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-   -   Kann man ohne Bikefitting überhaupt Radfahren? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=31626)

captain hook 10.02.2014 13:06

Kann man ohne Bikefitting überhaupt Radfahren?
 
In jedem zweiten Thema wo einer nach einem Rad fragt kommt spätestens als dritte Antwort: Spare am Rad und geh zum Bikefitter.

Ich finde das total übertrieben. Es geht um Hobbysport (in den meisten Fällen) und sich aufs Rad setzen ist nicht Rocketscience.

Vielmehr finde ich, dass ein gewisser Lernprozess und selber ausprobieren einem sogar helfen können sich in das Thema reinzufinden, herauszufinden was einem taugt und was nicht und so weiter und sofort.

Man hat man das Gefühl, dass manche sich für so außergewöhnlich halten, dass sie auf einem halbwegs passendem, artgerecht ausgewähltem Rahmen mit Vorbauten von 70-120mm, variablen Sitzwinkeln von 74-80° und diversen weiteren Verstellmöglichkeiten nie im Leben eine Chance haben richtig zu sitzen und das Rad sofort wieder verschrottet werden muss.

Ja, ich weiß, es hat keiner Zeit sich damit ernsthaft auseinander zu setzen und das ist auch total oldschool, andererseits muss ich etwas sarkastisch feststellen, dass viele Radzeiten die man bewundern kann den betrieben Aufwand in keinster Art und Weise wiedergeben und auch in jeder X-beliebig anders eingesteller Position möglich wären.

Jetzt werden natürlich alle aufschreien, aber früher war man in einem Verein wo es ein paar alte Hasen gab, einen Trainier der sich auskannte und nem Händler der sich interessierte. Das ist natürlich im Zeitalter des Individualismus, der Bezahltrainer aus dem Internet und dem Onlinehändler aus der Mode gekommen.

Ich finds trotzdem irre und ein bischen ausprobieren und logisches Denken würde einigen gut zu Gesicht stehen. Und das Verständnis für die Materie zusätzlich verbessern... Und dann kann man in der Zeit auch mal nen bisschen trainieren und dann geht das erstmal ab, das glaubt ihr nicht. :Cheese:

Ich bitte um Zurechtweisung und Schläge. :Cheese: :dresche

Superpimpf 10.02.2014 13:11

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012310)
Ich bitte um Zurechtweisung und Schläge. :Cheese: :dresche

Du hast völlig Recht! :Blumen:

Ich werd meine Position auf dem neuen Rad auch wieder "selbstoptimieren". Fotos von der Seite machen und an den Einstellungen justieren kann ich auch selber und auf Hokuspokus mit "wenn ich dir nen Klebeband unter die Einlegesohle mache trittst du 20W mehr" :Cheese: kann ich gut verzichten.

drullse 10.02.2014 13:13

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012310)
Ich bitte um Zurechtweisung und Schläge. :Cheese: :dresche

Zumindest von mir wirste das NICHT bekommen - im Gegenteil: 100%ige Zustimmung.

Nach meinem Besuch bei der hier höchstgelobten Einsteller-Truppe habe ich nun ein Position, die für mich quasi unfahrbar ist. 30 Km/h auf dem Aufsatz hing grade so, danach macht die Muskulatur komplett zu. Ich wäre nie drauf gekommen, mir selbst eine solche Position zu verordnen.

Fazit: ich werde nochmal hingehen und schauen, ob und was sie nachbessern können, danach gibt es wieder die alte Position und die Akzeptanz, dass ich halt über die Jahre langsamer geworden bin.

Und auch wenn jetzt manch einer genervt sein wird: was Du hier über die Sitzposition schreibst, ist IMHO 1:1 auf das Thema "Material" übertragbar.

:Blumen:

drullse 10.02.2014 13:14

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1012316)
Fotos von der Seite machen

Schon das würde ich sein lassen - was nutzt Dir die Position, wenn sie gut aussieht, Du sie aber nicht fahren kannst... ;)

StanX 10.02.2014 13:15

Im großen und ganzen hast du recht.

Wenn ich mir allerdings ansehe, wie der ein oder andere auf dem Rad sitzt bezweilfe ich manchmal, dass die Leute so viel Körpergefühl haben, um eine gute Position für sich zu finden.

captain hook 10.02.2014 13:18

Zitat:

Zitat von StanX (Beitrag 1012321)
Wenn ich mir allerdings ansehe, wie der ein oder andere auf dem Rad sitzt bezweilfe ich manchmal, dass die Leute so viel Körpergefühl haben, um eine gute Position für sich zu finden.

