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neo 07.06.2017 11:26

Jedes Jahr die selbe Leier ...
 
http://www.spiegel.de/panorama/gesel...a-1150841.html

Hafu 07.06.2017 11:49

Zitat:

Zitat von neo (Beitrag 1308564)

Das Schlimme ist die negative Entwicklung bei den Schwimmfähigkeiten der Kinder und das damit einhergehende zunehmende Risiko von Badeunfällen, das im Kontrast steht zu fast allen anderen Bereichen unserer Gesellschaft, wo man stetig darum kämpft, Gesundheits- Risiken zu minimieren (z.B. Verkehr, Gesundheitswesen, Ernährung, Umweltgifte, Rauchen, Drogen etc).

Deutschland geht es wirtschaftlich so gut wie noch nie, die Menge an Toten im Straßenverkehr z.B. sinkt seit 40 Jahren konstant (nicht zuletzt auch wegen baulicher Verbesserung an Straßen- und Verkehrssystemen) und niemand fragt, wenn irgendwo eine neue Ampelanlage, eine Unterführung/ Brücke zur Vermeidung von Kreuzungsverkehr in Betrieb genommen wird, nach den Baukosten und wie sich die Investition "amortisiert".

Gleichzeitig steigt seit Jahren die Anzahl an Ertrinkungstoten an, sinken die Schwimmfähigkeiten bei Schulkindern. Trotzdem werden immer mehr öffentliche Schwimmbäder mit Verweis auf deren Budget-Defizite geschlossen, während in den 70er- und 80er Jahren, als es Deutschland noch wirtschaftlich deutlich schlechter ging, die mit dem Badebetrieb verbundenen Kosten kein Problem waren und die Gemeinden damals stattdessen stolz auf ihre öffentlichen Bäder waren, obwohl diese auch damals stets Zuschussbetriebe waren.

Mirko 07.06.2017 12:17

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1308568)
Gleichzeitig steigt seit Jahren die Anzahl an Ertrinkungstoten an, sinken die Schwimmfähigkeiten bei Schulkindern. Trotzdem werden immer mehr öffentliche Schwimmbäder mit Verweis auf deren Budget-Defizite geschlossen, während in den 70er- und 80er Jahren, als es Deutschland noch wirtschaftlich deutlich schlechter ging, die mit dem Badebetrieb verbundenen Kosten kein Problem waren und die Gemeinden damals stattdessen stolz auf ihre öffentlichen Bäder waren, obwohl diese auch damals stets Zuschussbetriebe waren.

Es gibt mittlerweile auch einfach tausend andere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jungs und Mädels. Wir haben hier im 20 000 Einwohner Dorf wirklich zu jeder erdenkbaren Sportart einen Verein, haben eine Offroad-Rad-Bahn, einen Skatepark, ein mittlerweile tatsächlich ganz nett ausgebautes Dorfzentrum mit Dönerläden als Treffpunkt und ganz vieles mehr. Das Schwimmbad ist nur noch eine Attraktion unter vielen und wird wahrscheinlich bei weitem nicht mehr so benutzt wie früher.

Wir sind auch gerade in einer Abstimmung, ob das Schwimmbad erhalten bleiben soll. Der Aufschrei in Facebook war riesig, allerdings bin ich 2x pro Woche dort und sehe nur seeehr wenig Leute. Das Schwimmbad wird eigentlich hauptsächlich von ein paar Rentern benutzt.

Damit erklärt sich für mich auch das Thema vom Thread: Wer als Kind nicht mehr regelmäßig im Wasser ist wird als Teenie mit Kumpels im See natürlich auch eher Probleme bekommen wenn dann mal Strömung kommt oder man sich sonst irgendwie verschätzt hat.

mtth 07.06.2017 12:35

Logo gibt es tausend andere Beschäftigungen, aber in dem Alter wo die Kinder schwimmen lernen, können die Eltern das ja noch „lenken“ was die Kleenen so machen.
Da sind die Eltern gefordert.

glaurung 07.06.2017 12:43

Zitat:

Zitat von mtth (Beitrag 1308580)
Logo gibt es tausend andere Beschäftigungen, aber in dem Alter wo die Kinder schwimmen lernen, können die Eltern das ja noch „lenken“ was die Kleenen so machen.
Da sind die Eltern gefordert.

Richtig. Unser Sohnemann ist jetzt knapp 17 Monate alt und geht sehr oft mit ins Schwimmbad. Er "schwimmt" eigentlich mehr als ich selbst. :Cheese:
Schnell schwimmen lernen muss sein. Und es macht ihm auch irre Spaß! :liebe053:

Wenn immer mehr Bäder schließen, macht es das Ganze für die Eltern organisatorisch allerdings auch nicht grad leichter. :(

Gozzy 07.06.2017 12:50

Das Schwimmen lernen ist meiner Meinung nach nicht unbedingt das Problem. Ich denke eher, dass viele Kinder es bis zum Schwimmunterricht in der Schule wieder "verlernen". Wenn die Eltern keine Affinität für das Wasser haben und/oder die nächste Schwimmmöglichkeit 30km weg ist, dann kommen die Kinder mit Glück 3 x im Sommer ins Wasser und das ist dann natürlich ziemlich wenig.

qbz 07.06.2017 12:53

in einer Stadt wie Berlin spielen IMHO auch die mittlerweile sehr hohen Eintrittspreise für die Hallen- und Freischwimmbädere eine Rolle, die sich ärmere Familien nicht leisten können.

