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Wo sind die deutschen Olympioniken?
Habe soeben die Startliste für die Olympiade in Rio gesehen und mit Entsetzen festgestellt, dass bei den Herren kein deutscher Vertreter dabei ist.
Sollte ich mich irren, bitte den Thread gleich wieder schließen. Sollte ich Recht haben, dann frage ich mich wie wir auf der Langdistanz seit Jahren ganz vorne mit dabei sind und auf den kürzeren Strecken nicht ein einziges Feuer im Eisen haben. Natürlich möchte ich an der Stelle erwähnen, dass es bei den Frauen sehr wohl 2 Damen in die Olympia Startliste geschafft haben. Ich drücke die Daumen und bin auf jeden Fall vor der Glotze. :Blumen: |
Wo hast du denn die letzten 4 Wochen verbracht?
Ich kann mich an kaum ein Gespräch abseits von Wettkämpfen und im Zusammenhang mit Triathlon auch mit Leuten, die sonst wenig mit unserem Sport am Hut haben, erinnern, in dem es nicht um diie komplexe Olympianominierung deutscher Athleten für Rio ging. |
Ist es letzenendes daran gescheitert, dass man sich nicht einigen konnte wen man hinschickt?
So hatte ich die Diskussion bei den Frauen verstanden. Aber warum ist kein Mann dabei? |
Warum kein Mann nach Rio geschickt wird, das musst du den DOSB fragen.
Es gibt eine Nominierungsrangliste der ITU und gemäß dieser haben sich zwei Deutsche qualifiziert (Justus und Buchholz) und diese wurden von der DTU dem DOSB zur Nominierung vorgeschlagen. Der DOSB hat sie aber nicht akzeptiert. Bei den Frauen wurden zunächst drei Athletinnen vorgeschlagen, wogegen eine nicht vorgeschlagene Athletin geklagt hat und vor einem Schiedsgericht recht bekommen hat, woraufhin die DTU 5 Athletinnen für drei Startplätze dem DOSB vorgeschlagen hat. |
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Der DOSB hat daraufhin aus diesen 5 Athleten nur eine akzeptiert, woraufhin die nicht berücksichtigte Athletin wieder geklagt hat, dieses mal gegen den DOSB, und dieser daraufhin per einstweiiger Verfügung "verurteilt" wurde, seine erste Entscheidung zu überdenken und eine weitere Athletin für Rio nachnominiert hat, so dass "nur" noch einer der deutschen Startplätze für Rio verfälllt.
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Zitat:
Die Klage von Robisch gegen den DOSB vor einem Zivilgericht, die Petition von Lindemann an Bundeskanzlerin und Innenminiister und die letztlich vom Gericht erzwungene Nachnominierung von Lindemann, begünstigt durch einen Startplatz, den Italien unerwarteterweise an die ITU zurückgab, tauchen in der ansonsten sehr guten Chronologie von Fabian Fiedler noch nicht auf. |
Danke für Eure Antworten.
Aller politischer Streitereien zum trotz, habe ich dennoch das Gefühl, dass auf der Langdistanz ein nicht endender Strom an deutschen Talenten unterwegs ist. Dies scheint auf den kürzeren Distanzen nicht der Fall zu sein. Woran glaubt ihr liegt das? Sind die kurzen Distanze uncool oder kann man da kein Geld verdienen? |
Um da was zu reißen muss man abartig schwimmen können (zusätzlich zu Rad&Lauf versteht sich). Ich habe den Eindruck dass die Deutschen hier schon oft den Anschluss verlieren.
Des weiteren gibt es für wirkliche Erfolge nur die (stark besetzte) WTS im Gegensatz zu der Schieren Flut an Mittel- und Langdistanzen, wo man sich ein wenig an der Besetzung orientieren kann (so meine Vermutung). |
Bei Olympia ist für die dt. Männer kein Blumentopf zu gewinnen, da dominieren andere Nationen derzeit das Geschehen. Aber als Zeichen an den durchaus talentierten Nachwuchs hätte man die genannten Herren meiner Meining nach hinschicken können. Es werden schließlich auch andere dt. Athleten geschickt die eher keine Chance aufs Podium haben.
