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-   -   "Dieselgipfel" : erwartet ihr ernsthaft Ergebnisse und wenn ja -welche? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=42435)

Homer Simpson 02.08.2017 09:34

"Dieselgipfel" : erwartet ihr ernsthaft Ergebnisse und wenn ja -welche?
 
Heute findet ja der sogenannte "Dieselgipfel" statt. Ganze 2 Stunden (!!!) nimmt man sich Zeit um die Problematik zu klären :Lachanfall: Mich würde mal interessieren was ihr euch an Resultaten zu dieser Problematik erwartet, besonders wenn ihr selber einen der betroffenen Motoren fahrt.
Mir persönlich kommt das große :Kotz: :Kotz: wenn ich allein sehe, wer da überhaupt mit am Tisch sitzt! Industrie, Städtetag, Vertreter einiger Bundesländer, Kanzleramt und natürlich die Autokonzerne. Keine Umweltverbände, keine Verbraucherschützer usw.! Und schon im Vorfeld sind wohl Papiere durchgesickert, das nur mit Softwarelösungen gearbeitet werden soll, keine aufwendigen Hardwarelösungen ( lt. MoMa von heute früh).
Da wird von Politik und Lobbyisten gekungelt und abgewiegelt, kleingeredet und geschönt. Und die Autobauer kommen vor Lachen nicht in den Schlaf. Man gewinnt den Eindruck das das Ergebnis von heute schon vorher feststeht: minimalste Kosten mit halbherzigen Lösungen für die Hersteller. Und wenn's sein muss greift jeder Einzelne von uns (sprich der Steuerzahler) gerne in sein Portmonaie um den Herren in Wolfsburg, München usw. ein bißchen unter die Arme zu greifen. Die brauchen's ja ganz dringend :dresche Uaaah... ich kriege schon wieder Blutdruck :Cheese: Obwohl ich weder einen Diesel noch eine der betroffenen Marken fahre...
Also: wie seht ihr das Ganze?

Icey 02.08.2017 09:40

Es werden bestimmt n paar schöne Ergebnisse für die Autobauer rauskommen. :-)(-:

Der Verbraucher ist der Dumme und darf die Zeche zahlen.
Ansonsten wird das rauskommen was zu erwarten ist: Nix.

Nachdem ich eines der betroffenen Autos fahre fühle ich mich von Politik und VW reichlich verschaukelt und allein gelassen. Fürs Auto abstoßen isses zu spät, verklagen kann ich nur auf eigene Kosten, weil meine Rechtschutz nicht zahlt. Also heisst ich darf in den sauren Apfel beissen, irgendwann das Update drauf machen lassen und den höheren Verschleiß aus eigener Tasche bezahlen...

Aber nachdem ja bisher kein deutscher Autohersteller Anstalten macht, mal umzudenken, dürften sich die großen Konzerne in 10-20Jahren eh überlebt haben. :)

FlyLive 02.08.2017 09:49

Ich kotze mit Dir !

Ich fahre selbst einen Euro 4 Diesel und wäre sofort dazu bereit das Ding ( 8 Jahre Peugeot ) zu entsorgen, wenn beschlossen würde das der Diesel ein komplettes Fahrverbot erhält oder Euro 5 und 6 um 90 % gesäubert werden....egal wie !
Die geplante Softwareerneuerung soll laut kritischen Fachleuten nur 10% Besserung bringen - dafür würde ich meine Kiste noch Jahrelang fahren. Auf das bisschen Dreck kommt es nicht an.

Ich wünsche mir die Absetzung von Dobrindt und eine ernsthafte Politik für die Gesundheit der Bürger. Große Sammelfahrzeuge, Rikschas und Fahrräder.

felixb 02.08.2017 10:00

Ich erwarte die übliche Lobbyarbeit.
2 Stunden - da habe ich mir auch gedacht, dass da nicht viel bei rumkommen kann, außer vorher schon Bestimmtes.

Es scheint sich ja herauszukristallisieren, dass die Betrugs-Diesel nur ein Softwareupdate kriegen.
Tja. Das mal geil, bringt quasi nichts. Als Bonbon gibts oben drauf, dass die Hersteller Garantien übernehmen, dass Charakteristik & Verbrauch & Co gleich bleiben. Na sowas!
Ich vermute mal, dass man da ansetzen könnte. Wenn die gepatchten Diesel dann nämlich viel öfter im Freibrennmodus laufen, werden sie auf jeden Fall bei Kurzstreckenautos erheblich mehr verbrauchen; jedenfalls je nachdem wie der Modus umgesetzt wird. Aber halt: sie verbrauchen ja ohnehin schon immer mehr als angegeben... .

Da ja offenbar eh der faule Kompromiss kommt, fahre ich meinen Euro 3 Diesel mit 3,9l Real-Verbrauch im Stadt/Überlandverkehr ganz beruhigt weiter.
Insofern ändert sich ja eh nichts. Weder die Luft in den betroffenen Städten noch dass die Autohersteller für ihren Betrug (nicht Schummelsoftware!) wirklich gerade stehen müssen.
Hoch lebe das Lobbyzeitalter. In anderen Ländern gibt es Korruption - bei uns nicht! Sagt man :Nee:

Immerhin scheint damit dann ja das Dieselverbot ggf. nicht zu kommen, was man ja anfänglich mit Hardwareänderungen der Betrugs-Euro5 auf Kosten der Hersteller ggf. kippen wollte. Was dann aber mit den Leuten mit Euro 4 oder Euro 3 (etc) passiert, darüber kamen wohl nicht Gedanken auf.
Kommt Zeit kommt Rat, kommt der Lobbyapparat.

NBer 02.08.2017 10:17

ich erwarte strafen oder maßnahmen, die die autobauer milliarden kosten werden, sich gewaltig anhören, von denen aber heimlich kichernd aus der portokasse gezahlt werden.
eine maßnahme die sie zwingt umzudenken wäre wie in frankreich und GB ein verbot von verbrennungsmotoren ab einem bestimmten zeitpunkt. dann müssten sie sich wirklich drehen.

triwolf 02.08.2017 10:17

Zitat:

Zitat von Icey (Beitrag 1320191)
verklagen kann ich nur auf eigene Kosten, weil meine Rechtschutz nicht zahlt.

