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Hafu 23.04.2017 17:03

Mit dem e-bike auf den Berg
 
Angeregt durch einen Artikel heute auf spiegel online, sowie auch meine eigenen Erfahrungen hier in den Chiemgauer Bergen in den letzten Monaten versuche ich mal einen aktuellen Trend zu hinterfragen.

Was haltet ihr davon, dass E-bikes/ Pedelecs zunehmend traditionelle muskelbetriebene Mountainbikes in den Bergen verdrängen?

Es lohnt sich in dem verlinkten Artikel auch die teilweise hitzige Leserdiskussion zu verfolgen.

Obwohl ich grundsätzlich nichts gegen Pedelecs habe insbesondere wenn sie auf Strecken eingesetzt werden, die sonst mit dem Auto zurückgelegt werden würden oder von von sportlich schwächeren Partnern, die so Touren in der Gruppe fahren können, die sonst für sie nicht machbar wären. sehe ich die Inflation an Elektro-Mofas im alpinen Bereich überwiegend negativ und problematisch.

Bei typischen Ausflugsbergen bei uns sieht man neuerdings schon mehr E-Bikes hochradeln als echte Radfahrer. Da somit insgesamt immer mehr Zweiräder alpin unterwegs sind, die Verkehrsdichte also zunimmt, ist es auch absehbar, dass die ohnehin schwelenden Konflikte zwischen Radfahrern und Wanderern zunehmen und früher oder später Streckensperrungen für Zweiradler drohen, die dann zweifellos alle Zweiräder, also die echten und die Fake-Radler betreffen.

Franky70 23.04.2017 17:12

Was willste machen?

su.pa 23.04.2017 17:20

Ich könnte mir vorstellen, dass so mancher E-Biker, der nur dank Motorunterstützung auf den Berg kommt dann mit der Abfahrt überfordert ist. Wenn ich mich daheim mit meinen Hügeln auf Touren in den Bergen vorbereite, dann komme ich automatisch auf viele KM, auch bergab. Wenn ich allerdings als Nichtradler mir im Urlaub so ein Teil ausleihe, dann könnte ich mir vorstellen, dass es bergab schnell grenzwertig wird. Die Teile werden aufgrund ihres Gewichts ja auch besser schieben.

Davon abgesehen verstehe ich die Begründung der meisten E-Biker eh nicht. Wenn ich drei Stunden Zeit habe, dann ist es doch egal, wenn ich ohne Motor nur 35 km schaffe, mit Motor aber 50 schaffen würde. Oder ob ich 5 km/h im Schnitt schneller fahre. Die meisten wollen sich doch einfach nur nicht schinden oder körperlich anstrengen, das gehört aber zum Sport dazu, passt aber zur Entwicklung der Gesellschaft. Man will Abenteuer und Sport, aber mit begrenzten Risiken und Antrengung, alles nur noch so halbgar. Geklettert wird in der Halle, Skitouren geht man auf Pisten, etc.

Hafu 23.04.2017 17:35

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1301508)
Was willste machen?

Erstmal will ich versuchen, die Problematik im Detail zu verstehen.

Es gibt ja durchaus, wie bereits im Eröffnungspost geschrieben, positive Aspekte bei der Nutzung von E-Bikes.

Allerdings fürchte ich, dass da eine neue Form von alpinen Massentourismus entsteht, so wie ja auch das alpine Skifahren erst mit der Erschließung der Alpen durch konditionssparende Lifte zum echten Massensport wurde.

Franky70 23.04.2017 17:57

Ich glaube du hast es gut beschrieben. E-Bike = mehr Biker...

Aber, was wollen wir da machen...

captainbeefheart 23.04.2017 18:31

Auch bei uns im Zillertal bzw. in den oberbayerischen Alpen ist das so.

Ich persönlich fühle mich auch nicht deshalb besser, weil ich mit "Manneskraft", also als "echter Kerl" rauf fahre und die anderen "Weicheier" nicht. Jeder wie er mag, leben und leben lassen.

Die Berge gehören nicht irgendeiner Gruppe exklusiv, weder der Wanderern, noch den Bikern, noch den E-Bikern. Und es gilt auch nicht, das ein Anrecht auf Exklusivität hat, wer zuerst da war.

Wie überall gibt es die Kommerzialisierung und Individualisierung, die muss man nicht gut finden, aber es gibt sie. Und es gibt immer First Mover, Fast Follower und dann die große Masse. So sind wir Menschen. Was sollen die Mallorquiner März bis Mai sagen, wenn die bunten Heuschrecken die Insrl fluten? (Außer sich freuen dass über einen relativ grünen Tourismus viel Geld auf die Insrl kommt)

Ich sehe auch, dass es mehr Traffic geben wird, wie bei Skifahren, Freeridern, Boardern, Pistenbergaufgehern, Schneeschuhwanderern etc. und es wird entsprechende Konflikte geben.

