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Franky70 11.04.2016 17:04

Kalorienverbrauch
 
Hallo Leute,

man liest immer wieder: Um mit dem Rad die gleichen Kalorien zu verbrauchen wie beim Laufen, muss man doppelt so lange fahren.

Ich halte diese Aussage für fragwürdig.

Ist es nicht so, dass eine Radtour im "Tempobereich" sagen wir 85% HF+ 90% der FTP dem Körper genauso viel abverlangt wie ein entsprechender Tempolauf?

Eine gemütliche Radtour mit 75% der HF Max so viel wie ein langsamer, langer Lauf?
Gibt es Studien und belastbare Aussagen hierüber?

Gruß
Frank

coffeecup 11.04.2016 17:09

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1216365)
Hallo Leute,

man liest immer wieder: Um mit dem Rad die gleichen Kalorien zu verbrauchen wie beim Laufen, muss man doppelt so lange fahren.

Ich halte diese Aussage für fragwürdig.

Ist es nicht so, dass eine Radtour im "Tempobereich" sagen wir 85% HF+ 90% der FTP dem Körper genauso viel abverlangt wie ein entsprechender Tempolauf?

Eine gemütliche Radtour mit 75% der HF Max so viel wie ein langsamer, langer Lauf?
Gibt es Studien und belastbare Aussagen hierüber?

Gruß
Frank

Ob doppelt oder 1,x mal kann ich nicht beurteilen.

Aber sicher ist, dass du beim laufen mehr Muskeln beanspruchst und du kannst nie mal nicht laufen.
Von daher behaupte ich mal das man beim Laufen um einiges mehr verbrennt als beim Radfahren.

Acula 11.04.2016 17:51

Beim gleichen Puls dürftest du bei beiden Beanspruchungen ungefähr gleich viele Kalorien verbrennen. Da man beim Laufen in der Regel einen höheren Max Puls hat und deshalb häufig auch in höheren Puls Zonen Unterwegs ist, verbrennt man dann beim Laufen auch mehr Kalorien.

lyra82 11.04.2016 18:13

Ich vertraue da meiner Pulsuhr. :)
Und die gibt tatsächlich im Mittel etwa einen Faktor 2 aus.

captain hook 11.04.2016 18:52

Kalorienverbrauch hat doch nix mit Puls zu tun oder irre ich mich?

Der Kalorienverbrauch ergibt sich aus der erzielten Leistung, für die der Körper Energie erzeugen muss und dann kommt mit einem Wirkungsgrad von rd. 20-25% was dabei raus. Aufm Rad leicht zu messen über einen Powermeter.

Beim Laufen gilt es dann halt die zurückgelegte Strecke und das Gewicht ins Verhältnis zu bringen.

Aber jetzt kommts:

Ein Marathonprofi hat zwar eine höhere Kalorienrate pro Stunde, der Freizeitläufer braucht bei gleichem Gewicht aber (in etwa) die gleiche Kalorienmenge. Seine geringere Kalorienrate pro Stunde wird schließlich mit der längeren Zeit multipliziert die er unterwegs ist.

Völlig egal welcher Puls anliegt.

-MAtRiX- 11.04.2016 19:56

Beim Laufen hab ich mir immer die Regel gemerkt.
kcal Verbrauch auf 1km = Körpergewicht
(z.B. 67kg = 67kcal/km)

Wenn ich damit im Kopf grob überschlage, komme ich auch auf die kcal Werte von Leistungsdiagnostiken und/oder den Pulsuhren.

Beim Radfahren finde ich es aber schon schwieriger, da hier noch mehr Faktoren eine Rolle spielen. Da orientiere ich mich mehr am Puls bzw. besser an den Wattwerten.

lyra82 11.04.2016 20:00

Also wenn ich eine Stunde Rad fahre, zeigt mir die Uhr hinterher so ca. 350 kcal Verbrauch an. Beim Laufen sind es ca. 600 kcal.
Sind natürlich nur ganz grobe Richtwerte, aber so in etwa kommt obige Regel schon hin.

MattF 11.04.2016 20:42

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1216386)
Kalorienverbrauch hat doch nix mit Puls zu tun oder irre ich mich?

