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Edi 03.03.2016 20:35

Meine persönlichen Blutwerte
 
Im Rahmen einer betriebsärtzlichen Untersuchung ist auch ein Blutbild gemacht worden mit folgendem Werten:
FERRITIN 36.5 ng/ml Referenzbereich 30.0-400.0
Hb 13.1 g/dl Referenzbereich 13.6-18.0
Erythrozyten 4.44 Mio/ Referenzbereich 4.50-6.50
ALT(GPT)/S. <41 Referenzbereich 44

Alle anderen Bereiche liegen im Normbereich.
Wie beurteilt ihr die Werte?

Franky70 03.03.2016 20:48

Männlein der Weiblein?

Edi 04.03.2016 05:25

männlein

Neoprenmiteingriff 04.03.2016 07:03

Ab und zu nen Steak und gut ist. Blutspenden vielleicht erstmal lassen.

Falls du kein Fleisch isst, gibt entsprechende FruchtSäfte mit Eisenzusatz.

Falls du Tabletten nehmen willst: mit Orangensaft einnehmen.

Zu den Erys kann ich nichts sagen.

Noiram 04.03.2016 07:05

Rote Beete Salat (gibts bei uns oft im Edeka) gemixt mit Thunfisch und ein paar Kräutern - das hat bei mir geholfen.
Hatte immer recht niedrige Ferritinwerte - jetzt bin ich bei 76.

runningmaus 04.03.2016 08:35

Zitat:

Zitat von Neoprenmiteingriff (Beitrag 1208452)
... Blutspenden vielleicht erstmal lassen.....

Vielleicht gerade jetzt zum Blutspenden gehen, das soll ja die eigene Produktion der roten Blutkörperchen anregen?! :confused:

Schwarzfahrer 04.03.2016 08:54

Einmalige Messung mit knappen Grenzwertunterschreitungen hat wenig Aussagekraft, besonders wenn es keine klinischen Symptome gibt, die damit zusammenhängen können.

Wiederhole die Messung in ca. 1 - 2 Monaten. Wenn es weiter sinkt, dann kannst Du über Maßnahmen nachdenken, bis dahin ignorieren. Die Referenzbereiche sind auch nur statistische Wertespannen, was für Dein Körper "normal" ist, weißt Du erst, wenn Du über mehrere Jahre Blutwerte vergleichst.

plastex7 04.03.2016 09:29

Viel wichtiger als irgendwelche Blutwerte ist wie du dich fühlst.
Wenn du keine Beschwerden hast dann brauchst du dir erstmal keine Gedanken zu machen.
Falls du auf Nummer sicher gehen willst kannst du in 2-3 Monaten noch einmal eine Blutuntersuchung veranlassen.
Habe mich selbst schon einmal verrückt gemacht wegen geringer Schwankungen und habe mich am Ende tatsächlich schlecht gefühlt obwohl ich eigentlich garnichts hatte.

Franky70 04.03.2016 20:15

Zitat:

Zitat von Edi (Beitrag 1208448)
männlein

Vegetarier oder Veganer?

Edi 05.03.2016 06:40

Weder noch, essse alles

Franky70 05.03.2016 20:00

Zitat:

Zitat von Edi (Beitrag 1208689)
Weder noch, essse alles

Arzt aufsuchen.

wildcoyote 06.03.2016 19:40

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1208792)
Arzt aufsuchen.

Einzig korrekte Aussage. Interessant wäre noch MCV sowie MCHC, damit kann man es gut verifizieren.

So wies aussieht ist der Eisenspeicher leer, daher ist auch der Hb eher niedrig. Mit Tabletten bringts leider selten was, was gut wirkt ist 2 x 1 g Ferrlecit i.v. mit nem Abstand von 3 Monaten.

Hafu 06.03.2016 20:17

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 1208919)
...So wies aussieht ist der Eisenspeicher leer, .

Wie kommst du darauf???

HB 13,1 ist für einen männlichen Ausdauersportler völlig normal.

(Stichwort: Plasmavolumenvermehrung durch Ausdauersport).

Die gängigen Normwerte, die bei einem Blutbild i.d.R. in Klammern daneben stehen beziehen sich auf das Kollektiv gesunde, nicht Sport treibende mitteleuropäische Normalbevölkerung.