Dann muss man mal mehr als 500km Rad fahren, dann kann sich auch was entwickeln. Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.

mysticds 10.02.2014 13:18

Sehr spannend, dass jemand dies Thema mal aufgreift.

Aus meiner Erfahrung heraus reicht ein passender Rahmen und ein paar verschiedene Vorbauten. Das Bikefitting kann man mit etwas Körpergefühl auch problemlos selber machen.

Ein Bekannter der bei der Master WM im Zeitfahren im ersten Drittel ist, war weder beim Bikefitting noch bei anderen Experimenten dabei. Vieles kann man sich selber beibringen durch lesen, vergleichen und etwas Körpergefühl.

Wenn man jedoch das Rundumsorglospaket haben möchte und Geld keine Rolle spielt, dann öffnet sich ein guter Markt für "Bikefitter". Spannend ist, dass dies meist auf Triathleten zutrifft.

Just my $0.02
Daniel

3-rad 10.02.2014 13:20

Gibt es ein Leben ohne EiPhone?
Kann man ohne Navi zum Ziel finden?
Wie ist es möglich ohne Klimaanlage im Sommer Auto zu fahren?
Kann man ohne DI2 vernünftig schalten?
Kann man einen Wettkampf ohne Powerbar überleben?
Kann man ein Rad >8,5kg überhaupt vorwärts bewegen?
Ist es möglich sich auf dem Rad ohne Leistungsmesser zu verbessern?
Kann man Schwimmen gehen ohne Paddles und Trainingsplan?
Kann man für eine Langdistanz trainieren ohne seine GA1, GA2, Ga3, GA4 Bereiche zu kennen?
Kann man Kaffee kochen nur mit Handfilter?
Kann man 14h in der Woche trainieren ohne Ernährungsberatung?
Kann man ohne den neuen 29er Trend zu berücksichtigen ein MTB kaufen?

Jetzt zu deiner Frage: Ja, es geht.

Aber: Darf man heute den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt nutzen oder geht das nicht?

Superpimpf 10.02.2014 13:22

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 1012325)
Aber: Darf man heute den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt nutzen oder geht das nicht?

Wobei ich den "technischen und wissenschaftlichen" Hintergrund bei einigen (Ausnahmen bestätigen die Regel) bikefittern stark anzweifle.

captain hook 10.02.2014 13:26

Zitat:

Zitat von mysticds (Beitrag 1012324)
Vieles kann man sich selber beibringen durch lesen, vergleichen und etwas Körpergefühl.

Und da viele ja auch eine Lizenz haben... Was machen eigentlich die Trainer in den Vereinen so? ;) Ein geschultes Auge und mal nen Tipp aus der Richtung eines Menschen der einen regelmäßig beim Training sieht...

Was mir noch zusätzlich einfällt: Viele fahren ihr WK Material im Training garnicht. Welche Rolle soll da so ein Bikefitting spielen, wenn ich mich nicht auf die Sitzposition einstellen kann? Spezifisch "in Position" trainiere?

Oder gehts nur darum anzugeben mit "ich hab die Position vom Fitter von PRO XY" oder am Ende die Verantwortung für die Rückenschmerzen nach 160km und die schlechte Leistung auf den Fitter zu übertragen?

Bei soviel Irrsinn bleibt einem ja nur das Spekulieren.

Duafüxin 10.02.2014 13:26

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012310)
In jedem zweiten Thema wo einer nach einem Rad fragt kommt spätestens als dritte Antwort: Spare am Rad und geh zum Bikefitter.

Ich finde das total übertrieben. Es geht um Hobbysport (in den meisten Fällen) und sich aufs Rad setzen ist nicht Rocketscience.

Vielmehr finde ich, dass ein gewisser Lernprozess und selber ausprobieren einem sogar helfen können sich in das Thema reinzufinden, herauszufinden was einem taugt und was nicht und so weiter und sofort.

Man hat man das Gefühl, dass manche sich für so außergewöhnlich halten, dass sie auf einem halbwegs passendem, artgerecht ausgewähltem Rahmen mit Vorbauten von 70-120mm, variablen Sitzwinkeln von 74-80° und diversen weiteren Verstellmöglichkeiten nie im Leben eine Chance haben richtig zu sitzen und das Rad sofort wieder verschrottet werden muss.

Ja, ich weiß, es hat keiner Zeit sich damit ernsthaft auseinander zu setzen und das ist auch total oldschool, andererseits muss ich etwas sarkastisch feststellen, dass viele Radzeiten die man bewundern kann den betrieben Aufwand in keinster Art und Weise wiedergeben und auch in jeder X-beliebig anders eingesteller Position möglich wären.

