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-   -   Weselsky-Kollateralschaden: Mitfahrgelegenheit gesucht (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=34556)

Hafu 06.11.2014 09:27

Weselsky-Kollateralschaden: Mitfahrgelegenheit gesucht
 
Am Wochenende habe ich ein lange gebuchte 800km-Reise in den Norden der Republik nach Osnabrück zum Verbandstag der DTU.

Perfektes Timing angesichts der Streikplanung der Lokführer.

Beim Studieren des Ersatzfahrplanes der Bahn habe ich heute morgen festgestellt, dass ich am Freitag trotz des Ausstandes wohl zumindest bis Hannover (via ICE) kommen würde, ab da aber der Anschluss-IC nach Osnabrück komplett gestrichen ist.
Natürlich habe ich aber keine Lust, an irgendeinem vermutlich nur bedingt attraktiven Bahnhof nicht allzu weit vom Ende der Welt entfernt zu stranden und nicht mehr weiter zu kommen...:(

Deshalb hier mal auf Verdacht- bevor ich die wegen diverser geplanter Abstimmungen zu Satzungsänderungen und personeller Neubesetzungen nicht unwichtige Reise storniere- die Frage in die Runde: Fährt zufällig hier morgen am späten Nachmittag oder Abend jemand an Hannover vorbei nach Osnabrück oder alternativ von Kassel (wo ich auch aussteigen könnte) nach Osnabrück bzw. daran vorbei, der mich gegen Übernahme der Benzinkosten mitnehmen könnte?:Blumen:

jannjazz 06.11.2014 10:06


Hafu 06.11.2014 10:10

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1093353)

Hatte ich auch schon überlegt, aber:

Zitat:

Zu den gewünschten Anmietdaten konnte leider kein Angebot ermittelt werden. Bitte wählen Sie eine andere Station, eine andere Zeit oder eine anderes Angebot aus. (221)
Auch bei Mitfahrzentralen und Fernbussen schaut es für morgen mau aus, weil ich mit meinem Problem ja nicht so ganz alleine bin...

silbermond 06.11.2014 10:25

Moin Moin!

Habt Ihr kein Auto?

Heinrich

Duafüxin 06.11.2014 10:26

Ich könnte ja den Firmenwagen meines Freundes verleihen.
Der sitzt grad in München ;)

Es tröstet Dich sicher nicht nicht, aber auf der Strecke wäre ich auch gerne unterwegs zu einem WK gewesen, der nu für mich ausfällt :(

schnodo 06.11.2014 10:42

Vielleicht eine abwegige Idee, aber ich will sie trotzdem mal anbringen:
Eventuell könntest Du eine etwas abseits gelegene Anmietstation wählen, die nicht in der Nähe eines Bahnhofs ist und Dich mit dem Taxi hinbringen lassen oder Straßenbahn/Bus nehmen?
Bei billiger-mietwagen.de finde ich für Hannover immer noch haufenweise Angebote.

LidlRacer 06.11.2014 11:43

http://twitfahrzentrale.com

Ist brandneu. Schon bekannt?

jannjazz 06.11.2014 12:22

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1093355)
Hatte ich auch schon überlegt, aber:

Auch bei Mitfahrzentralen und Fernbussen schaut es für morgen mau aus, weil ich mit meinem Problem ja nicht so ganz alleine bin...

sorry, war kein sachlicher Beitrag von mir, es ging mir nur um den Gag (der mMn eine hohe Qulität hat, Topwerbung).

Hafu 06.11.2014 12:37

Zitat:

Zitat von silbermond (Beitrag 1093358)
Moin Moin!

Habt Ihr kein Auto?

Heinrich

Die Strecke ist Freitag-Nachmittag bei üblichen Verkehrsverhältnissen schon extrem staugefährdet, zumindest auf dem ersten Drittel bis man an Würzburg vorbei ist.

Ich fürchte, dass das morgen nochmal hochgradig verschärft ist. Selbst ohne Staus würde ich im Optimalfall 16 Stunden an zwei Tagen im Auto sitzen. Im Zug kann man Arbeiten, Lesen, so dass ich derartige Strecken (alleinreisend) mit dem PKW normalerweise vermeide.
Nebenbei ist unsere Familienkarre am Samstag als Familientaxi für einen Crosslauf des Sophnemannes verplant.

Duafüxin 06.11.2014 12:40

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1093387)
sorry, war kein sachlicher Beitrag von mir, es ging mir nur um den Gag (der mMn eine hohe Qulität hat, Topwerbung).

Sixt ist immer recht fix mit der Werbung. Damals beim Wulf hatten sie auch was putziges.
So genug OT für heute und abtauch :Huhu:

qbz 06.11.2014 13:31

Wieso Weselksy- und nicht Bahn-AG-Kollateralschaden? Diese stellt sich schliesslich inbezug auf die Tarifpluralität stur und will über den neuen Tarifvertrag bisherige Rechte einseitig einschränken! Ich hoffe, die GDL, die Lokführer und Zugbegleiter setzen sich in dem Punkt durch ....

zitiere Pressemitteilung der GDL:

