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-   -   Nur alt, nein auch krank und verletzt (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38982)

sabine-g 23.04.2016 12:33

Nur alt, nein auch krank und verletzt
 
Zitat:

Der alte oder der alternde Athlet will immer noch gerne beim Start auf der Startlinie stehen.
Er will es einfach nicht wahr haben, dass der körperliche Verfall mit 45 Jahren längst eingesetzt hat.
Morgens, wenn er aufstehen will nimmt er nicht mehr den Schwung mit sondern er krabbelt aus den Federn und prüft erst mal die Gräten, ob sie auch den Dienst antreten.
Irgendwann nach dem Duschen wenn die Füße getrocknet werden müssen wird es wieder spannend.
Was passiert beim anheben des linken Beines?
Zwickt wieder die rechte arschbacke?
Und dann das andere Bein.
Ergebnis: heute unbeschadet.
Der Athlet steigt ins Auto.
Im Radio läuft was aus den Achtzigern.
Der Rechte Fuß wippt ein wenig auf dem Gaspedal, scheiße krampf im Unterschenkel.
Die Intervalle vom Abend zuvor und die zwei Bier, früheR war das ne super Kombination.
Auf der Arbeit relaxen, ab nach hause.
Heute ist die Rolle dran, irgendwas perverses mit ganz viel Watt, eine Einheit zum angeben für Facebook.
Mitten im 5min Intervall ist Ende, egal. Ich kann ja sagen da ist gerade meine Frau nachhause gekommen, wenn einer Wissen will warum so plötzlich der Puls abfällt.
Kurze Tageszusammenfassung.
Beim strampeln bei 450w kann man nicht sprechen, zumindest nicht mit 45 bald 46.
Irgendwann ist die Einheit rum, das essen ist fertig.
Dem Athlet ist schlecht von den 450w und er füllt nur wenig auf.
Lieber was trinken.
Später kommt der Hunger. Wo sind die Chips?
Da ist noch was im Topf tönt es aus dem Hintergrund.
Chips sind besser. Reinschütten, greifen, knuspern, lecker.
Na ja immerhin mit tretpausen über 45min 450w im Schnitt getreten, guter Tag.
Der Athlet schläft erschöpft ein und träumt von großen Taten im Sommer.
450w, mein Gott, das hat er noch nie geschafft.

Früher hatte er allerdings auch keinen leistungsmesser.
Noch gelingt es den Gedanken zu verdrängen.

Das Leiden begann Anfang 2014 bzw. Ende 2013.
  1. halber Fuß gebrochen => Laufpause, Radfahren auf der Rolle (2013)
  2. Laufen wieder angefangen => Entzündung im Sprunggelenk vorne rechts (2013)
  3. (ab jetzt 2014) Laufpause beendet, Schmerzen im hinteren Bereich des rechtes Oberschenkels, ab Gesäß
  4. Schmerzen im Nacken und Taubheitsgefühl in den Fingern der rechten Hand
  5. MRT=> Bandscheibenvorfall (2-fach) in der HWS, erfolgreiches Behandlung mit 20 Infusionen bis April abgeschlossen
  6. Schmerzen im rechten Bein werden schlimmer, dann wieder besser
  7. Pfeifen im Ohr, dachte an Wasser nach dem Schwimmen, Fehleigendiagnose => Hörsturz
  8. erfolgreiche Behandlung und nach 10 Tagen wieder fit
  9. Druck in den Nasennebenhöhlen, leichtes Fieber => Therapie mit Antibiotika
  10. Juni erster Wettkampf, gerade so Top Ten
  11. Roth ist der Saisonhöhepunkt. Top fit, nur Laufen geht ausschließlich unter Schmerzen.
  12. Cortisonspritze und Schmerzfrei für 3 Tage
  13. Roth wird zum Desaster, Cortisonspiegel spielt verrückt, dabei war es so schön warm
  14. Saison im September beendet Laufen nur noch in Wettkämpfen.
  15. Anfang Oktober Strava-Rekord Versuch am Hausberg. Leider nur 2. geworden, Wind stand blöd. Dafür neuer Pulsrekord: 215 und Pudding in den Beinen. (Vorhofflimmern)
  16. 2 Tage später immer noch => Krankenhaus => Kardioversion unter Narkose.
  17. Herz schlägt wieder richtig, aber: betablocker 2,5mg (wenig) aber man fühlt sich wie ein Maurer mit einem Sack Zement auf den Schultern
  18. Bein schmerz immer noch. => Spezialarzt.
  19. 2x MRT und Diagnose: doppelter Bandscheibenvorfall an der LWS.
  20. Spritze an irgendeine Nervenwurzel.
  21. Bis Ende November Laufpause.
  22. Laufanfang Dezember geglückt. 5km in 23min, WAAAAAAAAAAAHHHHHHN Sinn
  23. Steigerung bis Dezember.
  24. Im Dezember die Beine angeschaut, das rechte Bein war seltsam dünn.
  25. => Atrophie eines der Quadrizeps Muskeln, egal ich hab ja noch 3 andere.
  26. Betablocker abgesetzt
  27. 2015: durchstarten !!!!!
  28. zunächst Radform um 2 Stufen nach oben korrigiert (Rad braucht weniger Puls)
  29. 13 Wettkämpfe, schlechtestes Resultat 11. Platz bei einer MD, immer Top 10 bis hin zum 2. Platz (natürlich Gesamt, nicht AK), dabei jeweils auf niedrigen Laufpuls geachtet und gute Radperformance
  30. nächster Ironman für 2016 gebucht
  31. 2016 Februar erneut Vorhofflimmern bei kleinsten Belastungen
  32. => Betablocker und Termin in Uniklinik
  33. alle Wettkämpfe und TL abgesagt.
  34. Training für mich selbst, immerhin gegen Ende 4:20min auf 25km und 39er Schnitt auf 80km geschafft bei Puls 122
  35. Uniklinik: Katheterablation Pulmonalvenenisolation


