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Bandscheibenvorfall - Behandlung durch Streckung statt Beugung?
Wie einige wissen habe ich seit Mai einen Bandscheibenvorfall am untersten Wirbel der LWS (entwickelt nach einer vorherigen Bandscheibenprotrusion). Nach Kortisontabletten und täglicher Krankengymnastik halten sich die Schmerzen aktuell in Grenzen.
Doch besonders auffällig ist: Intensives Laufen, 3 Stunden Radfahren, Schwimmen -> alles überhaupt kein Problem, der Rücken ist ruhig. Doch schon ne halbe Stunde Bügeln oder längeres stehen und schon verkrampft sich der untere Rücken. Auf der Suche nach einem Therapeuten (ich bin umgezogen) wurde mir von einem sehr sportlichen Bekannten ein Therapeut empfohlen. Dort war ich heute und ich kann mich nicht entscheiden ob ich mehr interessiert oder mehr verunsichert bin. Dieser Therapeut hat nämlich einen komplett neuen Ansatz. Strecken statt Beugen. Laut ihm kann durch das Strecken der Wirbel ein "zurückrutschen" der Bandscheibe erzielt werden. Ich wollte das erst nicht glauben, dennoch waren seine Erklärungen in meinen Augen plausibel. Durch die "standard" Übungen der Krankengymnastik wie z.B. Beckenbeuge würde eine Schmerzlinderung dadurch erzeugt das die Bandscheibe von dem Nerv "weggerückt" wird. Dadurch würde aber nicht das eigentliche Problem behandelt. Ich glaube ich kann es nicht wirklich so gut wiedergeben wie es mir heute erklärt wurde, aber ich hoffe ihr wisst was in etwa gemeint ist. Ich soll nun 3 mal am Tag eine Übung machen, die ich sonst nur als "Bauchdehnungsübung" kenne. Auf den Bauch legen und die Arme in Liegestütz durchstrecken, das Becken dabei so nah es geht am Boden halten. Dadurch soll auf der Vorderseite der Wirbelsäule "platz geschaffen" werden damit die Bandscheibe zurückrutschen kann. Was haltet ihr von dieser Theorie? Neue bahnbrechende Erkenntnisse oder doch nur völliger Schwachsinn? Eure Meinungen würden mich interessieren! |
Hi,
keine Ahnung von der Theorie, sorry. Ich kann dir aber sagen, dass ich diese Übung, die du beschreibst, auch gezeigt bekam (hatte auch einen fetten BSV L5/S1) und dass sie mir ganz gut getan hat. Ich kenne sie außerdem aus so einem Buch für Rückenübungen. Gruß und gute Besserung, J. |
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Bei einem Vorfall ist die Bandscheibe irreversibel geschädigt und bekommt niemals, auch nicht durch noch so gute konservative Therapie seitens Ärzten oder Therapeuten ihre normale Form und den von der Natur gedachten Aufbau zurück. Das ist, wie wenn du Zahnpasta zurück in die Tube drücken willst. Durch konservative Therapie kann man allerdings im Normalfall (ca. 4 von 5 Fällen) erreichen, dass der Patient irgendwann wieder schmerzfrei wird und der Vorfal (via Selbstheilungskräfte des Körpers) kleiner wird (Bandscheibe verliert Wasser) und die Stelle des Vorfalls im Faserring vernarbt. |
Schau Dir mal den Ansatz von Walter Packi an, den er Biokinematik nennt. Wird derzeit in nahezu ähnlicher Form von Liebscher&Bracht als "neue Methode" mit großem Erfolg unters Volk gebracht. Kommt wohl dem Ansatz Deines Therapeuten nahe.
Die Königsübung gegen Bandscheibenprobleme (insbesondere vorbeugend, aber auch in der Therapie eines Vorfalls, dient der Längung und Kräftigung insbesondere des Iliopsoas): ![]() Versteht man in seiner Logik erst, wenn man den biokinematischen Ansatz von Packi verstanden hat. Siehe dazu auch diese Video |
Bitte diese Übungen nicht machen, wenn Du, wie ich, eine starke Lordose (Hohlkreuz) hast!
