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ThomasG 15.12.2017 07:30

Faircoin
 
Seit knapp einem Monat gibt es hier einen Faden zum Thema Bitcoin.
Dort wurde auf eine andere Kryptowährung aufmerksam gemacht, die den Namen Faircoin trägt.
Es gibt zwei Möglichkeiten Bitcoins zu erwerben:
Man kann sie gegen eine Währung tauschen und man kann Bitcoins schürfen.
Allerdings wurden und werden beim Schürfen von Bitcoins ungeheuer große Mengen an Energie "verbraucht" in Form von elektrischer Energie.
Mit dem Miningprozess (Bitcoins schürfen) sind immer komplexer werdende mathematische Rechenoperationen verbunden, die mit Hilfe zunehmend leistungsfähigeren Rechnern erbracht werden können.
So habe ich das zumindest verstanden.
Was diese ganze Rechnerei da soll und welchen tieferen Sinn sie hat oder haben könnte, erschließt sich mir kaum.
Es soll ein wirkungsvolles Mittel sein das Angebot an Bitcoins relativ knapp zu halten, was zum Werterhalt beitragen soll.
Gut - also von Werterhalt im Zusammenhang mit dem Bitcoin angesichts der gigantischen Wertsteigerung innerhalb kurzer Zeit (also auf dem Papier sozusagen) zu sprechen, ist vielleicht auch ein wenig eigen.
Aus den genannten und angedeuteten Gründen lehnen viele den Bitcoin ab.
Auf der anderen Seite finden doch einige, dass das Schaffen von Kryptowährungen schon eine ganz interessanter Ansatz ist, mit dem es sich zu beschäftigen lohnt.
Zum Faircoin habe ich eben einen Artikel gefunden, der mir als Einsteig ganz gut geeignet erscheint.
Ich werde ihn gleich kopieren und den Text als Antwort auf diesen Beitrag einstellen.

Mitglied einer Gemeinschaft zu sein, die sehr viel wert auf einen fairen Umgang untereinader legt, das hat doch schon mal was - gell?

Thomas

ThomasG 15.12.2017 07:33

Zitat:

Einleitung

FairCoin ist eine Kryptowährung, welche dezentralisiert ist und sich mit sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit der Nutzer beschäftigt. Mit diesem im Vergleich zu anderen Kryptowährungen sehr alternativen Ansatz haben die Entwickler von FairCoin ein Konzept erschaffen, mit dem sich der Nutzer aktiv an jenem Beteiligen und somit zu einer stabilen Kryptowährung beitragen kann. Aktuell stecken rund 36.943.861 USD hinter dem Unternehmen, wovon täglich 35.683 USD in Form von Coins gehandelt werden. Der Kur beträgt 0,694514 USD pro FairCoin Coin (Stand 26.09.2017). Man erhält die Coins über die digitalen Börsen Bittrex und CoinExchange.

FairCoin Coin – Die Kryptowährung

„Proof of Cooperation“ statt „Proof of Stake“ oder „Proof of Work“ lautet die Devise bei FairCoin. Damit schlägt das Unternehmen eine ganz andere Richtung an, als die meisten Mitstreiter auf dem Markt der Kryptowährungen. „Proof of Cooperation“ bedeutet, dass Blöcke nicht durch klassisches Mining generiert werden, sondern von zertifizierten Validierungsknoten, welche zusammenarbeiten, um die Sicherheit des Systems stets zu verbessern. FairCoin lehnt jegliche Mining- oder Mint- System ab, was die Währung sehr dezentral macht.

