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-   -   Pharmaindustrie: Seriös oder Abzocke? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=297)

Rene 08.12.2006 23:26

Pharmaindustrie: Seriös oder Abzocke?
 
Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 6042)
Jein. Ich habe drei Einwände:
1.) Siehe den Schiedsrichter-Skandal in der Fussball-Bundesliga. Da hat gerade ein Staatsanwalt am Bundesgerichtshof Freispruch beantragt, weil Spielmanipulation in den Statuten der privaten Wettanbieter nicht verboten (gewesen) ist. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Der falsche Verein (im betreffenden Fall der HSV) fliegt raus, die Zuschauer (die Eintritt gezahlt haben) haben ein gefaktes Spiel gesehen, nicht-manipulierende Wetter wurden beschissen. - Meine letzte Hoffnung: das Urteil des Gerichts. Unfassbar.

2.) Betrug an anderen Sportlern wird wohl kaum dazu führen, die richtigen Leute zu bestrafen bzw. überhaupt Untersuchungen gegen sie zu veranlassen, nämlich die Teamchefs, sportlichen Leiter, Ärzte und Apotheker. - Gibt es Beihilfe zum Betrug? Wie überführt man dann einen Herrn Fuentes, der behauptet, all das vor allem der Gesundheit der Sportler zu Liebe getan zu haben, weil deren Beruf ja nun mal gesundheitsschädlich sei und er ihnen deswegen helfen müsse?

3.) Was ist, wenn in einem Gerichtsverfahren z. B. Ulle, des Betrugs angeklagt, alle anderen Tour-Fahrer als Zeugen aufbietet und die an Eides Statt aussagen, ebenfalls bis zur Oberkante voll gewesen zu sein? Kann man dann noch von Betrug sprechen?


Nein, das einzige, was mir bei all dem Bauchschmerzen bereitet ist die Frage, ob so etwas wie Sport wichtig genug ist, um Telefonabhöraktionen und dergleichen zu rechtfertigen.

ich geh noch einen schritt weiter, der Betrug fängt bei ärzten und der Pharma industrie an und die hat nunmal die dickste Lobby und ganz neben, werden nicht nur sportler und zuschauer betrogen, sondern jeder patient, deR jeden scheiss schlucken muss, weil er den ärzten vertraut und sich nicht besser zu helfen wissen. genau wie jeder sportler durch besseres training schneller werden kann, vielleicht nicht ganz so schnell wie mit den turbo pillen, kann auch jeder patient etwas dagegen tun jede pille zu schlucken, wenn einfach etwas mehr auf ernährung und bewegung und lebenstil geachtet wird.
Die waren BETRÜGER sitzen doch in den Pharmahochburgen, die meinen alles mit pillen bekämpfen zu können und jede wunderpille erfinden zu müssen.
:Kotz:

btw: finde ich gut was faris geschrieben hat, es ist vielleicht nur ein tropfen auf einen heißen stein, aber jedes bisschen bringt ein bisschen aufklärung mit sich.

rhoihesse 10.12.2006 15:48

Zitat:

Zitat von Rene (Beitrag 6048)
kann auch jeder patient etwas dagegen tun jede pille zu schlucken, wenn einfach etwas mehr auf ernährung und bewegung und lebenstil geachtet wird.
Die waren BETRÜGER sitzen doch in den Pharmahochburgen, die meinen alles mit pillen bekämpfen zu können und jede wunderpille erfinden zu müssen.
:Kotz:

Wie laut würdest du denn nach einer wunderpille schreien wenn du morgen trotz deines ach so gesunden lebensstils mit krebs oder aids aufwachst?

bleib mal sachlich.

Natalie 10.12.2006 15:54

Zitat:

Zitat von Rene (Beitrag 6048)
Die waren BETRÜGER sitzen doch in den Pharmahochburgen, die meinen alles mit pillen bekämpfen zu können und jede wunderpille erfinden zu müssen.
:Kotz:

Rene,
das sind Stammtisch-Parolen.

Da ich selbst in der Pharma arbeite, besser gesagt in der pharmazeutischen Entwicklung,
kann ich dir sagen, das es verdammt kranke Menschen gibt,
denen kein Spaziergang oder keine gesunde Ernährung hilft.
Die benötigen zusätzlich zu ihrer Krebstherapie ihr EPO !!
Und auch anabole Steroide haben ihr krankes und dadurch bedürftiges Klientel.
Dass diese hochethischen Medikamente - bzw. ihr Wirkung auf den gesunden Menschen missbraucht werden - kannste der Pharma doch nicht pauschal vorwerfen.


[OT on]
Ich war 37 jahre lang gesund, habe mich ausreichend viel bewegt, gesund ernährt und plötzlich bin ich krank geworden - ich danke der der Pharma für gute Produkte, die es mir ermöglicht haben, mein Leben - fast ohne Einbußen - weiterzuführen.

Auch wenn mir hier möglicherweise Lobbyismus (oder wie man´s schreibt) unterstellt wird -- pharmazeutische Entwicklung und Innovation ist soooooo unfassbar teuer geworden,
dass in Zukunft - bei weiteren Sanktionen - der Rubel mit ollen Kamellen rollen muss,
statt durch besser wirksame und verträglichere Präparate.