Jetzt werden natürlich alle aufschreien, aber früher war man in einem Verein wo es ein paar alte Hasen gab, einen Trainier der sich auskannte und nem Händler der sich interessierte. Das ist natürlich im Zeitalter des Individualismus, der Bezahltrainer aus dem Internet und dem Onlinehändler aus der Mode gekommen.

Ich finds trotzdem irre und ein bischen ausprobieren und logisches Denken würde einigen gut zu Gesicht stehen. Und das Verständnis für die Materie zusätzlich verbessern... Und dann kann man in der Zeit auch mal nen bisschen trainieren und dann geht das erstmal ab, das glaubt ihr nicht. :Cheese:

Ich bitte um Zurechtweisung und Schläge. :Cheese: :dresche


Ich könnte jetzt ja meinen Opa mit "Früher war mehr Lametta" an Dich weitergeben, aber wo Du recht hast hat Du Recht. ;)

Gerade dazu fällt mir ein, dass ich neulich irgendwo lass, dass die Kinder beim Laufen immer langsamer werden, gemessen über 30 Jahre über 1500 m Distanz.
Vielleicht gilt das auch beim Rad, also dass über die Jahre gesehen die Zeiten immer langsamer werden, obwohl sie ja aufgrund der fortgeschrittenen Trainingslehre, des Materials und der Ernährung schneller werden müßten. Ein Verbesserungsansatz wäre halt das Fitting, das kostet zwar Geld, aber keine Anstrengung. Und es erweckt den Hauch des Profitums. Andererseits, wenn man die Kohle hat und den Zweig unterstützen möchte, warum nicht. Viele sind sich vielleicht auch nicht sicher, so dass sie eine Profimeinung hören möchten.

Neulich bei uns im Verein hab ich auch gestaunt, als ein Mädel auf mich zu kam und erzählte, sie wolle auch Duathlon machen und hätte vor ein paar Monaten mit radeln angefangen und vor ein paar Wochen mit laufen. Leider hätte sie an an Donnerstag (wo wir uns getroffen haben) ihr Intervalltraining ausfallen lassen müssen, jetzt müsste sie erstmal den Typen von der Leistungsdiagnostik anrufen, der ihr den Plan erstellt hat, was sie jetzt machen solle. :confused:
Auch hier keinerlei Verständnis, kein Körpergefühl, keine Idee, was man mal macht, wenn eine Einheit ausfällt. Ich weiss nicht ob das schlimmer ist oder das man auf dem Anfängerlevel zur Leistungsdiagnostik rennt, wo eigentlich jeder sagt, fang erstmal an.

OK, war mal wieder abgeschweift (geschwiffen?), sorry ;)

3-rad 10.02.2014 13:26

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1012326)
Wobei ich den "technischen und wissenschaftlichen" Hintergrund bei einigen (Ausnahmen bestätigen die Regel) bikefittern stark anzweifle.

Natürlich.
Die Auswahl war so wie sie mir gerade in den Sinn kam.

Ansonsten ist der Captain in einer Liga unterwegs von der hier 99,7% aller mindestens 2 Nummern drunter sind.
Natürlich weiß der wie man sitzen muss um gut zu fahren.
Und zu laufen.
Oder auch nicht.
Vielleicht wäre er nicht so oft verletzt, wenn er das man untersuchen lassen würde.
Vielleicht auch nicht.

Tja.

FidoDido 10.02.2014 13:30

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 1012325)
Jetzt zu deiner Frage: Ja, es geht.

Aber: Darf man heute den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt nutzen oder geht das nicht?

+1
:Prost:

HendrikO 10.02.2014 13:31

Boah, wat langweilig. Alle deiner Meinung...


































































...ich auch. :Huhu:

titansvente 10.02.2014 13:33

Man kann und zwar sehr gut!

Aber eine vernünftige Radbiometrie - ich verwende hier absichtlich nicht das Wort BIKEFITTING - kann einem dabei behilflich sein Fehlstellungen zu korrigieren und Überbelastungen zu vermeiden.
Natürlich hilft es auch bei der Effizienz.

Aber wenn man sich mal umschaut, da wird doch eines klar:
Viele Copy-Dresser und -Equipper meinen doch, man müsse sich nur nen Cervelo P5 kaufen und nen Bikefitting machen, braucht nicht mehr zu trainieren und fährt beim Eiermann ne 04:50 :cool:
Gleiches gilt für die Laufschuhe und die Neos.