Der Kalorienverbrauch ergibt sich aus der erzielten Leistung, für die der Körper Energie erzeugen muss und dann kommt mit einem Wirkungsgrad von rd. 20-25% was dabei raus. Aufm Rad leicht zu messen über einen Powermeter.

Beim Laufen gilt es dann halt die zurückgelegte Strecke und das Gewicht ins Verhältnis zu bringen.


Welches Verhältnis.


MAl etwas anschaulich.

Du läufst oder fährst mit dem Rad einen steilen Berg hoch. Wenn du oben bist hast du mit dem Rad und beim Laufen würde ich auch sagen ~ gleich viel Kalorien verbraucht.

Jetzt kommts aber, Berg runter verbrauchst du mit dem Rad nahe Null und zu Fuß, da du dein Gewicht bei jedem Schritt abfangen musst, vielleicht nicht ganz so viel wie hoch aber nicht Null.

Das Problem beim Radfahren sind einmal die Abfahrten.

Wenn man z.b. in der Ebene Rad fährt und wg. mit 150 Puls dauerhaft halten kann und dann läuft mit 150 Puls denke ich verbraucht man schon annähernd gleich viel Energie.
Der Verbrauch hängt schon vom Puls ab, wie beim Auto von der Motorumdrehungszahl (grob). :Huhu:

Fazit: Wieso viele behaupten beim Rad verbraucht man nur halb so viel Kalorien, hängt davon ab, dass viele auf dem Rad einfach luschig fahren und die Abfahrten dazu kommen, auf denen man oft wenig bis nichts verbraucht, weil man es rollen lässt (zumindest der Laie).
Es ist meiner Meinung auch auf dem Rad vom Kopf her anstrengender auf Zug zu bleiben. Man fällt leichter in den Wohlfühlmodus, weils ja oft von selber rollt. Beim Laufen bleibt man sofort stehen wenn man nichts macht.

Wenn man ambitioniert Rad fährt stimmt das sicher nicht.

Franky70 11.04.2016 20:44

Zitat:

Zitat von lyra82 (Beitrag 1216395)
Also wenn ich eine Stunde Rad fahre, zeigt mir die Uhr hinterher so ca. 350 kcal Verbrauch an. Beim Laufen sind es ca. 600 kcal.
Sind natürlich nur ganz grobe Richtwerte, aber so in etwa kommt obige Regel schon hin.

Bei gleichem Puls? Wenn ich drei Stunden mit dem MTB richtig Gas gebe sagt der V650 2500 kcal.

Adept 11.04.2016 20:57

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1216386)
Kalorienverbrauch hat doch nix mit Puls zu tun oder irre ich mich?

Der Kalorienverbrauch ergibt sich aus der erzielten Leistung, für die der Körper Energie erzeugen muss und dann kommt mit einem Wirkungsgrad von rd. 20-25% was dabei raus. Aufm Rad leicht zu messen über einen Powermeter.

Beim Laufen gilt es dann halt die zurückgelegte Strecke und das Gewicht ins Verhältnis zu bringen.

Aber jetzt kommts:

Ein Marathonprofi hat zwar eine höhere Kalorienrate pro Stunde, der Freizeitläufer braucht bei gleichem Gewicht aber (in etwa) die gleiche Kalorienmenge. Seine geringere Kalorienrate pro Stunde wird schließlich mit der längeren Zeit multipliziert die er unterwegs ist.

Völlig egal welcher Puls anliegt.

Da kommt der noch eine Variable dazu, außer der zurückgelegte Weg: Je schneller man läuft, desto höher die Körpertemperatur, die durch Schwitzen runtergeregelt werden muss. Aktivität Schwitzen verbraucht Energie, die addiert werden muss.

DH: je schneller einer läuft, desto höher der Energieverbrauch durch Schwitzen.

lyra82 11.04.2016 21:18

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1216406)
Bei gleichem Puls? Wenn ich drei Stunden mit dem MTB richtig Gas gebe sagt der V650 2500 kcal.

Das ist bei mir der Durchschnittswert über das ganze Jahr, ungefähr.
Allerdings schwankt es schon ziemlich, je nach Belastung, klar.
Zwischen 250 und 500 kcal/h ist da beim Radfahren alles vertreten.
Beim Laufen ist es ca. 500 - 750 kcal/h.

