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Liebe Bellamartha, …
… Briefe sind out, ich weiß. Auf facebook habe ich Dich nicht gefunden, und SMS werden bekanntlich von den Amerikanern abgefangen. Darum diese Zeilen über unseren triathlon-szene Server, dessen Bedeutungslosigkeit in einer verlassenen Seitenstrasse des Internets die derzeit größtmögliche Privatsphäre sichert.
Ich schreibe Dir wegen dem Weibertreffen. Es heißt eigentlich "wegen des Weibertreffens", ich weiß, aber ich will möglichst modern und lebensnah rüberkommen. ich habe mich sehr gefreut über den Aufruf zu diesem Treffen und den spontanen Zuspruch dazu. Ich finde es großartig, weil es mir zeigt, dass unsere virtuelle Gemeinschaft auch "in echt", in der tatsächlichen Begegnung der Menschen existiert. Manchmal überkommt mich eine Art Panik, wenn ich realisiere, dass alles, worin ich über Jahre hinweg den Großteil meiner Freizeit investiert habe, auf einer Festplatte gespeichert ist – und eigentlich nur dort. Was bliebe übrig, wenn sie gelöscht würde? Auf Google gäbe es für einige Zeit den Beweis unserer Existenz – man kann kaum über ein triathletisches Thema recherchieren, ohne auf das Wissen und die Emotionen zu stoßen, die wir hier zusammentragen. Trotzdem: was sind schon Bits und Bytes? Darum freue ich mich über jeden Moment und jeden Anlass, wo unsere virtuelle Kommunikation sich in reale, greifbare menschliche Begegnungen realisiert. Eigentlich schreibe ich aus anderem Grund, jedoch wollte ich vorausschicken, dass ich das Weibertreffen gut finde. Jedoch – als männlichen Vorstand dieses Forums bringt es mich ein wenig in die Klemme. Zumindest wirft es Fragen auf. Ich schreibe Dir um die Beantwortung dieser Fragen willen. Wie drück’ ich’s aus? Vielleicht so: Wir Kerle könnten mit einem Treffen kontern, bei dem die Frauen ausgeschlossen sind. Gleiches Recht für alle! Wir könnten Dinge tun, die nur Männer tun, vorausgesetzt, es sind keine Frauen zugegen. Wir könnten tierisch auf die Kacke hauen und männlich sein ohne Ende, völlig ungestört. Das Problem dabei ist: Niemand will das! Schreibe auf’s Plakat, dass keine Frauen kommen, und es bleiben auch die Männer zu Hause! Ein Forentreffen nur unter Männern? Diese sportlich-nerdige Veranstaltung will man sich gerne erlassen. Auch wenn wir in festen Händen sind und uns zu benehmen wissen, haben wir es gern, wenn ihr dabei seid. Das ist die Wahrheit. Umgekehrt scheint es anders zu sein. Ihr Frauen seid am meisten Ihr selbst unter Euresgleichen. Warum ist das so, kannst Du mir das erklären? Ich verstehe es nicht, denn wenn Männer und Frauen auf einem Treffen zusammenkommen, sind die Frauen für alle Männer der heimliche Mittelpunkt der Veranstaltung, und wir Männer fühlen uns dann gut, wenn es Euch gut geht. Was machen wir falsch, dass es Euch am besten geht, wenn wir nicht dabei sind? Kein Kerl käme auf die Idee, für seine Party alle Frauen auszuladen. Es käme niemand zu der Feier, und wir würden Euch schon beim Lesen der Einladung vermissen. Bitte missverstehe diese Zeilen nicht in der Weise, dass wir uns durch die Hintertür zu Eurem Treffen einladen wollten. Macht ruhig Euer Ding! Aber wir freuen uns, wenn wir beim nächsten Forentreffen wieder komplett sind! Viele Grüße, Arne |
P.S.: Mir fällt gerade ein: Es gab einmal den Fall eines Dorfes in Irland. Dort gab es nur eine einzige Kneipe. Die Männer beschlossen per Abstimmung, dass keine Frauen mehr Zutritt haben sollten – irgendwo müsse man schließlich seine Ruhe haben.
Die Frauen berieten sich. Wie soll man darauf reagieren? Der Anspruch der Männer war empörend. Schließlich einigte man sich darauf, die Kneipe künftig zu boykottieren! (Dieser nur der Vollständigkeit halber. Außerhalb Irlands gilt das oben gesagte) A. |
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Interessant...Gerade heute abend bin ich auf einem 45. Geburtstag eingeladen...Nur Frauen :Lachen2: ... Allerdings haben die Maenner auch des oefteren ihre Maennerabende, soooo ungewoehnlich find ich das gar nicht :Cheese: ...