Für die Fahrrad,- Laufschuh und Neo-Branche freut´s mich ja aber:

Wenn der Bauer nedd schwimmen kann, liegt´s nedd immer an der Badehose :Huhu:

chris.fall 10.02.2014 13:33

Moin Captain,

Du hast völlig recht!

Der unbekannte AK-Athlet hier auf dem Buchtitel hat es mit seiner unmöglichen Sitzposition (die Haltearbeit muss bei dem Winkel der Oberarme enorm sein), die er sich wahrschlich auch selber erarbeitet/erfahren hat, immerhin bis nach Hawaii geschafft.


Munter bleiben,

Christian

captain hook 10.02.2014 13:34

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 1012325)
Aber: Darf man heute den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt nutzen oder geht das nicht?

Natürlich. Aber ab wann ist es sinnvoll? Wenn ich grade mal 500km in meinem Leben gefahren bin, ändert sich das Gefühl und der Körper mit Aufnahme des Trainings im Wochenrhythmus. Wenn ich die Position nicht im Training fahr werde ich mich an garnix gewöhnen, egal wie gut oder schlecht. Kann ein Trainer der mich regelmäßig sieht das nicht eigentlich viel besser beurteilen? Muss man nicht sowieso mit der Zeit selber ein Gefühl entwickeln was gut ist und was nicht (weil das auch für den Rest sehr entscheident sein kann).

Es geht ja bei fast allen nicht darum noch 5 cm² weniger Stirnfläche zu erreichen und den dadurch entstehenden Leistungsschwund durch einen ungünstigeren Hüftwinkel in Watt zu ermitteln, der bei 53kmh am Ende die entscheidenden 4,234s Vorsprung im olympischen Zeitfahren bedeuten können...

3-rad 10.02.2014 13:43

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012339)
Natürlich. Aber ab wann ist es sinnvoll?


Und ob überhaupt?
Und wer hat einen Trainer, einen fürs radfahren, der einen oft persönlich sieht?
Wer von denen, die hier schreiben z.B..
Ich nicht.
Ich fahre jetzt mit Unterbrechnungen Rad seit 30 Jahren.
Das sind sagen wir mal ca. 150.000-200.000km oder mehr.
Ich hab 1x ein Fitting, Pardon Biometrie machen lassen.
War cool.
Ich hatte bunt auf weiß wie meine Füße in den Schuhen stehen.
Vorher und nachher und wie ich kurbele und wie die Druckverteilung ist, vorher und nachher.

Natürlich hätte ich das nicht machen müssen.
Ich konnte auch vorher radfahren, zwar nicht so schnell wie du aber für die meisten (auf die Kacke hauen) hat es dicke gereicht.
Jetzt klappt das immer noch, ist aber bequemer.
Und das ist: Gut.

MattF 10.02.2014 13:43

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1012330)
Neulich bei uns im Verein hab ich auch gestaunt, als ein Mädel auf mich zu kam und erzählte, sie wolle auch Duathlon machen und hätte vor ein paar Monaten mit radeln angefangen und vor ein paar Wochen mit laufen. Leider hätte sie an an Donnerstag (wo wir uns getroffen haben) ihr Intervalltraining ausfallen lassen müssen, jetzt müsste sie erstmal den Typen von der Leistungsdiagnostik anrufen, der ihr den Plan erstellt hat, was sie jetzt machen solle. :confused:


Die Fragen kommen hier aber auch dauern, z.b. darf ich den langen Lauf statt Samstag auch am Donnerstag machen :confused:

Matthias75 10.02.2014 13:51

Bei meinen ersten zwei Rädern hab' ich so lange rumprobiert, bis ich längere Strecken schmerzfrei und halbwegs bequem fahren konnte, fertig. Hat vollkommen gereicht. Später hab' ich mal aus Interesse eine 30€-Vermessung machen lassen, den Sattel daraufhin etwas niedriger gestellt (der Rest hat interessanterweise soweit gepasst) und war damit auch zufrieden. Hab' dan nirgendwann den Sattel wieder nach Gefühl etwas höher gestellt, weil ich es bequemer fand. Mit der Einstellung fahre ich jetzt seit 10 Jahren. Vielleicht hole ich nicht das letzte damit raus. Ich kann aber bequem fahren, das reicht mir.

Ist aber doch nicht nur beim Bikefitting eine Tendenz:

- Früher gab's nur ein oder zwei Bücher zum Thema Training. Man hat sich das Wissen angeeignet und seine Pläne selbst geschrieben. Heute hat jeder 15h-Athlet einen persönlichen Trainer, der im hilft, sein Training optimal zu gestalten.