Bevor es mich ankaast, such ich mir einen anderen Berg, an dem dann andere wieder folgen :-)

flaix 23.04.2017 18:47

E-Bikes sind motorisierte Fahrzeuge und haben dementsprechend auch nur dort etwas zu suchen wo auch motorisierte Fahrzeuge zugelassen sind. Also bis maximal am Radweg, dort wo man früher auch mit dem Hühnerschreck fahren durfte

Thorsten 23.04.2017 18:50

Es ermöglicht halt auch denjenigen, die nicht (mehr) die körperlichen Voraussetzungen für den Anstieg haben (alte, gehandicapt, ...), anschließend eine Abfahrt zu genießen. Nicht für jeden ist der Spaß am Fahrrad fahren durch einen schweißtreibenden Anstieg definiert. Die Downhiller fahren auch meistens mit dem Lift hoch.

Wenn man dagegen ist, muss man konsequenterweise auch gegen jeglichen Liftbetrieb im Skisport sein. Dann wären die Skipisten auch herrlich leer.

Von daher: Leben und leben lassen.

Hafu 23.04.2017 19:25

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1301527)
...

Von daher: Leben und leben lassen.

Den Spruch mag ich ja auch sehr gerne.:Blumen:

Erst recht zum Beispiel, wenn die Mehrzahl der Autofahrer, die mir auf der Straße begegnen und meinen, mich auf den Radweg, der sich oft in erbarmungswürdigen Zustand befindet, hupen zu müssen, das mit dem "leben und leben lassen" auch beherzigen würden.:Huhu:

Vor einem Jahr, als man nur gelegentlich mal ein Pedelec in den Bergen gesichtet hatte, habe ich die auch einfach nur (maximal tolerant;) )zur Kenntnis genommen (und mich oft über ihre extrem unbeholfenen Bergab-Fahrkünste innerlich lustig gemacht).

Mittlerweile gibt es aber wirklich exorbitante Zuwachsraten gerade bei sportlichen Mountainbikes mit Motor. Den Vorschlag von Flaix finde ich gar nicht so abwegig. Was unterscheidet denn eine Enduro-Maschine wirklich noch von einem E-MTB, mal abgesehen von dem GEräusch des Motors?

Bei maximaler Toleranz allen Bergliebhabern gegenüber müsste man doch auch den SUVs und Geländemotorrädern die Nutzung von Forstwegen/ Wanderwegen erlauben...

Thorsten 23.04.2017 19:47

Würdest du es als willkommenen Boom des Mountainbikens bezeichnen, wenn es die gleichen Zuwächse auch ohne E-Bikes geben würde? Vermutlich eher als mit E-Bikes. Dabei ist das Resultat sehr ähnlich (ok, es gibt ein paar mehr Überholer mit dickerem Bauch). Und es dürfte auch heute schon genügend Mountainbiker geben, die sich kein E-Bike leisten können oder wollen und trotzdem nicht vernünftig den Berg wieder runterkommen.

ricofino 23.04.2017 20:00

Den Trend das immer mehr E- Bikes im Alpenraum anzutreffen sind ist definitiv nicht aufzuhalten.
Ich z.B. halte von dieser Form des Radfahrens nicht viel, aber ich muss es akzeptieren, ansonsten würde ich mich nur belasten.
Ich fürchte sogar, dass gerade im Touristenregionen das E- Biken noch gefördert wird, in dem z.B. an Gasthöfen etc. Ladestationen installiert werden. Diese Klientel bringt letztlich Umsatz.
Ansonsten gerade im Alpenraum gilt es auf Touren zu fahren die für E- Biker unattraktiv sind durch z.B. Schiebepassagen oder anspruchsvolle Abfahrten.

Franky70 23.04.2017 20:16

Die hanze Diskussion ist doch eher sinnlos. Was juckt es uns ob da wer einen Motor am Rad hat, den man bald kaum noch sehen wird....

gaehnforscher 23.04.2017 20:30

Ich würde erstmal nicht Pedelecs und E-Bikes durcheinander werfen, speziell wenn es darum geht, wer sich "motorisiert" wo aufhalten darf.

Davon ab find ichs eher in ner flachen Stadt wie Berlin lustig, wenn man nen sportlicher Typ sein will und sich dann aber auf nen E-Bike oder Pedelec setzt. Mein Vaddi + Lebensgefährtin wohnen aber zum Beispiel in ner eher hügeligen Gegend und sind auch nicht mehr so ganz Jung. Früher sind sie/wir auch öfter mal Mountainbike gefahren, inzwischen haben sie sich 2 E-MTBs angeschafft. Ich finds super, weil das dazu führt, dass sie sich überhaupt noch aufs Rad setzen. Das ist mit Sicherheit besser als vor dem Fernseher sitzen. In dem Fall hilfts also sogar irgendwie die Bequemlichkeit zu überwinden und Aktiv zu sein.

Das Thema mit den Pedelecs find ich auch delikat, da dort Geschwindigkeiten ins Spiel kommen die nicht unbedingt zur Zweiraderfahrung des Fahrers passen.

su.pa 23.04.2017 20:39

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1301553)
Davon ab find ichs eher in ner flachen Stadt wie Berlin lustig, wenn man nen sportlicher Typ sein will und sich dann aber auf nen E-Bike oder Pedelec setzt. Mein Vaddi + Lebensgefährtin wohnen aber zum Beispiel in ner eher hügeligen Gegend und sind auch nicht mehr so ganz Jung. Früher sind sie/wir auch öfter mal Mountainbike gefahren, inzwischen haben sie sich 2 E-MTBs angeschafft. Ich finds super, weil das dazu führt, dass sie sich überhaupt noch aufs Rad setzen. Das ist mit Sicherheit besser als vor dem Fernseher sitzen. In dem Fall hilfts also sogar irgendwie die Bequemlichkeit zu überwinden und Aktiv zu sein.

