![]() |
Dr. Strunz: Ein Faktencheck
Hallo !
in seiner "News" vom 10.01.2015 zitiert er aus seinem neuen Buch. Darin behauptet er, dass durch den Verzicht auf Kohlenhydrate nach dem Training und dem bloßen Verzehr von Eiweiss, die Mitochondrien "besonders schnell" wachsen würden. Er bezieht sich damit auf Kämmerer aus 2012. Das habe ich so noch nie irgendwo gelesen. Aber gut, man kann ja dazulernen. Gibt es hier jemand, der sich damit auskennt und diese Aussage einem Faktencheck unterwerfen kann ? Ich meine, das widerspricht doch völlig der gängigen Lehrmeinung, nach der man nach dem Training innerhalb von 30min kurzkettige Kohlenhydrate zu ich sich zu nehmen habe, um den Trainingsreiz umzusetzten und die Regeneration zu fördern. (??) Außerdem, ist es nicht entscheidender, dass die Mitochondrien sprossen ? Wie schauts damit aus hinsichtlich der post-exercise Ernährung ? Grüße aus München, M Quelle: www.strunz.com |
Hab das auch schon gemacht, aber wieder sein gelassen und auf "wenig KH" + Eiweiß geändert. Ohne etwas KH war ich am nächsten Tag einfach nicht erholt, besonders bei intensiveren Intervallen. Mit wenig KH kann ich am nächsten Tag auf jeden Fall lockeres GA machen. und mit ordentlich KH am nächsten Tag auch zügiges GA.
|
Die Quelle, auf die sich Strunz bezieht, ist mir leider nicht schnell zugänglich. Ich halte es allerdings für falsch. So weit ich den Stoffwechsel verstehe, ist kurz nach der Belastung ziemlich egal, ob Kh oder Protein, da eh alles "verzuckert" wird. Eine hierzu Studie fand zumindest keinen Unterschied:
Beverages containing similar caloric content but different proportions of carbohydrate/protein provided similar effects on muscle recovery and subsequent exercise performance in well-trained cyclists. |
Hi,
nur als eigene Erfahrung: ich esse schon seit einem Jahr fast keine KH mehr (außer die in Studentenfutter und die, die man kaum vermeiden kann, weil sie in Saucen (Mensa) sind). Ich bin nach wie vor begeistert und habe keinerlei gesundheitliche Einschränkungen. Und die Leistung stimmt auch (sowohl kurze/intensive Sachen wie HIT, freeletics bis hin zu stundenlangen Ausfahrten). Höhepunkte waren in meinem ersten LD-Training diesjahr 6h Radeln mit Druck + 1h Koppellauf mit nix als Wasser. Anschließend zu hause hatte ich erst nach 2h Hunger. Das mit dem Eiweiß ist heikel - das sollte man nicht so stark erhöhen, weils sonst durch Gluconeogenese doch wieder der KH-Stoffwechsel angekurbelt wird. Das die Mitochondrien dadurch schneller wachsen, hab ich noch nie gehört.... Google einfach mal nach Timothy Noakes (der schon so manchen Mythos bekämpft hat) und "low carb high fat". Andere Forscher, die das seit Jahren untersuchen sind Stephen Phinney und Jeff Volek (http://www.amazon.de/Art-Science-Car...=phinney+volek) Grüße Holger :Blumen: |
Dr. Feil beschreibt das gleiche Prinzip in einem älteren Video (auch wenn das Video nicht gerade gut gemacht ist).
Ich habe es mal gemacht (aber auch nicht nach richtig harten Einheiten) und hatte keine Probleme mit der Regeneration. Ob es mir mehr Leistung gebracht hat, kann ich aber nicht sagen. |
Zitat:
|
Redet Ihr womöglich aneinander vorbei? Die aktuelle Mitochondrienmode sieht so aus, dass man nach dem Training nicht sofort Kohlenhydrate zuführt, sondern erst nach einer Weile. Man verzichtet also nicht komplett für den Rest des Tages auf Kohlenhydrate, sondern verzehrt sie etwas zeitverzögert.
Die Zunahme der Mitochondrienmasse soll dadurch geringfügig erhöht werden, allerdings um den Preis einer verlangsamten Regeneration. Da heißt es abwägen. Im Grundlagentraining die Kohlenhydrate zeitverzögert zuführen, in der BUILD-Phase sofort. Ob das was taugt, kann ich nicht beurteilen. |
Zitat:
|
Was erlauben Strunz????:Cheese:
|
Die Aufnahme von KH direkt nach einem anstrengenden Training soll die Gefahr durch das "open window" des Immunsystems verringern, steht in Pfitzingers neuem Buch.
|
Danke für die Kommentare, aber vielleicht wird hier wirklich aneinander vorbei geredet.