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Hippoman :cool: |
@Arne ;)
Eigentlich wollten wir ja nur shoppen und uns kurz treffen, konnte ja keine(r) ahnen dass das so ausufert :Lachen2: |
Wichtigste Messag ist doch: Es wird mal wieder zeit für ein offizielles Foren-Treffen!!! :liebe053: :bussi: :Liebe:
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Also Forentreffen ohne radfahrende Frauen fände ich jetzt auch blöd...
![]() Gruß N. :Huhu: ...nirgendwo Niveau :Nee: |
Ein Treffen schließt ja ein anderes Treffen nicht aus. Arne, Du könntest doch ein Treffen für alle organisieren?:Huhu:
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die Antwort auf diese Frage interessiert mich auch mal so ganz generell. Warum ist das so? Arne: :Blumen: Schönen Tag an alle Mädels, Jungs und Zwischenwesen. Tom Frau Edit meint: Macht ruhig eurer Mädchen-Forumstreffen. Schöne Idee und wenn es euch Spaß macht. |
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Ich kenn keine Mädelstreffen. Ist in meinem Dunstkreis auch nicht üblich. Bella Marthas Idee kam wahrscheinlich vom Hasenpferd reiten wollenden Forenteilnehmern und das waren Frauen. |
Ich schließe mich hier Duafüxin an. Ich persönlich kenne keine Mädelstreffen in meinem Dunstkreis und finde das auch nicht so üblich.
Mein Ding ist es nicht, aber jeder wie er mag. :Huhu: |
Klugschnacker will nur mit trinken.
Es lästert sich so schlecht über die Triathleten, wenn Kerle kommen.
:Lachanfall: :Lachanfall: Mikala, die auch auf reine Frauengeburtstage geht, die immer die lustigsten sind |
Schön, schön! :Blumen:
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tja, dich hätte ich jetzt auch nicht in die Kategorie eingeordnet. :) Ja, ist so. Ich hörte sogar von Frauen-Kegelclubs. Ich meine, Kegeln an sich ist schon scheiße aber dann dann nur Frauen... :confused: Zitat:
warum ist es so lustig über Kerle zu lästern, die ihr gar nicht kennt? Noch mehr :confused: ! Grüße Tom |
Ich teile Arnes Gedanken. Der Aufruf von Bella Martha (ich mag den Film) ruft sofort das Schreckgespenst Separatismus auf den Plan. Ich stolpere außerdem über das Wort "Weiber". Welcher Mann (außer vielleicht Chris McCormack) würde sich selbst als "Macker" bezeichnen?
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![]() Gruß N. :Huhu: |
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Da haben wir es wieder. Das ist dann das Ende vom Lied. :Lachanfall: Cheers |
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Derzeit werden halt die Männer diskriminiert. Ist das dann emanzipation? :Gruebeln: |
Ich habe mich mal aus Respekt vor den schnellen Männern (... oder sollte man es "Schiss" nennen..) zu einem Frauentrainingslager angemeldet...
würde ich nie mehr tun. Ich war alleine mit den Trainern :cool: Und habe gelitten! Der ursprüngliche Grund für ein Mädelstreffen war, so meine ich zumindest: SHOPPEN! ... und da ist die Männerwelt ja meist nicht so begeistert... Hey, und lästern kann man immer ;) |
Wirklich Badeanzüge shoppen mit einem Haufen Triathletinnen soll nicht, dass Ding von Männern sein?
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Aber "Weiberleid" und "Mannerleid" bzw. "Mannsbuider" war zumindest in Bayern ein normaler Ausdruck. Ich weiß auch von einer reinen Frauen-Schafkopfrunde und kenne viele Pärchen, die des öfteren getrennt in reinen Männer- und Frauenrunden unterwegs sind. |
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Beste Grüße, J. |
Ich erinner mich an meinen Australienaufenthalt 1988.
Da gab es in den Pubs im Outback einen Raum für Frauen und einen für Männer ... :Cheese: |
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Besten Dank für die Ausführungen! Grüße Tom |
Ich finde das Treffen mit nur Frauen super und das aber Sifi ansteht war es mir echt zu viel-ich habe mich schon bei Sifi eingetragen.