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Deutschland ist, gemessen an der Anzahl aktiver und in Vereinen organisierter Triathleten eine Triathlon-Nation. In der Anzahl deutscher Sieger auf Lang- und Mitteldistanzen spiegelt sich das auch gut wieder, im olympischen Triathlon bei weitem nicht. Bei den Briten, Franzosen und Spaniern ist es umgekehrt: bärenstarke Athleten in hoher Leistungsdichte bei den ITU-Rennen (und auch im Agegrouper-Bereich bei den ITU-Meisterschaften auf olympischer Distanz und Sprintdistanz), aber kaum wettbewerbsfähige Profis auf der Mittel- und Langdistanz. Zitat:
Dann kommt noch dazu, dass bei Ironman oder Challenge-Rennnen jeder starten darf und Preisgeld gewinnen kann, der eine Profi-Lizenz hat, während man sich für WTS-Rennen erst sportlich qualifizieren muss über jahrelanges Punktesammeln bei Weltcup- und Europacup-Rennen. Und bei diesen Rennen darf man nur starten, wenn man vom Verband nominiert ist, was ebenfalls vom Kaderstatus sowie sportlichen Vorleistungen abhängt. Für Spätberufene, die z.B. erst mit 21 ihre Liebe zum Triathlon entdecken, gibt es nahezu nur die Möglichkeit, eines Profi-Daseins bei 70.3-Rennen und Langdistanzen. Quereinsteiger in die WTS-Serie sind aufgrund der oben skizzierten Rahmenbedingungen nahezu undenkbar. |
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höhepunkt der provokation: es ist auf der langstrecke leichter nach oben zu kommen, als auf der kurzstrecke, ganz einfach, weil die konkurrenz rein anzahlmäßig geringer ist. und oft fehlt es diesen talenten an der schwimmleistung, die auf der kurzstrecke elementar ist. aber auch hier nicht falsch verstehen, oft fehlt es ihnen nur im sekundenbereich....was auf der kurzstrecke mit windschattenfreigabe aber oft zuviel ist. um es kurz zu machen...es gibt auch auf der kurzdistanz eine menge talente, nur ist es dort um längen schwieriger weltspitzennievau zu erreichen. wenn du auf der kurzstrecke 1min hinter dem sieger ins ziel schredderst (0,9% bei 1:50h wettkampfdauer) hast du keinerlei chancen auf vordere platzierungen, kommst so bei platz 15-20 ein. derselbe prozentuale rückstand auf der langstrecke wären 4,5 minuten, damit landest du dort auf dem podium. |
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ich habe diverse bestenlisten im schwimmen und laufen ausgewertet, schwimmer mit triathlonweltspitzenniveau sind relativ leicht zu finden, bei läufern wirds schon schwierig. um einen läufer zu finden, der auf triathlonweltspitzenniveau laufen kann zu finden, musst du in die top10 der deutschen leichtathleten rein. ist natürlich schwierig so einen vom DLV gepamperten athleten dann von einer unsicheren zukunft im triathlon zu überzeugen. der hauptweg sollte sein lauftalentierte schwimmer zu finden. laura lindemann kam ja auch über die schiene. allerdings sollten diese athleten dann in der jugend A oder spätestens bei den junioren gesichtet werden. später sind die zu erbringenden laufleistungen dann kaum noch zu erreichen (ausnahmetalente ausgenommen). Bei den amis gibt es zb auch ein finanzkräftig unterstütztes programm zur gewinnung von seiteneinsteigern, wo zb auch der ex-trainer finanziell davon profitiert, wenn er einen schwimmer oder leichtathleten zum triathlon gibt. aber auch das ist in deutschland schwierig, da die trainer ja anhand ihrer kaderzahlen und deren leistungen eingestuft und bezahlt werden, da wird kaum jemand seinen kader freiwillig abgeben. |
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Ohne einen Blick auf die Altersstruktur, der in Deutschland aktiven und in Vereinen organisierten Triathleten sagt die Anzahl wenig aus. Will sagen: Viele leidenschaftlich mit Herzblut trainierende Agegrouper machen noch keinen Olympiateilnehmer. Gruß N. :Huhu: |
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dürfen wir nun auch frau robisch auf der ld erwarten? |
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MD (so grob): 2/80/20 70.3: 1,9/90/21,1 LD (so grob): 4/160/40 IM: 3,8/180/42,2 KD/OD: 1,5/40/10 Mein Verständnis wäre aufgrund der Verhältnismäßigkeit eher: KD/OD: 1/40/10 |
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Genauso gut könnte man umgekehrt fragen: warum ist auf der LD/IM das Schwimmen so kurz? |
Auf der LD ist das ein historisches Verhältnis:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ironma...auf_O.CA.BBahu Auf der KD ist das Schwimmen (relativ gesehen) zwar länger als auf der LD aber gegenüber den anderen Disziplinen immer noch unterrepräsentiert. |
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Und warum sollte man einen Rückstand von einer Minute auf der KD beim Radfahren oder Laufen nicht wieder reinholen können? :confused: wobei es schon stimmt, mein Coach hat mir mal gesagt "Auf eine LD kannst du fast jeden hintrainieren, sofern er sein Training konsequent durchzieht. Jemanden auf eine KD schneller machen, ist dagegen viel schwerer, vor allem wenn man kein entsprechendes Talent hat." Recht hat er. |
