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-   -   Der Fall Mollath - seit 7 Jahren unschuldig in der geschlossenen Psychiatrie (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=28408)

LidlRacer 03.06.2013 23:42

Der Fall Mollath - seit 7 Jahren unschuldig in der geschlossenen Psychiatrie
 
Ich dachte eigentlich, dieser völlig unglaubliche Fall, der schon mehrfach Thema im TV war, wäre auch hier schon mal Thema gewesen. Anscheinend aber doch nicht.

Hier die neueste und bisher ausführlichste Doku dazu:

https://www.ardmediathek.de/das-erst...entId=15028746

wolfi 04.06.2013 11:04

ich hab das auch gesehen...wenn diese Vorwürfe alle haltbar sind dann frag ich mich echt wie sowas möglich ist....:Nee:
Skandal wäre noch die mildeste Umschreibung dafür!

und diese Person sollte schleunigstens ihren Hut nehmen.

kromos 04.06.2013 16:02

Hammer, wenn nur ein Bruchteil der recherchierten Informationen stimmt, kann einem da ganz übel werden. :Nee:

In einem Hollywood-Streifen wäre die Handlung durchaus annehmbar, aber bei uns vor der Haustüre :confused: - in Hollywood gibts ja oft ein "HappyEnd", aber hier lässt das auf sich warten, obwohl seit einiger Zeit solch eine mediale Aufmerksamkeit dahinter steht.

P.S. die Ex arbeitet jetzt unter anderem Namen als Geistheilerin, ich fass es nicht.... :Weinen: - wie passend.....

Trimichi 07.06.2013 09:22

Bullock soll Mollath helfen. Laut Printmedien von heute erhält Mollath jetzt womöglich prominente Unterstützung aus Hollywood. Und zwar von Sandra Bullock! Gustl und die heute 56jährige sind in dieselbe Schule gegangen.

Skunkworks 07.06.2013 10:11

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 910865)
Bullock soll Mollath helfen. Laut Printmedien von heute erhält Mollath jetzt womöglich prominente Unterstützung aus Hollywood. Und zwar von Sandra Bullock! Gustl und die heute 56jährige sind in dieselbe Schule gegangen.

Du machst die liebe Frau aber gleich mal um 10 Jahre älter...

TomX 07.06.2013 17:31

Zitat:

Zitat von kromos (Beitrag 909665)

In einem Hollywood-Streifen wäre die Handlung durchaus annehmbar, aber bei uns vor der Haustüre :confused: -

Nun ja ... das denkt sich der gemeine Deutsche so, dass das hier nicht passieren kann.

Ich war mal ein paar Jahre als Strafverteidiger tätig und könnte jetzt auf Anhieb sofort 5 Fälle sagen, in denen jemand unschuldig im Gefängnis saß. Und ich meine jetzt wirklich unschuldig, ich rede nicht von "Mangel an Beweisen" oder so etwas.

Was ist nun der Grund dafür?

Unsere Gesetze sind es nicht, die sind, jedenfalls im großen und ganzen, gut.

Ich sehe zwei hauptsächliche Gründe dafür, dass Unschuldige verfolgt werden:

Zum einen ist es dieses Gottvertrauen, das die Strafverfolgungsbehörden in Zeugen haben (zu denen ich jetzt auch angeblich Geschädigte rechne).

Wenn jemand zur Polizei rennt und einen anderen einer angeblichen Straftat bezichtigt, dann wird dem erst mal geglaubt und es wird in diese Richtung ermittelt ohne die Zeugenaussage selbst zunächst einmal in Frage zu stellen. Man hält es grundsätzlich für unwahrscheinlich, dass jemand einen anderen falsch beschuldigt.

Ich kann aber aus Erfahrung sagen, dem ist oft so.

Und das geht jetzt Hand in Hand mit dem nächsten Problem: Die Strafverfolgungsbehörden kommen ihrem gesetzlichen Auftrag, auch zu Gunsten von Beschuldigten zu ermitteln, viel zu wenig nach. Dem kommen sie erst dann nach, wenn offensichtlich irgendwas an der Sache stinkt.

