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sbechtel 30.04.2015 20:58

Terror: Radrennen Rund um den Finanzplatz abgesagt
 
Das morgige Rennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" ist wegen Terrorismusgefahr abgesagt worden!

be fast 30.04.2015 21:04

Mir fehlen die Worte...:-O)

FLOW RIDER 30.04.2015 21:08

Krass ... und kein Aprilscherz:

http://www.eschborn-frankfurt.de/de/aktuelles/

Was mache ich jetzt morgen?

HollyX 30.04.2015 21:23

So ein Dreck,

habs erfahren, nach dem ich mich gefühlte 80h erst nach Eschborn rein- und dann wieder rausgequält hab.

Aber sicher ist sicher. Mir tuts nur um die ganzen Leute leid, die so viel Zeit und Mühe in die Orga gesteckt haben...

DasOe 30.04.2015 22:28

Wir haben es auch erfahren, als wir gerade von der Akkreditierung wieder zuhause angekommen waren und die Räder vorbereitet haben. :(

Naja jetzt werden die Stammtischparolen wieder Hochkonjunktur haben.

Ich frage mich seither, was sind die wirklichen Gründe für die Absage durch das LKA. Die Verdächtigen sitzen hinter Gitter, die Strecke Richtung Feldberg wurde von 200 Polizisten abgesucht und es wurde nichts gefunden. Man weiß nicht einmal sicher, ob die beiden Verdächtigen ein Attentat auf das Rennen vor hatten oder auf etwas anderes.

sbechtel 30.04.2015 22:36

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1128827)
Ich frage mich seither, was sind die wirklichen Gründe für die Absage durch das LKA. Die Verdächtigen sitzen hinter Gitter, die Strecke Richtung Feldberg wurde von 200 Polizisten abgesucht und es wurde nichts gefunden. Man weiß nicht einmal sicher, ob die beiden Verdächtigen ein Attentat auf das Rennen vor hatten oder auf etwas anderes.

1) Keiner wird dafür die Verantwortung tragen wollen.

2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.

schnodo 30.04.2015 22:36

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1128827)
Naja jetzt werden die Stammtischparolen wieder Hochkonjunktur haben.

In der Form, dass die Regierung mal wieder einen Vorfall benötigt, der vom aufkeimenden Vorwurf des Landesverrats ablenkt?
Wäre mal schön wenn solche Stammtischparolen wirklich mal Hochkonjunktur hätten. ;)

Wie auch immer, schade für alle, die sich so lange darauf vorbereitet und gefreut haben.

sabine-g 30.04.2015 23:13

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1128831)
In der Form, dass die Regierung mal wieder einen Vorfall benötigt, der vom aufkeimenden Vorwurf des Landesverrats ablenkt?

Das wird der wahre Grund sein.
Was wäre besser gewesen als die Absage?
Weitermachen, weil die Verdächtigen sind ja hinter Gittern?
Leider ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Oder bist du experimentierfreudig?

schnodo 30.04.2015 23:27

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1128836)
Was wäre besser gewesen als die Absage?

Das Gegenteil. Aufstehen, Flagge zeigen.

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1128836)
Weitermachen, weil die Verdächtigen sind ja hinter Gittern?

Was ist daran so verkehrt?

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1128836)
Leider ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Oder bist du experimentierfreudig?

Etwas, aber nicht im Übermaß. Meiner Erfahrung nach existiert das Risiko genau dort, wohin sich der Blick momentan nicht richtet.

