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-   -   Hypoxietraining - legales Doping? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=35504)

aims 11.03.2015 18:26

Hypoxietraining - legales Doping?
 
Hallo zusammen,

da ich mich ganz entschieden von jeglicher Art von Doping distanziere möchte ich hier eine konstruktive Diskussion zulassen ob Höhentraining eine Form von legalem Doping für euch darstellt oder gar verboten werden sollte?

Auch wenn ich kein Freund von diesen Diskussionen bin würde mich die Meinung des "Forum" zu diesem Thema interessieren.

http://www.hypoxie.com/tl_files/cont...s%20Doping.pdf

Eigentlich wollte ich ursprünglich ein paar Tage in die Berge wandern gehen um Höheneffekte zu nutzen. Wegen Zeit, Budget und Effektivität habe ich mich für ein Höhenzelt entschieden. Völlig überrascht war ich nun das manche dies in Verbindung mit Doping bringen...

Rälph 11.03.2015 18:45

Du hast dir ein Höhenzelt gekauft?

Rälph 11.03.2015 18:54

Ich stelle mir gerade vor, ich würde sowas in unserem Schlafzimmer aufbauen...:Lachanfall:

Meine Frau würde mich einen Kopf kürzer machen!x-(

Eine genaue Meinung, ob ich es* unmoralisch finde, habe ich noch nicht. Muss erst drüber nachdenken. Ich finde es aber spontan nicht "ganz normal". Das finde ich aber vieles triathlontypisches nicht.

*ein Höhenzelt

lyra82 11.03.2015 18:54

Ich finds Selbstbetrug, weil nicht durch Schweiß und Tränen erkauft.

Für Profis wohl unumgänglich, weil es denen ums Geld geht, aber für Hobbysportler?
Warum machst du das? Nur um einen Tick schneller zu sein?

wildcoyote 11.03.2015 18:55

Dann wäre ein Höhentraininsglager ja auch Doping :Cheese:
Oder auch radeln am Berg gegenüber den Leuten nördlich des Weißwurschtäquators...:Lachanfall:

Spaß beiseite - alles legit, auch wenns ungewöhnlich bzw. sicherlich nicht für jeden geeignet ist

captain hook 11.03.2015 19:01

Und jeder der auf ueber 500m wohnt wird dann für Wettkämpfe im Flachland gesperrt? ;-)

matwot 11.03.2015 20:43

Hallo,

Ich habe einen sehr schlichten Zugang zu der Thematik:

Doping ist, was verboten ist. Es gibt kein legales Doping. Solange Höhentraining, Höhenzelte erlaubt sind, ist es absolut legitim, diese Möglichkeiten zu nutzen.

Also hau rein.

Lui 11.03.2015 20:52

Hab jahrelang Höhentraining gemacht, aber nicht wirklich einen Effekt bemerkt. Ich tippe man merkt den Unterschied nur als Elitesportler.

~anna~ 11.03.2015 20:55

Doping = Einnahme leistungssteigernder Mittel.

Hast du dein Zelt gegessen? :Cheese:

Hab Punkt 1 angeklickt.

@matwot: +1 .

LidlRacer 11.03.2015 20:58

Zitat:

Zitat von matwot (Beitrag 1118746)
Ich habe einen sehr schlichten Zugang zu der Thematik:

Doping ist, was verboten ist. Es gibt kein legales Doping. Solange Höhentraining, Höhenzelte erlaubt sind, ist es absolut legitim, diese Möglichkeiten zu nutzen.

Also hau rein.

Normalerweise ist das so.

Höhenzelt ist aber ein Sonderfall:
In Italien (vielleicht auch in anderen Ländern?) ist es verboten, siehe z.B. hier:
http://www.suedtirolnews.it/d/artike...en-thuile.html

Weiß nicht, wie und wo das genau geregelt ist. Normalerweise sollten Dopingregeln ja länderübergreifend einheitlich sein.
Keine Ahnung, wie das ist, wenn man es z.B. in Deutschland benutzt und in Italien Rennen fährt ...

Abgesehen davon finde ich das irgendwie "too much", ich jedenfalls würde mich damit unwohl fühlen, von Freundin etc. ganz zu schweigen.

Wie willst Du es eigentlich nutzen?
Darin schlafen oder darin trainieren?
Oder beides?

PS:
In der Umfrage ist nur von "Höhentraining" die Rede. Darunter würde ich normalerweise nur das verstehen, was das Wort sagt, also kein Zelt o.ä..