Wenn aber zunächst kein Anzeichen vorhanden ist, das ihre ursprüngliche Idee vom Tatablauf irgendwie ins Wanken bringen könnte, dann suchen sie auch nicht.

Genau das sollten sie aber tun ...

Und genau im Zusammenspiel dieser beiden Faktoren kommt es zu solchen Geschichten wie Mollath. Und, wie gesagt, ich kenne einige mehr.

Vielleicht nicht alles so krasse Fälle, aber dass es auch noch krassere auch in Deutschland gibt, halte ich, nach allem, was ich schon erlebt habe, für durchaus wahrscheinlich.

Megalodon 07.06.2013 17:58

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 911125)
Nun ja ... das denkt sich der gemeine Deutsche so, dass das hier nicht passieren kann.

Ich war mal ein paar Jahre als Strafverteidiger tätig und könnte jetzt auf Anhieb sofort 5 Fälle sagen, in denen jemand unschuldig im Gefängnis saß. Und ich meine jetzt wirklich unschuldig, ich rede nicht von "Mangel an Beweisen" oder so etwas.

Was ist nun der Grund dafür?

Unsere Gesetze sind es nicht, die sind, jedenfalls im großen und ganzen, gut.

Ich sehe zwei hauptsächliche Gründe dafür, dass Unschuldige verfolgt werden:

Zum einen ist es dieses Gottvertrauen, das die Strafverfolgungsbehörden in Zeugen haben (zu denen ich jetzt auch angeblich Geschädigte rechne).

Wenn jemand zur Polizei rennt und einen anderen einer angeblichen Straftat bezichtigt, dann wird dem erst mal geglaubt und es wird in diese Richtung ermittelt ohne die Zeugenaussage selbst zunächst einmal in Frage zu stellen. Man hält es grundsätzlich für unwahrscheinlich, dass jemand einen anderen falsch beschuldigt.

Ich kann aber aus Erfahrung sagen, dem ist oft so.

Und das geht jetzt Hand in Hand mit dem nächsten Problem: Die Strafverfolgungsbehörden kommen ihrem gesetzlichen Auftrag, auch zu Gunsten von Beschuldigten zu ermitteln, viel zu wenig nach. Dem kommen sie erst dann nach, wenn offensichtlich irgendwas an der Sache stinkt.

Wenn aber zunächst kein Anzeichen vorhanden ist, das ihre ursprüngliche Idee vom Tatablauf irgendwie ins Wanken bringen könnte, dann suchen sie auch nicht.

Genau das sollten sie aber tun ...

Und genau im Zusammenspiel dieser beiden Faktoren kommt es zu solchen Geschichten wie Mollath. Und, wie gesagt, ich kenne einige mehr.

Vielleicht nicht alles so krasse Fälle, aber dass es auch noch krassere auch in Deutschland gibt, halte ich, nach allem, was ich schon erlebt habe, für durchaus wahrscheinlich.

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.

Mit einer Ergänzung: Gutachter. Auf die wird sich viel zu sorglos verlassen, ohne den eigenen Verstand walten zu lassen. Letztendlich wird so mancher Prozess allein aufgrund von Gutachten entschieden.

Kinesis 07.06.2013 20:43

Zitat:

Zitat von kromos (Beitrag 909665)
In einem Hollywood-Streifen wäre die Handlung durchaus annehmbar, aber bei uns vor der Haustüre :confused: -

Bei uns ist alles möglich, siehe auch Steuerfahnder-Affäre Hessen.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66055465.html

old bag of bones 07.06.2013 23:19

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 909291)
Ich dachte eigentlich, dieser völlig unglaubliche Fall, der schon mehrfach Thema im TV war, wäre auch hier schon mal Thema gewesen. Anscheinend aber doch nicht.

Hier die neueste und bisher ausführlichste Doku dazu:

https://www.ardmediathek.de/das-erst...entId=15028746

Danke für den Tipp. Sehr sehenswert!!

Zitat:

Zitat von wolfi (Beitrag 909442)
....

und diese Person sollte schleunigstens ihren Hut nehmen.

Volle Zustimmung. So eine schwache Vorstellung hab ich lange nicht gesehen.