Meint ihr die Pharmabranche ist die Caritas und kann ihre Produkte verschenken ?? An ihr hängen auch Arbeitsplätze.

Aber schicke, teure Atuos kaufen --- liebe Leute --- wer beschwert sich denn über die Gewinn-Marschen in der Automobilindustrie ?? :Gruebeln:
Aber das ist jetzt :offtopic: SORRY

Natalie

rhoihesse 10.12.2006 15:57

Zitat:

Zitat von Natalie (Beitrag 6126)
Rene,
das sind Stammtisch-Parolen.
...

ähnliches hätte ich auch geschrieben, hätte ich meine gedanken weiter ausgeführt :Huhu:

Natalie 10.12.2006 16:00

Ich denke gerade an Nopogobiker :Traurig:
aber so wie es aussieht......sieht es inzwischen wieder gut aus :)

N

sebBo 10.12.2006 17:47

Zitat:

Zitat von Natalie (Beitrag 6126)
Aber schicke, teure Atuos kaufen --- liebe Leute --- wer beschwert sich denn über die Gewinn-Marschen in der Automobilindustrie ?? :Gruebeln:
Aber das ist jetzt :offtopic: SORRY

Natalie

also sorry, aber die vorlage kann ich jetzt nicht einfach so stehen lassen auch wenn's vielleicht noch weiter off-topic geht.

dass einem (aus verschiendenen gruenden) voellig maroden system eine der gesuendesten industrien "aufsitzt" und es munter weiter aussaugt geht wohl so auch nur in deutschland! gewinnmargen von 26% (zahl glaube ich von 2004) gibt es nicht mal in der autoindustrie. mir ist ueberhaupt keine (legale) industrie bekannt die einen derartigen gewinn einfaehrt.

will jetzt auch nicht zuweit abschweifen, aber in der pharmaindustrie (zumindest im verkaufenden zweig - in der entwicklung duerfte noch der ein oder andere weltverbesserer ueberlebt haben) geht es ums geld - punkt!

Natalie 10.12.2006 18:04

Zitat:

Zitat von sebBo (Beitrag 6136)
will jetzt auch nicht zuweit abschweifen, aber in der pharmaindustrie (zumindest im verkaufenden zweig - in der entwicklung duerfte noch der ein oder andere weltverbesserer ueberlebt haben) geht es ums geld - punkt!

dann gehöre ich wohl zu den Weltverbesserern :liebe053:

N

Rene 10.12.2006 18:11

Zitat:

Zitat von sebBo (Beitrag 6136)
also sorry, aber die vorlage kann ich jetzt nicht einfach so stehen lassen auch wenn's vielleicht noch weiter off-topic geht.

dass einem (aus verschiendenen gruenden) voellig maroden system eine der gesuendesten industrien "aufsitzt" und es munter weiter aussaugt geht wohl so auch nur in deutschland! gewinnmargen von 26% (zahl glaube ich von 2004) gibt es nicht mal in der autoindustrie. mir ist ueberhaupt keine (legale) industrie bekannt die einen derartigen gewinn einfaehrt.

will jetzt auch nicht zuweit abschweifen, aber in der pharmaindustrie (zumindest im verkaufenden zweig - in der entwicklung duerfte noch der ein oder andere weltverbesserer ueberlebt haben) geht es ums geld - punkt!



so sehe ich es auch :D

ich wollte ja nicht pauschalisieren und es gitb mit sicherheit gute gründe für viele Medikamente, aber es gibt dann wohl auch sehr wenige gute ärzte die genau wissen was sie tun. Sonst hätten wir ind deutschland nicht unnötigerweise so viele Medikamentenabhängige. Und um jetzt wieder den bogen zu bekommen. Ich glaube sehr viele machen sich garkeine Gedanken was sie da so in sich hineinprügeln und hier meine ich sportler, sowie auch Patienten. Warum dies so ist und warum so wenig hinterfragt wird kann ich nicht beurteilen außer es auf eine eklatante Bildungslücke zurückzuführen und bei sportlern die sucht nach Erfolg und die Gier nach Geld.

Und da kann man wohl wieder nur mit Aufklärung und Vorbild voranschreiten.

Aber, dies ist alles nur möglich weil einfach viel zu viele Menschen einfach wegschauen. Es regt sich ja keiner auf. Es wird wohl noch weniger jemand von Mitwissenden angesprochen und zur Rechenschaft gezogen. Es wird viel lieber weggeschaut, dass ist ja viel einfacher. Mir kann doch keiner erzählen, dass im Profisport die Sportler untereinander nicht wissen was läuft.

rhoihesse 10.12.2006 18:12

Zitat:

Zitat von sebBo (Beitrag 6136)
dass einem (aus verschiendenen gruenden) voellig maroden system eine der gesuendesten industrien "aufsitzt" und es munter weiter aussaugt geht wohl so auch nur in deutschland! gewinnmargen von 26% (zahl glaube ich von 2004) gibt es nicht mal in der autoindustrie. mir ist ueberhaupt keine (legale) industrie bekannt die einen derartigen gewinn einfaehrt.

will jetzt auch nicht zuweit abschweifen, aber in der pharmaindustrie (zumindest im verkaufenden zweig - in der entwicklung duerfte noch der ein oder andere weltverbesserer ueberlebt haben) geht es ums geld - punkt!