- Früher hatte man seinen Schwimmverein mit Trainer oder erfahrenen Schwimmern, heute geht man alle 3 Monate zu teuren Seminaren mit Videoanalyse etc..

- Früher hat man sich ernährungstechnisch reingeworfen, was es an der Strecke gab' bzw. was man im Training gut vertragen hat. Heute muss es der persönliche Ernährugnsberater sein.

- Laufschuhkauf ohne Druckmessung und Laufstilanalyse ist vermutlich auch nicht mehr drin...

etc.

Mittlerweile gibt's ziemlich viele, die am großen Kuchen Triatlhon mitverdienen und viele, die bereit sind, einiges zu zahlen.

Nicht falsch verstehen, wenn jemand Geld ausgeben will, soll er das ruhig tun. Muss jeder für sich entscheiden, ob's notwendig ist. Wenn jemand einen guten Job macht, soll er auch ruhig angemessen damit verdienen können.

Ich hab' nur das Gefühl, dass es eine Tendenz gibt, die Verantwortung in allen Bereichen an andere abzugeben und lieber jemand anderes dafür zu bezahlen als sich selbst mit der Materie auseinanderzusetzen. Radanalyse, Schwimmseminar Trainer etc. werden aber auch IMHO mittlerweile (nicht bei allen!) als Statussymbol angesehen.

Matthias

argon68 10.02.2014 13:56

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012329)
...Was mir noch zusätzlich einfällt: Viele fahren ihr WK Material im Training garnicht. Welche Rolle soll da so ein Bikefitting spielen, wenn ich mich nicht auf die Sitzposition einstellen kann? Spezifisch "in Position" trainiere?

Tja, einige hier im Forum finden das ja total "affig" und "voll peinlich" wenn man mal mit WK-Material (Scheibe, Aero-Helm) ein Trainigsrunde zieht...

...dann aber in T1 den Helm-Verschluss nicht zu bekommen, da die Routine fehlt....

Da sich bei Hobbies per se die Frage nach dem "Nutzen" gar nicht stellt, soll einfach jeder für das Geld ausgeben, was ihm Spaß macht.

captain hook 10.02.2014 13:58

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 1012345)
Und ob überhaupt?
Und wer hat einen Trainer, einen fürs radfahren, der einen oft persönlich sieht?

Na was machen die Trainer in den Vereinen denn dann? Ich dachte dazu wär ein Trainer da?

Ich geh ja nie zum Vereintraining, da sind nämlich ZF Bikes im Training böse verboten. :Cheese: Nagut, auch ansonsten wär mir da eher langweilig (bzw war es das die paarmal wo ich da war). Aber es gibt ja Leute die da hingehen.

(Da fahr ich dann lieber mit den Radrennfahrern. Da gäbe es dann allerdings schon einige, auf deren Aussage zu meiner Position ich einiges gebe.)

ABER: Die meisten von uns kennen Leute die den Sport auch schon ne Weile machen. Mit denen man ab und mal nen bischen fährt. Die auch nen Blick dafür haben wie es aussehen müsste - nicht nur von der Position, sondern auch vom Bewegungsablauf (also ob es insgesamt rund und stimmig aussieht).

drullse 10.02.2014 13:59

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 1012345)
Ich fahre jetzt mit Unterbrechnungen Rad seit 30 Jahren.
Das sind sagen wir mal ca. 150.000-200.000km oder mehr.
Ich hab 1x ein Fitting, Pardon Biometrie machen lassen.
War cool.
Ich hatte bunt auf weiß wie meine Füße in den Schuhen stehen.
Vorher und nachher und wie ich kurbele und wie die Druckverteilung ist, vorher und nachher.

Natürlich hätte ich das nicht machen müssen.
Ich konnte auch vorher radfahren, zwar nicht so schnell wie du aber für die meisten (auf die Kacke hauen) hat es dicke gereicht.
Jetzt klappt das immer noch, ist aber bequemer.
Und das ist: Gut.

Im Prinzip bei mir genauso, aber...: die Vermessung die Druckanalyse waren eine Bestätigung dessen, was ich vermutet hatte (und wo ich meine Probleme sah, die Kraft auf die Straße zu bringen), die Erläuterungen, warum die Position so sein soll, wie sie jetzt nach der Einstellung ist war auch schlüssig, es gab keinen Hokuspokus - alles prima.