"Frontalangriff gegen Koalitionsfreiheit und Tarifpluralität

Der Tarifvertrag für Verfahrensfragen der Deutschen Bahn ist ein Frontalangriff gegen die grundgesetzlich geschützte Koalitionsfreiheit. Die DB und mittelbar auch der Staat als Eigner der DB wollen hier eine Vorstufe eines Tarifeinheitsgesetzes durchsetzen, das im Lichte des Grundgesetzes niemals zulässig wäre. Und genau das wird das Zugpersonal der GDL nicht mitmachen. GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Wir wollen und müssen im Auftrag unserer Mitglieder verhandeln, egal ob diese als Lokführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Ausbilder, Instruktoren oder Lokrangierführer in den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) der DB arbeiten. Dieses Grundrecht ist in Gefahr und damit die Funktion von Gewerkschaften an sich. Nach diesem Tarifdiktat sollen wir Scheinverhandlungen für das Zugpersonal führen und würden in Wahrheit zum zahnlosen Tiger. Genau das ist vom Arbeitgeber gewollt.“

Eigenständige Tarifverhandlungen für ihre Mitglieder

Die GDL fordert eigenständige Tarifverhandlungen ohne Einschränkung des Grundrechtes auf Koalitionsfreiheit für ihre mehr als 19.000 Mitglieder des Zugpersonals in den EVU der DB. Die GDL organisiert mehr als 51 Prozent der insgesamt 37.000 Beschäftigten, die im Wettbewerbsmarkt stehen und spezielle Tarifregelungen brauchen. Weselsky: „Uns geht es nicht um die Verwaltung von Tausenden Unorganisierten oder Mitgliedern anderer Gewerkschaften. Wir wollen nur für unsere eigenen Mitglieder die Tarife abschließen. Dieses Grundrecht dürfen uns weder Arbeitgeber noch andere Gewerkschaften absprechen. Zumindest die Gewerkschaften würden sich damit selbst in Frage stellen.
-----------------------

http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Press...ung-1415106800

Hafu 06.11.2014 13:58

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1093406)
Wieso Weselksy- und nicht Bahn-AG-Kollateralschaden? Diese stellt sich schliesslich inbezug auf die Tarifpluralität stur und will über den neuen Tarifvertrag bisherige Rechte einseitig einschränken! ...[/url]

Die Bahn-AG ist eigentlich gar nicht der primäre Gegner der GDL, sondern zuende gedacht eher die konkurrierende Eisenbahnergesellschaft EVG, denn im Kern geht es ja darum, dass die GDL in Zukunft nicht nur für die Lokführer sondern auch für die Zugbegleiter Tarife, die bislang mehrheitlich bei der EVG sind, aushandelt.

Das ist ein bisschen so, als wenn die Pilotengewerkschaft dafür streikt, in Zukunft auch das gesamte sonstige Kabinenpersonal gewerkschaftlich mitzuvertreten. Da piloten und Lokführer auf die Schnelle relativ schwer zu ersetzen sind, können deren Spezialgewerkschaften relativ viel Druck aufbauen und der Arbeitgeber hat natürlich eine gewisse Angst, wenn diese nöch mächtiger werden.

Es geht also nicht um höhere Löhne oder bessere Arbeitsbedingungen für die Lokführer, sondern im Kern um mehr zukünftige Macht für die GDL zulasten der EVG.

Für einen solchen Streik viel Solidarität unter Bahnkunden und sonstiger Bevölkerung zu finden ist naturgemäß schwierig.

Matthias75 06.11.2014 14:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1093406)
Wieso Weselksy- und nicht Bahn-AG-Kollateralschaden? Diese stellt sich schliesslich inbezug auf die Tarifpluralität stur und will über den neuen Tarifvertrag bisherige Rechte einseitig einschränken! Ich hoffe, die GDL, die Lokführer und Zugbegleiter setzen sich in dem Punkt durch ....

Schonmal bis zum Ende durchgedacht? Wenn sich die GDL durchsetzt, würden sowohl die GDL wie auch die EVG für ihre Lokführer, Schaffner etc. getrennte Tarifverträge aushandeln. Zwei Lokführer mit gleichen alter, gleicher Berufserfahrung etc. würden also verschiedene Arbeitsbedingungen, andere Gehälter etc. haben, nur weil sie in unterschiedlichen Gewerkschaften organisiert sind. Als nächstes versucht einer Mitglied bei Cockpit zu werden und verlangt dann mit 55 in Rente gehen zu dürften? (Ja, ist übertrieben, ich weiß)

Keine Gewerkschaft würde den schlechteren Abschluss erzielen wollen, da sie befürchten müsste, dass die Mitglieder zur Konkurrenz-Gewerkschaft wechseln, die bei den letzten Verhandlungen erfolgreicher waren. Die Tarifverhandlungen würden dadurch sicher nicht einfacher oder kürzer, sondern eher noch verbitterter geführt. Im Extremfall streiken dann halt GDL und EVG abwechselnd. Ode die Tarifverträge laufen unterschiedlich lang und wir haben jedes Jahr Streiks und Chaos...

Ich kann durchaus verstehen, dass die Bahn durchsetzen will, dass es einen Tarifvertrag für jede Berufsgruppe will. Dass sich die GDL bspw. einer notariellen Auszählung, wer denn jetzt die Mehrheit in welcher Berufsgruppe hat, wie von der EVG vorgeschlagen, verweigert, zeigt für mich z.B. dass es nicht ganz so klar ist, dass die auch die Mehrheit bei den Zugbegleiter haben.

Wie Hafu schon geschrieben hat: Es geht um Macht. Und dafür hab' ich wenig Verständnis.

