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-   -   Tipps gegen Angst beim Freiwasserschwimmen (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=24214)

nogood 08.07.2012 22:14

Tipps gegen Angst beim Freiwasserschwimmen
 
Hi Sportler,

heute das erste mal im See gewesen mit Neo+Schwimmbrille. Muss zugeben, dass ich Panik geschoben habe. Keine Ahnung warum oder wovor? Wollte eigentlich 500 Kraul machen, aber nach gut 100 Metern wegen latenter Panik und ungutem Gefühl umgedreht. Muss dazusagen, dass es nicht geholfen hat, dass ich nach dem Losschwimmen ziemlich schnell vom Kurs abgekommen bin und beim ersten mal Orientieren extra Panik bekommen hab das ich schon so "falsch" geschwommen bin.

Das schlimmste ist aber für mich, dass nach unten Sehen in das trübe Wasser mit so 50 cm bis 1m Sicht. So genau kann ich nicht sagen was los ist. Latente Panik/ungute Gefühle schleichen sich an.

Bin früher häufig in Seen schwimmen gewesen (früher als Kind/ Jugendlicher; jetzt allerdings schon 1 oder 2 Jahre gar nicht mehr).Noch nie aber mit Schwimmbrille und Kraulwasserlage für länger.

Wem ging es mal genau so, wie habt Ihr euch geholfen.
Mein Plan ist jetzt erstmal am gleichen See die komplette Strecke die ich eigentlich kraulen wollte, erstmal mit Brustschwimmen zu machen. Dann wieder Kraul zu versuchen und mal sehen ob es besser wird, außerdem jetzt häufiger an den See fahren anstatt ins Freibad. Langes Wochenende mit grillen am See etc. anfreunden mit dem Wasser und so.

Gehts noch besser? Anders? was hat euch geholfen. Welchen Mind-Set habt Ihr.

nogood
(willkommen zur etwas anderen 1st Post)

sinapur 08.07.2012 22:29

jep geht mir genauso so. meine angst ist meist das im wasser schrägt aufgestellte moniereisen sind und ich mich drauf aufspieße...
unter brücken mache ich auch immer die augen zu unterwasser, da mir da auch immer mulmig ist und ich angst habe, große fische da rumlungern zu sehen

abhilfe kann man schaffen, in dem man zu zweit schwimmt, und man hinter her schwimmt. je öfter man nun die strecke schwimmt umso besser wirds.

frimipiso 08.07.2012 23:03

Mir geht es ähnlich. Meine ersten Freiwasserversuche dieses Jahr waren absolut katastrophal: atemnot im Neo, Panik, keine Sicht usw.

Ich habe mir dieses Buch hier angeschafft, in dem viele mentale Tricks stehen, wie man die Panik überwindet:

http://www.amazon.de/Fearless-Swimmi...1778751&sr=8-1

Ich bin hier in München zum Training mit dem Neo in ein Naturschwimmbad gegangen, da ich keine Zeit oder Traute hatte, regelmässig im See zu trainieren. Hier ist das Wasser auch trübe und die Temperatur etwas kälter als im normalen Freibad. Das was für mich so wie Freiwasser light. Wenn das Bad leer war, bin ich diagonal geschwommen, damit ich das orientieren lerne.

Dann war vor ein paar Wochen mein erster Triathlon mit Schwimmen im See und ich hatte keine Probleme. Wichtig war für mich vor allem das Einschwimmen und das "Anfreunden" mit dem See. Ich bin extra etwas tiefer untergetaucht und habe länger die Luft angehalten. Das hat für den Kopf beim echten Schwimmen geholfen.

Das genannte Buch fand' ich wirklich gut.

Gruss,

Jens

neonhelm 08.07.2012 23:08

Mir hilft in mulmigen Situationen immer, mich voll und ganz auf meinen Zug zu konzentrieren..

stevo 09.07.2012 00:55

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 773723)
Mir hilft in mulmigen Situationen immer, mich voll und ganz auf meinen Zug zu konzentrieren..

... dabei hält man sich noch vor Augen, dass dieser eine Zug der letzte gewesen sein könnte und bleibt dabei ganz entspannt, so dass kein Platz mehr für die Angst übrig bleibt.

aims 09.07.2012 09:48

Ich bin zwei mal im Wettkampf in eine Stresssituation reingerutsch. Im Training eigentlich keine Probleme gehabt. Dabei dann Probleme mit der Atmung bekommen und geglaubt der Neo presst meinen Brustkorb ein. Konnte den Kopf nicht mehr unter Wasser halten. Dann 100-200m schön gemütlich Rückenschwimmen gemacht und in den Himmel geschaut und mich wieder beruhig. Dannach war die Welt wieder in Ordnung und habe zuende gekrault.