...sagt jedenfalls meine Uhr. :)

LidlRacer 11.04.2016 21:25

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1216409)
Da kommt der noch eine Variable dazu, außer der zurückgelegte Weg: Je schneller man läuft, desto höher die Körpertemperatur, die durch Schwitzen runtergeregelt werden muss. Aktivität Schwitzen verbraucht Energie, die addiert werden muss.

DH: je schneller einer läuft, desto höher der Energieverbrauch durch Schwitzen.

Das halte ich für falsch. Schwitzen verbraucht keine extra Energie, sondern führt nur jene ab, die ohnehin "verbraucht" und in Wärme umgewandelt wurde.

Beim Laufen ist meines Wissens der Energieverbrauch weitgehend unabhängig von der Geschwindigkeit. Gleiche Strecke => gleicher Energieverbrauch. (Gilt natürlich nur für die gleiche Person.)

captain hook 11.04.2016 21:30

Bis auf die Körpertemperatur, die der Körper sehr genau selbst regelt, spielt die Sache mit dem Puls keine Rolle. Deshalb geht es auch um Leistung. Deshalb verbraucht man bergab naturgemäß auch weniger Kalorien. ;-) beim laufen leistet man dann Haltearbeit. Das bedeutet der Energie Verbrauch ist weiterhin hoch.

Sigisick 11.04.2016 21:34

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1216404)
Welches Verhältnis.


MAl etwas anschaulich.


Jetzt kommts aber, Berg runter verbrauchst du mit dem Rad nahe Null und zu Fuß, da du dein Gewicht bei jedem Schritt abfangen musst, vielleicht nicht ganz so viel wie hoch aber nicht Null.

Das Problem beim Radfahren sind einmal die Abfahrten.

Wenn man aber einen Wattmesser hat, ist es egal wieviel man berg hoch oder Berg runter arbeitet. Dann wird einfach alles zusammengezählt.
Ich denke auch, dass ich bei ähnlicher (gefühlter) Anstrengung etwas mehr Kalorien beim Laufen verbrauche.
Bsp: heute 3h Rad mit 200W Durchschnittsleistung (GA1). ca. 2200 kcal (700kcal/h).
Beim Lauf rechne ich auch mit der Körpergewicht*km = kcal Formel.
Das heisst, eine Stunde GA1 (11-12km) ca. 900kcal.
Steigungen werden bei dieser Formel nicht berücksichtigt, ist mir aber ausreichend genau.

Franky70 11.04.2016 21:37

Zitat:

Zitat von lyra82 (Beitrag 1216417)
Das ist bei mir der Durchschnittswert über das ganze Jahr, ungefähr.
Allerdings schwankt es schon ziemlich, je nach Belastung, klar.
Zwischen 250 und 500 kcal/h ist da beim Radfahren alles vertreten.
Beim Laufen ist es ca. 500 - 750 kcal/h.

...sagt jedenfalls meine Uhr. :)

Pro Einheit?

LidlRacer 11.04.2016 21:39

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1216424)
Pro Einheit?

Pro Stunde (h) schreibt sie.

Franky70 11.04.2016 21:39

Zitat:

Zitat von Sigisick (Beitrag 1216422)
Wenn man aber einen Wattmesser hat, ist es egal wieviel man berg hoch oder Berg runter arbeitet. Dann wird einfach alles zusammengezählt.
Ich denke auch, dass ich bei ähnlicher (gefühlter) Anstrengung etwas mehr Kalorien beim Laufen verbrauche.
Bsp: heute 3h Rad mit 200W Durchschnittsleistung (GA1). ca. 2200 kcal (700kcal/h).
Beim Lauf rechne ich auch mit der Körpergewicht*km = kcal Formel.
Das heisst, eine Stunde GA1 (11-12km) ca. 900kcal.
Steigungen werden bei dieser Formel nicht berücksichtigt, ist mir aber ausreichend genau.

Wie kommst Du auf diese Werte?

Sigisick 11.04.2016 21:43

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1216426)
Wie kommst Du auf diese Werte?