Matthias

BunterHund 06.11.2014 14:51

Fahrt nach osnabrück
 
Hallo Harald!
Von Hannover könnte dich doch Arnd S. Mitnehmen, oder?
Ich bin Freitagabend in Düsseldorf und fahre noch nachts zurück, aber das hilft dir auch nichts...oder?
Fliegen? Münster-Osnabrück? Der Berliner Vertreter fliegt eigentlich nur.....
Ich denke, es ist auf jedenfall sehr wichtig, die bayerischen Interessen zu vertreten, auch wenns mal etwas teurer wird...

Campeon 06.11.2014 15:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1093406)
Ich hoffe, die GDL, die Lokführer und Zugbegleiter setzen sich in dem Punkt durch ....

ich nicht!

tandem65 06.11.2014 15:10

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1093418)
Schonmal bis zum Ende durchgedacht? Wenn sich die GDL durchsetzt, würden sowohl die GDL wie auch die EVG für ihre Lokführer, Schaffner etc. getrennte Tarifverträge aushandeln. Zwei Lokführer mit gleichen alter, gleicher Berufserfahrung etc. würden also verschiedene Arbeitsbedingungen, andere Gehälter etc. haben, nur weil sie in unterschiedlichen Gewerkschaften organisiert sind. Als nächstes versucht einer Mitglied bei Cockpit zu werden und verlangt dann mit 55 in Rente gehen zu dürften? (Ja, ist übertrieben, ich weiß)

Willkommen im Kapitalismus 4.0. ;)
Ich bin da bei QBZ, Die Bahn AG hat die Macht das schnell vom Tisch zu bringen.
Ich habe zwar am Montag auch gehofft, daß es mich am Dienstag nicht trifft. Hat ja auch geklappt.:) Doch wäre ich wohl eher auf Herrn Grube & Co. stinkig geworden. Klar geht es für die Bahn AG auch um einiges. Der Bahn AG ist aber erstmal das Wohl der Zugbegleiter Gewerkschaft völlig egal, ausser daß das natürlich der angenehmere verhandlungspartner ist. Zugbegleiter lassen sich sicher einfacher rekrutieren als Lokführer.

qbz 06.11.2014 15:12

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1093418)
Schonmal bis zum Ende durchgedacht? Wenn sich die GDL durchsetzt, würden sowohl die GDL wie auch die EVG für ihre Lokführer, Schaffner etc. getrennte Tarifverträge aushandeln. Zwei Lokführer mit gleichen alter, gleicher Berufserfahrung etc. würden also verschiedene Arbeitsbedingungen, andere Gehälter etc. haben, nur weil sie in unterschiedlichen Gewerkschaften organisiert sind. Als nächstes versucht einer Mitglied bei Cockpit zu werden und verlangt dann mit 55 in Rente gehen zu dürften? (Ja, ist übertrieben, ich weiß)

Die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokführer) als Spartengewerkschaft handelte bisher die Tarifverträge für die Lokführer aus, die EVG übernahm die Forderungen der GDL in der Vergangenheit, so dass alle Beschäftigten gleiche Tarifbedingungen haben. Für die Ärzte verhandelt doch auch eine Spartengewerkschaft wie der Marburger Bund und nicht Verdi, wo das nichtärztliche Personal organisiert ist, oder für die Lehrer die GEW. Die Gefahr besteht, dass sogar per Gesetz die grösseren Gewerkschaften alleiniger Vertragspartner werden sollen.

Desweiteren sollten in meinen Augen die Zugbegleiter das Recht haben, sich frei zu organisieren, in dem Verband wo sie möchten. Als trotz Rente immer noch Verdimitglied regte ich mich oft genug über die Gewerkschaftsspitze auf und wie sie sich durch diverse Aufsichtsratsposten bishin zum Seitenwechsel in die Arbeitgeberspitze durch die Politik und grosse Firmen zulasten der Mitglieder korrumpieren liess. Insofern kann Konkurrenz eigentlich den Beschäftigten nur nützen, solange sich die Konkurrenten am Schluss auf derselben Seite wiederfinden.

In anderen Ländern, Frankreich z.B., gibt es neben Spartengewerkschaften noch die Richtungsgewerkschaften und die sozialen Leistungen dort sind zum Leidwesen von Frau Merkel deutlich besser wie in DE! Die Einmischung der Politik in diese Tarifauseinandersetzung finde ich übrigens total neben. Ja, es geht bei Tarifauseinandersetzungen immer um Macht und Stärke!

Da in Berlin z.B. der Arbeiterbereich aus dem öffentlichen Dienst in X-konkurrierende-Träger mit Lohndumping outgesourct wurde (mit freundlicher Begleitung durch Verdi) kann da fast niemand mehr streiken, alleine der Mindestlohn verhindert das Schlimmste!

Ps.:
In vielen Bereichen gibt es für die identische Arbeit leider schon stark unterschiedliche Tarifbedingungen, abhängig vom Bundesland, von Angestellter oder Beamter, vom Arbeitgeber (öffentlicher Dienst, freie Träger etc.) bis hin zum Mindestlohn! Insofern finde ich das Argument mit den einheitlichen Tarifbedingungen, von einem Staat vorgebracht, der die Privatisierung der Bahn mit allen möglichen Mitteln vorantrieb (und somit selbst für unterschiedliche Arbeitgeber, Tarife sorgte), der die Bahn an die Börse bringen wollte und bei jeder Gelegenheit für die Flexibilisierung von Tarifbedingungen wirbt, unverschämte Augenwischerei!

Campeon 06.11.2014 16:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1093445)
Ja, es geht bei Tarifauseinandersetzungen immer um Macht und Stärke!

