leidet, nimmt man den Grünen ihre neoliberale Linie erstaunlicherweise nur sehr selten krumm. Dabei haben 2003 auch 90% der Grünen-Abgeordneten für die Agenda 2010 gestimmt, die nie nur ein „Schrödersches Projekt“ war, sondern stets von den Grünen mitgetragen wurde – und dies sogar mit weniger Widerspruch als innerhalb der SPD selbst."


Die Grünen und ihre grandiose Differenz

Gozzy 04.06.2019 14:54

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1456219)
Eben bei den anderen Parteien wird auch geheuchelt.

Bei der FDP wird verlangt, dass das Vermögen steigt aber bitte alles ganz legal (oder sich nicht erwischen lassen).
:cool: :cool:

Die Aussage macht für mich in diesem Zusammenhang keinen Sinn. Bzw. verstehe ich diese nicht. Sorry :Blumen:

Vermögensanstieg oder Wohlstandsanstieg ist im Interesse jeden Wählers. Das lässt sich nicht auf eine Partei runterbrechen. Dazu glaube ich nicht, dass die Nichtverfolgbarkeit von Vermögenszuwachs Einfluss auf Wahlentscheidungen hat.

Sicherlich bekommen (neutral, oder eher höflich formuliert) die Parteien nie alle Wahlversprechen durchgesetzt allerdings bezog sich die Heuchelei auf den Wähler nicht auf die Partei.

Auch bei den Wählern wird geheuchelt, da bin ich bei Dir. Allerdings hat das in Bezug auf Umwelt eine ganz andere Qualität momentan.

Nur ein Beispiel. Eine Bekannte Mitte 20 wählt, nennen wir es mal, umweltorientiert. Aus Tierschutzgründen wird kein Fleisch verzehrt. Wahlgrund: Es muss was gegen den Klimawandel getan werden. Soweit so gut und alles schlüssig sowie legitim.

Auf die Frage, ob es denn aus tierschutzgründen gerechtfertigt sei einen Dackel in einer Zweiraumwohnung zu halten, kam die Antwort: "Wieso es geht ihm doch gut". Nächste Frage: Warum fährt man die 3-5 km mit dem Auto anstatt mit dem Rad? Das schaffe ich morgens nicht und ich muss ja dabei einen Berg hochfahren.
Letze Frage: Wie lange sie noch Milchprodukte verzehren möchte? Warum da leider doch keine Tiere. JEdenfalls möchte sie nicht auf ihren Liebingsjoghurt verzichten auch wenn Kühe für Milch fast ganzjährig künstlich hormonell im Schwangerschaftsstatus gehalten werden um eben Milch ganzjährig produzieren zu können.

Und ich glaube darauf wollte Hoppel hinaus.


Und ganz ehrlich dann ist mir doch der FDP'ler lieber der offen den Mittelstand stärken will und insgeheim vielleicht hofft, dass die Kapitalertragssteuer auch gesenkt wird.

Schwarzfahrer 04.06.2019 15:00

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456143)
Macht die GroKo so weiter? Davon ist auszugehen, da Merkel nicht zurücktreten wird und die SPD sich an die Macht klammert ohne Themen zu bieten.

Wenn die SPD sich noch zwei Jahre an die Macht udn an Merkel klammert, wird sie nachher wohl einstellig, wenn überhaupt über 5 %. Wenn sie die Reißleine ziehen, um Eigenständigkeit zu zeigen, könnten sie sich neu aufbauen - aber ob die dafür auch neue Personen dranlassen, und ihre Themen ändern, ist unwahrscheinlich - zu viele werden wohl an ihrer innerparteilichen Macht festhalten. Ich bin gespannt, ob ohne die SPD Merkel aufhört, oder ob sie trotzdem weitermacht.
Zitat:

