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Ex-Radprofis nun TriaPro‘s
Immer wieder verschlägt es div Herren aus Profiteams in die Elite der Triathleten. Neuestes Beispiel, Stefan Schumacher (ex Team Gerolsteiner) am We in Argentinien 6. Wie steht ihr dazu? Teilweise haben die Herren ja auch eine dunkle Seite in ihrer Palmares, was mir zu denken gibt. Andererseits hat jeder eine 2. Chance verdient. Zumal Schumi jetzt nicht ganz grottig schwimmt - zumindest wenn man sieht wie Sebi sich seit Jahren abmüht, sprich es ist nicht nur die Radleistung. Auch einen Marathon in 2:58 muss man im ersten Jahr erstmal laufen können. Dope hin, Dope her, der Bewegungsapparat muss das erstmal leisten
Andrew Talansky wollte doch nun ebenfalls als Pro Tria versuchen |
Zweifellos ist seine Leistung sehr beachtlich.
Die 2. Chance für einen überführten Doper sehe ich allerdings kritisch. Im Radsport wird inzwischen jede Form der Leistungserbringung im Bereich der Spitze mit Doping in Zusammenhang gebracht (siehe Chris Froome bei der Tour) und es ist ein System des dauernden Misstrauens gegenüber den Sportlern, den sportlichen Leitern, den Teams und den Veranstaltern entstanden. Dies möchte ich im Triathlon nicht haben. Auch wenn es bestimmt nicht immer gerecht ist aber die Sportler haben eine Doping-Entscheidung getroffen und sollten mit den Konsequenzen leben. Ich lehne Starts von überführten Dopern ab. Michael Weiss hat gerade Argentinien gewonnen ...nachdem er auf dem Rad wieder in einer eigenen Liga unterwegs war... Ich möchte Herrn Weiss bei diesem Sieg nichts vorwerfen aber es fühlt sich für mich persönlich komisch an. |
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Von daher sollte man Radprofis wie ihn deutlich abgrenzen von hemmungslosen, langjährigen Dopern wie Schumacher, dem ich keinen Meter weit trauen würde. Im Radsport gibt es genauso saubere und nicht-saubere Athleten wie im Triathlon, wegen der besonderen Tradition des Profi-Radsportes und den dort agierenden sportlichen Leitern und sonstigen Protagonisten allerdings höchstwahrscheinlich in anderem Verhältnis. |
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Die zweite Chance war auch eher allgemein gemeint, Klar Schumi, Colom und Konsorten haben zweifelsohne mehr als die zweite Chance
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Wer des Dopings überführt ist sollte an keiner sportlichen Veranstaltung Weltweit mehr teilnehmen dürfen. Nur so ist die größtmögliche Abschreckwirkung zu erzielen.
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Wer systematisch andere betrügt und rückblickend dies einräumt oder eingesteht, einzig und allein weil es ihm eben nachgewiesen wird, hat in keinem Sport was zu suchen und verdient meiner Meinung nach keine zweite Chance.
Ich würde da als paralleles Beispiel unser eigenes Privatleben nehmen. Wer mich mit System bescheißt oder mich hintergeht, würde ich nicht mehr vertrauen und in meinem Umfeld nicht haben wollen. |
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Ein mulmiges Gefühl habe ich bei Leuten wie Weiss auch, wenn die am Start stehen ("wer einmal lügt, dem glaubt man nicht"). Vielleicht müssen wir damit aber einfach leben. Übrigens: Laut Trirating hat Schumacher mit seinem 6. Platz den Slot für Kona 2019 gelöst. |
Besonders brauchen die Triathleten nicht woanders hinzeigen, solange eigene Doper die Triathlon Rennen gewinnen.
