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TriVet 30.10.2018 08:22

Angela Merkel hört auf
 
Noch kein Thread zu diesem Thema?:cool:
Wenn man sich das überlegt, meine Kinder kennen nur sie als Regierungschefin!

Was meint Ihr dazu?
Ich finde, sie hat gerade noch rechtzeitig den Zeitpunkt erwischt, selbstbestimmt zu gehen, bevor sie gestürzt wird.
Ob sie ihre Amtszeit als Kanzlerin zu Ende bringen kann, darf bezweifelt werden und hängt sicher auch davon ab, wer ihr als CDU-Chef(in;) ) folgt.

longtrousers 30.10.2018 08:29

Die Zäsur war schon beim Wahl von Brinkhaus: weil es ihrem Pitbull Kauder nicht mal gelungen ist die Fraktion zum Wahl des Fraktionsvorsitzenden zusammenzukriegen war mir klar, dass Merkel die Macht aus den Händen geglitten war.

Klugschnacker 30.10.2018 08:42

Meiner Meinung nach hätte sie beizeiten besser den Seehofer rausgeworfen, als aktuell sich selbst.

Walli 30.10.2018 08:56

Sie war und ist bestimmt keine schlechte Politikerin
Aber wie so oft bei Polit und Sportgrößen hat auch sie den passenden Zeitpunkt zum Aufhören verpasst
Sie wird nicht das Glück haben eines Helmut Schmidt der als zu recht ganz Großer gefeiert wird
Ich befürchte das was unser Land bzw. Volk momentan spaltet ihr angelastet (zu recht oder nicht) wird und genau das wird in Erinnerung bleiben

Trillerpfeife 30.10.2018 09:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1416408)
Meiner Meinung nach hätte sie beizeiten besser den Seehofer rausgeworfen, als aktuell sich selbst.

jep sehe ich auch so.



Ich finde es schade. Auch wenn ich kein Wähler ihrer Partei bin.

Klugschnacker 30.10.2018 09:14

Zitat:

Zitat von Walli (Beitrag 1416411)
Ich befürchte das was unser Land bzw. Volk momentan spaltet ihr angelastet (zu recht oder nicht) wird und genau das wird in Erinnerung bleiben

Von "Volk" möchte ich nicht sprechen.

Ich sehe das anders als Du. Angela Merkel hat aus meiner Sicht maßgeblich dazu beigetragen, einer Million Menschen zu helfen. Das unterscheidet sie von den Orbans und Trumps dieser Welt. Für mich ist das ein Pluspunkt ihrer Biografie.

Selbstverständlich hat sie auch Fehler gemacht, für die sie zurecht kritisiert wird.

Ich habe den Eindruck, dass uns fast die ganze Welt um unsere Kanzlerin beneidet, natürlich auch um unseren Wohlstand und den weitgehenden sozialen Frieden. Uns Deutschen geht es im internationalen Vergleich wirklich sehr gut.
:Blumen:

Trillerpfeife 30.10.2018 09:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1416419)
Von "Volk" möchte ich nicht sprechen.

Ich sehe das anders als Du. Angela Merkel hat aus meiner Sicht maßgeblich dazu beigetragen, einer Million Menschen zu helfen. Das unterscheidet sie von den Orbans und Trumps dieser Welt. Für mich ist das ein Pluspunkt ihrer Biografie.

Selbstverständlich hat sie auch Fehler gemacht, für die sie zurecht kritisiert wird.

Ich habe den Eindruck, dass uns fast die ganze Welt um unsere Kanzlerin beneidet, natürlich auch um unseren Wohlstand und den weitgehenden sozialen Frieden. Uns Deutschen geht es im internationalen Vergleich wirklich sehr gut.
:Blumen:



das gleiche Resümee hatten wir heute am Frühstückstisch.

Die Flüchtlingskriese unter z.B. Seehofer will ich mir gar nicht vorstellen.

Klugschnacker 30.10.2018 10:22

SPON: Internationale Medien über Merkel

Dasselbe in der FAZ

Kruemel 30.10.2018 10:30

Ich finde das sehr bedauerlich.
Aus meiner Sicht hat sich Frau Merkel beispiellos für das Land eingesetzt und sich wirklich für die Politik aufgeopfert.