Generell ist die Angelegenheit vielleicht auch nicht so sportlastig und etwas entspannter wie bei gemischten Treffen. Ich trainier fast zu 90% mit Männern und die Themen sind schon sehr eingeschränkt und wenn ich dann mal etwas umwelt oder sozialpolitisches einweerfe werd ich komisch angeschaut - die Carolin wieder !!!!! Von einem reinen Frauentreffen erhoffe ich mir etwas mehr über den Tellerrrand schauen !!! Ich habe hier über das Forum ganz viele liebe Menschen kennengelernt und wir hatten schon tolle Treffen ohne Geschlechtertrennung (bei denen du ja auch in irgendweiner Form involviert warst)und es hat auch Spass gemacht ! |
Oha, da fühlt sich aber der eine oder andere auf den Schlips getreten...
Ich glaube kaum, dass das Bellamarthas Absicht war. :) Am Begriff "Weiber" sehe ich nichts negatives, genau wie "Mädchentreffen" in diesem Zusammenhang mit einem Augenzwinkern gesehen wird. Zumindest von mir. Manchmal macht es auch einfach Spaß, ein Klischee zu pflegen, siehe rosa-farbene Frauenläufe... (Wobei da, zumindest in Köln, auch einige verkleidete Herren unterwegs sind!) Meine Pullbuoy ist z.B. auch rosa-weiß gestreift - nicht, weil es keine andere Farbkombi gab, sondern ganz bewußt. Außerdem finde ich das Ding so schneller zwischen dem ganzen blauen Standartkram. Als Absolventin eines bischöflichen Mädchengymnasiums sind reine Mädelsgruppen für mich ganz normal. :Lachen2: Bei "unserem" Treffen hier ging es ja zu Anfang eher um für Männer untypische Dinge wie Pferde, Kaffeeklatsch, Shoppen, Wellness... bzw. einer Frauenradrunde. (Hier erinnere ich einfach mal an den schönen Beitrag aus der Sendung neulich, in der es um "Überlebensstrategien" für Frauen in Männerradgruppen ging. :cool: ) Zitat:
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Ich glaube, wenn Männer und Frauen einer Gruppe eine gute Kinderstube hatten, kann nicht viel schief gehen. Übrigens hätte ich nicht nur Interesse an einem Mädelstreffen - auch ein ganz normales Forumstreffen fänd ich klasse! Alternativ könnte man ja auch z.B. eine getrennte Radrunde fahren und sich dann gemeinsam zum Essen treffen. Dann hätten alle was davon. |
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Mh. Ich frage mich auch manchmal, wieso es in quasi jeder Sauna einmal pro Woche Damentag gibt, aber keinen Herrentag?
Für Frauen scheint es in der Tat wichtiger, unter ihresgleichen zu sein. Oder alle nehmen das so an, aber es stimmt gar nicht. ich weiß es nicht, vielleicht gibt es auch Männer, die in die Sauna gehen wollen, aber sich wegen den Frauen nicht trauen?? Das war jetzt aber nur ein Vergleich. Mädelstreffen kenne ich, ist total normal und üblich. Wir haben da nur eher andere Sachen gemacht als wandern (shoppen, feiern und Kerle aufreißen ;)) Das geht in der Kombi wirklich am besten ohne Männer!!! Heißt jetzt aber nicht dass ich das unbedingt wieder machen möchte :Lachen2: Ansonsten wäre doch ein zusätzliches "Unisex"-Forentreffen auch eine feine Sache, oder? |
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Zugegeben, aufgefallen ist mir das noch nie, aber wer weiß... :Cheese: |
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Wenn abends ,und das auf deren Wunsch(:cool: ) mindestens 1x pro Stunde , der damalige Hit "Macarena" von Los del Rio in der Hotelbar gespielt wurde,ging´s bei den Neuseeländerinnen echt ab...:) Noch heute, wenn meine Gattin und ich "Macarena hören, denken wir sofort an die sympathischen Mädels aus Kiwi-Land.:Lachen2: Hippoman :cool: PS. Ich find´s übrigens voll ok, wenn`s ein Treff nur von Euch Triathletinnen gibt.:) Ich persönlich versteh` gar nicht, dass darüber diskutiert wird... |
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Zugegeben, passiert ist mir das noch nie, aber wenn ich den Ort kennen würde wo es passiert...:Cheese: |
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Sorry für OT. Hi Hippo, nicht, dass wir uns schon mal begegnet sind und es deshalb mit dem Treffen im nahen Breisgau nicht so richtig klappen soll... War von 1993 bis 2003 insgesamt 4 x in NZ, kurz bei den Aussies auch Fiji, Samoa und den Cook Islands. Frauenclubs habe ich in Wellington und ChCh kennen gelernt. Herrlich. Die haben aber auch nicht so einen Stock im Allerwertesten wie so manche aus good old Europe. Bei den Kiwis würde ich sogar mit zum Kegeln gehen. :) Im Herbst/Frühwinter komme ich endlich mal wieder nach FR. Dann versuchen wir es noch mal. Würde mich sehr freuen, wenn es diesmal passt. Grüße Tom |
Lieber Klugschnacker...