Eine Absage bestärkt alle, die von der Angst profitieren, und die sind leider in sämtlichen Lagern vertreten.

sabine-g 30.04.2015 23:39

Ich finde die Strategie der Risikominimierung in Ordnung.
Die Behörden müssen im Zweifel so handeln.
Niemand kann die Verantwortung tragen für einen etwaigen Anschlag.
Möglicherweise waren noch andere Aktivisten in einer Gruppe aktiv und diese schauen nun in die Röhre.
Keiner weiß das.
Wenn du die Verantwortung für die Aktion "Flagge zeigen" tragen willst, bitte.

sybenwurz 30.04.2015 23:51

Ich kann zunächst schon nachvollziehen, dass die Veranstaltung abgesagt wurde.
Keine Ahnung, wer die Verantwortung übernehmen sollte, wenn nicht.
Aber: Grad nochmal nachgelesen, es scheint immer noch keinerlei konkreten Verdacht auf ein bestimmtes Anschlagsziel zu geben.
In der ersten Meldung heute mittag stand, dass lediglich 'Hitradio FFH' das Radrennen als Anschlagsziel genannt hätte.
Nu frag ich mich: wieso der ganze Wirbel, nur weil ein Radiosender Spekulationen anstellt?
Oder wissen die tatsächlich mehr als unser Überwachungsstaat?
Ich mein: Hey, 1.Mai ja?! Da ist ja politisch an Veranstaltungen nix los im Land...

s., verwirrt

schnodo 30.04.2015 23:55

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1128841)
Wenn du die Verantwortung für die Aktion "Flagge zeigen" tragen willst, bitte.

Meine These ist folgende: Um Angst zu erzeugen, lässt man am besten viele sterben. Das funktioniert gut, wenn man das Überraschungsmoment auf seiner Seite hat. Beim Radrennen sind nun alle gewarnt, da ist für Angst und Terror nicht mehr viel zu holen.
Die Polizeipräsenz wäre zudem erdrückend gewesen - einfach mal die Beamten von den Pegida-Demos zusammenziehen. ;)

Wer sagt denn, dass nicht meine nächsten Rennen das Ziel sind? Vielleicht geht beim Donautal-Marathon eine Bombe hoch, oder beim City-Triathlon in Tübingen, oder beim Baden-Marathon? Oder womöglich in Knielingen, bei der "2. Knielinger Rennerei" vor Silvester wenn es denn eine gibt? Das wären alles viel bessere Ziele, weil keine Sau drauf schaut und viel Polizeitpräsenz erwarte ich dort auch nicht. Und trotzdem werde ich teilnehmen.

Es ist keine Lösung, sich daheim zu verstecken und zu erwarten, dass jegliches Lebensrisiko sich einschränken lässt.
Das Leben ist gefährlich, es endet mit dem Tod. Wir sollten uns von Idioten und Fanatikern nicht den Spaß komplett vermießen lassen. Der Ort, wo gerade eine Bombe gefunden wurde, ist vermutlich der sicherste Platz in der Republik.

Apropos 1. Mai: Wollen wir wetten, dass morgen wieder Autos brennen und keiner das verhindert? ;)

ercha 01.05.2015 00:13

Im Strassenverkehr akzeptiert man auch 2000-3000 Tote im Jahr als Preis einer mobilen Gesellschaft.
Gehts um Terror kann man anscheinend nicht mal eine vages Restrisiko als Preis einer freien Gesellschaft akzeptieren.

Es macht mir viel mehr Angst als der Terror, wie irrational wir darauf reagieren.

DasOe 01.05.2015 00:14

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 1128830)
2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.

"Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann um eine geringfügige bloß jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit."

Benjamin Franklin -

Matthias75 01.05.2015 00:24

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1128845)
Ich kann zunächst schon nachvollziehen, dass die Veranstaltung abgesagt wurde.
Keine Ahnung, wer die Verantwortung übernehmen sollte, wenn nicht.
Aber: Grad nochmal nachgelesen, es scheint immer noch keinerlei konkreten Verdacht auf ein bestimmtes Anschlagsziel zu geben.
In der ersten Meldung heute mittag stand, dass lediglich 'Hitradio FFH' das Radrennen als Anschlagsziel genannt hätte.