Der Gewerkschaftsführung.............

............und nicht um das Wohl der Gewerkschaftsmitglieder.

captain hook 06.11.2014 17:02

Ich hab Weselsky letztens in einer Diskussionsrunde gesehen. Dem geht es höchstens um seine eigene Macht und seinen eigenen Einfluss. Hat er selber ne halbe Stunde lang erklärt auf die Frage um was es ihm genau geht. Von Rechten der Arbeitnehmer oder Verbesserungen beim Einkommen, Urlaub, Arbeitszeit oder so war da keine Rede. Da ging es nur darum, welches die größere, stärkere, einflussreichere Gewerkschaft ist, wer wen übernehmen sollte und wer das Sagen hat. Der würde auch einen guten Machtpolitiker abgeben.

FinP 06.11.2014 18:08

Kommentar bei SPON

Campeon 06.11.2014 18:12

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1093483)
Der würde auch einen guten Machtpolitiker abgeben.

Versucht er ja gerade!!!

Josche 06.11.2014 18:13

Wir beobachten bei der ganzen Weselsky-Basherei eine unglaubliche Gleichschaltung von Medien und Politik. Undifferenzierte einseitige Berichterstattung und nur ganz ganz wenige und kaum zu hörende Gegenstimmen. Dasselbe gabs bei der Ukraine-Berichterstattung.
Unsere Medienlandschaft ist krank, ich sehe schwarz....
Bin Beamter und kann nicht streiken..... aber ich drücke der GDL und Weselsky die Daumen :Huhu:

qbz 06.11.2014 18:22

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1093482)
Der Gewerkschaftsführung.............

............und nicht um das Wohl der Gewerkschaftsmitglieder.

Hast Du schon einen, mehrere gewerkschaftliche Streiks mitgemacht?

Weisst Du, wie die diesbezüglichen Beschlüsse (Aufstellen der Forderungen, Beginn, Fortsetzung, Beendigung, Annahme der Verhandlungsergebnisse) in einer Gewerkschaft zustande kommen?

Bitte eine substantielle Bewertung dieser Verfahren vornehmen zur Belegung Deiner, sorry, inhaltsleeren, Behauptung.

Auch die GDL kennt Vorstand, Tarifkommission und Urabstimmung. Ein Tarif-Streik, der die Kassen einer Gewerkschaft stark belastet, ohne Streikbereitschaft der Mitglieder, welche Lohneinbussen haben, ist unmöglich!

qbz 06.11.2014 18:38

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1093483)
Ich hab Weselsky letztens in einer Diskussionsrunde gesehen. Dem geht es höchstens um seine eigene Macht und seinen eigenen Einfluss. Hat er selber ne halbe Stunde lang erklärt auf die Frage um was es ihm genau geht. Von Rechten der Arbeitnehmer oder Verbesserungen beim Einkommen, Urlaub, Arbeitszeit oder so war da keine Rede. Da ging es nur darum, welches die größere, stärkere, einflussreichere Gewerkschaft ist, wer wen übernehmen sollte und wer das Sagen hat. Der würde auch einen guten Machtpolitiker abgeben.

Da ging es halt inhaltlich darum, weshalb die GDL diesen Knüppelvertrag der Bahn AG: "Tarifvertrag zur Regelung tariflicher Verfahrensfragen" ablehnt. Bei einer Annahme hätte sich die GDL selbst kastriert! Der Arbeitgeber wählte diese Strategie (erst Vertrag über Verfahren von Verhandlungen, dann erst inhaltliche Forderungen) mit voller Absicht, ein Versuch, Koalitions- und Streikrechte einzuschränken.


Und hier noch die Sendung die Anstalt zum Lokführerstreik. Guter Beitrag ...

Matthias75 06.11.2014 20:32

Zitat:

Zitat von Josche (Beitrag 1093508)
Wir beobachten bei der ganzen Weselsky-Basherei eine unglaubliche Gleichschaltung von Medien und Politik. Undifferenzierte einseitige Berichterstattung und nur ganz ganz wenige und kaum zu hörende Gegenstimmen. Dasselbe gabs bei der Ukraine-Berichterstattung.
Unsere Medienlandschaft ist krank, ich sehe schwarz....
Bin Beamter und kann nicht streiken..... aber ich drücke der GDL und Weselsky die Daumen :Huhu:

Ich empfinde es eher so, dass sich die großen Tageszeiten durchaus Mühe geben, auch "pro"-Weselsky-Kommentare zu bringen. Ansonsten hat Weselsky es auch durchaus selbst in der Hand, wie er in der Öffentlichkeit wirkt. Er tritt ja oft genug vor die Kamera und hätte da auch durchaus die Möglichkeit, seinen Standpunkt sachlich darzulegen und auch mal detailliert zu erklären, wie man bisher verhandelt. Tut er aber nicht. Stattdessen bleibt er gebetsmühlenartig bei seinen Statements und seiner "Kampfrethorik". Da ist er durchaus mit Schuld an seinem vild in der Öffentlichkeit.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1093445)
Die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokführer) als Spartengewerkschaft handelte bisher die Tarifverträge für die Lokführer aus, die EVG übernahm die Forderungen der GDL in der Vergangenheit, so dass alle Beschäftigten gleiche Tarifbedingungen haben. Für die Ärzte verhandelt doch auch eine Spartengewerkschaft wie der Marburger Bund und nicht Verdi, wo das nichtärztliche Personal organisiert ist, oder für die Lehrer die GEW. Die Gefahr besteht, dass sogar per Gesetz die grösseren Gewerkschaften alleiniger Vertragspartner werden sollen.