Aber genau das verstehe ich nicht. Es gibt auch immer noch ältere und alte Menschen, die ohne Unterstützung fahren.
Ich glaub, dass sich da viele täuschen was den gesundheitlichen Nutzen ihrer E-Bike-Touren betrifft. Wie die ganze Masse Nordic-Walker, die seit 10 Jahren damit abnehmen will und es offensichtlich nicht schafft...

carolinchen 23.04.2017 20:44

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1301555)
Aber genau das verstehe ich nicht. Es gibt auch immer noch ältere und alte Menschen, die ohne Unterstützung fahren.
Ich glaub, dass sich da viele täuschen was den gesundheitlichen Nutzen ihrer E-Bike-Touren betrifft. Wie die ganze Masse Nordic-Walker, die seit 10 Jahren damit abnehmen will und es offensichtlich nicht schafft...

Genau das ist die vorgeschobene Entschuldigung: die würden doch sonst gar nix tun...
Die Oma von meinem Mann ist mit 82 noch geradelt aber nicht auf den Berg und auch nicht mehr große Strecken.
Ich sehe auch hier in der Ebene die Bestager gemütlich zum nächsten Kuchenstop und den großten Hammer finde ich die ganzen Ladestationen überall.
Mir hat noch keiner neue Schläuche oder Werkzeug deponiert:Lachen2:
Es ist wie mit den ganzen Pseudowanderen(zu denen ich mich teilweise auch zähler nur kenne ich meine Grenzen) ... überall und die Hinterlassenschaften können wir uns dann ansehen...

PabT 23.04.2017 21:02

Lieber E-Bikes und Pedelecs als Kisten mit Verbrennungsmotoren.

Leider wurde allerdings die Gelegenheit verpasst, die Teile optisch deutlich von richtigen Fahrrädern abzugrenzen, sodass andere Verkehrsteilnehmer den überforderten rasenden Rentner oft erst dann als solchen erkennen, wenn es schon fast zu spät ist.

Im Sport finde ich Hilfsmotoren ziemlich albern, aber so lange die damit keine regulären Wettkämpfe entern, soll jeder machen, was er möchte... Als alter Flachland-Langläufer habe ich die Sessellift-Abfahrt-Skifahrer auch nie so richtig verstanden. ;)

gaehnforscher 23.04.2017 21:17

Bei meim Vaddi in der Umgebung gibts aber nu ma nix anderes als Berge. Davon ab ist halt auch leichte Bewegung besser als gar keine, mal unabhängig vom abnehmen. Bevor mein Vaddi sein E-MTB angeschafft hat ist er bestimmt 3 Jahre gar nicht mehr gefahren. Wie gesagt, wenn man irgendwo im flachen wohnt isses noch was anderes. Und warum soll diese Aussage vorgeschoben sein, dass man sonst nichts machen würde, wenn man damit ggf. sogar selber zugibt "zu bequem" zu sein? Das ist ja jetzt grundsätzlich nicht unbedingt eine positive Beschreibung seiner selbst.

Ich kanns nachvollziehen und finds ggf auch gut, auch wenn ich selber nicht damit fahren würde. Mit Unterstützung bis 25kmh tuts ja auch keim weh und da halt ichs halt auch mit "Leben und Leben lassen." Beim Pedelec mit 45 km/h seh ich da schon eher Probleme auch hinsichtlich der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer.

Thorsten 23.04.2017 21:47

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1301563)
so lange die damit keine regulären Wettkämpfe entern, soll jeder machen, was er möchte...

Die machen ja schon ihre eigenen Wettkämpfe, bei denen es darum geht, seine verfügbaren Wattstunden auch clever einzusetzen und ansonsten selbst zu treten. Wir müssen uns einfach dran gewöhnen, dass es Neuerungen gibt. Die erste Phase der Ablehnung gehört einfach auch dazu.

su.pa 23.04.2017 22:47

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1301569)
Die machen ja schon ihre eigenen Wettkämpfe, bei denen es darum geht, seine verfügbaren Wattstunden auch clever einzusetzen und ansonsten selbst zu treten. Wir müssen uns einfach dran gewöhnen, dass es Neuerungen gibt. Die erste Phase der Ablehnung gehört einfach auch dazu.

Bin vor drei Jahren beim Tegernseer MTB-Marathon gestartet. Da gab es bereits eine extra E-Bike-Wertung. Die sind nach uns gestartet und mit einem enormen Geschwindigkeitsüberschuss an uns vorbeigerauscht. Lauter junge gut trainierte Burschen. Nicht nur ich hab da den Kopf geschüttelt, kam allgemein eher weniger gut an...

Thorsten 23.04.2017 23:03

Für die Dummheit bei der Startzeiteneinteilung darf man aber kein E-Bike verantwortlich machen. Ist so, als ob sie beim Berlin-Marathon erst die langsamen und dann die schnellen Läufer starten lässt.

TriVet 23.04.2017 23:13

@hafu: Du bist nicht allein:
http://www.spiegel.de/auto/fahrkultu...a-1144069.html

Ansonsten denke ich, dass u.a. das (e-)MTB das Skifahren der Zukunft sein soll, die Tourismusbranche setzt meines Erachtens voll auf diese Branche...