Die Kommentare beziehen sich auf die Regeneration, wohingegen Strunz von de Steilheit der Formkurve spricht. Natürlich hängen beide zusammen, da eine schnellere und bessere Regeneration eine höhere Trainingsdichte und/oder Trainingsintensität erlaubt, was letztendlich Einfluss auf die Steilheit hat. Darum gehts ihm aber nicht. Ich versteh das so, dass bei identischer Ausgangslage, zB Ausdauer für 1h Laufen am Stück, und identischer Trainingsdichte, derjenige ein Ziel von 3h Laufen schneller erreicht, der nach dem Training keine Kohlenhydrate zu sich nimmt sondern nur Eiweiß. Wobei ich mich frage, was eigentlich "nach dem Training" heißt ? 30min, 1h oder 2h ? Aber ich stelle fest, dass bis jetzt niemand diese Aussage bestätigen kann. Ja nicht mal ein Hinweis wurde gegeben. Die hier geposteten Erfahrungen mit der Regeneration kann ich bestätigen. Insbesondere die von Läuftnix genannte Studie deckt sich mit meiner Erfahrung, nach der es egal ist, ob man nach dem Training einen Kaba, Traubensaft, einen Eiweissshake oder ein spezielles Regenerationsgetränk zu sich nimmt. Ich versuche jetzt mal die von Dr. Strunz genannte Studie ausfindig zu machen. |
Zitat:
|
Wie gesagt, Dr. Feil empfiehlt nach intensiven Einheiten ein ähnliches System. Seiner Meinung nach solle man nach dem Training direkt Protein und vor allem die Aminosäure Arginin (?) zuführen und erst nach 2 Stunden Kohlehydrate um die Bildung der Mitochondrien zu Beschleunigen.
Ob das was taugt, kann ich aber nicht sagen;) |
Hier ist der Artikel von Dr. Feil
http://www.dr-feil.com/sport/kohlenh...t-schnell.html In den Quellen taucht u.a. dieser Artikel auf, der vom Titel etwas dazu sagen könnte: Hawley, J. A. and L. M. Burke (2010). “Carbohydrate Availability and Training Adaptation: Effects on Cell Metabolism.” Exercise and Sport Sciences Reviews 38(4) Leider ist das Abstract sehr brief "Several markers of endurance training adaptation are enhanced to a greater extent when individuals undertake selected training sessions with low compared with normal muscle glycogen content or with low exogenous carbohydrate availability. The potential mechanisms underlying the cellular responses arising from such nutrient-exercise interactions are discussed in the context of promoting training adaptation." und Volltext habe ich nur bis Ausgabe 32 :( |
Zitat:
:confused: :confused: |
Zitat:
Wahrscheinlich handelt es sich tatsächlich um das Buch. Danke für den Hinweis! Wenn es dort aber nichts in der Literaturliste gibt, dann ist es bis jetzt lediglich ein bloße Behauptung, ohne jeden wissenschaftlichen Hintergrund. Mal schauen was die von sbechtel zitierte Studie hergibt. |
Zitat:
|
Zitat:
Nutrients.2014 Jun 27;6(7):2493-508. The effects of a ketogenic diet on exercise metabolism and physical performance in off-road cyclists. Zajac A1, Poprzecki S2, Maszczyk A3, Czuba M4, Michalczyk M5, Zydek G6. The main objective of this research was to determine the effects of a long-term ketogenic diet, rich in polyunsaturated fatty acids, on aerobic performance and exercise metabolism in off-road cyclists. Additionally, the effects of this diet on body mass and body composition were evaluated, as well as those that occurred in the lipid and lipoprotein profiles due to the dietary intervention. The research material included eight male subjects, aged 28.3 ± 3.9 years, with at least five years of training experience that competed in off-road cycling. Each cyclist performed a continuous exercise protocol on a cycloergometer with varied intensity, after a mixed and ketogenic diet in a crossover design. The ketogenic diet stimulated favorable changes in body mass and body composition, as well as in the lipid and lipoprotein profiles. Important findings of the present study include a significant increase in the relative values of maximal oxygen uptake (VO2max) and oxygen uptake at lactate threshold (VO2 LT) after the ketogenic diet, which can be explained by reductions in body mass and fat mass and/or the greater oxygen uptake necessary to obtain the