Es zwingt ja niemand irgendjemand irgendein arzneimittel zu kaufen. Nur die die jetzt am lautesten schreien weil die pharma-industrie zuviel verdient sind die ersten die schreien dass es noch kein passendes Medikament für ihre Krankheit gibt.

Ausserdem ist eben eine so auf Forschung angelegte Industrie auf die Margen angewiesen um auch Forschungsausfälle zu verkraften, z. B. jetzt gerade aktuell Pfizer mit ihrem Cholestrin-Medikament, was 10-11 Mrd. US-Dollar Umsatz bringen sollte, es aber nicht tut.

Natürlich geht es wie in jeder anderen Industrie ums Geld, nur bringt ein Medikament was z.b. den Ausbruch von Aids verhindert, der Menscheit mehr als ein Auto mit 1001 PS, was denn wahrscheinlich eh nur von Zahnärzten gefahren wird ;)

Ansatzpunkte zu sparen gibt es im Gesundheitswesen viele, z.b. die frage für was wir 22.000 apotheken mit schönen margen brauchen deren lobby sich lautstark gegen versandapotheken ausspricht, die dem Staat sehr viel Geld sparen könnten.

Natalie 10.12.2006 19:07

Zitat:

Zitat von sebBo (Beitrag 6136)
dass einem (aus verschiendenen gruenden) voellig maroden system eine der gesuendesten industrien "aufsitzt" und es munter weiter aussaugt geht wohl so auch nur in deutschland! gewinnmargen von 26% (zahl glaube ich von 2004) gibt es nicht mal in der autoindustrie. mir ist ueberhaupt keine (legale) industrie bekannt die einen derartigen gewinn einfaehrt.

rhoihesse hat schon was dazu gesagt,
aber ich nehme noch 2 Beispiele aus meinem Leben

1. Eines unserer Krebsmittel - ein Blockbuster - wird nie schwarze Zahlen schreiben, da die Entwicklungskosten exorbitant hoch waren (und die werden weiter steigen)

2. Ein Parkinsonmittel kam nicht bis zur Marktzulassung, da es in einer sehr großen PhaseIII Studie keine signifikant positive Wirkung zeigte -- bis dahin waren zig millionen in Forschung und Entwicklung des Präparates geflossen (dieses Risiko besteht immer)

Aber ich will gar nicht versuchen ein Länzchen für die Pharma zu brechen -- das würde mir eh nicht gelingen :Duell:

N

Rene 10.12.2006 19:43

Zitat:

Zitat von Natalie (Beitrag 6146)
rhoihesse hat schon was dazu gesagt,
aber ich nehme noch 2 Beispiele aus meinem Leben

1. Eines unserer Krebsmittel - ein Blockbuster - wird nie schwarze Zahlen schreiben, da die Entwicklungskosten exorbitant hoch waren (und die werden weiter steigen)

2. Ein Parkinsonmittel kam nicht bis zur Marktzulassung, da es in einer sehr großen PhaseIII Studie keine signifikant positive Wirkung zeigte -- bis dahin waren zig millionen in Forschung und Entwicklung des Präparates geflossen (dieses Risiko besteht immer)

Aber ich will gar nicht versuchen ein Länzchen für die Pharma zu brechen -- das würde mir eh nicht gelingen :Duell:

N

OFFTOPIC

um diese sachen geht es doch überhaupt nicht. es geht um den medikamente missbrauch und die abhängigkeit vieler Millionen von Deutschen. Die aber in den meisten Fällen das zeug nicht brauchen aber trotzdem von gewissenlosen Ärzten verschrieben werden. Und für die Nebenwirkungen hat man natürlich noch was passendes parat.
Und durch diese überversorgung sinkt meines erachtens auch die hemmschwelle und dies wohl nicht nur bei nichtsportlern. Die tendenz zeigt doch, dass trotz der riesen nebenwirkungen zu doping gegriffen wird. und wieviele Patienten lesen überhaupt mal einen Beipackzettel? Hier tut Aufklärung sehr not. Und wenn hier jemand von gewinnmargen spricht, dann sind es gewinnmarge incl. Entwicklungskosten. Also kein loblied auf die so tollen Pharmaindustrie. Die bezahlen die tollen Medikamente nicht aus den Taschen der Shareholder. Es bleibt trotz hoher Entwicklungskosten noch eine Menge über.

Guß René

sebBo 10.12.2006 19:59

Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 6143)
Es zwingt ja niemand irgendjemand irgendein arzneimittel zu kaufen.

allerunterste schublade! ich denke hier ist kein weiterer kommentar noetig ...


Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 6143)
Ausserdem ist eben eine so auf Forschung angelegte Industrie auf die Margen angewiesen um auch Forschungsausfälle zu verkraften, z. B. jetzt gerade aktuell Pfizer mit ihrem Cholestrin-Medikament, was 10-11 Mrd. US-Dollar Umsatz bringen sollte, es aber nicht tut.

erstens sind gewinnmargen in diesem fall NETTO, d.h. diese ausfaelle sind da laengst mit drin und wer hat zweitens deiner meinung nach diese gewinnerwartungen postuliert??!!

wenn natalie jetzt nett ist, postet sie mal die molekularstruktur des "original-statins" im vergleich zu den klonen mit denen milliarden verdient werden. es geht in diesem bereich nur noch darum die originalstruktur grade soweit zu veraendern, dass es als unterschiedlich anerkannt wird und nicht als kopie. das "neue" original wird dann agressiv beworben und auf den markt geworfen wo es wie gesagt i.d.r. milliarden einbringt.


Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 6143)
Natürlich geht es wie in jeder anderen Industrie ums Geld, nur bringt ein Medikament was z.b. den Ausbruch von Aids verhindert, der Menscheit mehr als ein Auto mit 1001 PS, was denn wahrscheinlich eh nur von Zahnärzten gefahren wird ;)

der vergleich hinkt gewaltig, zumindest solange, bis die autoindustrie von unseren krankenkassenbeitraegen bezahlt wird.


Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 6143)
Ansatzpunkte zu sparen gibt es im Gesundheitswesen viele, z.b. die frage für was wir 22.000 apotheken mit schönen margen brauchen deren lobby sich lautstark gegen versandapotheken ausspricht, die dem Staat sehr viel Geld sparen könnten.

reich wird man als apotheker schon lange nicht mehr (was ihnen bei der ausbildung imho schon fast zustehen wuerde) - brauchen tut man sie allerdings in der tat nicht (mehr) wirklich.


@KS - vielleicht koppelst du das mal ab - ist ja eigentlich schon ein interessantes und aktuelles thema

Natalie 10.12.2006 21:06

Zitat:

Zitat von sebBo (Beitrag 6152)

reich wird man als apotheker schon lange nicht mehr (was ihnen bei der ausbildung imho schon fast zustehen wuerde) - brauchen tut man sie allerdings in der tat nicht (mehr) wirklich.

Doch sie werden gebraucht -- in der Pharmaindustrie (Galenik, Pharmkologie etc. pp.) !!
aber in der Apotheke sind sie nur noch bessere Verkäufer :( fundierte Ausbildung....aber wenig nutzbar über den Tresen (ging mir nach meiner PTA-Ausbildung schon so)

Die klassische Apotheke ist obsolet -- aber dennoch mag ichs nicht, wenn die Medikamente wie in den USA im "Supermarkt" zu erwerben sind (bei nicht besonders qualifiziertem Personal)

Zitat:

@KS - vielleicht koppelst du das mal ab - ist ja eigentlich schon ein interessantes und aktuelles thema
ODER: Wir reissen uns nun zusammen und bleiben ab jetzt ON TOPIC :Blumen:

N

Rene 11.12.2006 09:34

Zitat:

Zitat von Natalie (Beitrag 6155)
Doch sie werden gebraucht -- in der Pharmaindustrie (Galenik, Pharmkologie etc. pp.) !!
aber in der Apotheke sind sie nur noch bessere Verkäufer :( fundierte Ausbildung....aber wenig nutzbar über den Tresen (ging mir nach meiner PTA-Ausbildung schon so)

Die klassische Apotheke ist obsolet -- aber dennoch mag ichs nicht, wenn die Medikamente wie in den USA im "Supermarkt" zu erwerben sind (bei nicht besonders qualifiziertem Personal)



ODER: Wir reissen uns nun zusammen und bleiben ab jetzt ON TOPIC :Blumen:

N

Warum ein nettes Thema töten :D?:Duell:

Klugschnacker 11.12.2006 10:16

Pharmaindustrie: Wohltäter oder Abzocker?
 
Dieser (zugegebenerweise von mir sehr platt betitelte) Thread ist eine Abspaltung aus dem Thread zu Faris' offenem Brief an DOSB-Präsident Dirk Bach.

Natalie 11.12.2006 11:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 6172)
Dieser (zugegebenerweise von mir sehr platt betitelte) Thread ist eine Abspaltung aus dem Thread zu Faris' offenem Brief an DOSB-Präsident Dirk Bach.

ja...das ist sehr platt betitelt -- eben schwarz/weiss -- aber was anderes will der handelübliche mensch auch nicht hören
positiv - oder negativ superlative sind gefragt,
nicht die differenzierte sichtweise
:Duell:

N

Klugschnacker 11.12.2006 11:15

Mach' einen Vorschlag zur Umbenennung. Wird 1:1 und subito umgesetzt.

Dein fleißiges Bienchen Klugschnacker

DasOe 11.12.2006 11:45

Zitat:

Zitat von Natalie (Beitrag 6126)
Meint ihr die Pharmabranche ist die Caritas und kann ihre Produkte verschenken ??

Nein, das sicher nicht und das erwartet auch niemand. Was ich jedoch erwarte, ist ein vernünftige Preispolitik.

Seit Jahren versorge ich mich mit rezeptfreien Medikamenten im Ausland. Z. B. in Mallorca kosten exakt dieselben Medikamente vom gleichen Hersteller 25-50% weniger als in D. Oder anderes Beispiel. In Zypern wurde eine Freundin von einer üblen Sonnenallergie heimgesucht. Daraufhin ging sie in ein beliebige Apotheke in Larnaca. Der Apotheker sah sich ihren Ausschlag an und gab ihr eine Salbe. Das reinste "Wunderzeug" über Nacht war alles weg und kam auch nicht mehr. Es half gegen alle möglichen Hautsachen. Sonnenbrand, Reizungen. Wir haben im Verein eine Pharmazeutin, die sah sich die Zusammensetzung an und war ratlos, weil es nur homöopathische Bestandteile enthielt. Sie meinte in D würde es sowas nicht geben. Was sich bedauerlicherweise bestätigte. Nirgends zubekommen, auch nicht auf Bestellung. Übers Internet habe ich die Creme jetzt bei einem britischen Anbieter bekommen. Für 16,-- Euro plus Versand für 500 ml.

