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Ist modern oft zu kompliziert?
Was liest man nicht alles, was man alles machen sollte... Stabitraining, Barfußlaufen, motorische Einheiten, Intervalle (kurz-mittel-lang), Schritt- und Trittfrequenztraining (am besten mit Metronom), HIIT Einheiten, Krafttraining, LaufABC. Dann soll man noch ganz ausgeklügelt auf seine Ernährung achten und auf seine Regeneration, man braucht 10 verschiedene Paar Schuhe, davon mindestens 3 Naturaltrainer. Man muss auf der Bahn trainieren, balancespielchen Übungen auf den Fahrrad machen...
Das ganze dann für alle drei Disziplinen. Zusammengefasst: Wenn man alles berücksichtigt, muss der Tag 28h haben und auch ansonsten darf man nicht soviel am Hals haben. Nebenbei muss es natürlich alles zum Spass sein, darf nicht zu wichtig werden und man muss mal die Kirche im Dorf lassen. Tut sich da nur bei mir manchmal das Gefühl auf, dass man das Ganze inzwischen etwas verkompliziert und dabei das Wesentliche - hartes Training in der Art und Weise und in den Sportarten und den Ausführungen wie sie im WK gefordert werden - zu kurz kommt? |
aber 100% hast Du recht... außer vielleicht man ist in der Weltelite unterwegs
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wobei man:
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Ausser natürlich ihr Sponsor legt ihnen nahe das mal auszuprobieren oder wenigstens mal so zu tun wenn eine Kamera in der Nähe ist. |
jep, kann ich nur bestätigen.
ehrlich gesagt geht es mir so, dass ich (als unerfahrener dreisportler) mich desöfteren überfordert fühle zu entscheiden was jetzt wirklich wichtig ist und was nicht. |
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Aber mittlerweile lebt nunmal eine nicht grade kleine Industrie vom Sport und die muss zwingend jedes Jahr eine neue Sau durch's Dorf treiben, ebenso die einschlägigen Medien. Das kommt das dann bei raus... |
Ja, bei Dir!
Aber aber! Da ja Training für uns Liebhaber "keine Operation am offenen Herzen" (Zitat Helmut S) ist können wir das ja eher spielerisch angehen. Und das Spiel birgt ja den Lustgewinn im Entdecken und Ausprobieren von Neuem, da befriedigt man schlicht seinen Spieltrieb und lenkt sich von der harten Realität des beinharten täglichen Überlebenskampfes ab. :Cheese: Klar hätte man wohl den selben Effekt, wenn man einfach mal fest draufhaut, dann Pause macht, dann draufhaut, dann Pause, draufhauen, Pause,... Schönes Klavier, hat ganze 2 Tasten ;) Also gestern Theraband, heute Gymsticks, morgen Slingtrainer! Macht doch Spass! Nik |
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Irgendwann kommt sicher wieder mal ein Jahr, wo es "zurück zu den Wurzeln" geht. |
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Das ist absolut verständlich. Man kann nicht alles machen. Ich suche mir das raus was mir Spaß macht und lockere damit mein Training auf. Im Winter macht mir das Krafttraining Spaß und bin froh nicht bei jedem Wetter raus zu müssen und ab dem Frühjahr habe ich keine Lust mehr darauf. Ab Frühjahr gehe ich gerne auf die Bahn und baue dort Lauf ABC und Barfußlaufen ein. Ich bin offen für neues aber alles geht als arbeitender Mensch nun wirklich nicht. |
Was einem alles vorgeschlagen wird was man tun kann / soll / muss um bessere Leistungen erzielen zu können artet mittlerweile aus.
Aber man muss ja nicht alles nachmachen. Ich für mich ziehe mir die Übungen raus wo ich denke dort habe ich ne Schwäche (z.B. Krafttraining) und integriere diese in mein Training.. Alles andere lass ich weg. Wie Du richtig schreibst " trainiere was im Wettkampf gefordert wird" bringt einem am Ende des Tages am meisten und ist einfach unkompliziert. |
Auf das Beigemüse wie Stabi, Lauf ABC, Krafttraining etc. würden sicher viele verzichten.