same energy yield as on a mixed diet, due to increased fat oxidation or by enhanced sympathetic activation. The max work load and the work load at lactate threshold were significantly higher after the mixed diet. The values of the respiratory exchange ratio (RER) were significantly lower at rest and during particular stages of the exercise protocol following the ketogenic diet. The heart rate (HR) and oxygen uptake were significantly higher at rest and during the first three stages of exercise after the ketogenic diet, while the reverse was true during the last stage of the exercise protocol conducted with maximal intensity. Creatine kinase (CK) and lactate dehydrogenase (LDH) activity were significantly lower at rest and during particular stages of the 105-min exercise protocol following the low carbohydrate ketogenic diet. The alterations in insulin and cortisol concentrations due to the dietary intervention confirm the concept that the glucostatic mechanism controls the hormonal and metabolic responses to exercise. |
Zitat:
Aber so ist das in der Wissenschaft: Wege und Irrwege. Und in ein paar Jahren kann alles schon wieder ganz anders aussehen. Dann trinken wir Olivenöl nach dem Training und die Mitos explodieren förmlich ... :Cheese: |
Der Mechanismus, der zur Empfehlung von schnell verwertbaren Kohlenhydraten in den ersten 30 Minuten nach einer erschöpfenden Trainingseinheit führt, existiert nach wie vor. Hier hat sich nichts geändert. Wer in die nächste Trainingseinheit mit möglichst vollen Glykogenspeichern gehen will, bleibt dabei und hat nach heutigem Kenntnisstand auch keine Alternativen.
Nur wenn man einen zweiten Aspekt untersucht, nämlich die Zunahme der Mitochondrienmasse als Anpassungsreaktion an eine Trainingseinheit, könnte es interessant sein, die Nahrungsaufnahme nach dem Training um 2 Stunden hinauszuzögern. Jedoch wird ein so handelnder Athlet am Folgetag weniger Glykogen in der Muskulatur haben. Eine möglicherweise anstehende intensive Trainingseinheit wird dadurch in den meisten Fällen etwas schlapper ausfallen. Das kann die Zunahme der Mitochondrienmasse wiederum negativ beeinflussen. Forschung zur Entwicklung der Mitochondrien ist für Ausdauersportler immer interessant. Man darf die Ergebnisse aber nicht überinterpretieren: Der Anstieg eines bestimmten Markers ist nicht gleichzusetzen mit einem leistungsfähigeren Sportler. Es gibt zum Beispiel keine Pokale für Athleten mit der besten Fettverbrennung, sondern nur Pokale für die schnellsten Beine. Grüße, Arne |
Hi,
die von Sebastian zitierte Studie findet man hier: http://triathlon.kiwi/Carbohydrate%2...e%20(2010).pdf Und zum Thema ketogene Ernährung findet man zig Studien in dem Buch von Volek und Phinney. Zum Dude: Zitat:
Was dabei immer wieder auffällt ist, dass die Kritiker selten überhaupt nur wissen was sie kritisieren und Noakes Aussagen unterstellen, die einfach Käse sind. Ich bin auch ein Noakes - Fan, weil a) er ist ein erstklassiger - und sehr rigider - Wissenschaftler (mir als Feldforscher teilweise etwas zu sehr :) ) b) er ist extrem fleissig und kennt die gesamte Literatur c) er ist kein Heißsporn sondern sehr besonnen. Auf jeden Fall eine sehr spannende Debatte - und gesellschafts-/gesundheitspolitisch DIE wichtigste Debatte überhaupt. Wenn Noakes recht und die ganzen Zivilisationskrankheiten (Obesity, Diabetes, Herzkreislauf, Autoimmun etc.) etwas mit kohlenhydratbedingten Entzündungszuständen zu tun haben, dann fliegt uns das Gesundheitssystem bald um die Ohren. Grüße Holger |
Zitat:
Mit derartigen Fallzahlen erreicht man niemals irgendein statistisches Signifikanzniveau, egal was auch immer man untersucht. Um eine Kontrollgruppe zu haben ("Corssover-Design) wurde die Stichprobe auch noch geteilt, d.h. man hat gerade noch 4 Probanden in der Verum-Gruppe...:( Solche "Studien" (die im medizinischen Bereich durcvhaus nicht so selten auftauchen) sind billigste Fake-Wissenschaft, die einzig und allein dazu dient, irgendein Publikationsverzeichnis eines Titel- und Postenjägers sowie die Seiten drittklassiger Journale zu füllen. (Für meine Promotion habe ich übrigens 106 Patienten nachuntersucht- und auch tatsächlich etwa so viel gebraucht, da man sonst keine Ergebnisse mit irgendeiner Aussagekraft erhält- ich hätte seinerzeit nichts dagegen gehabt, wenn mein Doktorvater mit weniger Probanden/ Daten zufrieden gewesen wäre...) |
