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Was können wir vom Hawaii- Sieger 2012 "Pete Jacobs" für´s Training lernen...?
Nach einigen sympathischen Interview´s und gelesenen Artikel´n zu Pete Jacobs frage ich mich, was hat der Hawaii Sieger besser gemacht als die Anderen?
Ich hörte von Arne in der Hawaii-Nacht von Lauftraining auf dem Laufband für eine Saison...aus anderen Quellen das 2 Tage Radfahren hintereinander und jeweils mehr als 100 km, mag er gar nicht und scheint es auch nicht zu machen... Hmmm, was ist dran an dieser Lockerheit? Es scheint mir aber schon so, dass Pete Jacobs einiges anders macht als die anderen Profis. Oder ist es sein überragendes Talent? Ich glaube ja immer noch, 20% Talent und 80% harter Trainigsfleiß....:) Was sagt Ihr dazu? |
Dazu hat er gesagt das er triathlet ist weil er kein bock auf mehr wie 3x Schwimmen die woche hat und zu weich war 5x die woche in Frühschwimmen zu gehen.
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Dazu kommt natürlich auch eine unglaubliche Motivation wenn man im Wettkampf merkt "es läuft", er war ja ab km 10 in Führung mit halbwegs komfortablem Vorsprung wo er sich in Ruhe Verpflegen konnte, kein Risiko eingehen musste zu überzocken, ... besser konnte es für ihn vermutlich gar nicht laufen. |
Ich glaube er war in dem Rnnen einfach der, der eine solide Leistung ohne Schwächen abliefern konnte und bei dem am Wenigsten schief gegangen ist. Bzgl. Training: Klar, jeder trainiert das, was für ihn am besten Wirkung zeigt. Heisst aber nicht, dass man Trainingeinheiten einfach nachmachen kann und so automatisch besser wird.
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Da außer Chrissie Wellington niemand alle seine Rennen gewinnt, kann man ganz hervorragend ständig jemand anderem hinterlaufen, denn in dem Moment hat der ja wohl alles richtig gemacht ;).
Diesmal war halt Pete Jacobs an der Reihe ... |
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Jacobs - der Beweis, dass es um Trainingsqualität und nicht um Trainingsquantität geht. Da scheinbar niemand sonst so wenig zu machen scheint wie er, gehe ich davon aus, dass er genau die richtige individuelle Trainingsrezeptur für sich gefunden hat. Und ich bin mir sicher: die Kopie seiner Strategie führt bei anderen nicht zu gleichem oder ähnlichem Erfolg.
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Ich hatte das Vergnuegen in Busselton mit Pete und einige Freunden Essen zu gehen (sehr netter normaler Typ, quasselt auch nicht dauernd von Triathlon obwohl wir fast nur Triathleten waren), einfach sympatisch und normal. Er war am naechsten Morgen mit uns Schwimmen, nee, stimmt gar nicht, ihm war's zu kalt, er stand auf dem Pier:Lachanfall: und hat ein paar Tips gegeben (die waren fuer mich als "im hinteren Mittelfeld schwimmend" nicht brauchbar:Lachen2: ). Er scheint einfach Spass an der Sache zu haben und wie schon gesagt wurde Qualitaet statt Quantitaet geht bei ihm voll auf. Er sagte auch, dass er aus seiner Verletztung gelernt haette nicht einfach immer nur zu "keulen" sondern auch mal auf den Koerper zu hoeren und weniger/nichts zu machen...
Ich glaube Pete Jacobs wuerde ueberall als der perfekt Schwiegersohn durchgehen, mir waere er ein bisschen zu nett;) ... |
Da es in diesem Thread darum gehen soll, was wir Agegrouper (und nicht die Profis) vom frischgebackenen Hawaiisieger lernen können: Fallt nicht auf die Vermutung rein, der Trainingsumfang sei nicht wichtig. Denn wir Amateure befinden uns fast in allen Fällen in einem Bereich, in dem man durch die Erhöhung der Trainingsumfänge sehr zuverlässig bessere Wettkampfergebnisse bekommt.