Sicher gab es da auch mal Entscheidungen die man anders treffen hätte können (Diesel Skandal, Digitalisierung).
Die Flüchtlingskrise zählt hier für mich ebenfalls nicht dazu.

Generell sind wir Deutschen immer gerne am meckern. Ich bin mal gespannt ob die Nachfolge wirklich eine Verbesserung darstellt.

Skeptische Grüße
Patrick

schoppenhauer 30.10.2018 10:46

Sie hat über Jahre einen klasse Job gemacht, hätte ich nie so von ihr erwartet. :Blumen:

Und nun ist es Zeit zum gehen. Wie im Fussball, irgendwann muss er halt weg - auch der beste Trainer.

Schwarzfahrer 30.10.2018 10:48

Ich halte es eher mit Christian Lindner: Frau-Merkel-verzichtet-auf-das-falsche-Amt
Der "richtige" Verzicht würde Deutschland möglicherweise eine längere Periode der Instabilität ersparen, die möglicherweise ansteht, wenn sie als Kanzlerin gegen einen CDU-Vorsitzenden regieren muß, der nicht "ihr Mann" ist. Ich bin lieber für ein Ende mir Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Helios 30.10.2018 10:57

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1416398)
Noch kein Thread zu diesem Thema?:cool:
Wenn man sich das überlegt, meine Kinder kennen nur sie als Regierungschefin!

Was meint Ihr dazu?
Ich finde, sie hat gerade noch rechtzeitig den Zeitpunkt erwischt, selbstbestimmt zu gehen, bevor sie gestürzt wird.
Ob sie ihre Amtszeit als Kanzlerin zu Ende bringen kann, darf bezweifelt werden und hängt sicher auch davon ab, wer ihr als CDU-Chef(in;) ) folgt.


Sie baut eine Verteidigungslinie auf, da sie vor den 3 Landtagswahlen in den östlichen Budesländern im kommenden Jahr kein Rezept, wie sie siegen könnte, mehr hat.

Die AfD'ler koketierten nach der Hessenwahl im TV ganz klar damit, dass sie alle 3 Wahlen als stärkste Fraktion gewinnen werden.

Da bin ich jetzt aber verwirrt, in Bayern schimpfen die Menschen und sagen im Gespräch ganz klar, sie würden AfD wählen, in der Kabine machen sie dann aber bei der CSU ihr Kreuz (so wie immer) - die Menschen in den östlichen Bundesländern reden und handeln danach.

Ihr wird beim Parteitag der CDU der Prozess gemacht, aber nicht vor den Kameras.

Klugschnacker 30.10.2018 11:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1416482)
Ich halte es eher mit Christian Lindner: Frau-Merkel-verzichtet-auf-das-falsche-Amt

Ich halte nicht viel davon, auf Ämter zu verzichten, für die man sich zur Wahl gestellt hat und in die man von einer Mehrheit gewählt wurde. Angela Merkel ist die demokratisch gewählte Kanzlerin. Wer meint, es besser zu können, soll bei der nächsten Wahl kandidieren.
:Blumen:

FlyLive 30.10.2018 11:47

Unabhängig von der Kanzlerin, sollte man als Wähler, einer "schwachen" Regierung auch nicht 4 Jahre beim streiten zusehen müssen. Zum Desaster gehört die FDP, die AfD sowieso und auch die Linken. Alle Parteien zeigen sich egoistisch und vom Wähler abgewandt im Umgang mit den politischen Kollegen.
Die Grünen mag ich persönlich und momentan am meisten.

Sie scheinen die Einzigen zu sein, die hochbezahlte und sehr gut gebildete Wissenschaftler ernst nehmen. Alle anderen kehren die tickenden Uhren untern Teppich - Hauptsache Wahlen gewinnen.

Herr Lindner, für was brauchen wir Bildung, wenn die Wissenschaft am Ende, von Politikern populistisch untergraben wird ?