Zitat:
|
Zitat:
Der Mensch ist ein Allesfresser und kommt mit nahezu jeder Ernährungsweise sehr gut klar. Diese extrem gute Anpassbarkeit ist einer der entscheidenden evolutionären Vorteile gegenüber jeder anderen Tierart, der es uns ermöglicht hat, jede Vegetationszone von der Antarktis bis zur lebensfeindlichsten Wüste zu besiedeln. Das entscheidende Problem im Zusammenhang mit den von dir aufgezählten Zivilisationskrankheiten ist nicht, dass sehr viele Leute verkehrt essen, sondern dass sie zuviel essen und sich zu wenig bewegen (und trotz dieser bekannten problematik steigt die durchschnittliche Lebenserwartung mit jeder Dekade rapide an!) |
... und dass unter "Kohlenhydrate" heutzutage überwiegend Weißmehl aus überzüchtetem Weizen und Zucker in allen Spielarten verstanden wird. Gerne kombiniert mit einer guten Ladung falsches Fett, dann sorgt das viszerale Fett ganz von alleine für diverse Entzündungsreaktionen....
|
Zitat:
Aus meiner Lebenserfahrung heraus ist es meistens besser sich als verbesserungswilliger Athlet die Lebens- und Ernährungsweise sowie die Trainingsmethoden der erfolgreichsten Athleten anzusehen und daraus etwas für sich selbst zu lernen und nicht auf selbsternannte Pseudo-Gurus wie Feil und Strunz zu hören, die mit vollmundigen Versprechen, Halbwahrheiten und griffigen Thesen ("Essen für Sieger") eine gut geölte kommerzielle Verwertungskette aus Büchern und Seminaren aufgebaut haben. (ich war übrigens 5 Jahre mit Uli Strunz im selben Verein beim TSV Roth und kenne ihn mit Sicherheit besser als jeder andere hier! Er ist ein interessanter und nie langweiliger Typ, aber vor allem auch ein talentierter Selbstdarsteller und gewiefter Geschäftsmann.) Die aktuellen Hawaii-Sieger fallen weder durch besonders niedrigen Körperfettgehalt noch durch aus der Reihe fallende Ernährungsstrategien auf. |
Zitat:
Also z.B. im Alltagstraining oder im Trainingslager ? |
Zitat:
Wenn die Zeit ziwschen zwei Trainingseinheiten eher gering ist, desöfteren Schokomilch oder Powerbar-Recoverydrink, ansonsten (wenn das nächste Training erst am nächsten Tag oder mehr als zwei Stunden später geplant ist, gerne Quark mit Haferflocken und Rosinen. Rosinen habe ich auch bei jeder langen Radeinheit in der Trikottasche. im normalen Alltag achte ich weniger aufs Essen, weil bei 12 Stunden Training pro Woche und 40 Stunden Arbeit die Dauer der Regeneration zumindest werktags keine große Rolle spielt. In meinem Alter brauchen die beanspruchten Muskeln ohnehin immer länger, um GA2-Einheiten verarbeiten zu können und energetische Faktoren (ob man jetzt die nächste Einheit mit 70% oder 90% gefüllten Glykogenspeichern) beginnt, sind untergeordnet. Ein bis eineinhalb Kilo Magerquark und drei bis vier 200g-Packungen Stundentenfutter verbrauche ich aber eigentlich immer für irgendwelche Zwischenmahlzeiten im Laufe der Woche. |
Hmm,
Meine Meinung ist, das diese "Kleinigkeiten" in der Ernährung für 99% von uns egal sind und keine messbaren Auswirkung auf die Wettkampfzeit haben :) Ich passe auf das ich nicht zuviel Junk esse und in der Nähe vom Wettkampfgewicht bleibe. Alles andere ist mir zuviel Stress und der Mühe nicht wert...Ausserdem bekomme ich Feedback von meinem Körper was funktioniert und was nicht. 5 Bier am Vortag einer harten Einheit zB nicht :Cheese: |
Hafu,