Wird Europa auch mit Blick auf den sog. "rechten Rand " auf der politischen Landkarte in Deutschland instabil?
Durch den Niedergang der sog. Volksparteien und die Verschiebung zu vielen kleineren, meist extremer links oder rechts orientierten Parteien ist die steigende Instabilität jetzt schon zu sehen. Stabilität bedingt, daß sich eine breite Mittelschicht der Bevölkerung mit der jeweiligen Regierung zumindest abfinden kann - wenn aber die Optionen zunehmend mehr extreme sind, wird dies auch schwer zu erreichen sein. Für Stabilität müßte eine Regierung auch zumindest für einige Zeit die Hauptsorgen der breiten Mehrheit abbilden (das war die Idee der Volksparteien) - Diese Sorgen sind viellicht nicht objektiv die größten globalen Probleme, aber sie bestimmen die Stimmung der Menschen. Ich glaube, daß in diesem Bereich für die meisten Menschen ein Staat, eine Gesellschaft wichtig ist, wo das Leben planbar, vorausschaubar ist, wo Änderungen des persönlichen Lebensumfeldes mit Bedacht eingeleitet oder zumindest gut kontrolliert werden. Das scheint zur Zeit fast keine Partei zu bieten, statt dessen haben Forderungen nach radikalen Änderungen und Minderheitenprobleme Hochkonjunktur. Die CSU hat bei den Europawahlen aber genau mit diesem Eindruck der Stabilität und Zuverlässigkeit, der Zuwendung zur grauen Mehrheit der Mitte in Bayern punkten können, glaube ich.
Zitat:

Wer will das Lotsen der Lokomotive als Grünenpolitiker übernehmen? Welche Personen kämen für ein Kabinett in Betracht? Wer könnte Deutschland als grüner Kanzler regieren?
Muß es ein grüner Kanzler sein? Und wird die reale Politik eines grünen Kanzlers (der ja noch immer mit anderen koalieren muß) und die Reaktion in der Bevölkerung noch viel mit dem positiven Eindruck zu tun haben, der den Grünen die aktuellen Zustimmungswerte beschert? Es wäre die Nagelprobe für die Nachhaltigkeit des "grünen Aufbruchs" in der Gesellschaft, denke ich.

MattF 04.06.2019 15:16

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1456227)
Letze Frage: Wie lange sie noch Milchprodukte verzehren möchte? Warum da leider doch keine Tiere. JEdenfalls möchte sie nicht auf ihren Liebingsjoghurt verzichten auch wenn Kühe für Milch fast ganzjährig künstlich hormonell im Schwangerschaftsstatus gehalten werden um eben Milch ganzjährig produzieren zu können.

Und ich glaube darauf wollte Hoppel hinaus.


Du meinst Hoppel ist dafür, dass wir alle vegan leben und nur noch Fahrrad fahren?
Glaub ich nicht wirklich.

Trillerpfeife 04.06.2019 15:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1456228)
....
Muß es ein grüner Kanzler sein? Und wird die reale Politik eines grünen Kanzlers (der ja noch immer mit anderen koalieren muß) und die Reaktion in der Bevölkerung noch viel mit dem positiven Eindruck zu tun haben, der den Grünen die aktuellen Zustimmungswerte beschert? Es wäre die Nagelprobe für die Nachhaltigkeit des "grünen Aufbruchs" in der Gesellschaft, denke ich.

denke ich auch. Wird ein witziger Kompromiss den die Grün Schwarze Koalition (Grüko) dann ihren jeweiligen Wählern erklären kann.

Körbel 04.06.2019 15:22

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1456085)
Was würde sich unter Federführung der Grünen ändern?

Man sieht was passiert wenn ein Grüner Ministerpräsident ist.
Nämlich nicht viel.

Man muss nur nach BW schauen, im Grunde die gleiche Sosse, wie bei einer schwarzen Regierung.

Es sollte sich was bei jedem einzelnen Menschen ändern.

Wer
grün denkt,
grün handelt und
grün lebt,
der braucht diese ganze Vollpfosten erst garnicht.:Huhu:

MattF 04.06.2019 15:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1456228)
Ich glaube, daß in diesem Bereich für die meisten Menschen ein Staat, eine Gesellschaft wichtig ist, wo das Leben planbar, vorausschaubar ist, wo Änderungen des persönlichen Lebensumfeldes mit Bedacht eingeleitet oder zumindest gut kontrolliert werden. Das scheint zur Zeit fast keine Partei zu bieten, statt dessen haben Forderungen nach radikalen Änderungen und Minderheitenprobleme Hochkonjunktur.

Die Mitte will dass alles so bleibt wie es ist, oder sich max nur so ändert, dass man selber nichts merkt.

Klar.


Die objektiven Zahlen (Temperaturanstieg diese Jahrhundert, Resorucenverbrauch) sagen halt was anderes.