Gozzy 07.06.2017 13:07

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1308587)
in einer Stadt wie Berlin spielen IMHO auch die mittlerweile sehr hohen Eintrittspreise für die Hallen- und Freischwimmbädere eine Rolle, die sich ärmere Familien nicht leisten können.

Dem stimme nur zum Teil zu. Sicherlicht gibt es, leider, (zu) viele Familien die wirklich nicht die Möglichkeit haben anderseits wird es genug Familien geben die das Schwimmen halt entsprechend (niedrig) priorisieren.

Trillerpfeife 07.06.2017 13:17

Mirco hat da schon den Nagel auf den Kopf getroffen finde ich.

Meine Sommerferien hab ich entweder am Baggersee oder im Schwimmbad verbracht. Und wir durften erst alleine ans Wasser wenn wir den Freischwimmer hatten oder sonstwie den Eltern beweisen konnten das wir schwimmen können.
Bin mit meinem Daddy über den (kleinen) Badesee geschwommen.

Aber keiner von uns (und mein Kind auch nicht) hat schwimmen gelernt weil es so riesig spass gemacht hat. Es war eher wie Fahrradfahren. Wenn man mit den anderen mitkommen wollte musste man es könnnen.

Heute gibt es einfach im Sommer viel mehr Alternativen und auch unter der Woche hat kaum ein Freund meines Kindes mehr Zeit an den Baggersee zu fahren.

Oder die besorgten Eltern lassen ihre Brut doch nicht mehr alleine an den See.

opirat 07.06.2017 13:23

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1308587)
in einer Stadt wie Berlin spielen IMHO auch die mittlerweile sehr hohen Eintrittspreise für die Hallen- und Freischwimmbädere eine Rolle, die sich ärmere Familien nicht leisten können.

Also an den Preisen liegts nicht...denn Berlin ist auch relativ gut mit großen Schwimmvereinen abgedeckt, die alles zwischen Seepferdchen und Erwachsenen-Schwimmen anbieten. Mitgliedsbeiträge liegen zw. 10 und 20 Euro im Monat und damit deutlich unter dem Preis-Niveau der BäderBetriebe. Selbst Triathlonvereine bieten hier mittlerweile Kinderschwimmen an.

neo 07.06.2017 13:28

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1308587)
in einer Stadt wie Berlin spielen IMHO auch die mittlerweile sehr hohen Eintrittspreise für die Hallen- und Freischwimmbädere eine Rolle, die sich ärmere Familien nicht leisten können.

Kann ich jetzt so nicht bestätigen. Ich bin öfters bei meiner Großen in Berlin und nütze das dort nahezu flächendeckend angebotene Frühschwimmen. Kannste um o6.oo h schon ins Wasser. Täglich. Und vom Eintritt her unterscheidet es sich nicht großartig vom Provinzhallenbad/Freibad, das ich hier strapaziere.

Kasrwatzmuff 07.06.2017 13:45

Ich denke, im Zeitalter der Smombies ist das Philosophieren über die Gründe, warum immer weniger Kinder oder auch Erwachsene schwimmen können, eine nicht zielführende Debatte.

Als ich jung war, da ging es in den Sommerferien entweder in den Wald, auf den Fussballplatz oder ins Schwimmbad. Da wurden Briefe mit der Hand geschrieben und keiner wusste, wer Konrad Zuse war. Das wissen aber bestimmt heute auch nicht viel mehr Leute.

MmN liegt es nicht an dem größeren Freizeitangebot für die Kinder und Jugendlichen, denn die werden meist auch nicht mehr frequentiert als die Schwimmbäder. Das ganze Leben ist so smartgephonet und getwittert, dass doch eigentlich gar keine Zeit für Freizeit bleibt.

MattF 07.06.2017 14:20

Zitat:

Zitat von neo (Beitrag 1308564)

Wenn man aber wirklich gefragt hat: "Hat das Kind das Schwimmabzeichen."

War das ne doofe Frage. Mein Sohn hat auch keines und kann trotzdem schwimmen.


Früher war das wie Kommunion, Man hat sein Seepferdchen usw gemacht, weil das halt so war..
Auf diese formalen Sachen wird heute eher weniger wert gelegt.

Matthias75 07.06.2017 14:22

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1308575)
Es gibt mittlerweile auch einfach tausend andere Beschäftigungsmöglichkeiten für die Jungs und Mädels....

Jein. Meiner Meinung nach sollten Kinder in einem Alter schwimmen lernen, in dem sie den Großteil der Angebote noch nicht nutzen können/dürfen und/oder die Eltern noch darüber entscheiden, was die Kinder tun. Und da sollte, zumindest aus meiner Sicht als Rettungsschwimmer und Ausbilder, das Erlernen der grundlegenden Schwimmkenntnisse zur Grundausbidung gehören, eben wie Radfahren oder die Teilnahme am Straßenverkehr. Und ich meine jetzt nicht, dass die Kinder perfekt schwimmen können sollen, sondern, dass sie sich zumindest über Wasser halten können.