nun abwarten....

Gruß: Sabine


PS: Die Gesundheit ist das höchste Gut, alles andere ist scheiß egal.
PPS: Sport macht trotzdem Spaß, viel Sport macht noch mehr Spaß
PPPS: viel schneller Sport macht am meisten Spaß.

Trillerpfeife 23.04.2016 12:54

Zitat:

Er will es einfach nicht wahr haben ...

das ist das Schwerste überhaupt

longtrousers 23.04.2016 12:56

Danke dass du deine Geschichte mit uns teilst, viele haben sich bestimmt schon gefragt was du nun hast. Jetzt wissen wir es.

Gute Besserung!

Und du hast recht:


Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218900)
PS: Die Gesundheit ist das höchste Gut, alles andere ist scheiß egal.


triathlonnovice 23.04.2016 13:09

Ich glaube da wurde schon früh nicht auf die Signale des Körpers gehört. Tjoa ,das rächt sich halt irgendwann. Wirst wohl nicht drumrum kommen mal ne gang tiefer zu schalten.

ritzelfitzel 23.04.2016 13:40

Phew! Harte Sache(n)!

Gesundheit ist das A und O. Ich bin auch dankbar für jeden km, jede Minute, die ich trainieren darf ohne Probleme...

Alles Gute für dich!:Blumen:

sabine-g 23.04.2016 13:43

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1218908)
Ich glaube da wurde schon früh nicht auf die Signale des Körpers gehört.

Ich glaube da liegst du falsch.
Ich hatte Ende 2013 27 Jahre verletzungsfrei ("Leistungs") Sport machen können.
Zwar nicht auf Hochleistungsniveau aber immerhin als besserer Middle of the Pack "Athlet".
Das mal irgendwann irgendwas passiert ist klar aber halt nicht alles auf einmal.

VolkerR 23.04.2016 13:44

Deine Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor...
Ist nicht schön, wenn der Körper nicht mehr das Leisten kann, was der Kopf fordert.

Viele Grüße und alles Gute

FLOW RIDER 23.04.2016 13:52

Fishing for Mitleid?

Mit akuten Herzrhythmusbeschwerden in 02/2016 sollte man natürlich unbedingt weiter Sport treiben und sich für nen 39er Schnitt in 04/2016 hier loben lassen.

Campeon 23.04.2016 14:07

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218916)
Das mal irgendwann irgendwas passiert ist klar aber halt nicht alles auf einmal.

Wie heisst es so schön:

"Wenns kommt, kommts knüppeldick"!

"Das Leben ist ne Wundertüte, man weiss nie was drin ist".

Alles Gute!