Auf dem Rad lese ich sie vom Garmin ab (mit Leistungsmesser) und beim Laufen rechne ich 80 kg Körpergewicht * die zurückgelegte Entfernung.

captain hook 11.04.2016 21:55

900 kcal/h ist aber schon ziemlich intensiv. ;-)

captain hook 11.04.2016 21:59

Zitat:

Zitat von lyra82 (Beitrag 1216417)
Das ist bei mir der Durchschnittswert über das ganze Jahr, ungefähr.
Allerdings schwankt es schon ziemlich, je nach Belastung, klar.
Zwischen 250 und 500 kcal/h ist da beim Radfahren alles vertreten.
Beim Laufen ist es ca. 500 - 750 kcal/h.

...sagt jedenfalls meine Uhr. :)

Die Werte erscheinen realistisch. Nur wie ermittelt die Uhr diese?

Sigisick 11.04.2016 22:06

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1216431)
900 kcal/h ist aber schon ziemlich intensiv. ;-)

hmm, ok. Hab gerade mal nen aktuellen Lauf angeschaut.
1:25h, 5:29min/km, 210hm, 932 kcal. 138bpm (laut Garmin)
Dann scheint die Körpergewicht*km FOrmel doch etwas zu hohe Werte zu berechnen.
Jetzt weiss ich auch, warum der restliche Bauchspeck nicht weggeht :Lachanfall: :Blumen:

rundeer 11.04.2016 22:11

Kann man auf dem Rad so genau auf die Wattwerte schauen?
Ich meine wenn ich 300w trete ist das für mich harte Arbeit und der Körper muss entsprechend leisten. Mein Energieverbrauch dürfte doch höher sein als wenn Cancellara 300 w tritt, da dies für ihn locker ist und seine Muskulatur bei 300 Watt einiges effizienter arbeitet als meine. Oder sehe ich das falsch.

Was mich auch interessiert ist die Energie für Anpassungseffekte. Ich meine, wenn ich 10 km schnell oder langsam laufe brauche ich vielleicht gleich viel Energie. Ein all-out effort wird aber den Körper im Nachhinein zu einer wesentlich grösseren Anpassungsreaktion zwingen. Diese Anpassung braucht doch sicher auch Energie (Stichwort Nachbrenneffekt).

captain hook 11.04.2016 22:29

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1216436)
Kann man auf dem Rad so genau auf die Wattwerte schauen?
Ich meine wenn ich 300w trete ist das für mich harte Arbeit und der Körper muss entsprechend leisten. Mein Energieverbrauch dürfte doch höher sein als wenn Cancellara 300 w tritt, da dies für ihn locker ist und seine Muskulatur bei 300 Watt einiges effizienter arbeitet als meine. Oder sehe ich das falsch.

Was mich auch interessiert ist die Energie für Anpassungseffekte. Ich meine, wenn ich 10 km schnell oder langsam laufe brauche ich vielleicht gleich viel Energie. Ein all-out effort wird aber den Körper im Nachhinein zu einer wesentlich grösseren Anpassungsreaktion zwingen. Diese Anpassung braucht doch sicher auch Energie (Stichwort Nachbrenneffekt).

300w sind 300w und benötigen immer die selben Energie. Der Wirkungsgrad kann leicht schwanken, aber das war es dann auch schon.

Franky70 11.04.2016 22:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1216425)
Pro Stunde (h) schreibt sie.

Nein, über das Jahr die gemittelten Einheiten meine ich...

Lebemann 11.04.2016 22:55

Rechne beim Laufen auch Körpergewicht in KG = Kcal/pro Km
Schwanken tut das ganze Berghoch und runter, wobei ich ja meistens runde laufe und so ist das ganze zu vernachlässigen.
Dabei ist es auch irrelevant ob ich 20km in 2h laufe oder in 1h, da - Arbeit = Kraft*Weg -

Beim Radeln übernimmt das wie o.g. der Wattmesser.

Beim Schwimmen ist das ganze allerdings wirklich schwer. Hier rechne ich einfach 500kcal/h Bewegung im Wasser. Aber das ist halt echt ins Blaue geraten.

Zum Nachbrenneffekt kann ich leider nichts beitragen.

Franky70 11.04.2016 23:00

Gibt es zu dem Thema keine belastungsfähihen Studien?