Klugschnacker 11.12.2006 11:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 6172)
Dieser (zugegebenerweise von mir sehr platt betitelte) Thread ist eine Abspaltung aus dem Thread zu Faris' offenem Brief an DOSB-Präsident Dirk Bach.

EDIT: :Cheese: Ich meinte natürlich Thomas Bach. Danke an pioto für den Hinweis.

drullse 11.12.2006 12:26

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 6184)
Nein, das sicher nicht und das erwartet auch niemand. Was ich jedoch erwarte, ist ein vernünftige Preispolitik.

In der Regel sind es Aktiengesellschaften. Warum sollen die sich nicht benehmen wie andere AGs auch. Ob sie nun VW oder LaRoche heißen. Gewinnmaximierung ist das Ziel. Nix anderes.

Ob das bei einem Gut wie der Gesundheit überhaupt sein sollte steht ja auf einem anderen Blatt...

Rene 11.12.2006 12:43

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 6189)
In der Regel sind es Aktiengesellschaften. Warum sollen die sich nicht benehmen wie andere AGs auch. Ob sie nun VW oder LaRoche heißen. Gewinnmaximierung ist das Ziel. Nix anderes.

Ob das bei einem Gut wie der Gesundheit überhaupt sein sollte steht ja auf einem anderen Blatt...

Gewinnmaximierung ist NICHT das Einzige Ziel einer AG! Sollte es zumindest so sein.

Es gibt ein Shareholder und ein Stakeholder Value. Unternehmen die nur den Shareholderansatz verfolgen sollten ohnehin schon mit Argwohn betrachtet werden. Ebenfalls gilt dies meiner Meinung nach für die, die nur den Stakeholder Value vorgaukeln.

Gruß René

drullse 11.12.2006 13:04

Zitat:

Zitat von Rene (Beitrag 6193)
Gewinnmaximierung ist NICHT das Einzige Ziel einer AG! Sollte es zumindest so sein.

Ja - sollte. Aber schau Dir doch mal an, was los ist...

Natalie 11.12.2006 13:35

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 6184)
Seit Jahren versorge ich mich mit rezeptfreien Medikamenten im Ausland. Z. B. in Mallorca kosten exakt dieselben Medikamente vom gleichen Hersteller 25-50% weniger als in D.

Geringere Produktionskosten/Lohkosten etc. -- auch unter anderem ein Grund dafür

Wir freuen uns doch immer, wenn im Ausland was billiger ist ;)
...und wenn unsere Schuhe durch Kinderhände hergestellt werden ... auch --- oder Tawain/China -- ein deutsches teures Produkt ?? Ne Danke :Maso:

....da ist einem der Geldbeutel doch sehr nah (mir auch)




Zitat:

Oder anderes Beispiel. In Zypern wurde eine Freundin von einer üblen Sonnenallergie heimgesucht. Daraufhin ging sie in ein beliebige Apotheke in Larnaca. Der Apotheker sah sich ihren Ausschlag an und gab ihr eine Salbe.
Es gibt sowa wie Zulassungen.
Nicht alles ist in jedem Land zugelassen -- das kommt u.A. darauf an,
ob der Hersteller in einem Land die Zulassung beantragt (das hängt unter anderem natürlich davon ab, ob er damit rechnet das Produkt auch dort absetzen zu können)

Dann muss die nationale Behörde dem Zulassungsantrag zustimmen.
Nicht jede Behörde ist an der Zulassung eines Produktes interessiert.

Dann kann ich z.B. rein rechtlich als Pharmafirma nicht in jedem Land auf den Markt. "Wir" z.B. können nicht ohne weiteres auf den US-Markt.

...nur Beispiele -- muss arbeiten, daher kann ich mich diesem Thread tagsüber nicht so ausladend widmen

N

Helmut S 11.12.2006 13:37

Zitat:

Zitat von Rene (Beitrag 6193)
Gewinnmaximierung ist NICHT das Einzige Ziel einer AG! Sollte es zumindest so sein.

Es gibt ein Shareholder und ein Stakeholder Value. Unternehmen die nur den Shareholderansatz verfolgen sollten ohnehin schon mit Argwohn betrachtet werden. Ebenfalls gilt dies meiner Meinung nach für die, die nur den Stakeholder Value vorgaukeln.