Was die Währung außerdem auszeichnet, ist ihre ökologische Nachhaltigkeit. FairCoin ist die Währung der Onlineplattform „FairCoop“, die sich mit Themen wie „FairTrade“ auseinandersetzt und Projekte in diesem Bereich fördert. FairCoin selbst versucht mit seinem System sogar wenig Strom zu verbrauchen, um ein Zeichen für die Nachhaltigkeit zu setzen. Des Weiteren zeichnet sich die Währung durch Transparenz und Demokratie aus. Selten hatte man als Nutzer so viel Mitspracherecht wie bei einer Kryptowährung wie bei FairCoin. So finden monatlich Online-Meetings statt bei denen die Community entscheidet wann und in welchem Verhältnis die Neubewertung der Währung realisiert werden soll.

Das macht den Kurs der Währung sehr stabil. Ein weiterer Grund für die Preisstabilität ist der „FairCoin 2“. Am 18.07.2017 war die Ausgabe aller 52.160.000 FairCoin Coins abgeschlossen und das Unternehmen entschied sich diese auf eine neue Blockchain zu übertragen. Es sollen also keine neuen Coins mehr generiert und auf den Markt gebracht werden. Der langfristige Kurs wird somit als sicher und langfristig steigend prognostiziert. Mit dem dazugehörigen Mitspracherecht auf dem Kurs kann man als User bei FairCoin ein sehr sicheres und gerechtes Investment tätigen. Bei der Übertragung auf eine andere Blockchain müssen User nicht um ihre Coins fürchten. Digitale Brieftaschen wie Android Wallet, Core Wallet und Electrum Wallet mussten lediglich geupdated werden.

FairCoin Coin – Das Unternehmen

Thomas König ist einer der führenden Köpfe hinter FairCoin. Neben seiner Entwicklungstätigkeit im Unternehmen ist er außerdem Partner bei „LinuxIT“. Außer mit FairCoop arbeitet Faircoin auch eng mit FairMarket, FreedomCoop und Bank of the Commons zusammen. Damit hat sich das Unternehmen ein breites Netzwerk mit vielen Anwendungsmöglichkeiten erschaffen. Der FairCoin Coin kann somit auch für Point-of-Sale Systeme von Läden, für Prepaid-Karten, zum unmittelbaren Währungsumtausch oder zur direkten Zahlung von Rechnungen benutzt werden. Die im System implementierte soziale Gerechtigkeit und Stabilität der Währung kann man als Nutzer also auf vielen verschiedenen Ebenen nutzen. Im Vergleich zu anderen Kryptowährungen möchte FairCoin seine Nutzer demokratisch, anstatt oligatorisch oder monopolistisch entgegentreten. Die Nutzer selbst haben also in der Hand, wie erfolgreich das Konzept funktioniert und wie viel Nutzen sie daraus erhalten.

Fazit

FairCoin Coin ist eine gerechte, für alle Nutzer gleichberechtigte und demokratisch konzipierte Kryptowährung. Die Entwickler setzen auf Stabilität des Kurses durch Vertrauen zu den Nutzern. Besonders authentisch macht das Unternehmen, dass es einen großen Teil seines Gewinnes für Sozialfonds von Faircoop verwendet. FairCoin funktioniert deswegen so gut, weil sich Community und Nutzer gegenseitig unterstützen.

Zitatende

Quelle: https://www.krypto-magazin.de/was-ist-faircoin-coin/

Mirko 15.12.2017 09:50

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1348925)



FairCoin ist eine Kryptowährung, welche dezentralisiert ist

Da bin ich ausgestiegen... :Cheese:

Fair hat mich angesprochen deshalb wollte ich es lesen. Aber ich verstehe den Sinn von Bitcoins nicht und auch von Faircoins nicht. Wahrscheinlich bin ich zu einfach gestrickt :Lachanfall:

Wer eine faire Welt will sollte wahrscheinlich besser in Afrika einen Brunnen bauen (lassen) als in irgendeine merkwürdige Währung zu investieren.