Leider nehmen die Kapazitäten hierzu immer mehr ab. Die "guten alten" Schwimmbäder werden geschlossen oder bestenfalls durch einen privat betriebenen Wellnesstempel ersetzt, der nicht zur Schwimmausbidung taugt. In Hofheim sind wir noch ganz gut dran. Da wurde direkt neben die Therme ein Schul- und Vereinsbad gesetzt, ganz klassisch mit 5*25m und Nichtschwimmerbecken. Da reißen sich aber mittlerweile etliche Vereine um die besten Zeiten. Und da kommt vielleicht dein Argument wieder zum tragen: Es fehlt an (zumindest bei der DLRG freiwilligen) Ausbildern. Die Eltern sind berufstätig, Schüler und Studenten haben auch nachmittags kaum noch Zeit oder wollen sie nicht dafür opfern, Kindern das Schwimmen beizubringen. Das führt in der Summe dazu, dass die Wartezeit für einen Schwimmkurs mittlerweile 2-3 Jahre beträgt. Alternative: Teure private Schwimmschulen, bei denen die Kinder schnellstmöglich durchgeschleust werden, aber nach Beendigung des Kurses nicht weiter üben können. ob die Schulen das mit dem Schulschwimmen auffangen können, wage ich zu bezweifeln. Zu große Klassen, zu große Leistungsunterschiede, zu wenig Lehrer/Ausbilder.

Zitat:

Zitat von opirat (Beitrag 1308594)
Also an den Preisen liegts nicht...denn Berlin ist auch relativ gut mit großen Schwimmvereinen abgedeckt, die alles zwischen Seepferdchen und Erwachsenen-Schwimmen anbieten. Mitgliedsbeiträge liegen zw. 10 und 20 Euro im Monat und damit deutlich unter dem Preis-Niveau der BäderBetriebe. Selbst Triathlonvereine bieten hier mittlerweile Kinderschwimmen an.

Siehe oben: Wenn man einen Platz im Verein hat ok. Aber was, wenn man mit den Kindern am Wochenende ins Bad will. Ich hab' grad mal geschaut: Die öörtliche Therme nimmt 16€/3h, für Kinder immer noch 9€. Finde ich für ein bißchen Plantschen gehen schon ordentlich und ist für viele sicher nicht dauerhaft machbar. Dann bleibt man eben zu Hause oder macht was anderes.

M.

MattF 07.06.2017 14:30

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1308612)
Ich hab' grad mal geschaut: Die öörtliche Therme nimmt 16€/3h, für Kinder immer noch 9€. Finde ich für ein bißchen Plantschen gehen schon ordentlich und ist für viele sicher nicht dauerhaft machbar.


Die Dauerkarte für meinen Sohn im Freibad hat 18 € gekostet.
Der ist da im Moment fast täglich.

Mirko 07.06.2017 14:54

Zitat:

Zitat von mtth (Beitrag 1308580)
...aber in dem Alter wo die Kinder schwimmen lernen, können die Eltern das ja noch „lenken“ was die Kleenen so machen.
Da sind die Eltern gefordert.

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1308583)
Richtig.
Schnell schwimmen lernen muss sein. Und es macht ihm auch irre Spaß! :liebe053:
(

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1308584)
Wenn die Eltern keine Affinität für das Wasser haben und/oder die nächste Schwimmmöglichkeit 30km weg ist, dann kommen die Kinder mit Glück 3 x im Sommer ins Wasser und das ist dann natürlich ziemlich wenig.

Da kann man nur zustimmen. Da sind wir im Triathlon-Forum hoffentlich nicht so sehr von betroffen. Wäre wirklich der Hammer, wenn jemand mehrmals die Woche schwimmen geht und die eigenen Kinder kaum im Schwimmbad sind.
Meine Kids sind oft im Schwimmbad und die 5 Jährige kann sich schon einigermaßen über Wasser halten und super tauchen. :Cheese:
(Ich habs durch die Schichtarbeit und die vielen freien Tage unter der Woche aber auch ziemlich leicht)
Beide Kinder waren aber auch schon mit der Mama im Babyschwimmen und sind dadurch schon immer ans Wasser gewöhnt.

Zitat:

Zitat von Kasrwatzmuff (Beitrag 1308600)
MmN liegt es nicht an dem größeren Freizeitangebot für die Kinder und Jugendlichen, denn die werden meist auch nicht mehr frequentiert als die Schwimmbäder. Das ganze Leben ist so smartgephonet und getwittert, dass doch eigentlich gar keine Zeit für Freizeit bleibt.

Das würde ich so nicht unterschreiben. Ich muss manchmal auch mehrmals täglich mein Handy laden, weil ich den halben Tag damit Forum lese, auf Strava schaue was die Konkurrenz macht und sinnlose Sachen auf Amazon bestelle. Das heißt aber nicht automatisch, dass man nicht aktiv ist und viel unternimmt.

Wenn die Kinder nicht mehr so aktiv sind, dann sicher nicht nur, weil sie ein Smartphone haben. Mit dem Smartphone lassen sich auch ganz spannende Sachen draussen machen. :Blumen:



Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1308612)
Jein. Meiner Meinung nach sollten Kinder in einem Alter schwimmen lernen, in dem sie den Großteil der Angebote noch nicht nutzen können/dürfen und/oder die Eltern noch darüber entscheiden, was die Kinder tun. Und da sollte, zumindest aus meiner Sicht als Rettungsschwimmer und Ausbilder, das Erlernen der grundlegenden Schwimmkenntnisse zur Grundausbidung gehören, eben wie Radfahren oder die Teilnahme am Straßenverkehr. Und ich meine jetzt nicht, dass die Kinder perfekt schwimmen können sollen, sondern, dass sie sich zumindest über Wasser halten können.