Mit den geposteten Werten braucht man, wenn keine Eisenmangelsymptome, wie z.B. Rhagaden (rissige Mundwinkel), auffalllende Müdigkeit etc. vorliegen, vorerst gar nichts weiter abklären und muss auch nicht zu weiteren Ärzten gehen .

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 1208919)
...
daher ist auch der Hb eher niedrig. Mit Tabletten bringts leider selten was, was gut wirkt ist 2 x 1 g Ferrlecit i.v. mit nem Abstand von 3 Monaten.

Eisenmangel bei nicht-vegetarischen Männern ist sehr selten, bei Frauen vor der Menopause, die viel Sport treiben, dagegen relativ häufig.
Grundsätzlich gilt, dass Eisenmangel über Tabletten sehr gut behandelt werden kann, wenn man weiß, wie lange, wie viel, zu welcher Tageszeit (in Relation zu den Mahlzeiten) man Eisen einnehmen muss.
Eisen in Form von Spritzen und Infusionen ist zum Glück sehr selten medizinisch indiziert (z.B. bei Resorptionsstörungen im Rahmen von entzündlichen Darmerkrankungen und ähnlichen Dispositionen). Da Spritzen und Infusionen viel höher vergütet werden als das Ausschreiben eines Rezeptes sind diese gleichwohl v.a. bei der Behandlung von Privatpatienten weit verbreitet.

Allerdings sollte man auch noch wissen, dass hohe Konzentrationen freies Eisens in den Gefäßen innerhalb unseres biologischen Bauplanes nicht vorgesehen sind und aufgrund der bekannten chemmischen Reaktionsfreudigkeit des Eisens dort viel Schaden anrichten können, was teilweise noch nicht komplett erforscht ist.

Ich würde im Zweifelsfall bei echtem Eisenmangel immer möglichst auf die Substitutionswege vertrauen, die von der Evolution vorgesehen sind.

Es wäre ziemlicher Murks wenn es die Evolution im Laufe von hunderttausenden von Jahren (mit laufender Selektion der fittesten und ausdauerndsten und damit erfolgreichsten Jäger) so eingerichtet hätte, dass sich der Mangel an einem durchaus für den Sauerstofftransport nicht unwichtigen Metall-Ions nur mit Spritzen und Infusionen beheben lassen würden, denn diese sind technisch ja erst seit rund hundert Jahren überhaupt möglich.

runningmaus 07.03.2016 09:53

@Hafu: ist der Vorschlag, gerade jetzt zum Blutspenden gehen, das soll ja die eigene Produktion der roten Blutkörperchen anregen, gut? :Huhu:

CaraDelevigne 07.03.2016 10:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1208925)
Grundsätzlich gilt, dass Eisenmangel über Tabletten sehr gut behandelt werden kann, wenn man weiß, wie lange, wie viel, zu welcher Tageszeit (in Relation zu den Mahlzeiten) man Eisen einnehmen muss.

Weisst du wie hoch die Resorptionsquote von peroral zugeführtem Eisen ist und welche gastrointestinalen Nebenwirkungen auftreten können? :Blumen:

Wenn ich eine Therapieform sicher NICHT empfehlen kann dann ist es die perorale Eisenzufuhr!

Hafu 07.03.2016 10:22

Zitat:

Zitat von runningmaus (Beitrag 1208992)
@Hafu: ist der Vorschlag, gerade jetzt zum Blutspenden gehen, das soll ja die eigene Produktion der roten Blutkörperchen anregen, gut? :Huhu:

Als Sport-treibende Frau würde ich das bleiben lassen, weil da die Eisenwerte ohnehin oft grenzwertig sind, wie oben bereits beschrieben. Nach dem Blutspenden hat man zwar in der Tat eine erhöhte Neubildung an roten Blutkörperchen aber eben auch einen erhöhten Eisenverbrauch, d.h. die Eisenspeicher müssen gut gefüllt sein, dass diese Neuproduktion auch klappt.

Frauen "spenden" vor der Menopause ohnehin alle 4 Wochen -mehr oder minder ungewollt und individuell unterschiedlich- Blut.

Hafu 07.03.2016 10:35

Zitat:

Zitat von CaraDelevigne (Beitrag 1209000)
Weisst du wie hoch die Resorptionsquote von peroral zugeführtem Eisen ist und welche gastrointestinalen Nebenwirkungen auftreten können? :Blumen:

Wenn ich eine Therapieform sicher NICHT empfehlen kann dann ist es die perorale Eisenzufuhr!

