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Organspende post mortem
die Aufdeckung der Skandale in den letzten Tagen im Umkreis der Organspende, beeinflussen Die Euch/wuerden die Euch beeinflussen - ich wuerde mal gerne eine Diskussion lostreten (weil mir da etwas unklar ist, aber das mag an mir liegen)
m. |
also post mortem ist mir egal, was mit mir bzw meinen organen passiert.
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Also vielleicht iss noch gar nedd wirklich 'post mortem', wennse dir die Organe entreissen...:Cheese: Edith hat grad noch den Artikel in der TAZ gefunden... |
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Bisher hielt ich Organspende für eine tolle Sache. Der "Skandal" kümmert mich nicht, aber dadurch habe ich mich mit dem Thema noch mal beschäftigt. Ergebnis: ich habe meinen Ausweis weggeworfen und meine Frau gebeten, dasselbe zu tun. Sie ist zu demselben Ergebnis gekommen.
Der wichtigste Grund: laienhaft dachte ich, dass tot immer tot ist. Allerdings darf man für die Organspende 'nur' hirntot sein, das Herz muss noch schlagen. Wenn es wirklich hart auf hart kommt, möchte ich mich in Ruhe verabschieden und ohne Druck so lange dabei bleiben, wie *ich* möchte - und nicht so lange, wie der Arzt es erlaubt. Hier gibt es einen offenen Brief, den man als Organspender vielleicht mal gelesen haben sollte. |
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Ich habe meinen Ausweis noch. Bei dem Skandal ging es ja auch nicht um die Spender, sondern um Bevorzugung bei Empfängern. Natürlich finde ich das nicht gut, ändert meine Meinung, ob ich spenden möchte, aber nicht. Auch die ungerechter Weise bevorzugten Empfänger hatten die Organe sicher dringend nötig. Und dass man als Spender "nur" hirntot sein muss, ist mir durchaus klar. Das ist ja das Problem an der Geschichte. Nicht jeder Tote kommt automatisch als Spender in Frage. Problematischer ist natürlich, wenn bei der Feststellung des Hirntots geschlampt wird. Wenn man da jetzt kalte Füße bekommt und es sich als potenzieller Spender anders überlegt, kann ich das durchaus nachvollziehen. Meine Einstellung ändert es aber nicht. Wenn ich in einer solchen Situation wäre, würd ich doch vermutlich, wenn auch nicht hirntot, dann doch zumindest nicht unversehrt wieder aufwachen. Und bevor ich noch 3 Jahre im Koma dahinvegetier, können sie auch gleich meine Organe sinnvoll weiterverwenden. Darüber hinaus hoffe ich natürlich, dass solche Skandale die Ausnahme bleiben und in der großen Mehrheit der Fälle der Hirntot ordentlich und von 2 unabhängigen Ärzten festgestellt sowie die Organe "gerecht" (was das auch immer bedeutet) verteilt werden. |
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oder die tiefere Tasche. ich glaube nicht das da immer nur medizinische Indikation der Grund war nicht über den regulären Weg die Organe zu vergeben |
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Ich habe auch weniger ein Problem damit, meine Organe zu spenden als damit, dass irgendjemand damit noch Profit macht. Und ich persönlich halte das Gros der Ärzte durchaus für korrupter als Politiker. Auch aus der Erfahrung, die ich in ein paar Jahren Arbeit für ein Pharmaunternehmen sammeln konnte.