Passt ja auch etwas zum Thema: Wie bringt man einem Kind das bei? Meine Tochter taucht super über 3 Meter und fühlt sich wohl im Wasser, schwimmen klappt aber noch nicht so richtig. Sobald sie versucht den Kopf aus dem Wasser zu bekommen gehen die Füße runter und sie geht sofort unter.
Ich bin ehrlich gesagt ratlos was ich meiner Tochter für Tipps geben soll. Wahrscheinlich werden wir doch bald nochmal einen richtigen Schwimmkurs machen.

Matthias75 07.06.2017 14:58

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1308615)
Die Dauerkarte für meinen Sohn im Freibad hat 18 € gekostet.
Der ist da im Moment fast täglich.

Natürlich gibt's auch noch günstige Schwmmangebote (im Nachbarort) sind' auch immer noch günstige 40€ für die Saisonfreibadkarte. Das betrifft aber meistens nur die Freibäder. Günstige Hallenbäder, die ganzjährig nutzbar sind, wirst du in vielen Gegenden vergeblich suchen. Und die wären aber wichtig, um den Kindern ganzjährig die Möglichkeit zum Üben zu geben bzw. um ausreichend Schwimmkurse anbieten zu können.

M.

neo 07.06.2017 16:08

Hinzu kommt natürlich auch noch die stiefmütterliche Behandlung des Schwimmunterrichts im Rahmen des Sportunterrichts, der ja seinerseits tw. schon ein "Stiefkind" ist. Ich wohne hier z.B. in einem 18.000 Einwohner-Provinzstädtchen. Die Mittelschule hat auf ihrem Gelände das städt. Hallenbad. Es ist aber genau die Schule, die die wenigsten Schüler dort hinschickt. Grund: den Lehrern ist die Verantwortung zu hoch :( :Maso: :Kotz: :Traurig:

Trillerpfeife 07.06.2017 16:12

nur mal so am Rande gefragt.


wisst ihr eigentlich wie grässlich euere lieben Kleinen den Schwimmunterricht / Sportunterricht finden?

Unabhängig davon wie gut er ist.

Gibt es was langweiligeres als Bahnenschwimmen?

Dauerlauf vielleicht noch :Cheese:

Und warum sollte man in so einem Erlebnisbad nicht schwimmen lernen können?

Matthias75 07.06.2017 16:32

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1308654)
nur mal so am Rande gefragt.


wisst ihr eigentlich wie grässlich euere lieben Kleinen den Schwimmunterricht / Sportunterricht finden?

Unabhängig davon wie gut er ist.

Gibt es was langweiligeres als Bahnenschwimmen?

Schwimmunterricht ist, wenn er richtig gemacht wird, deutlich mehr als Bahnenschwimmen. Ich bin früher gerne in den Kurs gegangen. Beim Schulsport mag das anders aussehen. Mit ca.30 Schulkindern, die unterschiedliche Leistungsniveaus haben, kann man vermutlich kaum eine Schwimmstunde machen, die allen gerecht wird.

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1308654)
Und warum sollte man in so einem Erlebnisbad nicht schwimmen lernen können?

In 'nem normalen Schwimmbad kann ich einzelne Bahnen für Kurse abtrennen, ich habe flache Bereiche für die Kleinen oder für Übungen, bei denen man stehen muss. Ich habeeinen flachen Rand, an dem man sich für Übungen festhalten kann. Im Idalfall hab' ich ein Lehrbecken mit Hubboden.

In einem Spassbad hat man ein Wellenbecken, Strömungskanäle oder Badelandschaften mit einer komischen geometrischen Form, die aber nicht die Abtrennung verschiedener Bereiche ermöglichten. Wenn du dann ein Becken komplett absperrst, steigen dir aber ganz schnell die teuer zahlenden Gäste auf's Dach. Die Bäder sind schlicht nicht auf Schwimmen ausgerichtet, sondern auf entspannendes Rumdümpeln. Davon abgesehen ist die Temperatur meistens deutlich höher, was zwar für Kinder noch angenehm sein mag, aber spätestens, wenn sportlicher geschwommen wird, unerträglich ist (schonmal einen Wettkampf in einem Shwimmbad gemacht, wenn kurz vorher Warmbadetag war?).



M.

Hafu 07.06.2017 16:40

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1308654)
nur mal so am Rande gefragt.


wisst ihr eigentlich wie grässlich euere lieben Kleinen den Schwimmunterricht / Sportunterricht finden?

Unabhängig davon wie gut er ist.

Gibt es was langweiligeres als Bahnenschwimmen?

Dauerlauf vielleicht noch :Cheese:

Und warum sollte man in so einem Erlebnisbad nicht schwimmen lernen können?

Einspruch!

Kinder (zumindest im Grundschulalter) lieben das Wasser! Mit wenigen Ausnahmen, insbesondere wenn die Eltern mit ihnen nie ins Schwimmbad gegangen sind. Erst mit der Pubertät, also in den weiterführenden Schulen, wird bei vielen Kindern Schwimmen uncool. Und reines Bahnenschwimmen ist im modernenen Schwimmunterricht ohnehin nicht mehr alleine angesagt: da wird gewürfelt (wieviele Bahnen als nächstes geschwommen werden), Schwimmbiathlon (mit Zielwerfen) gemacht, Spiele im wasser veranstaltet usw.