JensR 23.04.2017 23:19

Ganz ehrlich: mir erschliesst sich der Sinn von E-Bikes nicht. Leute die ich kenne, die sowas fahren, könnten gut auch ohne fahren und die von denen man meinen könnte, es würde sie zum radeln motivieren können, fahren trotzdem nicht damit. Für mich ist das symptomatisch: warum schwer, wenns auch einfach geht.

Thorsten 23.04.2017 23:41

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1301606)

Ich enttäusch dich ja nur ungern, aber genau dieser Artikel war Haralds Aufhänger im Eröffnungspost :Huhu: :).

sybenwurz 23.04.2017 23:44

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1301526)
E-Bikes sind motorisierte Fahrzeuge und haben dementsprechend auch nur dort etwas zu suchen wo auch motorisierte Fahrzeuge zugelassen sind.

Nein. Rechtlich sind sie Fahrrädern zugeordnet und dürfen überall dort fahren, wo Fahrräder auch fahren dürfen.

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1301553)
Ich würde erstmal nicht Pedelecs und E-Bikes durcheinander werfen, speziell wenn es darum geht, wer sich "motorisiert" wo aufhalten darf.

Streng genommen gibts noch ne Klasse mehr, denn das Ebike im klassischen Sinne fährt auch ohne treten.
Das Pedelec, gemeinhin schlicht Ebike genannt, unterstützt bis max. 25km/h, das S-Pedelec bis 45km/h. Dafür ist es versicherungspflichtig und rechtlich Kleinkrafträdern zugeordnet und ist mit ähnlichen Auflagen versehen. Helmpflicht, Mindestprofiltiefe usw...
Darf daher auch dort nicht fahren, wo Kleinkrafträder nicht erlaubt sind, im Allgemeinen sind das mit Ausnahmen Zonen, wo Kraftfahrzeuge verboten sind.


Ich hab das Thema Pfingsten 14 bereits in meinem Blog angeschnitten. Karwendelrunde, Start in Krün, bergauf flitzen frech grinsende Rentner an einem vorbei, bergab schliddern sie kreuz und quer vor einem rum.
Normal würd ich sagen, ists mir wurscht wenn sie sich ablegen, zählt zur natürlichen Auslese wenns sich plattmachen an Orten, wo sie (aus gutem Grund) normal gar nicht hingekommen wären, aber es ist lästig, wenn man dauernd die sauer verdienten Abfahrten auf diese Weise versiebt kriegt.

Gut, mittlerweile ist das Ebike in allen Altersklassen angekommen, der ein oder andere schaffts auch bergab, dennoch hab ich ein ungutes Gefühl bei den Teilen der Klientel, bei denen nicht der Motor im Rad das Problem ist, sondern der Kopf.
Der ist es, der das Arxxxloch ausmacht, nicht die zusätzliche Tretunterstützung und ich sehe bei vielen eine Haltung, die davon auszugehen scheint, mit dem Einstandspreis für das Stromrad gleich auch die freie Bahn dazu erworben zu haben.

Hab heut aus reiner Faulheit und zum ersten Mal ausserhalb vom Arbeitsweg und alleine nen Odenwaldtrail mitm E-MTB unter die Räder genommen. Normalerweise bin ich mit dem Ding nur im Kreise lieber Kollegen unterwegs.
Das ist natürlich ne Hausnummer, die Runde mitm 21er Schnitt zu fahren, gemeinhin doppelt so schnell wie unmotorisiert.
Geschunden hab ich mich wie ohne Motor, nur halt nicht so lang.
Die Runde hat über 50% Singletrailanteil und alle Fussgänger die mir begegnet sind, kamen mir allesamt auf ebensolchen entgegen. Anhalten, vorbeilassen, freundliche Gesichter, Gruss, alles kein Thema. Das sehe ich bei Typen, die in fröhlicher Selbstüberschätzung und mit ihrer übersteigerten Anspruchshaltung 'Hoppla, jetzt komm ich!' teilweise im Alpenraum und auch sonst rumgurken, eher nicht.

Ich sehe durchaus das Ebike allgemein als fruchtbare Möglichkeit neugewonnener Mobilität, juckt mich auch nicht, wenn 20jährige damit durch die Stadt pflügen, aber in Feld, Wald und Bergen haben die Kisten imho nix verloren und gehören genauso raus wie andere Kraftfahrzeuge (auch wennse nicht dazu zählen).

Der andere Punkt, den jemand angesprochen hat: die bringen Kohle. Ganz grosses Problem. Nachvollziehbar, dass Wintersportressorts, denen langsam aufgrund des Klimawandels die Kundschaft abhanden kommt, sich nach neuen Pfründen umschauen und in (E-)MTBern neue Kunden sehen.
Aber wohin wird das führen, wenn nicht hin zu neuen (E-)MTB-Ressorts? Man könnts auch Ghettos nennen, MTB-Zirkus wie Skizirkus.
Strecken, Lift, All-Inklusive, Shuttle, Aprés-MTB.
Kann man das wollen? Ich finde "nein".
Denn die Konsequenz wird sein, dass man dann irgendwann nur noch in solchen eigens geschaffenen Zonen MTBen kann und darf. Der Rest wird tabu sein mit dem Hinweis, ja extra diese Reservate mit allem Pipapo geschaffen zu haben.