DocTom 15.12.2017 10:39

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1348944)
Da bin ich ausgestiegen... :Cheese: ...
Wer eine faire Welt will sollte wahrscheinlich besser in Afrika einen Brunnen bauen (lassen) als in irgendeine merkwürdige Währung zu investieren.

dezentral soll der bisher to big to fail " Banken- und Börsenwelt " eine unabhängige Finanzwelt entgegen gestellt werden, die irgendwann alle Handels- und Finanzdienstleistungen anbietet, ohne bei Problemen dauernd nach dem Motto "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" dem Seuerzahler zur Last zu fallen...
:Huhu:

Das Zweite sollte wirklich jeder mal machen, einige Zeit ehrenamtlich zB in Ghana als Lehrer, Mediziner, Brunnenbauer etc arbeiten.

Sehr befriedigend sowas!
Thomas

Necon 15.12.2017 11:23

Ich gkaube die Ghanesen (?) Ghanaer (?) wären nicht glücklich wenn ich dort Mediziner wäre für einige Zeit....


Zum Thema.
Ich denke die Diskussion ist relativ sinnlos da offensichtlich kaum einer weiß worum es überhaupt geht und was es eigentlich ist.

Ich würde das knappe Angebot von Bitcoins nicht als Mittel zum Verteuerungszweck sehen, sondern als Fakt der sich daraus ergibt das der Algorithmus immer schwerer wird zu lösen. Nebenbei wurde der Bitcoin nicht gezielt erfunden sondern ist nur ein Abfallprodukt der Blockchain und war anfangs einfach ein sicherer nicht verfolgbares Zahlungsmittel im Darkweb.

So zumindest meine Auffassung des Themas.

Aber nun in eine Diskussion einzusteigen ob Faircoin Bitcoin oder was auch immer, finde ich mit dem Wissensstand den vermutlich 90% der leute haben falsch

Vielleicht habe ich aber auch den Grund des Threads nicht verstanden, dann will Ich auch nichts gesagt haben

ThomasG 15.12.2017 11:31

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1348981)
Ich würde das knappe Angebot von Bitcoins nicht als Mittel zum Verteuerungszweck sehen, sondern als Fakt der sich daraus ergibt das der Algorithmus immer schwerer wird zu lösen. Nebenbei wurde der Bitcoin nicht gezielt erfunden sondern ist nur ein Abfallprodukt der Blockchain und war anfangs einfach ein sicherer nicht verfolgbares Zahlungsmittel im Darkweb.

Alles was mit Computern und Informatik u.ä. zu tun hat ist und bleibt wohl für mich immer eine relativ fremde Welt.
Ich habe mich viel zu lange überhaupt nicht für diese Themen interessiert.
Den Sinn und Zweck der Blockchain kenne ich auch nicht.
Da werde ich versuchen mich zu informieren.
Wenn Du dazu ein paar Worte verlieren könntest, mit denen diesbezüglich ziemlich ungebildete Menschen was anfangen können, würde mich das freuen.

ThomasG 15.12.2017 11:44

Ich lese hier mal nach: https://gemini-media.com/files/349/d...lipp-giese.pdf (ab Seite 106)

Nachtrag: Das Einstiegskapitel empfinde ich als verständlich auch für Laien, aber vom Lesen des zweiten Kapitels habe ich glaube ich nicht so arg viel profitiert.

ThomasG 15.12.2017 12:23

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1348944)
Fair hat mich angesprochen deshalb wollte ich es lesen. Aber ich verstehe den Sinn von Bitcoins nicht und auch von Faircoins nicht. Wahrscheinlich bin ich zu einfach gestrickt :Lachanfall:

Wir sind alle ziemlich einfach gestrickt ;).