Rälph 11.03.2015 20:59

Zitat:

Zitat von ~anna~ (Beitrag 1118750)
Doping = Einnahme leistungssteigernder Mittel.

Hast du dein Zelt gegessen? :Cheese:

.

Ganz so einfach ist es nicht. Unerlaubte Mittel und Methoden!

~anna~ 11.03.2015 21:03

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1118752)
Ganz so einfach ist es nicht. Unerlaubte Mittel und Methoden!

Ah ok, na wenn die Definition "unerlaubte Mittel und Methoden" ist, dann ist "legales Doping" ja wirklich ein Oxymoron. Was ist damit eigentlich gemeint?

Lui 11.03.2015 21:06

Ich habe mal gehört, dass Hypoxie-Training nicht den gleichen Effekt hat als in der Höhe trainieren. Keine Ahnung wie das mit diesen Zelten ist, aber ich habe bevor ich das erste mal auf 4000m Höhe zog, Monate im Schwimmbad Hypoxietraining gemacht. Kaum in La Paz angekommen, hatte ich Höhenkrankheit.

uruman 11.03.2015 21:24

Nein natürlich ist es kein Doping , Doping ist alles was auf den Dopingliste steht
Ob die gewonnenen Vorteile ( wenn sich überhaupt welche herauskristallisieren ) dich zum besseren Athleten machen, musst du selber entscheiden.

LidlRacer 11.03.2015 21:32

Die WADA hat 2006 erwogen, es zu verbieten. Nach langen Beratungen hat sie das nicht getan, aber festgestellt, dass es dem Geist des Sports widerspricht.

Wollen wir sowas? Ich nicht.

Zitat:

Zitat von WADA
Artificially-induced hypoxic conditions
The Executive Committee approved the recommendation of WADA's scientific committees not to add artificially-induced hypoxic conditions to the 2007 List, of which the consultation was held under a separate but parallel process to the draft 2007 List.

WADA had been asked by its stakeholders to lead the process for consideration of hypoxic conditions, and consequently, WADA's scientific committees (Health, Medical and Research, and List Committees) and Ethical Issues Review Panel engaged in an extensive examination of the scientifically published literature and opinions from internal and external experts. The Committees found that the method was performance enhancing, raised some concerns but was inconclusive about the method's threat to athlete health, and determined that the method was contrary to the spirit of sport. A substance or method may, but is not required to, be added to the Prohibited List if it meets two of these three criteria.

"We are pleased with the progress of the discussion surrounding artificially induced hypoxic conditions," Pound said. "In response to our stakeholders who requested that there be full consideration of hypoxic conditions in the context of the Prohibited List, WADA performed a scientific and ethical review of the matter, and engaged in a thorough consultation with experts and stakeholders. While we do not deem this method appropriate for inclusion on the List at this time, we still wish to express the concern that, in addition to the results varying individually from case to case, use of this method may pose health risks if not properly implemented and under medical supervision."

Committee members also suggested that the International Olympic Committee (IOC) Medical Commission look into the matter for a medical consideration of the method's impact on athlete health.

https://www.wada-ama.org/en/media/ne...hibited-list-0

highlander 11.03.2015 21:49

Kauf dir was fürs Höhlentraining im Bett!! :Liebe:

Matthias75 11.03.2015 22:02

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1118760)
Die WADA hat 2006 erwogen, es zu verbieten. Nach langen Beratungen hat sie das nicht getan, aber festgestellt, dass es dem Geist des Sports widerspricht.

Wollen wir sowas? Ich nicht.

Was ist denn "der Geist des Sportler"?

ist es der Geist des Sportes, wenn ein Athlet mit einem 10.000€-Aerobike mit Scheibe und Hochprofilfelge gegen einen Sportler mit 1.000€-Rennrad antritt?

Ist es der Geist des Sportes, wenn sich der eine drei Trainingslager inkl. Höhentrainingslger pro Jahr leisten kann während der Kollege bis März warten muss bis er mit geregeltem Radtraining anfangen kann?

Den 100% fairen Sport wird es sicher nie geben. Igendeiner wird immer Vorteile haben.

Für mich stellt sich die Frage, wie weit sich Hobbysport dem Hochleistungssport und seinen Methoden annähern sollte. Und da finde ich persönliches es etwas übertrieben. Gut, ich bin, wie schon öfter erwähnt, in einer Leistungsklasse unterwegs, in der der potentielle Zeitvorteil irrelevant ist. Insofern stehen solche Methoden für mich gar nicht zur Debatte. Zudem wäre es mir nicht so wichtig, dass ich dafür so viel Kohle ausgeben würde. Vielleicht würde ich das in einer anderen Leistungsklasse anders sehen.

