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Alu Bremsflanke für die Berge notwendig?
Hallo zusammen
Ich habe da eine Frage an die LR Spezialisten. Ich suche im Augenblick einen LRS mit dem ich in der Ebene zügig und aerodynamisch fahren kann aber auch im Gebirge nutzen kann. Profilhöhe etwa 40mm und Clincher sollte es schon sein. Nun zu meiner Frage: Ich habe nun öfters gelesen, dass ich für's Gebirge nur Alubremsflanken fahren sollte da Carbonbremsflanken in Kombination mit Clincher nicht für's Hochgebirge nutzbar sind. (hier z.B. die Warnung von Leeze:Von einer Verwendung von Carbon Clincher/Drahtreifen Laufrädern im (Hoch-)Gebierge ist grundsätzlich abzuraten. Auf steilen und langen Abfahrten kann es zu einer Überhitzung der Bremsflanken und somit zu einer irreparablen Beschädigung der Felgen kommen.) Ist das wirklich so? Wie ernst muss ich das nehmen? Gruss |
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![]() So sah die Vollcarbonhinterradfelge eines Bekannten von uns nach 2/3 der Abfahrt vom Kitzbüheler Horn (ziemlich schnell gefahren) aus. Die Abfahrt vom Kitzbüheler Horn ist natürlich sehr speziell, weil sie im Schnitt 20% hat, also viel mehr als ein üblicher Alpenpass, der zwar meist mehr Höhenmeter aber meist nur 10% üblicher Steigung hat. Außerdem muss man am Kitzbüheler Horn nahezu duchgängig bremsen, da es keine langen Geraden gibt, wo man es mal laufen lassen kann und sich so die Felge wieder abkühlen kann. Die Profis, die am selben Tag mit ähnlich leichtem Material hochgefahren sind, haben ihre Räder übrigens mit dem Auto wieder nach unten transportieren lassen. War übrigens, wie man sieht eine Schlauchreifenfelge. Die Kernproblematik, dass Carbon nicht über eine maximale Temperatur hinaus erwärmt werden sollte, ab der das Träger-Epoxidharz weich wird, betrifft natürlich Vollcarbon-Schlauchreifen ebenso wie Drahtreifenfelgen gleichermaßen. |
Ouch!!! Gar nicht schön... :Nee:
Ich hoffe der Fahrer ist nicht ähnlich ramponiert gewesen... Werde ich mir merken, also nur Aluflanke für die Berge...Oder man tüdelt sich so'ne Kühlung von einer großen Kreissäge ans Rad...gibt dann auch mehr Hangabtriebskraft (hoffentlich zerreißen mich jetzt nicht die Physiker)...nur bergauf ist das vermutlich wie LKW-Ziehen in der Ebene... Hat da jemand Erfahrungen wie das in Wiesbaden ist? Wenn's da die Platte runtergeht? Ist das ähnlich problematisch? Vermutlich nicht oder? Gruß Ray |
Ab welcher Temperatur wird den das Harz weich?
Kitzbühler Horn bin ich auch schon gefahren, bergauf wie -ab und mit nahezu durchgängig bremsen bin ich da nicht runter, da 20% Steigung im Schnitt ist eher wunschdenken, es sind mal kurze Rampen drin aber das war es dann schon. Ist aber auch egal. Für mich sieht es eher nach einer anderen Ursache als Überhitzungs aus an der die Felge gestorben ist. Zurück zum TE, es gibt viele die fahren mit Carbon in den Alpen und kommen unbeschadet wieder unten an, ohne Angst gehabt zu haben. Ich würde mir aber keine Clincher kaufen, wenn Carbon dann Schlauchreifen. Und bei Carbon muss der Bremsbelag zur Felge passen, dann bremst es auch besser. |
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Dort sieht man allerdings auch ne VBrake und was für Belaege sind da montiert? Ich finde so Pauschalaussagen schwierig. Es gibt auch genug Beispiele wo es dauerhaft gut und zuverlässig funktioniert.