Hafu 30.10.2018 11:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1416482)
Ich halte es eher mit Christian Lindner: Frau-Merkel-verzichtet-auf-das-falsche-Amt
Der "richtige" Verzicht würde Deutschland möglicherweise eine längere Periode der Instabilität ersparen, die möglicherweise ansteht, wenn sie als Kanzlerin gegen einen CDU-Vorsitzenden regieren muß, der nicht "ihr Mann" ist. Ich bin lieber für ein Ende mir Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

...und wen hättest du jetzt im Blick als direkten Nachfolger im Kanzleramt?

Jens Spahn? Friedrich Merz?

Es wird jetzt schon um den Parteivorsitz ein Hauen und Stechen in der Union geben (bzw. läuft das längst hinter den Kulissen), aber ein unvorbereiteter Kampf um das Kanzleramt nach einem etwaigen von dir und Lindner geforderten Rücktritt und die Gefahren des dann entstandenen Machtvakuums wäre für Deutschland (und auch Europa) sicher problematischer als wenn Merkel noch ein paar Jahre weitermacht.

Wir hatten ja nach der Bundestagswahl schon eine viel zu lange Phase, in der kaum noch regiert, sondern nur noch endlos über Koalitionen verhandelt wurde. Mit einem kompletten Rücktritt von Frau Merkel ging es auch über Monate hinweg nur noch um Personalfragen und es würde mit Sicherheit dann auch Neuwahlen geben, da die SPD ja einen neuen Kanzlerkandidaten mittragen müsste und dies bei den aktuell kursierenden Namen kaum denkbar ist.

Hafu 30.10.2018 11:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1416499)
Ich halte nicht viel davon, auf Ämter zu verzichten, für die man sich zur Wahl gestellt hat und in die man von einer Mehrheit gewählt wurde. Angela Merkel ist die demokratisch gewählte Kanzlerin. Wer meint, es besser zu können, soll bei der nächsten Wahl kandidieren.
:Blumen:

Schön ausgedrückt.:Blumen:

kullerich 30.10.2018 11:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1416482)
Ich halte es eher mit Christian Lindner: Frau-Merkel-verzichtet-auf-das-falsche-Amt
Der "richtige" Verzicht würde Deutschland möglicherweise eine längere Periode der Instabilität ersparen, die möglicherweise ansteht, wenn sie als Kanzlerin gegen einen CDU-Vorsitzenden regieren muß, der nicht "ihr Mann" ist. Ich bin lieber für ein Ende mir Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Herr Lindner könnte sich durchaus mit einer Lektüre des Grundgesetzes weiterbilden, denn so ohne Weiteres ist ein Rücktritt eines Bundeskanzlers nicht vorgesehen. Bei Rücktritt muss unmittelbar ein neuer KanzlerIn gewählt werden, und auf wen bitte könnte sich die sogenannte GroKo denn da einigen? Von daher hat Frau Merkel diese Option gar nicht ohne Weiteres. Der Parteivorsitz ist einfacher, die CDU ist schließlich ein nicht im engeren Sinne systemrelevanter Verein :)

schnodo 30.10.2018 11:58

Zitat:

Zitat von Walli (Beitrag 1416411)
Sie wird nicht das Glück haben eines Helmut Schmidt der als zu recht ganz Großer gefeiert wird

Sie hat sicher nicht das Charisma von Helmut Schmidt, den ich verehrt habe. Aber auch wenn ich einiges an unserer Bundeskanzlerin auszusetzen habe, so bin ich doch zuversichtlich, dass ihr Einsatz und ihre Leistung in der Geschichte Deutschlands angemessen gewürdigt werden wird.

loomster 30.10.2018 12:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1416408)
Meiner Meinung nach hätte sie beizeiten besser den Seehofer rausgeworfen, als aktuell sich selbst.

Sehe ich auch so. Mit ihrem Schritt die CDU sozialdemokratischer zu machen ist sie auch den Schritt gegangen, das C im Parteinamen ernster zu nehmen. Leider auch bei der Ehe für alle, aber grundsätzlich hoffe ich, dass wir sie bald als Bundespräsidentin wiedersehen.

Schwarzfahrer 30.10.2018 12:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1416513)
...und wen hättest du jetzt im Blick als direkten Nachfolger im Kanzleramt?