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@ pinkpoison: Der Artikel gefällt mir richtig gut! Das war er bezüglich der Stufenlagerung beschreibt ist ja im Prinzip das was der Therapeut ausdrücken wollte. Das eine Schmerzlinderung im schlimmsten Fall sogar den Vorfall verschlimmern kann! Ich werde diese Übung wie von ihm "verordnet" eine Woche durchziehen (wenn dabei keine Schmerzen auftreten!) und euch dann gerne nochmal up2date halten. Der besagte Therapeut ist übrigens ein Holländer, laut den Empfehlungen soll in Holland die Grundausbildung wohl etwas länger und praxisorientierter sein und deshalb eine Art "Vorreiter" darstellen. Für die Aussage lege ich aber auch nicht meine Hand ins Feuer, nur das was ich gehört habe ;) |
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mMn spielt das sich wie so vieles auf Myofaszialer Ebene ab und ist eher durch das Strain & Counterstrain Modell zu erklären... |
Von deiner Beschreibung her denke ich auch, dass du einen Therapeuten erwischt hast, der mit dir Übungen nach McKenzie gemacht hat.
Ich bin selber PT und habe auch diese Form der Fortbildung gemacht und mache regelmässig gute Erfahrungen mit dieser dieser Therapie. Allerdings möchte ich mich mit Ferndiagnosen zurückhalten. Wahrscheinlich wurde die Therapie ähnlich wie dieses kurze Beispiel aufgebaut. http://www.youtube.com/watch?v=OmbGBhGHrYw Falls du weitere Infos brauchst, dann gerne per PN oder selber nachsehen auf www.mckenzie.de |
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Die Übung bei 01:20 das ist die, welche ich 3 mal täglich mit 10 Wiederholungen mache. Aktueller Wasserstand ist wie folgt: Positiv: die Übung an sich tut kein bisschen weh, im Gegenteil das fühlt sich sehr gut an, auch danach noch. Ich bilde mir ein das ich gestern beim Bügeln länger "durchgehalten" habe als sonst. Negativ: Es fühlt sich so an als würden dafür aber nun Verspannungen in den oberen Rücken verlagert! Und hier und da im Alltag spüre ich mehr als zuvor. Vielleicht wäre ein Mix aus den Streckübungen und den "normalen" Übungen wie Beckenkippe ideal? Wir werden es erfahren. Mittwoch ist der nächste Termin! Vorrausgesetzt, Dienstag bekomme ich vom neuen Orthopäden auch das heiß ersehnte Rezept für die KG. Alleine zahlen kann ich den Therapeuten auf keinen Fall! |
Rückenschmerzen müssen aber nicht immer die Ursache direkt an der Wirbelsäule haben. Neuerdings beschäftigt sich die Wissenschaft auch intensiv mit der großen Rückenfaszie ( Faszien- Bindegewebe).
Interessante Beiträge dazu findest Du z.B. unter: http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungs...ht_faszien.jsp http://www.wdr.de/tv/quarks/global/p...n-Training.pdf http://www.fasciafitness.de/resource...tnessDtsch.pdf Aber nicht nur Deinem Rücken kannst Du durch das faszidiale release System etwas Gutes tun. Auch direkt Deinem ganzen Körper. Mit Hilfe der "Blackroll" oder Blackroll- Orange kannst Du selbst etwas für Deinen Körper tun. Das Bindegewebe wird dadurch wieder gestrafft und Verklebungen entfernt. Bei den meisten Top-Athleten gehört die Rolle schon ins Reisegepäck. Die Wirkungsweise ist ähnlich wie die manuelle Therapie des Rolfing, wo der Physio durch Druck mit den Fingern arbeitet. Eine Möglichkeit die Blackroll zu erwerben wäre z.B. hier, wobei es bestimmt noch andere Bezugsadressen gibt. http://www.blackroll-orange.de/ |
Hallo Triathletin007,
das ist ja alles schön und gut, aber der Herr hat ne spezielle Vorgeschichte (AllOut) und eindeutige Probleme mit nem klar diagnostizierten Bandscheibenvorfall. Viele Grüße, Josche PS: Habe selber ne Blackroll, und sicher sind diese Übungen ne nette Sache.... |
Hallo, eine Frage, hab hier auf joinmax über die Minimal-invasive Ballon Kyphoplastie - was denkt ihr darüber - besser als Alternative Methoden?
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Die Ballonkyphoplastie macht man bei (osteoporotischen) Wirbelkörperbrüchen.
Hier geht es ja um Bandscheibenvorfälle, was eine völlig andere Geschichte ist. |
+1!!!!
Hat mit einem BS nichts zu tun... |
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