Leider wird die (Elektro-)Mobilisierung der Massen diesen Prozess entscheidend beschleunigen. Ich hab keine Hoffnung, dass eMTBs sich wieder totlaufen oder vom Markt verschwinden. An sich bin ich kein Freund von übermässigen Regulierungen, aber hier gehört meiner Meinung nach ein klarer Trennstrich gezogen, der alles, was für KFZ nicht zugänglich ist, auch für motorisierte Fahrräder verbietet.

gaehnforscher 24.04.2017 00:27

Bei dem aktuellen Wetter überlege ich mir nen E-Bike für die Rolle zuzulegen.
Analog zum Artikel find ich das ständige treten beim Rolle fahren lästig. Mann könnte sonst viel besser mal zwischendurch zum Kühlschrank gehen. ;)


Sry fürs durcheinander hauen mit den Bikes. Auf jeden Fall find ich die Dinger bis 45 km/h unnötig. Dann kann man auch gleich Moped fahren, da sind ja jetzt auch schon welche mit E-Motor in Arbeit.

TriVet 24.04.2017 01:03

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1301612)
Ich enttäusch dich ja nur ungern, aber genau dieser Artikel war Haralds Aufhänger im Eröffnungspost :Huhu: :).

Oops. :Lachen2:

Naja, google ist voll davon. ;)

Mattes87 24.04.2017 08:44

Ich bin der Meinung, dass das Thema hier völlig abschweift.

Nicht die E-Bikes, Pedelecs, usw. sind das Problem sondern die Menschen die es "bedienen." Die Erfindung an sich ist eine absolute Bereicherung für unsere Mitmenschen.

Was wäre denn wenn morgen ein riesiger Hype mit normalen MTB's stattfinden würde und lauter Anfänger mit antriebslosen Rädern sich den Berg rauf quälen würden? Auch diese ungebübten Fahrer würden dann den Berg wieder runter müssen. Das Ergebnis wäre das gleiche.

Daher sehe ich es auch problematisch ein Verbot für E-Bikes auf Alpinen Strecken und anderen Trails zu verhängen. Vielmehr sollte man die Leute sensibilisieren anstatt ständig und immer wieder mit irgendwelchen Verboten daher zu kommen.
Das ist ein allgemeines Problem unserer Gesellschaft. Nur weil ein Teil der Menschen es nicht auf die Reihe bekommt sich ordnungsgemäß zu verhalten und der "Pöbel" nach Verboten schreit, werden wir immer weiter eingeschränkt in unserem Tun und Verhalten.

Ich bin auch absolut kein MTB-Fahrer. Hab downhill einfach zu viel Kopfkino und lasse es daher. Mit dem TT bergab die 90km/h zu knacken macht mir aber komischerweise nichts aus. Keine Ahnung warum das bei mir so ist.

Ich finde E-Bikes gut und begrüße es auch, dass damit Leute in Gegenden kommen, die vorher für eben diese unerreichbar gewesen wären.
Das man sich als unmotorisierter Fahrer eben daran gewöhnen muss, dass man bergauf auch mal von deutlich unsportlichen Mitmenschen überholt wird, fällt auch mir manchmal schwer. Aber das ist der Lauf der Dinge.

Trotzdem sehe ich es als falsch an, hier über "nötige" Verbote zu sprechen.

Wie es hier schon mehrmals beschrieben wurde: Leben und leben lassen trifft es eigentlich ganz gut

Stefan 24.04.2017 08:58

Zitat:

Zitat von Mattes87 (Beitrag 1301636)
................
Was wäre denn wenn morgen ein riesiger Hype mit normalen MTB's stattfinden würde und lauter Anfänger mit antriebslosen Rädern sich den Berg rauf quälen würden? Auch diese ungebübten Fahrer würden dann den Berg wieder runter müssen. Das Ergebnis wäre das gleiche.

Nicht das AK47 ist das Problem, sondern die Menschen, die es bedienen.

Dieser Hype "mit normalen MTBs" setzt voraus, dass die Fahrer eine gewisse Zeit mit dem Rad trainieren. Sonst kommen sie nämlich überhaupt nicht auf den Berg. So "ungeübt" wären die Fahrer dann nicht, die den Berg "wieder runter müssen".

Ich rechne mit deutlich mehr Unfällen und deutlich mehr Diskussionen zwischen Wanderern, "normalen" MTB-Fahrern und "motorisierten" MTB-Fahrern.

Duafüxin 24.04.2017 09:41

Das "Problem" gibts ja nicht nur in den Alpen. Auch hier im Flachen wird gedüst was das Zeug hält. Wär nicht weiter schlimm, wenn das Leutz wären, die öfter mal Radfahren und wissen wie sie sich auf dem Rad auf öffentlichen Wegen zu verhalten haben. Aber mit 25 kmh um ne geschotterte Kurve fahren endet halt in der Hecke, wenn man die Geschwindigkeit nicht beherrscht. Hauptsache es wird ordentlich gequikt, damit alle aus dem Weg gehen :Cheese:

Trillerpfeife 24.04.2017 09:45

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1301569)
... Wir müssen uns einfach dran gewöhnen, dass es Neuerungen gibt. Die erste Phase der Ablehnung gehört einfach auch dazu.

