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Schach!
Hallo !
Hat jemand Lust, sich hier über Schach zu unterhalten ? Erstens läuft gerade die WM und zweitens hätte ich da mal ein paar Fragen.... Servus, M |
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Also dann fangen wir mal mit der WM an:
Warum haben beide nach ein paar Zügen aufgegeben und mit einer dreifachen Zugwiederholung die Partie mit einem Remis beendet ? Also ich hätte gedacht, dass Schwarz, also Anand, im Vorteil war. Haben da taktische Dinge eine Rolle gespielt ? |
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Nach Abtausch der Türme nicht mehr. Ungleichfarbige Läufer sind im Endspiel sehr remisverdächtig, da die Bauern, wenn sie nicht gerade verbunden sind, schlecht vorrücken können, da nur eine Felderfarbe kontrolliert wird. In der vierten Partie hatte Anand leichte Vorteile, da er die Bauernmehrheit am Königsflügel hatte, also die Möglichkeit später unter Umständen einen Freibauer zu bilden, Schwarz dagegen mit dem Doppelbauer am Damenflügel nicht. Normalereise hat Schwarz in dieser Variante den Vorteil des Läuferpaars als Ausgleich, aber er verteidigte sich gut, so dass es auch hier nur zum Remis reichte. Ich müsste mir die Partien aber genauer anschauen, dies war nur eine grobe Einschätzung an Hand einiger Stellungsbilder. :Huhu: |
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FMMT, du scheinst dich sehr gut mit dem Spiel auszukennnen, deshalb häng ich auch mal eine Frage dran:
Ich finde Schach schon immer interessant, und spiele mit dem Gedanken mich näher damit auseinanderzusetzen. Bis jetzt weis ich nur wie man die unterschiedlichen Figuren ziehen darf. Wie lernt man am effektivsten das Spiel? Literatur, Internet, Verein? Kommt man autodidaktisch weiter oder braucht man einen Lehrer? Gruß BieneTVB |
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Es gibt für den Nachwuchs eine klasse Softwarereihe "Fritz und Fertig". Hier bekommt man das Ganze spielerisch vermittelt. Macht auch als Erwachsener Spaß. Am einfachsten wäre, wenn Dir jemand die Grundregeln beibringt. Dann könntest Du Dich je nach Lust oder Veranlagung mit Büchern, Internet oder Verein weiterbilden. Viel Spaß:Huhu: |
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Mit genau dem Buch (in einer Auflage aus den 60ern von meinem Papa) bin ich auch als Schüler in die Tiefen des Schachspiels eingestiegen. Später habe ich mir (damals für den Preis eines Fahrrads durch Kombination von Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken von Eltern und Großeltern) den damals besten Schachcomputer (Chess Champion Super System III) zugelegt, bin eine ganze Zeitlang von der Schule heimgekommen, hab' die Hausaufgaben hingerotzt und danach mich stundenlang mit dem braunen Kasten duelliert, bis ich die Tricks rausgefunden hatte, mit denen man den Computer schlagen konnte (damals konnte man als normalsterblicher Mensch tatsächlich noch gegen Computer gewinnen, selbst als ich später dem Computer quälende 10 Minuten Bedenkzeit pro Zug eingeräumt hatte;) ) ![]() Dabei fällt mir mit gewisser Wehmut auf, wie Triathlon im Laufe der Jahre immer mehr andere Hobbies wie Schach, Klavierspielen und Fotografieren in den Hintergrund gedrückt hat...:( |
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Unser Sohn (7) ist im Hort in der Schach-AG und er ist durchaus interessiert an dem Spiel. Ich spiele hin und wieder mit ihm eine Partie auf dem Brett oder zusammen mit ihm vs. den Computer. Aber meine Kenttnisse sind rudimatär, bei der spanischen Eröffnung, den Rochaden oder dem Bauerndurchmarsch hörts dann auch auf :( Werde ihm die Folge 1 von Fritz und Fertig evtl. zu Weihnachten schenken :Gruebeln: |
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Carlsen (mit schwarz) stand laut Computeranalyse übrigens die meiste Zeit besser, d.h. Anand kämpfte nach einem dubiosen Bauernopfer lange Zeit ums Remis. Wobei er zugegenermaßen 'optisch' lange besser stand. Lustig fand ich, dass der Spiegel-Online Kommentator nach dem Bauernraub auf a2 mit (kurzfristiger) Einsperrung des Läufers durch b3, die Stellung mit der legendären ersten WM-Partie Spassky-Fischer verglich, wo angeblich Fischer durch einen ähnlichen Zug in Vorteil kam. Tatsächlich hat Fischer die Partie aber sang- und klanglos verloren :Lachanfall: Gruß Matthias |
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Ich finde es auch spannend, was wohl eher an dem Setup mit dem 22-jährigen Carlson liegt und er das Alter von Kasparow hat bei dessen ersten Titel.