Ich würde mir anmaßen, einen ziemlich guten Überblick über die möglichen und tatsächlich auftretenden Nebenwirkungen einer oralen Eisensubstitutionstherapie zu haben, weil in unserem Patientengut gut zwei Drittel einen (v.a. postoperativ hervorgerufenen) Eisenmangel und wir dementsprechend bei sehr vielen Patienten Eisen oral substituieren. Da treten natürlich auch desöfteren Nebenwirkungen auf, häufig aber auch im Zusammenhang mit falscher (z.B. zu hoher) Dosierung, falschen Einnahmemodalitäten usw.
Diese Nebenwirkungen sind eigentlich immer gut beherrschbar.

Zur Behandlung der Eisenmangelanämie gibt es eine sehr gute und ausführliche Leitlinie der AWMF.


Dort steht in etwa das drin, was ich oben bereits skizziert habe:

"parenterale Eisensubstitution (1,5 mg/kg oder max. 40 mg Eisen(III)-
natrium-D-glukonat-sucrose-Komplex in 100 ml NaCl 0,9% über 30 min i.v.) ist
lediglich bei schweren und nicht behandelbaren Resorptionsstörungen indiziert."

Wenn man als Arzt in der Praxis von anerkannten Leitlinien abweicht, braucht man eine sehr gute Begründung, insbesondere dann wenn es im Zusammenhang mit der abweichenden Therapie zu Nebenwirkungen oder gar juristischen Streitfällen kommt.

CaraDelevigne 07.03.2016 10:58

Du hast aber meine Frage nicht beantwortet wie hoch die Resorptionsquote ist, d.h. wie effektiv die perorale Eisensubstitution wirklich ist.

Du kannst versichert sein, dass ich in der Hämatologie versiert bin! :Blumen:

ich weiss aber nicht wie unterschiedlich unser Patientenkollektive sind. Ich mache jedenfalls täglich die Erfahrung, dass die Nebenwirkungen den Nutzen bei weitem überwiegen und eine effektive(!) Eisensubstitution nur parenteral möglich ist.

Dass die perorale Substitution bevorzugt wird liegt wie so häufig an den Kosten. Sie ist billig und leicht verfügbar. Dass sie eine ineffiziente Form mit teilweise ausgeprägten Nebenwirkungen darstellt wird dabei billigend in Kauf genommen.
Und zu Leitlinien generell ist nur soviel zu sagen, dass hier Interessengruppen vor allem die Kostenträger massgeblichen Einfluss nehmen. Aber das weisst du ja auch. :Blumen:

Hafu 07.03.2016 12:32

Zitat:

Zitat von CaraDelevigne (Beitrag 1209011)
Du hast aber meine Frage nicht beantwortet wie hoch die Resorptionsquote ist, d.h. wie effektiv die perorale Eisensubstitution wirklich ist.


Die Resortionsquote ist bei Eisen bekanntermaßen niedrig, steigt aber über Selbstregulationsmechanismen an, wenn der Eisenbedarf erhöht ist.

Der Grund für die niedrige Resorptionsquote dürfte darin zu suchen sein, dass Eisen in höheren Konzentrationen für viele Organe giftig ist, wie man bei der Hämochromatose eindrucksvoll sieht.

Im Laufe der Evolution stellte es sich offensichtlich als erfolgreicher heraus, den Menschen vor einem Überangebot an Eisen durch eine unkontrolliert hohe Resorptionsquote des Eisens zu schützen, als biomechanische Transport-Mechanismen zu entwickeln, die eine allzu hohe Eisenresorption im Darm erlauben.

In unserem stationären Patientengut liegt der Privatpatientenanteil in der Regel bei 50% mit einem großen Anteil an ausländischen Selbstzahlerpatienten, so dass wir es uns erlauben können, die Therapie weitestgehend unabhängig von wirtschaftlichen Vorgaben gesetzlicher Kassen zu gestalten. Auf Infusionen mit Eisen wird trotzdem von uns äußerst selten zurückgegriffen.

runningmaus 07.03.2016 12:41

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1209003)
Als Sport-treibende Frau würde ich das bleiben lassen, ....