Gruß René

Man sollte auch keine Handysparten verkaufen, wohlwissend, dass der Laden Liquiprobleme hat (BenQ). Man sollte auch keine Schwarzgeldkonten führen um Aufträge zu kriegen (Siemens). Man sollte auch nicht mit dem Betriebsrat nach Brasilien ins Puff fliegen und schon garnicht, wenn man Arbeitsmarktreformen seinen Namen gibt (VW/Harz). Man sollte nicht Politik machen gegen Aufsichtsräte, wenn man das nicht durchziehen kann (Pitschesrieder/Piech). Man sollte auchn etwas schneller Umstrukturieren, wenn man länger VstVorsitzender bleiben will (Riecke). Man sollte auch als Einkaufsmanager keine Gelder annehmen (BMW). Man sollte auch keine Bilanzen fälschen wenn man ein riesen US Energiekonzern ist (Enron). Man sollte auch kein Victory-Zeichen machen, wenn man zuvor recht unmoralische knapp 60Mio Prämien bezahlt hat (Ackermann/Mannesman). ... usw .. usw ... 10.000 von Beispielen.

Man sollte aber tunlichst sehen, dass der Aktienkurs immer schön nach oben geht. Egal ob der Laden dabei Gewinn macht oder nicht. Tut man das nämlich nicht, war man längste Zeit Vorstand.

:cool:

Aber es stimmt: Eigentlich sollte Nachhaltigkeit und Gesellschaftlicher Mehrwert die Handlungen der Konzerne prägen. Eigentlich ist der Kommunismus auch nicht schlecht - wenn nur dieser dumme Sozialismus nicht wäre.

drullse 11.12.2006 13:44

Danke Schrögi...

Genau das meinte ich.

RatzFatz 11.12.2006 14:05

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 6189)
Ob das bei einem Gut wie der Gesundheit überhaupt sein sollte steht ja auf einem anderen Blatt...

Wenn irgendwann in Deutschland die Wasserversorgung in privaten Händen liegt, wird es dort auch entsprechende Auswüchse geben. Das passiert überall, wo man relativ geschützte Märkte hat oder für Konkurrenz erschwerter Zugang vorhanden ist. wenn da einer ist, der praktisch das Monopol für die Wasserversorgung für ein Gebiet hat (kaum ein zweites Leitungsnetz möglich), dann geht die Qualität bergab und die Preise gehen hoch.

Siehe Stromversorger, Kabelnetzbetreiber, Mineralölkonzerne.

Die Preisschwelle wird halt so gelegt, wie sie noch akzeptiert wird. Bei den Lebensmitteln ist die extrem unten. Wäre dort nicht so ein heftiger Konkurrenzkampf, gäbe es dort auch ganz andere Preise.

Jede Medaille hat auch seine Kehrseite: bei extremen Preisdruck sinkt die Qualität. Andererseits wo kaum Preisdruck herrscht (durch Patentschutz, Monopol- oder Ogliopolstellung) geht auch nicht die Marge 1zu1 in die Qualität oder Entwicklung, aber doch sicher mehr als da, wo die Marge fast nicht vorhanden ist. Ausser Preisdruck gibt es auch Innovationsdruck. Das liegt dann aber am Verbraucher: kauft der Billig oder eher das Beste oder Neueste. Z.B. der Automarkt ist unter Innovationsdruck: Ansonsten würde doch keiner z.B. einen Neuwagen kaufen, der einigermassen rechnen kann.
Dann ist natürlich auch die Frage mit welchen Mitteln man den Gewinn erreicht. Ist einem jedes Mittel recht. Verkauft man nutzlose Innovationen? Bestechung von Ärzten (Stichwörter: Kongresse, Naturalrabatte, usw.)? Da haben sich die grossen Generikahersteller ja auch ziemlich hervorgetan.
Für eine AG gilt natürlich das Gesetz "Fressen oder gefressen werden". Stimmt der Gewinn nicht, droht die Übernahme.

drullse 11.12.2006 14:13

Zitat:

Zitat von RatzFatz (Beitrag 6212)
Wenn irgendwann in Deutschland die Wasserversorgung in privaten Händen liegt, wird es dort auch entsprechende Auswüchse geben. Das passiert überall, wo man relativ geschützte Märkte hat oder für Konkurrenz erschwerter Zugang vorhanden ist. wenn da einer ist, der praktisch das Monopol für die Wasserversorgung für ein Gebiet hat (kaum ein zweites Leitungsnetz möglich), dann geht die Qualität bergab und die Preise gehen hoch.

Ja, siehe London. Katastrophale Zustände was das Wassernetz angeht.

Zitat:

Für eine AG gilt natürlich das Gesetz "Fressen oder gefressen werden". Stimmt der Gewinn nicht, droht die Übernahme.
Eben. So gesehen kann man den Pharmakonzernen eigentlich keinen Strick drehen. Wenn der jetzige Vorstand moralische Probleme hätte, wird er halt gegangen und ein anderer kommt.

Deshalb ist die Überschrift IMHO immer noch nicht richtig passend. Es ist weder unseriös noch Abzocke...

Helmut S 11.12.2006 14:46

Zitat:

Zitat von RatzFatz (Beitrag 6212)
Stimmt der Gewinn nicht, droht die Übernahme.

Naja ... "Gewinn" (im Sinne von EBIT) hat mit Übernahme oder nicht recht wenig zu tun. Er ist *ein* Indikator für den Preis - ok. Im AG/Konzernumfeld ist es eine Frage des Aktienkurses - der Marktkapitalisierung - wieder einmal.