Wenn irgendwann mal geklärt ist, dass die Leute meine Organe bekommen, die sie am dringendsten benötigen und nicht die, die am meisten zahlen können, dann bin ich dabei. Wenn ich mir das vorstelle, dass da Graf Rotz von woauchimmer Organe bekommt, ein Prof. Dr. Dr. Handauf sich den xten Porsche verdient und dafür Lieschen Müller den Löffel abgeben muss, dann kommts mir echt hoch. Dann lieber keine Spender und wir sind zumindest an dieser Stelle alle gleich. |
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Der offene Brief von oben ist übrigens von einer christlichen Organisation, so weit ich das sehen kann. Auf der Seite findet man z.B. auch "Wie können Ärzte und Christen jetzt helfen?", von daher genieße ich sowas immer mit Vorsicht. edith hat kurz den Namen der Verfasserin gegoogelt: Zitat:
Kathspace, als Antwort auf MySpace? Ich lach mich schlapp :Holzhammer: :Cheese: |
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Aber das ist genau die Kernaussage in dem oben verlinkten "offenen Brief". Dass irgendwo ja irgendwie doch noch Bewusstsein in einem Hirntoten sein könnte oder der Arzt einfach bei der Diagnose nicht sorgfältig genug war. Wobei sich mir ehrlich gesagt nicht wirklich erschließt, wie man da Interpretationsspielraum hat. Kein EEG heißt nunmal "weg", oder mache ich mir das zu einfach? :confused: |
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0-Linien EEG kannst Du auch bei tiefer Narkose haben oder auch bei einem gewöhnlichen Koma. Zitat:
Wenn also nun die Diagnose Hirntod (und das ist aufwendig!)gestellt wird, ist da nichts mehr was wieder "zurückkommen" könnte. Wenn jemand tot ist, ist er schliesslich auch nicht irgendwie irgendwo noch ein bißchen lebendig. Ausserdem: "Die klinischen Kriterien zum Nachweis des unumkehrbaren Ausfalls der Hirnfunktion müssen in der Bundesrepublik Deutschland zu verschiedenen Zeitpunkten von verschiedenen Ärzten, die nach den Kriterien der Bundesärztekammer über „eine mehrjährige Erfahrung in der Intensivbehandlung von Patienten mit schweren Hirnschädigungen“ verfügen müssen, bestätigt werden, um den Hirntod zweifelsfrei festzustellen. Sollen dem Patienten nach der Feststellung Organe entnommen werden, so muss die Feststellung des Hirntods durch Ärzte erfolgen, die nicht an der Organentnahme oder der Transplantation beteiligt sind." Noch viel mehr objektivieren kann man das wohl nicht. Dieser "offene Brief" führt noch dazu schlicht falsche Fakten und Arbeitsabläufe an und führt so zu einer unnötigen Emotionalisierung einer Debatte, die wie so vieles vor Allem auf sachlicher Ebene geführt werden sollte. |
Frankenstein lässt grüßen.
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Wie gesagt, das war nicht meine Ansicht, sondern die kurze Zusammenfassung des obigen Briefs.
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Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen und die Objektivierung der Debatte! :) Meinen Organspendeausweis werde ich jetzt noch besseren Gewissens behalten :cool: |
Wenn mehr Leute einen Spenderausweis hätten, gäbe es die Organknappheit nicht, die die Ursache der letzten Aufreger ist. Ich habe meinen Ausweis und behalte ihn. (Wer meine Leber kriegt, hat sowieso verschissen).
Edith sagt mir gerade, dass die letzte Aussage prima zu meinem Profilbild passt :-D |
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Hast du meinen Link von oben gelesen? |
Ich habe ihn gelesen, v.a. den ergänzenden Bericht ganz unten:
" ...bei dem einem unstreitig hirntoten Spender Organe entnommen wurde, obwohl zwar zwei Protokolle über den Hirntod existierten und dies allen Beteiligten bekannt war, allerdings nur eines davon vorlag." Also wurde - so wie sich mir das darstellt - das 2. Protokoll ganz einfach verschlampt, so what? Bei dem Stress den das KH-Personal tagtäglich aushalten muss kein Wunder. Hauptsache, es ist niemand zu schaden gekommen und die Sache ist aufgekommen und hat (positive wie ich hoffe) Konsequenzen. |
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Bin und bleibe seit 20 Jahren Organspender und da wird auch der Skandal oder sonstiges was dran ändern.
Von mir aus könnten sie auch in der Uni an mir üben... Hirntot oder nicht... der Kram berührt mich auch nicht, wenn die Zeit gekommen ist und die können noch was verwenden dann nur zu . |
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Monopolstellungen sind in so einem sensiblen Feld bei mangelnder Kontrolle natuerlich abzulehnen. |
Zitat:
Aber was kann der Mensch mit Niereninsuffizienz dafür, der dringend eine Spenderniere braucht? Oder spendest du dann deine Organe bei einer anderen Institution? Das einzige, was hier vermutlich helfen wird, ist, andere Leute zu informieren und für das Thema zu sensibilisieren oder Unterschriftenaktionen etc., damit das alles besser und vor allem unabhängiger kontrolliert werden kann. Aber jetzt einfach zu sagen "Das will ich nicht unterstützten, ich spende nicht mehr" trifft leider hauptsächlich die falschen. |
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