Meine Frau macht für alle Grundschulklassen ihrer Schule den Schwimmunterricht und verbringt dafür den gesamten Montag im Schwimmbad. Dafür muss jede Schulklasse einzeln mit einem extra gecharterterten Bus 10km in den übernächsten Ort transportiert werden. Ein aufwand, den sich fast alle anderen Grundschulen (z.B. auch die Grundschule, in die unsere eigenen Kinder vor Jahren gegangen sind) bei uns in der Gegend nicht leisten wollen, so dass dann dort der Schwimmunterricht (mangels nahe gelegener leicht erreichbarer Schwimmbäder und z.T. auch mangels motivierter Lehrkräfte) ausfällt.

qbz 07.06.2017 16:56

Zitat:

Zitat von neo (Beitrag 1308595)
Kann ich jetzt so nicht bestätigen. Ich bin öfters bei meiner Großen in Berlin und nütze das dort nahezu flächendeckend angebotene Frühschwimmen. Kannste um o6.oo h schon ins Wasser. Täglich. Und vom Eintritt her unterscheidet es sich nicht großartig vom Provinzhallenbad/Freibad, das ich hier strapaziere.

Nun, welche Familie geht schon ins Frühschwimmen.

Relevant sind für Familien, Kinder, Jugendliche die Zeiten nach der Schule. Da kostet am Spreewaldplatz, dem zentralen, öffentlichen Hallenbad in Berlin-Kreuzberg ab 15:00 7,50, ermässigt 5,50 . (incl. 2.- Euro für Wellen, Freizeitbad). Da ich dieses Bad früher im Winter regelmässig nutzte, konnte ich die Auswirkungen der Preiserhöhungen auf den nachmittäglichen Badebetrieb mitverfolgen. Ich bekam mit jeder Preiserhöhung mehr Platz zum Schwimmen. Mit dem Rückbau der Subventionen verdoppelten sich die Preise in kurzer Zeit, ohne Verbesserung der Leistung (uralte Umkleide, Dusche).

Im Sommerbad kostet der Eintritt 5,50, ermässigt 3,50 . Das macht für 2 Eltern, zwei Kinder: 18,00 Euro plus Fahrtkosten ÖVPN 2x. Das leistet sich die ärmere Familie 1x im Monat, vielleicht.

In Berlin, wo jedes 3. Kind von Sozialleistungen abhängig ist, spielt der Preis schon eine Rolle neben anderen Faktoren, weshalb Kinder, Jugendliche in der Breite weniger häufig ins Schwimmbad gehen. kinderarmut-in-berlin-das-risiko

neo 07.06.2017 16:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1308663)
Einspruch!

Kinder (zumindest im Grundschulalter) lieben das Wasser! Mit wenigen Ausnahmen, insbesondere wenn die Eltern mit ihnen nie ins Schwimmbad gegangen sind. Erst mit der Pubertät, also in den weiterführenden Schulen, wird bei vielen Kindern Schwimmen uncool. Und reines Bahnenschwimmen ist im modernenen Schwimmunterricht ohnehin nicht mehr alleine angesagt: da wird gewürfelt (wieviele Bahnen als nächstes geschwommen werden), Schwimmbiathlon (mit Zielwerfen) gemacht, Spiele im wasser veranstaltet usw.

Meine Frau macht für alle Grundschulklassen ihrer Schule den Schwimmunterricht und verbringt dafür den gesamten Montag im Schwimmbad. Dafür muss jede Schulklasse einzeln mit einem extra gecharterterten Bus 10km in den übernächsten Ort transportiert werden. Ein aufwand, den sich fast alle anderen Grundschulen (z.B. auch die Grundschule, in die unsere eigenen Kinder vor Jahren gegangen sind) bei uns in der Gegend nicht leisten wollen, so dass dann dort der Schwimmunterricht (mangels nahe gelegener leicht erreichbarer Schwimmbäder und z.T. auch mangels motivierter Lehrkräfte) ausfällt.

Dann mal ein dreifach Hoch auf HeiFu für dieses Engagement. Ich verstehe nicht, wieso Schulen und Vereine in puncto Schwimmunterricht nicht mehr kooperieren. Im Grunde dürfte kein Grundschüler die Grundschule als Nichtschwimmer verlassen. Der "Freischwimmer" sollte obligatorisch sein.

Trillerpfeife 07.06.2017 17:02

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1308663)
Einspruch!

Kinder (zumindest im Grundschulalter) lieben das Wasser! Mit wenigen Ausnahmen, insbesondere wenn die Eltern mit ihnen nie ins Schwimmbad gegangen sind. Erst mit der Pubertät, also in den weiterführenden Schulen, wird bei vielen Kindern Schwimmen uncool. Und reines Bahnenschwimmen ist im modernenen Schwimmunterricht ohnehin nicht mehr alleine angesagt: da wird gewürfelt (wieviele Bahnen als nächstes geschwommen werden), Schwimmbiathlon (mit Zielwerfen) gemacht, Spiele im wasser veranstaltet usw.