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zum Thema: Ich bin alles andere als Pro geschweige denn einer der das Zeug dazu hätte einen Triathlon zu gewinnen. Aber würde ich zweiter werden und vor mir würde sich ein Weiss oder Schumi befinden, dann wäre ich sowas von angesäuert und würde es dem Menschen keine Sekunde lang gönnen. Verglichen zu jenen die (hoffentlich) nicht dopen, wenn da einer schneller ist, dann hat er meinen Respekt und Anerkennung auch verdient, weil er zum Tag X einfach besser war als ich. |
viel ex Radprofis mit fragwürdiger Vergangenheit finden sich auch immer wieder bei den Altersgruppen Athleten ... und da natürlich ganz vorne finde ich fast noch schlimmer da hier die Kontrollen noch geringer bis gar nicht vorhanden sind.
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Werden solche Individuen eigentlich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert? Müssen sie sich wenigstens was anhören, wenn sie bei Wettkämpfen auftauchen? Oder ist das allen egal? |
Viele von euch machen es sich da aber etwas einfach.
Wiieso sollte es überraschend sein, dass ein ehemaliger Radprofi bei den Age Groupern ganz vorne ist? Der hat wahrscheinlich einem Profijahr mehr Radkilometer als die guten Age Grouper in 4 Jahren. Das Grundniveau im Profiradsport dürfte aufgrund der Leistungsdichte auch höher sein als im Triathlon. Die Leute haben/hatten nicht nur aufgrund des Dopings richtig was drauf. Von daher halte ich fast schon für ein wenig kindisch, sofort die Dopingkeule rauszuholen, wenn eine ehemaliger Radprofi eine ganz gute Leistung abliefert. Ich finde Doping auch verachtenswert, aber ich glaube Menschen können sich auch ändern. Die Gefahr, dass sich die Leute weiter vollpumpen besteht natürlich, aber ich sehe das als nicht so gesichert an, wie viele hier. Wenn ein ehmaliger Radprofi keinen Bock mehr auf das Dopingsystem, dass es zweifelsohne von 1990 bis 2008 (und wahrscheinlich aktuell immer noch) gab, hat und es sauber in einer neuen Sportart versucht finde ich das fast schon gut. Das sind nicht nur Doper, sondern auch Menschen, die sich ändern können. Das Vertrauen ist natürlich weg und sollten sie weiter dopen ist das verachtenswert. Aber manche Triathleten halten sich gefühlt irgendwie für moralisch überlegen und freuen sich fast schon mit der Keule auf diese "Untermernschen" ("Etwas") draufzuhauen. |
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Ebenfalls zeigt die Erfahrung, dass bislang kaum einer der ExRadler im Triathlon was werden konnte. Man könnte also erstmal die eigenen Bescheißer ausm Triathlonzirkus angemessen behandeln und sich dann überlegen ob so ein ExRadler überhaupt ein Problem ist und ob der schlimmer ist als ein dopender Triathlet. |
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So ein ExRadler, vielleicht mit "Vergangenheit" ist übel, andere (hausgemachte) Dinge im Triathlon haben auf das von Dir beschriebene Szenario wesentlich massivere Auswirkungen. |
Ich weiß nicht was ich schlimmer finde, einen Ex-Doper als AK-Sieger oder wenn dieser nur 6. in seiner AK wird. :(
Generell zum Thema Doping. 1. positiver Befund - 2 Jahre Sperre über alle Sportverbände weltweit, mit anschließender Rehabilitation. Der Sportler darf dann normal wieder an allem teilnehmen aber alle TUE werden entzogen und auch nicht mehr gewährt (Wobei dies dem eh schon unglaubwürdigen TUE-System endgültig den Gar ausmachen würde). 2. positiver Befund - lebenslange Sperre über alle Sportverbände inklusive AG/Masters. |