Ich kann versuchen zu beschreiben, warum ich mich für alternative Währungen bzw. Finanzsysteme interessiere.
Wie ja allgemein bekannt sein dürfte, sind fast alle Staaten dieser Erde verschuldet.
Als einfach gestrickter Zeitgenosse denkt man sich da, wo es einen gibt, der sich verschuldet hat, muss es mindestens einen anderen geben, dem er was schuldet.
Gut - dann würden einfach gestrickte Zeitgenossen wie Du und ich wahrscheinlich erst einmal denken - na klarer Fall die haben sich halt Geld von einer anderen Person, von einem anderen Staat oder irgendeiner anderen Institution oder Personengruppe ausgeliehen.
Hmmm ... da aber wie gesagt fast alle Staaten verschuldet sind, stellt sich die Frage, bei wem sind die denn alle verschuldet.
Na - die sind gegenüber von Banken verschuldet.
Und woher nehmen die Banken das Geld für Kredite bzw. das Giralgeld?
Da würden einfach gestrickte Leute erst mal denken "logisch", das ist das Geld von anderen, die es zur Bank getragen haben und es ihr zur Verwahrung überlassen haben.
Tja - so ist es aber nicht ganz.
Private Banken können und dürfen Giralgeld schöpfen.
Es genügt, wenn sie eine bestimmte Mindestreserve bei der Zentralbank hinterlegen.
Der Mindestreservesatz liegt im Euroraum aktuell bei 1 %.
D.h. Banken haben das Recht Kredite zu vergeben, die in Summe dem Hundertfachen dieser Reserve entsprechen.
Das muss man i.A. als Otto Normalverbraucher erst einmal herunterbekommen ohne an seinen eigenen geistigen Fähigkeiten übermäßig zu zweifeln.
Da die Fachwelt es versteht relative Laien schnell zu verwirren, zu verunsichern oder vorzuführen, indem sie beispielsweise Fachbegriffe verwendet, die Normalos nicht einordnen können, halten die meisten Menschen sehr lange einfach mal die Klappe, weil sie nicht für dumm gehalten oder vorgeführt werden wollen u.ä..
Mittlerweile trauen immer mehr Menschen ihrem eigenen Verstand in solchen Fragen, weil sie eben mitbekommen, da gibt noch einige andere Leute, die ähnlich denken darunter sogar Fachleute.
Das Internet hat da viel verändert.
Man kann sich da viel schneller austauschen und informieren und Zensur ist wesentlich erschwert gegenüber anderen früher dominierenden Möglichkeiten seinen Horizont zu erweitern u.ä. (über Fernsehen, Radio, Bücher, Zeitschriften usw.).

Necon 15.12.2017 14:26

Das Problem wie ich oben schon schrieb ist bei dem Thema auch mein eigenes Unwissen.

Wir könnten nun auch über Quarks und Quantenmechanik diskutieren und es hätte den gleichen Wissensstand wie eine Diskussion über Blockchain und Bitcoin. Außer gefährlichen Halbwissen ist da nicht viel.

Ich liebe zwar solche Diskussionen aber eher mit einem Glas Wein oder Whisky mitten in der Nacht als im Forum.

Die Blockchain ist aber ganz grob gesagt eine Möglichkeit die Herkunft von Dingen und deren Weg genau zu verfolgen und eindeutig zu bestimmen.
Du hast eine Photovoltaik Anlage und speist Strom ein dann wird dein Produkt mit einer eindeutigen ID versehen die es ermöglicht dir Geld dafür zu geben und auch klar belegt wer dir das Geld schuldet weil er es verbraucht hat
So würde ich es sehen

dherrman 15.12.2017 19:04

Irgendwie fühle ich mich verantwortlich 😉

Fair wird das in diesem Kontext:
https://2017.fair.coop/de/fairtrade-2/

Faircoin brauchen wie Bitcoin Energie. Aber auch unser herkömmliches BankenSystem braucht auch Energie, zwar weniger aber trotzdem.

Wird der Faircoin innerhalb der Cooperative verwendet wird der faire Aspekt betont.
Zudem ist der Coin für Spekulanten nicht attraktiv. Siehe

https://fair-coin.org/en/create-value
Und
https://fair-coin.org/


Hinweis: Es gibt auch einen Solarcoin. Auch interessant, weil umweltfreundlicher.