Beispiel: Tabakindustire USA in den 80ern - der "roaring eightys". Der bekannteste Fall RJR Tabacao. Die hatten das Problem, dass die nicht wussten wohin mit der Kohle. Die hatten eine Cash-flow, dass es nur so brummte. Leider war der Aktienkurs unten. Warum? Die Nichtraucherentschädigungsprozesse in den Staaten. Das war den Börsianern zu heiß. Sowas ist interessant für eine Übernahme. Mords Laden, der brummt, für nass gekauft. RJR hat übrigens KKR nach einem verlorenen MBO gekauft. Müsst mal googeln was das für "Samarieter" sind ;)

Interessant ist auch sich über eine Übernahme einen regionalen Markt (Vodaphone/Mannesmann) zu kaufen oder Technologien einzukaufen (macht Microsoft gerne, Oracle hat sehr viele Unternehmen im ERP Bereich gekauft) und damit das Portfolio zu erweitern. Dabei geht's um zukünftige Einnahmen. Die Akquise von youtube.com durch google war so ein Fall.

Ein Unternehmen kaufen, weil der Gewinn (i.S.v. EBIT) zu niedrig ist, macht man nur dann, wenn der Markt, die Kunden und das Produktportfolio stimmen aber die Jungs vom Zielunternhemen die Kostenseite nicht im Griff haben. Ich hol' mir den Laden dann einigermaßen preiswert, schmeiß das Management raus und setze eines ein, dass mein Business versteht und massiv an der Kostenschraube dreht. Ausserdem zerdeppere ich das Unternhemen noch und trenne mich von Dingen die keine g'scheite Rendite abwerfen. Das ist recht aufwendig, weil ich was vom Markt und vom Geschäft verstehen muss. Hab ja kein Management mit eingekauft, weil das ist ja Scheisse gewesen ...

In der Regel kaufe ich ein U., dass mich weiter bringt *und* - optimalerwiese - bei dem ich zugleich noch ein paar Synergien nutzen kann, weil ich z.B. Verwaltung und IT doppelt habe und so ein paar 1000 Leute rausschmeissen kann. Das bringt überproportinales Wachstum :Cheese: Jüngstes Beispiel: HVB und Unicredito.

:Schlafen:

rhoihesse 11.12.2006 14:52

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 6184)
Nein, das sicher nicht und das erwartet auch niemand. Was ich jedoch erwarte, ist ein vernünftige Preispolitik.

Seit Jahren versorge ich mich mit rezeptfreien Medikamenten im Ausland. Z. B. in Mallorca kosten exakt dieselben Medikamente vom gleichen Hersteller 25-50% weniger als in D.

Das hat was damit zu tun, dass es eben in der Pharmabranche kaum freie Preisbildung gibt, in Deutschland ist die Preisbildung noch relativ frei. In Ländern wie Spanien und Griechenland eben nicht. Griechenland fordert das Medikamente dort den Durchschnittspreis der 3 günstigsten Preisen in Europa MINUS x ist.

Die Engländer und die Amerikaner werden sich auch fragen warum die Preise in Deutschland so niedrig sind. Engländer decken auch über Parallelimporte ihren Arzneimittelbedarf aus dem günstigeren Deutschland.

rhoihesse 11.12.2006 14:55

Zitat:

Zitat von RatzFatz (Beitrag 6212)
Dann ist natürlich auch die Frage mit welchen Mitteln man den Gewinn erreicht. Ist einem jedes Mittel recht. Verkauft man nutzlose Innovationen? Bestechung von Ärzten (Stichwörter: Kongresse, Naturalrabatte, usw.)? Da haben sich die grossen Generikahersteller ja auch ziemlich hervorgetan.

Wobei sich in der Hinsicht in den letzten Jahren, viel, wenn auch nicht genug getan hat. Geschenke und Einladungen an Ärzte haben Grenzen gesetzt bekommen.

Und das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswegen (IQWIG.De) wurde gegründet und sorgt für etwas transparenz.

rhoihesse 11.12.2006 14:58

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 6189)
In der Regel sind es Aktiengesellschaften. Warum sollen die sich nicht benehmen wie andere AGs auch. Ob sie nun VW oder LaRoche heißen. Gewinnmaximierung ist das Ziel. Nix anderes.

Ob das bei einem Gut wie der Gesundheit überhaupt sein sollte steht ja auf einem anderen Blatt...

Was hat uns denn die staatliche Forschung des Ost-Blocks an Arzeimittelinnovationen gebracht?

Dann lieber Privatwirtschaft mit als ihren Fehlern und immerhin ab und zu was neuem als einen Staatsmoloch zu finanzieren bei dem eh nix rumkommt.

drullse 11.12.2006 15:22

Ich hab ja nicht gesagt, dass ich aus dem Hut ne bessere Lösung habe...

Aber bedenkenswert isses allemal.