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Ich hab ja schon gehörigen Respekt wenn ich hier in Berlin die Havelchaussee mit 60-65 runterdüse... Ich glaube Sebi Kienle ist in Wiesbaden mit ein paar anderen mit 104 oder 106km/h da runter...Die Eier muss man erstmal haben. |
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Sowohl bei Alu als auch Carbon. Nehmen wir beispielsweise mal Alfalfa, die fährt ihre Xentis-Clincher begeistert auch in den Alpen, dann gabs als Gegenbeispiel ~Anna~s Schlauchplatzer letztes Wochende, wo nicht ganz sicher ist, ob nicht Alu 'mit ohne Felgenband' ne Rolle gespielt haben könnte. Ich halte am Berg generell Alu für etwas unproblematischer (Felgenwand nicht verschlissen, richtige Beläge, Schlauch ordentlich montiert und dickes, Wärmeisolierendes Felgenband drin) als Carbon, Ausnahmen bestätigen allerdings beiderseits die Regel, nur eines ist definitiv sicher: die im Gebirge auftretenden Belastungen sind in der Lage, Problemchen, die im Flachland gar keine sind, zu Katastrophen zu expandieren. Material das dort zum Einsatz kommt, sollte zu 100% top in Schuss sein. |
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Ich empfehle zu Übungszwecken die Abfahrt vom Kühtai in Richtung Innsbruck. Um die 100kmh dort nicht zu schaffen muss man wirklich auf der Bremse stehen. Oder wie eine Schrankwand am Rad sitzen. Wer denkt verliert sowieso. Aber auch ein Sturz bei 50kmh dürfte für einen Radfahrer ungeschützt wie er ist ungünstig ausgehen. Obs dann noch schneller ist dürfte fast unerheblich sein. In den Bergen würde ich für die Daueranwendung in jedem Fall auf Alu setzen. Schon alleine wegen der Regengefahr. Ich hatte jedenfalls noch keine Plastikmodelle, die die selbe Bremswirkung wie Alu um Regen hatten. Auch Xentis nicht. Wer freilich nur bei schönem Wetter fährt, der kann in meinen Augen ruhig Plastik nehmen. Bei meinen Reynolds fand ich letztes Jahr im Trockenen die Bremsleistung- und Wirkung sogar noch angenehmer als ich es von jeder Alufelge kannte. Was man im Auge haben sollte bei diesen Geschwindigkeiten: Die Wirkung von Windeinflüssen auf die Lenkung steigt bei den gewaltigen Geschwindigkeiten enorm an! Das sollte man also im Griff haben oder eher defensiv auswählen. |
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Ich habe auch zwei Sätze mit Vollcarbonlaufrädern in der Garage stehen, die ich im Wettkampf und im Training nutze. Für Abfahrten wie die beschriebene oder auch für ein geplantes Trainingslager in den Alpen würde ich sie aber garantiert nicht nutzen! Ein Felgenversagen ist immer eine Kobination von Bauart der Felge, möglichen Vorschäden, verwendete Trägerharzsorte, Bremsbelag und Art der Bremse. Die Frage des Thread-Erstellers war aber: Muss man die Warnung des Felgenherstellers, Vollcarbon-Clincher nicht im Hochgebirge zu nutzen ernst nehmen, oder kann man die Warnung in den Wind schreiben. Und da würde ich ganz klar sagen: ich würde mich an die Herstellervorgaben halten! |
Die Gefahr der Überbremsung hängt sowohl vom Gewicht des Fahrers, von der Fahrweise als auch der Art der Pässe ab.
Stehe ich permanent auf der Bremse oder nutze die Geraden zum Abkühlen lassen ? Habe ich eine steile kurvige Abfahrt mit schlechtem Belag oder kann ich "laufen lassen" ? Dazu die Bremsbeläge. Ich denke, gelbe Swissstop sind da zum Beispiel weniger aggressiv als irgendwelche Korkbacken. Dazu die äußeren Bedingungen - brütend heiß oder kühl, trocken oder naß, viel Dreck auf der Strasse oder durch die nasse Straße aufgewirbelt ... Und die Art der Bremse - V-Brake / konventionell oder sogar hydraulisch ? Auch eine durchgebremste Aluflanke kann Dir um die Ohren fliegen. |
Erhitzen werden sich sowohl die Alu- als auch die Carbonflanken. Die Hitze kann halt das Carbon der Flanke zerstören, wie auf dem Bild zu sehen. Die Alu-Flanke wird aber genauso heiß, allerdings (zunächst) ohne Zerstörung der Felge.
