Wandel im Radsport?
 

Lance Armstrongs Explosion hat im Radsport einiges in Bewegung gebracht.

U.a. beachtenswert ist diese Initiative:
Change Cycling Now

Das Beste:
Greg Lemond will als UCI-Präsident kandidieren!
Greg LeMond : "Je suis prêt à être candidat à la présidence de l'UCI"
(Hab ich ihm vor 6 Wochen vorgeschlagen! :) )

Was macht es nun besser wenn Lemond Präsident wird? Man holt nur einen weiteren, in diesem System sozialisierten Ex-Stoffer ins Boot.

Lemond war immer sauber.

war armstrong bis sommer offiziell auch.

:Lachanfall: :Lachanfall:

Schade, ich hatte gehofft auch ohne die Verwendung von Smileys verstanden zu werden.

Was soll immer diese beschissene Schwarzmalerei?
Lemond ist in Antidopingkreisen ein Held! Und das nicht ohne Grund.

+1 :Huhu:

Er hat in jedem Fall ne echte Chance verdient!

Die Spanier gehen hier mit Vorbildfunktion voran:
Contadors "Fleischlieferant" neuer spanischer Radsport-Chef
http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_78895.htm

Mein Französisch ist ja auch nicht so doll, darum jetzt auf Englisch:
LeMond to run for UCI Presidency

Festinagirl berichtet live aus der Pressekonferenz von Change Cycling Now:
https://twitter.com/festinagirl

Informier dich mal, bevor du sowas schreibst. LeMond wurde von Armstrong mit zig Klagen überzogen, weil er seit Jahren (als einer der einzigen) Missstände offen anspricht. Man hörte nur zwischenzeitlich nicht mehr so viel von ihm, weil er durch eine außergerichtliche Einigung mit Armstrong einen Maulkorb bekommen hatte.

Ich gönne jedem seinen Optimismus. Ich teile diesen nicht.

Das mit dem "Stoffer" nehm ich nach einiger Überlegung zurück. Ich möchte nicht behaupten, dass er gedopt hat, weil ich nicht danebengestanden habe, als er irgendwas nahm, was er nicht hätte nehmen dürfen.

Naja die Spanier haben schon den Vogel abgeschossen, wobei es doch irgendwie auch lustig ist.

Das mit LeMond finde ich gut da er auch weiß was im Radsport abgeht und da vielleicht auch nen bissl was ändern kann.

Man nimmt sich jemanden ins Boot, der womöglich in den 80er Jahren auch nicht immer sauber war, aber seine Karriere war vorbei, bevor das "große Rad" gedreht wurde. Er hat schon vor Jahren die richtigen Vorwürfe gegen Armstrong erhoben, d.h. er kommt eher "von der richtigen Seite" zu UCI... Und da selbst der heilige Franziskus nicht aus einem solchen Saustall wie der UCI in Nullzeit ein Nonnenkloster machen könnte, ist jemand wie Lemond eine ziemlich gute Wahl, denke ich. Mal gucken, ob man ihn ranlässt....

Alle, die jetzt gegen Lemond rebellieren, oder sich darüber aufregen. Wer soll es denn sonst machen? Florian Silbereisen?
Jeder Ex-Rennfahrer würde doch hier als rollendes Chemiefass "geoutet" werden.

Lemond hält sich selbst gar nicht für den allerbesten Kandidaten und strebt das nicht als Dauerjob an. Er meint, (Anti-)Blutdoping-Experte Michael Ashenden, der auch Mitglied der Iniative ist, wäre eigentlich besser qualifiziert.

Wäre vielleicht besser als einer, der möglicherweise wirklich kandidiert:
Igor Makarov, Russischer Radsportpräsident und Chef des Rennstalls Katusha.
http://inrng.com/2012/09/how-to-replace-pat-mcquaid

Erster Treffer in meinem Google ist auf Mafialand.de !!!

....oh shit......

Oh, wider Erwarten macht Makarov doch produktive Vorschläge:
https://www.cyclismas.com/2012/12/co...omrade-makarov

Warum?

http://en.wikipedia.org/wiki/Greg_Le...nd_controversy

U.a. hat er als einer der ersten Armstrong öffentlich angegriffen und als Resultat daraus massive finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Trek hat wohl auf Druck Armstrongs Lemonds Fahrradmarke gekillt.

ich bewundere Lemond endlos für 89 und alles was er erreicht hat. aber Politik ist mit Sicherheit nicht seine Stärke und ich verstehe diesen Vorstoss nicht so richtig. Nur als Überganspräsident zu kandidieren bis ein Besserer gefunden ist, ist mE kein ausreichendes Programm.

Richtig.

Es wird aber nix draus, da die UCI ein geschlossener Club ist. Lemodn muesste den Weg ueber USAC gehen, die aber zur Bande dazugehoeren.