Hast Du so etwas bereits in Erwägung gezogen?

http://www.diesel-schaden.de/?utm_so...CEGYQAvD_ BwE

Du trägst kein Risiko weil nur im Erfolgsfall eine Provision fällig wird. Ich lass mich jetzt auch darüber vertreten. Grade für außergerichtliche Einigung stehen die Chancen nicht so schlecht.

Alteisen 02.08.2017 10:19

Ich erwarte nur, dass die Familie in Zukunft seltener in Stuttgart shoppen geht. So hat der Skandal auch seine Vorteile :Cheese:

schoppenhauer 02.08.2017 10:37

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1320199)
eine maßnahme die sie zwingt umzudenken wäre wie in frankreich und GB ein verbot von verbrennungsmotoren ab einem bestimmten zeitpunkt. dann müssten sie sich wirklich drehen.

Ein Freund von mir arbeitet in Wolfsburg in der Getriebe-Entwicklung, DSG. Der hat mir schon vor Jahren gesagt, dass es schlecht um seinen Job steht. Die Dinger sind ausgereift und bald überflüssig, der Tesla hat nun mal kein Getriebe. Neben dem Getriebe ist es der Verbrennungsmotor, der die letzte verbliebene Kernkompetenz deutscher Autoindustrie darstellt. Alles andere ist weltweit von diversen Zulieferern in höchster Qualität verfügbar.

Man sollte sich die Zwickmühle vor Augen halten, wenn man hier jetzt in leicht daher gequatschtes Politiker-Bashing verfällt. Geschätzte 30% unseres Bruttosozialprodukts hängen an den verbrennungsmotorgetriebenen Autos. Der Wandel auf E-Mobilität heißt vor allem, die Dinger kann technisch Jeder!

Massenproduktion, Energieversorgung und innovative Softwarelösungen werden bei den I-Cars Wettbewerbsvorteile bringen. Klassische Marksegmente für China und Kalifornien.

Ich bin auch für ein Ende des Diesels und neue, innovative Technologien. Die Konsequenzen sollte man aber sehen.

Hafu 02.08.2017 10:42

Ist vielleicht kein Zufall, dass just vor wenigen Tagen Tesla mit der Auslieferung ihres Modells 3 begonnen haben, des ersten Akku-betriebenen PKWs, der massentauglich ist und von dem Tesla demnächst 20 000 Stück pro Monat auf den Markt werden wird.

Da wirken die deutschen Autobauer mit ihren Verbrennermotoren derzeit ein wenig wie Ex-Marktführer Nokia mit seinen soliden Tastenhandys bei der Einführung des Iphones vor gerade mal 10 Jahren.

triwolf 02.08.2017 10:59

Solange wir noch Kohle- und Kernkraftwerke betreiben ist die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos für mich auch zu hinterfragen. Die Emission entsteht halt nicht mehr am Auto selbst. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor welche in Ausstattung, Komfort und Fahrleistungen z. B. dem BMW i3 entsprechen, könnte man mit 2,5 l / 100 km Verbrauch bauen. Die würde nur niemand kaufen :Lachen2:
Nicht, dass ich gegen Elektrofahrzeuge bin, aber im Gesamtpaket betrachtet sind sie noch nicht der Heilsbringer.

Kiwi03 02.08.2017 11:17

Der Tesla kostet in der Grundausstattung ca 30,000 € hab ich irgendwo gelesen.. da brauchts aber noch ne Menge Idealistmus, um das schönzurechnen.. vor allem wegen wie den schon beschriebenen Sachen wie Energierzeugung sonst wo, Entsorgung und 300 km Reichweite von so nem Wagen.. Vor allem die Sache mit dem Aufladen der Fahrzeuge ist doch noch völlig unausgegoren.

Ich denke, bis Elektro wirklich wettbewerbsfähig ist, dauerts noch ne ganze Weile.

Alteisen 02.08.2017 11:35

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1320219)
Der Tesla kostet in der Grundausstattung ca 30,000 € hab ich irgendwo gelesen.. da brauchts aber noch ne Menge Idealistmus, um das schönzurechnen.. vor allem wegen wie den schon beschriebenen Sachen wie Energierzeugung sonst wo, Entsorgung und 300 km Reichweite von so nem Wagen.. Vor allem die Sache mit dem Aufladen der Fahrzeuge ist doch noch völlig unausgegoren.

Ich denke, bis Elektro wirklich wettbewerbsfähig ist, dauerts noch ne ganze Weile.

Und die Stromerzeuger freuen sich schon auf die nächste Abzocke and der Ladestation. Dagegen sind die Tankstellen wahrscheinlich noch Wohltäter. Der Strompreis für meine Erdwärmeheizung wurd auch mal kurz innerhalb eines Jahres um 50% erhöht.... und man kann nichts machen.

drullse 02.08.2017 11:35

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1320208)
... von dem Tesla demnächst 20 000 Stück pro Monat auf den Markt werfen wird.

Hat Tesla auch erklärt, wie und wo diese 20.000 Autos geladen werden sollen?

Zitat:

Da wirken die deutschen Autobauer mit ihren Verbrennermotoren derzeit ein wenig wie Ex-Marktführer Nokia mit seinen soliden Tastenhandys bei der Einführung des Iphones vor gerade mal 10 Jahren.
Das dachte ich mir auch schon. Aus rein beruflicher Sicht bin ich gespannt, wie die Regionen, die massiv am Automobil hängen, mit der Situation umgehen wollen. Augen zu und "wird nich so schlimm" oder vielleicht doch langsam mal aktiv werden...

Hafu 02.08.2017 11:38

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1320219)
...
Ich denke, bis Elektro wirklich wettbewerbsfähig ist, dauerts noch ne ganze Weile.