So würde ich sagen:

Doping? nein! - Für Hobbysportler übertrieben? Ja!

Matthias

sbechtel 12.03.2015 00:29

Ich finde es weder unmoralisch noch übertrieben. Es passt zu deiner Art, den Sport zu betreiben und wenn du damit positive Effekte erhälst, wieso nicht. Wenn jemand nach Mexico oder Afrika oder so ins TL fährt, macht er mit dem Körper auch nichts anderes. Nur hat halt nicht jeder diese Möglichkeit und so ein Zelt für eine gewisse Zeit zu mieten ist mit Sicherheit preiswerter.

poldi 12.03.2015 04:50

:Cheese:

off-season oder 1. April?

Menschen bemühten sich schon immer ihre Grenzen auszuloten und ihren Körper zu optimieren.

Wieviele von uns können schon keinen Topfen (oä) mehr sehen und quetschen ihn doch am Abend für die Aminolangzeitversorgung in den Körper und hoffen auf die Effekte.

Möglicherweise sehe ich das recht blauäugig aber ich finde es sehr angenehm wenn mein Körper gut funktioniert und ein gerüttelt Maß von roten Blutkörperchen gehört als Ausdauersportler*in nun mal dazu.

Sei es wie hafu es vorschlägt (bei Indikation) eine Langzeittherapie mit Eisentabletten, sei es das mensch seinen Urlaub in der Höhe wählt, sei es ein Höhenzelt im Schlafzimmer ....

Da es entgegen vieler medizinischer Therapien beim Hypoxietraining responder und nonresponder gibt viel Spaß beim Ausprobieren.

Ohne medizinische Begleitung/Kontrolle wirst du sicher schneller/ausdauernder (primar vom Kopf aus):Blumen:

Noiram 12.03.2015 06:25

Hier kannst du Höhentraining im Hotel machen, dann brauchste kein Zelt kaufen:

http://www.bornmuehle.de/sport/hoehentraining/

Rälph 12.03.2015 07:23

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1118760)
Die WADA hat 2006 erwogen, es zu verbieten. Nach langen Beratungen hat sie das nicht getan, aber festgestellt, dass es dem Geist des Sports widerspricht.

Wollen wir sowas? Ich nicht.


https://www.wada-ama.org/en/media/ne...hibited-list-0

Danke fürs Nachforschen! Bestätigt auch mein spontanes Gefühl, dass diese Methode zumindest nicht ganz unproblematisch ist.
Dass viele hier das so deutlich anders sehen, erschreckt mich dann doch auch etwas. Hätte ich nicht erwartet.

captain hook 12.03.2015 07:33

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1118782)
Danke fürs Nachforschen! Bestätigt auch mein spontanes Gefühl, dass diese Methode zumindest nicht ganz unproblematisch ist.
Dass viele hier das so deutlich anders sehen, erschreckt mich dann doch auch etwas. Hätte ich nicht erwartet.

Ich wuerde mich freuen, wenn mir jemand erklären wuerde, was der Unterschied ist, ob sich einer ins Zelt legt oder es sich finanziell oder/und zeitlich leisten kann für exakt diesen Effekt (und nur deshalb) in die Hoehe zu fahren. Oder geht es nur darum, dass man den Hoeheneffekt den Leuten vorbehalten möchte, die sich das leisten können? Ich kann keinen Unterschied erkennen. Außer, dass es ggf etwas spleenig anmutet. Aber seien wir mal ehrlich... Da fallen mir noch andere spleenige Sachen ein, die ganz schön viele Leute betreiben. Die Angemessenheit muss halt jeder für sich entscheiden. Ist es für einen 5h Biker angemessen ein 10.000€ Rad zu fahren?! Alles ist relativ.

Rhing 12.03.2015 07:35

Zitat:

Zitat von poldi (Beitrag 1118775)
Topfen

österreichisch: Quark, Klatschkäs (Bergisch) ;)

Ich wohne zwar am Rande des Bergischen Landes, aber Höhentraining ist hier nicht möglich (< 500 m). Darf ich dann nicht mehr bei meinen österreichischen Schwiegereltern trainieren?
Ansonsten: Ist in D nicht verboten, also in D kein Doping. Aber ich mach Sport, weil's mir Spaß macht und Spaß im Zelt stell ich mir anders vor.;)

Weißer Hirsch 12.03.2015 07:42

Also gut, dann gebe auch ich mal meinen Senf dazu: Interessant wird sein zu sehen, wie aims darauf einen Vorteil zieht (oder eben auch nicht). Dafür, dass er uns in seine Entwicklung Einblick gewährt und sich der Diskussion hier stellt danke ich aims sehr.