Meine Frau macht für alle Grundschulklassen ihrer Schule den Schwimmunterricht und verbringt dafür den gesamten Montag im Schwimmbad. Dafür muss jede Schulklasse einzeln mit einem extra gecharterterten Bus 10km in den übernächsten Ort transportiert werden. Ein aufwand, den sich fast alle anderen Grundschulen (z.B. auch die Grundschule, in die unsere eigenen Kinder vor Jahren gegangen sind) bei uns in der Gegend nicht leisten wollen, so dass dann dort der Schwimmunterricht (mangels nahe gelegener leicht erreichbarer Schwimmbäder und z.T. auch mangels motivierter Lehrkräfte) ausfällt.

ich hab auch nicht geschrieben, dass sie das Wasser nicht mögen. Da ist dir ein entscheidender Unterschied entgangen.

neo 07.06.2017 17:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1308673)
Nun, welche Familie geht schon ins Frühschwimmen.

Relevant sind für Familien, Kinder, Jugendliche die Zeiten nach der Schule. Da kostet am Spreewaldplatz, dem zentralen, öffentlichen Hallenbad in Berlin-Kreuzberg ab 15:00 7:50, ermässigt 5:50 . (incl. 2.- Euro für Wellen, Freizeitbad). Da ich dieses Bad früher im Winter regelmässig nutzte, konnte ich die Auswirkungen der Preiserhöhungen auf den nachmittäglichen Badebetrieb mitverfolgen. Ich bekam mit jeder Preiserhöhung mehr Platz zum Schwimmen.

Im Sommerbad kostet der Eintritt 5,50, ermässigt 3,50 . Das macht für 2 Eltern, zwei Kinder: 18,00 Euro plus Fahrtkosten. Das leistet sich die ärmere Familie 1x im Monat, vielleicht.

In Berlin, wo jedes 3. Kind von Sozialleistungen abhängig ist, spielt der Preis schon eine Rolle neben anderen Faktoren, weshalb Kinder, Jugendliche in der Breite weniger häufig ins Schwimmbad gehen.

O.K., das mit dem Frühschwimmen stimmt schon. Was die Preise angeht, so kann ich mich nur auf die Hallenbäder berufen, deren Eintritt ich sehr moderat fand. Ich kann jetzt auch nicht für alle Bezirke sprechen, lediglich Marzahn, Weißensee und Lichterfelde.
Meine These lautet ja, daß jedes Kind mit Abschluß der Grundschule seinen "Freischwimmer" haben sollte. Von so her, gehe ich natürlich einen Schritt weiter und sage: Grundschulkind in Begleitung eines Erwachsenen geht kostenlos rein.

Trillerpfeife 07.06.2017 17:10

Zitat:

Zitat von neo (Beitrag 1308674)
Dann mal ein dreifach Hoch auf HeiFu für dieses Engagement. Ich verstehe nicht, wieso Schulen und Vereine in puncto Schwimmunterricht nicht mehr kooperieren. Im Grunde dürfte kein Grundschüler die Grundschule als Nichtschwimmer verlassen. Der "Freischwimmer" sollte obligatorisch sein.

Überlege mal den Aufwand für eine Klasse in ein nahegelegenes Schwimmbad zu fahren.

Auch wenn es gut läuft und der Buss direkt vor der Schule hält. Oder die Kinder sogar ins Schwimbad laufen können. 10 Minuten gehen im günstigsten Fall für Anreise drauf. 10 Minuten noch mal für Rückreise.

2x Umziehen a 10 Minuten. Duschen Haare trocknen (ich muss keinem Helikopterpapa sagen was es bedeutet, wenn das Kind mit nassen Haaren aus dem Schwimbad kommt.

Also bleiben von 1.5 Stunden Unterrricht ca. 40 Minuten fürs Schwimmen.

Was besser klappen könnte, weil die Anreise auf die Freizeit der Kinder umgelegt wird sind Nachmittags AGs. die kollidieren oft mit dem komerziellen Interesse des Schwimmbades. (Bahnenbelegung)

So mal auf die Schnelle ein paar Gründe

Über die Aufsichtspflicht und die Verantwortung der Leherer habe ich noch nix geschrieben.

qbz 07.06.2017 17:11

Zitat:

Zitat von neo (Beitrag 1308679)
....
Meine These lautet ja, daß jedes Kind mit Abschluß der Grundschule seinen "Freischwimmer" haben sollte. Von so her, gehe ich natürlich einen Schritt weiter und sage: Grundschulkind in Begleitung eines Erwachsenen geht kostenlos rein.

Dann müssten in Berlin die Frei- und Hallenbäder wegen Überfüllung nachmittags geschlossen werden. :Lachen2:

Trillerpfeife 07.06.2017 17:14

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1308682)
Dann müssten in Berlin die Frei- und Hallenbäder wegen Überfüllung nachmittags geschlossen werden. :Lachen2:

die Idee ist aber trotzdem ein guter Ansatz finde ich.

denn ähnlich wie bei den Preisen der Öffentlichen Verkehrsmittel schrecken auch die Schwimbadpreise viele Leute ab. Gerade die die nicht soviel Geld haben.

Deswegen waren wir ja früher auch immer im Schwimmbad. Die Dauerkarte gab es sozusagen zum Ferienbeginn dazu. Und wehe die wurde nicht abgenutzt.

:Cheese:

neo 07.06.2017 17:31

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1308684)
die Idee ist aber trotzdem ein guter Ansatz finde ich.

denn ähnlich wie bei den Preisen der Öffentlichen Verkehrsmittel schrecken auch die Schwimbadpreise viele Leute ab. Gerade die die nicht soviel Geld haben.