Bei der ganzen Geschichte frage ich mich aber auch immer: Wer hat Mollath in der ersten Instanz verteidigt. Auch das muss ja eine äußerst schwache Vorstellung gewesen sein. Wobei der eigentliche Skandal IMHO natürlich der sog. Gutachter ist....

Trimichi 08.06.2013 07:34

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 910914)
Du machst die liebe Frau aber gleich mal um 10 Jahre älter...

Sorry, mein Fehler. Bullock wurde am 26. Juli 1964 geboren. Die angehängte Aufnahme wurde 2009 gemacht, bei der Premiere von "Selbst ist die Braut".

Matze-Maus 08.06.2013 08:30

Habe das Interview mit Justizministerin Merk gesehen und was da an Arroganz gegenüber der noch jungen Moderatorin(die im übrigen richtig gut wahr) entgegengebracht wurde hat mich schon sehr nachdenklich gestimmt. Seitdem und auch schon vorher habe ich ein eher zwiespältiges Vehältnis gegenüber unsere sog."Volksvetreter". Auch glaube ich nicht mehr alles unserer sog. "Mainstreammedien" und informiere mich deshalb immer häufiger in Alterntivenmedien mit der Gefahr hin als "Verschwörungstheoretiker" abgestempelt zu werden, das ist mir aber egal den bislang sind viele Verschwörungtheorien zur Verschwörungspraxis geworden.



Zitat:

Zitat von Kinesis (Beitrag 911161)
Bei uns ist alles möglich, siehe auch Steuerfahnder-Affäre Hessen.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66055465.html


Oder der sog. "Saschsensumpf".
Wie ich das gelesen habe haben sich meine Nackenhaare zu Berge gestellt, aber nich vor Angst sondern vor Zorn, das sowas in unserer "Demokratie" möglich ist habe ich nie für möglich gehalten.



"Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Wiederstand zur Pflicht"

Sonnige Grüße aus der Rhön

Scotti 09.06.2013 18:01

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 909291)

Auch wenn mir der Bericht den Tag gründlich versaut hat:

Danke für den Hinweis und den Link!

kromos 10.06.2013 11:08

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 911125)
.....
Und genau im Zusammenspiel dieser beiden Faktoren kommt es zu solchen Geschichten wie Mollath. Und, wie gesagt, ich kenne einige mehr.
.....

Wenn dem so ist und das scheint es ja zu sein, wieso ändert sich dann nichts? Oder passiert so etwas erst mit einem Generationswechsel über Jahrzehnte. Die Gesellschaft ist ja heute durch die diversen Medien informierter als früher, auch im juristischen Bereich.

Scheinbar ähnlich, wie teilweise im medizinischen Bereich früher. Meine 90 jährige Mutter hält Mediziner immer noch für "Götter in Weiß", deren Diagnose, fest gemeißelt wie in Stein und hundertprozentig korrekt! Meine Genration weiß da schon eher das dort "Gottvertrauen" schlimme Folgen haben kann und Zweitmeinungen schon wichtig sein können, denn dort gibt es, wie überall, gut und schlecht Ausgebildete, Engagierte und weniger Routinierte etc. pp.

TomX 10.06.2013 13:36

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 911127)

Mit einer Ergänzung: Gutachter. Auf die wird sich viel zu sorglos verlassen, ohne den eigenen Verstand walten zu lassen. Letztendlich wird so mancher Prozess allein aufgrund von Gutachten entschieden.

Oh ja, ich vergaß.

Allein bei dem Gedanken an das, was ich schon mit Glaubwürdigkeitsgutachtern erlebt hab, sträuben sich mir die Nackenhaare.

TomX 10.06.2013 13:43

Zitat:

Zitat von kromos (Beitrag 911894)
Wenn dem so ist und das scheint es ja zu sein, wieso ändert sich dann nichts? Oder passiert so etwas erst mit einem Generationswechsel über Jahrzehnte. Die Gesellschaft ist ja heute durch die diversen Medien informierter als früher, auch im juristischen Bereich.

Mein persönlicher Eindruck ist eher ein anderer.

Ich glaube, dass sich das Wirken von Richtern und Staatsanwaltschaft im Hinblick auf Beschuldigte in den letzten Jahren eher verschlechtert hat.