....

Die frage ist für mich immer noch, wo das hinführt. Die GDL wird sich doch nicht damit zufrieden geben, für ihre "paar" Zugbegleiter die Tarifverträge auszuhandeln. Sobald sie für diese die Tarifbedingungen aushandeln darf, wird es, so befürchte ich, erst richtig lustig, weil die GDL versuchen wird, auch in diesem Bereich die Mehrheit zu erlangen. Da sie mit den Lokführer das stärkere Druckmittel im Arbeitskampf hat (Wenn Zugbegleiter streiken stört das relativ wenig), könnte sie durchaus die besseren Bedingungen diktieren und somit mehr Mitglieder von der Konkurrenz abwerben. Und darum geht es Weselsky aus meiner Sicht: Die stärkere Gewerkschaft zu werden. Und was dann? Dann hat man irgendwann wieder eine starke Gewerkschaft, die für alle die Tarife aushandelt und keine konkurrierenden Gewerkschaften. Damit hat man genau das erreicht, was man eigentlich nicht will.

Matthias

qbz 06.11.2014 20:55

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1093554)

Die frage ist für mich immer noch, wo das hinführt. Die GDL wird sich doch nicht damit zufrieden geben, für ihre "paar" Zugbegleiter die Tarifverträge auszuhandeln. Sobald sie für diese die Tarifbedingungen aushandeln darf, wird es, so befürchte ich, erst richtig lustig, weil die GDL versuchen wird, auch in diesem Bereich die Mehrheit zu erlangen. Da sie mit den Lokführer das stärkere Druckmittel im Arbeitskampf hat (Wenn Zugbegleiter streiken stört das relativ wenig), könnte sie durchaus die besseren Bedingungen diktieren und somit mehr Mitglieder von der Konkurrenz abwerben. Und darum geht es Weselsky aus meiner Sicht: Die stärkere Gewerkschaft zu werden. Und was dann? Dann hat man irgendwann wieder eine starke Gewerkschaft, die für alle die Tarife aushandelt und keine konkurrierenden Gewerkschaften. Damit hat man genau das erreicht, was man eigentlich nicht will.

Matthias

Mit dem von der Bahn vorgeschlagenen Tarifvertrag zur Regelung tariflicher Verfahrensfragen hätte die GDL das stärkste Druckmittel im Arbeitskampf "Streik der Lokführer" aus der Hand gegeben, und zwar für die Lokführer und die Zugbegleiter gleichermassen.

Die Bahn bot in dem Vertrag an, bei Tarifgesprächen künftig parallel mit GDL und EVG zu verhandeln. Stimmt nur eine Gewerkschaft einem Kompromiss zu, soll dieser nur für ihre Mitglieder gelten. Die andere Gewerkschaft soll nach Willen der Bahn bzw. des vorgelegten Tarifvertrages dann nicht mehr streiken dürfen.

Würdest Du als Lokführer und Gewerkschafter so Dein Streikrecht freiwillig hergeben und einen solchen Knebelvertrag gutheissen? Und liegt es nicht auch an der EVG, wenn eine eher geringe Zahl von Lokführern bei ihr organisiert ist?

captain hook 06.11.2014 20:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1093516)
Da ging es halt inhaltlich darum, weshalb die GDL diesen Knüppelvertrag der Bahn AG: "Tarifvertrag zur Regelung tariflicher Verfahrensfragen" ablehnt. Bei einer Annahme hätte sich die GDL selbst kastriert! Der Arbeitgeber wählte diese Strategie (erst Vertrag über Verfahren von Verhandlungen, dann erst inhaltliche Forderungen) mit voller Absicht, ein Versuch, Koalitions- und Streikrechte einzuschränken.


Und hier noch die Sendung die Anstalt zum Lokführerstreik. Guter Beitrag ...

Nein, um diese Sendung ging es nicht. ;)

Und die Frage war eindeutig, was erreicht werden soll und um was es geht. Da gibt es absolut nix zu beschönigen. Und ich habe es tatsächlich selber gesehen und nicht einen Bericht oder Kommentar gelesen. Ich habe mir also persönlich ein Bild machen können von diesem unverschämten Typen!

Campeon 07.11.2014 07:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1093511)
Hast Du schon einen, mehrere gewerkschaftliche Streiks mitgemacht?

Weisst Du, wie die diesbezüglichen Beschlüsse (Aufstellen der Forderungen, Beginn, Fortsetzung, Beendigung, Annahme der Verhandlungsergebnisse) in einer Gewerkschaft zustande kommen?

Nein, ich war nie in einer Gewerkschaft, obwohl ich dazu genötigt wurde, bin ich standhaft geblieben und habe den Mitgliedsantrag nicht unterschrieben!!!

Klar weiß ich das!

Nur mir kommt es so vor als ob der Gewerkschaftsführer da eine Privatfehde führen möchte.
M. M. nach geht es diesem Herren nicht mehr um das Wohl der Lokführer, sondern mehr um die eigene Profilierung!

Hast du das Interview mit seiner Ex-Frau gesehen?

Tja, da wurde einiges bestätigt, aber egal.
Mir Wurscht, ich brauche die DB nicht und mir tun die Leute leid, die auf die Beförderung der Bahn gehofft haben.
Die stehen jetzt mal so richtig auf dem Abstellgleis.