Idealerweise jemanden, der nicht aus ihrem direkten Dunstkreis kommt; ich nominiere aber niemanden, das sollte der Bundestag ausmachen. Mögicherweise wird dann der neue Kanzler nicht mehr von der SPD, sondern von einer anderen Konstellation mitgetragen - hauptsache mehrheitsfähig und handlungsfähig.

Zitat:

... ein unvorbereiteter Kampf um das Kanzleramt nach einem etwaigen ...Rücktritt und die Gefahren des dann entstandenen Machtvakuums wäre für Deutschland (und auch Europa) sicher problematischer als wenn Merkel noch ein paar Jahre weitermacht.

Wir hatten ja nach der Bundestagswahl schon eine viel zu lange Phase, in der kaum noch regiert, sondern nur noch endlos über Koalitionen verhandelt wurde. Mit einem kompletten Rücktritt von Frau Merkel ging es auch über Monate hinweg nur noch um Personalfragen und es würde mit Sicherheit dann auch Neuwahlen geben, da die SPD ja einen neuen Kanzlerkandidaten mittragen müsste und dies bei den aktuell kursierenden Namen kaum denkbar ist.
Mir fehlt der Glaube, daß es mit Frau Merkel als Kanzlerin wesentlich anders verlaufen wird, als von Dir beschrieben. Darum schrieb ich etwas von Ende mit Schrecken statt Schrecken ohne Ende. Seit einem Jahr geht es um nichts anderes in Berlin, als darum, ob und wie lange die GroKo mit Merkel noch regiert, und wer mit wem kann und nicht kann - Inhalte im Sinne einer entschlossenen und geschlossenen Regierung sind eh höchst selten.


Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1416516)
... so ohne Weiteres ist ein Rücktritt eines Bundeskanzlers nicht vorgesehen. Bei Rücktritt muss unmittelbar ein neuer KanzlerIn gewählt werden, und auf wen bitte könnte sich die sogenannte GroKo denn da einigen? Von daher hat Frau Merkel diese Option gar nicht ohne Weiteres.

O.k., Rücktritt wäre auch meine zweite Option, mit aus Deinen Gründen. Besser wäre die Vertrauensfrage, die höchstwahrscheinlich zu Neuwahlen führt mit einem neuen CDU-Spitzenkandidaten, um das Ganze neu zu ordnen. Die einzigen, die darunter wirklich schwer leiden müßten, dürfte die SPD sein.
Der aktuelle "kleine" Rücktritt verzögert nur diese Neuordnung, und wirkt auf mich wie ein "sich noch ein Weilchen an die Macht klammern", auch wenn es offenbar keine Zukunft hat - das ist mein persönlicher Eindruck.

merz 30.10.2018 12:43

sie hat jedes weitere Amt ausgeschlossen (EU stand mal so im Raum)

m.

ich finde es ausgesprochen erstaunlich, wer jetzt plötzlich aus der Kulisse für den Parteivorsitz (und damit nach CDU-Brauch eigentlich auch Kanzlerkandidat) springt
(mein Nick drückt keine Tendenz aus :))

Schwarzfahrer 30.10.2018 12:51

Zitat:

Zitat von loomster (Beitrag 1416518)
... hoffe ich, dass wir sie bald als Bundespräsidentin wiedersehen.

Dafür gibt es gute Chancen, sie hat nämlich die Annahme politischer Ämter in der Zukunft bei Ihrer Rede ausgeschlossen.
Das dürfte ähnlich feststehn, ihre früheren entschiedenen Äußerungen zu wichtigen Themen, z.B. Einstehen für Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung (2003), Stopp des Atomausstiegs (2009), Ablehnung der Euro-Bonds als Haftung für Schulden von EU-Ländern (2012) und vieles mehr...:cool:

BananeToWin 30.10.2018 12:54

Nachfolge klären, mit den Grünen und der FDP über eine Koalition verhandeln, neuen Kanzler wählen. Diese Groko ist nicht mehr zu ertragen. SPD ab in die Opposition. Dann kann man vielleicht auch die sog. "Frustwähler" wieder auf demokratisch-liberale Wege führen. Und vielleicht sehen wir dann 2021 wieder wirklich ein Kanzlerduell, das seinen Namen verdient. Eine Wahl, bei der von vornherein feststeht, wer als Regierungschef daraus hervorgehen wird, ist nicht gut. 2017 war das aber so.