wenn du die Art, wie ich diesen Satz formuliert habe ansiehst, solltest du erkennen, dass ich lediglich zitiere ("Wenn er recht hat....dann...."). Ich hab zwar ne medizinische Grundausbildung :) aber bin lang kein Experte um das zu beurteilen. Und Zeit, die ganzen Primärstudien zu lesen, hab ich auch keine. Es ist aber ersten nicht nur Noakes, die diese THESE vertritt (hier ein interessanter Artikel von einem Herzchirurgen: http://www.sott.net/article/242516-H...heart-disease), sondern eine ganze Reihe von Forschern. Noakes sagt auch, dass normale Kohlenhydraternährung für viele kein Problem sein muss - aber dann, wenn man insulinresistent ist. Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das stimmt, aber die Argumente über die Prozesse, die Insulin in den Arterien anrichtet (siehe der o.g. Artikel) sind zumindest plausiblel). Wenn du sagst, es liegt an Kalorien und zu wenig Sport, dann ist das ebenfalls eine THESE (dazu auch die Vorträge von Gary Taubes). Und auch ob Sport hilft, bezweifel ich, weil durch Sport auch der Hunger steigt. Ich seh das wie ein Dschungel, der sehr unklar ist. Ich versuch lediglich mir einen Durchblick zu verschaffen. Ich werd aber den Teufel tun (sei denn ich kenn die Primärliteratur), definite Behauptungen zu machen :Blumen: Ich weiß, dass du kein Internist bist, aber mich würde schon mal Deine Meinung interessieren, wenn du dich konkret und etwas länger mit den ganzen Argumenten der low-carb-Leute auseinander gesetzt hast. Sind die nicht plausibel? Grüße :Blumen: Holger |
Zitat:
Ich finde Ernährungsfragen durchaus nicht uninteressant, weil in Grenzsituationen (hoher Trianingsumfang) sowie vor und während Wettkämpfen, das was und wieviel man wann isst durchaus die Leistungbeeinflussen kann. Für viele disebezügliche Aspekte gibt es durchaus gut gemachte überzeugende Studien. Mir geht es nur regelmäßig gegen den Strich, wenn es im zusammenhang mit Ernährung zu dogmatisch wird und eher einseitige Ernährungsformen auf der Basis schlechter Studien und unzureichend bewiesener Fakten in den Himmel gelobt werden- und das passiert regelmäßig im Zusammenhang mit low-Carb, der Bewertung von Milch und Milchprodukten innnerhalb der Ernährung sowie bei Gluten. Für Leute mit niedrigem Grundumsatz (die auch nicht gewillt oder fähig sind ihre Lebensweise umzustellen) ist der LowCarb-Ansatz durchaus sinnvoll, weil vor allem Zucker und die kurzkettigen Kohlenhydrate durchaus die Tendenz haben, hyperkalorisches Essen (also auf deutsch: mehr zu futtern als man in der Lage ist zu verstoffwechseln) zu begünstigen. Sportler, insbesondere Ausdauersportler, sind aber eine ganz andere Zielgruppe (und wir sind ja hier in einem Triathlonforum). Natürlich können sich auch Sportler lowcarb ernähren, insbesondere wenn sie auf längeren Distanzen unterwegs sind und wenig intensiv trainieren müssen, aber ich glaube nicht, dass sie davon nennenswert profitieren. Und wenn sie auf eher kurzen Distanzen (z.B. Olympische Distanz, Ligarennen) mit Ambitionen unterwegs sind, schadet lowcarb m.M.n. mehr als dass es nützt, weil man den hierfür notwendigen höheren Anteil an intensivem Training mit reduziertem Kohlenhydratanteil nicht in der notwendigen Qualität absolvieren können. Strunz und Feil sind da mit manchen ihrer Thesen zum Teil sehr weit weg von der Realität im Leistungssport. Sebastian Kienle hat in irgendeinem Text vor einigen Wochen mal aufgelistet, was er alles während seines Kona-Rennens so weggefuttert hat. Das waren an einem einzigen Tag Mengen an Gels und konzentrierter Malto-lösung, die die die meisten lowcarb-Verfechter in einem zweiwöchigen Trainingslager nicht wqeggeputzt hätten. Wenn man hierzu noch die zu Beginn des Rennens randvoll gefüllten Speicher mitberücksichtigt und eine Energiebilanz aufstellt, wird man sehen, dass da nicht viel Raum für Fettverbrennung übrig bleibt. Und wenn die Muskeln im Rennen ohnehin zu 50-60% Kohlenhydrate verbrennen, dann müssen sie diese reibungslose Kohlenhydratverbrennung (und den laufenden Nachschub über den Magen-Darm-Trakt) natürlich auch entsprechend oft im Training üben. |
Zitat:
|
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich empfehle einen Blick Richtung Matt Fitzgerald. |
Low-Carb, High-Carb oder sonst eine Zusammenstellung der Hauptnährstoffe das hatten und haben wir alles schon gehabt im Laufe unsere Entwicklung. Das einzige was es noch nicht gab ist Industriefutter.