Aber alt bist du noch lange nicht!
Was soll ich denn dann sagen.

sabine-g 23.04.2016 14:29

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1218919)
Fishing for Mitleid?

nein.
Erfahrungsbericht von jemandem der so einiges erlebt hat und sagen möchte, dass man
  1. nicht den Kopf in den Sand stecken soll.
  2. auf seinen Körper hören muss
  3. irgendwas immer machen kann

formliquide 23.04.2016 14:53

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218928)
  1. nicht den Kopf in den Sand stecken soll.
  2. auf seinen Körper hören muss
  3. irgendwas immer machen kann

:Blumen: :Blumen: :Blumen: :Blumen: :Blumen: :Blumen:

Mirko 23.04.2016 14:54

Mensch krasse Geschichte! Du warst einer der ersten hier im Forum, der mir mit seinen Leistungen vor Augen führte auf was für einem niedrigem Niveau ich Sport mache und was alles möglich wäre wenn ich mal anständig trainieren würde.
Das hat mich motiviert selbst mehr Gas zu geben! Danke dafür! :Blumen:

Ich wünsch dir alles Gute und ich hoffe du bleibst uns hier erhalten!

anna.runner 23.04.2016 15:07

Beeindruckende Leistungen!

tuben 23.04.2016 15:15

"35.Uniklinik: Katheterablation Pulmonalvenenisolation "

Schöne Geschichte, war das deine erste Ablation ?;)

shoki 23.04.2016 15:56

Kurze Anekdote, würde als Punkt 16,5 gehen:
Herzkatheteruntersuchung:
Er:"....was für'n Musikwunsch haben sie dafür?"
ich:" egal,wozu der doc am besten Arbeiten kann"
er "ist ihm egal"
dann ich: "AC/DC"
er:"welche Platte?"
ich (blöd guckend): "powerage"
....und los ging das Spektakel.

Nach der ein oder anderen Sache wird man evtl ein wenig sensibilisiert und hört evtl 2x mehr in sich rein.
Aber du hast recht, Kopf in den Sand ist nix. Evtl werden es nicht mehr die Leistungen von einst aber sch.... drauf, guck dir andere in dem Alter an.

ThomasG 23.04.2016 16:30

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218900)
Das Leiden begann Anfang 2014 bzw. Ende 2013.
  1. halber Fuß gebrochen => Laufpause, Radfahren auf der Rolle (2013)
  2. Laufen wieder angefangen => Entzündung im Sprunggelenk vorne rechts (2013)
  3. (ab jetzt 2014) Laufpause beendet, Schmerzen im hinteren Bereich des rechtes Oberschenkels, ab Gesäß
  4. Schmerzen im Nacken und Taubheitsgefühl in den Fingern der rechten Hand
  5. MRT=> Bandscheibenvorfall (2-fach) in der HWS, erfolgreiches Behandlung mit 20 Infusionen bis April abgeschlossen
  6. Schmerzen im rechten Bein werden schlimmer, dann wieder besser
  7. Pfeifen im Ohr, dachte an Wasser nach dem Schwimmen, Fehleigendiagnose => Hörsturz
  8. erfolgreiche Behandlung und nach 10 Tagen wieder fit
  9. Druck in den Nasennebenhöhlen, leichtes Fieber => Therapie mit Antibiotika
  10. Juni erster Wettkampf, gerade so Top Ten
  11. Roth ist der Saisonhöhepunkt. Top fit, nur Laufen geht ausschließlich unter Schmerzen.
  12. Cortisonspritze und Schmerzfrei für 3 Tage
  13. Roth wird zum Desaster, Cortisonspiegel spielt verrückt, dabei war es so schön warm
  14. Saison im September beendet Laufen nur noch in Wettkämpfen.
  15. Anfang Oktober Strava-Rekord Versuch am Hausberg. Leider nur 2. geworden, Wind stand blöd. Dafür neuer Pulsrekord: 215 und Pudding in den Beinen. (Vorhofflimmern)
  16. 2 Tage später immer noch => Krankenhaus => Kardioversion unter Narkose.
  17. Herz schlägt wieder richtig, aber: betablocker 2,5mg (wenig) aber man fühlt sich wie ein Maurer mit einem Sack Zement auf den Schultern
  18. Bein schmerz immer noch. => Spezialarzt.
  19. 2x MRT und Diagnose: doppelter Bandscheibenvorfall an der LWS.
  20. Spritze an irgendeine Nervenwurzel.
  21. Bis Ende November Laufpause.
  22. Laufanfang Dezember geglückt. 5km in 23min, WAAAAAAAAAAAHHHHHHN Sinn
  23. Steigerung bis Dezember.
  24. Im Dezember die Beine angeschaut, das rechte Bein war seltsam dünn.
  25. => Atrophie eines der Quadrizeps Muskeln, egal ich hab ja noch 3 andere.
  26. Betablocker abgesetzt
  27. 2015: durchstarten !!!!!
  28. zunächst Radform um 2 Stufen nach oben korrigiert (Rad braucht weniger Puls)
  29. 13 Wettkämpfe, schlechtestes Resultat 11. Platz bei einer MD, immer Top 10 bis hin zum 2. Platz (natürlich Gesamt, nicht AK), dabei jeweils auf niedrigen Laufpuls geachtet und gute Radperformance
  30. nächster Ironman für 2016 gebucht
  31. 2016 Februar erneut Vorhofflimmern bei kleinsten Belastungen
  32. => Betablocker und Termin in Uniklinik
  33. alle Wettkämpfe und TL abgesagt.
  34. Training für mich selbst, immerhin gegen Ende 4:20min auf 25km und 39er Schnitt auf 80km geschafft bei Puls 122
  35. Uniklinik: Katheterablation Pulmonalvenenisolation