Ich kenne die Verdienste von Merkel an .Sie war über die ganze Zeit eine bessere Regierungschefin als Donald Trump es an seinem besten Tag sein wird.

Trotzdem lebt Demokratie vom Wandel. Deutschland geht es gut. Ja. Aber wenn man wichtige gesellschaftspolitische Reformen verschläft, dann eben nicht mehr ewig. Wenn man sehenden Auges in eine Situation gerät, in der ein großer Teil der Rentner nicht mehr von der eigenen Rente wird leben können, dann braucht es grundlegende Veränderungen. Ich hatte zuletzt nicht mehr das Gefühl, das das aktuelle Führungspersonal unserer Regierung dafür geeignet wäre.

Neginroeb 30.10.2018 13:06

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1416516)
Herr Lindner könnte sich durchaus mit einer Lektüre des Grundgesetzes weiterbilden, denn so ohne Weiteres ist ein Rücktritt eines Bundeskanzlers nicht vorgesehen. Bei Rücktritt muss unmittelbar ein neuer KanzlerIn gewählt werden, und auf wen bitte könnte sich die sogenannte GroKo denn da einigen? Von daher hat Frau Merkel diese Option gar nicht ohne Weiteres. Der Parteivorsitz ist einfacher, die CDU ist schließlich ein nicht im engeren Sinne systemrelevanter Verein :)

Ich denke, dass Lindner das im übertragenen Sinne meint. Er möchte damit Neuwahlen initiieren. Außerdem hat er ja gesagt, dass es keine Koalition mit FDP und Merkel geben wird. Grund ist hier sicherlich diese Anbiederung von ihr zu den Grünen bei den Jamaika-Verhandlungen, wo sie aus meiner Sicht eine echte Chance verpasst hat, das Ruder in Deutschland in Richtung Reformen zu bewegen.

Ansonsten verdient sie absolute Anerkennung auch einmal vom eigenen Volk und es ist absolut bedauerlich, dass ihr das nur im Ausland zuteil wird.

TriBlade 30.10.2018 13:07

Zitat:

Zitat von BananeToWin (Beitrag 1416543)
Trotzdem lebt Demokratie vom Wandel. Deutschland geht es gut. Ja. Aber wenn man wichtige gesellschaftspolitische Reformen verschläft, dann eben nicht mehr ewig. Wenn man sehenden Auges in eine Situation gerät, in der ein großer Teil der Rentner nicht mehr von der eigenen Rente wird leben können, dann braucht es grundlegende Veränderungen. Ich hatte zuletzt nicht mehr das Gefühl, das das aktuelle Führungspersonal unserer Regierung dafür geeignet wäre.

Die gesellschaftliche Reform der Rente haben wir aber alle verschlafen, also mindestens die die seit den 1990er Jahren wählen durften. Schon damals war oder musste uns allen klar gewesen sein, dass die Rente nicht sicher ist.
Ich habe immer so ein bisschen Bauchschmerzen damit, zu sagen, die Politiker haben dies oder jenes nicht gemacht, nicht gemerkt, muss ein anderer gewählt werden.
Einen Politiker der uns ehrlich und offen über z.B. die Rentenproblematik aufklärt (gibt noch so ein paar Probleme die wir lieber nicht angehen) und uns klipp und klar sagt was sich nach der Wahl ändert und dies auch nachvollziehbar und rechnerisch möglich ist, hat ein klitzekleines Problem, er wird nicht dem nächsten Deutschen Bundestag angehören, was seine / ihre Wahl zum/zur Kanzler/in nicht leicht macht.

su.pa 30.10.2018 13:42

Ich bin gerade etwas ungläubig erstaunt, wie positiv hier von Angela Merkl und ihrer Politik gesprochen wird. Das hätte ich jetzt so nach den ganzen anderen politischen Diskussionen hier nicht erwartet.