SPON schreibt, dass es wohl in den letzten Tagen deutliche Übereinstimmungen zwischen dem Bewegungsprofil des mutmaßlichen Täters und dem Streckenverlauf des Rennens gab.

Nur wegen einem Radiobeitrag werden die wohl kaum ein Rennen absagen.

Bin auch etwas zwiegespalten. Trotz der Aufdeckung der mutmaßlichen Pläne und der Absage ist ja leider schon ein nicht unwesentlicher Ziel des Terrorismus erreicht: Angst und Unsicherheit verbreiten. Andererseits wäre es auch unverantwortlich, trotz einer reelen Gefahr das Rennen stattfinden zu lassen.

Ich habe da einfach mal Vertrauen in unsere Sicherheitskräfte, dass sie sich das gut überlegt haben und das Für und Wider einer solchen Absage sehr gut gegeneinander abgewogen haben.

Matthias

Tetze 01.05.2015 00:27

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1128849)
Meine These ist folgende: Um Angst zu erzeugen, lässt man am besten viele sterben. Das funktioniert gut, wenn man das Überraschungsmoment auf seiner Seite hat. Beim Radrennen sind nun alle gewarnt, da ist für Angst und Terror nicht mehr viel zu holen.
Die Polizeipräsenz wäre zudem erdrückend gewesen - einfach mal die Beamten von den Pegida-Demos zusammenziehen. ;)

Wer sagt denn, dass nicht meine nächsten Rennen das Ziel sind? Vielleicht geht beim Donautal-Marathon eine Bombe hoch, oder beim City-Triathlon in Tübingen, oder beim Baden-Marathon? Oder womöglich in Knielingen, bei der "2. Knielinger Rennerei" vor Silvester wenn es denn eine gibt? Das wären alles viel bessere Ziele, weil keine Sau drauf schaut und viel Polizeitpräsenz erwarte ich dort auch nicht. Und trotzdem werde ich teilnehmen.

Es ist keine Lösung, sich daheim zu verstecken und zu erwarten, dass jegliches Lebensrisiko sich einschränken lässt.
Das Leben ist gefährlich, es endet mit dem Tod. Wir sollten uns von Idioten und Fanatikern nicht den Spaß komplett vermießen lassen. Der Ort, wo gerade eine Bombe gefunden wurde, ist vermutlich der sicherste Platz in der Republik.

Apropos 1. Mai: Wollen wir wetten, dass morgen wieder Autos brennen und keiner das verhindert? ;)

Also, ich kann dir zu dem ersten Satz voll zustimmen, dies dürfte auch einer der Gründe sein, dass das Radrennen als Anschlagsziel in Frage kommt (der Presse war zu entnehmen, dass eine der festgenommenen Personen ein Waldstück an der Strecke ausgekundschaftet haben soll, die beiden standen wohl schon unter Beobachtung, daher erfolgte dann die Festnahme)
Wie groß die Gefahr tatsächlich ist, wie sicher überhaupt das Radrennen als Anschlagsziel fest steht, dies können wir ja wohl nur mutmaßen, hierzu fehlen einfach die nötigen Hintergrundinformationen.

Aber der Rest ist dann für mich so nicht nachvollziehbar:
Das Überraschungsmoment hat wirklich keinerlei Auswirkung, ein angekündigter Anschlag ist ebenso erschreckend und tödlich wie ein vorher nicht bekannter.
Eine hohe Polizeipräsenz ist da irrelevant - oder was glaubst du, würde die in solch einem Fall ändern?
In einer Menschenmasse ist ein Attentäter visuell nicht auszumachen, der sieht ja aus wie jeder andere, was genau soll die Polizeipräsenz da ändern (die eh wieder bemängelt wird, wenn nix passiert "haben die nichts besseres zu tun...")

Niemand garantiert dir, dass nicht deine nächsten Rennen das Ziel sind, aber du erwartest doch, dass du geschützt wirst, wenn jemand vorher davon erfährt, oder?
Wir lassen uns dadurch ja den Spaß am Sport und am Leben nicht nehmen, nur bei konkreter Gefahr wird halt mal umgeplant!