nun abwarten....

Gruß: Sabine


PS: Die Gesundheit ist das höchste Gut, alles andere ist scheiß egal.
PPS: Sport macht trotzdem Spaß, viel Sport macht noch mehr Spaß
PPPS: viel schneller Sport macht am meisten Spaß.

Hört sich ziemlich krass an Deine Krankheitsgeschichte. Die doppelten Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbel- bzw. Lendenwirbelsäule haben doch bestimmt was mit intensiven und umfangreichen Radtraining zu tun, insbesondere für den Fall, dass ein großer Anteil in (extremer) Zeitfahrposition absolviert wurde. Von daher könnte der ein oder andere mal darüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, nicht zu viel in einseitiger Haltung auf dem Rad zu trainieren.
Die Entzündung im Fuß könnte eine Folge von einem zu raschen läuferischen Wiederaufbau sein, nachdem der Fußbruch wieder ausgeheilt war. Da kann es sich zum Nachteil erweisen, wenn man über eine sehr hohe Herzkreislaufleistungsfähigkeit verfügt, die man sich während der Verletzung durch Radtraining o.ä. aufgebaut bzw. erhalten hat. Da sollte man dann besonders vorsichtig sein und auf Frühwarnzeichen achten und entsprechend reagieren. Und das machen die meisten von uns relativ oft nicht so wirklich.

Gute Besserung!

P.S.: Verletzt bzw. gehandicapt bist Du immer noch wesentlich stärker als es die meisten Ausdauersportler je sein werden.

Weißer Hirsch 23.04.2016 16:47

Ach, alles Mist. Tut mir leid und ich wünsche Dir gute Besserung.

Aber auch ich muss nach deinen Aufzählungen feststellen, dass Du es wohl einige Jahre übertrieben hast. Irgendwann rächt sich das viele Vollgastrainieren (stundenlang im IM-Tempo fahren oder alles über 4er Schnitt laufen ist kein Training etc), wie Du es ja immer propagiert hast, wohl doch. Du scheinst mir aber auch so ein Vollgastyp zu sein, also ganz allgemein im Leben. Wenn ich an deine Geschichte mit dem Hausbau während der IM-Vorbereitung usw denke. Der Hörsturz lässt jedenfalls vermuten, dass deinem Körper allgemein etwas Ruhe fehlt.

Pass bitte auch dich auf. Du musst doch niemandem mehr etwas beweisen. Der Krug geht so lang zum Brunnen bis er bricht. Versuche doch, wenn es wieder geht, einfach Gesundheitssport zu treiben. Vielleicht ist , dies zu erreichen und nicht immer auf die Tube zu drücken, deine neue Challenge?

~anna~ 23.04.2016 16:57

Ich frag mich ja, wie/ob man sowas vermeiden kann. Ich mein einerseits "braucht" es regelmäßiges hartes Training, um Leistungsfortschritte zu machen, andererseits ist es auch nicht verwunderlich, dass es Spuren hinterlässt, wenn man den Körper jahrelang mehrmals pro Woche ans Limit führt...

Gute Besserung jedenfalls, "Sabine".

Stefan 23.04.2016 17:24

Auch wenn ich für die Aussage jede Menge Kritik bekommen werde:

Ich verstehe nicht, wie man es soweit kommen lassen kann.
An erster Stelle kommt bei mir die Gesundheit.

Danach kommt, dass ich überhaupt Sport machen kann und deshalb versuche ich, so nachhaltig zu trainieren, dass es möglichst lange geht.

Mit 45 ist man evtl. noch in der ersten Lebenshälfte, da will ich mich nich schon ruiniert haben.

ritzelfitzel 23.04.2016 17:30

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1218957)
Auch wenn ich für die Aussage jede Menge Kritik bekommen werde:

Ich verstehe nicht, wie man es soweit kommen lassen kann.
An erster Stelle kommt bei mir die Gesundheit.