Nur fahren kann ich so nicht. Und da kommt dann schon ein wenig das vom Captain Beschriebene: weiß der Anfänger wirklich, was da jetzt nicht stimmt bzw. was er dem Bikefitter dazu sagen muss, damit der nachjustieren kann und ein passendes Ergebnis bekommt? Und weiß der Anfänger überhaupt, dass er "falsch" sitzt, wenn der Bikefitter irgendwas falsch macht?

thunderbee 10.02.2014 14:01

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012323)
...Ich hab' nur das Gefühl, dass es eine Tendenz gibt, die Verantwortung in allen Bereichen an andere abzugeben und lieber jemand anderes dafür zu bezahlen als sich selbst mit der Materie auseinanderzusetzen. Radanalyse, Schwimmseminar Trainer etc. werden aber auch IMHO mittlerweile (nicht bei allen!) als Statussymbol angesehen.

Matthias

...nicht nur im Sport!;)

...im Triahtlon wohl recht heftig.

Ich glaube, jedoch, dass ein Experte Dir bzgl Radposition weiterhelfen kann. Jedoch muss man erstmal einen Experten finden. Es gibt ja leider zu viele Hanseln, die an einem WE-Seminar Bikefitting "lernen" und dann als "Experte" auf die Menschheit losgelassen werden (ja, wie auch in anderen Bereichen).

chris.fall 10.02.2014 14:01

Bikefitting für Dummies
 
Moin,

a) Such Dir einen Rahmen aus, der für Dich am passendsten ist. Heutzutage gibt's Rahmen eh nur noch in vier Größen, wenn überhaupt, das sollte also nicht soooo schwer sein, auch wenn Du aus Farbgründen schon auf ein Modell/Hersteller festelegt bist.


b) Stell Dir die höchste Überhöhung ein, die Du über xxx(1)
Kilometer fahren kannst.

c) Bau Dir einen Vorbau ein, bei dem die Oberarme senkrecht stehen, ohne dass es irgendwo im Rücken zwickt (2). Da es Vorbauten von ~40mm ... ~120mm Länge gibt, sollte das immer möglich sein.

Andernfalls hast Du bei der Rahmengröße mindestens zwei Nummern daneben gelegen. Wenn Du das fertig bekommen haben solltest, ist Dir ohnehin nicht zu helfen.

c) Wenn Du das Gefühl hast, dass xxx durch den Sattel und nicht durch die Position begrenzt wird, probiere einen anderen Satttel aus. (3)

d) Wenn's dann noch an einer anderen Stelle drückt (4)
d.1) Verstellen, bis es nicht mehr drückt.
d.2) Trainieren, bis es nicht mehr drückt.
d.3) Kaufe und montiere ein anderes Teil.

e) Gehe nach xxxx Radkilometern noch mal zu b (5)


Viele Grüße,

Christian




(1) xxx Kilometer ist die Länge Deiner Wettkampfstrecke. Da ein noch so guter Fachhändler/Bikefitter xxx nicht kennt, und da sich xxx auch ändern kann, beispielsweise durch Training, bevorzuge ich die hier beschriebene Methode.

(2) Krasses Rücken-Zwicken erkennt ein Fachhändler natürlich sofort, aber letztlich musst Du das "erfahren"

(3) Obacht, gegen Zwicken im Schritt helfen auch xxxx Radkilometer sehr gut! Ich halte das mitlerweile auf jedem Sattel zwei bis drei Stunden aus. Interesssant wird's erst ab vier bis fünf Stunden.

(4) Ich bekomme bei den üblichen Abständen der Armschalen beispielsweise oft Luftnot;-) Natürlich nur deshalb träume ich von einem Walser Lenker ;-) Das hat überhaupt nichts mit meinem Materiallfetischismus zu tun ;-)

(5) Aber nur, wenn die xxxx Kilometer in nicht mehr als 12 Monaten zurück gelegt wurden!


triduma 10.02.2014 14:03

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012310)
In jedem zweiten Thema wo einer nach einem Rad fragt kommt spätestens als dritte Antwort: Spare am Rad und geh zum Bikefitter.

Ich finde das total übertrieben. Es geht um Hobbysport (in den meisten Fällen) und sich aufs Rad setzen ist nicht Rocketscience.

Ich bitte um Zurechtweisung und Schläge. :Cheese: :dresche

Von mir bekommst du dafür nur zustimmung. :Blumen:
Manchmal denkt man schon ohne Bikefitting kann man nicht mal zum Bäcker fahren.:Cheese:

MarionR 10.02.2014 14:05

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012310)
Spare am Rad und geh zum Bikefitter.