Einfach oft im freien Gewässer schwimmen gehen. Man gewöhnt sich an alles.

Viele Grüße,

Nico.

Bodhi47 09.07.2012 10:00

Das von neonhelm geschriebene ist der ganz große Schlüssel dazu!
Ich hatte als Kind furchtbare Panik vor Pflanzen im See. Auch heute noch wenn ich nur zum planschen ohne Brille usw. am See bin drehe ich dennoch sofort um wenn ich merk dass da sichtbar Pflanzen unter mir sind.
Bewusst wurde mir das auch von heut auf morgen als ich ohne Vorahnung das erste mal ins Freiwasser bin. Beim ersten mal untertauchen im Wasser wird einem das so richtig bewusst.

Meine schlimmste Erfahrung war mein zweiter Triathlon (OD in Karlsfeld). Das Wasser hatte knapp über 16°C, ich keinen Neo, das Wasser glasklar und stellenweise sieht man den Grund unter einem mehr als deutlich. Da ich ohnehin mit der extremen Kälte kämpfen musste, hat dann später im See die Pflanzen unter mir nicht gerade dazu beigetragen ruhiger zu werden.

Ich hatte wirklich bedenken ob ich den Sport jemals vernünftig ausüben können würde.

"Geheilt" hat mich eine Olympische Distanz im Folgejahr in Ingolstadt. Mittlerweile war ich mit Neo ausgestattet, was mir etwas sicherheit gegeben hat. Allerdings wurde in der Früh ein Neoverbot ausgesprochen und bei der Sprintdistanz wurde einer reanimierend mit dem Boot ans Ufer gebracht. Zudem wurden mir davor schon Schauermärchen erzählt dass an diversen Stellen die Pflanzen bis an die Oberfläche wachsen. Somit war meiner Panik wieder Tür und Toren geöffnet.
Ohne Vorwarnung hat mich das von neonhelm geschriebene geheilt. Ich kam nach ca. 200-300m in einen derartigen Rythmus, dass ich mental komplett im Schwimmen versank. Den See um mich rum habe ich fast nicht wahrgenommen. Auch als die berühmte stelle kam, habe ich einfach kurz die Augen geschlossen und mich wieder voll aufs Schwimmen konzentriert. Zudem habe ich versucht immer an einer Gruppe dran zu bleiben.

Achja und nochwas zu meinem Horror Erlebnis in karlsfeld: Bei meinem zweiten Start habe ich der "Angst" sogar ins Auge geschaut, und hab mir die pflanzen während dem Schwimmen mal genauer angeschaut und festgestellt dass die gar nicht so schlimm ausschauen. ;-)

Also immer schön konzentrieren und nie vergessen, auch eine Weltklasseschwimmerin wie Britta Steffen hat Angst: Angst vor Wasser ;-)

Grüße

Troedelliese 09.07.2012 10:17

Im Freiwasser finde ich super, dass man sich, im Gegensatz zum Schwimmbad, in der Natur vorwärts bewegen kann, über und unter Wasser alles Mögliche beobachten kann und dabei fast schwerelos auf dem/im Wasser treibt. Negative Gedanken oder Ängste (ok, für eine Asthmatikerin ist das evtl. ein wenig blauüugig oder gar blond) hatte ich dabei noch nie, vielleicht ist das der Schlüssel.
Schau auf die Felder und Wiesen entlang Deiner Schwimmstrecke. Wenn das Wasser klar ist, kannst Du unter Dir Fische beobachten, (aber bitte nicht hinterherschwimmen. Die schwimmen irgendwann einen Bogen und Deine Trainingskollegen lachen Dich aus, weil Du mit ihnen, der Schwarmintelligenz folgend, in die falsche Richtung geschwommen bist). Stell Dir vor, Du bist in einem Boot irgendwo in einem Urlaubsland und schaust Dir über und unter der Wasseroberflache die Umgebung an.
Denk einfach an angenehme Dinge und mach Dir keinen Stress um Schwimmzeiten.