Es bleibt sowohl bei Alu als auch bei Carbon das Problem, dass die Schläuche platzen können wegen der Hitzeentstehung. Daher bei langen Abfahrten lieber kurz und hart bremsen als auf der Bremse stehen. Bei Bremsscheiben gibt´s wohl ebenfalls Probleme bei Dauerbremsung, da hab ich persönlich aber keine Erfahrungen. |
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Zu dem Bremsverhalten der Scheibenbremsen auf dem RR gab es ja kürzlich einen (eher ernüchternden) Test in der TOUR. Da gibt es teilweise noch Nachbesserungsbedarf. |
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Um die Eingangsfrage zu beantworten: nein, nicht notwendig, mehr nach eigenem Gefühl. Sicher bremst eine Aluflanke besser, trotzdem fahre ich 99% mit Carbon-LR herum. Ich denke, wichtig ist, dass man lernt, richtig zu bremsen. Durchgängiges auf der Bremse stehen halte ich nicht für sinnvoll.
Viel Spass am Berg! |
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Im Test seit letztem Jahr: Lightweight Meilenstein. Super Laufräder. Seit ein paar Monaten fahre ich auch China-Clincher, da habe ich aber noch nicht ausreichend getestet um ein faires Urteil abliefern zu können. Ich gebe allerdings zu, dass ich mich ausgiebig mit meinem Material beschäftige, das ist evtl. nicht jedermanns Sache. 100 Prozent Sicherheit gibts nicht, aber nach diversen Tests und anschließenden "Kontrollen" habe ich zu Carbonfelgen ein gewisses Vertrauen entwickelt. Voraussetzung ist, dass ich selbst Felgenband, Schlauch und Mantel montiert habe. |
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Es gibt jedoch bei unterschiedlichen Carbonbremsflanken vermutlich größere Qualitätsunterschiede als bei Alubremsflanken. |
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Ich hab drei verschiedene Laufradsätze jeweils mit unterschiedlichen Belägen getestet. Damit wollte ich eigentlich nur sagen, dass es meiner Ansicht nach inzwischen so gute Carbonfelgen gibt, dass ich persönlich eine Alubremsflanke nicht für "notwendig" halte.
Mit der Aussage "in der Mehrheit der Fälle" kann glaub ich keiner was anfangen, außer man benutzt es um Carbon zu "verteufeln". |
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Klar, da gäbe es noch viel mehr Aspekte, die man diskutieren könnte.
Warum so empfindlich? |
Wie wärs mit einer Bremse welche keine Wärme produziert?
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off topic
@ Alfalfa: kann man über deine Erfahrungen zum Meilenstein irgendwo was lesen? Ich war nach dem Chiemsee-Tria über die Bremsleistung etwas ernüchtert. Es hat allerdings auch geschüttet, wie aus Eimern. MfG, Ralf |
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OK ich wog 90 Kg, und hatte 25 Kg Gepäck dabei. Aber dort ging es nicht darum, ob die Felgen "vielleicht" zu heiss wurden, sie wurden ganz klar zu heiss. Das bemerkt man daran, dass man KEINE Bremsleistung mehr hat (spätestens nach 1 km). Ich musste dann anhalten um die Felgen abkühlen zu lassen, bevor ich weiter konnte. |
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Warum wohl fahren die meisten das Horn rauf und mit der Seilbahn wieder runter? Alles Schisser? |
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Ich hatte am WE ein Regenrennen in Düsseldorf, bei dem das Wasser v.a. in der ersten Runde z.T. fast knöcheltief auf der Straße stand. Ich fahre citec-Scheibe hinten und SRAM 80 vorne (beides Laufräder mit Alu-Bremsfläche) und hatte null Probleme mit Bremsleistung. Echte Berge gibt es in Düsseldorf keine (;) ), aber durch die Rheinbrücken viele kurze Steigungen und viele Kurven, die man anbremsen musste. Da es um mich herum reihenweise Stürze gab (vier davon habe ich auch live gesehen), hatten andere wohl durchaus Probleme mit dem Bremsverhalten (teilweise natürlich auch mit der Kurventechnik). |
Es gibt auch Alu-Flanken, die bei Nässe sch... bremsen. Bin da mal mit alten American Classic 350 böse überrrascht worden. Wohlgemerkt es waren die alten. Da hat sich u. U. was geändert. Hab dann andere/weichere Bremsbeläge genommen und es war etwas besser aber immer noch nicht besser als auf Carbon.
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