Wer schon länger auf der Langstrecke trainiert, kommt erst bei 25-28 Wochenstunden an eine Grenze, jenseits derer man durch eine weitere Erhöhung der Umfänge nicht besser wird, sondern je nach Einzelfall durch eine Verbesserung er Grundschnelligkeiten. Grüße, Arne |
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Ich glaube es geht nicht um ein grundsätzlich "Weniger dafür wertvoller". Sondern einfach um den Mut, mal was zu streichen, wenn man das Gefühl hat, dass es zuviel wird und nix mehr bringt.
Du hast aber sicherlich recht, Arne. Irgendwer hat in seiner Signatur (ich glaub Duafüxin) stehen: Wer Vollzeit arbeitet kann gar nicht zuviel trainieren. Aber als Familienväter und-mütter mit teilweise durchwegs fordernden und stressigen Jobs kommt man wohl auch mal an den Punkt, wo selbst bei unseren geringen Trainingspensen der Overallstress-Score (;) ) einfach zu viel wird und so manches Training entweder nicht in der gesollten Qualität stattfindet oder das Fass zum überlaufen bringt. Ich spür das gerade in der Build-Phase, wo jede einzelne Einheit ihren Wert hat. Solange alles im Grundlagenbereich stattfinden ists leichter (da ist dann ja auch meist noch genug Zeit um sich von Trainingsübermut zu erholen) Es geht ihm glaub ich um die Balance, für uns Liebhaber genauso wie für den Profitriathleten. Nik |
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Trotzdem ist das Motto "weniger ist mehr" bei AK-Athleten auf der Langdistanz in fast allen Fällen falsch. Weniger ist weniger, mehr ist mehr.
Wer nicht genug Zeit zum Training hat, und das dürfte für fast alle von uns gelten, muss sich freilich fragen, wie man mit dem Defizit an Kilometern am besten umgeht. Grüße, Arne |
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Ein AK-Athlet mit 12 oder 15 Wochenstunden wird den Marathon in einer Langdistanz nicht zwangsläufig schneller laufen, wenn er seine 10k-Bestzeit verbessert. Denn vor allem seine Ausdauerfähigkeiten richten darüber, was er von dieser Schnelligkeit nachher auf der Langdistanz umsetzen kann. Grüße, Arne |
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Was man nicht übersehen darf: Die hohen Trainingsumfänge zielen auf eine Verbesserung des Fettstoffwechsels und eine Ökonomisierung beim Wettkampftempo, das im GA1-Bereich liegt. Das kann man nicht wirklich ersetzen durch kürzere, dafür aber intensive Trainingsformen, die schwerpunktmäßig den KH-Stoffwechsel trainieren. Grüße, Arne |
Mensch Arne,
nimm mir doch nicht alle Illusionen. Mit Umfängen hab ich's nicht geschaft und mit Qualität soll's auch nicht gehen... Gruß vom ehemals "schnellen alten Sack" Nabenschalter |
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Nein. Ich meinte mit "gerade" in "eben dieser" Phase, also je nach Grundlage 14-6 Wochen vor den wichtigen WKs. Und wenn wir schon von Phasen reden. @Arne: sollten wir da nicht unterscheiden, wann die Qualität für den Durchschnitts-AKler dann doch mehr Bedeutung erhält und wann die Quantität? Nik |
Grundsätzlich lehne ich Pauschalaussagen wie "mehr ist mehr" oder "weniger ist mehr" ab. Ja, es gibt ein paar Regeln, die es zu beachten gilt (Technik vor Schnelligkeit vor Kraft vor Ausdauer). Was mir viel entscheidender vorkommt, ist es, die für mich an diesem Tag für mein gewähltes Ziel am besten geeignete Trainingseinheit in maximal möglicher Qualität zu absolvieren.