Dachte Nokia (und Motorola und Ericsson) angesichts des ersten Smartphones auch (das ist übrigens gerade erst 10 Jahre her) : ein Handy, das nur über den Touchscreen bedienbar ist...da ist doch der Bildschirm dauernd verschmiert... und noch dazu von einem Hersteller, der keinerlei Erfahrung mit der Herstellung und dem Vertrieb von Handys in der Vergangenheit hatte...

Die gesamte Tesla-Produktion ist bis Ende 2018 schon verkauft (und jeder Käufer musste mindestens 1000 USD Anzahlung leisten, um überhaupt auf die Bestellerliste zu kommen).

Elektroautos werden sich nicht durchsetzen, weil sie insgesamt so viel umweltfreundlicher sind als Verbrennerautos, sondern weil sie keine Emissionen in den Ballungsräumen produzieren (eines der aktuell größten Probleme, erst recht in der aktuellen politischen Diskussion siehe Threadtitel) und v.a. auch weil sie (zumindest zukünftig) dem Fahrer mehr Spaß machen (sattere Beschleunigung als Verbrenner, mehr Platz im Innenraum ( der Tesla hat einen Kofferraum vorne und hinten, weil er keinen Platz für den Motor oder einen Tank benötigt).

Und Elektroautos benötigen weitaus weniger Teile, um gebaut zu werden (kein Getriebe, Vergaser, Lichtmaschine, einfachere Bremssysteme---> weniger Arbeiter, höhere mögliche Gewinnmargen--> das wird auf Herstellerseite die Entwicklung beschleunigen.

ricofino 02.08.2017 11:42

Hardware Lösungen werden an den betroffenen Fahrzeugen nicht umsetzbar sein. Eine neue Hardware bedeutet i.d.R. eine andere Geometrie der notwendigen Bauteile, diese in den dafür vorgesehenen Bauraum unter zu bringen wird nicht möglich sein, da der Bauraum sehr begrenzt ist. Dazu kommt, dass neue Geometrien neue Werkzeuge bedeuten, diese zu Entwickeln, zu fertigen usw , das dauert seine Zeit. Dann muss das ganze noch abgeprüft werden, auch das dauert. Ich denke mal Minimum zwei Jahre dauert das.
Also bleibt nur die Software anzupassen und an den betroffenen Fahrzeugen drauf zu spielen. Aber auch die Software muss bis zur Freigabe geprüft werden. Und das dauert auch wieder seine Zeit.

sabine-g 02.08.2017 11:45

ein Spreedampfer, der unter einer Brücke in Berlin fährt, verursacht 1000x (oder sogar 100.000x) so viele Abgase wie die Autos, die in dieser Zeit die Brücke passieren.

ricofino 02.08.2017 11:55

Jetzt mal Ehrlichkeit in die Runde.
Wer von Euch kauft sich ein Auto mit der Prämisse nach der Höhe der Schadstoffe die hinten raus geblasen werden?
Ist nicht der Verbrauch ein maßgebendes Kaufkriterium?
Oder die Größe des Autos, also auch der Status? Und die Marke? Am besten Premium? SUV? Gerade diese werden seit Jahren am meisten verkauft, Tendenz steigend! Verbrauch Scheissegal!

Der Aufschrei hier im Forum und insgesamt scheint mir doch sehr Scheinheilig zu sein.
"Ist wirklich ganz ganz schlimm diese Umweltverschmutzung durch Abgase, aber ich brauch trotzdem ein großes Auto, eigentlich einen SUV,schließlich bin ich wer und das muss ich unbedingt auch zeigen."

3 Liter Autos gab es schon vor 15 Jahren, da gab es z.B. den Lupo von VW und den A2 von Audi. Diese Fahrzeuge wurden eingestellt mangels Nachfrage!!!!!!

Greyhound 02.08.2017 11:57

Nein, Elektroautos kann man nicht mit Digitalkameras oder Handys vergleichen. Das will nur keiner verstehen. Das Know-how der deutschen Automobilindustrie liegt übrigens nicht nur im Verbrennungsmotor, sondern unter anderem in der Massenproduktion und dem Qualitätsmanagement. Das musste Tesla auch schon schmerzlich feststellen.
Nein, Tesla hat nicht die ganze Produktion für 2018 verkauft, bis jetzt haben sie eine unverbindliche Reservierung von ~500k Leuten.
Nein, Tesla hat bis jetzt kein Model 3 wirklich am Band gefertigt, ob sie im Dezember 2017 20000 Autos fertigen, kann sehr stark bezweifelt werden.
Das Model S und X wird mittlerweile für die Halde produziert.

Nur mal meine Meinung, aber ich arbeite auch für die böse Automobilindustrie in der Batterieentwicklung.

schoppenhauer 02.08.2017 12:07

Zitat:

Zitat von Greyhound (Beitrag 1320239)
Das Know-how der deutschen Automobilindustrie liegt übrigens nicht nur im Verbrennungsmotor, sondern unter anderem in der Massenproduktion und dem Qualitätsmanagement.

Das Know-How ist sicherlich auf allen drei Feldern gewaltig, dauerhafte Wettbewerbsvorteile sehe ich aber lediglich im Verbrennungsmotor und im Getriebe. Sonst machen sie ja auch kaum noch etwas selbst, aus gutem Grund!

Massenproduktion können andere mittlerweile auch gut, siehe China. Und das mit dem Qualitätsmanagement basiert m. E. nur noch auf einem langwierig erarbeiteten Image, das aber langsam am zerbröckeln ist.

Ich fahre seit Jahren Autos aus dem VW-Konzern, bin dazu gewissermaßen genetisch verpflichtet. Was ich z.B. mit meinem aktuellen Auto für Qualitätsprobleme habe, kann bei Toyota oder Renault nicht schlimmer sein.

Tesla wird sich irgendwann einen Produktionspartner nehmen, wenn sie das selbst nicht hinbekommen.

captain hook 02.08.2017 12:08

Was macht die ElektroautoIndustrie eigentlich mit den Batterien, wie lange halten die, wie werden die produziert und wie sieht die reale Ökobilanz dazu aus? So wie bei Solarzellen, wo alleine das Aufdampfen der Schichten mit soviel Energie verbunden ist, dass die Zellen fast ihre gesamte Lebenszeit brauchen das jemals wieder einzuspielen?