Leider habe ich von den Regeln nicht so viel Ahnung. Gibt es ein gutes App, Software, Inet-Seite um Schach mal grundlegend zu lernen? |
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7 ist ein ideales Alter, um es zu lernen. |
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Partie 3 hätten sie locker auch schon einige Züge früher Remis machen können, da gab es keine Gewinnchance mehr. Aber es ist auch mal nett, bis zum allerletzten Ende zu kämpfen.:Cheese: Nummer 4 war dafür sehr interessant. @Matthias, den Bauern auf a2 zu rauben war schon riskant, wenngleich man gut berechen konnte, dass der Läufer entfliehen kann. Aber die Initiative für Weiß war danach recht groß. Schwarz und später Weiß verteidigten sich gut, Remis war gerecht. Am Ende gabs die Philidorsche Remisstellung. Der Mehrbauer kann bei dieser Figurenstellung dann bei richtiger Verteidigung, was die beiden natürlich im Schlaf können, nicht zu gewinnen. Sorry, wenn meine Analysen ausuferten.:o |
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Chessbase ist eine klassische Schachseite im Internet, aber wohl eher für Fortgeschrittene.:Huhu: |
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Heute reicht dazu ein kostenloses Programm auf meinem Handy. Es ist mir unmöglich, dass Ding auf Stufe 5 von 10 zu schlagen. Ich habe triathlonmäßig gedacht viel hilft viel und habe die Stufe ungefähr 40 Mal gespielt, und jedesmal verloren. Meine Frage: Warum wird man durch häufiges Spielen nicht besser? Irgendwas scheint da zu fehlen. Aber was? Allein durch mehr Radeln oder Laufen wird man (bis zu einem gewissen Niveau) schneller. Viel Spielen hilft aber selbst im Anfängerstadium nicht. |
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Aus einer verlorenen Partie kann man viel mehr lernen, als aus einem überlegenen Sieg. Hilfreich wäre dabei ein besserer Spieler, der Dir die Fehler erklärt. Ab einem gewissen Niveau kann man seine Partien dann weitgehend auch alleine analysieren. |
@FMMT: Danke schonmal für deine Tipps. "Das Schachspiel" ist bestellt. Werde mich damit auseinandersetzen und mir dann einen Gegenspieler suchen :)
Triathlon verschlingt zwar sehr viel Zeit aber es gibt auch noch andere Hobbys die sich lohnen und Abwechslung kann nie schaden. |
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zu den Büchern: früher gab es bei rororo eine Taschenbuchserie zum Schachlernen. |
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Der konnte damals in der höchsten Stufe bis zu 5 Züge (also 10 Halbzüge) vorausberechnen ( mit allen Varianten schaffts das auch heute glaube ich kein Mensch, wobei gute Spieler natürlich intuitiv nur die realistischen Spielvarianten vorausberechnen und damit sich viel unnötige Rechenarbeit ersparen können). Für die stärkste Stufe musste der Computer dann in komplexen Stellungen auch bis zu 1 Tag pro Zug rechnen. Zitat:
Gute Programme/ Apps durchschauen solche vergifteten Geschenke natürlich. Grundsätzlich hat viel Spielen schon einen gewissen positiven Effekt, aber man muss vorher schon mal die grundsätzlichen taktischen Basics mit gelernt haben (Kampf ums Zentrum; Öffnen von Linien, ohne gleichzeitig den eigenen König verwundbar zu machen; Éinengen oder sogar Blockieren der starken Figuren des Gegners usw.). |
Mir gefällt die Seite http://schacharena.de recht gut.
Besonders nutze ich die "Gemeinsame Partie", wo aller 10 Mnuten eine neue Stellung aus irgend einer vergangenen Partie der User gezeigt wird und man seinen Zugvorschlag abegeben kann. Dieser wird dann mit dem sogenannten Votemasterzug (Votemaster=Mitabstimmer mit höchster ELO-Zahl) verglichen und man bekommt Punkte (falls das interessiert). Interessant ist es aber oft für mich den Computervorschlag der nächsten 5-6 Züge zu sehen und zu schauen, ob es sich in etwa so weiter abspielt, wie ich es vorausgedacht habe, oder völlig andere Möglichkeiten dawaren. man kann auf der Seite auch online gegen andere user spielen und dabei Gegner nach Leistung auswählen. Um mich schachlich einzuordnen, für die denen das was sagt: Ich bin ein mittelmäßiger Spieler und hatte vor dem Ausdauersportleben mal 'ne DWZ von 1750, das ist aber schon über 10 Jahre her und richtig gespielt hab' ich seitdem nicht mehr. |
habt ihr nen Tip für eine gute Schachspiel App? (Android)
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Es geht wieder los: http://www.sportal.de/schach-live-ti...013-11-15.html
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Bei uns grob gesagt Bereichsklassenniveau, also jemand, den man nicht unterschätzen sollte.:Blumen: |
Boah, was ihr alles wisst :Blumen: . Ich habe letzten Samstag bitterbös gegen Mann und Kind verloren (zwei gegen einen ist ja auch fies) und kann bestenfalls Partywissen bieten:
Vishy Anand lebt einige Monate im Jahr in unserem Dorf hier. Glaubt man den Gazetten, joggt er immer meine Hausrunde. Einmal beim Laufen dachte ich "Das könnte er sein" und dann hatte ich für den Rest der Runde gute Laune, weil die ganze Zeit in meinem Kopf herumspukte: "Pantone auf den Spuren eines Weltmeisters". Anand lebt wohl auch z.T. in Deutschland, weil er in Indien ein Star ist und dort kaum vor die Haustür gehen kann. Dafür kennt den hier kaum einer, nicht mal die Ortsansässigen. Verrückte Welt. |
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Carlsen hat gewonnen! Gruß Matthias |
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Saubere Leistung, Kleinigkeiten entscheiden.:cool: |
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Wenn Du ihn das nächste Mal triffst, rufe ihm doch mal "e4" zu.:Huhu: Mal sehen, was er antwortet:Cheese: . |
In der 5. Runde hat der durchtrainierte Carlsen (mit Weiß), er ist immerhin stolzer Waschbrettbauchträger, einen Fehler des amtierenden Weltmeisters gnadenlos ausgenutzt und den ersten Sieg errungen.