Danach kommt, dass ich überhaupt Sport machen kann und deshalb versuche ich, so nachhaltig zu trainieren, dass es möglichst lange geht.

Mit 45 ist man evtl. noch in der ersten Lebenshälfte, da will ich mich nich schon ruiniert haben.

Vermutung: das liegt an dem Verschieben des Normalzustands. Will sagen, was man heute als lockere Trainingswoche ansieht war früher "irre" oder zu belastend und wurde damit als gesundheitsschädigend angesehen. Steigert man zB das Niveau sind regelmäßige Laufumfänge von >70/80/... keine große Sache mehr aber insgeheim belastend für Gelenke, Sehnen, HKS, etc. Die gefühlte Belastung ist niedrig, die tatsächliche ist aber durchweg (zu) hoch.

Nur so ne Vermutung...

FMMT 23.04.2016 17:33

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218928)
nein.
Erfahrungsbericht von jemandem der so einiges erlebt hat und sagen möchte, dass man
  1. nicht den Kopf in den Sand stecken soll.
  2. auf seinen Körper hören muss
  3. irgendwas immer machen kann

Kann ich alles voll unterstreichen:cool:
Und Respekt, dass Du Dich als warnendes Beispiel outest:Blumen: .

Es ist zwar logisch nicht nachvollziehbar, wenn man Deine Zusammenfassung liest, dass Du nicht früher auf Deinen Körper gehört hast, aber ich kenne durchaus auch noch die Zeit, als man sich als ewig 35-jähriger unverletztlich fühlte.
Es ist schwierig, sich einzugestehen, dass es irgendwann halt einfach nicht mehr so ist.
Ich hatte großes Glück, dass ich schon vor meiner Diagnose rechtzeitig den einen oder anderen Schlußstrich zog.
So sind zwar Bestzeiten für mich schon lange vorbei, aber am Sport mit Spaß hat das überhaupt nichts geändert, ganz im Gegenteil:liebe053: .
Für Deine Zukunft toi, toi, toi :Blumen:

schoppenhauer 23.04.2016 17:47

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1218957)
Ich verstehe nicht, wie man es soweit kommen lassen kann.
An erster Stelle kommt bei mir die Gesundheit.

Ich schon.

Wenn man so lange intensiv / erfolgreich Sport betreibt wie er, hat das starke Suchtkomponenten. Den Alk kannst du auch nur bedingt mit einem Apell an seine Gesundheit bekehren.

Campeon 23.04.2016 17:58

Zitat:

Zitat von ~anna~ (Beitrag 1218955)
Ich frag mich ja, wie/ob man sowas vermeiden kann. Ich mein einerseits "braucht" es regelmäßiges hartes Training, um Leistungsfortschritte zu machen, andererseits ist es auch nicht verwunderlich, dass es Spuren hinterlässt, wenn man den Körper jahrelang mehrmals pro Woche ans Limit führt...

Du sagst es!
Du bist noch jung, aber vielleicht kannst du daraus auch für dich einige Lehren ziehen.:Blumen:

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1218957)
Ich verstehe nicht, wie man es soweit kommen lassen kann.
An erster Stelle kommt bei mir die Gesundheit.

Danach kommt, dass ich überhaupt Sport machen kann und deshalb versuche ich, so nachhaltig zu trainieren, dass es möglichst lange geht.

Leistungsgesellschaft!
Höher, schneller, weiter!
Wenn man im Job am Ende der Karriereleiter ist, dann geht nur noch eine Steigerung in der Freizeit.
Frau, Kind, Haus, Hund, Hawaii!!!

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1218963)
Wenn man so lange intensiv / erfolgreich Sport betreibt wie er, hat das starke Suchtkomponenten. Den Alk kannst du auch nur bedingt mit einem Apell an seine Gesundheit bekehren.

Auch das unterschreibe ich zu 100%.
Heute reichts halt nicht mehr "nur" ein bischen Sport zu machen.

Alles extrem und das möglichst auf dem höchst machbaren Niveau.

Wer seinen Körper jahrelang ausreizt, der tanzt halt einen gefährlichen Tanz auf der Rasierklinge.

Trillerpfeife 23.04.2016 18:11

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1218954)
...
Pass bitte auch dich auf. Du musst doch niemandem mehr etwas beweisen. ...


Es geht ja nicht darum jemanden etwas zu beweisen. Ich glaube man will hautptsächlich sich selbst noch was beweisen und gewisse Tatsachen nicht so recht wahrhaben.