Und ich glaube auch zu wissen, warum. Gerade durch die Allgegenwärtigkeit der Medien.

Wenn die Richter früher frei waren, Strafen zu verhängen, die sie für angemessen erachteten, sind sie es heute durch den zu befürchtenden dauernden Aufschrei der Medien, wenn diese Strafen nicht für angemessen erachtet werden, eben nicht mehr.

Ich halte das für schädlich.

Die Medien beeinflussen also die Rechtsprechung meiner Meinung nach durchaus, aber eher im negativen Sinne.

kromos 10.06.2013 14:13

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 911959)
Die Medien beeinflussen also die Rechtsprechung meiner Meinung nach durchaus, aber eher im negativen Sinne.

Ist gut möglich, kann dies aber nicht auch in beide Richtungen möglich sein?

Vereinfacht ausgedrückt, wird ein zu eher zu gutmütig verurteilender Richter zu härterem Vorgehen veranlasst, aber auch ein eher zu hart und rücksichtslos Urteilender eher "eingebremst".

Oder ist die Beeinflussung durch Medien nur negativ zu sehen, da ein Richter je nach seiner Fasson einen Ermessens- und Auslegungsspielraum hat, der nicht durch Dritte zu beeinflussen sein sollte, auch nicht unbewusst.

Andererseits kommen ohne investigativen Journalismus ja auch etliche delikate Fälle gar nicht an die Öffentlichkeit und die Betroffenen würden sonst nie Hilfe erhalten.

Schwieriges Thema für mich als juristischen Laien, je länger ich drüber nachdenke, desto mehr Pro´s und Kontras fallen mir ein :(

carmen 11.06.2013 23:29

Zitat:

Zitat von TomX (Beitrag 911125)
Und das geht jetzt Hand in Hand mit dem nächsten Problem: Die Strafverfolgungsbehörden kommen ihrem gesetzlichen Auftrag, auch zu Gunsten von Beschuldigten zu ermitteln, viel zu wenig nach. Dem kommen sie erst dann nach, wenn offensichtlich irgendwas an der Sache stinkt.

Also das hat ja wohl mit dem Fall Mollath nichts zu tun, oder? Wenn ein Richter als Vereinskumpel des Liebhabers und Vorgesetzten der Klaegerin, in seiner Funktion als Rechtssprecher, noch vor dem Prozess den er trotz Befangenheit fuehrt, die Steuerfahndung anruft um den Angeklagten anzuschwaerzen, dann stinkt da etwas viel gewaltiger als es mangelde Ermittlungsbereitschaft je koennte.

Und so wirds doch jetzt gleich weitergehen, denn ich mach ne Wette, kein einziger der Falschaussager, -gutachter oder Rechtsmissbraucher wird irgendeine Konsequenz fuerchten muessen. Der Unschuldige wird zwar entlassen, kriegt sogar eine Abfindung und ein paar nette Entschuldigungsworte, aber der ganze restliche Kluengel kommt davon und kriegt seine Rente. So wirds doch kommen.

kromos 14.06.2013 13:28

Justizministerin Merk verteidigt sich im Fall Mollath
 
Merk im U-Ausschuss

"Von Untätigkeit oder Versäumnissen könne keine Rede sein, sagte Merk."

Scotti 22.06.2013 18:40


Unterbringung in Psychiatrie: Verfassungsgericht verlangt Auskunft im Fall Mollath


Ich vertraue dann mal darauf, dass wenigstens im Bundesverfassungsgericht noch genügend unabhängige, ihrem Gewissen verpflichtete Menschen ihren Dienst tun.

.