Nötig wäre eine Reduktion z.b. des Autobestandes um die Hälfte, d.h. nicht dass alle, besonders die die darauf angewiesen sind, zu Fuss gehen müssten, auch mit 20 Millionen Autos könnte man noch viel Auto fahren, genauso wie wir in 5 Jahren nicht in Höhlen leben werden, wieso auch, ich hab ein Haus das ist in 5 Jahren nicht kaputt.

Gerade den Grünen geht es ja nicht um radikale Änderungen. Was hat sich in Baden-Würtemberg seit Regierung der Grünen denn real geändert? Ist Mercedes und Porsche abgewandert?

Wichtig wäre den Anstieg in allen Bereichen des Verbrauchs zu stoppen, schaffen wir das nicht, wird es ernst.

captain_hoppel 04.06.2019 15:34

Umweltschutz ist ohne Frage wichtig (und in meinen Augen auch ein ganz und gar konservativer Ansatzpunkt)
jeder kann/sollte/müsste dafür was tun. Denn: Wenn einem die Umwelt, ja schlicht die Heimat (auch wenn dieser Begriff ja oft - warum auch immer - negativ behaftet ist) am Herzen liegt, dann kann jeder seinen eigenen Beitrag dazu leisten.
Dieses Abschieben von Verantwortung finde ich einfach total daneben. Gemäß: "Die Politik (i.d. die Grünen als Partei) soll sich mal schön um die Umwelt kümmern und allerlei Ver- und Gebote/Gesetze erlassen, damit ich weiter 2 Mal im Jahr in den Urlaub fliegen kann." etc
Ich vermisse Authentizität bei den meisten Grünwählern. Es gibt sicherlich auch noch "Ur-Grüne", die die grüne Idee bewusst leben. Dagegen richtet sich meine Kritik auch gar nicht

ricofino 04.06.2019 15:43

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1456236)
Man sieht was passiert wenn ein Grüner Ministerpräsident ist.
Nämlich nicht viel.

Man muss nur nach BW schauen, im Grunde die gleiche Sosse, wie bei einer schwarzen Regierung.
:

Hat sich schon einiges getan.

Vor ein paar Tagen wurde die erste Radschnellbahn vom grünen Verkehrsminister eröffnet, 8km Radweg für 1,8 Mio. Euro.

Es werden mehr Hecken abgeholzt. Auch im Frühjahr. Die Vögel und deren Brut kann sich ja woanders Neste bauen.

Der Verkehr in Innenstädten z. B Stuttgart nimmt immer mehr zu.

Körbel 04.06.2019 16:03

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1456241)
Hat sich schon einiges getan.

Vor ein paar Tagen wurde die erste Radschnellbahn vom grünen Verkehrsminister eröffnet, 8km Radweg für 1,8 Mio. Euro.

Es werden mehr Hecken abgeholzt. Auch im Frühjahr. Die Vögel und deren Brut kann sich ja woanders Neste bauen.

Der Verkehr in Innenstädten z. B Stuttgart nimmt immer mehr zu.

Sag ich doch.

Grüner Wein in schwarzen Schläuchen!!!

Rälph 04.06.2019 16:04

Grüne Politik muss meiner Meinung nach ganz eng mit einer sehr soliden Sozialpolitik verknüpft sein. Grün sein muss man sich auch leisten können.

Trillerpfeife 04.06.2019 16:10

Zitat:

Zitat von hoppelhase1973 (Beitrag 1456238)
Umweltschutz ist ohne Frage wichtig (und in meinen Augen auch ein ganz und gar konservativer Ansatzpunkt)
jeder kann/sollte/müsste dafür was tun. Denn: Wenn einem die Umwelt, ja schlicht die Heimat (auch wenn dieser Begriff ja oft - warum auch immer - negativ behaftet ist) am Herzen liegt, dann kann jeder seinen eigenen Beitrag dazu leisten.
Dieses Abschieben von Verantwortung finde ich einfach total daneben. Gemäß: "Die Politik (i.d. die Grünen als Partei) soll sich mal schön um die Umwelt kümmern und allerlei Ver- und Gebote/Gesetze erlassen, damit ich weiter 2 Mal im Jahr in den Urlaub fliegen kann." etc
Ich vermisse Authentizität bei den meisten Grünwählern. Es gibt sicherlich auch noch "Ur-Grüne", die die grüne Idee bewusst leben. Dagegen richtet sich meine Kritik auch gar nicht

Grundsätzlich gebe ich dir ja Recht bzw. kann deinen Standpunkt verstehen. Jeder muss seinen Teil beitragen.