Vg

Thorsten 15.12.2017 19:28

Woraus definiert sich der Wert der Faircoins? Einfach per Definition der Besitzergemeinschaft? Einfach festlegen, weil man das für diesen blöden Stromverbrauch ausgegeben beim Erzeugen hat, ist ja etwas dürftig. Welche über einen Umtauschmechanismus und - möglicherweise gegenüber Banktransfers sogar energiesparendere? - Transfermöglichkeit hinausgehende Bedeutung ergibt sich daraus? Das Volumen ist aus volkswirtschaftlicher Sicht ja eher gering. Wenn jeder mit nur 1.000 Dollar oder Euro flüssig sein will, ist bei einer Kleinstadt Feierabend.

dherrman 15.12.2017 20:51

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1349089)
Woraus definiert sich der Wert der Faircoins? Einfach per Definition der Besitzergemeinschaft? Einfach festlegen, weil man das für diesen blöden Stromverbrauch ausgegeben beim Erzeugen hat, ist ja etwas dürftig. Welche über einen Umtauschmechanismus und - möglicherweise gegenüber Banktransfers sogar energiesparendere? - Transfermöglichkeit hinausgehende Bedeutung ergibt sich daraus? Das Volumen ist aus volkswirtschaftlicher Sicht ja eher gering. Wenn jeder mit nur 1.000 Dollar oder Euro flüssig sein will, ist bei einer Kleinstadt Feierabend.

Woraus definiert sich de Euro?
Der Sinn beim Faircoin ist die Coop, nicht der Coin selbst. Geldmittel in einer Gruppe des kleinen Mannes. Wo die auch selbst darüber bestimmen. Krass...

@mirko Brunnen bauen lassen ist doof. Dein Kind wird nicht selbstständig wenn du alles für ihn machst. Keine Hilfe, Abbau von subventioniertenLebensmittel und Produkten aus der EU nach Afrika oder anderswo. Aufbau deren Wirtschaft vor Ort. Wenn Knorr und Co. Nach Afrika in die Slums gehen und erzählen das die Frauen lieber Suppenwürfel statt Gemüses kaufen sollen, weil ja billiger und gesünder könnte ich kotzen..

LidlRacer 15.12.2017 21:51

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1349086)
Faircoin brauchen wie Bitcoin Energie. Aber auch unser herkömmliches BankenSystem braucht auch Energie, zwar weniger aber trotzdem.

Der Energieverbrauch von Bitcoin ist absolut absurd hoch, das liegt in völlig anderen Größenordnungen als bei normalen Banktransaktionen. Und damit kann das System weltweit ganze 7 Transaktionen pro Sekunde durchführen - das ist quasi gar nichts.

Wenn man dies alles glauben kann, scheint mir Bitcoin eine der absurdesten Erfindungen der Weltgeschichte zu sein:
Kaspersky: Sechs Mythen über Blockchain und Bitcoin: Wir stellen die Effektivität der Methode auf die Probe

Keine Ahnung, inwieweit Faircoin da besser ist.

merz 15.12.2017 22:59

Cooler link, Danke


m., ob Asthma, Krypto oder Ardennenrennen, Deine Research-Qualitäten finde ich stark chapeau

dherrman 15.12.2017 23:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1349111)
Der Energieverbrauch von Bitcoin ist absolut absurd hoch, das liegt in völlig anderen Größenordnungen als bei normalen Banktransaktionen. Und damit kann das System weltweit ganze 7 Transaktionen pro Sekunde durchführen - das ist quasi gar nichts.

Wenn man dies alles glauben kann, scheint mir Bitcoin eine der absurdesten Erfindungen der Weltgeschichte zu sein:
Kaspersky: Sechs Mythen über Blockchain und Bitcoin: Wir stellen die Effektivität der Methode auf die Probe

Keine Ahnung, inwieweit Faircoin da besser ist.

Wo hast du die Zahlen her, 7 Transaktionen ? Halt ich für ein Gerücht. Aber nochmal, Bitcoin ist braunkack.