Scotti 23.06.2013 21:52

Die Taktik der Bayerischen Staatsregierung im Fall Mollath

"Selten haben Justiz, Psychiatrie und Regierung so dreist auf Zeit gespielt wie im Fall Mollath. Gäbe es eine aktive Opposition in Bayern, müsste sie diesen Fall am 15. September zur Abstimmung stellen. ..."
weiter im Link

Wenn mir das früher jemand erzählt hätte, was da im Frei(!)staat Bayern so alles usus ist, den hätte ich nicht ernst genommen. :Kotz:

.

wolfi 24.06.2013 15:18

https://www.youtube.com/watch?v=BKAswHwB3Ps

Kinesis 30.06.2013 09:34

Pelzig erklärt den Fall Mollath:

http://www.youtube.com/watch?v=QZ2k2niHogM

kromos 24.07.2013 13:33

Fall Mollath: Wiederaufnahme von Landgericht verworfen

:Nee:

Scotti 04.08.2013 20:27

"Die Forensische Psychiatrie in Bayreuth um den Chefarzt Dr. Klaus Leipziger kommt nicht zur Ruhe. Leipziger, der im Fall Mollath das zentrale Gutachten verfasst hat, steht unter dem Verdacht, in seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Das behauptet zumindest der bekannte Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder.

Heidingsfelder hat heute an der Universität in Ulm, an der Leipziger seine Doktorarbeit abgelegt hat, Anzeige erstattet. Das berichtet aktuell die Münchner Abendzeitung (AZ). "

LidlRacer 04.08.2013 20:33

Von den diversen Plagiatsdoktoren war ich allmählich etwas gelangweilt.
Aber in diesem Fall gönne ich ihm ein wenig Stress ...

DragAttack 06.08.2013 12:42

Inzwischen scheint selbst die bayerische Justiz die Lächerlichkeit des Status Quos erkannt zu haben.. Verfahren wird neu aufgerollt

Gruß Torsten

bellamartha 06.08.2013 13:40

Ja! Gut so!
Ich bin gespannt, was im neuen Verfahren heraus kommt, aber mein Gefühl ist, dass es für Herrn Mollath nun nicht mehr in Haft oder Psychiatrie geht.
Gut, dass er heute erst einmal heraus darf aus der Fornesik, nach dem, was ich mitverfolgt habe, scheint er mir zu Unrecht dort zu sein.
Ich freue mich für ihn.

J.

kromos 06.08.2013 14:32

:Prost:

"Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) äußerte sich zufrieden mit der Entscheidung. Ihr Ziel, den Fall Mollath neu aufzurollen, sei erreicht, sagte Merk." :confused:

Ist die Krankheit bei Politikern normal, das man sich an seine eigenen Aussagen nicht erinnern kann und sein "Fähnchen komplett nach dem Wind schwenkt?" Ach was frage ich überhaupt....:cool:

Pascal 06.08.2013 14:54

15. September ist Landtagswahl in Bayern, Frau Merk setzt auf das Kurzzeitgedächtnis der Menschen, indem sie sich jetzt als Mollath Fürsprecherin in Szene setzt und hofft die Vorgeschichte möge jeder vergessen haben.

Lui 06.08.2013 21:50

Wundern tut mich so ein Fall nicht. Leider bekommt man in einem Land wie Deutschland bei Justizirrtume nur einen warmen Handdruck, wenn überhaupt. Entschädigung wird er bestimmt keine bekommen.

tandem65 06.08.2013 21:57

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 936903)
Wundern tut mich so ein Fall nicht. Leider bekommt man in einem Land wie Deutschland bei Justizirrtume nur einen warmen Handdruck, wenn überhaupt. Entschädigung wird er bestimmt keine bekommen.

Was willst Du denn Du Meckerfritze, 7 Jahre Kost & Logis frei. Was willste denn mehr? ;)

Lui 06.08.2013 22:11

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 936911)
Was willst Du denn Du Meckerfritze, 7 Jahre Kost & Logis frei. Was willste denn mehr? ;)

Ob ich das jetzt witzig finden kann, weiß ich nicht;)

LidlRacer 15.08.2013 21:42

Mollath ist gleich bei Beckmann (ARD 22:45).
https://www.daserste.de/unterhaltung...ollath100.html

Noch interessanter fände ich es, wenn auch die Gegenseite dort vertreten wäre. Es gibt da eine Spiegel-Journalistin, die die ganze Berichterstattung für zu einseitig hält ...

Klugschnacker 15.08.2013 22:15

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 941015)
Es gibt da eine Spiegel-Journalistin, die die ganze Berichterstattung für zu einseitig hält ...