Genau,

und die unmotorisierten Mountainbiker die ich so im Wald erlebe sind meist nicht viel besser als die hier geschilderten E - Biker. Hört sich immer so an als ob das die Guten wären. Weit gefehlt. Oder die Crosser im Winter. Dennen gehören ja die Waldwege wie mir scheint. Regt sich hier auch keiner auf wenn die an den Spaziergängern vorbeibrettern ohne Klingel, Ruf oder Gruss.


Manchmal frag ich mich ob mancher hier nicht einfach nur neidisch ist, weil er den Berg nicht so schnell hochkommt und dann in typisch deutscher Regulierungswut den Konkurenten einen rechtlichen Riegel vorschieben möchte.

Vermutlich wird dieser Riegel aber eh kommen, wenn sich die Beschwerden und Unfälle häufen. Das liegt dann aber nur daran dass die E- Bikes es noch mehr Idioten ermöglichen sich im Wald so zu verhalten als ob er ihnen alleine gehöre.

Wenn ich aber in einer Steigung grinsend von einem E- Biker überholt werde hab ich ein mentales Problem. Nicht der E- Biker. :Cheese:

Trillerpfeife 24.04.2017 09:47

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1301642)
Das "Problem" gibts ja nicht nur in den Alpen. Auch hier im Flachen wird gedüst was das Zeug hält. Wär nicht weiter schlimm, wenn das Leutz wären, die öfter mal Radfahren und wissen wie sie sich auf dem Rad auf öffentlichen Wegen zu verhalten haben. Aber mit 25 kmh um ne geschotterte Kurve fahren endet halt in der Hecke, wenn man die Geschwindigkeit nicht beherrscht. Hauptsache es wird ordentlich gequikt, damit alle aus dem Weg gehen :Cheese:

Sorry, das habe ich aber hier am Main von den Rennradfahrern nicht anders erlebt. Von den Unmotorisierten.

su.pa 24.04.2017 10:24

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1301643)
Manchmal frag ich mich ob mancher hier nicht einfach nur neidisch ist, weil er den Berg nicht so schnell hochkommt und dann in typisch deutscher Regulierungswut den Konkurenten einen rechtlichen Riegel vorschieben möchte.
Wenn ich aber in einer Steigung grinsend von einem E- Biker überholt werde hab ich ein mentales Problem. Nicht der E- Biker. :Cheese:

Wieso sollte man ein Problem damit haben von einem E-Biker überholt zu werden?
Wenn der x Watt zusätzlich hat, dann ist man ohne doch chancenlos und braucht sich deshalb auch folglich keinen Kopf zu machen. Da vertehe ich Deine Argumentation nicht.

Trillerpfeife 24.04.2017 10:49

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1301650)
Wieso sollte man ein Problem damit haben von einem E-Biker überholt zu werden?
Wenn der x Watt zusätzlich hat, dann ist man ohne doch chancenlos und braucht sich deshalb auch folglich keinen Kopf zu machen. Da vertehe ich Deine Argumentation nicht.

wenn mir auffällt das mich ein E- Biker grinsend überholt und ich das dann in einem Forum schreibe, dann ist das nicht spurlos an mir vorrübergegangen. So meine Interpretation.


Ich glaube halt nicht das z.B dem TE und einigen anderen hier nur die armen Wanderer und die schöne Natur am Herzen liegen.

Oder andersrum, wenn ich mich über das rücksichtslose Verhalten der E- Biker im Wald aufrege sollte ich mich auch über das rücksichtsose Verhalten der Rennradler und Trias auf Radwegen oder der Strasse aufregen. Tut aber keiner. Daher vermute ich auch etwas unbewusten Neid in der Aufregung über E- Biker.

Und sind wir doch mal erlich. Da haben wir uns mühsam voller Zweifel und Schmerzen den Berg hochgequält und freuen uns auf die Abfahrt. Wobei, viele Trias gerade mit der Abfahrt ja auch so ihre liebe Mühe haben.

Na egal und kurz vor dem Gipfel, ich beisse schon auf Granit und bin am Limit, da zockelt so ein E Biker an mir vorbei. Grinst freundlich und schwitzt noch nicht mal. Noch nicht mal ein Tröpfchen auf der Stirn.

Grüssen tut er auch nicht. Oder wenn doch, dann würden wir das ja als verachtend oder herablassend verstehen, egal wie es gemeint war.

Was denke ich als Tria oder Rennradler oder unmotorisierter Mountain Biker?
"oh welch schöne Steigung die ich gerade hinter mich gebracht habe! Und die Abfahrt wird ein Traum, nachher muss ich noch den Abwasch machen."
oder
"Fucking Bastard E-Biker. Ich quäle mich auf der letzten Rille hier hoch und der faule fette Dorftrottel schwitzt noch nicht mal. Auf der Abfahrt versäge ich den aber. Gehören eh verboten diese E-Bikes Drecksack elendiger"

na egal. Sorry für OT :Cheese:

Hafu 24.04.2017 10:51

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1301650)
Wieso sollte man ein Problem damit haben von einem E-Biker überholt zu werden?
Wenn der x Watt zusätzlich hat, dann ist man ohne doch chancenlos und braucht sich deshalb auch folglich keinen Kopf zu machen. Da vertehe ich Deine Argumentation nicht.