Greyhound 02.08.2017 12:20

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1320243)
Was macht die ElektroautoIndustrie eigentlich mit den Batterien, wie lange halten die, wie werden die produziert und wie sieht die reale Ökobilanz dazu aus? So wie bei Solarzellen, wo alleine das Aufdampfen der Schichten mit soviel Energie verbunden ist, dass die Zellen fast ihre gesamte Lebenszeit brauchen das jemals wieder einzuspielen?

Wie lange die Batterien halten hängt von sehr vielen Faktoren ab. Je mehr man die Batterie an der Leistungsgrenze betreibt (hohe Stromentnahme, sehr schnelles Laden, hohe Temperaturen), desto kürzer halten sie.
Die Ökobilanz ist auch wieder von vielen Faktoren abhängig. Bei der Produktion wird sehr viel Strom benötigt, wenn der aus Kohlekraft kommt, dann ist die Bilanz nicht sonderlich gut. Gab erst gerade eine Studie dazu (http://www.chip.de/artikel/E-Mobilit...115720044.html).

Arrakis 02.08.2017 12:32

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1320238)
Jetzt mal Ehrlichkeit in die Runde.
Wer von Euch kauft sich ein Auto mit der Prämisse nach der Höhe der Schadstoffe die hinten raus geblasen werden?
Ist nicht der Verbrauch ein maßgebendes Kaufkriterium?
Oder die Größe des Autos, also auch der Status? Und die Marke? Am besten Premium? SUV? Gerade diese werden seit Jahren am meisten verkauft, Tendenz steigend! Verbrauch Scheissegal!

Der Aufschrei hier im Forum und insgesamt scheint mir doch sehr Scheinheilig zu sein.
"Ist wirklich ganz ganz schlimm diese Umweltverschmutzung durch Abgase, aber ich brauch trotzdem ein großes Auto, eigentlich einen SUV,schließlich bin ich wer und das muss ich unbedingt auch zeigen."

3 Liter Autos gab es schon vor 15 Jahren, da gab es z.B. den Lupo von VW und den A2 von Audi. Diese Fahrzeuge wurden eingestellt mangels Nachfrage!!!!!!

+1 genau das habe ich mir bei den ersten Klagen in den USA auch gedacht. Was ne Scheinheiligkeit!

Hafu 02.08.2017 12:40

Zitat:

Zitat von Greyhound (Beitrag 1320239)
...Nein, Tesla hat nicht die ganze Produktion für 2018 verkauft, bis jetzt haben sie eine unverbindliche Reservierung von ~500k Leuten.
...

Die 500k-Leute haben Tesla aber immerhin ein nicht unbeträchtliches Kapital von 500 Mio USD zur Verfügung gestellt zusätzlich zu dem ohnehin reichlichen Geld, das die Finanzmärkte Elon Musk und seinen Visionen bereitstellen und diverse Bundesstaaten, die als Gigafactory-Standorte in Frage kommen sich mit Subventionen zu überbieten versuchen , so dass die Firma aktuell -von außen betrachtet- schon ziemlich auf Rosen gebettet erscheint.

Ich bin kein Automensch und fahr lieber Fahrrad und als Deutscher wünsche ich der für unser Land zweifellos wichtigen Autoindustrie, dass sie flexibel genug ist, nicht so den Bach hinunter zu gehen wie manche Handyhersteller oder Analogkamera-Bauer der Vergangenheit, aber ich beobachte den aktuellen Tesla-Hype doch schon mit Interesse. Und ich wünsche mir, dass das Top-Management der Deutschen Autoindustrie dies auch tut und entsprechend strategisch plant, wovon ich keineswegs überzeugt bin.

Was vor allem auffallend ist, ist dass man kaum irgendwo z.B. auf Youtube Berichte von erkennbar unzufriedenen Tesla-Nutzern findet. Fast alle sind sehr euphorisch, was das Fahrverhalten, die autonomen Fahrsysteme und eben auch die Reichweite anbelangt. Der Umgang mit der Akku-Kapazität und die geplante Anfahrt der von der Tesla-Software vrgeschlagenenen Ladesäulen scheint selbst bei deutschen Tesla-Fahrern eher den Spieltrieb vieler Nutzer zu befeuern, denn als lästig empfunden zu werden. Technik, die den Menschen Spaß macht, ist meistens früher oder später auch wirtschaftlich erfolgreich, denn wo es um Spaß und Image und Wohlgefühl geht, wird auch nicht auf die letzten paar Euro des Verkaufspreises geschaut.

Da wir aber jetzt bezogen auf den Threadtitel schon ziemlich offtopic sind, sollten wir die Tesla-Beiträge vielleicht besser in einen eigenen Thread ausgliedern.

noam 02.08.2017 12:43

Wo doch der deutsche Autofahrer gern mit dem Finger nach Amerika zeigt und auf unsere ach so sparsamen Autos verweist...

Gerade in Kalifornien sieht man zu über 50% Toyota Hybridfahrzeuge und reine Elektrofahrzeuge wie den Tesla S / X oder Chevi Volt (Opel Ampera). Natürlich ist das ein US Bundesstaat in dem es vielen Menschen sehr gut geht, aber anscheinend ist dort ein entsprechendes Bewusstsein und eine entsprechende Verfügbarkeit / Ladeinfratruktur geschaffen worden.


Warum schafft man das bei uns nicht? Gerade da, wo E Fahrzeuge wegen ihrer Emissionsfreiheit Sinn machen, ist es kaum im Ansatz überhaupt der Wille zu erkennen, durch entsprechende Ladeinfrastrukturmaßnahmen einen Anreiz zu schaffen, dass Menschen, die sich gerade innerstädtisch im Kurzstreckenbereich bewegen, aber ein Auto nutzen müssen, bereit sind umzusteigen. Hier ist politischer Wille gefragt. Laut Angela ist das Geld ja da.