Vielen Dank für deinen Brief vom 23. August, über den ich mich sehr gefreut habe! Denn der dude hat recht: Ich finde überhaupt nicht, dass Briefe out sind und bedauere sehr, dass ich weder persönliche Briefe erhalte noch besonders oft welche schreibe.
Deine Gedanken darüber, was bliebe, wenn die Festplatte, auf der all das, was hier in deinem Forum geschrieben wurde, gelöscht würde, ist ja eigentlich eine uralte, elementare Frage, die sich vermutlich fast jeder Mensch immer wieder mal stellt: Was bleibt von mir? Welche Spuren werde ich auf dieser Welt hinterlassen? Wer wird noch an mich denken, wenn ich einmal nicht mehr bin? Glücklich die, die zu Lebzeiten Stars wurden: Maler, Musiker, Komponisten, Sportler, Schriftsteller, Tänzer, Wissenschaftler, Politiker, Päpste oder Terroristen. Sie können gewiss sein, dass sie nicht vergessen werden, zumindest nicht so schnell oder nicht ganz. Ich aber habe mich schon oft gefragt, wer wohl noch an mich dächte, wenn ich von der Welt verschwände. Wie lange würden meine Freunde noch an mich denken, zumindest öfter als an meinem Geburtstag und an meinem Todestag? Habe ich irgendetwas von Bedeutung getan in meinem Leben, etwas, das mehr als meinem eigenen, kleinen Leben Bedeutung gibt? Vielleicht also ist der Anstoß zu einem Frauentreffen nur ein verzweifelter Versuch, mehr Menschen kennenzulernen, auf dass sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass irgendjemand noch an mich denkt, wenn ich nächsten Monat, nächstes Jahr oder in zehn oder in fünfzig Jahren sterbe? Nein, so ist es nicht, machte ja auch keinen Sinn, sich in dem Fall auf Frauen zu beschränken, sondern dann wäre es ja viel sinnvoller, auch Männer dazu einzuladen, sich ein kurzes, tief dekolletiertes Kleid anzuziehen und zu hoffen, dass das einen bleibenden, wenn auch unbedeutenden Eindruck hinterlässt. Warum also ein Weibertreffen? Ehrlich gesagt, lieber Klugschnacker, habe ich mir darüber vor deinem Brief gar keine Gedanken gemacht. Ich hatte gerade ein E-Mail an zwei Frauen hier aus dem Forum geschrieben, mit denen ich seit einiger Zeit ein Treffen hier in Essen plane, um einen kombinierten Ausritt/Radtour mit dem Hasenpferd zu machen, also eine oben auf dem Hasen, zwei mit Mountainbikes nebenher, immer im Wechsel. Und da dachte ich, dass ich doch auch gerne noch andere Mädels aus dem Forum kennenlernen würde und dass es doch schön wäre, so ein richtiges Hühnertreffen zu machen. Minuten später tippte ich schon den Aufruf dazu, wie üblich ohne mir Gedanken um die Ausdrucksweise zu machen. Allerdings finde ich das Stolpern eines männlichen Usern über den Ausdruck „Weiber“ auch ganz befremdlich, ist er doch keineswegs abwertend gemeint. Es ist genauso wie TriInfected es beschrieb: Ich nutze den Begriff mit einem Augenzwinkern und auch mit einem gewissen Stolz. So sehr ich auch ein Männer-Fan bin, so sehr genieße ich es auch, eine Frau zu sein und in Gesellschaft von Geschlechtsgenossinnen. Wenn ich Frauen ab-wertend tituliere, fallen ganz andere Begriffe... Du schreibst: „Wir Kerle könnten mit einem Treffen kontern, bei dem die Frauen ausge-schlossen sind. (…) Wir könnten Dinge tun, die nur Männer tun, vorausgesetzt, es sind keine Frauen zugegen. Wir könnten tierisch auf die Kacke hauen und männlich sein ohne Ende, völlig ungestört.