Rene 11.12.2006 15:35

Letztendlich kann ja jeder selbst entscheiden was der richtige Weg zumindest für einen selbst ist. Das die Deutschen den Shareholdervalueansatz, wie so vieles, bis zur "Perfektion" umsetzen, dass ist natürlich ein ganz anderes Blatt. Völlig entziehen kann man sich dem natürlich nicht, aber ich muss es nicht gutheißen und als gottgegeben hinnehmen.
Die so tolle Begründung man müsse sich vor "feindlichen" Übernahmen schützen und den Unternehmenswert hochprügeln, kann ja wohl nicht alles sein. Fusion und Übernahmen um Synergien zu nutzen und dann wieder eine Begründung zu haben Leute rauszuschmeißen kann nicht der richtige Weg sein. Vielleicht sollten sich die tollen Einsparmanager richtig Gedanken machen und Wege finden um Mitarbeiter zu halten. Rausschmeißen ist doch wahrlich zu einfach.
Und ja auch ich denke das eine gesunde Marktwirktschaft der beste Weg ist. Aber eben eine gesunde! Diese findet aber defakto nicht statt. Beispiele gab es ja zu hauf in der letzten Zeit.

sebBo 11.12.2006 16:27

drei lösungsansätze:

1) patentschutz nur fuer WIRKLICHE innovationen
2) nur nachgewiesen wirksame medikamente werden erstattet (positivliste). damit faellt die homoeopathie schon mal komplett weg.
3) arzt verschreibt sofern keine kontraindikationen vorliegen das billigste präparat. sollte der patient auf ein teureres analogon bestehen, muss er die differenz selber zahlen.

macht fraktionsuebergreifend sinn - scheitert nur leider an der macht der pharma-lobby in berlin :Duell:

Klugschnacker 11.12.2006 16:33

Zitat:

Zitat von sebBo (Beitrag 6235)
drei lösungsansätze:

... damit faellt die homoeopathie schon mal komplett weg.

Momeeent! Muss schnell Chips holen gehen!:Hexe:

rhoihesse 11.12.2006 16:50

Zitat:

Zitat von sebBo (Beitrag 6235)
drei lösungsansätze:

1) patentschutz nur fuer WIRKLICHE innovationen
2) nur nachgewiesen wirksame medikamente werden erstattet (positivliste). damit faellt die homoeopathie schon mal komplett weg.
3) arzt verschreibt sofern keine kontraindikationen vorliegen das billigste präparat. sollte der patient auf ein teureres analogon bestehen, muss er die differenz selber zahlen.

macht fraktionsuebergreifend sinn - scheitert nur leider an der macht der pharma-lobby in berlin :Duell:

Das klingt gut und logisch. Ist das aber immer so einfach zu beurteilen?

sebBo 11.12.2006 16:55

gilt in grenzbereichen wie tumor- und HIV-therapien oder bei seltenen erkrankungen natuerlich nicht immer.

im mainstream bereich der blutdruck-, fettsenker- und magengeschwuer-tabletten(der einen grossteil der kosten ausmacht) kommt das aber ziemlich gut hin.

@KS - die chipstuete kannst du zulassen ;-)
ich sage ja nur dass nix mehr bezahlt wird, dessen wirksamkeit nicht wissenschaftlich bewiesen ist ... und das trifft fuer die homoeopathie eben einfach nicht zu (eher im gegenteil). wird auch keiner gross dagegen-argumentieren koennen.

sebBo 11.12.2006 16:57

die beiden billigsten gesetzlichen kassen (12,1% in BW) sind uebrigens deshalb so billig, weil so homoepathie und akupunkur ausgeklammert werden (und es kein filialnetz gibt).

akupunktur halte ich persoenlich im uebrigen fuer durchaus wirkungsvoll. das ist ein 4-woechiger urlaub am strand allerdings auch, der gehoert nur nicht in den leistungskatalog der gesetzlichen kvs

Rene 11.12.2006 17:18

Zitat:

Zitat von sebBo (Beitrag 6240)
die beiden billigsten gesetzlichen kassen (12,1% in BW) sind uebrigens deshalb so billig, weil so homoepathie und akupunkur ausgeklammert werden (und es kein filialnetz gibt).

akupunktur halte ich persoenlich im uebrigen fuer durchaus wirkungsvoll. das ist ein 4-woechiger urlaub am strand allerdings auch, der gehoert nur nicht in den leistungskatalog der gesetzlichen kvs

Mein Fitnessstudioaufenthalt und meine gesunde Kost muss ich ja auch selbst zahlen :D Also hätte ich auch nichts dagegen wenn alles was durch eigenverschulden an gesundheitskosten anfällt selbst gezahlt werden sollte :D

drullse 11.12.2006 17:33

Zitat:

Zitat von Rene (Beitrag 6243)
Also hätte ich auch nichts dagegen wenn alles was durch eigenverschulden an gesundheitskosten anfällt selbst gezahlt werden sollte :D

OK. Kurz noch definiert, was Eigenverschulden ist. Ich hätte im Juni ja nicht laufen gehen müssen, dann wäre ich auch nicht gestolpert und hätte mir nicht die Hand gebrochen. Klares Eigenverschulden. Und die Grippe letztes Jahr hätte ich auch nicht bekommen, wenn ich nicht rausgegangen wäre. Auch Eigenverschulden.

Dann schaffen wir die Krankenkassen komplett ab. Die brauchen wir dann nämlich nicht mehr, denn mit ein bisschen Geschick kann ich jegliche Krankheit als Eigenverschulden deuten ("Was lebste auch? Biste selbst schuld!").


@Sebbo: das mit der Homöopathie sehe ich als Medizinlaie ja anders, hast Du da mal wirklich relevante Links?


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