Das ganze wird aktuell, wenn sich mit dem normalen Training die gewünschte Leistungssteigerung nicht einstellt oder man öfter verletzt ist. Wenn eine reine Umfangssteigerung nicht möglich ist oder nicht den gewünschten Effekt bringt versucht man eben an allen möglichen Schrauben zu drehen um sich zu verbessern. Vor allem wenn man nicht mit dem nötigen Talent ausgestattet ist oder die besten Jahre schon hinter einem liegen versucht man dies irgendwie zu kompensieren. |
Und ich habe schon genug Mühe mich momentan vor die Tür zu schleppen. Wenn ich dann nach der Arbeit noch überlegen würde was ich heute mache, bleibe ich wohl eher gleich auf der Couch. Also überlege ich nur ob ich schwimme, laufe oder mich aufs Rad schwinge und los gehts.
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Der/Diejenige muß erst mal die muskulären Probleme, die er sich im Alltag zuzieht durch den Sport bzw. Vorübungen zu seinem Sport wieder ausgleichen um überhaupt an seine theoretisch mögliche Leistungsfähigkeit heran zu kommen. Paradebeispiel, ein vom Büroalltag verspannter Rücken wird in Aeroposition sicher keine Höchstleistung bringen können, die von den Büro-Higheels verkürzten Waden werden die Leistungsfähigkeit der Läuferin beeinträchtigen. Und wenn man sich nicht rechtzeitig darum kümmert wird man durch Verletzungen/Überlastungsschäden dazu gebracht. Ein Profi, der sich (beinahe) nur um seinen Körper kümmern muß und dabei auch noch professionelle Unterstützung durch Masseure, Physios... erhält, und vor allem schon von Kindesbeinen an trainiert braucht im Verhältnis zur gesamten Trainingszeit sicher weniger "Beigemüse" als der Schreibtischtäter-Freizeitsportler, der womöglich erst mit 40+ auf die Idee kam, sich regelmäßig zu bewegen. |
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Ich bekomme schon die Krise wenn ich Wörter wie Stabi Training höre und bin froh, dass ich vor der Internet-Ära mit Training anfing:Lachen2:
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Ach verdammt, immer der verspannte Psoas... Nik |
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Wir Bürogummis können uns wenigstens bei der Arbeit vom Training teilweise erholen. |
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"Ist modern oft zu kompliziert?" oder sollte die Frage heißen "Sind wir oft zu kompliziert für modern?"
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Gute Frage. Auf jeden Fall kenn ich aus der Zeit wo die Leute einfach nur hart trainiert haben ohne sich Gedanken über die Sprengung ihrer Schuhe, Seiltanzen, Bouldern, Wackelbrett, GPS, Aminosäuren oder den KH-Gehalt ihrer Getränke zu machen jede Menge Leute die z.B. über 10km in Richtung 30min laufen konnten. Heute ist das ja schon fast ne Ausnahme.... Da gabs auch keine Kinesiotapes und keine Kompressionklamotten, dafür hat man bei 40min angefangen das 10km Ziel abzubauen. Ich will mich da garnicht ausnehmen. Hab ja auch den Hang dazu gerne mal was neues zu probieren und mir ne Meinung zu bilden. Aber wirklich weiter als die Leute die damals unterwegs waren kommen wir heute auch nicht ernsthaft. Was machen wir falsch, dass wir trotz lauter neuer Erkenntnisse und Möglichkeiten nicht vom Fleck kommen? |
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![]() Den ganzen Kram wie Lauf-ABC und Rumpfstabi find ich schon wichtig. Liegt vielleicht auch an der AK. |
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Das sieht heute alles anders aus. Ist doch aber klar, dass da mengenmäßig nix an der Spitze dazugekommen ist, sondern im mittleren oder hinteren Bereich des Feldes. Wenn es 1975 schon einen Bonn-Marathon gegeben hätte, wären da beim HM in der M55 vielleicht 30 Leute gestartet. Beim letzten waren es 270. Die ersten 10 wären vermutlich damals so schnell wie heute gewesen, aber es sind ne Menge unterdurchschnittliche dazugekommen, die entweder nicht talentiert genug sind oder nicht im notwendigen Umfang trainieren wollen oder können. Das ist doch aber nicht schlecht, wenn heute sehr viel mehr Leute Sport treiben, als vor 30 Jahren. |
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Mal im Halbernst: macht die viele Diskussion unsicher, was man denn wie trainieren soll, man neigt eher zum vermischen. Da kommt bestimmt viel Grütze raus. Meine alten Laufhaudegen haben ihren Plan gehabt mit ganz eigenartigen Einheiten, wie sie in Laufforen selten bis gar nicht diskuiert werden, haben 50 + Stunden/Woche gearbeitet und sind um die 2:30 Std den M. gelaufen. Denn gabs auch nicht so viel andere Hobbies und die Frauen haben zu hause gesessen und auf die Köttel aufgepaßt. Das ist inzwischen alles etwas anders. |
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vor 20-30 jahren haben wir knüppelhartes "kreistraining" gemacht.....dasselbe läuft heute unter "crossfit" und wird wunderbar neu vermarktet.