Apropos 1. Mai: Ja, hier in Berlin hat schon wieder (zumindest) ein Auto gebrannt, aber was genau hat das mit einem geplanten Anschlag zu tun?

triconer 01.05.2015 00:28

Verschiedene Gruppen rufen dazu auf, morgen dennoch zu fahren. Als Privatperson um ein Zeichen zu setzen.

Von offizieller Seite gibt es doch keinen Spielraum, das Rennen irgendwie stattfinden zu lassen. Ich finde die Entscheidung gerade in diesem Fall, sehr nachvollziehbar.

ercha 01.05.2015 00:32

Zitat:

Zitat von Matthias75

Ich habe da einfach mal Vertrauen in unsere Sicherheitskräfte, dass sie sich das gut überlegt haben und das Für und Wider einer solchen Absage sehr gut gegeneinander abgewogen haben.

Matthias

Da sagt ja schon der Name, in welche Richtung im Zweifel entschieden wird.
Würde ich als Sicherheitskraft ja auch so machen, deswegen sollte eine neutrale Instanz diese Abwägung machen.

sybenwurz 01.05.2015 00:47

Zitat:

Zitat von ercha (Beitrag 1128852)
Im Strassenverkehr akzeptiert man auch 2000-3000 Tote im Jahr als Preis einer mobilen Gesellschaft.
Gehts um Terror kann man anscheinend nicht mal eine vages Restrisiko als Preis einer freien Gesellschaft akzeptieren.

Es macht mir viel mehr Angst als der Terror, wie irrational wir darauf reagieren.

Bin voll bei dir.
Bei FB schreiense schon voll "Hurra!" und "Ein Hoch auf die Überwachung".
Letztes Jahr sind ~70000Menschen in Deutschland durch Alkohol gestorben und heuer werdens wohl genauso viele sein.
Was wird deswegen abgesagt?

schnodo 01.05.2015 00:50

Zitat:

Zitat von Tetze (Beitrag 1128857)
Niemand garantiert dir, dass nicht deine nächsten Rennen das Ziel sind, aber du erwartest doch, dass du geschützt wirst, wenn jemand vorher davon erfährt, oder?
Wir lassen uns dadurch ja den Spaß am Sport und am Leben nicht nehmen, nur bei konkreter Gefahr wird halt mal umgeplant!

Apropos 1. Mai: Ja, hier in Berlin hat schon wieder (zumindest) ein Auto gebrannt, aber was genau hat das mit einem geplanten Anschlag zu tun?

Mein Punkt ist, dass die konkrete Gefahr sich mit dem Auffinden der Bombe an einen anderen Punkt verschoben hat. Wir sind nicht im Film, wo sich die Attentäter möglichst gut bewachte Ziele aussuchen, auf die die Polizei ein ganz besonderes Augenmerk hat.
Maximaler Schock und Panik entstehen nur, wenn alle ahnungslos sind. Ansonsten würde jeder nennenswerte Anschlag vorher prahlerisch angekündigt.


Zitat:

Zitat von Tetze (Beitrag 1128857)
Apropos 1. Mai: Ja, hier in Berlin hat schon wieder (zumindest) ein Auto gebrannt, aber was genau hat das mit einem geplanten Anschlag zu tun?

Das liegt doch auf der Hand. Die Polizei ist nicht in der Lage, uns vor jährlich stattfindenden Gewaltorgien an denselben Orten zu schützen. Was veranlasst uns, zu glauben, die Performance der Behörden sei besser bei Attentätern, die versuchen ihr nächstes Ziel optimal zu verschleiern?

Matthias75 01.05.2015 07:05

Zitat:

Zitat von ercha (Beitrag 1128860)
Da sagt ja schon der Name, in welche Richtung im Zweifel entschieden wird.
Würde ich als Sicherheitskraft ja auch so machen, deswegen sollte eine neutrale Instanz diese Abwägung machen.