Nur die von dir vermisste Autentizität bei den meisten Grünwählern erinnert mich an die Vorurteile gegenüber IM Teilnehmern oder Leuten mit Mdot Tattoo... Letztendlich sind es Vorurteile.

:)

captain_hoppel 04.06.2019 16:12

es sind beileibe keine Vorurteile. Ich kenne nämlich genügend Personen, die genauso wie von mir beschrieben handeln :-(
Und genau gegen solche Personen richtet sich mein "Unwohlsein"

Körbel 04.06.2019 16:41

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1456248)
Grün sein muss man sich auch leisten können.

Ist doch ganz einfach.
Lass den SUV im Autoladen stehen und fahre dein altes Auto so lange bis es nicht mehr geht.
Kaufe dann ein kleines, spritarmes Gefährt und gut ist.

Vermeide Fernreisen mit dem Flugzeug, schiffe auf kein Kreuzfahrtschiff ein und du hast verdammt viel Geld gespart.

Das kann man dann locker in Bio-Lebensmittel investieren.

Man muss es sich nicht leisten grün zu sein, man muss da einsparen wo es sowieso unsinnig ist!

Man braucht auch keine 35 Paar Schuhe, 45 T-Shirts und 27 Paar Hosen!!!:Huhu:

Schwarzfahrer 04.06.2019 16:59

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1456248)
Grüne Politik muss meiner Meinung nach ganz eng mit einer sehr soliden Sozialpolitik verknüpft sein. Grün sein muss man sich auch leisten können.

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1456261)
Ist doch ganz einfach.
Lass den SUV im Autoladen stehen und fahre dein altes Auto so lange bis es nicht mehr geht.
Kaufe dann ein kleines, spritarmes Gefährt und gut ist.

Vermeide Fernreisen mit dem Flugzeug, schiffe auf kein Kreuzfahrtschiff ein und du hast verdammt viel Geld gespart.

Das kann man dann locker in Bio-Lebensmittel investieren.

Man muss es sich nicht leisten grün zu sein, man muss da einsparen wo es sowieso unsinnig ist!

Tja, sag das denen, die nie fliegen (letztes Jahr sind gerade mal 3 % aller Leute im Flugzeug gesessen), die bereits einen Dacia fahren, nie auf Kreuzfahrten gehen und ihre Stromrechnung bei den bereits jetzt teuersten Strompreisen in Europa kaum bezahlen können (und auch kein Geld für ein A++++ Kühlschrank, 10 € LED-Lampen oder 20k€ für Hausdämmung haben, um Energie zu sparen). Diese Leute finden weder grüne Politik noch Deine Sparvorschläge besonders hilfreich (sie sind allerdings auch kaum in Triathlon-Foren vertreten, im Gegensatz zu meist recht wohlhabenden Grünen-Anhängern, denen etwas Verzicht nicht wirklich weht tut, sondern eher die moralische Selbstüberhöhung stützt).

Gozzy 04.06.2019 17:02

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1456234)
Du meinst Hoppel ist dafür, dass wir alle vegan leben und nur noch Fahrrad fahren?
Glaub ich nicht wirklich.

Okay, ich drücke mich wirklich unfassbar unglücklich aus. Das tut mir leid. :Blumen:

Trillerpfeife 04.06.2019 17:04

Zitat:

Zitat von hoppelhase1973 (Beitrag 1456252)
es sind beileibe keine Vorurteile. Ich kenne nämlich genügend Personen, die genauso wie von mir beschrieben handeln :-(
Und genau gegen solche Personen richtet sich mein "Unwohlsein"

ja das können wir jetzt endlos weiterspinnen. Es ging mir um deine Mengenangabe:

!"die meisten"


Ich kenne ganz viele Leute die sehr konsequent "grün" leben. Leider kann ich das nicht verallgemeinern, geschweige denn mengenmässig bewerten. Es sind aber vermutlich nicht "die meisten"

Aber die meisten meiner Bekannten hängen das nicht an die grosse Glocke. Sie machen einfach.