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Nur gibt es halt unter den schnellsten Schwimmern längst exzellente Radfahrer, d.h. bis ein schlechterer Schwimmer seinen Schwimmrückstand aufgeholt hat (z.B. Anne Haug beim zu erwartenden Rio-Rennverlauf), werden aus der Schwimmspitze die Top-Radfahrer (z.B. Flora Duffy, evt. noch Jenkinson oder Holland) sich längst nach vorne abgesetzt haben. |
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Olympische Sportart zu werden ist für die meisten Sportarten ein Gewinn. Die ITU war also mehr oder weniger gezwungen, das Zugeständniss zu machen. |
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Ich meine irgendwo mal gelsesen zu haben, dass es Vorgabe des IOC war, Distanzen zum olympischen Triathlon zusammenzufügen, die als Einzeldisziplin ebenfalls olympisch sind bzw. waren.
Die 1000m Schwimmen sind/waren wohl nicht olympisch, die 1500m schon. Diese Info ist aber ohne Gewähr... |
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Ich behaupte mal, dass es schon sehr schwierig ist, jemanden der schon ein hohes Trainingsalter und dazu ein hohes Lebensalter hat und zu dem seit Jahren sehr strukturiert trainiert, egal in welcher Sportart besser zu machen. Dagegen ist es ein Kinderspiel Sporteinsteiger durch die ersten Jahre zu begleiten Zum eigentlich Thema: Ich glaube, dass es an der allgemeinen Akzeptanz der Sportart im Umfeld der Talente liegt, welcher Weg eingeschlagen wird und wo die Reise hingeht. Und wie viel Mut das Umfeld aufbringt und welche finanziellen Mittel und Zeit zur Verfügung stehen, das Talent entsprechend zu unterstützen. Meine Eltern haben mich zB 1991 (zweite Klasse) lieber weiter mit meinen Freunden in meiner Heimatstadt spielen gelassen, anstatt der Aufforderung des DSV mich in ein Schwimminternat im Osten zu stecken zu folgen. Kinder mit denen ich damals zusammen trainiert habe, sind schon mehrfach bei Olympia und Weltmeisterschaften gewesen. Ich habe einen anderen Weg eingeschlagen. Auch finanzielle Mittel der Eltern und vor allem deren Zeit spielt eine große Rolle, wenn man nicht gerade in der Nähe eines Leistungszentrums wohnt. Dann muss man nämlich auch erst einmal zum Training hinkommen. Hat man nicht die Möglichkeiten, schade. Zu dem leidet bei vielen die Leistung in der Schule darunter und dann ziehen ebenfalls viele Eltern die Reißleine. Im Prinzip gibts im deutschen Bildungssystem für den sportlichen Nachwuchs nur eine einzige Möglichkeit später wirklich in den Topbereich zu kommen und das sind die Sportinternate. Beim Fußball ja nun schon länger absolut üblich, hängen Sportarten mit weniger Mitteln hier einfach hinterher. Dies ist für mich auch eine politische Frage. Will ich Sportler haben, die "unser" Land international in verschiedenen Sportarten repräsentieren, oder soll der Sport Privatsache sein? Entscheidet man sich für zweiteres regelt die Wirtschaft die Leistungsfähigkeit der Sportler durch Sponsoring. Entscheide ich mich für ersteres muss ich alle Möglichkeiten schaffen. Was für mich auch bedeutet, dass gerade in der Grundschule dem "richtigen" Sport mit gut ausgebildeten Sportlehrern bzw. Trainern ein deutlich höherer Stellenwert beigemessen werden muss um hier Talente zu identifizieren und entsprechend zu fördern. Derzeit macht man nichts halbes und nichts ganzes. Das Vereinswesen siecht vor sich hin. Altbackene Strukturen und Vetternwirtschaft mit der Flexibilität einer Bahnschranke. Talentsichtung? Muss man schon Glück haben zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und dazu noch dem richtigen in den Hintern zu kriechen. Ich glaube es gibt in Deutschland sehr viele Talente, die in jungen Jahren verkümmern, weil sie nie richtig gefördert wurden. |
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Daraus hat er die These abgeleitet bzw. diese empirisch belegt: Erst in das Tempo auf kurzen Unterdistanzen trainieren und dann länger werden. Und wenn das Tempo nicht in der Jugend gelegt wird, kann man es auch nicht "nachholen". Insofern kann ich das Argument von Seyans Trainer nachvollziehen. |
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Das widerlegt eher die These des Trainers. Wenn man jeweils einen Athleten in der gleichen Ausgangslage (austrainiert, trainingsalt, lebensalt) betrachtet |
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Kam doch erst eine Studie einer Berliner Hochschule raus. In der Art "was haben die meisten Spitzensportler die erfolgreich sind gemeinsam?" Ergebnis war die Entfernung der Trainingsstätte zum Schlafplatz/Wohnort, die in etwa bei+/- 15km lag. |
Auch wenn wir völlig Off-Topic sind.