Deswegen waren wir ja früher auch immer im Schwimmbad. Die Dauerkarte gab es sozusagen zum Ferienbeginn dazu. Und wehe die wurde nicht abgenutzt.

:Cheese:

Irgendwie muß man die Kinder doch mehr mit Wasser in Berührung bringen ... ich hab´ mir da jetzt auch noch kein Konzept gebacken, sondern schieße wild und unreflektiert mit der Schrotflinte ;)
Bäder sind im Grunde ein Zuschußbetrieb, das ist klar. Ich kann jetzt nur ein paar Punkte aus der hiesigen Provinz nennen, die mich hinsichtlich der Schwimmkünste und Badetoten einfach nerven.

Bei uns (Kleinstadt, alles fußläufig erreichbar) scheuen die Lehrer die Verantwortung, bzw. kriegen es nicht gebacken, daß Kollegen mit Rettungsschwimmerqualifikation den Unterricht begleiten. Und das an der Schule, die vom Haupteingang bis zum Schwimmhalleneingang 50 m des Weges hat. Die anderen Schulen können die Schwimmhalle locker in 10 min zu Fuß erreichen (ist nicht so groß hier alles, läufste 20 min und stehst im Acker oder im Wald). Man könnte den Unterricht ja auch mal um 8.00 h im Hallenbad beginnen lassen. Oder die Pause nützen um hinzulaufen ... nichts.

Ein Hallenbad mitten in der Pampa wird wegen mangelnder Nutzung, bzw. jährlichen Defizit von 100.000 € plattgemacht. Die Preispolitik war nicht sehr intelligent, potentielle Kunden in den vielen kleinen Dörfern und kleinen Städtchen im Ries bei Nördlingen hätte es zu Genüge gegeben.

Die tw. überregional bekannten Therme von Königsbrunn bei Augsburg: Schwimm-/Spaß-/Erlebnisbad. Unglaublich teuer aber gut ausgelastet. Da wurde nie ein Pfennig investiert und nur Kohle rausgezogen. Inzwischen ist nach fast 30 Jahren die Riesenhalle baufällig. Nichts passiert. Eine Ruine steht herum und das war es.

neo 07.06.2017 17:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1308682)
Dann müssten in Berlin die Frei- und Hallenbäder wegen Überfüllung nachmittags geschlossen werden. :Lachen2:

Man könnte das natürlich zeitlich begrenzen oder nur denen zukommen lassen, die nicht schwimmen können.

Trillerpfeife 07.06.2017 17:47

@ neo: hab auch kein fertiges Konzept erwartet. Und eben, wie du schreibst, es sind viele Faktoren die unsere Kinder vom Wasser fernhalten.
Ich finde das auch schade.
Kenne ein Schwimmbad da können sich die Kinder den Eintritt für den nächsten Tag ersammeln. Will jetzt nicht erarbeiten schreiben. Die flitzen mit Tüten über die Liegewiese und sammeln alles auf. Machen die gerne. Dafür gibt es dann eine Eintrittskarte. Ich finde die Idee klasse.

neo 07.06.2017 18:01

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1308688)
@ neo: hab auch kein fertiges Konzept erwartet. Und eben, wie du schreibst, es sind viele Faktoren die unsere Kinder vom Wasser fernhalten.
Ich finde das auch schade.
Kenne ein Schwimmbad da können sich die Kinder den Eintritt für den nächsten Tag ersammeln. Will jetzt nicht erarbeiten schreiben. Die flitzen mit Tüten über die Liegewiese und sammeln alles auf. Machen die gerne. Dafür gibt es dann eine Eintrittskarte. Ich finde die Idee klasse.

Gute Idee, aber damit kriegste auch nur diejenigen, die ohnehin scharf aufs Wasser sind. Gut, sie müssen was leisten und kommen dann so um den Eintritt.

Ich denke aber auch an die Kinder, die evtl. Angst vor dem Wasser haben, weil sie nicht schwimmen können. Und das ist eine Katze, die sich in den Schwanz beißt ...

Trimone 07.06.2017 19:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1308568)
Das Schlimme ist die negative Entwicklung bei den Schwimmfähigkeiten der Kinder und das damit einhergehende zunehmende Risiko von Badeunfällen, das im Kontrast steht zu fast allen anderen Bereichen unserer Gesellschaft, wo man stetig darum kämpft, Gesundheits- Risiken zu minimieren (z.B. Verkehr, Gesundheitswesen, Ernährung, Umweltgifte, Rauchen, Drogen etc).

Deutschland geht es wirtschaftlich so gut wie noch nie, die Menge an Toten im Straßenverkehr z.B. sinkt seit 40 Jahren konstant (nicht zuletzt auch wegen baulicher Verbesserung an Straßen- und Verkehrssystemen) und niemand fragt, wenn irgendwo eine neue Ampelanlage, eine Unterführung/ Brücke zur Vermeidung von Kreuzungsverkehr in Betrieb genommen wird, nach den Baukosten und wie sich die Investition "amortisiert".