Das überholt werden von eher unsportlichen E-Bike-Fahrern hat zugegebenermaßen gewisse psychologische Effekte, die in dem oben verlinkten Spiegel-Artikel gut beschrieben sind, ist aber letztlich irrelevant für den Kern des Problems.
Gerade die Rennradfahrer hier im Forum kennen die Situation ja zur Genüge von der Straße, wo man auch ständig von "unsportlichen" Auto- und Motorradfahrern überholt wird und sich damit auch arrangieren muss.

Das Hauptproblem mit den e-Mountainbikes sehe ich tatsächlich in der schieren Masse an Bergnutzern, die uns hier mittelfristig droht. Der Trend hat ja gerade erst begonnen und mittelfristig könnten die E-Bike-Nutzer nicht nur die normalen unmotorisierten MTBs verdrängen (das ist an manchen Bergen hier nach meinem Dafürhalten bereits passiert), sondern auch noch nomale Berggeher, Bergwanderer auf befestigten Wege verdrängen, denn e-Bike "fahren" strengt auch deutlich weniger an, als einen Berg zu Fuß hochzugehen.

Natürlich gab es Bergbahnen als Aufstiegshilfe auch schon früher aber eben nur an ganz bestimmten (allgemein bekannten) Bergen, die man, wenn es einen stört oben auf dem Gipfel Stöckelschuhträgern zu begegnen, problemlos durch geeignete Tourenwahl vermeiden konnte. Der e-bike-Trend wird möglicherweise dazu führen, dass in Zukunft jeder Berg für jedermann ohne nennenswerte Anstrengung erreichbar sein wird.

Natürlich kann man das auch positiv sehen, eine Art Demokratisierung des Hochgebirges, so wie auch das Bewältigen eines Ironmans durch immer einfachere (=flachere) Radstrecken und Windschattenfahren längst "demokratisiert" und für nahezu jedermann erreichbar wurde, aber für die verbleibenden Bergwanderer und "echten" Radfahrer wird das eigene Bergerlebnis durch diesen Massentourismus sicher nicht schöner, das steht IMHO weitgehend fest.

Jimmi 24.04.2017 10:52

Warum können die Leute, die ohne Unterstützung den Berg nicht hochkommen, nicht einfach wandern? Oder sich mit dem Lift hochtragen lassen? Gehts da um die Schönheit der Natur oder um Selbstbetrug?

Da kann ich mich auch mit einer Oculus Rift auf den Balkon auf die Rolle setzen und virtuell den Galibier hochdonnern.

su.pa 24.04.2017 11:06

Kann schon sein, dass die Masse hier mal ein Problem wird. Vorallem wird es von den Touristenverbänden, Hoteliers etc. sicher massiv gefördert werden, da es ihnen erstmal um die Sicherung von Arbeitsplätzen etc. geht. Ähnlich den ganzen Skigebieten, da könnte man ja auch mal meinen, dass es genug wären und dann werden doch wieder zwei Skigebiete mit einer Schaukel verbunden um noch mehr Pistenkilometer anbieten zu können. Wobei die m.E. aber auch von fast keinem Skifahrer mehr genutzt werden. Wenn ich mal Pistenskifahre, dann sind wir um 9 Uhr morgens die ersten am Lift und am 15 Uhr ist die Piste ebenfalls schon wieder leer. Bei einer angenehm augedehnten Mittagspause dürften die meisten Skifahrer auf max. 4 Stunden Skifahren kommen.

Unabhängig von den E-Bikern fällt mir die letzten Jahre natürlich auch eine starke Zunahme von Bergsportlern (in welcher Ausprägung auch immer) auf. Ich muss auch zugeben, dass mich das z.T. stört und ich mich von den "Touristen" abgrenzen will. Wobei ich für einen richtigen Bergfex, der jeden Abend mal schnell seinen Hausberg hochläuft wahrscheinlich auch ein Tourist bin. Mir fällt es halt auf, dass man sich als Bergsteiger immer schwerer tut mal kurzfristig eine Hütte zu buchen, die man auch wirklich als Stützpunkt (wie ursprünglich gedacht) für die Besteigung eines höheren Berges benötigt, den man an einem Tag nicht schaffen würde, weil die Hütten neuerdings von so Art "Wellness-Bergsteigern" belegt sind, die dann den ganzen Tag vor der Hütte rumliegen, Bücher lesen und vielleicht auch gar nicht kommen und nicht absagen (soll´s ja geben...). Das nervt, aber wer gibt mir das Recht mich darüber aufzuregen. Und so sehe ich es auch mit den E-Bikern, man wird da auch nichts regulieren können, weil es dann immer auch andere trifft.
Es bleibt die Hoffnung, dass Berge mal irgendwann wieder weniger interessant werden und es wieder ruhiger wird. Allein mir fehlt der Glaube... :cool:

FlyLive 24.04.2017 11:23

Fake Radler :Lachen2:

Ich nehme es Hafu nicht übel, aber der Ausdruck Fake Radler ist daneben, wie ich meine.

Ich begrüße und motiviere jeden E-Radfahrer im Feld der Fahrradfahrer. Ich finde es toll, das die Leute aus ihren staubigen Autos raus kommen und sich bewegen ohne viel Lärm und Getöse verbreiten.