Ich nehme mich da auf keinen Fall aus.


Alles Gute auch von mir natürlich.

sabine-g 23.04.2016 18:27

Beweisen.
Beweisen muss natürlich niemand irgendwem irgendwas.
Ich war halt nie verletzt und habe von daher bei jedem der obigen Punkte gedacht:
" Das wars jetzt, mehr kann nicht passieren "
Dann ist halt noch was passiert.
Letztes Jahr war dann echt gut, die Rhythmusstörung schien im Griff zu sein, das Rezept kein Vollgas mehr zu machen geht auf.
(kein Vollgas heißt, Puls < 170 => 186 Maxpuls , also z.B. Laufwettkämpfe Tabu.)
Dann kam es anders.

Die Ärzte sagen, dass nach gelungener Ablation auch Vollgas wieder möglich ist.
Das hab ich aber für mich ausgeschlossen.

Die Aeroposition auf dem Rad war übrigens nie besonders extrem, eher extrem schlecht.
Da hab ich erst im letzten Jahr erheblich dran optimiert ebenso im Training.
Das Ergebnis war ein Quantensprung bei den Radsplits.


Ich mach Sport deswegen, weil ich Sport GEIL finde und ich es liebe abends erschöpft auf der Couch zu sitzen oder wenn die Schweißtröpfchen beim Laufen im Sommer wegen dem Armschwung durch die Gegend fliegen.

In den letzten Wochen durfte ich lernen, dass ich auch zufrieden bin, wenn ich einfach so vor mich hin trainiere ohne konkrete Ziele zu haben.
Ob sich mal wieder ein Ziel auftut wird sich zeigen.

Huaka 23.04.2016 18:29

Sabine,

warum machst du das öffentlich?
Nun hast du die ganzen Schläge....äh Ratschläge.
Ist doch toll, ne? Hörsturz? Klar, vom Hausbau.
HWS- und LWS-BSV? Klar, ist "doch bestimmt" Radfahrerposition.
Leute, die dir noch schön (vielleicht aus Gründen der Aufrechnung....Flow?) eine von der Seite reintreten (ja, du hast natürlich auch selbst ausgeteilt, dennoch würde ich jemandem, dem es nicht gut geht, nicht noch eine reinhauen, man tut es "einfach nicht").
Zum Hörsturz: völliger Quatsch, kann mit Stress zu tun haben, muss es aber nicht. Dazu gibt es unzählige Theorien, wenn eines beim Hörsturz klar ist, dann dass nichts klar ist.
Zum BSV: Mein Gespräch mit einem der führenden Rückenspezialisten in Norddeutschland hat ergeben: Die haben alles untersucht, Schreibtischtäter mit BSV und schönen dunklen Flecken auf dem MRT und Schmerzen ohne Ende. Gewichtheber, ohne BSV, ohne die schwarzen Flecken. Gewichtheber mit schwarzen Flecken und dennoch: nichts....keine Schmerzen.
Aussage des Rückenspezialisten zu mir: Man weiß nicht mal, was den Schmerz verursacht. Es gibt Theorien.

Ich geb dir nichts anderes als Kommentar hinzu als: Finde deinen Weg, der dich zufrieden stellt.
Man kommt in ein Alter (ich spreche von mir), da ist es nicht mehr möglich, mit einem 25-Jährigen zu konkurrieren. Schmerzhaft, diese Einsicht, vielleicht. Aber wenn man es akzeptiert, auch erleichternd. Ich habe ein Alibi. :Lachen2:

Stefan 23.04.2016 18:33

Zitat:

Zitat von Huaka (Beitrag 1218973)
Sabine,

warum machst du das öffentlich?

Wenn sich ein paar Leute hier im Forum auf Grund des Threads Gedanken über ihr eigenes Handeln machen, dann hat sich das Outing sehr gelohnt.

Trotz meines Gegendwindes weiter oben finde ich gut, dass es solche Threads gibt.

Stefan

Dafri 23.04.2016 18:34

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218972)
In den letzten Wochen durfte ich lernen, dass ich auch zufrieden bin, wenn ich einfach so vor mich hin trainiere ohne konkrete Ziele zu haben.
Ob sich mal wieder ein Ziel auftut wird sich zeigen.


Das kann sehr ,sehr gut tun. Trainere auch seit 2-3 Jahren ohne konkrete Ziele. Form kann trotzdem gut werden. Werde erstmal richtig gesund,bewahre die Ruhe,geniesse den Sport wie er jetzt ist.
Und irgendwann wenn sich alles eingependelt hat,kommt auch vielleicht das Feuer wieder. Wenn nicht,auch nicht schlimm.