Was ich ihr auf die schnelle jetzt positiv anlasten kann, sind Teile ihres Verhaltens in der Flüchtlingskrise und der Rücktritt vom Ausstieg vom Atomausstieg. Aber sonst... :Gruebeln:

Sie hat m.E. einfach zuviel augesitzt. Bankenkrise z.B., damals sprachen alle davon, dass sowas nicht mehr zu Lasten der Allgemeinheit gehen darf und mehr Kontrolle notwendig ist. Hat sie was getan? Nein, alles ist wie vorher.

Renten- und Harz-IV Reform sind auch schon längst überfällig.

Und ich meine jetzt auch nicht, dass es unseren Ansprüchen genügen sollte, wenn wir froh sind, dass wir sie hatten statt eines Trumps...

Körbel 30.10.2018 14:02

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1416562)
Ich bin gerade etwas ungläubig erstaunt, wie positiv hier von Angela Merkel und ihrer Politik gesprochen wird.

Geht mir genauso.
Ich bin froh wenn sie weg ist und das obwohl ich kein Anhänger der rechten Parteien bin.

16 Jahre war viel zu lange, bin generell dafür das eine Person maximal zwei Legislaturperioden Kanzler sein darf.

Helmut S 30.10.2018 14:03

Jetzt hat Friedrich Merz seinen Hut offiziell in den Ring geworfen: http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1235895.html

schnodo 30.10.2018 14:15

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1416562)
Hat sie was getan? Nein, alles ist wie vorher.

Beharrungsvermögen ist als Erfolg schwer verkäuflich. Wenn man sieht, wie in anderen Teilen Europas oder der Welt extreme Kräfte die Politik komplett beherrschen, muss man auch mal eine Lanze dafür brechen, dass Merkel eben nicht sofort gesprungen ist, wenn jemand einen Pups gelassen hat. Ausnahmen, wie z.B. Fukushima, bestätigen auch hier die Regel.

Ich will nicht alles gesundbeten, was sie so getrieben hat. Aber man sollte nicht immer nur mit dem gewünschten Optimum vergleichen, das weltweit niemand erreicht, sondern auch mal damit, wie anderswo regiert wird. Und da schneidet sie aus - etwas verfrühter - historischer Sicht besser ab als die Tagespolitik glauben macht.

su.pa 30.10.2018 14:22

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1416575)
Ich will nicht alles gesundbeten, was sie so getrieben hat. Aber man sollte nicht immer nur mit dem gewünschten Optimum vergleichen, das weltweit niemand erreicht, sondern auch mal damit, wie anderswo regiert wird. Und da schneidet sie aus - etwas verfrühter - historischer Sicht besser ab als die Tagespolitik glauben macht.

Das ist wohl realistisch, aber für mich persönlich schon deprimierend. Man muss sich doch immer am Optimum orientieren und nicht mit anderen vergleichen und wenn die noch mehr scheiß machen, dann macht es den eigenen nur noch weniger schlimm... :(

schnodo 30.10.2018 14:27

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1416582)
Das ist wohl realistisch, aber für mich persönlich schon deprimierend. Man muss sich doch immer am Optimum orientieren und nicht mit anderen vergleichen und wenn die noch mehr scheiß machen, dann macht es den eigenen nur noch weniger schlimm... :(

Sorry aber es ist schon so. :Blumen:
Ich bin froh, dass ich in Deutschland lebe und nicht in Venezuela oder im Iran.

kullerich 30.10.2018 14:35

Zitat:

Zitat von Walli (Beitrag 1416411)
S
Sie wird nicht das Glück haben eines Helmut Schmidt der als zu recht ganz Großer gefeiert wird

Da sollte man wie bei Helmut Schmidt auch mal bis 20 Jahre nach ihrer Kanzlerschaft warten. 1981 waren die Lobkränze für Schmidt-Schnauze auch noch nicht so gülden wie 2010 :)

kullerich 30.10.2018 14:38

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1416571)
Geht mir genauso.
Ich bin froh wenn sie weg ist und das obwohl ich kein Anhänger der rechten Parteien bin.