Stell dir nur mal vor, das so arg gebeutelte Pflegepersonal in den verschiedenen Pflegeeinrichtungen würde so lange streiken!!!

Was würdest du dann sagen?
Ist so ein Streik dann auch gerechtfertigt???

qbz 07.11.2014 09:14

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1093603)
Nein, ich war nie in einer Gewerkschaft, obwohl ich dazu genötigt wurde, bin ich standhaft geblieben und habe den Mitgliedsantrag nicht unterschrieben!!!

Klar weiß ich das!

Nur mir kommt es so vor als ob der Gewerkschaftsführer da eine Privatfehde führen möchte.
M. M. nach geht es diesem Herren nicht mehr um das Wohl der Lokführer, sondern mehr um die eigene Profilierung!

Hast du das Interview mit seiner Ex-Frau gesehen?

Tja, da wurde einiges bestätigt, aber egal.
Mir Wurscht, ich brauche die DB nicht und mir tun die Leute leid, die auf die Beförderung der Bahn gehofft haben.
Die stehen jetzt mal so richtig auf dem Abstellgleis.

Stell dir nur mal vor, das so arg gebeutelte Pflegepersonal in den verschiedenen Pflegeeinrichtungen würde so lange streiken!!!

Was würdest du dann sagen?
Ist so ein Streik dann auch gerechtfertigt???

als Nichtautobesitzer bin ich selbst regelmässiger Bahnkunde mit Monatsgeneralabo für Berlin-Brandenburg.

Du hast die innergewerkschaftliche demokratische Legitimation des Streiks angezweifelt und gemeint, er wäre gegen das Wohl der Gewerkschaftsmitglieder und auf meine Bitte, das zu belegen, weil er bekanntermassen durch eine Urabstimmung in der GDL beschlossen wurde (mehr als ein 3/4 Quorum ist notwendig für einen Streik!), antwortest Du mit Deinem persönlichen küchenpsychologischen Eindruck vom Vorsitzenden der GDL. Offensichtlich kannst Du Deine Behauptung nicht begründen und weigerst Dich zu akzeptieren, dass die überwiegende Mehrheit der GDL Mitglieder den Streik per demokratischer Urabstimmung beschlossen, ihn gemeinsam organisieren und durchziehen. Stattdessen willst Du bestimmen, was zum Nutzen der Lokführer ist? Sehr undemokratisch, nicht wahr? Weshalb kritisierst Du nicht die Bahn AG, welche das Streikrecht der GDL einschränken möche und den Grund und Anlass für den Streik der Lokführer letzlich abgibt.

Zum Vergleich mit der Pflege:
Natürlich halten Ärzte und Krankenpfleger Notdienste, Intensivstationen usf. bei Streiks immmer aufrecht, damit niemand deswegen gesundheitlichen Schaden nimmt, auch bei Streiks.

Da Du generell gegen Tarifstreiks zu sein scheinst, nur soviel dazu:

1.) Das Lohnniveau relevanter Berufsgruppen wirkt sich immer auch aus auf andere Berufe bis hin zum Mindestlohn, weil ein Anpassungsdruck besteht.

2.) Höhere Löhne bedeuten mehr Konsum, mehr Absatz in DE, was wirtschaftspolitisch wegen des riesigen Exportüberschusses dringend geboten wäre (auch für die Balance in der EU)

3.) 1 und 2 funktionieren nicht ohne "Arbeitskampf" und Organisierung der Arbeitnehmer. Bei den schwachen Gewerkschaften liegt ein Grund für die Vermögensumverteilung in DE von unten nach oben.

Ps:
Das Frankfurter Arbeitsgericht sah offenbar in dem zeitlich begrenzten Streik keine Unverhältnismässigkeit vorliegen, die den Grund für eine Untersagung geliefert hätte.

mimasoto 07.11.2014 10:18

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1093482)
Der Gewerkschaftsführung.............

............und nicht um das Wohl der Gewerkschaftsmitglieder.

Danke ....

Und ich kenne genügen Lokführer die auch nicht streiken wollen.
Die sägen alle auf dem Ast auf .....usw

Campeon 07.11.2014 14:34

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1093624)
Höhere Löhne bedeuten mehr Konsum, mehr Absatz in DE, was wirtschaftspolitisch wegen des riesigen Exportüberschusses dringend geboten wäre (auch für die Balance in der EU)

Tja und das ist ja so wichtig!

Höhere Löhne bedeuten erstmal höhere Steuereinnahmen, nette bleibt eh zu wenig hängen.

Und wenn die allermeisten Berufsgruppen Lohnerhöhungen bekommen, werden insgesamt alle Produkte und Dienstleistungen automatisch teurer und so bleibt wieder nicht mehr im Geldbeutel!

Was zur Folge hat: Das wieder gestreikt werden muß!

Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz!

flaix 07.11.2014 14:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1093413)
Die Bahn-AG ist eigentlich gar nicht der primäre Gegner der GDL, sondern zuende gedacht eher die konkurrierende Eisenbahnergesellschaft EVG, denn im Kern geht es ja darum, dass die GDL in Zukunft nicht nur für die Lokführer sondern auch für die Zugbegleiter Tarife, die bislang mehrheitlich bei der EVG sind, aushandelt.