Insbesondere von den neuen E-Mtbs erhoffe ich mir weiterhin viel neue Leute, die so etwas nutzen werden. Eine neue Unfallquelle beim Berg abfahren sehe ich nicht, eine Verlagerung der Unfallursache schon eher. Menschen die sich mit dem EBike überschätzen, tun das wahrscheinlich auch mit dem Drahtesel, dem Motorrad und dem Auto. Das liegt mMn nicht am Gerät, sondern an der allg. Einschätzung der Risiken und Gefahren.

Kein Problem habe ich damit, wenn ich überholt werde. Bisher zeigen sich die meisten E-Fahrer beschämt bei ihrem Überholvorgang und scheinen sehr genau zu wissen, was der Mensch da auf seinem "gestrigen" Rad leistet.

E-Bikes sind super !

tomcat 24.04.2017 11:26

Hi,

ich denke, bei dem „Problem“ e-Biker (also eigentlich Pedelecs) gibt es zwei Dimensionen.

1. Die Masse der Pedelecs (meine Erfahrung) bewegt sich auf Straßen, breiten Ziehwegen, Forstautobahnen etc … Ich denke hier tut sich also einfach etwas „Neues“ und das muss jeder mit sich selbst ausmachen, ob man das als nicht „elektrisch-Fahrer“ mit seinem Ego verkraften kann oder nicht. Die Elektriker wiederum müssen halt lernen, das Ding zu bedienen (vorher war von natürlicher Auslese die Rede …). A bisserl Toleranz auf allen Seiten und gut isses (imo). Ich denke, hier gibt es nicht viel zu diskutieren … Natürlich sehe ich schon auch das Problem der schieren Masse, das ist aber letztendlich kein Problem der Biker, sondern der Druck auf die Natur nimmt halt ständig zu. (Achtung e-Bikes sind wieder etwas anderes!).

2. Ein echtes Problem entsteht (imo) da, wo Pedelecs in den natürlichen Lebensraum von ambitionierten Mountainbikern eintreten: Dem Trail. Hier ist die Lage meist eh schon kompliziert (Umweltschutz, Verbote, Wanderer und Versicherungsthemen …). Jetzt kommen auch noch Pedelecs dazu. Die können z.B. Wege bergauffahren, die andere MTB-Fahrer nur bergabfahren. Manche behaupten, dass Pedelecs v.a. beim Bergauffahren Wege viel stärker schädigen würden (an Stellen an denen sonst nur Wanderer unterwegs sind, oder wo das MTB getragen wird). Zudem „müssen“ Wanderer jetzt auch nicht mehr nur auf die Seite springen wenn wilde Downhiller ihnen entgegen kommen, sondern auch noch, wenn Pedelecs von bergauffahren (jetzt einmal etwas übertrieben).
Bei den MTBlern ist das alles ein Riesenthema. Ich persönlich bin (außer im Bikepark) nicht viel mit MTB im Gebirge unterwegs. Auf meinen Hometrails sehe ich in den letzten Jahren nicht viele Pedelecs – denn Trailfahren ist auch mit Pedelec echter Sport. Die Frage ist für mich also eher, ob MTB-Fahrer umsteigen, oder ob wirklich neue Nutzer dazukommen.

VG

Trillerpfeife 24.04.2017 11:44

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1301656)
Warum können die Leute, die ohne Unterstützung den Berg nicht hochkommen, nicht einfach wandern? Oder sich mit dem Lift hochtragen lassen? Gehts da um die Schönheit der Natur oder um Selbstbetrug?

Da kann ich mich auch mit einer Oculus Rift auf den Balkon auf die Rolle setzen und virtuell den Galibier hochdonnern.

Hab im Bekanntenkreis einen älteren Herren der hat eine Gehbehinderung. Wandern scheidet aus. Er fährt mit E Unterstützung und freut sich wenn sein Akku lange hält. Sprich: er tritt so viel mit wie im möglich ist.

Sieht man ihm aber nicht an.

Die anderen nutzen halt die Möglichkeiten die es gibt. E- Bikes sind eine um dahin zu kommen wo man es schön findet. Selbstbetrug ist das falsche Wort.

Und der Vergleich mit den "jedermann Langdistanz" Veranstaltungen hinkt gewaltig. Auch eine einfache Langdistanz oder Mitteldistanz ist für die meisten Mitbürger hier noch unvorstellbar. Bzw. die die ich kenne die sowas einmalig gemacht haben sind sehr demütig mit ihren Zeiten. (knapp vor Zielschluss)

Mattes87 24.04.2017 11:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1301655)
Natürlich kann man das auch positiv sehen, eine Art Demokratisierung des Hochgebirges, so wie auch das Bewältigen eines Ironmans durch immer einfachere (=flachere) Radstrecken und Windschattenfahren längst "demokratisiert" und für nahezu jedermann erreichbar wurde,...

Jetzt war ich doch soo stolz auf das Finish meiner ersten LD.....:(

Dabei kann ja scheinbar jederman 3,8km schwimmen und einen Marathon laufen wenn man sich dazwischen 180km auf flacher Strecke im Windschatten ausruhen kann.:confused:

Sorry Harald, aber den oben genannten Punkt finde ich jetzt ein bisschen "too much"


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