Wieviele Einheiten werden nur aus dem Grund gemacht, weil sie im "Plan" stehen? Ohne Rücksicht auf Verluste, die sich dann irgendwann in fehlender geistiger (oder wenns besser gefällt, mentaler) Frische und Stärke zurück melden und genau dann, wenn mann es am wenigsten brauchen kann, im Wettkampf. Wie oft hört man nach einem wenig bis nicht zufriedenstellenden Wettkampf, ich war müde im Kopf? Ja, ich denke eine gewiße Trainingsmotivation ist unabdingbar, aber unreflektiertes km-Schrubben bringt gerade die AK-Athleten nur halb ins Ziel. |
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Hallo,
also können wir von Pete Jacobs für das Training eigentlich nur die Lockerheit lernen. Das finde ich ja auch gar nicht so schlecht. Es klingt halt immer verlockend für uns zeitgestresste Altersklassen Sportler, wenn einer Hawaii gewinnt und angeblich wenig trainiert. Andererseits ist es für uns ja auch nicht richtig einfach nur Grundlage zu trainieren. Aber es leuchtet sogar mir ein, wenn ich die Grundlage nicht habe kann ich die Geschwindigkeit nicht durchhalten. Auch bei 10 Stunden pro Woche (ja ist wirklich wenig) muss ich ab und an mal schnell laufen, schwimme und radfahren. Sonst bewege ich mich doch immer nur in meinem Trott und es passiert gar nix ausser das ich die Grundlagenausdauer aufbaue. Oder? Ein anderes berümtes Zitat sagt doch "wer stagniert verliert" In meiner knapp bemessenen Zeit muss ich ganz besonders auf die Qualität achten. Das bedeutet im Training auch sich nicht selbst zu belügen. Ich denke da an die Radausfahrt in der Gruppe oder das Schwimmtraining. Wenn ich z.B. 4 Stunden im Windschatten rumfahre oder nur mit Paddles und Badboje unterwegs bin werde ich mich nicht so sehr verbessern als wenn ich vorne fahre und viel Technik schwimme. Und diese halbherzigen Trainingseinheiten kennen wir doch alle. Viele Grüße Wolfgang |
Ohne jetzt auf lockerbaumeln Bezug zu nehmen: Meistens stellt man bei Leuten, die mit sehr wenig Training sehr gute Ergebnisse erzielen, fest, dass sie das ein- oder andere Trainingslager nicht mit einrechnen, die faule Zeit der Offseason mit einbeziehen, Stundenzahlen schönrechnen, die "locker geschaffte Quali" mit Müh und Not und viel Glück erreicht haben, viele Lebenskilometer haben, großes Talent haben, im Rennen gelutscht haben.
Wunder sind selten. Grüße, Arne |
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Mit 1x Schwimmen, 2x Laufen und 2x Radeln pro Woche im Schnitt schafft es keiner nach Hawaii, niemals. Ich bin 100% bei Arne: Miles make Champions Natürlich darf die Qualität nicht fehlen aber ohne Umfang keine Qualität, weil man diese nämlich gar nicht verkraften würde. In diesem Forum gibt es ca. 9000 registrierte Nutzer, ich wette dass höchstens 0,5% zu denen gehören, die mit 10h Umfang eine Langdistanz unter 10h schaffen. Von den 0,5% haben wahrscheinlich 90% eine sportliche Vergangenheit im Ausdauerbereich, der Rest hat Talent (oder Glück oder beides) |
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Unter Trainingsqualität wird ja vor allem das verstanden, was niksfiadi auch schon angedeutet hat: eine individuell sinnvolle Balance aus Be- und Entlastung. Klingt banal, ist es aber nicht, weil jeder etwas anders tickt und es deshalb selten eine passende allgemeingültige Rezeptur gibt, wie ja am Beispiel Jacobs deutlich wird. Natürlich, das versteht sich von selbst, sind gewisse Umfänge absolut erforderlich. Aber wer weiß, bis zu welchem allgemeingültigen Maß. Es gibt z.B Studien im Nachwuchsleistungssport, die belegen, dass höhere Umfänge nicht zwangsläufig korrelieren mit Erfolgen. Im Vergleich international erfolgreicher Athleten mit national erfolgreichen Athleten wurde sogar festgestellt, dass die international erfolgreichen Athleten lediglich im Kompensationsbereich höhere Umfänge machen (was andererseits auch auf mehr Intensitäten hindeuten könnte). Ich finde, dass gerade wir von Jacobs lernen können. Aber nicht im Sinne von "der macht weniger als die anderen, also mach ich das jetzt auch", sondern Im Sinne von: "Versuch Dein individuell stimmiges Trainingsrezept zu finden, was zu Dir am besten passt und mit dem Du mit Deinen Ressourcen am schnellsten wirst". Es ist eine Aufforderung weiter zu experimentieren. Grüße, J. |