Das ist ein bisschen so, als wenn die Pilotengewerkschaft dafür streikt, in Zukunft auch das gesamte sonstige Kabinenpersonal gewerkschaftlich mitzuvertreten. Da piloten und Lokführer auf die Schnelle relativ schwer zu ersetzen sind, können deren Spezialgewerkschaften relativ viel Druck aufbauen und der Arbeitgeber hat natürlich eine gewisse Angst, wenn diese nöch mächtiger werden.

Es geht also nicht um höhere Löhne oder bessere Arbeitsbedingungen für die Lokführer, sondern im Kern um mehr zukünftige Macht für die GDL zulasten der EVG.

Für einen solchen Streik viel Solidarität unter Bahnkunden und sonstiger Bevölkerung zu finden ist naturgemäß schwierig.

nope. Das will eine gewisse Presse gern uns allen einreden. Die GDL will jedoch nur für die bei Ihnen organisierten Mitglieder des rollenden Personals verhandeln, das können auch Zugbegleiter sein.
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Zitat: "Was will die GDL?

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will künftig nicht mehr nur noch für Lokführer, sondern für das gesamte Zugpersonal Tarifverträge aushandeln können. Ihr geht es nicht darum, für alle Schaffner und Mitarbeiter der Bordgastronomie exklusiv zu verhandeln, sondern nur für ihre Mitglieder.

Was ist der Knackpunkt?

Die Deutsche Bahn lehnt es ab, dass für ein und dieselbe Berufsgruppe zwei Tarifverträge gelten können. Das Horror-Szenario der Bahn: Ein Zugbegleiter mit GDL-Parteibuch arbeitet 38 Stunde pro Woche und sein Kollege mit EVG-Mitgliedschaft eine Stunde mehr oder weniger. Das würde sämtliche Dienstpläne durcheinander bringen. Das Chaos droht auch bei Lokführern, denn für diese Berufsgruppe will nun auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG tarifieren."

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hier der link: http://www.wiwo.de/unternehmen/diens.../10940116.html

Matthias75 07.11.2014 15:12

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1093696)
nope. Das will eine gewisse Presse gern uns allen einreden. Die GDL will jedoch nur für die bei Ihnen organisierten Mitglieder des rollenden Personals verhandeln, das können auch Zugbegleiter sein.
---------------
Zitat: "Was will die GDL?

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will künftig nicht mehr nur noch für Lokführer, sondern für das gesamte Zugpersonal Tarifverträge aushandeln können. Ihr geht es nicht darum, für alle Schaffner und Mitarbeiter der Bordgastronomie exklusiv zu verhandeln, sondern nur für ihre Mitglieder.

Was ist der Knackpunkt?

Die Deutsche Bahn lehnt es ab, dass für ein und dieselbe Berufsgruppe zwei Tarifverträge gelten können. Das Horror-Szenario der Bahn: Ein Zugbegleiter mit GDL-Parteibuch arbeitet 38 Stunde pro Woche und sein Kollege mit EVG-Mitgliedschaft eine Stunde mehr oder weniger. Das würde sämtliche Dienstpläne durcheinander bringen. Das Chaos droht auch bei Lokführern, denn für diese Berufsgruppe will nun auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG tarifieren."

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hier der link: http://www.wiwo.de/unternehmen/diens.../10940116.html

Der Punkt mit den Dienstplänen ist sicher nicht zu vernachlässigen.

Die Grundfrage ist aber doch für mich: Wieso will die GDL, dass ein Zugbegleiter, Lokführer etc. mehr oder weniger verdienen, weniger oder mehr arbeiten etc. nur weil er in der "richtigen" oder in der "falschen" Gewerkschaft ist? Ist dem Personal schwer zu vermitteln, oder? Dass die Bahn das verhindern will, um Unfrieden innerhalb der Belegschaft zu vermeiden, ist nicht so überraschend.

Was die Bahn will, ist, mit beiden Gewerkschaften über einen gemeinsamen Tarifvertrag zu verhandeln. Bei diesen Verhandlungen kann sich die GDL, ebenso wie die EVG, einbringen und versuchen ihre Forderungen durchzusetzen. Dumm nur, dass dann die GDL die gleichen Abschlüsse erzielen "muss" wie die EVG und sich nachher nicht als Sieger hinstellen kann.

Darauf läuft es doch raus: Welche Gewerkschaft macht den besseren Abschluss und hat die nächsten Jahre damit die besseren Karten bei der Mitgliederwerbung. Dass die GDL die besseren Druckmittel mit der Mehrzahl der Lokführer hat, dürfte klar sein. Sobald sie auch für das übrige Personal verhandeln darf, wird sie massiv versuchen, Mitglieder der EVG abzuwerben, um ihre Macht weiter auszudehnen.

Matthias

flaix 07.11.2014 15:52

naja, das Bundesarbeitsgericht hat dieses System beschlossen. Warum soll eine Arbeitnehmervertretung also nicht hart für Ihre Mitglieder kämpfen und dabei eben auch weitere Mitglieder werben?

Ich verstehe immer nicht warum in Deutschland Geld immer als unfein betrachtet wird. Die Zugführer haben das Recht für gute Gehälter zu kämpfen. Sie haben das Recht zu versuchen ein Häuschen kaufen zu können und ein gutes Leben zu haben.

Immer dran erinnern. Alles was die da treiben ist gesetzlich einwandfrei und vollständig auf dem Boden eines Regelwerkes das aiuch die Arbeitgeber mit tragen. Wenn mal wieder eine Kündigungswelle kommt oder Überstunden erpresst werden dann regt sich auch keiner auf, weil der Zug ja fährt. Bissl Solidarität also bitte. Ist doch klasse das der Weselsky mal wieder was durchsetzt. Sonst werden doch alle kleinen Leute immer nur beschissen.