OK, danke .... ich bin beim Blutspenden inzwischen eh raus ;) , aber ich fand den Vorschlag meines Hausarztes von der Idee her nicht doof.

Franky70 07.03.2016 15:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1208925)
Wie kommst du darauf???

HB 13,1 ist für einen männlichen Ausdauersportler völlig normal.

(Stichwort: Plasmavolumenvermehrung durch Ausdauersport).

Die gängigen Normwerte, die bei einem Blutbild i.d.R. in Klammern daneben stehen beziehen sich auf das Kollektiv gesunde, nicht Sport treibende mitteleuropäische Normalbevölkerung.

Mit den geposteten Werten braucht man, wenn keine Eisenmangelsymptome, wie z.B. Rhagaden (rissige Mundwinkel), auffalllende Müdigkeit etc. vorliegen, vorerst gar nichts weiter abklären und muss auch nicht zu weiteren Ärzten gehen .

Eisenmangel bei nicht-vegetarischen Männern ist sehr selten, bei Frauen vor der Menopause, die viel Sport treiben, dagegen relativ häufig.
Grundsätzlich gilt, dass Eisenmangel über Tabletten sehr gut behandelt werden kann, wenn man weiß, wie lange, wie viel, zu welcher Tageszeit (in Relation zu den Mahlzeiten) man Eisen einnehmen muss.
Eisen in Form von Spritzen und Infusionen ist zum Glück sehr selten medizinisch indiziert (z.B. bei Resorptionsstörungen im Rahmen von entzündlichen Darmerkrankungen und ähnlichen Dispositionen). Da Spritzen und Infusionen viel höher vergütet werden als das Ausschreiben eines Rezeptes sind diese gleichwohl v.a. bei der Behandlung von Privatpatienten weit verbreitet.

Du legst Deiner Aussage Prämissen zugrunde die der Fragesteller nicht vorgegeben hat. Weiter sind die von Dir aufgestellten Prämissen sehr unscharf.

Was ist in diesem Zusammenhang eine Ausdauersportler und erfüllt der die Frage stellende diese Kriterien?

Ich halte eine ärztliche Abklärung für Sinnvoll, da die Werte und ich nehme mal nicht an das Lance Armstrong unser Fragesteller ist, für einen normalen, sporttreibenden Mann als pathologisch zu betrachten sind.

Franky70 07.03.2016 15:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1209032)
Die Resortionsquote ist bei Eisen bekanntermaßen niedrig, steigt aber über Selbstregulationsmechanismen an, wenn der Eisenbedarf erhöht ist.

Was ist niedrig?

Bei meinen ferro sanol® duodenal 100 mg steht etwas von 100% Bioverfügbarkeit.

Hafu 07.03.2016 16:41

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1209085)
Was ist niedrig?

Bei meinen ferro sanol® duodenal 100 mg steht etwas von 100% Bioverfügbarkeit.

Resorptionsquote und Bioverfügbarkeit sind zwei verschiedene Dinge.

Von dem Eisen, das du zu dir nimmst landet verbleibt normalerweise 90% im Darm und nur 10% wird aufgenommen. Bei einer Anämie kann die Resoptionsquote auf etwa das Doppelte ansteigen, aber auch dann bleibt der Großteil also ca. 80% des oral aufgenommenen Eisens im Darm, färbt den Suhl schwarz und fördert Verstopfung.

Dein Ferrosanol enthält deshalb viel mehr Eisen als du benötigst, um den Resorptionsverlusten Rechnung zu tragen, denn der normale Eisenbedarf liegt ja nur bei ca. 10mg pro Tag.

Hafu 07.03.2016 16:57

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1209084)
...Ich halte eine ärztliche Abklärung für Sinnvoll, da die Werte und ich nehme mal nicht an das Lance Armstrong unser Fragesteller ist, für einen normalen, sporttreibenden Mann als pathologisch zu betrachten sind.

Den von dir hergestellten Zusammenhang zu Lance Armstrong, der bekanntermaßen sein Blut mit EPO und Bluttransfusionen manipuliert hat, verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.