Die ganze Dieseldiskussion ist doch eh (zumindest abseits der Abgasschummelei) eine tolle Scheindiskussion, um von infrastrukturellen Problemen abzulenken. Gerade in mittelgroßen Städten mit Einwohnerzahlen über 100.000 und einem starken Pendlerverkehr wurde doch über Jahre versäumt ein entsprechend alternatives Verkehrskonzept zum Personenindividualverkehr aufzubauen. Ich habe ja nun lange in Osnabrück gewohnt. Innerstädtisch bewegen sich die wenigsten Menschen mit dem eigenen PKW. Das merkt man schön daran, dass man abseits der typischen Pendlerzeiten ohne Hindernisse durch die Stadt kommt, aber sobald man morgens oder abends zur kritischen Zeit unterwegs ist, kollabiert das System, da zu viele Menschen auf die vier Hauptzufahrtsstraßen wollen. Hier wäre es dich relativ simpel ein attraktives Konzept zu schaffen, dass einem den Weg von großen Parkplätzen an der Autobahn mit einem entsprechendem Shuttle in die Innenstadt abnimmt. Und das wird doch in vielen anderen Städten ebenfalls möglich sein. Stattdessen wird über den Schadstoffausstoß des Individualverkehrs diskutiert und bestimmte Nutzergruppen ausgeschlossen. Es kauft sich doch niemand aus reinem Egoismus einen entsprechenden Diesel, sondern weil es die kostengünstigste Alternative im speziellen Anwendungsfall ist.

Aber das ist halt wie mit der Bahn. Sobald ich nicht mehr allein im Auto sitze, ist selbst eine Reise quer durch Deutschland günstiger für mich, als die Bahn zu nutzen. Mal davon abgesehen, dass ich hier auf dem Land erst einmal 30km zum nächsten Bahnhof fahren muss und dort dann wieder hohe Parkgebühren zahlen darf, um das Auto dort stehen lassen zu dürfen.

Oder mit dem Fahrrad. Gerade jetzt wo elektrounterstützte Räder für nahezu jeden erschwinglich sind, besteht ja kaum mehr die Notwendigkeit eine Pendelstrecke, die kleiner als 5km ist, mit dem Auto zurückzulegen. Leider gibt es in den wenigsten Strecken attraktive Verkehrskonzepte für Fahrräder, so dass man als Radfahrer immer das notwendige Übel als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer ist.



Ich halte die Dieseldiskussion für völlig überzogen. Es ist seit je her bekannt, dass bei Verbrennungen Emissionen entstehen und diese ungesund sind. Nun ist es scheinheilig sich hinzustellen und plötzlich zu behaupten, von nichts gewusst zu haben und unsere Luft ist so schmutzig. Wo fängt das an und wo hört es auf? Schiffsverkehr und Industrieschornsteine? Reifen und Bremsenabrieb? Und wann kommt der Benzinmotor? Gerade die ganzen ach so umweltfreundlichen hochverdichtenden trippelturboaufgelandenen Downsizingmotörchen fallen doch jetzt schon negativ dadurch auf, dass sie lungengängige Partikel aus dem Auspuff blasen...

Und dann kommen wir wieder zum Wahlkampfthema #1 "soziale Gerechtigkeit" besonders gefickt sind doch wieder die Leute, die sich kein "aktuelles" Fahrzeug leisten können, aber von den wirtschaftlichen Gesamtumständen praktisch gezwungen sind aufgrund des geringeren Verbrauchs auf einen Diesel zu setzen.

mtth 02.08.2017 12:51

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1320238)
Jetzt mal Ehrlichkeit in die Runde.
Wer von Euch kauft sich ein Auto mit der Prämisse nach der Höhe der Schadstoffe die hinten raus geblasen werden?
Ist nicht der Verbrauch ein maßgebendes Kaufkriterium?
Oder die Größe des Autos, also auch der Status? Und die Marke? Am besten Premium? SUV? Gerade diese werden seit Jahren am meisten verkauft, Tendenz steigend! Verbrauch Scheissegal!

Der Aufschrei hier im Forum und insgesamt scheint mir doch sehr Scheinheilig zu sein.
"Ist wirklich ganz ganz schlimm diese Umweltverschmutzung durch Abgase, aber ich brauch trotzdem ein großes Auto, eigentlich einen SUV,schließlich bin ich wer und das muss ich unbedingt auch zeigen."

3 Liter Autos gab es schon vor 15 Jahren, da gab es z.B. den Lupo von VW und den A2 von Audi. Diese Fahrzeuge wurden eingestellt mangels Nachfrage!!!!!!


+1

Ich denke auch, mit mal schnell den Diesel verbieten und alles auf E-Autos umstellen ist nicht die Lösung. Wo soll denn der ganze er Strom herkommen? Aus Maroden AKWs oder a la Trump - Kohlekraftwerk? Was ist mit den alten Batterien? Kompost? Vergraben geht auch. Aus den Augen aus dem Sinn.
In einer Welt wo ich heute etwas bestelle und „erwarte“ es morgen auf dem Tisch zu haben ist das nicht so einfach , glaube ich.

sybenwurz 02.08.2017 13:16

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1320206)
Neben dem Getriebe ist es der Verbrennungsmotor, der die letzte verbliebene Kernkompetenz deutscher Autoindustrie darstellt.

Elektroautos sind es jedenfalls nicht. VW baut in den e-Golf Tesla-Batterien ein, Mercedes verbaut in der B-Klasse den kompletten Antrieb von Tesla...
Dazu wurden etwas über 16000 Elektroautos in Dtld. verkauft 2016, immerhin, davon mehr als die Hälfte auf die Hersteller und Händler zugelassen.
Neulich ne Doku gesehn, mitm e-Golf von München nach Berlin, eines der letzten Abenteuer unserer Zeit.
Aber pfeiff drauf, der Dieselgipfel. Blinder Aktionismus, ich erwarte ausser Rückschlägen für Dieselautobesitzer nix rein gar nix als die übliche Lobbyschice.
Davon abgesehn bringt das Abschaffen der Diesel imho eh nix, denn heute sinds halt Stickoxide, morgen isses was anderes. Und irgendwie gibts da sowieso um diese Stickoxide noch ne Kleinigkeit...