LidlRacer 07.11.2014 15:53

Zwischenfrage:
Gibt es denn überhaupt schon Beispiele aus anderen Branchen, wo im gleichen Betrieb unterschiedliche Tarifverträge mit verschiedenen Gewerkschaften für die gleiche Berufsgruppe gelten? Das ist ja offenbar erst seit kurzem theoretisch möglich. Praktisch stelle ich es mir auch sehr problematisch vor.

flaix 07.11.2014 15:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1093710)
Zwischenfrage:
Gibt es denn überhaupt schon Beispiele aus anderen Branchen, wo im gleichen Betrieb unterschiedliche Tarifverträge mit verschiedenen Gewerkschaften für die gleiche Berufsgruppe gelten? Das ist ja offenbar erst seit kurzem theoretisch möglich. Praktisch stelle ich es mir auch sehr problematisch vor.


die angeblichen Probleme sind doch an den Haaren herbeigezogen. Also ob das wirklich das Thema wäre. Ich glaube denen kein Wort. Immerhin kann der Arbeitgeber ja dann Leute immer aus der "Billiggewerkschaft" einstellen. Das Mittel ist doch sowieso zweischneidig....

Matthias75 07.11.2014 15:57

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1093708)
Bissl Solidarität also bitte. Ist doch klasse das der Weselsky mal wieder was durchsetzt. Sonst werden doch alle kleinen Leute immer nur beschissen.

Weselsky will diese Solidarität aber nur für seine Gewerkschaftsmitglieder. Wo bleibt die Solidarität innerhalb des Unternehmens, wenn, gesetzlich legitimiert oder nicht, der eine Mitarbeiter für die gleiche Arbeit mehr Kohle bekommt, mehr Urlaub/Freizeit etc. hat als der Kollege? Was ist mit der Solidarität innerhalb des Unternehmens? Was spricht dagegen, gemeinsam mit der EVG für bessere Arbeitsbedingungen aller Mitarbeiter zu kämpfen.

Matthias

captain hook 07.11.2014 15:59

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1093708)
naja, das Bundesarbeitsgericht hat dieses System beschlossen. Warum soll eine Arbeitnehmervertretung also nicht hart für Ihre Mitglieder kämpfen und dabei eben auch weitere Mitglieder werben?

Ich verstehe immer nicht warum in Deutschland Geld immer als unfein betrachtet wird. Die Zugführer haben das Recht für gute Gehälter zu kämpfen. Sie haben das Recht zu versuchen ein Häuschen kaufen zu können und ein gutes Leben zu haben.

Immer dran erinnern. Alles was die da treiben ist gesetzlich einwandfrei und vollständig auf dem Boden eines Regelwerkes das aiuch die Arbeitgeber mit tragen. Wenn mal wieder eine Kündigungswelle kommt oder Überstunden erpresst werden dann regt sich auch keiner auf, weil der Zug ja fährt. Bissl Solidarität also bitte. Ist doch klasse das der Weselsky mal wieder was durchsetzt. Sonst werden doch alle kleinen Leute immer nur beschissen.


Wenns ums Geld für die Lokführer ginge, wäre der Zuspruch in der Bevölkerung größer. Das zeigen ja auch Umfragen zu diesem Thema aus der Vergangenheit, wo die Zustimmung in der Bevölkerung regelmäßig hoch war.

Es hat nur keiner Verständis für diese Zuständigkeiten/Organisations/Macht-Diskussion, die die Verhandlungen über die eigentlichen Inhalte komplett blockiert.

flaix 07.11.2014 16:01

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1093712)
Weselsky will diese Solidarität aber nur für seine Gewerkschaftsmitglieder. Wo bleibt die Solidarität innerhalb des Unternehmens, wenn, gesetzlich legitimiert oder nicht, der eine Mitarbeiter für die gleiche Arbeit mehr Kohle bekommt, mehr Urlaub/Freizeit etc. hat als der Kollege? Was ist mit der Solidarität innerhalb des Unternehmens? Was spricht dagegen, gemeinsam mit der EVG für bessere Arbeitsbedingungen aller Mitarbeiter zu kämpfen.

Matthias

Gute Frage, stell die doch mal an die EVG.....
ich weiss es nicht.

captain hook 07.11.2014 16:11

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1093714)
Gute Frage, stell die doch mal an die EVG.....
ich weiss es nicht.

Ne, das hat Weselsky klar beantwortet. Gemeinsam will er nicht. Das sah ja der SchlichtungsPlan vor (jedenfalls so ähnlich). Weil dann muss man sich ja zwangsläufig irgendwann einigen oder der eine muss machen was der andere will (oder ein Schlichter). Also entweder macht er den Chef bei der Einigung und kann bestimmen oder er hat keine Lust drauf. (stark verkürzt)


Zitat dazu:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1001644.html

Gemäß der Empfehlung des Gerichts hätten sich die Parteien bis zum 15. Dezember auf den Einigungsweg begeben und auch die Konkurrenzgewerkschaft EVG einbeziehen müssen. Der Vorsitzende Richter Michael Horcher hatte den Streitparteien am Freitagmittag einen entsprechenden Vorschlag gemacht, mit der Bitte "um wohlwollende Prüfung". Anschließend berieten Deutsche Bahn und GDL getrennt über den Vorschlag - und die GDL sagte nein.


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