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Und "zurück zu den Wurzeln" tja, meine Rede! Im Triathlonsport wird definitiv viel zuviel Geschiss gemacht! |
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@NBer: Ja, genau. Da hat man halt einfach Kreistraining gemacht. 45s Strecksprünge auf der Weichbodenmatte, 15s Pause, 45s Sprünge auf den Kasten etc... Das wurde vorher auch nicht weitläufig diskutiert. Ich hab S. Bubka Entenwatschelgang mit ner 50kg Hantel machen sehen... heute würde man das vorher diskutieren und wegen gesundheitlicher Bedenken vermutlich sein lassen (und halt keine 6m springen). Früher war halt doch eher die einfache Variante gefragt. Da lautete die Frage maximal: gibt das Bumms in den Beinen? Ok, also machen. |
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Was ich gar nicht gut finde ist die damit ab und an einhergehende Verschiebung von Prioritäten und die Überhöhung mittelmäßiger bis schlechter oder wenig schwieriger Leistungen. Zum Beispiel - und ich sage das in vollem Bewusstsein - das reine finishen einer Langdistanz, das ich in seiner sportlichen Außenwirkung nach wie vor für völlig überschätzt halte. Oder das finishen eine Marathons in sub6h. Daher kommt vielleicht auch die "Gerngläubigkeit" mancher Neuer für das Moderne, was ihm (dem Modernen) natürlich Vorschub leistet!? Basierend auf Verunsicherung durch schiere Informationsquantität und die damit einhergehende Unmöglichkeit für weniger Erfahrene, das Wesentliche zu erkennen neigt man quasi aus "Risikomanagementgründen" dazu, denjenigen zu glauben, die recht komplexe Botschaften verbreiten. Der Vorschlag (ich vereinfache bewußt): "Geh raus und mach Sport." klingt in so einem Umfeld eher als würde er nicht zielführend sein. Was so unvorstellbar schwierig zu sein scheint, wie eine Langdistanz zu finishen, kann nicht mit einem einfachen Konzept erreicht werden. Sicherheitshalber mach ich also lieber alles mögliche mit allen möglichen Gimmicks - denkt sich der Neue. Und schon funktioniert die Welt (im kleinen Teil) so wie sie es tut. |
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Aber bei den Trias kommt es ganz besonders deutlich zum Vorschein! Tja und wenn nicht soviele Leute diesen ganzen Sch*** kaufen würden, dann gäb es auch nur die Hälfte von dem Kram! |
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Was mir auf'n Keks geht ist einfach, dass man heute vom Start weg scheint's Top Material braucht. - ohne Tria-Bike keine VD (ok, keine MD oder LD) - ohne optimale Laufschuh wird kein Meter gelaufen - ohne Pulsuhr könnte ich ja in zu hohe Pulsbereiche kommen (als ob der Körper das nicht selbst ausregeln würde) Es ist gut, dass man heute an Infos übers Training einfach übers Netz dran kommt, aber das sind nur Tips oder allgemeine Erkenntnisse, die auch mich nicht passen müssen. Meine ersten Laufschuh hab ich gekriegt, als ich schon mindestens 2 Jahre im Verein war. Die Entscheidung war auch einfach: Addidas Achill oder Sao Paulo (die 'n 10er billiger waren), Brütting wäre die Alternative gewesen, aber dafür war erst später Geld da. Hab grad gesehen, dass es den Achill wieder gibt und jetzt auch noch in rot!?! Genauso die Sache mit dem Pulsmesser: Es könnte ja mal sein, dass ich den Arbeitspuls verlasse. Ja, wie soll ich denn dann schneller werden und wie soll ich denn so ein Körpergefühl entwickeln. Wir sind auf der Bahn 75-er, 80-er oder 85-er Runden gelaufen. Vor 4 Jahren hab ich meine Pulsuhr wieder weggeschmissen und verlass mich auch mein Gefühl. Will ja schließlich Plätze und Zeiten laufen und keinen Puls. GPS seh ich 'n bisschen anders. Da seh ich, ob ich schnell genug war und genug getan habe. Da haben wir zwar 'n Schnitt geschätzt und hochgerechnet, aber je nach Topographie kann ein GPS doch helfen. |
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