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An die Aerodynamiker - praktischer Feldversuch mit Fäden
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Was gibt es zu beachten? Gibt es für sowas Tipps für die Durchführung? ... Wer hat mit sowas Erfahrung und kann was dazu erzählen? |
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Dass ein Radfahrer einen sch. Aerodynamik hat. ;) |
Du hast den Test doch schon gemacht. Hier das Beweisfoto.
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Arne hat mal irgendwo geschrieben, dass ein Hintermann auch den Windwiderstand des Vordermannes verringert. Wenn das so stimmt, was ich glaube, dann ändert höchstwahrscheinlich ein Moppedfahrer, der Dich im Windschatten verfolgt und filmt, auch den Windwiderstand von Deinem Rad bzw. Dir bzw. die Strömungsverhältnisse.
Gruß Thomas |
Ich komm zwar eher aus der Hydrodynamik, aber die Physik ist trotz anderer Dichte und Viskosität die Gleiche. Nimm viele eher kurze Fäden. Ich schätze maximal 50mm sind ein guter Startpunkt. Je nach Material des Untergrunds funktioniert das Band aus alten Audio-Kassetten besser als Wollfäden, da es sich weniger verhakt. Manchmal klebe ich Fäden so, dass sie an der "Wurzel" normal zum Untergrund stehen. Ist allerdings mehr Arbeit und funktioniert erst bei ausreichender Geschwindigkeit. Damit legt man keine "Startrichtung" des Fadens fest...
Um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, ist sowohl bei den Fäden als auch bei der Aufnahmetechnik ein gewisser Aufwand erforderlich. Häufig werden für sowas High-Speed Kameras verwendet, die die Daten als unkomprimierte Einzelbilder speichern. |
Wim Schermer macht so was gelegentlich an seinen Velomobilen:
http://wimschermer.blogspot.fr/2012/...t-45-watt.html Evtl. kannst Du ihn mal fragen bzw. im Velomobilforum, da gibt es einige, die sich mit solchen Messungen auskennen. |
Nur mal so als Gedankenmodell:
Evtl. könntest du dich ja mal an die TU Berlin wenden, ob dort nicht jemand eine Arbeit über Aerodynamik bei Radfahrern machen möchte? Die TU verfügt ja über entsprechendes Equipment (sprich Windkanäle), diese zu mieten, dürfte aber vermutlich etwas kostspielig werden. Aber wenn jemand seine Doktor-, Master, Bachelor- oder "was es sonst noch gibt"-Arbeit zu diesem Thema machen würde? Da würdest du dich doch als freiwilliges Studienobjekt anbieten! Windkanal TU Berlin |
Interessantes Thema, interessanter Gedanke.
Bin gespannt wie es weiter geht... :) |
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Ich lad das dann mal hier hoch und dann können wir diskutieren was wir da sehen und was man aus dem Gesehenen machen kann. Der Aufwand hält sich ja in Grenzen. maximal 100 Wollfäden auf nen Anzug kleben und das beim Fahren filmen ist ja erstmal kein Hexenwerk. Ich werde also lieber mehr als weniger und nicht zu lange Fäden nehmen. Mir ist noch nicht so ganz klar, was ich dann mit dem Gesehenen anfangen kann. Angenommen die Fäden schlackern am unteren Rücken wie irre im Wind, was macht man dann, damit es das nicht mehr tut?! Und fangen dann nicht ggf an einer anderen Stelle ähnliche Probleme an? Aber das können die Experten dann ja erklären wenn wir Bilder dazu haben. ;-) |
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Wir dürfen dann nach jedem Video unseren Senf dazugeben!:dresche Ich glaub ich meld mich in Embrun wieder ab, denn bei allem Fachsimpeln komm ich wohl dieses Jahr nicht mehr zum Training. :cool: |
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Nja also man sieht dann halt wo die Strömung turbulent ist. Das fängt der Spaß aber erst ... turbulent ist nicht unbedingt schlecht, wenn die Strömung sonst ganz abreißen würde ist turbulent sogar ganz ok ;) vllt ist die Strömung aber auch schon turbulent und am Faden siehtst du nur die laminare Unterschicht ... Fragen über Fragen... ;) lustig isses sicher sowas mal zu machen und vermutlich wird man zumindest nicht viel langsamer ;)
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Beim Segeln werden solche Fäden erfolgreich eingesetzt (oder wurden, segele seit 15 Jahren keine Regatten mehr). Die wurden ca. 20 - 30 cm hinter dem Vorliek (Vorderkante) aufgeklebt, wie Du das auch vor hast. Wenn man hoch am Wind (kreuzen, fast gegen den Wind) segelt, kann man so "sehen", wie die Luftströmung verläuft. Denn wenn man ohne Fäden segelt und höher an den Wind geht, fängt das Segel vorn an zu zittern und dann zu flattern. Luvt man weiter, flattert das ganze Segel. Dementsprechend verringert sich natürlich auch die auf's Segel wirkende Kraft, d.h. man wird langsamer. Mit den Fäden kann man aber schon vorher sehen, wenn die laminare Luftströmung abreißt und gegensteuern, um Wind und Kraft im Segel zu behalten. Der Faden in Luv liegt nicht mehr an, sondern flattert erst nach oben und dann sogar nach vorn. Man sieht so, wann man reagieren muss, bevor das am Segel selbst zu sehen ist. Ist beim Segel sinnvoll, weil man ja die höchstmögliche Kraft aus dem Segel holen will. Beim Rad ist es aber genau umgekehrt, die Kraft des Windes soll ja möglichst gering sein. Ergebnis kann aber m.E. nicht sein, dass es am besten ist, wenn die Fäden nicht anliegen. Denn die Fäden am Rücken ("in Lee")werden vermutlich alle flattern, weil die Strömung nicht anliegt. Trotzdem dürfte das nicht gut sein, weil dort - laienhaft - ja ein Sog entsteht bzw. die Strömung abreißt und nicht sauber laminar weiterverläuft. |
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Ganz ehrlich: man sieht doch, was man schon sonst weiss - über den Rücken fliesst die Luft doch wohl glatt ab, der Rest ist Chaos. ich bin mir auch wirklich nicht mehr so sicher, warum es noch (wirklich ernst gemeinte?) Windkanaltests für den radsport gibt, nachdem schon seit langer Zeit präzise Wattmesser auf dem Markt sind - die einem exakt Input-Output unter realitätsnahen Bedingungen angeben; resp. ich weiss es schon - dat is Marketing ;) m. |
Im windkanal kann immer unter den gleichen Bedingungen gemessen werden. In freier Wildbahn mitm Wattmesser weißt du nie, ob vllt gerade einfach ein leichter Windhauch unterwegs war und entsprechend Material a wirklich schneller ist als b.
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