Davon vollkommen ab: wenn ich mit vier Leuten im Diesel zum Klettern fahr, gibts dann unterm Strich mehr oder weniger Umweltbelastung, als wenn vier Leute alleine im ach-so-sauberen Benziner fahren?

dherrman 02.08.2017 13:34

was passiert hier eigentlich?

Vor einigen Wochen war der Diesel noch als "Brückentechnologie" bezeichnet worden.
http://www.rp-online.de/leben/auto/n...-aid-1.6065437

VW meint Erdgas ist die Lösung (http://www.spiegel.de/auto/aktuell/v...a-1153381.html)

Und ich sage blöd wer noch einen Verbrenner überhaupt eine Chance gibt.

Mundfusseligred:
Hab ich schon immer gesagt, Regierung macht das auch:
https://www.bundesregierung.de/Conte...rennstoff.html

Alle betroffenen Autofahrer bekommen ein Softwareupdate -hahahah, ich lach mich tot- Als Entwickler und Tester kann ich mir das gut vorstellen wie das nicht wirkt.
Ok, wenn das fliegt glaub ich auch an Globulis....

sybenwurz 02.08.2017 13:44

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1320284)

"Wasserstoff aus erneuerbaren Energien" klingt für mich auch nur nach 'der Dreck entsteht nicht bei uns'.
Oder ist Wasserstoff mittlerweile ohne horrenden Energiebedarf herstellbar und da irgendne bahnbrechende Technologie komplett an mir vorbeigegangen?
Deutschlands Verkehrsinfrastruktur müsste nichtmal zu 100% mit Wasserstoff versorgt werden müssen, um die Mengen gar nicht aufbringen zu können.
Gleiches gilt für Strom.
Und weder für die eine noch die andere Variante ist die Plattform mal eben ausm Hut zu zaubern.

Das geht, solange hie und da n Hansel mal daheim die Karre an die Steckdose stöppelt oder ein anderer mal Wasserstoff tankt, nicht aber, wenn eins von beiden die Hauptantriebstechnologie wär.

Homer Simpson 02.08.2017 13:47

Zitat:

Zitat von ricofino (Beitrag 1320238)
Jetzt mal Ehrlichkeit in die Runde.
Wer von Euch kauft sich ein Auto mit der Prämisse nach der Höhe der Schadstoffe die hinten raus geblasen werden?
Ist nicht der Verbrauch ein maßgebendes Kaufkriterium?
Oder die Größe des Autos, also auch der Status? Und die Marke? Am besten Premium? SUV? Gerade diese werden seit Jahren am meisten verkauft, Tendenz steigend! Verbrauch Scheissegal!

Der Aufschrei hier im Forum und insgesamt scheint mir doch sehr Scheinheilig zu sein.
"Ist wirklich ganz ganz schlimm diese Umweltverschmutzung durch Abgase, aber ich brauch trotzdem ein großes Auto, eigentlich einen SUV,schließlich bin ich wer und das muss ich unbedingt auch zeigen."

3 Liter Autos gab es schon vor 15 Jahren, da gab es z.B. den Lupo von VW und den A2 von Audi. Diese Fahrzeuge wurden eingestellt mangels Nachfrage!!!!!!

Nun, jeder trägt die Jacke die ihm passt. Ich persönlich achte schon darauf. Genau aus den von dir genannten Gründen kaufe ich mir eben kein SUV. Ob Premium oder nicht geht mir am Allerwertesten vorbei. Genauso wenig interessiert mich was Nachbarn, Kollegen, Freunde von meinem fahrbaren Untersatz halten. Allerdings brauche ich einen Kombi mit bestimmten Eigenschaften. So blieben noch 2 Kandidaten für einen eventuellen Ersatz meines jetzigen Autos übrig. Der eine war ein Turbobenziner, der andere eben nicht. Rein optisch hat mir der Turbobenziner besser gefallen, auch von der Ausstattung waren einige Dinge besser. Nachdem sich ja nun herauskristallisiert das die modernen Turbobenziner unter einer ähnlichen Feinstaubproblematik leiden darfst du raten, welcher der beiden dann aus der Auswahl geflogen ist. ;)
In diesem Punkt gebe ich dir leider Recht: nur die wenigsten sind bereit, auch nur einen kleinen Beitrag zu leisten und sich nur minimal zurückzunehmen. Das ist leider ein grundsätzliches Problem der heutigen Gesellschaft - erstmal sollen die anderen machen bevor ich mich bewege! Windkraftanlagen: geil! aber nicht in unserem Ort! Umgehungsstraße, neue Autobahn: brauchen wir uuuunbedingt! Aber nicht hinter meinem Haus!!! Und so weiter... Das nennt man Floriansprinzip.
Die Deutschen und ihr Auto ist ja bekanntermaßen ein schwieriges Thema.
Das die Thematik jetzt so lebhaft diskutiert wird bzw. werden muss liegt daran, das sich die Deutschen Autobauer auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausgeruht und die Zeichen der Zeit wissend ignoriert haben. Wer vorsätzlich betrügt (und das ist der Einbau einer "Schummelsoftware") ist überzeugt davon, daß er mit legalen Mitteln ein vorgegebenes Ziel (Einhaltung der Abgaswerte) nicht erreichen kann. Oder für dessen Erreichung einen erhöhten Aufwand betreiben muss, der jedoch die Gewinnmargen schmälern würde.
Aber genau das zeigt doch, das die ehemalige Vorreiterrolle der deutschen Autobauer schon lange Geschichte ist. Außer immer fettere SUV mit noch mehr PS, die auf dem Papier sonstwie schnell fahren können (wenn man denn freie Fahrt hätte) ist doch in den letzten Jahren nix zählbares rausgekommen. Solche Fahrzeuge sind nunmal nur mit einem Dieselmotor halbwegs sinnvoll zu betreiben. Deshalb krallt man sich auch so daran. Die Kuh solange melken bis sie dehydriert tot umfällt (oder wie das heisst ;) ) Wenn man mit der gleichen Intensität an alternativen Technologien gearbeitet hätte und die Lobbyisten mit der gleichen Akribie auf die Politik Einfluss genommen hätten um diese Technologie samt der nachgeordneten Infrastruktur zu etablieren (anstatt für die Absenkung der geplanten Abgasstandarts) wären wir wahrscheinlich schon weiter. Jetzt ist die Kuh auf dem Eis und es knackt schon bedenklich. Da werden wohl andere auf der Überholspur an uns vorbeibrettern.