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Irgendwann war der mal "voll" und jetzt kannst du beweisen, das er es jetzt auch ist? Mir geht ihr Dopingmoralisten mittlerweile ziemlich auf die Nerven. Hauptsache immer dieselbe Sau durch´s Dorf treiben...... Einer meiner besten Freunde ist ehemaliger Radprofi und hatte auch eingeworfen. Ist er deshalb grundsätzlich ein Arschloch? Wenn ich mal in der Heimat bin, fahren wir ein paar Runden, erzählen uns Geschichten und lachen uns kaputt. |
Wenn ich das so lese schlagen in mir zwei Herzen:
-Einerseits -> Doper find ich scheiße, da ich natürlich selbst auch nicht betrogen werden wollen würde. Bestrafung muss daher schon sein, auch aus Gründen der Abschreckung. -Andererseits -> Diese "radikale" (vielleicht das falsche Wort, entschuldigt mich dafür) Haltung Doper sofort lebenslänglich zu sperren nach einem Vergehen halte ich auch für kritisch. Ich bin im Leben so froh wenn man mir gegenüber nicht bei jedem Fehler sofort so radikal ist. Es ist von Aussen oft so leicht zu urteilen. Wenn man in diesem Dopingstrudel in manchen Sportarten mal drinnen war, ist es glaub ich nicht so einfach wieder rauszukommen. Das fällt vorallem dann auf fruchtbaren Nährboden wenn das vielleicht noch Leute sind, welche nicht in den Genuß einer Erziehung gekommen sind die ihnen standhafte Prinzipien mitgegeben hat. Ich tue mich schwer darüber so hart zu urteilen nur weil ich in dieser Beziehung auch Glück hatte was die Erziehung angeht. Das ein Michi Weiss da vorne mitfährt bzw. davonfährt bereitet mir auch Magenprobleme. Aber auch Captain hat recht. Ich denke, dass es auch im Triathlon genügend schwarze Schafe gibt, als das die Zahl der "Dopingvergangenheits-Wechsler" wohl vernachlässigbar ist. Eine olympische Ausdauersportart ohne das dort unerkannt Doper vorne mit rumturnen? Dafür bin ich einfach zu sehr Realist, als das ich das glauben könnte. |
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@captain hook Da stimme ich dir natürlich grundsätzlich zu:) |
Hm. Doper wollen wir keine und Doping wird Grundsätzlich negativ gesehen.
Da sind wir uns alle einig. Gehts um einen nachhaltigen Dopingfreien Sport, gehen die Meinungen auseinander. Dieser nachhaltige Dopingfreie Sport ist m.E. nur möglich wenn erwischte Doper eine Lebenslange Sport und Disziplinübergreifende Sperre bekommen. Größtmögliche Abschreckung. |
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Generell aber würde ich Ex-Radprofis nicht den Wechsel in den Triathlonsport verwehren wollen, weil Ersterer unter Generalverdacht steht. Man müsste dann ja auch über Trainer und Funktionäre sprechen. Hier gibt es ja auch "Wanderbewegungen" und "Kontakt". Genannte Personengruppen sind ja im Radsport an sich auch Teil des dortigen Systems. |
In meinen Augen hat eine lebenslange Sperre einen Abschreckungseffekt von 0. Damit soll nur vermieden werden, dass wieder irgendjemand betrogen wird (wie weit dieser dann hinten im Feld ist steht dann auf einem anderen Blatt) .
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Radfahrer sind ja eh ALLE voll. Deshalb ist es vermutlich irrelevant, aus welcher Klasse man kommt. Triathleten hingegen sind ALLE sauber. Deshalb ist es wichtig, dass Radfahrer nicht in den Triathlon wechseln dürfen. :Cheese: ;) |
[quote=Helmut S;1423440Ich mein, das es eine Durchlässigkeit vom Radsport hin zum Triathlonsport gibt (umgekehrt wohl eher nicht), ist klar und m.E. auch grundsätzlich erwünscht. Freilich kann man über die Durchlässigkeit der Sportarten bzgl. überführten Dopern sprechen/diskutieren..[/QUOTE]
Ich habs übrigens wegen der Lutscherei im Multisport aufgegeben und fahre nun Radrennen. Das kotzt mich mindestens so an wie dopen. |
Ruben Zepunkte ist ebenfalls im Triathlon unterwegs und wie ich finde, sehr beachtlich. Auf seinen Kona-Slot hat er 2018 noch verzichtet. Ich denke aber, dass man in den nächsten Jahren im Tria-Zirkus noch viel von ihm hören wird.