Und wie sollte eine solche Instanz aussehen? Wer ist vollkommen neutral?

Ich halte die Sicherheitskräfte durchaus für die richtige Instanz. Zum einen haben sie sicherlich einen besseren Überblick über die tatsächliche Faktenlagen und können diese beurteilen. Ich nehme nicht an, dass man leichtfertig wegen eines sehr wagen Verdachts Terrorangst schüren wird. Zum anderen haben sie keinerlei wirtschaftliches Interesse, sind also der Veranstaltung gegenüber auch eher neutral eingestellt. Ein Radrennen zählt vermutlich auch nicht als Hochrisikoveranstaltung, bei denen mit Krawallen zu rechnen ist, und die den Sicherheitskräften sowieso ein Dorn im Auge sind.

M.

Nobodyknows 01.05.2015 07:31

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 1128830)
1) Keiner wird dafür die Verantwortung tragen wollen.

2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.

Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...aber das war's jetzt wohl mit der Freiheit.

Gruß
N. :Huhu:

sbechtel 01.05.2015 08:12

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1128853)
"Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann um eine geringfügige bloß jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit."

Benjamin Franklin -

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1128870)
Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...aber das war's jetzt wohl mit der Freiheit.

Aber nicht um jeden Preis. Hier sind zwei Terroristen festgenommen worden, die vermutlich einen Anschlag auf das Rennen vor hatten und es ist noch nichts geklärt worden und es kann absolut nicht ausgeschlossen werden, dass es Komplizen gibt (es würde ja auch bekannt gegeben, dass die Personen Kontakte in gewisse Kreise pflegten). Die Gefahr ist einfach zu groß, es gibt tausende Radrennen jedes Jahr, da muss es möglich sein, in einer solchen Lage eins zu verschmerzen, ohne gleich seine Freiheit den Bach runtergehen zu sehen.

Campeon 01.05.2015 09:03

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1128861)
Letztes Jahr sind ~70000Menschen in Deutschland durch Alkohol gestorben und heuer werdens wohl genauso viele sein.
Was wird deswegen abgesagt?

Karneval!!!

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1128870)
Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...aber das war's jetzt wohl mit der Freiheit.

Gruß
N. :Huhu:

Nee, auf garkeinen Fall.
Ist doch immer wieder beeindruckend wie leicht man die Menschen verängstigen kann.

Ich finde es total bescheuert solch eine Veranstaltung NUR wegen wager Mutmaßungen abzusagen.

Cruiser 01.05.2015 09:19

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 1128874)
Aber nicht um jeden Preis. Hier sind zwei Terroristen festgenommen worden, die vermutlich einen Anschlag auf das Rennen vor hatten und es ist noch nichts geklärt worden und es kann absolut nicht ausgeschlossen werden, dass es Komplizen gibt (es würde ja auch bekannt gegeben, dass die Personen Kontakte in gewisse Kreise pflegten). Die Gefahr ist einfach zu groß, es gibt tausende Radrennen jedes Jahr, da muss es möglich sein, in einer solchen Lage eins zu verschmerzen, ohne gleich seine Freiheit den Bach runtergehen zu sehen.

Ich bin bei dir sbechtel, teile deine Meinung.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei eben Hinweise hatte, dass es noch weitere Täter geben könnte oder es zumindest nicht ausschliessen konnte.
Wäre beim Rennen etwas passiert, hätten die Verantwortlichen aber sowas vom am Pranger gestanden. Und mit was? Mit Recht.

Hier kann ich den Testosteronschub einiger "FreiheitsverfechterInnen" nicht nachvollziehen :Cheese:

schnodo 01.05.2015 12:06

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1128884)
Hier kann ich den Testosteronschub einiger "FreiheitsverfechterInnen" nicht nachvollziehen :Cheese:

Ich kann nicht nachvollziehen, wie man so einen Unfug daherlabern kann. Was genau hat das mit Testosteronschub zu tun?
Wenn es den gibt, dann ja wohl nur bei den Fans von "Sicherheit als Supergrundrecht".