Faircoin ist fertig gemined.

Vg

LidlRacer 16.12.2017 00:17

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1349129)
Wo hast du die Zahlen her, 7 Transaktionen ? Halt ich für ein Gerücht.

Z.B. aus dem verlinkten Artikel.

Oder hier:
Kapazitätsgrenze erreicht: Bitcoin-Transaktionen in der Warteschlange

oder oder oder ...

Hast Du kein Google?

Mirko 16.12.2017 06:20

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1348990)
Wir sind alle ziemlich einfach gestrickt ;).

Ich kann versuchen zu beschreiben, warum ich mich für alternative Währungen bzw. Finanzsysteme interessiere.
Wie ja allgemein bekannt sein dürfte, sind fast alle Staaten dieser Erde verschuldet.

Das ist alles richtig was du schreibst, aber was bringt es? Die ganze Welt schuldet den Banken Geld. Ob es das Geld in echt irgendwo gibt oder nur Zahlen in einer Buchhaltungssoftware sind ändert nix in meinem Leben und ist mir daher erst mal ziemlich egal.
Irgendwann mag dieses System mal zusammen brechen. Was passiert dann mit deinen Faircoins? Kannst du damit dann deine Rechnungen bezahlen oder Brot kaufen? Ich befürchte nicht.
ich sehe also immer noch keinen Vorteil für mich in den Faircoins.

Mein Trick dazu ist, kein Guthaben anzuhäufen sondern jeden Monat so zu leben als wäre es mein letzter. Klappt bisher ziemlich gut, Konto immer im Minus und Stimmung immer gut :Cheese:

ThomasG 16.12.2017 08:43

Menschen, die sich länger und intensiver mit dem Geldsystem beschäftigt haben als ich, sind der Ansicht, dass so ein System irgendwann zusammenbrechen muss.
Die Verschuldungen auf der einen Seite und die Anhäufungen von Vermögen sind nämlich zwangsläufig ihrer Ansicht nach.
Das können diese Leute in meinen Augen recht überzeugend erklären bzw. belegen.
Beispielsweise kann man sich graphische Darstellungen der Vermögen auf der einen Seite und der Schulden auf der anderen Seite anschauen.
Die Kurvenverläufe sind wirklich fast spiegelbildlich* und zwar über Jahrzehnte betrachtet und in Bezug auf einen Staat.
Jetzt könnte man einwenden Ätschbätsch das Verhalten ist aber nur fast spiegelbildlich und somit ist das kein wirklich gutes Argument für den zwangsläufigen Zusammenhang.
Man betrachtet halt kein abgeschlossenes System.
Schulden und Vermögen können auch in einen anderen Staat "getragen" werden.
Ja und es könnte auch gut sein, dass das eine Folge von Verschleierungsmaßnahmen ist.
Da die Staaten schon froh sind, wenn keine Neuverschuldung in einem Jahr dazukommt, kann man abschätzen, wie groß die Wahrscheinlichkeit in etwa sein dürfte, dass die Schulden jemals abgezahlt werden bzw. abgezahlt werden können.
Mit anderen Worten eine stete Einnahmequelle ist für diejenigen gesichert, die das Recht haben Kredite zu vergeben und damit Giralgeld zu schöpfen.
Einen so intensiven Überblick habe ich nicht und so intensiv habe ich das über Jahre bzw. Jahrzehnte nicht verfolgt, um das sicher behaupten zu können, aber ich habe den Eindruck, so lange hat sich das Blatt noch nicht gewendet, wo es einfach üblicher geworden ist es nicht mehr zu bestreiten**, dass Geld in Form von Giralgeld aus dem Nichts entstehen kann und nur eine kleine priviligierte Gruppe dazu berechtigt ist.
Das dürfte dem Internet zu verdanken sein.
Früher mussten die Leute, die sich dafür interessiert haben, eben sich mit Büchern, Zeitungsartikeln oder Fernsehsendungen zu diesem Thema beschäftigen und auf deren Inhalt bzw. deren Verbreitung kann man viel leichter Einfluß nehmen und die Verbreitung verlief sehr viel langsamer.
Da wurde einfach die Strategie gewechselt:
Leugnen und total verschleiern wurde immer sinnloser, also gibt man es einfach mehr oder weniger zu.
Eine Frage konnte mir noch keiner beantworten und dabei wäre die Beantwortung schon für viele Menschen echt wichtig:
Wenn ein Kredit vergeben wird, muss der irgendwann getilgt werden und bis das geschieht fallen Zinsen an.
Bei der Giralgeldschöpfung entsteht aber lediglich das Geld für den Betrag, den man sich ausgeliehen hat und nicht das Geld für die Zinsen.
Woher kommt das dann?
Kann es sein, dass sich bei diesem Spielchen zwangsläufig irgendwer verschulden muss?