Grundsätzlich hätte er aber einen viel größeren Zeitvorteil wenn er das Ziel treffen würde... (Kleiner Gag am Rande)

Ich für mich kann zu dem Thema nur sagen, dass ich diesen Sport aus Leidenschaft betreibe und ihn weiterhin so betreiben will. Das heißt der Spaß am Sport soll nicht verloren gehen. Mir geht es auch um ein gutes Körpergefühl dabei. Wenn dabei gute Ergebnisse rausspringen, umso besser! Wenn ich aber mehrere Wochen im Jahr in einem Zelt schlafen müsste/würde (mit den Einschränkungen was Schwitzen, Toilettengang, Partnerschaft, Geräusche usw angeht), um mich auf ein gutes Leistunglevel zu bringen, dann wäre mir das persönlich im Hobbybereich zu viel des Guten. Für unseren Sport opfern die meisten von uns schon Einiges, was für andere ganz normal ist. Das mit dem Höhenzelt wäre mir einfach too much und würde mit einem "normalen" Leben für mich nicht in Einklang zu bringen sein.

rr. 12.03.2015 07:54

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1118786)
Ich wuerde mich freuen, wenn mir jemand erklären wuerde, was der Unterschied ist, ob sich einer ins Zelt legt oder es sich finanziell oder/und zeitlich leisten kann für exakt diesen Effekt (und nur deshalb) in die Hoehe zu fahren.

Jetzt mal unabhängig vom Geld (so ein Höhenzelt ist doch bestimmt auch verdammt teuer oder? Auch wenn es nur gemietet ist).
Ich finde so ein Höhenzelt ist "geschummelt", da wird dem Körper etwas vorgegaukelt. Vielleicht nicht ganz passend, aber ein versuchter Vergleich: Das ist so, als ob ich nicht 3h Rad fahren gehe und dadurch einen Trainingsreiz setze, sondern stattdessen die entsprechenden Reize durch Elektrostimmulationen anrege.

captain hook 12.03.2015 08:01

Zitat:

Zitat von rr. (Beitrag 1118792)
Jetzt mal unabhängig vom Geld (so ein Höhenzelt ist doch bestimmt auch verdammt teuer oder? Auch wenn es nur gemietet ist).
Ich finde so ein Höhenzelt ist "geschummelt", da wird dem Körper etwas vorgegaukelt. Vielleicht nicht ganz passend, aber ein versuchter Vergleich: Das ist so, als ob ich nicht 3h Rad fahren gehe und dadurch einen Trainingsreiz setze, sondern stattdessen die entsprechenden Reize durch Elektrostimmulationen anrege.

Und wo ist der Unterschied, ob ich dafür 6 Wochen nach St Moritz fahr oder mich ins Zelt leg?

3 Monate 999€. Viel billiger als Trainingslager oder nen neues Bike.

tritobi 12.03.2015 08:12

Du wolltest Meinungen, hier ist meine: Es sollte als eine verbotene Mehode eingestuft werden, ich halte es für Doping.

Im Falle des beim GFNY erwischten Epodopers war, nach dessen Aussage, Hypoxietraining die Einstiegsdroge.

Artikel

Zitat (Hervorhebung von mir):

Zitat:

Anthony looked into altitude training and other ways to boost his red blood cell count naturally, via a hypoxic machine.

“There was a pro from Jelly Belly who was selling his, and I ended up buying it. And I started using it. I was a [Cat.] 4. It was kind of ridiculous,” Anthony said. “That was sort of the begging to justify going in a bad direction.”
Cat 4 entspricht ungefähr der C-Lizenz

muntila 12.03.2015 08:14

Man kauft sich dadurch mit Geld einen Zeitvorteil, ohne wirklich viel dafür zu tun. Aber das macht man auch wenn man sich einen teuren LRS kauft, nach St.Moritz zieht, statt mit Bananen mit Powerbar Gel fährt und Überschuhe anzieht. So lange es Spass macht und man dabei die Regeln einhält... :)

dasgehtschneller 12.03.2015 08:28

Ich seh auch nicht direkt das Problem, solange man sich den gleichen Vorteil auch durch einen höheren Wohnort oder ein Höhentraining erarbeiten kann.