Wenn die ständige massive Einschränkung persönlicher Freiheit tatsächlich Sicherheit brächte, dann könnte man ja darüber diskutieren. Tut sie aber nicht. Der Aktionismus beim Thema Terrorismus ist irrsinnig übertrieben im Vergleich zur Behandlung anderer Lebensrisiken die Dinge wie Straßenverkehr, Alkoholismus, Tabakkonsum, Luftverschmutzung oder Sport mit sich bringen, um nur einige zu nennen.

Fakt ist auch, dass trotz immenser Einschränkung unser aller Rechte weiterhin Anschläge erfolgreich verübt werden, von Leuten, die die Behörden teilweise schon seit Jahren auf dem Radar haben.

Vielleicht sagen wir einfach mal präventiv jede Veranstaltung, jeden Flug, jedes Fest, jedes Fußballspiel, jeden Triathlon ab. Es könnte ja einer einen Anschlag verüben wollen...

Klugschnacker 01.05.2015 12:27

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1128870)
Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...

Kann man das so sagen? (Handlungs-)Freiheit kann sich doch nur in einem einigermaßen sicheren Umfeld entfalten. In München kann sich eine Frau nachts freier bewegen als in Neu Delhi. Oder: Ich kann von meinem frechen Mundwerk in Deutschland freier Gebrauch machen als in Abu Dhabi, weil ich mich hier unter dem Schutz der Meinungsfreiheit befinde, der mir Sicherheit gibt.

Das Bedürfnis nach Sicherheit kann die Freiheit aufheben. Gleichzeitig ist Sicherheit IMO eine Voraussetzung für Freiheit.

Ich finde die Absage nach jetzigem Kenntnisstand richtig. Wir haben in unserer Gesellschaft genügend Möglichkeiten für Sport und Amüsement. Da lohnt es sich nicht, wegen eines Radrennens ein Risiko einzugehen.

Grüße,
Arne

schnodo 01.05.2015 12:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1128926)
Gleichzeitig ist Sicherheit IMO eine Voraussetzung für Freiheit.

Und weil diese in meinen Augen ungültige Prämisse flächendeckend akzeptiert wird, können die Sicherheitsbehörden schalten und walten wie sie wollen. Selbst schwerste Rechtsbrüche werden schulterzuckend akzeptiert, wenn man nur behauptet sie dienten der Sicherheit und somit der Freiheit aller.

Bis alle feststellen, dass die versprochene Sicherheit niemand gewährleisten kann, haben wir dafür schon elementare Grundrechte geopfert. Die kommen dann nicht einfach so wieder zurück.

Lutz 01.05.2015 13:31

Es ist eine ganz einfache Rechnung, die zur Absage führt. Jeder der dort bei der Durchführung verantwortlich ist, kann sich einen Strick nehmen, wenn es trotz Verhaftung der zwei Verdächtigen, zu einem Zwischenfall kommt, da sie einer einhelligen Verurteilung anheim fallen würden.

Niemand riskiert so ein Risiko. Auf einem anderen Blatt steht, was moralisch richtig wäre. Natürlich wäre ein Durchführung trotz Bedrohung ein Zeichen einer freihen stolzen Gesellschaft. Aber es wäre keine Zeichen der Souveränität, die vor Ort Verantwortlichen in eine solches Dilemma zu stürzen. Weshalb die Absage folgerichtig ist.

Symbole sind wichtig, aber man soll den Leuten schon selbst überlassen, wofür sie Karrieren, Ansehen oder Gesundheit riskieren.

keko 01.05.2015 13:33

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1128870)
Die Freiheit ist wichtiger als die Sicherheit...aber das war's jetzt wohl mit der Freiheit.