Ich wünsche dir gute Genesung,lass dir das Bierchen weiter hin schmecken.:)

sabine-g 23.04.2016 18:37

Zitat:

Zitat von Huaka (Beitrag 1218973)
warum machst du das öffentlich?

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1218975)
Wenn sich ein paar Leute hier im Forum auf Grund des Threads Gedanken über ihr eigenes Handeln machen, dann hat sich das Outing sehr gelohnt.

genau deswegen.

Als eine der erfahrungsältesten Personen hier fand ich das sinnvoll.

qbz 23.04.2016 18:38

Mich wundert es ein wenig, wie schnell Mitstreiter hier urteilen / bewerten. Wie der Körper maximale Anstrengungen an der Grenze verkraftet, weiss man meistens erst im nachhinein.

Natürlich frage ich mich aber auch, wie bei 13 Wettkämpfen mit Top 10 Platzierungen wie 2015 die Regeneration ausreichend sein kann?

Mir scheint aber, dass nach einer gründlichen Regeneration und Genesung das Ausüben des Triathlon Sports auch auf hohem Level wieder gut möglich sein kann. Und dafür wünsche ich Dir alles Gute ..

sybenwurz 23.04.2016 18:53

Au kagge, knüppelhart!
Gute Besserung und ausreichend Geduld!

neo 23.04.2016 18:58

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218972)

Ich mach Sport deswegen, weil ich Sport GEIL finde und ich es liebe abends erschöpft auf der Couch zu sitzen oder wenn die Schweißtröpfchen beim Laufen im Sommer wegen dem Armschwung durch die Gegend fliegen.

In den letzten Wochen durfte ich lernen, dass ich auch zufrieden bin, wenn ich einfach so vor mich hin trainiere ohne konkrete Ziele zu haben.
Ob sich mal wieder ein Ziel auftut wird sich zeigen.

>>Geil<< ! Exakt das ist es, warum ich nach langer Abstinenz wieder angefangen habe mit meinen 45 Lenzen. Es ist geil! Bei mir war es vor Jahren so geil, daß ich mir das Sprunggelenk bös´ ramponiert habe ... dauerte 2 Jahre, bis es wieder belastbar und beweglich war. Bier und die Qualmerei hat mir dann diese 2 Jahre auf 8 Jahre verlängert. Ich finde es wieder >>geil<<, mit all den von Dir angeführten Gründen. Man darf sich bloß von der Geilheit nicht einlullen lassen (Bitte nicht falsch verstehen, daß soll jetzt kein versteckter Vorwurf sein!). Ich habe meine 10 Gehörstürze hinter mich gebracht und die Lektion irgendwann verstanden. Hat lange gedauert und alle Gehörstürze sind ausgeheilt (für mich als Musiker wäre das eine existenzielle Katastrophe).

Ich freue mich für Dich, daß Du die Zufriedenheit gefunden hast: Training ohne konkrete Ziele ... meine besten Wünsche für Dich, daß Dich g´scheit auskurieren kannst und es wieder aufwärts geht! :Blumen:

Rälph 23.04.2016 19:02

Ich wünsche dir ebenfalls eine gute Genesung! Schlaue Tipps habe ich keine, nur die Gewissheit, dass nach schlechten Zeiten stets wieder gute folgen!

noam 23.04.2016 19:29

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218977)
Als eine der erfahrungsältesten Personen hier fand ich das sinnvoll.

und als einer der wirklich schnelleren hier.

Ich finde es sehr gut, deine Krankengeschichte zu veröffentlichen, da sie einfach viele Leute zum Nachdenken über den Leistungsgedanken in der Freizeit anregen kann. Auch möchte ich mich bei dir bedanken, da du zumindest mich auch zum Nachdenken über meine Trainingsumfänge angeregt hast. ich gehöre ja auch eher zu den Menschen, die dazu neigen sich gewaltig in die Fresse zu schlagen und lieber noch ne Einheit mehr machen als gut wäre.

Auch kann ich deinen Weg sehr gut nachvollziehen. Es ist unglaublich schwer sich damit abzufinden, dass man sich einschränken muss, wenn man schon viele viele Jahre am Limit unterwegs war und nie was hatte und immer erfolgreich war in dem was man getan hat und plötzlich kommt der Limiter.

