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Faris al Sultan - Offener Brief
Offener Brief von Faris al Sultan
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Ich darf hier doch verlinken und zitieren, oder ? |
Danke Faris!
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Ja. Toll.
Und? Sorry, aber das ist in meinen Augen nix weiter als Aktionismus. |
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Ich würde mir wünschen, wenn mehr Athleten so klar Stellung beziehen würden. Gerade die Athleten nehmen die Gegebenheiten viel zu sehr hin.
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Diejenigen die nachhelfen, werden auf jeden Fall die Klappe halten. Die anderen machen vielleicht den Mund auf. Und selbst bei denen muss man - wie die Vergangenheit gezeigt hat - vorsichtig sein. Statt Stellung zu beziehen würde ich an Stelle der Athleten mal Taten sehen wollen. Eigener DNA-Paß, Nennung schwarzer Schafe etc.. Ein offener Brief bewirkt leider im Funktionärsdickicht nicht mal ein Rauschen... |
Ich lerne bei der aktuellen Debatte über ein Anti-Doping-Gesetz einiges hinzu - über Recht und Gesetz, und über Lobbyismus. Zunächst einmal verwundert es mich sehr, dass man zur strafrechtlichen Verfolgung von Sportbetrügern überhaupt neue Gesetze braucht. Doping ist Betrug, zum Teil sogar im großen Stil. Und damit meine ich nicht das internationale Geflecht aus Spezialisten, Beschaffern und Wegguckern. Das sowieso. Im großen Stil erfolgt doch auch das Doping auf der Ebene der Athleten, wenn es dabei um Millionen geht wie bei den Radstars. Und gegen Betrug soll es in Deutschland keine Gesetze geben? Das kann ich kaum glauben.
Lasst uns eine Autoknackerbande gründen! Wir machen eine schöne Satzung, wählen einen Präsidenten und erzählen dem Staat, wir bestrafen uns schon gegenseitig selber, er möge sich bitte raushalten. Wenn das klappt, nennt man das "Lobbyismus". Das ist eine Art Gehirnwäsche, verbunden mit einem ziemlich unverschämten System an kleinen Gefälligkeiten, wie es in der Politik üblich ist. Doping ist Betrug, das ist der Kern der Sache. Dafür brauchen wir keine neuen Gesetze. Wir müssen nur den Betrug auch als solchen verfolgen. Die ganze Debatte mit dem neuen Gesetz wird doch nur dadurch möglich, dass wir uns aufschwatzen lassen, dass der Betrug im Sport eine Spezialform des Betrugs sei, die nicht so schlimm wäre und die den Staat (das sind wir) nichts anginge. In Wahrheit ist es ganz trivialer Beschiss. Grüße, Klugschnacker |
Der Brief ist erst mal nicht schlecht, mir gefällt auch der aggressive Stil.
Aber: 1. So hart das klingt, aber ob Faris nicht gedopt ist, weiß man damit auch nicht. 2. Effektiver von ihm wäre z. B. Veranstaltern damit zu drohen, Wettkämpfe zu boykottieren, an denen rehabilitierte Doper starten. Wie gesagt, was er tut, ist oberflächlich betrachtet, sehr gut. Bloß ich kenne KEINEN Sportler, der für Doping ist. Warum braucht man dann also so ein Gesetz. Ich bin der Meinung wenn die sauberen Sportler WIRKLICH gegen Dopingsünder vorgehen wollen, schaffen sie dass auch ohne fremde Hilfe. Genauso denke ich übrigends über die Fans und Zuschauer. Auch die haben die Macht den Sport Dopingfrei zu bekommen. Das ist evtl. mit persönliche Einschnitten verbunden. Und das geht nun wirklich nicht. Da sollen sich gefälligst andere (der Staat) drum kümmern. Also läuft alles mal wieder auf die Wahrung der Scheinheiligkeit hinaus. Und zur Zeit ist es ja gerade "in" gegen Doping zu sein. Sorry Faris. Ich schätze deine Art und deine Leistung und wünsche mir, dass du ein Vorbild bist. Aber der Brief reicht nicht aus!! |
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1.) Siehe den Schiedsrichter-Skandal in der Fussball-Bundesliga. Da hat gerade ein Staatsanwalt am Bundesgerichtshof Freispruch beantragt, weil Spielmanipulation in den Statuten der privaten Wettanbieter nicht verboten (gewesen) ist. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Der falsche Verein (im betreffenden Fall der HSV) fliegt raus, die Zuschauer (die Eintritt gezahlt haben) haben ein gefaktes Spiel gesehen, nicht-manipulierende Wetter wurden beschissen. - Meine letzte Hoffnung: das Urteil des Gerichts. Unfassbar. 2.) Betrug an anderen Sportlern wird wohl kaum dazu führen, die richtigen Leute zu bestrafen bzw. überhaupt Untersuchungen gegen sie zu veranlassen, nämlich die Teamchefs, sportlichen Leiter, Ärzte und Apotheker. - Gibt es Beihilfe zum Betrug? Wie überführt man dann einen Herrn Fuentes, der behauptet, all das vor allem der Gesundheit der Sportler zu Liebe getan zu haben, weil deren Beruf ja nun mal gesundheitsschädlich sei und er ihnen deswegen helfen müsse? 3.) Was ist, wenn in einem Gerichtsverfahren z. B. Ulle, des Betrugs angeklagt, alle anderen Tour-Fahrer als Zeugen aufbietet und die an Eides Statt aussagen, ebenfalls bis zur Oberkante voll gewesen zu sein? Kann man dann noch von Betrug sprechen? Nein, das einzige, was mir bei all dem Bauchschmerzen bereitet ist die Frage, ob so etwas wie Sport wichtig genug ist, um Telefonabhöraktionen und dergleichen zu rechtfertigen. |
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Ach ja: bei wie vielen Rennen ist Beke eigentlich nun gestartet und hat positive Proben abgeliefert? Nein, keine weiteren Fragen. Zitat:
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Wenn also Doping vom derzeitigen juristischen Betrugsbegriff nicht abgedeckt ist, so ist Doping derzeit (juristisch betrachtet) kein Betrug. Unter der Annahme, dass wir dieses als Gesetzeslücke empfinden, folgt hieraus die Notwendigkeit eines neuen Gesetzes. Gruß Torsten |
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Und selbst wenn: es müßte ja erstmal bewiesen werden, dass jemand betrogen worden ist. |
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gruß Torsten |
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Nee. Doping dediziert benennen und sich nicht auf den Betrugsmist einlassen, da ja eh eine neues Gesetz notwendig ist. |
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@Drag: Auch der Diebstahl von Strom (durch Anzapfen einer fremden Leitung) konnte zunächst nicht geahndet werden, da in Wirklichkeit kein Strom gestohlen wird: Jedes Elektron, das man entnimmt, führt man ja auch wieder zurück...