Spar am Rad und geht ins Trainingslager:Lachen2:
Gibt bei vernünftiger Auswahl eine(n) kompetenten TrainerIn
Trainingskilometer in nicht zu verachtender Menge
Sport, Spaß und gutes Essen in schöner Umgebung und Urlaubsstimmung
und ein paar AddOns wie Schwimmtraining, allgemeine Trainingsberatung uusw. noch dazu.

Sollte für Otto Durchschnittssportler eigentlich reichen.

StanX 10.02.2014 14:06

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012323)
Dann muss man mal mehr als 500km Rad fahren, dann kann sich auch was entwickeln. Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.

Naja, die Variante vor dem Radkauf zu jemandem zu gehen, der sich auskennt finde ich hingegen recht sinnvoll, wenn man denn überhaupt keine Ahnung von der Materie hat.

Es gibt schlicht einfach Geometrien, die nicht für jeden passen und bevor man ein paar 1000€ in ein Rad investiert, dass nicht passt finde ich das definitiv sinnvoll.

Wenn aber so ein Murks rauskommt, wie bei Synergy Pro Training z.B (mir fällt gerade nicht ein wie der User hieß), dann Mahlzeit...

3-rad 10.02.2014 14:08

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1012357)
Na was machen die Trainer in den Vereinen denn dann? Ich dachte dazu wär ein Trainer da?

Ich wette, das 80% hier keinen Vereinstrainer haben, der die Leute auf dem rad beobachtet und trainiert.
vermutlich sind 80% alleine unterwegs.
Wahrscheinlich sogar mehr.


Anfänger zu einer Biometrie zu schicken ist eh sinnlos.
Die müssen erst mal lernen an einer Ampel nicht umzufallen und länger als 1h schmerzfrei auf 1cm Sattelbreite zu sitzen.

Wir haben bei uns einen, der probiert jetzt schon den 10 Sattel aus, fährt aber nie länger als ne Stunde, Druck aufm Pedal hat er auch keinen.
Was soll dann gemessen werden bei einer Biometrie?
Wenn man mit 20km/h durch die Gegend fährt hat viel viel mehr Druck im Gesäßbereich als bei hohen(höheren) Geschwindigkeiten.
(Ich erinnere mich gerne an Faris und Stadler im aktuellen Sportstudio....)

locker baumeln 10.02.2014 14:25

Habe auch versucht mich ins Biketuning reinzudenken und schraube lieber selber am Bike herum.

Ergebnis, 1min schneller auf dem Rad als der Fitter Fritz B. ( Roth 2013).

longtrousers 10.02.2014 14:32

Ich war mal so 3 Jahre her bei einem Bikefitter. Ich muss sagen, vorher hatte ich schon rumexperimentiert (z.B. Knieprobleme habe ich schon 25 Jahre her gelöst indem ich den Sattel höher gestellt habe).

Jedenfalls, mein Rad hat ungefähr gestimmt, nur die Cleats unter die Schuhe wurden von der Mitte-Position total nach vorne gestellt (den Unterschied habe ich nicht bemerkt, aber ich habe es gelassen) und mir wurde gesagt, ich sollte einen 1 cm kürzeren Vorbau nehmen (das habe ich auch gemacht: Den Unterschied bemerke ich auch nicht).

Das Bike-fitting war also eher eine Bestätigung, dass es schon passte.

neonhelm 10.02.2014 14:32

Zitat:

Zitat von locker baumeln (Beitrag 1012378)
Ergebnis, 1min schneller auf dem Rad als der Fitter Fritz B. ( Roth 2013).

Der Fitter muss ja nicht zwangsläufig fitter sein... ;)

Superpimpf 10.02.2014 14:41

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1012360)

(4) Ich bekomme bei den üblichen Abständen der Armschalen beispielsweise oft Luftnot;-) Natürlich nur deshalb träume ich von einem Walser Lenker ;-) Das hat überhaupt nichts mit meinem Materiallfetischismus zu tun ;-)

Geht mir genauso :Lachen2:

Lui 10.02.2014 14:49

Ich musste lachen als ich mein jetziges Rad kaufte und vorher akribisch recherchierte wie man die richtige Geometrie findet, Beinlänge misst und was weiss ich. In einem Rennradladen sagte man mir sie würden mich vorher genau vermessen und analysieren um das richtige Rad zu finden

Am Ende habe ich mein Rad beim Rolf Wolfshohl gekauft, einem damals 71 jährigen ehmaligen TdF Fahrer und mehrfacher Meister im Cyclocross.
Ich kam rein, er schaute mich eine Sekunde an, und schrieb auf welche Rahmengröße ich brauche.