Kohlehydrateernährung ist doch nicht gleich Zuckerernährung. Es ist ja nicht nur dass sich Bestandteile sich prozentual anders Aufteilen, da ist jeder anders und höchstwahrscheinlich gibt es da kein gut oder schlecht. Nein, es ist ja so das unsere Nahrung großzügig verfahrenstechnischen und ökonomischen Bedürfnissen angepasst ist und nicht den menschlichen. Mit irgendeiner erdachten Studie mit 8 Probanden lässt sich das Zeug schon vermarkten. Ihr müsst euch also mal entscheiden was ihr diskutiert. Die Zusammenstellung der Hauptnährstoffe im generellen, oder die Veränderung der Nahrungsmittel im speziellen. Ansonsten redet ihr aneinander vorbei. Der eine versteht unter Kohlehydrate Zucker und meckert und der andere wundert sich weil er weiß das er mit Kartoffeln wunderbar zurecht kommt. |
Also für mein Verständnis geht es um schnell verwertbare Kohlenhydrate direkt nach anstrengenden Ausdauertrainings. Ob das jetzt Haushaltszucker oder ein Berg Pellkartoffeln ist, ist erstmal egal. Entscheidend ist ein schneller Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das Stichwort Industriefutter lese ich jetzt bei Dir zum ersten Mal in diesem Thread. Oder stehe ich auf der Leitung?
:Gruebeln: |
Zitat:
Zitat:
Wenn Sie nach dem Training eben mal nicht gleich wieder Ihren Apfelsaft trinken, sondern noch ein paar Stunden keine Kohlenhydrate zu sich nehmen, also nur Ihren Eiweißshake, dann wachsen in diesen paar Stunden nach dem Training die Mitochondrien besonders schnell. Vermehren sich. Und Sie bekommen sehr rasch wirklich Ausdauer (Kämmerer 2012). Ich stelle fest, bis jetzt ist das hier keinem gelungen. Das heißt natürlich nicht, dass diese Behauptung keinen wissenschaftlichen Hintergrund hat. Eine Aussage ist dieses Unvermögen für mich per se aber schon. Ein Kommentar noch zu Haralds Bemerkung: Letztes Jahr bekam ich eines der Bücher von dem Herren um den es hier geht von meiner Frau geschenkt. Das las ich während meines Trainingslagers im März. Schon in dem Buch kam mir das eine oder andere spanisch vor. Ich habe dann auch angefangen, diese News zu lesen. Und da kam ich dann zu der gleichen Einschätzung wie Harald. Eine gut geölte Verwertungsmaschine. Eiweiss wird standing gehypt und gleichzeitig werden auf der Seite überteuerte Eiweisspulver vertrieben. Nun steht das nächste Trainingslager an und ich frage mich natürlich, was ich letztes Mal falsch gemacht habe, da ich damals in der 3. Woche energetisch ziemlich in die Knie gegangen bin. Deswegen auch die Nachfrage bei Hafu nach der Ernährung im Trainingslager. Inzwischen denke ich aber, dass das nicht an der Ernährung lag sondern an falsch gesetzten Ruhetagen. Letzteres ist gerade bei so einem langen Trainingslager entscheidend. Vor dem Hintergrund hat mich die Strunzsche Behauptung aber schon interessiert. |
Zitat:
Zur eigentlichen These kann ich leider auch nichts beitragen. Gruß Matthias |
In einem Trainingslager würde ich das nicht machen. Da steht im Vordergrund, die Speicher so gut wie möglich wieder aufzufüllen. Wenn man heute das letzte Mitochondrium rauskitzelt und dafür morgen platt ist, ist auch nichts gewonnen.
So oder so ist bei den meisten Sportlern nach 10 Tagen Trainingslager die Luft ziemlich raus, auch wenn man sich die Kräfte gut einteilt. |
Zitat:
|
Zitat:
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:06 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.