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Ich bin auch gegen Doping und wer erwischt wird soll auch bestraft werden aber gleich alles über einen Kamm zu Schären geht garnicht. |
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An Abschreckung durch sofortige lebenslange Sperre glaube ich nicht. Wer dopt, der geht davon aus nicht erwischt zu werden. Und deshalb überlegt er auch nicht: für 2 Jahre Sperre mach ich´s, für lebenslang mach ich´s nicht. Wichtiger wäre ein deutlich zuverlässigeres Antidopingsystem. Ob das technisch und politisch möglich ist weiß ich nicht.
Was mich in diesem Zusammenhag aber interessieren würde: Kann mir jemand gute Studien oder ähnliches zeigen, welche nahe legen, dass man durch bestimmtes Doping auch Jahre nach dem Absetzen noch merkbar profitiert? Ich möchte das gar nicht grundsätzlich in Frage stellen und könnte mir durchaus vorstellen, dass es bei manchen Dopingmitteln so sein könnte (Ich denke da natürlich v.a. an Stoffe, die die Expression von Genen beeinflussen, wie z.b. Steroide. Bei EPO hingegen kommt mir jetzt spontan weniger in den Sinn). Allerdings stelle ich mir das entsprechende Studiendesign schwierig und aufwendig (bis teilweise unmöglich) vor. Vor allem gewisse Langzeiteffekte zu beziffern dürfte äußert schwer werden. Wer kennt was? |
Ist der Gesetzentwurf eigentlich durchgegangen, der Doping, ähnlich wie Betrug in anderen gesellschaftlichen Bereichen auch, mit Haftstrafen belegt? Das wäre ein angemessenerer Umgang als eine lebenslange Strafe, die keine 2. Chance ermöglicht.
Für die Triathlon AKs wäre es zweifellos übel, wenn dopende Radsportler hier starten würden. Man sollte dabei aber nicht ausblenden, dass Doping unter AK-Triathleten durchaus auch ohne die Radsportler ein Thema ist und Betrug, wie bereits geschrieben, auch auf der Radstrecke in Form von Drafting gerne praktiziert wird. Doping ist doch bei einem Ex-Radsportler effektiv gar nicht das Problem, wenn er mit anderen AK-lern um einen Kona-Slot kämpft. Viel gravierender ist doch, dass hier ein "Hobby-Sportler" gegen jemanden antreten muss, der sein ganzes Leben dem Leistungssport gewidmet hat. Das kann man als unfair empfinden, aber so ist eben der Sport, wenn bei einer Weltmeisterschaft tatsächlich die Besten der Welt antreten sollen.. |
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Ach ja, daran kann ich mich auch noch erinnern :Lachanfall: Trotzdem glaube ich, dass sie auch bei einer möglichen lebenslangen Sperre gedopt hätte. Wenn du als Sportler maximalen Erfolg willst und der Meinung bist dafür Mittelchen zu benötigen, dann nimmst du sie. Was vielleicht irgendwann mal ist wenn man erwischt wird, daran denkt man in dem Moment wohl nicht. Viele Sportler stehen doch (zumindest glauben sie das) vor folgender Wahl: Nix nehmen und nix reißen oder was nehmen und weltklasse sein. Sprich mit anderen Worten: Wenn ich nix nehme, dann wirds eh nix mit dem ganz großen Erfolg. Und dann hab ich auch nichts zu verlieren im Falle einer lebenslangen Sperre (weil ich ohne Doping eh nix gerissen hätte). |
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