:)


Hat aber keinen Sinn hier in diesem Forum über Vorteile und gefühlte Wahrheiten zu diskutieren.

Ich liebe Schwarzfahrers Verallgemeinerungen. "...m Gegensatz zu meist recht wohlhabenden Grünen-Anhängern..."

Persönlich hoffe ich, dass die Grünen es hinbekommen. Auch wenn ich nicht sehr wohlhabend bin.

captain_hoppel 04.06.2019 17:07

man kann diesen Thread auch auch sehr gut akürzen: wir alle werden erst dann wissen, was grüne Politik wirklich bedeutet, wenn die Grünen in der Regierungsverantwortung stehen und "Farbe bekennen müssen" ;-)

Trillerpfeife 04.06.2019 17:10

Zitat:

Zitat von hoppelhase1973 (Beitrag 1456267)
man kann diesen Thread auch auch sehr gut akürzen: wir alle werden erst dann wissen, was grüne Politik wirklich bedeutet, wenn die Grünen in der Regierungsverantwortung stehen und "Farbe bekennen müssen" ;-)



na sie hatten es ja versucht. Die FDP hat Jamaica platzen lassen. Wenn ich mich nicht irre. Das sie jetzt womöglich die stärkste Fraktion werden, haben sie vermutlich selbst nciht erwartet.

Schwarzfahrer 04.06.2019 17:12

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1456237)
Die Mitte will dass alles so bleibt wie es ist, oder sich max nur so ändert, dass man selber nichts merkt.

Ja, das ist eine grundlegende menschliche Eigenschaft. Es geht aber nicht nur um "alles bleibt beim Alten", es geht auch darum, eine gewisse Planbarkeit im Leben zu haben - und genau das ist vielen in der modernen, globalisierten, schnelllebigen Welt abhanden gekommen.

Es geht diesen Menschen viel weniger ums Klima oder um Diskriminierung von Minderheiten oder "Gerechtigkeit", als um Arbeit, Einkommen, Schulen, Strukturen, Regeln und Bräuche des Zusammenlebens, die sie klar definiert und verläßlich sehen möchten. Solchen Menschen ist die tolle globalisierte Vorstellung "wir müssten unser Zusammenleben täglich neu aushandeln", oder pauschale Aufrufe "wir müssen unser Leben grundlegend umkrempeln" ein Graus. Diese Probleme spricht kaum jemand an (außer die AfD mit "Zurück in die 50-er" Vorstellungen). Das halte ich für einen großen Fehler der "Volksparteien", da viele ihre vermeintliche Sicherheit dann bei einem der Extremen suchen, ob rechts oder links, da je extremer eine Ideologie, desto einfacher das Weltbild, und damit desto attraktiver für überforderte Menschen.


Zitat:

Gerade den Grünen geht es ja nicht um radikale Änderungen. Was hat sich in Baden-Würtemberg seit Regierung der Grünen denn real geändert? Ist Mercedes und Porsche abgewandert?
Na ja, Kretschmann ist wirklich ein Konservativer in grünem Mäntelchen - darum hat er auch so einen Erfolg. Die Vorstellungen von Habeck oder gar Baerbock liegen da weit mehr im Extremen. Ob sie dies dann in einer Koalition umsetzen können, ist noch eine andere spannende Frage.

Zitat:

Wichtig wäre den Anstieg in allen Bereichen des Verbrauchs zu stoppen, schaffen wir das nicht, wird es ernst.
Das dies höchst sinnvoll wäre, ist außer Frage. Wie ernst es wird, wenn wir es nicht schaffen, mag jeder anders einschätzen.

Nobodyknows 04.06.2019 17:14

Zitat:

Zitat von hoppelhase1973 (Beitrag 1456267)
man kann diesen Thread auch auch sehr gut akürzen: wir alle werden erst dann wissen, was grüne Politik wirklich bedeutet, wenn die Grünen in der Regierungsverantwortung stehen und "Farbe bekennen müssen" ;-)

Farbe bekennen. Eine nette Vorlage.... :Cheese:
Es wurde ja bereits erwähnt, dass die Grünen schon in der Regierungsverantwortung standen. Das eben lässt gewisse Ableitungen zu. Geschichte hat ja eine Tendenz sich zu wiederholen... ;)


Gruß
N. :Huhu:


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