16 Jahre war viel zu lange, bin generell dafür das eine Person maximal zwei Legislaturperioden Kanzler sein darf.

Nach 16 Jahren Merkel ist D so reich, gesund und gewaltarm wie noch nie..... Was eine Scheiß-Bilanz!


(Bitte bei Widerspruch genaue Daten liefern!)

alex1 30.10.2018 14:43

Das ist eine kluge Entscheidung von Frau Merkel. Für eine nächste Kanzlerschaft hätte sie mit Sicherheit sowieso nicht zur Verfügung gestanden. So können sich schon eventuelle Nachfolger für die Kanzlerkandidatur in Position bringen. Wenn ihr Nachfolger als CDU-Vorsitzender seine Arbeit gut macht, dann hat er gute Chancen, der nächste Kanzlerkanditat (und somit der nächste Kanzler ;) ) der CDU zu werden. Wenn nicht, dann gibt es noch andere Optionen.
Ein jetziger Rücktritt als Kanzlerin (-warum überhaupt?-) hätte nach der schwierigen Regierungsbildung erneut Unsicherheit und Chaos bedeutet. Außerdem gibt es noch keinen klaren Kandidaten für ihre Kanzler-Nachfolge.



Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1416510)
(...) Sie scheinen die Einzigen zu sein, die hochbezahlte und sehr gut gebildete Wissenschaftler ernst nehmen.(...)

Gute Bildung und gute Bezahlung sind kein Garant dafür, dass man keinen Stuss von sich gibt. Das meine ich ganz allgemein.


Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1416510)
Unabhängig von der Kanzlerin, sollte man als Wähler, einer "schwachen" Regierung auch nicht 4 Jahre beim streiten zusehen müssen. Zum Desaster gehört die FDP, die AfD sowieso und auch die Linken. Alle Parteien zeigen sich egoistisch und vom Wähler abgewandt im Umgang mit den politischen Kollegen.
Die Grünen mag ich persönlich und momentan am meisten. (...)

Also eine Alleinregierung der Grünen?

Du meinst aber schon die Grünen, die RWE erst den Kohleabbau mit genehmigt haben, und dann später direkt am Hambacher Forst einen Parteitag abgehalten und die dortigen "Terroristen" unterstützt haben?

Pmueller69 30.10.2018 14:43

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1416582)
Das ist wohl realistisch, aber für mich persönlich schon deprimierend. Man muss sich doch immer am Optimum orientieren und nicht mit anderen vergleichen und wenn die noch mehr scheiß machen, dann macht es den eigenen nur noch weniger schlimm... :(

Was ist schon dass Optimum? Helmut Schmidt war für mich nah dran. Dinge, für die man ihn damals kritisiert hat, haben sich später als politisch richtig herausgestellt.

Helmut Kohl hatte das Glück, dass er die deutsche Einheit als Projekt für sich holen konnte. Innen-/Wirtschaftspolitisch war er schwach.

Ich bin froh, dass uns Angela Merkel die letzten Jahre regiert hat, auch wenn ich nie ihre Partei gewählt habe.

Klar ist, dass populistische Töne und hektischer Aktionismus mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Vielleicht hätte man die letzten Jahre in positiverer Erinnerung, wenn nicht der bayrische Vollpfosten Ihr so häufig ans Bein gepinkelt hätte.

alex1 30.10.2018 14:52

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1416582)
Das ist wohl realistisch, aber für mich persönlich schon deprimierend. Man muss sich doch immer am Optimum orientieren und nicht mit anderen vergleichen und wenn die noch mehr scheiß machen, dann macht es den eigenen nur noch weniger schlimm... :(

In welcher Welt lebst Du denn? Ich glaube kaum, dass es auch nur EINEN Bürger gibt, der zu 100% mit der Politik der von ihm gewählten Partei zufrieden ist. Wahrscheinlich ist nichtmals ein Politiker mit der Politik seiner Partei zu 100% zufrieden. Als Bürger vergleiche ich die Parteien und wähle die, von denen ich glaube, dass sie am wenigsten Dummheiten machen und am ehesten meine Interessen vertreten, sozusagen das kleinere Übel.