Ansonsten überzeugt mich Deine Argumentation. Offenbar muss explizit gesetzlich geregelt werden, dass Doping verboten ist. Trotzdem bin ich verwundert über diese Notwendigkeit. Wenn ich eine Lottoziehung zu meinen Gunsten manipuliere, ist das doch bestimmt eine Straftat. Das gälte ungeachtet der Tatsache, dass sich prinzipiell kein Lottospieler finden lässt, dem nachweisbar durch mich ein Gewinn verloren gegangen ist. Weder habe ich mich nachweisbar bereichert, denn wer kann beweisen, dass ich nicht auch ohne Manipulation gewonnen hätte; noch habe ich jemanden nachweisbar geschädigt. Verboten ist das doch trotzdem, oder etwa nicht? Grüße, Klugschnacker |
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Gruß Torsten |
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Heute morgen war Faris Brief auch eine große Schlagzeile mit großem Artikel in der Süddeutschen Zeitung wert.
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Der offene Brief von Faris ist deutlich mehr als 95% aller Profis in der Öffentlichkeit zum Thema Doping zu äußern wagen und ist damit aus meiner persönlichen Sicht uneingeschränkt zu begrüßen.
Natürlich wird er mit dem Brief Herrn Bach nicht von der Notwendigkeit eines Antidopinggesetzes überzeugen (dazu denkt dieser viel zu sehr an seine internatiionale IOC-Karriere), aber zum Glück ist für ein solches Gesetz ja nicht der DOSB, sondern die Bundesregierung zuständig und deshalb ist es wichtig, die öffentliche Meinung in Richtung Antidopinggesetz zu sensibilisieren, damit Herr Schäuble, der zuletzt zu einem solchen Gesetz tendiert hatte, nicht noch wankelmütig wird. Und zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung kann einer solcher offener Brief durchaus dienen, zumal wenn er von der allg. Presse (vgl. Süddeutsche Zeitung) aufgegriffen wird. Sehr passend finde ich den Hinweis auf Nina Krafts Dealer. Nina hat ihre Strafe "abgesessen", gilt als rehabilitiert, aber der Typ der ihr das Epo besorgt hat (das gibt's in Deutschland ja nicht im Supermarkt!), treibt höchstwahrscheinlich weiter sein Unwesen (vielleicht auch mit anderen Athleten), weil in Deutschland die Rechtsgrundlage fehlt, um die Hintermänner bei aufgedeckten Dopingfällen zu belangen. Das muss sich ändern. Natürlich wird Doping mit einem Antidopinggesetz nicht einfach ausgerottet werden, aber die Abschreckungswirkung gerade für die Hintermänner würde wesentlich steigen und zumindest flächendeckendes Doping wie zuletzt im Profi-Radsport zumindest erheblich erschwert. |
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schoen mal wieder was von dir zu hoeren |
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Gruß Torsten |
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Das meinte ich mit Aktionismus. Klar ist der Brief gut und auch wichtig, aber ein echter Hebel isses leider nicht. |
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FuXX PS: Es ist übrigens ziemlich schade, dass Italien das Antidopinggestz wieder abschafft (oder schon hat) - andererseits wurde es wohl eh nie wirklich rigoros angewandt. "Der Basso ist zu wichtig, den können wir nicht einfach ersetzen." *argh* |
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Die können das Gesetz ruhig lassen... :Cheese: |
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bach bleibt natürlich stur, schäuble wird ihm kein bein stellen, ein anti-doping-gesetz wird es nicht geben. es wäre ein wunder, wenn sich da in den kommenden zwei tagen noch etwas tun würde. |
Ich treff den Schäuble regelmässig, wenn ich radfahre, denn er ist hier oft mit dem Handbike unterwegs. Vielleicht spreche ich ihn mal darauf an. Bisher war immer nur ein kurzer Gruss oder Smalltalk übers Wetter...
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geil:D Gefällt mir! |
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Schäubles Aussage ist zwar schon recht alt, spricht aber IMHO dafür, dass ihm schon lange klar gewesen ist, wie's abläuft. Letztlich ist da eben die Zielsetzung des Geldgebers (Medaillen für Deutschland) eine andere als Faris' (Gesundheit, Jugend usw.). |
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