Wir sind in einem Triathlonforum, in dem die Mehrzahl derer, die sich hier anmelden Ausdauersport betreiben, so dass sich das hier in diesem Forum versammelte Kollektiv ganz sicher von der nicht Sport treibenden Normalbevölkerung erheblich in seinem Lebensstil unterscheidet

Man kann auch als Gesunder zum Arzt gehen. Das ist eine Mentalitätsfrage. Es gibt Statistiken, die glaubhaft belegen, dass rund die Hälfte aller Arztbesuche in Deutschland vermeidbar wären, da den Patienten entwieder nichts fehlt oder aber die beklagten Gesundheitssörungen so geringfügig sind, dass sie auch ohne Ärztliche Therapie oder weiterführende Diagnostik ausheilen.

Es gibt andere gut entwickelte Gesundheitswesen (z.B. in Skandinavien) die schaffen mit weitaus weniger Arztkonsultationen und entsprechend geringerer Ärztedichte dieselbe durchschnittliche Lebenserwartung.

Und es gibt natürlich auch den Spruch: "Kaum ein Mensch ist wirklich gesund, manche sind nur nicht genau genug untersucht":Huhu:

Irgendwelche Abweichungen von der Norm findet man bei jedem.

Ein Hb von 13,1 ist, wenn sonst keine klinischen Symptome vorliegen, ganz sicher nicht pathologisch!
Da bleibe ich bei meiner Aussage von gestern Abend (sonst wäre ja auch die Mehrzahl aller Frauen krank, bei denen der entsprechende Normbereich zwischen 12 und 14 g/dl liegt und dies nicht etwa, weil sie weniger Sauerstoffträger zum Funktionieren benötigen, sondern weil sich bei ihnen aufgrund des niedrigeren Testosteronspiegels und der Blutverluste durch die Menstruation einfach andere durchschnittliche Hb-Werte einstellen)

Franky70 07.03.2016 19:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1209095)
Resorptionsquote und Bioverfügbarkeit sind zwei verschiedene Dinge.

Von dem Eisen, das du zu dir nimmst landet verbleibt normalerweise 90% im Darm und nur 10% wird aufgenommen. Bei einer Anämie kann die Resoptionsquote auf etwa das Doppelte ansteigen, aber auch dann bleibt der Großteil also ca. 80% des oral aufgenommenen Eisens im Darm, färbt den Suhl schwarz und fördert Verstopfung.

Dein Ferrosanol enthält deshalb viel mehr Eisen als du benötigst, um den Resorptionsverlusten Rechnung zu tragen, denn der normale Eisenbedarf liegt ja nur bei ca. 10mg pro Tag.

Was hälst <du von dem Produkt und was sind die problematischen Nebenwirkungen?

Franky70 07.03.2016 19:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1209096)
Den von dir hergestellten Zusammenhang zu Lance Armstrong, der bekanntermaßen sein Blut mit EPO und Bluttransfusionen manipuliert hat, verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht.

Wir sind in einem Triathlonforum, in dem die Mehrzahl derer, die sich hier anmelden Ausdauersport betreiben, so dass sich das hier in diesem Forum versammelte Kollektiv ganz sicher von der nicht Sport treibenden Normalbevölkerung erheblich in seinem Lebensstil unterscheidet

Man kann auch als Gesunder zum Arzt gehen. Das ist eine Mentalitätsfrage. Es gibt Statistiken, die glaubhaft belegen, dass rund die Hälfte aller Arztbesuche in Deutschland vermeidbar wären, da den Patienten entwieder nichts fehlt oder aber die beklagten Gesundheitssörungen so geringfügig sind, dass sie auch ohne Ärztliche Therapie oder weiterführende Diagnostik ausheilen.

Es gibt andere gut entwickelte Gesundheitswesen (z.B. in Skandinavien) die schaffen mit weitaus weniger Arztkonsultationen und entsprechend geringerer Ärztedichte dieselbe durchschnittliche Lebenserwartung.

Und es gibt natürlich auch den Spruch: "Kaum ein Mensch ist wirklich gesund, manche sind nur nicht genau genug untersucht":Huhu:

Irgendwelche Abweichungen von der Norm findet man bei jedem.