Anscheinend gibt es auch noch in Radsportmedien Leute von gestern.
Der Journalist Daniel McMahon ist nach eigenen Angaben aufgrund seines Interview-Artikels mit Doping- und UCI-Gegner Paul Kimmage beim Bicycling Magazine rausgeflogen. Komisch allerdings, dass der Artikel trotzdem noch online ist.

Die Redaktion entscheidet den Beitrag zu bringen und schmeisst den Autor 24h spaeter wegen des Beitrags raus.

Kokolores.

"Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche." :Lachen2:

Keine Ahnung, was in antreibt. Aber zu glauben, dass es früher besser war - und so lange sind seine Siege ja nicht her - ist in meinen Augen (wohlwollend ausgedrückt) blind.

Ich finde es immer wieder furchtbar, dass selbst Leute, bei denen der begründete "Verdacht" besteht, dass sie sauber sind / waren, mit den Dopern in einen Sack gesteckt werden. Man trifft eben nicht immer den richtigen, wenn man dann mit dem Knüppel draufhaut.

Einer, der Lemond besser kennt als wir, spricht:
ANDERSON: UCI needs new leadership

Neuer Stoff für die LeMond-Kritiker:

Heute kam raus, dass 1988 fast das gesamte Tour-de-France-Team von PDM gedopt war:
Report: seven out of eight PDM riders doped at 1988 Tour de France

LeMond war in dem Jahr bei PDM, konnte aber nicht fahren, jedenfalls nicht die Tour.
Er hat dann seinen Vertrag vorzeitig beendet und sein Anwalt nannte damals schon öffentlich als Grund dafür, dass er dort zum Gebrauch von Testosteron gedrängt werden sollte:
"I had discussions with them myself, in which I explained to them that we were not interested in using chemicals to improve performances. That is Greg's position, 100%."
Drug Use Said to Concern LeMond : Attorney Claims Dutch Team Wanted Cyclist to Try Testosterone

Der Artikel der LA Times könnte auch aus unserer Zeit sein. Wenn man das so ließt, müßte man ja nur ein paar Namen austauschen.
War also schon immer so, wird auch immer so bleiben, oder????

Interessant ist es auch sich generell die Rolle von Trek zu betrachten in der Beziehung Armstrong-Lemond.

Und sie bewegt sich doch:
UCI to seek to establish a Truth and Reconciliation Commission with WADA

Oder für die Freunde der deutschen Sprache:
UCI stimmt Wahrheitskommission und Amnestie zu

McQuaid will wohl dieses Wochenende mit WADA Chef Fahey sprechen, nachdem sie vorher mit gegenseitigen Schuldzuweisungen per Pressemitteilung beschäftigt waren.

Überraschung:
Die UCI schafft die "unabhängige" Kommission wieder ab (oder versucht es wenigstens), die ihr eigenes (der UCI) Fehlverhalten im Armstrongfall bzw. im Kampf gegen Doping insgesamt untersuchen sollte.
Stattdessen setzt sie jetzt ganz auf den "Truth and Reconciliation Process", obwohl dabei noch jede Menge unklar ist und keiner weiß, ob und wann die Sache wirklich in Gang kommt ...
https://www.uci.ch/Modules/ENews/ENe...MenuId=MTYzMDQ

Sind eigentlich Reaktionen Lemonds auf Fignons Buch bekannt?

Hab's nicht gelesen. Worauf konkret hättest Du gern eine Reaktion?

Change Cycling Now verurteilt die Abschaffung der "unabhängigen" Untersuchungskommission durch die UCI mit scharfen Worten und ruft zum Sturz der UCI-Spitze auf!
:Duell:
https://www.changecyclingnow.org/wp-...ase_290113.pdf

Das Chaos ist perfekt.
Die WADA ist entsetzt über das Verhalten der UCI:
WADA is dismayed by the press release issued by UCI yesterday, both in terms of its content and its deceit
und die aufgelöste Kommission ist besorgt:
http://www.uciic.org/press-release-29-january-2013

Bist Du eigentlich immer noch so optimistisch bzgl. der nun folgenden Nach-Armstrongs-Beiche- Ära?

http://www.rad-net.de/nachrichten/wa...u;n_28643.html

Die spanischen Gerichte wollen auf jeden Fall nur sehr beschränkt Dinge aus den Ermittlungen gegen Fuentes an die WADA herausgeben.

Meiner Meinung nach wird immer offensichtlicher, dass überhaupt kein Interesse daran besteht Doping wirklich nachhaltig zu bekämpfen.

Das öffentliche Aufeinandereinprügeln per Presseerklärung geht weiter:
UCI releases Fahey letters in response to WADA’s ‘blatant and aggressive’ untruths

Ich weiß noch nicht.
Aber ich denke, dieses katastrophale Krisenmanagement der UCI-Spitze müsste eigentlich den internen und externen Druck hin zu u.a. personellen Veränderungen erhöhen ...