Starbuck 11.04.2016 23:04

Also ich bin sicher, dass die Uhr den angezeigen Verbrauch über den Puls berechnet. Andere Variablen (außer vielleicht die Temperatur und was man an Gewicht/Größe vorgibt) hat sie ja nicht. Auch was ich für nen Sport mache, oder wieviel Watt ich ggfs. trete, weiß sie ja gar nicht. Ob der angezeigte Wert stimmt, natürlich wieder ne andere Frage.

Ich glaube schon, dass 1h Laufen bei 150 Puls genausoviel Kalorien verbraucht wie 1h Radfahren bei 150 Puls. Der Trainingszustand, oder wieviel Leistung man aufbringt, wurde vom Körper ja schon in den Puls "eingerechnet". Der beobachtete Unterschied kommt wahrscheinlich tatsächlich daher, dass 1h biken bei 150 Puls ne andere Nummer ist als 1h laufen bei 150 :D

Adept 11.04.2016 23:04

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1216436)
Kann man auf dem Rad so genau auf die Wattwerte schauen?
Ich meine wenn ich 300w trete ist das für mich harte Arbeit und der Körper muss entsprechend leisten. Mein Energieverbrauch dürfte doch höher sein als wenn Cancellara 300 w tritt, da dies für ihn locker ist und seine Muskulatur bei 300 Watt einiges effizienter arbeitet als meine. Oder sehe ich das falsch.

Was mich auch interessiert ist die Energie für Anpassungseffekte. Ich meine, wenn ich 10 km schnell oder langsam laufe brauche ich vielleicht gleich viel Energie. Ein all-out effort wird aber den Körper im Nachhinein zu einer wesentlich grösseren Anpassungsreaktion zwingen. Diese Anpassung braucht doch sicher auch Energie (Stichwort Nachbrenneffekt).

Das geht etwas in Richtung meines Ansatzes: 300W all-out erzeugt eine höhere Körpertemperatur als 300W GA1. Die Körpertemperatur muss durch den Körper runter reguliert werden. Dafür braucht der Körper zusätzliche Energie.

Ein anderer Punkt ist die Läufökonomie. Wenn einer mit jedem Schritt seinen Körperschwerpunkt mehr hebt als der andere, verbraucht er für die vertikale Veränderung mehr Energie. Im engeren Sinne wäre es aber auch ein größer zurückgelegter Weg.

LidlRacer 11.04.2016 23:09

Was ist denn eigentlich der Hintergrund der Fragen?
Ich hatte noch nie das Bedürfnis, meinen Kalorienverbrauch oder die -Zufuhr zu kennen. Wenn ich fett werde, ist ersterer zu gering und/oder letztere zu hoch. Aber genau berechnen kann man beides eh nicht.

LidlRacer 11.04.2016 23:11

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1216462)
Die Körpertemperatur muss durch den Körper runter reguliert werden. Dafür braucht der Körper zusätzliche Energie.

Dem hatte ich bereits widersprochen. Nicht überzeugt?

Wann verbraucht man beim Nichtstun mehr Energie?
Wenn man bei 40 Grad schwitzt oder wenn man bei 0 Grad friert?

Running-Gag 11.04.2016 23:44

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1216458)
Arbeit = Kraft*Weg -

Kraft ist in dem Falle von 2 Stunden im Gegensatz zu 1 Stunde aber unterschiedlich ;) Lauf mal 100m den Berg hoch in 20 und 40 sec. da benötigst du deutlich mehr Kraft je schneller du bist, deshalb ist die Geschwindigkeit nicht egal.
Außerdem werden beim Laufen einfach mehr Muskeln beansprucht. Beim Laufen sind alle Beinmuskeln beteiligt, genauso wie beim Radfahrn. Allerdings werden beim Laufen auch alle Rücken, Arm, Schultern und v.a. Rumpfmuskeln deutlich mehr beansprucht als beim Radfahren. Diese verbauchen mehr Sauerstoff, also mehr ATP = Energie...

Franky70 12.04.2016 00:03

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1216463)
Was ist denn eigentlich der Hintergrund der Fragen?

Erkenntnisgewinn :Cheese:

Adept 12.04.2016 00:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1216465)
Dem hatte ich bereits widersprochen. Nicht überzeugt?

Wann verbraucht man beim Nichtstun mehr Energie?
Wenn man bei 40 Grad schwitzt oder wenn man bei 0 Grad friert?