Es ging eigentlich nur darum, dass man - betrachtet man einen durchschnittlichen Triathleten, der schon ein paar KD/MD hinter sich hat - diesen "einfacher" zu einem LD-Finish trainiert bekommt als ihn auf der KD ein paar Prozente schneller zu machen. Damit sollte nur der Mythos der LD etwas widerlegt werden, denn diese zu finishen, bedarf es primär "nur" Ausdauer und Durchhaltevermögen (klar muss man das Durchhaltevermögen auch erstmal haben, aber es ist "einfacher" zu erlangen). Auf der KD schneller zu werden, ist dagegen deutlich schwerer. Zumindest habe ich sowas ähnliches auch hier im Forum mal gelesen, als es darum ging, dass das Finishen einer LD mittlerweile auch nix besonderes mehr wäre, weil das verhältnismäßig einfach zu erreichen ist, im Vergleich zu einer wirklichen Performanceverbesserung auf der KD. |
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Aber der Vergleich ist ja Äpfel und Birnen. :Blumen: |
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Wer bei der LD nicht nach 1:10h Wettkampfzeit aus dem Wasser nach 6:40h vom Rad und nach 11:00h im Ziel ist, wird vom Besenwagen eingesammelt. Ich glaube es bedarf schon einem ähnlichen Aufwand aus einem LD 11h Finisher einen 10:30h Finisher zu machen, wie auf der OD aus einem 2:20h Finisher einen 2:10h Finisher zu machen. Eine LD lediglich zu Finishen ist doch offen gesagt tatsächlich lediglich eine Frage der Motivation und des Trainingsfleißes. |
Die extreme Leistungsdichte der Deutschen auf der LD wurde ja am Anfang genannt. Ich finde dies Klasse und verfolge den LD Triathlon auch als Schweizer intensiv. Schade ist allerdings, dass der äusserst spannende Olympische Triathlon hier kaum diskutiert wird. (Ausser wenn die eigenen Athleten nicht nominiert werden.)
Einerseits verständlich: Die oben genannte LD Dominanz der Nation und hinzu kommt, dass viele hier selber mehrheitlich LD machen. Vielleicht an den selben Wettkämpfen wie Frodo und Co. starten. Aber auf der KD trifft sich mehrmals im Jahr die Weltspitze. (Nicht nur einmal im Jahr in Kona). Die Wettkämpfe haben eine ganz krasse Dynamik und man kann sie auch wirklich verfolgen. (Ohne einen stockenden Stream oder Ticker zu betrachten) Die Jungs und Mädels dort sind abartig komplett und athletisch. Auch Slowtwitch ist LD lastig. Der ITU-Discussion Thread wird aber rege benutzt. Für eine schlagkräftige Olympia Truppe währe ein gewisses Interesse der Öffentlichkeit sicher nicht abträglich. Und wo soll as herkommen, wenn sogar in einem Triathlonforum so gut wie inexistent? Sollte Jorgenson tatsächlich gewinnen, könnte das den Sport enorm aufwärten. Wenn bei den Amis etwas populär wird... |
Ihr seid völlig offtopic. Bitte eröffnet bei Bedarf einen eigenen Thread zu dem Thema. Dieser Thread wird geschlossen, da wir die Olympia-Nominierung bereits in einem anderen Thread diskutieren.
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