Ein Hb von 13,1 ist, wenn sonst keine klinischen Symptome vorliegen, ganz sicher nicht pathologisch!
Da bleibe ich bei meiner Aussage von gestern Abend (sonst wäre ja auch die Mehrzahl aller Frauen krank, bei denen der entsprechende Normbereich zwischen 12 und 14 g/dl liegt und dies nicht etwa, weil sie weniger Sauerstoffträger zum Funktionieren benötigen, sondern weil sich bei ihnen aufgrund des niedrigeren Testosteronspiegels und der Blutverluste durch die Menstruation einfach andere durchschnittliche Hb-Werte einstellen)

Mit Lance wollte ich auf den Trainingsumfang anspielen der die von dir in Bezug genommem körperlichen Anpassungen hervorruft. Sein Hb macht mir keine Sorgen, sonder der Ferritinwert.

Lucy89 07.03.2016 19:57

Ich hab seit 10 Jahren Eisenmangel und mir wurde selbst bei Ferritin <5 keine Infusion gegegeben. Ich hab sogar mal danach gefragt weil ich es so leid war mit den Tabletten. Mittlerweile finde ich das auch völlig zu Recht. Ich mein, jede Infusion ist eine Verletzung und grad so viel Eisen ist ein nicht unerhebliches Risiko. Das haben mir auch alle Ärzte so gesagt.
Leider hat es 9 Jahre gedauert, bis ich das richtige Eisenpräparat (auch Ferro Sano duodenall) gefunden habe. Die Nebenwirkungen, mal im Ernst, damit kann man doch leben. Besser als dauernd müde und eingerissene Mundwinkel (die waren bei mir richtig schlimm). Mit nicht überzogenen Eisentabletten (z.b. ratiopharm) hab ich es allerdings auch nicht ausgehalten (ich neige eh zur Gastritis).
Ich finde die Werte aber auch irgendwie voll ok? Ich würde da gar nix machen und in 3 Monaten mal kontrollieren lassen.
Ich finde es interessant, dass sich grad 2 Mediziner bei diesem Thema hier so uneinig sind.

Lui 07.03.2016 21:02

Zitat:

Zitat von Franky70 (Beitrag 1208641)
Vegetarier oder Veganer?

Als ich in den Tropen wohnte, hatte ich auch Eisenwerte, die so gerade an der Grenze zu Eisenmangel gewesen sind.

Damals erklärte ich es mir dadurch, dass ich viel trainierte und man zusätzlich bei ständigen 97% Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 40 Grad viel schwitzt.

Bei meinem letzten Blutbild waren meine Werte aber trotz viel Sport richtig gut, was mich überraschte, weil ich überwiegend(aber nicht 100%) vegetarisch/vegan esse, im Gegensatz zu damals, wo ich ziemlich täglich Fleisch oder Fisch aß.

Franky70 07.03.2016 21:50

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1209125)
Als ich in den Tropen wohnte, hatte ich auch Eisenwerte, die so gerade an der Grenze zu Eisenmangel gewesen sind.

Damals erklärte ich es mir dadurch, dass ich viel trainierte und man zusätzlich bei ständigen 97% Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 40 Grad viel schwitzt.

Bei meinem letzten Blutbild waren meine Werte aber trotz viel Sport richtig gut, was mich überraschte, weil ich überwiegend(aber nicht 100%) vegetarisch/vegan esse, im Gegensatz zu damals, wo ich ziemlich täglich Fleisch oder Fisch aß.

Ja ich habe nach einer plausiblen Erklärung für seine niedrigen Werte gesucht. Schon komisch das ganze.

CaraDelevigne 09.03.2016 09:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1209096)
Ein Hb von 13,1 ist, wenn sonst keine klinischen Symptome vorliegen, ganz sicher nicht pathologisch!

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, dass eine Anämie, sei sie auch klinisch inapparent, erst einmal verlaufskontrolliert wird und dann ggf. weiter abgeklärt wird.

Generelle Empfehlungen, wie oben angeführt, sind da bestimmt nicht hilfreich. :Blumen:

Bei einer Resorptionsquote von <10% ist eigentlich jede weitere Diskussion entbehrbar, ob eine orale Eisensubstitution effektiv ist.

Es ist schön wenn sie von einzelnen Patienten "gut vertragen" wird. Die oft monatelange Therapiedauer ist vermeidbar.