Gruß
N. :Huhu:

Es wird nur ein Radrennen abgesagt. Das ist ägerlich für viele Teilnehmer und Beteiligte, hat aber meiner Meinung nach nichts mit Reduzierung "echter Freiheit" zu tun.

Flow 01.05.2015 13:37

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 1128830)
2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.

Wenn dem so wäre, könnten wir nicht mehr trainieren ...

Das Gefahr, im Trainingsalltag von einem Auto oder Laster umgemäht zu werden ist wohl um ein mehrstelliges Vielfaches größer als bei einem Rennen weggebombt zu werden ...
Auch (oder gerade), wenn vorher schon Material sichergestellt und Menschen in Gewahrsam genommen wurden.

Wenn du deinen Satz :
Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 1128830)
2) Die Sicherheit ist wichtiger als Radrennen.

... also ernst meinst, solltest du konsequenterweise nur noch auf der Rolle trainieren, und erst im nächsten Schritt der Risikominimierung Rennen meiden/absagen ...

Grüße ... :Huhu:

aequitas 01.05.2015 13:43

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1128941)
Es wird nur ein Radrennen abgesagt. Das ist ägerlich für viele Teilnehmer und Beteiligte, hat aber meiner Meinung nach nichts mit Reduzierung "echter Freiheit" zu tun.

Eben, vor allen Dingen aus Sicher der Organisatoren die einzig mögliche Entscheidung. Dafür wurde eben eine "Protestfahrt" angekündigt, was sicher kein unbedeutendes Zeichen ist.

Schussel 01.05.2015 14:18

Mal ne doofe Frage an alle "Freiheitsverfechter": Nehmen wir mal an, dass Rennen hätte heute doch statt gefunden. Wäret ihr mit einem guten Gefühl mitgefahren? Hättet ihr ein gutes Gefühl, wenn eure Frau und eure Kinder heute irgendwo an einem der Zuschauermagneten wie am Mammolshainer Berg stehen würden um euch und die Profis anzufeuern?
Also ich, hätte definitiv kein gutes Gefühl! Daher finde ich die Absage vollkommen ok. Und kommt jetzt nicht damit, dass man dann ja zu gar keiner Veranstaltung mit seiner Familie mehr gehen kann. Es geht um heute und um das Radrennen!

drullse 01.05.2015 14:32

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1128881)
Ich finde es total bescheuert solch eine Veranstaltung NUR wegen wager Mutmaßungen abzusagen.

FÄnde ich auch - nur wissen wir nicht, ob es nur vage Mutmaßungen sind.

Ich vermute (;) ): sind es nicht.

Cruiser 01.05.2015 15:46

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1128922)
Vielleicht sagen wir einfach mal präventiv jede Veranstaltung, jeden Flug, jedes Fest, jedes Fußballspiel, jeden Triathlon ab. Es könnte ja einer einen Anschlag verüben wollen...

Aber genau das macht doch niemand. Hier gab es ja konkrete Gründe...

Also mal über den eigenen (Interessens-) Tellerrand schauen!

Nobodyknows 01.05.2015 16:05

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1128884)
Ich bin bei dir sbechtel, teile deine Meinung.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei eben Hinweise hatte, dass es noch weitere Täter geben könnte oder es zumindest nicht ausschliessen konnte.
Wäre beim Rennen etwas passiert, hätten die Verantwortlichen aber sowas vom am Pranger gestanden. Und mit was? Mit Recht.