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in meiner konsequentsten trainingsphase, die mehr oder weniger ohne intervalle oder tempoläufe stattfand, konnte ich meine aerobe schwelle innerhalb eines halben jahres von 4,15m/s auf 4,45m/s hochdrücken. allerdings eben immer hart an der aeroben schwelle und im übergangsbereich gearbeitet, also im training kaum mal langsamer gewesen, als marathonwettkampftempo. Zitat:
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Der Mann sollte unbedingt ins Studio eingeladen werden...;) |
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Und dafuer den Hawaiisieger als Beispiel zu nehmen ist unsinnig. Wenn der mal fuenfe gerade sein liess, dann kamen dabei halt 29 statt 32 Wochenstunden raus und eine der vier harten Einheiten wurde gestrichen. Es gibt halt auch unter Profis Typen die jeden Tag 6-8 Stunden runterspulen. Da kommt man sich mit ein bisschen weniger schon faul vor. |
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hab ich ja gar nicht bestritten |
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:) Darauf läuft es ja hinaus: Sich selbst richtig einzuschätzen und dann auch dementsprechend zu trainieren. Experimentieren ist da nicht ausgeschlossen. Ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll. Ich weiß nur, wenn ich halbherzig mein Training abliefere werde ich nicht besser. Nach Pete Jacobs schaue ich weniger, aber nach den Leuten im Verein die einen (oder 3-4) Ticken schneller sind, da schaue ich mal wie oft die was so machen. Grüße Wolfgang |
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Ich bin ein grosser Fan von "Weniger ist manchmal mehr" oder "Quantität vor Qualität".
Ich habe damit mit meiner begrenzt verfügbaren Zeit in den letzten 10 Jahre mehr erreicht, als nur mit Quantität. Ich denke, 20h pro Woche in einem zu langsamen Grundtempo herumeiern bringt weniger, als 10h im richtigen Grundtempo. Genau da sehe ich die Schwierigkeit von uns Amateuren ohne teure Personaltrainer das richtige Grundtempo zu finden. Da muss man über längere Zeit mal was riskieren und schauen, ob man das Grundtempo auch über eine längere Zeit verkraftet. Da kann schon mal eine ganze Saison draufgehen. |
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Darum die eigentliche Frage: macht es nun in den 10h mehr Sinn 35 Schnitt statt 30 Schnitt zu fahren? Zitat:
Viell ist das alles auch so individuell wie die Innenfarbe von Unterhosen... Aber OT. Nik |
Genau...das wird mir bei einem langen Lauf richtig bewusst, wenn ich es mit einem Profi vergleiche. Wenn ich z.B. meinen 3 Std. Lauf sagen wir mal im 5er Schnitt machen würde, hätte der Profi ja weit mehr als die Marathonstrecke hinter sich gebracht (in seinem Tempo). Ich glaube das machen die wenigsten. Und somit machen einige evtl. Ihren langen Lauf nur in 2 oder 2,5 Std.?!
Beim radeln könnte es ja ähnlich sein?! Obwohl es da ja nicht so auf die Gelenke geht... Zitat:
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Ich glaube nicht, dass es darum geht, mit einem höheren Tempo mehr KM zu erreichen, sondern die Grundschnelligkeit zu verbessern.
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