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Kunde beim Jobcenter?
Nach der tödlichen Messerattacke eines Arbeitslosen gegen eine Angestellte eines Jobcenters, sprechen die Medien und Politiker ständig davon, dass er dort Kunde gewesen wäre. Meine Definition des Begriffes Kunde sieht irgendwie anders aus als z.B. das hier.
Wenn ich irgendwo Kunde werde, dann such ich mir das selber aus. Kunde beim Jobcenter sucht sich niemand selber aus. Ich werde auch nicht Kunde in einer Justizvollzugsanstalt. Was ist das wieder für ein Volksverdummungsgewäsch? :Nee: |
Duden sagt:
1) jemand, der [regelmäßig] eine Ware kauft oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt [und daher in dem Geschäft, in der Firma bekannt ist] 2a) (Gaunersprache) Landstreicher 2b) (umgangssprachlich, oft abwertend) Kerl, Bursche |
"Kunde" passt doch, denn:
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Beschreibt doch recht gut die Erwartungshaltung von Langzeitarbeitslosen wie Arno Dübel: "Ich hab' Interesse an eurem Produkt (nicht etwa an Arbeit, sondern an Hartz IV), bedient mich mal von vorne bis hinten" |
Klischee-Alarm. :Huhu:
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die arbeitsämter verstehen sich als dienstleister, nicht als verwalter. und demenstprechend sind die inanspruchnehmer dann kunden.
ob das der realität entspricht (dienstleister statt verwalter) steht auf einem ganz anderen blatt. im arbeitsamt wird zb auch höchsten wert darauf gelegt, das man nicht "arbeitslos" ist, sondern nur "arbeitsuchend", auch wenns am ende aufs selbe hinausläuft. |
Ich bin Selbstständig, hatte auch schon mal auftragslose Zeiten und hab mich selbst dagegen entschieden zum Arbeitsamt zu gehen... scheinbar kann man sich das doch aussuchen ? oder wurde der Mann mit der vorgehaltenen Pistole in das Gebäude gezwungen ?
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vielleicht ist nicht ganz klar, dass heutzutage ein normalverdiener keine rücklagen bilden kann, von denen er monatelang zehren kann...... |
Wenn Ihr schon auf den Wörtern rumreitet, dann ist Arbeitsamt auch nicht mehr aktuell.. Das heißt schon ne ganze Weile "Agentur für Arbeit" ;)
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Da kann ich Dir nur zustimmen! |
Für Bier und Chips ist es zu früh, ich werde aber sehr interessiert hier mitlesen.
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und wieso soll triathlon abhängig von der finanziellen situation sein? ich fahre zb ein 1993 gekauftes 11,7kg schweres stahlrad. auch damit kann man triathlon machen. aber manche definieren sich halt nur übers material, nicht über die leistung.....es sei ihnen zugestanden. |
Wenn nicht "Kunde", was dann? Klient? Mandant? oder einfach Arbeitssuchender/Arbeitsloser?
Ich denke, der Begriff "Kunde" ist neutral und ist sicher auch gewählt worden, um (auf beiden Seiten) Berührungsängste und Vorurteile abzubauen. Der Jobberater arbeitet sicher lieber für "Kunden" als für "Arbeitslose", und dem Arbeitssuchenden fällt es vermutlich auch leichter als "Kunde" aufzutreten wie als "Bittsteller". Matthias |
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insofern sind die arbeitsämter eben wirklich nur dienstleister und sollten eben auch dementsprechend auftreten. |
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Und diese Situation nutzen leider viele Mitarbeiter aus in dem sie ihre Machtspielchen treiben, a là "Ich sitz am längeren Hebel als Du". Würde ich als Bankkunde so behandelt werden, könnte ich die Bank wechseln, als Kunde eines Jobcenters kann ich das nicht und bin von der Gunst des MA abhängig. |
Sehr interessantes Thema. Ich hab im weiteren Sinne beruflich mit solchen Situationen zu tun. Ich bin mal gespannt was hier dazu noch kommt und wie sich das für Außenstehende "anfühlt". Also "Kunde" in Verbindung mit "öffentlicher Verwaltung".
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Deshalb finde ich den Begriff "Kunde" nicht so falsch gewählt, weil er vielleicht auch in den Köpfen zu einem Umdenken führen kann. Wie ich schon geschrieben hab: Der Mitarbeiter arbeitet sicher lieber mit Kunden und dem Arbeitssuchenden fällt es sicher auch leichter auf's Amt zu gehen, wenn er schon als solcher bezeichnet wird. Mir würde jetzt auch Anhieb auch kein anderer neutraler Begriff einfallen. Matthias |
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+1 War auch irritiert über die Bezeichnung "Kunde". Ob die der Definition nach passt oder nicht, ist dabei zweitrangig. |
Was ist falsch an dem Begriff arbeitslos? Wenn ich keine Arbeit habe, dann bin ich das eben. Ohne Arbeit. Und ich möchte gerne wieder welche. Und bis ich neue Arbeit habe, nehme ich mein gesetzlich garantiertes Recht in Anspruch, indem ich Arbeitslosengeld einfordere. Und ich nehme weiterhin in Anspruch, dass die Mitarbeiter des Jobcenters mir dabei helfen, eine neue Arbeit zu finden. Denn nur dafür sitzen sie da und werden von mir und allen anderen dafür bezahlt.