Das war so richtig Old School.:Lachen2:

Duafüxin 10.02.2014 15:02

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1012392)
Ich musste lachen als ich mein jetziges Rad kaufte und vorher akribisch recherchierte wie man die richtige Geometrie findet, Beinlänge misst und was weiss ich. In einem Rennradladen sagte man mir sie würden mich vorher genau vermessen und analysieren um das richtige Rad zu finden

Am Ende habe ich mein Rad beim Rolf Wolfshohl gekauft, einem damals 71 jährigen ehmaligen TdF Fahrer und mehrfacher Meister im Cyclocross.
Ich kam rein, er schaute mich eine Sekunde an, und schrieb auf welche Rahmengröße ich brauche.

Das war so richtig Old School.:Lachen2:


War bei meinem ersten Crosser auch so. Nur hiess der Verkäufer nicht Wolfshohl, sondern Schuhmacher. Der Vater von dem Verkäufer ist mit Wolfshohl Rennen gefahren und ich hab das Plakat von 1961 als Wolfshohl Weltmeister wurde in Hannover an der Wand hängen :Cheese:

aims 10.02.2014 15:11

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1012337)
Der unbekannte AK-Athlet hier auf dem Buchtitel hat es mit seiner unmöglichen Sitzposition (die Haltearbeit muss bei dem Winkel der Oberarme enorm sein), die er sich wahrschlich auch selber erarbeitet/erfahren hat, immerhin bis nach Hawaii geschafft.

Es gibt auch einen hier der es auch mit katastrophaler Schwimmtechnik und selbsteingestellem Internetkaufbike nach Hawaii geschafft hat.:Cheese:

Zwar erst im zweiten Versuch aber das lag nicht an der Radeinstellung.:Lachanfall:

aims, der gerne selber analysiert und nicht zum Bikefitter gegangen wäre wenn er die 180€ selber hätte zahlen müssen.:Cheese:

Aber wie sagte ein Kollege mal:
Zitat:

Das Hobby ist ein Ofen in dem man Geldscheine reinsteckt um sich dran zu wärmen.

Lui 10.02.2014 15:17

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1012399)
War bei meinem ersten Crosser auch so. Nur hiess der Verkäufer nicht Wolfshohl, sondern Schuhmacher. Der Vater von dem Verkäufer ist mit Wolfshohl Rennen gefahren und ich hab das Plakat von 1961 als Wolfshohl Weltmeister wurde in Hannover an der Wand hängen :Cheese:


War das Günter Schumacher, den du meinst, der mit Wolfshohl Rennen gefahren ist? In Köln gibt es auch einen Radladen Schuhmacher, aber den meinst du wahrscheinlich nicht.

thunderbee 10.02.2014 15:19

@aims. Geiles Zitat, muss ich mehr merken!

Duafüxin 10.02.2014 15:28

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1012408)
War das Günter Schumacher, den du meinst, der mit Wolfshohl Rennen gefahren ist? In Köln gibt es auch einen Radladen Schuhmacher, aber den meinst du wahrscheinlich nicht.

Ich weiss nicht, ob der Vater auch Günter hiess. Der, der den Laden hatte hieß Günter.

captain hook 10.02.2014 16:54

Grade so Erfahrungen wie von Jacky 8oy, dem bei 1,80 nen 58er ZF Rahmen ausgerechnet wurde (wo er auf Carlos 54er eigentlich ganz gut gesessen hatte) bringen da halt auch schon etwas Musik rein. Das Drullse hier den Tester für den Berliner M. Ableger gemacht hat find ich super, dass ihm da was justiert wurde, was für ihn unfahrbar ist, macht es für mich nicht einfacher an die heilsbringende, allumfassende Wirkung zu glauben. Offensichtlich kann es klappen, oder auch nicht und nicht bei jedem oder nur manchmal oder man bekommt bestätigt was man schon hatte...

Hört sich für mich immernochnicht nach "spar die Kohle am Rad und geh zum Fitter" an?!:confused:

Eher nach: Kann man mal machen wenn die Kohle weg muss und man vielleicht an nem Impuls von außen interessiert ist - ist beim Training ja auch manchmal ganz gut.

Deshalb fand ich 3Rads Thema mit den Bildern super. Besonders natürlich wenn es Videos gab zum anschauen die dann diskutiert wurden. Ist natürlich nen bisschen Ferndiagnose, aber trotzdem interessant.


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