Dass Ärzte-innen unterschiedlicher Meinung sind liegt in der Natur der Sache. Fragst du 10 Ärzte-innen, erhälst du 10 unterschiedliche Meinungen.:Lachanfall:

Also nochmals in Kürze:

Eine Anämie sollte verlaufskontrolliert und weiter diagnostiziert werden bei Fortbestehen oder Zunahme der Anämie! Orale Eisen-Substitution ist bei relevanten Eisendefizit kritisch zu sehen, wesentlich effektiver ist die parenterale Substitution, die bei uns unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt wird.

alpenfex 09.03.2016 10:15

Zitat:

Zitat von CaraDelevigne (Beitrag 1209011)
Du kannst versichert sein, dass ich in der Hämatologie versiert bin! :Blumen:
:

Kann jeder behaupten und "versiert" ist relativ.

kullerich 09.03.2016 10:23

Zitat:

Zitat von CaraDelevigne (Beitrag 1209370)

Dass Ärzte-innen unterschiedlicher Meinung sind liegt in der Natur der Sache. Fragst du 10 Ärzte-innen, erhälst du 10 unterschiedliche Meinungen.:Lachanfall:


Das ist auch nicht erstaunlich, denn entgegen der Außendarstellung handelt es sich bei der Medizin nicht um eine Naturwissenschaft, sondern um ein Kunsthandwerk mit Zugang zu ansatzweise naturwissenschaftlichen Daten. Das finde ich als Patient gar nicht schlimm, aber man muss es sich klarmachen :)

kullerich, Arztfamilienspross

CaraDelevigne 09.03.2016 10:30

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1209380)
Kunsthandwerk

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

cool! hab schon vieles gehört aber das noch nicht!
You made my day!

CaraDelevigne 09.03.2016 10:34

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1209377)
Kann jeder behaupten und "versiert" ist relativ.

Stimmt! Meiner Meinung nach sollte sich jeder nur dazu äussern wovon er Ahnung hat.
Aber da hat jeder so seine eigenen Definition. :Blumen:

alpenfex 09.03.2016 10:35

Zitat:

Zitat von CaraDelevigne (Beitrag 1209384)
Stimmt! Meiner Meinung nach sollte sich jeder nur dazu äussern wovon er Ahnung hat.
Aber da hat jeder so seine eigenen Definition. :Blumen:

Und auf welcher Basis hälst Du Dich für "versiert"?

runningmaus 09.03.2016 11:01

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1209380)
.... ein Kunsthandwerk...

nun, man sollte sich schon im Klaren sein,
dass man jedesmal wenn man zum Arzt geht sein Leben riskiert ;)
allerdings auch, das man dies tut, wenn man NICHT geht :Huhu:

CaraDelevigne 09.03.2016 11:35

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1209385)
Und auf welcher Basis hälst Du Dich für "versiert"?

FÄ Innere Med. mit 2x Schwerpunkten etc.
reicht das aus :Lachen2: ?
Bist du immer so neugierig?

Schwarzfahrer 09.03.2016 12:39

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1209380)
Das ist auch nicht erstaunlich, denn entgegen der Außendarstellung handelt es sich bei der Medizin nicht um eine Naturwissenschaft, sondern um ein Kunsthandwerk mit Zugang zu ansatzweise naturwissenschaftlichen Daten. Das finde ich als Patient gar nicht schlimm, aber man muss es sich klarmachen :)

kullerich, Arztfamilienspross

Zitat:

Zitat von CaraDelevigne (Beitrag 1209383)
:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

cool! hab schon vieles gehört aber das noch nicht!
You made my day!


Was ist daran so lustig? Es heißt doch schon immer, die "ärztliche Kunst". Ich finde, daß gerade durch diesen Askpekt der "Kunst" erst wird gute Medizin dem einzelnen Patienten gerecht, nicht durch den Versuch der Standardisierung von Leitlinien und Behandlungen im Namen einer vermeintlich exakten Wissenschaft.

Schwarzfahrer, auch Arztfamiliensproß.

kullerich 09.03.2016 13:30

Zitat:

Zitat von CaraDelevigne (Beitrag 1209404)
FÄ Innere Med. mit 2x Schwerpunkten etc.
reicht das aus :Lachen2: ?
Bist du immer so neugierig?

Glückwunsch, insbesondere wenn dein Geburtsdatum hier im Profil stimmt :)

CaraDelevigne 09.03.2016 14:08

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1209436)
Glückwunsch, insbesondere wenn dein Geburtsdatum hier im Profil stimmt :)

Danke f d Hinweis! :Blumen:


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