* http://www.helmut-creutz.de/pdf/graf...utz_034-43.pdf

** https://www.youtube.com/watch?v=1avPryrYyec
** https://www.youtube.com/watch?v=t2NM2A3FdDg

Nachtrag:

Alter Schwede - ich habe heute Abend entdeckt, dass Helmut Creutz die These vertrat, dass Geschäftsbanken nicht in der Lage sind Geld aus dem Nichts entstehen zu lassen.
Bernd Senf dagegen ist anderer Meinung.
Was beide eint, ist die Kritik am Zins bzw. Zinseszins.
Von Senf habe ich schon wesentlich mehr gehört (in Form von Auzeichnungen von Vorträgen in erster Linie) und mich haben seine Worte stark beeindruckt.
Eben habe ich mir einen Artikel von Creutz durchgelesen.
Ziel war es wohl den Leser davon zu überzeugen, dass eben Geschäftsbanken kein Geld aus dem Nichts schöpfen können, sondern nur welches Umschöpfen können, was Notenbanken (Zentralbanken) aus dem Nichts (in Form von Banknoten) haben entstehen lassen.
Mich hat seine Argumention nicht überzeugt bzw. wahrscheinlich verstehe ich nicht alle seine Worte richtig.
Der Mann hat sich seit 1980 mit dem Thema Geld beschäftigt und hat es verstanden einen Haufen Worte darüber zu Papier zu bringen, wo man keinen logischen Fehler o.ä. erkennen kann.
Gut - wie gesagt so arg viel habe ich von Creutz jetzt auch nicht gelesen bisher, aber immerhin so viel von seinem Hauptwerk (von 1997)***, dass ich auf einmal dachte, er schreibt da kaum was zu Thema Geschäftsbanken und sah ihre Rolle womöglich unkritischer als Senf beispielsweise.
Dann habe ich ein bisschen gegoogelt und fand meinen Verdacht bestätigt.
Tja - so oder so Senf und Creutz (er ist im Oktober gestorben) vereinte zumindest noch was:
Beide sahen bzw. sehen es wohl so, dass es da einen Haufen Nebel gibt, um alles was mit Geld zu tun hat:
"Die ganzen Zusammenhänge sind auf so geniale Art verschleiert, dass das
eigentlich kein Zufall sein kann.
Indem nämlich die „tatsächlichen Sichteinlagen“ mit den „zusätzlich geschaffenen Sichtguthaben“ bilanziell und statistisch in einen Topf geworfen und gleichermaßen als „Sichteinlagen“ bezeichnet werden, entsteht der falsche Eindruck, als sei das Volumen der vergebenen Kredite niemals größer als die Einlagen.
Es ist ja tatsächlich auch nicht größer als die Summe aus „tatsächlichen Sichteinlagen“ + vermeintlichen Sichteinlagen (=„zusätzlich geschaffene Sichtguthaben“).
Würde man aber das Kreditvolumen ins Verhältnis setzen nur zu den „tatsächlichen Sichteinlagen“, dann würde sich herausstellen, dass es sich um ein Vielfaches handelt, dass es also eine zusätzliche Kreditschöpfung gibt, zusätzlich zu den Bareinlagen oder Bareinzahlungen.
Das ist gemeint mit dem Begriff „Giralgeldschöpfung (oder Kreditschöpfung) der Geschäftsbanken aus dem Nichts“" (Bernd Senf, Quelle ****).
Hier der Creutz-Artikel: http://www.helmut-creutz.de/pdf/arti...uwi_2010_3.pdf