Wenn es die Möglichkeiten nicht gäbe dann fände ich es unfair, so gleicht es eher den Nachteil derer aus die grad keine Berge in der Nähe haben.

Ich persönlich würde aber lieber ein paar Wochen in die Berge als unter einem Plastikzelt zu schlafen. Auf dem Niveau wo mir das viel bringt bin ich aber noch lange nicht. :Lachen2:

~anna~ 12.03.2015 08:38

Mich würd statt der "Doping"-Diskussion ja eigentlich vielmehr interessieren, was es bringt ;) . Hab mich zu dem Thema noch überhaupt nicht eingelesen... Eventuell könnte ich mich ja für ein paar Wochen in einem 1600m Dörfchen in Andorra einquartieren hehe :) .

Tzwaen 12.03.2015 08:41

Mal eine ganz andere Frage. Bringt dieses "Höhentraining" für unsere Leistungsklassen überhaupt etwas? Hier schreiben alle, dass man sich dadurch irgendwelche Zeitvorteile verschaffen würde etc. Aber stimmt das wirklich?
Ich bin mir da nicht so sicher.

Matthias75 12.03.2015 08:46

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1118782)
Danke fürs Nachforschen! Bestätigt auch mein spontanes Gefühl, dass diese Methode zumindest nicht ganz unproblematisch ist.
Dass viele hier das so deutlich anders sehen, erschreckt mich dann doch auch etwas. Hätte ich nicht erwartet.


Beziehst du dich auf Höhentraining allgemein oder die Geschichte, die aims gerade ausprobiert? Die Eingangsfrage ist dahingehend vielleicht etwas unklar, weil viele parallel aims' Blog verfolgen.

Ist für dich Höhentraining allgemein moralisch fragwürdig oder nur die Heimvariante. Mich würde interessieren, was genau du daran moralisch fragwürdig oder um mit den Worten der WADA als gegen den Geist des Sportes verstoßend ansiehst. Ich finde Begriffe wie Moral prinzipiell schwer zu fassen (hatten wir hier ja schon in vielen andere Diskussionen).

Training besteht für mich vereinfacht gesagt darin, einen Reiz zu setzen, an den sich der Körper anpasst. Der ein setzt massiv reize durch ein Trainingslager, der andere setzt sich abends in die Sauna oder in ein Eisbad, um die Regeneration zu fördern, es gibt tolle Schnorchel, um die Atemmuskulatur zu stärken etc.

Mit dem Höhentraining setze ich nur eine andere Art Reiz. Die Anpassung erfolgt durch den Körper auf natürliche Weise. Soweit ich das verstehe, wird der Anpassungsprozess auf keine Weise künstlich beschleunigt. Es wird weder ein unnatürlicher Prozess angestoßen, noch werden irgendwelche Substanzen zur Leistungssteigung in den Körper gebracht.

Wenn man's genau nimmt, ist es also nur eine andere Art Reiz, auf die der Körper reagieren soll/muss.

Prinzipiell sehe ich auch keinen Unterschied, zwischen der "Heimvariante" und dem "richtigen" Höhentraining, da ja die gleichen Prozesse ablaufen.

Dass ich den Aufwand für einen Hobbysportler nicht nachvollziehen kann, hab' ich ja schon geschrieben. Muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Wenn er es ausprobieren will, soll er es gerne tun.

Matthias

keko 12.03.2015 08:52

Zitat:

Zitat von muntila (Beitrag 1118800)
Man kauft sich dadurch mit Geld einen Zeitvorteil, ohne wirklich viel dafür zu tun. Aber das macht man auch wenn man sich einen teuren LRS kauft, nach St.Moritz zieht, statt mit Bananen mit Powerbar Gel fährt und Überschuhe anzieht. So lange es Spass macht und man dabei die Regeln einhält... :)

Höhenzelt ist kein Doping, aber in meinen Augen eine andere Stufe als ein Laufrad. Ich befürchte, der Weg zu anderen Methoden der Leistungssteigerung ist dann nicht mehr weit. Also Profisportler, wenn ich mit dem Sport Geld verdienen muss, würde ich das vielleicht in Erwägung ziehen, als Amateuer auf keinen Fall. Wer als Amateuer im Höhenzelt schläft, dem traue ich irgendwann auch Doping zu.