Gleichzeitig steigt seit Jahren die Anzahl an Ertrinkungstoten an, sinken die Schwimmfähigkeiten bei Schulkindern. Trotzdem werden immer mehr öffentliche Schwimmbäder mit Verweis auf deren Budget-Defizite geschlossen, während in den 70er- und 80er Jahren, als es Deutschland noch wirtschaftlich deutlich schlechter ging, die mit dem Badebetrieb verbundenen Kosten kein Problem waren und die Gemeinden damals stattdessen stolz auf ihre öffentlichen Bäder waren, obwohl diese auch damals stets Zuschussbetriebe waren.

Wir haben derzeit auch Riesen Probleme. Eine Halle ist schon abgerissen und nun kämpfen wir um unsere letzte Halle das sie repariert wird. Wir haben ständig treffen mit der Stadt, Stadtsportbund und wassersportvereinen. Das kostet echt viel Kraft. Wenn unsere Halle nicht mehr auf macht, ist das das Aus für unsere DLRG. Wo Kinder dann schwimmen lernen sollen.....? Echt traurig

merz 07.06.2017 21:05

Weiss eigentlich jemand vielleicht ob es Kommunen gibt wo die Bäder ausser vll. in den Spitzenzeiten umsonst sind? Ich hab so die Vermutung das die Eintrittspreise im Vergleich zu den Gesamtkosten irgendwie nur symbolisch sind, da kann man es gleich lassen. Ich war heute abend Gast Nr. 38 im Freibad, 4 Euro, dafür 3 FTE, 13 Stunden offen, 25 C Wasser, 6 Bahnen 50 m.... der Tag war nicht break even :Lachanfall:

m.

noam 07.06.2017 21:11

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1308592)
Oder die besorgten Eltern lassen ihre Brut doch nicht mehr alleine an den See.

Zitat:

Zitat von neo (Beitrag 1308650)
Grund: den Lehrern ist die Verantwortung zu hoch :( :Maso: :Kotz: :Traurig:

Wir leben halt in einer Hochsicherheitsgesellschaft. Die Kinder werden bis ins hohe Alter von Mutti oder Vati zur Schule gekarrt und wieder abgeholt. 2km Fahrradfahren? Viel zu gefährlich.

Nachmittags an den unbewachten Badesee? Niemals. Finja könnte ja von der Killerente angegriffen werden.


Und so ist es halt auch in der Schule. In der Schulzeit haben die Kinder Vollbetreuung. Das heißt, dass der Lehrer erst einmal dran ist, wenn etwas passiert. Egal was passiert, der kleine Kevin hat ja nie Schuld. Schuld sind immer die anderen. Und in Zeiten wo Eltern von Rechtsanwälten die Zeugnisse ihrer Kinder überprüfen lassen, begibt man sich im Sport / Schwimmunterricht halt auf dünnes Eis und ich kann jeden Lehrer verstehen, der sich der Verantwortung des Schwimmunterrichts entzieht. Hier werden 60 bis 80 Kinder von drei Lehrkräften betreut. Darunter auch SuS mit Förderbedarf und Integrationshelfer. Das macht weder pädagogisch Sinn, noch ist es ein Zuckerschlecken.

Necon 07.06.2017 21:15

Also bei dem was ihr hier so schreibt wohnt ihr Deutschen in einem Paradies fuers Schwimmen.

Ich kome aus Salzburg, also Oesterreich und eine Stadt mit ca 150 tausend Einwohner, inzwischen ist die Situation etwas besser aber als ich klein war, gab es in ganz Salzburg zwei Hallenbaeder. Wobei eines der beiden ist das Universitaetssportlandeszentrum. Ich habe bis heute keine Ahnung ob man da ueberhaupt rein darf als normal, abgesehen davon das es furchtbar zu erreichen ist ohne Auto.
Das andere hat ein Kleinkinder-Pinkelbecken und ein "Sportbecken" mit Kletterwand, Sprungturm und unglaublichen 1-2 abgeleinten Bahnen. ich glaube ich war in den ersten 12 Jahren meines Lebens zweimal dort.
Vor einigen Jahren hat ein zweites Hallenbad aufgemacht, zentral gelegen und wirklich nur fuer Schwimmer, allerdings ist das zu den beliebten Uhrzeiten also morgens und abends so ueberfuellt das man auch nicht Schwimmen gehen braucht.

In meiner Studentenstadt gibt es ein Hallenbad. Eintritt fuer zwei Stunden 4 Euro und die einzigen abgeleinten Bahnen sind natuerlich fuer den Verein. Vorteil waere im Sommer gibt es ein 50er Becken, indem sich aber natuerlich moistens eher die Sonnenanbeter tuemmeln als die Schwimmer.

In Wien gibt es zwar viele Hallenbaeder, aber die moisten haben so tolle Sachen wie Warmbadetage, keine abgeleinten Bahnen usw. Noch dazu sind die Normalenpreise einfach eine Frechheit. Im Hauptbad also Stadthalle zahlt man, ich hoffe ich erinnere mich richtig, 7 Euro. Zugegeben dafuer koennte man den ganzen Tag Schwimmen, allerdings geht man halt eher fuer 1-2h Schwimmen vor allem wenn es Training ist. Andere Optionen bzw Preise bieten sie nicht an.

Die einzige Stadt mit vielen Baedern und guten Preisen ist Linz, aber mal ehrlich wer will schon in Linz leben!

neo 07.06.2017 21:50

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1308717)
Die einzige Stadt mit vielen Baedern und guten Preisen ist Linz, aber mal ehrlich wer will schon in Linz leben!

:Lachanfall:


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