Dies ist imho auch ziemlich nötig. Hier liest man immer wieder von Leuten, die ihre Trainingsumfänge durch völlig irrwitzige Trainingsansätze erreichen und dabei nicht nur ihren eigenen Körper schinden, sondern vor allem auch ihr soziales Umfeld entweder verlieren oder auf den Personenkreis beschränken, der mittrainiert. Wenn ich hier lese, wie man im Familienurlaub noch intensive Trainingseinheiten unterbringen kann, frag ich mich wirklich, ob das sinnvoll ist, vor allem auf dem absolut durchschnittlichen Niveau auf dem sich die meisten von uns hier bewegen. Das finde ich einfach schade. Es gibt noch so viel Leben neben dem Training.

triathlonnovice 23.04.2016 20:11

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218916)
Ich glaube da liegst du falsch.
Ich hatte Ende 2013 27 Jahre verletzungsfrei ("Leistungs") Sport machen können.
Zwar nicht auf Hochleistungsniveau aber immerhin als besserer Middle of the Pack "Athlet".
Das mal irgendwann irgendwas passiert ist klar aber halt nicht alles auf einmal.

Sehe ich anders. Nur weil du 27 Jahre lang verletzungsfrei warst , so heißt das nicht das du auf deinen Körper gehört hast. Du hast möglicherweise Raubbau an diesem betrieben und einfach nur ne Menge Schwein gehabt. Zudem ist es normal, das die Folgen ja erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten zum Tragen kommen . Das ist ja eben das Problem bei solchen Prozessen.

Trotzdem natürlich gute Besserung und geh das Training ganz langsam wieder an.

dude 23.04.2016 20:16

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1218957)
Ich verstehe nicht, wie man es soweit kommen lassen kann.
An erster Stelle kommt bei mir die Gesundheit.

Ich auch nicht. Und ich bin seit 25 Jahren hardcore Ausdauersportler und hab' schon viel Unfug gemacht. Jetzt mit 41 laeuft es nicht mehr so wie frueher. Ist Scheisse, aber mit Gewalt aendere ich das auch nicht. In den Boden trainiere ich mich jedenfalls nicht.

Naja, muss jeder selbst wissen.

sabine-g 23.04.2016 20:21

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1218991)
Sehe ich anders. Nur weil du 27 Jahre lang verletzungsfrei warst , so heißt das nicht das du auf deinen Körper gehört hast.

jein.
Mit der Ausnahme des Problems mit der LWS habe ich alle Verletzungen hübsch auskuriert und stille gehalten.
Kein Sport unter Schmerzen oder bei Krankheit.
Im Verlauf der Herzrhythmus Störung nur Sport im Rahmen der Möglichkeiten.

Im Übrigen ist Vorhofflimmern insbesondere unter Ausdauersportlern 3-5x häufiger verbreitet als bei anderen Bevölkerungsgruppen und nicht lebensgefährlich bei entsprechender Behandlung.

triduma 23.04.2016 20:21

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1218928)
nein.
Erfahrungsbericht von jemandem der so einiges erlebt hat und sagen möchte, dass man
  1. nicht den Kopf in den Sand stecken soll.
  2. auf seinen Körper hören muss
  3. irgendwas immer machen kann

Hallo sabine-g
Ich wünsch dir schnelle gute Besserung und das du wieder ganz gesund wirst. :Blumen:
Mir geht es ja auch so das meine schne!!en Zeiten längst vorbei sind.:(
Die kleinen Wehwehchen werden immer mehr, die Regeneration dauert immer länger und die wettkampfzeiten immer langsamer.
Hilft halt nichts wir ab 50 müssen halt einsehen daß es nicht mehr besser wird.
Ich werd aber auch nicht so schnell aufgeben. Morgen Lauf ich erst mal wieder einen Marathon und hoffe mal danach nicht wieder verletzt zu sein.

Gruß triduma

sabine-g 23.04.2016 20:24

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1218992)
Ich auch nicht. Und ich bin seit 25 Jahren hardcore Ausdauersportler und hab' schon viel Unfug gemacht. J

Schade, dass du nicht alle Statements von mir gelesen hast.
Ich war nämlich felsenfest davon überzeugt, dass ich rein gar nicht übertreibe.

tuben 23.04.2016 21:05

"Im Übrigen ist Vorhofflimmern insbesondere unter Ausdauersportlern 3-5x häufiger verbreitet als bei anderen Bevölkerungsgruppen und nicht lebensgefährlich bei entsprechender Behandlung.[/quote]"

Das stimmt, wenn du mit der richtigen Behandlung die Ablation meinst,
kannst du schon mal ne 10-er Karte lösen...:(


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