Übrigens in den Nachrichten gerade: es soll wohl nur eine Softwarelösung geben, keine harten Einschnitte o.ä. für die dt. Autobauer und lediglich ein Mobilitätsfond mit einer "lächerlichen" Summe eines dreistelligen Millionenbetrags. Bezeichnenderweise wurde nicht erwähnt wer da einzahlen soll :Cheese:

dherrman 02.08.2017 13:48

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1320293)
"Wasserstoff aus erneuerbaren Energien" klingt für mich auch nur nach 'der Dreck entsteht nicht bei uns'.
Oder ist Wasserstoff mittlerweile ohne horrenden Energiebedarf herstellbar und da irgendne bahnbrechende Technologie komplett an mir vorbeigegangen?
Deutschlands Verkehrsinfrastruktur müsste nichtmal zu 100% mit Wasserstoff versorgt werden müssen, um die Mengen gar nicht aufbringen zu können.
Gleiches gilt für Strom.
Und weder für die eine noch die andere Variante ist die Plattform mal eben ausm Hut zu zaubern.

Das geht, solange hie und da n Hansel mal daheim die Karre an die Steckdose stöppelt oder ein anderer mal Wasserstoff tankt, nicht aber, wenn eins von beiden die Hauptantriebstechnologie wär.

1. Dreck bei der Wasserstoff Erstellung aus erneuerbaren?? Was fällt da an?
2. In FR produziert das Frauenhofer Institut z.B. nur so nebenbei als Abfall für ihre Solarforschung...
3. Wasserstoff Industrie für den Massenmarkt muss zwangsläufig auch aus "nicht sicheren" Herkunftsländern kommen, aber das wäre ja die Höhe,d a würden ja keine Flüchltinge mehr.. (ich schweife ab)..

4. Telefon wird sich nie durchsetzen...

tomerswayler 02.08.2017 14:34

Die Luft wird immer schlechter, richtig? ;)

https://www.stadtklima-stuttgart.de/...erschreitungen

popolski 02.08.2017 14:46

Solange es statthaft ist sogenannte SUVs zu verkaufen und es auch kein Tempolimit gibt kann ich diese ganze Dieseldebatte nicht ernst nehmen. Das Problem ist nicht der Diesel, das Problem ist der motorisierte Individualverkehr (vor allem in Ballungsräumen) Ein Elektroauto hat derzeit eine mindestens genauso schlechte Umweltbilanz wie der letzte Diesel aus den 80er Jahren.

Und die ach so bösen Stickoxide werden werden von allen Verbrennungsmotoren ausgestossen die hoch verdichten.

Was Städten schlagartig helfen würde, wäre eine schlichte Citymaut - bumm - wer reinfahren will muss halt blechen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es lohnend wäre über Fahrzeuge nachzudenken, die einen Elektroantrieb haben, sich den Strom dafür aber selbst erzeugen können.
Ein Erzeuger der nur in so einem engen Lastbereich laufen muss ist hocheffizient konstruierbar. Dies wäre natürlich auch mit einem Akkupack kombinierbar, der es erlaubt innerstädtisch mit Batterie zu fahren.

Wer energieschonend fahren will muss sich klein und leicht machen, aber nicht mal da gibt es Bewegung im Markt. Die Karren werden immer schwerer.
Nicht nur die o.g. Stadtpanzer, sondern auch Kleinwagen. Ein Up! wiegt leer 1 Tonne. Ein Golf 1 hatte ein Leergewicht von ca. 750 kg.

Wegen der Sicherheit wird gesagt. Ich sehe das als Augenwischerei, denn wenn dir z.B. ein VW Tiguan in den Up! donnert, dann war es das mit der Sicherheit.
Wenn die Leute ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis haben, dann sollen sie mal zur Abwechslung mehr auf den Verkehr achten, statt aufs Telefon zu glotzen.

Ich könnte mich grad wieder aufregen - aber vielleicht ist das schon der Altersgrant....

popolski 02.08.2017 14:49

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 1320314)
Die Luft wird immer schlechter, richtig? ;)

https://www.stadtklima-stuttgart.de/...erschreitungen

Sag ich doch! Das ist doch alles schon schizophren....

FlowJob 02.08.2017 15:25

Wer sich ein wenig detaillierter mit der Materie auseinandersetzen möchte sei an dieser Stelle auf einen Foliensatz verwiesen, den Professor Koch vom KIT vor einiger Zeit veröffentlicht hat. Nachdem der Link auf der Website veröffentlicht wurde, nehme ich einfach mal an, ich kann das hier reinstellen.

Ja, er ist ein Verbrennungsmotorenmensch, aber die Fakten sind darin meiner Meinung nach ganz gut zusammengetragen (auch wenn die Interpretationen vielleicht nicht ganz so nüchtern sind, wie der Titel das andeutet ;-) )

Ich selbst wohne in Stuttgart in der Stadt und ja, das Neckartor ist nicht der schönste Ort in unserer Stadt. Niemand wird dort freiwillig längere Zeit direkt an der Straße zubringen, mal abgesehen von den Demonstranten, die dort immer auf der Brücke stehen... Und ringsum im Park und den Messungen in den Gebäuden sind die Belastungswerte völlig okay. Der Hype darum ist meiner Meinung nach völlig überzogen, wenn man bedenkt, wie punktuell die Problematik ist. Aber wenn man denn unbedingt Argumente dafür sucht, Verbrennungsmotoren zu verteufeln, bitte.