Nee, hat mich nicht überzeugt. Du schreibst, dass Schwitzen keine Energie verbraucht. Ich glaube schon, denn das Erzeugen von Schweiß durch die Haut braucht Energie. Klingt für mich völlig logisch.

Zu deinem Beispiel:
Bei 40 Grad muss der Körper runter regulieren. Bei 0 Grad muss er auch mehr Energie aufwenden, um die Temperatur hoch zu regulieren. Sieht man bei Wettkämpfen in der Kälte, dass Leute aufgrund von Energiemangel aufgeben müssen.

Franky70 12.04.2016 00:25

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1216479)
Nee, hat mich nicht überzeugt. Du schreibst, dass Schwitzen keine Energie verbraucht. Ich glaube schon, denn das Erzeugen von Schweiß durch die Haut braucht Energie. Klingt für mich völlig logisch.

Zu deinem Beispiel:
Bei 40 Grad muss der Körper runter regulieren. Bei 0 Grad muss er auch mehr Energie aufwenden, um die Temperatur hoch zu regulieren. Sieht man bei Wettkämpfen in der Kälte, dass Leute aufgrund von Energiemangel aufgeben müssen.

Genau, auch ich sehe den Widerspruch nicht. Natürlich kostet das Kühlen des Körpers Energie....

LidlRacer 12.04.2016 00:39

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1216482)
Genau, auch ich sehe den Widerspruch nicht. Natürlich kostet das Kühlen des Körpers Energie....

Gar nicht natürlich. Das Schwitzen führt überschüssige Wärmeenergie ab, indem einfach Wasser verdunstet. Das ist ein weitgehend passiver Vorgang.

Also, ja, es "kostet" Wärmeenergie, aber das ist ja genau der Sinn der Sache, diese loszuwerden.

Adept 12.04.2016 01:25

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1216484)
Gar nicht natürlich. Das Schwitzen führt überschüssige Wärmeenergie ab, indem einfach Wasser verdunstet. Das ist ein weitgehend passiver Vorgang.

Also, ja, es "kostet" Wärmeenergie, aber das ist ja genau der Sinn der Sache, diese loszuwerden.

Interessanter Ansatz, dass die in Wärme gespeicherte Energie zur Schweissproduktion genutzt werden soll, Hast du da einen Link? :Blumen:

LidlRacer 12.04.2016 01:32

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1216488)
Interessanter Ansatz, dass die in Wärme gespeicherte Energie zur Schweissproduktion genutzt werden soll, Hast du da einen Link? :Blumen:

Hab ich so nicht gesagt. Hab keine genaue Ahnung, wie die Produktion von Schweiß funktioniert, finde aber keinen Hinweis darauf, dass das ein aufwendiger Vorgang wäre.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9Fdr%C3%BCse
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9F

captain hook 12.04.2016 07:56

Völlig egal wie das mit der Temperatur ist. Gemessen an dem Energieverbrauch der sportlichen Aktivität ist es zu vernachlässigen. Und hierbei ist der Verbrauch halt von der geleisteten Arbeit abhängig und nicht vom Puls oder ähnlichem. Grundsätzlich dürfte es beim Laufen etwas mehr kcal/h sein, dafür können die meisten Leute wesentlich länger radeln als laufen.

tomerswayler 12.04.2016 08:55

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1216431)
900 kcal/h ist aber schon ziemlich intensiv. ;-)

900 kcal entsprechen 3765 kJ, damit liegt die (Wärme-)Leistung bei 3765 kJ / 3600 s = 1045 W. Kann man davon 25 % nutzen, dann kommen 261 W am Boden an. Für einen 80kg Läufer sind das 3,3 W/kg. Immer dran denken, dass es sich hier nur um ne Faustformel für den Energieverbrauch handelt.

Ab welcher relativen Leistung beginnt denn ungefähr der intensive Bereich für nen einigermaßen trainierten Sportler?

captain hook 12.04.2016 09:43

Das ist für ein GA Training ja schonmal ne schöne Sache 260W. :-) Für die allermeisten liegt das deutlich über IM Racepace.

http://www.sportshoptoggenburg.ch/Ph...n_Radsport.pdf

Wettkampfumsatz bei Ausdauersportrennen (Seite 171, LZA III) um die 900-1200kcal/h. Bei kürzeren Strecken höher.


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