Sein Optimum finden die meisten Menschen nichtmals beim Lebenspartner (-niemand ist perfekt, selbst ich nicht :Cheese: -), wie soll das dann bei einer Partei funktionieren?

tandem65 30.10.2018 14:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1416533)
Die einzigen, die darunter wirklich schwer leiden müßten, dürfte die SPD sein.

Steile These! Du meinst CDU/CSU leiden nicht darunter wenn sie Stimmen/Sitze im Bundestag verlieren? Oder wie kommst Du zu dieser Einschätzung?

su.pa 30.10.2018 15:20

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1416603)
In welcher Welt lebst Du denn? Ich glaube kaum, dass es auch nur EINEN Bürger gibt, der zu 100% mit der Politik der von ihm gewählten Partei zufrieden ist. Wahrscheinlich ist nichtmals ein Politiker mit der Politik seiner Partei zu 100% zufrieden. Als Bürger vergleiche ich die Parteien und wähle die, von denen ich glaube, dass sie am wenigsten Dummheiten machen und am ehesten meine Interessen vertreten, sozusagen das kleinere Übel.

Sein Optimum finden die meisten Menschen nichtmals beim Lebenspartner (-niemand ist perfekt, selbst ich nicht :Cheese: -), wie soll das dann bei einer Partei funktionieren?

Ich glaube in der gleichen wie Du ;)

Das ist eine Grundeinstellung von mir, wenn ich nach der optimalen Lösung strebe, dann kann ich immer noch besser werden, als wenn ich mich von Haus aus mit weniger zufrieden gebe, auch wenn ich das Optimum nicht erreiche.

Körbel 30.10.2018 15:51

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1416590)
Nach 16 Jahren Merkel ist D so reich, gesund und gewaltarm wie noch nie..... Was eine Scheiß-Bilanz!


(Bitte bei Widerspruch genaue Daten liefern!)

Liefere doch du erst mal ein paar Daten.

Aber:
Bezahlbarer Wohnraum gibt es so gut wie garnicht mehr.
Teilweise qm-Preise von 15€ und leicht drüber.

Am Braunkohleabbau wird immer noch festgehalten, koste es was es wolle.
Glyphosat wird ¡m Alleingang von einem Politiker weitere 5 Jahre zugelassen.
Der Politiker wird dafür nicht belangt.

Die Automobilindustrie bescheisst im ganz grossen Stil Millionen Deutsche und nichts passiert.
Die Firmen werden nicht belangt, die Bundesregierung hält schützend die Hand über diese elenden Drecksäcke.
Man darf sich neue Autos kaufen, geil.
Wer reibt sich die Hände?
Die Vorstände und die Politiker bekommen dafür ...............ach lassen wir das.

Schwarzfahrer 30.10.2018 15:52

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1416590)
Nach 16 Jahren Merkel ist D so reich, gesund und gewaltarm wie noch nie..... Was eine Scheiß-Bilanz!

(Bitte bei Widerspruch genaue Daten liefern!)

Manche würden leicht umformulieren: Trotz 16 Jahren Merkel ist D noch so reich und gesund wie noch nie. Ich bin der Ansicht, daß ohne die Schröderschen Reformen als Grundlage das Land nicht annähernd so gut dastünde, und Merkels Beitrag sich eher im Verwalten als im Gestalten zeigte - aber das ist ein eigenes Streitthema...
Zum Thema gewaltarm gehen die Meinungen in diesem Land arg auseinander; die gewünschte Zitaten- und Zahlenschlacht spare ich mir jetzt, sorry.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1416604)
Steile These! Du meinst CDU/CSU leiden nicht darunter wenn sie Stimmen/Sitze im Bundestag verlieren? Oder wie kommst Du zu dieser Einschätzung?

Ich glaube, die CDU würde viele enttäuschte konservative Wähler zurückgewinnen, wenn sie sich auf ihren ursprünglichen Kern besinnt; bei Neuwahlen unter neuer Führung hätten sie diese Chance (und würden damit möglicherweise die AfD deutlich schwächen). Bei der SPD sehe ich diese Möglichkeit weniger. Aber die Kristallkugel habe ich auch nicht, nur eine Meinung.


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