“ Mmmh, ich bin ja nie in reinen Männergruppen, allerdings erlebe ich hier in der Klinik oftmals reine Männergruppen, also immer dann, wenn wir gerade keinen Frauen in Behandlung haben und meine Erfahrung ist diese: Wenn Männer unter sich sind, hauen sie eben nicht tierisch auf die Kacke. Sondern sie sind, wie du es für die Frauen formuliertest, wenn diese unter sich sind: Auch sie scheinen am meisten sie selbst zu sein unter ihresgleichen. Wenn keine Frauen anwesend sind, scheint es nicht so wichtig sein, cool zu sein, hart zu sein, Sprüche zu klopfen, Dinge zu tun, die Frauen beeindrucken. Aber ich will lieber nicht von euch Männern reden und auch nicht von den Frauen im Allgemeinen, denn wie man in den Reaktionen auf deinen Brief sieht, sehen auch Frauen die Dinge ja sehr unterschiedlich. Ich will lieber von mir sprechen und versuchen, dir zu erklären wie es bei mir ist. Bei mir ist es ganz anders und doch genauso wie du beschreibst: Oft denke ich, wenn keine Männer da sind, bin ich am ehesten ganz ich selbst. Weil ich mich dann nicht an den Männern und ihren Reaktionen orientiere. Als vorwiegend heterosexuelle Frau kann ich mich nicht davon frei machen, dass für mich das gilt, was du für euch Männer beschreibst: Wenn Männer da sind, sind sie für mich oft der – nicht mal heimliche - Mittelpunkt, zumindest einige davon. Und das ist, wie du schriebst, ganz unabhängig davon, ob ich einen Freund habe oder nicht. Ich glaube, dass es etwas Archaisches ist, das tief in mir verwurzelt ist. Wenn keine Männer anwesend sind, muss ich Ihnen nicht gefallen, muss sie nicht beeindrucken, muss nicht kokettieren oder flirten oder auch nur widerstehen. Bin ich dann also ganz ich selbst? Vielleicht gerade nicht, weil das doch eben alles zu mir gehört. Männer sind eben wichtig in meinem Leben oder vielmehr Erleben, also gehören zu meinem Selbst doch auch meine Reaktionen auf sie. Trotzdem kann ich es sehr genießen, mal nur unter Frauen zu sein. Viele Gefühle erlebe ich besonders intensiv, wenn ich nur unter Frauen bin: Fröhlichkeit, Unbeschwertheit, Solidarität, Verständnis, Nähe, Stärke, Gelassenheit, Verbundenheit, Stolz, Albernheit, innere Ruhe, Unabhängigkeit. Es gibt in mir einen alten Gedanken, den ich zum ersten Mal gedacht habe, als ich unglaublich unglücklich wegen einer zerbrochenen Liebe war: Ich kann auch ohne Männer sein. Ich will es nicht, aber ich kann es. Ich bin nicht von ihnen abhängig. Das stimmt natürlich nur zum Teil und ist zum Teil ein Rest kämpferischen Feminismus, der mich damals erfüllte oder dessen, was ich damals unter Feminismus verstand. Wenn ich aber mit Frauen zusammen bin, dringt immer mal wieder dieser alte Gedanke an die Oberfläche des Bewusstseins und bringt ein Gefühl von kämpferischer Stärke. und dann fühle ich den Reiz der Unabhängigkeit einen Moment lang und weiß mittlerweile doch, dass es ein Trugschluss ist, dass ich gar nicht unabhängig bin von euch Männern und es im Grunde auch gar nicht sein will. Lass mich noch zuletzt sagen, dass ich über die Formulierung verwundert war: „Kein Kerl käme auf die Idee, für seine Party alle Frauen auszuladen.“ Als ich die Umfrage machte, war da gar kein Gedanke, dass sich jemand ausgeladen fühlen könnte oder – wie TriInfected es ansprach – sich auf den Schlips getreten fühlen könnte. Es ist vielleicht wie mit dem halbleer/halbvoll Gedanken: Wenn ein Glas halbvoll ist, ist es natürlich auch halbleer. Und wenn ich die explizit die Frauen anspreche, schließe ich die Männer aus, klar. Aber als ich schrieb, wollte ich niemanden ausschließen, sondern viele einbeziehen. Viele Frauen halt. Verzeih‘, wenn ich dich und die anderen Jungs aus dem Forum ausgeschlossen habe. Die nächste deiner Formulierungen jedenfalls hat sich wie Feuer in mein Herz eingebrannt und vermutlich in das aller Leserinnen in deinem Forum: „Es käme niemand zu der Feier, und wir würden Euch schon beim Lesen der Einladung vermissen!“ Wunderbar, was ist noch gleich deine Profession? Poet? Ich freue mich sehr auf das Weiber-, Mädchen-, Frauentreffen, wie immer man es auch nennen mag! Wir werden einen oder zwei super Tage haben, hoffe ich, und wir werden euch sicherlich ausführlich davon berichten. Herzliche Grüße Judith |
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