Thomas

*** http://userpage.fu-berlin.de/~roehri...rom/pdf/gs.pdf
**** Bernd Senf zum Thema Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken (ab Seite 15): http://www.berndsenf.de/pdf/Und%20si...m%20Nichts.pdf

dherrman 16.12.2017 08:47

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1349131)
Z.B. aus dem verlinkten Artikel.

Oder hier:
Kapazitätsgrenze erreicht: Bitcoin-Transaktionen in der Warteschlange

oder oder oder ...

Hast Du kein Google?

Sorry, mein Fehler. Brachte 7 Transaktionen gleich Energieverbrauch aller Banktransaktionen zusammen.... Das hast du ja nicht geschrieben.


Vg

Thorsten 16.12.2017 14:38

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1349134)
Irgendwann mag dieses System mal zusammen brechen. Was passiert dann mit deinen Faircoins? Kannst du damit dann deine Rechnungen bezahlen oder Brot kaufen? Ich befürchte nicht.
ich sehe also immer noch keinen Vorteil für mich in den Faircoins.

+1

Solange dieses System sich nicht völlig von den bösen, aber realen Währungen abkoppelt und man seine Brötchen mit Faircoins & Co bezahlen kann, ist es vor allem ein hehres Ziel. Und wenn am Ende das Faircoin-System den gleichen Versuchungen erliegt wie andere Währungssysteme, kommen die nächsten Idealisten mit was neuem.

ThomasG 16.12.2017 16:39

Ich habe schon relativ oft gehört, dass es den Kritikern des bestehenden Geldsystems auch darum geht möglichst viele Menschen aufzuklären und möglichst viele als Multiplikator zu gewinnen, damit nach einem Zusammenbruch sich die Menschen nicht mehr so leicht ein ganz ähnliches System aufdrücken lassen.
Wenn ich das herrschende Geldsystem kritisiere, ist es mir auch ein Anliegen die Menschen dahingehend zum Überlegen anzuregen, dass sie sich nicht mehr so leicht gegeneinander ausspielen lassen.

Nachtrag:
Hier soll ja eigentlich über den Faircoin diskutiert werden.
Es hat ja aber seine Gründe, warum sich doch einige Menschen mit alternativen Währungen oder Geldsystemen beschäftigen.
Zumindest ein Teil davon möchte mehr Gerechtigkeit haben.
Solange das herrschende Geldsystem so übermächtig ist allein schon, weil es seine Bedeutung so viel größer ist, ist es halt verdammt schwer daraus auszuscheren.
Was ich auf der Faircoop-Seite (https://2017.fair.coop/de/) bisher gelesen habe, fand ich sehr sympathisch.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da Leute finden, die sich so geben würden, wenn hinter den Worten nicht auch Überzeugungen stehen würden - also zumindest nicht so arg vielen würde ich das zutrauen.
Ich weiß nicht, wie weit das Projekt - will ich es mal nennen - fortgeschritten ist und wieviel sie von dem umsetzen konnten bisher, von dem auf der Seite die Rede ist.
Manches verstehe ich vielleicht auch nicht auf Anhieb oder falsch (https://2017.fair.coop/de/ein-neues-wirtschaftssystems/ ), deshalb kann ich dazu nicht viel schreiben und habe es deshalb ja auch gelassen (eine ganze Zeit lang).
So richtig überblicke ich das Konzept nicht.


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