Damit dürfte sein ohnehin schon einmaliger Elo-Wert weiter in schwindelerregende Höhen steigen. Ich verfolge sehr gern die Berichte und vor allem die köstlichen und meist niveauvollen Kommentare auf http://www.zeit.de/sport/2013-11/car...ach-wm-5-runde. |
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Nochmal sorry, wenn ich hier so viel schreibe.:o |
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Ich versteh bloß die Hälfte. Überall steht, das Turmschach sei der entscheidende Fehler gewesen. Ich frage: Wieso ? Wirklich erklären tut das niemand. Ist das wirklich so offensichtlich ? |
Ich finde die Videoanalyse von Daniel King auf Spiegelonline nicht schlecht, zumindest recht allgemein verständlich.
Ich kann FMMT nur zustimmen. Ich hatte mal nach einer Partie, in der ich zweimal fiese Zeitnotphase hatte, tierischen Muskelkater im Gesäß und Oberschenkel weil ich über Stunden komplett angespannt war. Und nach 5-6 Stunden Partie kommt man auch nicht so schnell runter. Jetzt spiele ich allerdings max. noch 1,2 mal pro Jahr für meinen alten Verein wenn ich zufällig mal in der Nähe bin und Ersatz gebruacht wird. |
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Aber mit dem Turmschach kommt der König nach b2 und deckt den a-Bauern. Es ist eigentlich nicht vorstellbar, dass Anand übersah, dass er nicht im Anschluss auf das Turmschach c1 nicht auch noch Schach auf c2 geben konnte, da ja noch der weiße Läufer auf h7, das Feld deckte. Dann hätte er auf der zweiten Reihe die Bauern abkassieren können, der weiße König wäre auf der Grundreihe abgesperrt und alles wäre für ihn ok. So ein Fehler ist eigentlich nur in extremster Zeitnot oder Nervenanspannung denkbar. Hätte er stattdessen Ta1 gespielt, hätte Weiß mit König b2 zwar kurz den Bauern decken und den Turm angreifen können, aber dann wäre das Zwischenschach auf a2 gegangen. Bauer a3 fällt danach, Turm entweicht später und ein spannendes Rennen mit dem vorgerückten a-Bauern gegen die Freibauern von Weiß entsteht. Ich hoffe, ich habe die Stellung noch richtig im Gedächtnis. Zur Not müsste ich nochmal nachschauen oder berichtigt mich einfach. |
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So langsam würden wir ein recht gutes Tsz-Schachteam zusammenbekommen:Blumen: |
Carlsen gewinnt schon wieder:dresche . Diesmal fand ich es aber eine schwächere Partie von Anand. So ähnliche Stellungen mit Weiß spielte ich auch schon, aber wenn man die ganzen Leichtfiguren tauscht, kann man keinen Vorteil erwarten. Der Doppelbauer von Weiß war arg schwach, aber auch der d-Bauer von Schwarz. Warum Anand mit Dg3 den e-Bauern aufgibt verstehe ich gar nicht. Sogar ich hätte mir in der Stellung mit Weiß selbst gegen Carlsen Remischancen ausgerechnet. Danach wird es gefährlich, Initiative gegen Mehrbauer, aber Schwarz kann jetzt auf Sieg spielen.
Die Sprengung mit h3 war genial, um den f-Bauern freie Bahn zu verschaffen. Anand hätte, wenn schon, statt Ta4 gleich seinen b-Bauern laufen lassen sollen. So war es schnell entschieden. Wieder typisch Carlsen, eigentlich aus dem Nichts gewinnt er eine fast ausgeglichene Stellung gegen einen Weltklassespieler. Schon zuvor war es interessant, wie er Anand Doppelbauern verschaffte, seinen rückständigen auflöste und immer wieder mit kleinen Nadelstichen seinen Kontrahenten reizte. Riesenrespekt:Blumen: |
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