Das sind die einfachen Fakten. Das es auf beiden Seiten Ausreißer gibt, die sich daneben benehmen, ist ohne Frage. Und das es dabei zu Eskalationen kommt, ist nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass es bei manchen um die nackte Exzistenz geht. Das muss man auch nicht schönreden. Es wäre im Gegenteil wünschenswert, wenn man offen und direkt darüber diskutieren würde. Und was man dagegen machen kann. Wir werden nie wieder Vollbeschäftigung haben. Das ist illusorisch. Wir sollten lieber darüber nachdenken, wie wir diejenigen abfangen, die im Regen stehen bleiben, ohne ihnen das Gefühl zu vermittlen, sie wären unnützer Abschaum der Gesellschaft. |
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Zurück zum Thema, es ging um den Begriff "Kunde", der mich zugegeben am Anfang auch irritiert hat. Aber nochmal die Frage: Welcher Begriff wäre sonst passender? Matthias |
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Bericht aus den Eingeweiden der Arbeitsagentur Zitat:
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Ein Kunde möchte eine DL kaufen, das möchte ein AL nicht. Er hat dafür schon Leistung in Form von AL-Versicherung abgeleistet. Das Arbeitsamt verwaltet diese Leistungen, um sie dann wenn sie benötigt werden, wieder an den AL/AS zurückzuführen. |
Dann bin ich auch kein Kunde meiner (Hausrat-, Haftpflicht-, Rechtsschutz-)Versicherung. Da will ich schließlich auch nur im Leistungsfall die mir zustehende Leistung zurückgeführt haben, für die ich vorher schon meine Leistung in Form von Versicherungsbeiträgen erbracht habe.
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Als AL kann ich das nicht. Ich zahle das ein was der Gesetzgeber verlangt, der setzt auch die Sätze fest, die ich im Falle einer AL bekomme. Punkt Aus. |
Was ich im konkreten Fall widerlich/völlig unpassend find, sind solche Schlagzeilen
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Die Sätze stehen da auch ziemlich fest, die kann ich aber trotzdem aussuchen. |
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Ey, die nehm ich nicht, die bezahl ich und verlang dafür ggf. ne Gegenleistung; als Kundin :Lachen2: |
Immerhin hat die Agentur für Arbeit ja auch eine kostenpflichtige Kunden-Hotline, "Service-Rufnummer", sogar mit richtiger minutenlanger Warteschleife; ist tatsächlich ne 180er Nummer.
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Ich bin zum Beispiel Kunde bei der GEZ und sehr zufrieden, vor allem mit dem Vorabendprogramm der Öffentlich-Rechtlichen. Wie wäre denn Patient für die Arbeitslosen? Die müssen da ja allerhand leiden und aushalten. Was die Vollbeschäftigung angeht: m.W. haben wir die in unserem Landkreis fast (2,0% Arbeitslose waren's neulich). Der Rest hat keinen Bock zu arbeiten; ist also quasi nicht arbeitssuchend, nur -los. Die Jobcenter hier klagen entsprechend über fehlende Kundschaft ;) |
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Faulenzer! Arbeitsscheuer! Tagedieb! ............ |
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Komisch, gerade bevor ich den Fred wieder geöffnet hab, hab ich gedacht, ob sich die meisten hier denn wohl als Kunden der GEZ sehen würden ;) Ist man auch Kunde einer Kirche? Die bezahlt man ja auch und bekommt bestimmt auch Leistungen zurück. Abba ich mach jetzt Urlaub und überlege warum ich als Kunde vom Wettergott wieder soviel Glück habe :cool: |
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Hmmm...
Darf ich mal darauf hinweisen, das Jobcenter normalerweise Leistungen nach SGB II machen? Mit Versicherung hat das nichts zu tun. Das ist Grundsicherung. Ich habe in den letzten 15 Jahren mit beiden Seiten zu tun gehabt und mein Fazit ist: Nicht alle sind arbeitswillig. Hüben wie drüben. Imho würde man mit einer schlichten Schließung der Agentur vielen Menschen 'Leid' ersparen. Meine Behauptung ist, würde man mit einer Kernmannschaft bei Antrag auf Grundsicherung stumpf 500€/m auszahlen, käme man deutlich billiger und besser davon als jetzt. |
Und was sollte mit diesen 500€ alles begleichen (können)? :confused:
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mit 500 euro grundeinkommen und ein bischen dazuarbeiten würde man also auch über die runden kommen. |
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Nur weil mancher Mensch zu bequem ist, Frechheit! |
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