Wie von tomerswayler angedeutet ist den meisten glaube ich überhaupt nicht bewusst, dass die Luft eben nicht immer schmutziger, sondern im Gegenteil immer besser wird. Unabhängig davon glaube ich auch, dass wir mehr und mehr Elektrofahrzeuge auf der Straße sehen werden. Ich bin mir aber auch sicher, dass der eine oder andere Besitzer eines der ach so tollen Teslas noch eine unangenehme Überraschung mit einer gealterten Batterie haben wird. Das ganze ist meiner Meinung nach nämlich eben noch nicht so ausgereift, wie es aussieht, was man auch an den ständigen Softwareupdates sehen kann. Ich bin mir recht sicher, dass man das einem etablierten Hersteller eben nicht durchgehen lassen würde.

dherrman 02.08.2017 15:39

:Lachen2: FlowJob

klar, wir haben auch keinen Klimawandel. Passt schon, lass uns weiter dieseln...
Ich bin hier raus. Und das die Folien von KIT stammen, ein schönes Beispiel das Wachstum über alles steht!

Oh mann, ich meld mich hier ab

captain hook 02.08.2017 15:40

Zitat:

Zitat von FlowJob (Beitrag 1320345)
Ich bin mir aber auch sicher, dass der eine oder andere Besitzer eines der ach so tollen Teslas noch eine unangenehme Überraschung mit einer gealterten Batterie haben wird. .

Dieses Problem hat am Ende des Tages die Umwelt und wir alle. Genauso wie die Schadstoffe.

Jeder hier im Forum weiß, wie er seinen eigenen Wirkungsgrad bezogen auf seine Endzeit optimieren kann. Bessere Aerodynamik und weniger Gewicht.

Und was werden für Autos gekauft? Mit welchem Antrieb auch immer... Schrankwände die zwei Tonnen wiegen. Da auch Strom erzeugt werden muss und irgendwo was dabei verbrannt wird in der Regel ists auch völlig egal, ob solche sinnlosen Monster so oder anders Energie verschwenden. Fakt ist, dass diese verschwendet wird und das eine nicht besser ist als das andere.

FlowJob 02.08.2017 15:49

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1320354)
:Lachen2: FlowJob

klar, wir haben auch keinen Klimawandel. Passt schon, lass uns weiter dieseln...

Ich weiß nicht ob dir das so ganz klar ist, aber CO2- (also Klima) und Schadstoff- (um die es hier eigentlich geht) Optimierung sind in weiten Grenzen ziemlich gegenläufig. Aber auch das wird ja oft über einen Kamm geschert.

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1320354)
Ich bin hier raus. Und das die Folien von KIT stammen, ein schönes Beispiel das Wachstum über alles steht!

Oh mann, ich meld mich hier ab

Den Zusammenhang im ersten Teil kapier ich glaub nicht. Wenn du dich wegen dem Post von mir jetzt abmelden solltest, kapier ich das auch nicht. Soll ich mich jetzt dafür entschuldigen, dass ich vielleicht eine andere (in dem Fall vielleicht sogar mal halbwegs fundierte) Meinung habe?

FlowJob 02.08.2017 15:58

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1320355)
Dieses Problem hat am Ende des Tages die Umwelt und wir alle. Genauso wie die Schadstoffe.

Langfristig völlig klar, aber im ersten Schritt hat erst mal ein Autobesitzer ein Auto, dass nicht mehr das tut was es soll. Und eine neue Batterie bringt dann nicht nur für die Umwelt, sonder auch für das Portemonnaie so ihre Nachteile.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1320355)
Da auch Strom erzeugt werden muss und irgendwo was dabei verbrannt wird in der Regel ists auch völlig egal....

Ganz egal ist's halt nicht. Klimatechnisch sicherlich, aber wie gesagt, bei der ganzen Dieseldebatte gerade geht es ja vorrangig um Schadstoffe (vor allem Partikel und NOx), und bei denen ist es doch ein bischen relevant wo sie entstehen. Diesbezüglich haben wir nunmal eine gewisse Problematik in den Städten. Und eben verstärkt in Städten mit "schlechter Durchlüftung" wie in Stuttgart durch die Kessellage.

captain hook 02.08.2017 16:17

Zitat:

Zitat von FlowJob (Beitrag 1320360)
Ganz egal ist's halt nicht. Klimatechnisch sicherlich, aber wie gesagt, bei der ganzen Dieseldebatte gerade geht es ja vorrangig um Schadstoffe (vor allem Partikel und NOx), und bei denen ist es doch ein bischen relevant wo sie entstehen. Diesbezüglich haben wir nunmal eine gewisse Problematik in den Städten. Und eben verstärkt in Städten mit "schlechter Durchlüftung" wie in Stuttgart durch die Kessellage.

Der Hinweis ging ja eher in die Richtung, dass man Energie, egal wie sie erzeugt wird einsparen sollte als zu überlegen ob man sie woanders produziert. Und das wird schwierig, solange ein großer Teil 2t Schrankwände kauft.

dherrman 02.08.2017 16:54

Zitat:

Zitat von FlowJob (Beitrag 1320358)
Ich weiß nicht ob dir das so ganz klar ist, aber CO2- (also Klima) und Schadstoff- (um die es hier eigentlich geht) Optimierung sind in weiten Grenzen ziemlich gegenläufig. Aber auch das wird ja oft über einen Kamm geschert.


Den Zusammenhang im ersten Teil kapier ich glaub nicht. Wenn du dich wegen dem Post von mir jetzt abmelden solltest, kapier ich das auch nicht. Soll ich mich jetzt dafür entschuldigen, dass ich vielleicht eine andere (in dem Fall vielleicht sogar mal halbwegs fundierte) Meinung habe?


Ne, bitte nicht entschuldigen. Nur finde ich es schade eine Folie zu ziehen, die sicher fundiert ist, aber das Problem des Verbrennungsmotors in Schutz nimmt. Du gehst sogar weiter und behauptest:

"..den meisten glaube ich überhaupt nicht bewusst, dass die Luft eben nicht immer schmutziger, sondern im Gegenteil immer besser wird..."

Das halte ich für schwachsinn, jeden Tag fahren mehr Verbrennungsmotoren in der Gegend herum und die sind ja so optimiert das die Luft immer besser wird.

:Maso:


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