Hier kann ich den Testosteronschub einiger "FreiheitsverfechterInnen" nicht nachvollziehen :Cheese:

Das hat wenig mit Testosteron zu tun. Sondern mit dem individuellen Ver- bzw. Mißtrauen in die Fähigkeiten des Staates, mit der Akzeptanz von einem Nanny-Staat gesagt zu bekommen was man zu tun und zu lassen hat, mit der Bereitschaft Verantwortung für das eigene handeln und auch die daraus resultierenden Folgen zu übernehmen. Und da liegt die Schwelle bei jedem anders. Ist so ähnlich wie beim Fleischverzehr... ;)

Mir hätte es z. B. ausgereicht wenn die Behörden gesagt hätten "Wer starten will kann das tun aber wir können keine hundertprozentige Sicherheit garantieren." (das können Behörden nie! :Lachen2: )

Gruß
N. :Huhu:

opirat 01.05.2015 16:09

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1128971)
Aber genau das macht doch niemand. Hier gab es ja konkrete Gründe...

Also mal über den eigenen (Interessens-) Tellerrand schauen!

Wir wissen nicht, ob es derart konkrete Gründe gibt. Es wird uns allerdings suggeriert. Man kann letztendlich nur hoffen, dass die Sicherheitsbehörden verantwortungsvoll (in alle Richtungen) handeln.

Die Bedrohungslage scheint jedoch nicht so groß zu sein, dass man 1.000 Jedermänner an einer Fahrt auf der Strecke hindern müsste. Ich finde das gut, es wirft aber trotzdem weitere Fragen auf.

Nobodyknows 01.05.2015 16:14

Zitat:

Zitat von Schussel (Beitrag 1128955)
...Und kommt jetzt nicht damit, dass man dann ja zu gar keiner Veranstaltung mit seiner Familie mehr gehen kann. Es geht um heute und um das Radrennen!

Und als nächstes geht um Bundesliga-Fußballspiele, um den JP-Morgan-Dingens-Lauf, um den Frankfurt Ironman um den Frankfurt Marathon...

Gruß
N. :Huhu:

Cruiser 01.05.2015 16:43

Zitat:

Zitat von opirat (Beitrag 1128978)
Die Bedrohungslage scheint jedoch nicht so groß zu sein, dass man 1.000 Jedermänner an einer Fahrt auf der Strecke hindern müsste. Ich finde das gut, es wirft aber trotzdem weitere Fragen auf.

Sie können schlecht eine private Ausfahrt von Radlern verbieten.
Hätten sie das versucht, wären wohl andere Probleme (größere Teilgruppen unterwegs etc) entstanden.
So hat man die Kröte besser geschluckt, glaube ich.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1128980)
Und als nächstes geht um Bundesliga-Fußballspiele, um den JP-Morgan-Dingens-Lauf, um den Frankfurt Ironman um den Frankfurt Marathon...

Gruß
N. :Huhu:

Könnte bei ähnlicher Gefahrenlage zukünftig durchaus passieren.
Bei Bombendrohungen wäre das ähnlich, passiert zum Glück aber nicht in der Art...bei solchen Veranstaltungen.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1128977)

Mir hätte es z. B. ausgereicht wenn die Behörden gesagt hätten "Wer starten will kann das tun aber wir können keine hundertprozentige Sicherheit garantieren." (das können Behörden nie! :Lachen2: )

Gruß
N. :Huhu:

Sicherheitsbehörden stehen wohl auch in der Pflicht Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Sonst bräuchten wir diese doch nicht ;)

noam 01.05.2015 17:07

Ist halt ne klassische Loose- Loose Situation.

Findet das Rennen statt und es passiert was, ists Mist. Sagst de das Rennen ab, ists auch Mist.

Da die Behörde immer die Priorität auf größtmögliche Sicherheit zu legen hat, wird die Veranstaltung halt abgesagt. Ist zwar blöde aber nunja. Es war bzw ist ja nur eine Frage der Zeit, bis es bei uns mal knallen wird und es ist eine Illusion, dass wir mit unseren Möglichkeiten auch nur annähernd Sicherheit gewährleisten können.


Es ist wie bei allem ein Kompromiss. Will ich Datenschutz nehme ich natürlich in Kauf, dass auch potentielle Täter geschützt werden. Jede Medaille hat nunmal zwei Seiten


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