Danke Lidl! Hast Du dazu ohne große Sucherei einen Link parat? Ich würde gerne etwas von der Frau lesen. (Ich finde es gut, dass der Fall erneut untersucht wird, und finde es sehr bedenklich, dass es erst jetzt geschieht.)

Grüße,
Arne

LidlRacer 15.08.2013 22:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 941037)
Danke Lidl! Hast Du dazu ohne große Sucherei einen Link parat? Ich würde gerne etwas von der Frau lesen. (Ich finde es gut, dass der Fall erneut untersucht wird, und finde es sehr bedenklich, dass es erst jetzt geschieht.)

Grüße,
Arne

Dieser Artikel ist von ihr (Beate Lakotta):
Die andere Hälfte

Kostenlos leider nur der kurze Anfang. Sie war aber vor ein paar Tagen schon in einer anderen Talkshow.

Hier ein älterer Artikel von ihr:
https://www.spiegel.de/spiegel/spieg...-a-873836.html

U.a. scheint sie wohl davon auszugehen, dass er tatsächlich 129 Autoreifen zerstochen hat und schilderte sein "verrücktes" Auftreten vor Gericht.

Klugschnacker 15.08.2013 23:00

Danke, Lidl! :Blumen:

Klugschnacker 05.09.2013 12:59

Mollath erstreitet Erfolg vor Bundesverfassungsgericht
Deutschlands höchste Richter stellen sich auf die Seite von Gustl Mollath: Das Bundesverfassungsgericht hat einer Beschwerde des Mannes stattgegeben, der jahrelang gegen seinen Willen in der Psychiatrie saß.
http://www.spiegel.de/panorama/justi...-a-920566.html

Ironmanfranky63 05.09.2013 15:10

Zitat:

Zitat von alessandro_gato (Beitrag 950552)
Die Entschädigung wird dann sein: 7 Jahre * 365 Tage * Tagessatz 25 Euro = 63875 Euro abzüglich aller Verluste und Kosten, die er selber tragen muss (inkl. Verlust des Lebens, des Jobs). Also 9125 Euro pro Jahr oder 760.42 Euro pro Monat

Eigentlich lächerlich

Woher stammt denn diese Weisheit oder Rechnung?

Scotti 05.09.2013 21:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 950483)
Mollath erstreitet Erfolg vor Bundesverfassungsgericht...

Bei der ganzen Geschichte könnte man ja auf den Gedanken kommen, dass EntscheidungsträgerInnen im Fall Mollath selber von Aussagen Mollaths betroffen gewesen wären.

Dies trifft bestimmt nicht auf die am Fall Mollath beteiligten Personen zu.



Aber mal rein hypothetisch, wie sähe denn die Rechtslage in einem konstruierten Fall aus?

- Würden Verjährungsfristen trotzdem gelten, obwohl ein Zeuge / eine Zeugin durch Einweisung in die Psychatrie daran gehindert wurde auszusagen?

- Müssten Beamte / Bemtinnen (z.B. vom Finanzamt) von sich aus zur Staatsanwaltschaft gehen, wenn sie nachträglich zur Erkenntnis gelangen, dass EntscheidungsträgerInnen in einem Gewissenskonflikt gestanden haben könnten?

- Was könnte EntscheidungsträgerInnen, denen ein derartiges Fehlverhalten nachgewiesen würde, passieren? Wie könnte das Strafmaß aussehen?

- Gäbe es einen Unterschied, ob der EntscheidungsträgerInnen selber oder Bekannte/Verwandte von unterdrückten Aussagen betroffen gewesen wären?

Zurück zum Fall Mollath:
Ich gehe davon aus, dass keiner der beteiligten EntscheidungsträgerInnen einen persönlichen Vorteil duch die Einweisung hatte.
- Gibt es rechtliche konsequenzen, die einzelne Entscheidungstrger fürchten müssen? Wenn ja, welche wäre das?

.

LidlRacer 09.08.2016 21:32

Zu diesem Fall kommt heute eine neuere Doku:

BR 22:45 Uhr Mollath - Und plötzlich bist du verrückt

Weiß nicht, ob die wesentliche neue Aspekte bringt ...


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:51 Uhr.

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