LidlRacer 12.03.2015 08:57

Machen wir diesen Sport nicht alle primär zum Spaß?
Wenn nicht, stimmt da schon irgendwas nicht.

Training in den Bergen = Spaß
Höhenzelt = Gegenteil von Spaß

Außerdem ist es NICHT wirklich eine Simulation natürlicher Verhältnisse!

In der Höhe ist einfach der Luftdruck niedriger.

Im Höhenzelt ist die Zusammensetzung der Luft unnatürlich verändert.

Klugschnacker 12.03.2015 09:04

aims macht das aus Spaß, das steht doch außer Frage. Bewusstes Doping traue ich ihm in keinster Weise zu, da möchte ich keko entschieden widersprechen.

aims 12.03.2015 09:13

Vielleicht schreibe ich noch ein paar Worte zur Motivation dazu.

Für mich ist das ganze "Drumherum" Teil des Hobby's. Für mich ist es keine Strafe in dem Zelt zu schlafen sondern ich finde es hochspanned zu sehen wie der Körper reagiert. Mir macht es Spaß mich in neue Materie einzuarbeiten und schlau zu machen. Messreihen fahren, Körpergefühl zu entwickeln und Prozesse im Körper zu verstehen.

Genauso macht es mir Spaß selbst heraus zu finden ob ein Aerohelm nun schneller macht oder nicht, ob mir lange Läufe gut tun oder eher Intervalle. Ich experimentiere gerne an mir herum. Das macht mir genau so viel Spaß wie das Training selbst oder die Wettkämpfe.

Ob es mich nun schneller macht oder nicht ist zweitrangig. Auch ob ich ein Responder bin oder nicht weiß ich nicht. Aber ganz sicher ist das nicht der erste Schritt in Richtung Doping. Wie gesagt distanziere ich mich ganz entschieden von sämtlichen verbotenen Methoden. Daher Teile ich auch ganz offen alle Messwerte und Dinge die ich tue. Blutwerte, Qualigel, Laktatergebnisse, etc. Da ich aber auch nichts "unmoralisches" tun möchte, wollte ich wissen wie eure Meinung dazu ist.

Verlauf, Ergebnisse, Entwicklung, etc. werde ich im Blog schreiben.

Didge 12.03.2015 09:14

Langlauf auf Gletscher
 
ist wohl leistungssteigernd ,besonders vor der Wettkampfsaison ins Höhentrainingslager zu gehen, um den Sauerstofftransport zu beschleunigen und das Aufnahmevolumen zu verbessern.
Ist normal, dass Wintersportler auf´m Gletscher trainieren :Huhu:

Cruiser 12.03.2015 09:15

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1118813)
Höhenzelt ist kein Doping, aber in meinen Augen eine andere Stufe als ein Laufrad. Ich befürchte, der Weg zu anderen Methoden der Leistungssteigerung ist dann nicht mehr weit. Also Profisportler, wenn ich mit dem Sport Geld verdienen muss, würde ich das vielleicht in Erwägung ziehen, als Amateuer auf keinen Fall. Wer als Amateuer im Höhenzelt schläft, dem traue ich irgendwann auch Doping zu.

Ich finde die Schlussfolgerung in deinem letzten Satz auch zu weit gegriffen. Bei Aims sehe ich ebenso wie Arne eher den Spaß im Vordergrund.

Für mich käme so ein Höhenzelt als Schlafplatz - schon aus Bequemlichkeitsgründen :cool: - gar nicht in Frage, aber jeder tickt halt anders.
Viele Trias trainieren schon sehr in Extremen und möchten dann halt auch nichts -legales- unausgeschöpft lassen.

Sie sind jung und wollen schnell sein :liebe053:

Edith: Aims hat schneller geantwortet :Lachen2:

longtrousers 12.03.2015 09:17

Ich kann mir vorstellen, dass sich der Hematokritwert erhöht. Wenn die (nur durch den Einsatz eines Höhenzeltes) auf über 50% ansteigt, gilt man dann als gedopt:confused:

keko 12.03.2015 09:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1118816)
aims macht das aus Spaß, das steht doch außer Frage. Bewusstes Doping traue ich ihm in keinster Weise zu, da möchte ich keko entschieden widersprechen.

Ich glaube auch nicht, dass er das im Moment macht. Ich sehe aber die Gefahr, dass das der nächste Schritt ist, wenn das Höhenzelt ausgereizt ist. Da ich persönlich diese Gefahr sehe, würde ich davon abraten.


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