chris.fall 09.07.2012 12:05

Moin,

da ich damit im WK *nie* Probleme hatte, war es bei mir wohl nur ein leichter Fall, aber verstehen kann ich dieses ungute Gefühl ganz gut. Mir hat es sehr geholfen, mir klar zu machen, wovor ich eigentlich Angst habe, und mir das dann über den Verstand zu ziehen: Es gibt *keinen* Killerwels im Heidbergsee! Ein Übriges hat es bei mir getan *viel* Schwimmen (im Becken) zu trainieren. Das hat Selbstvertrauen und Sicherheit gegeben. Mittlerweile habe ich da keine Probleme mehr. Ganz im Gegenteil, ich schwimme sehr gerne im Freiwasser.


Viele Grüße,

Christian

dmnk 09.07.2012 12:46

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 773869)
Es gibt *keinen* Killerwels im Heidbergsee!

Doch, den gibt es! Schon seit über 30 Jahren! Der frisst Enten und auch ganze Schwäne! ;)


Und zum Thema: Gegen diese Atembeklemmung und Schwimmpanik hilft es, das Gesicht vor dem Schwimmen abzukühlen, dann bleibt dieser "Reflex" aus.
(Gibt's hier irgendwo auch nen ganzen Thread zu...)

chris.fall 09.07.2012 13:30

Zitat:

Zitat von dmnk (Beitrag 773883)
Doch, (...)

Ich kann Dich nicht hören! LA LA LA LA LA LA LA LA LA LA LA LA...
;)

Jimmi 09.07.2012 13:34

Erst mal ans Ufer setzen und mit dem See anfreunden. Kann ruhig einen Moment dauern. Innerlich ruhig werden.

trianov 09.07.2012 14:37

Dieses Thema passt gerade genau. Gestern war Freiwasserschwimmen mit Neo beim Triathlon angesagt. Obwohl ich mittlerweile die 500m gut schaffe, ging gestern gar nichts. Ich hatte riesen Probleme mit der Atmung. Es ging einfach nicht, obwohl ich keine (bewusste) Angst habe. Immer wieder musste ich brusteln und wurde durch gereicht. Im Freibad gibt diese Probleme nicht. Auch mit Neo war ich schon im Freibad und es ging.

schnodo 09.07.2012 14:43

Das Fearless Swimming Buch finde ich auch hilfreich. Wenn man die ganzen Tips ausprobiert, hat man überhaupt keine Zeit mehr, irgendeine Form von Beklemmung zu empfinden. :)

Ich persönlich fand den Ansatz der langsamen Gewöhnung und Ablenkung brauchbar. Nicht versuchen, gleich möglichst lange durchzuschwimmen, sondern zuerstmal ein wenig rumpaddeln, sich umschauen, dann vielleicht mal ein wenig schwimmen, dabei die Züge zählen, dann wieder eine Pause machen, schauen, wo man ist. Was ich auch gerne tue, ist die Augen zu schliessen. Nicht unbedingt, weil ich Angst habe, etwas unangenehmes zu sehen, sondern weil ich es entspannend finde. Außerdem kann man dabei gut üben, geradeaus zu schwimmen.
Und so habe ich nach und nach mich über 20, 30 usw. Züge am Stück zu dem Punkt vorgetastet wo ich mit dem Zählen durcheinander kam. Und ab da war es eigentlich okay...

Zumindest so lange bis ich dann meinen ersten Triathlonstart erlebt habe. ;)

BunteSocke 09.07.2012 14:57

Vielen Dank für dieses Thema...

Auch ich habe vor einigen Tagen, nachdem ich mich mal ganz mutig für meine erste Sprint-Distanz angemeldet habe, meine erste Freiwasser-Einheit absolviert...

Meine zunächst schlimmste Befürchtung, dass mir das Wasser viiiel zu kalt ist, stellte sich im Nachhinein als eher kleinstes Problem dar (insbesondere, als ich gesehen habe, wie unzählige ältere Damen, ohne mit der Wimper zu zucken," in die Fluten" gekletter sind).

Auch meine größten Probleme waren, dass man zum Einen keinen Meter weit schauen konnte, zum Anderen bzw. auch dadurch bedingt, ich völlig orientierungslos war und ausserdem ich überhaupt nicht Kraulen konnte!!! Nach max. 10 hektischen Zügen war ich total am Ende und bin schnaufend und fluchend auf Brustschwimmen umgestiegen :(
Warum das? Vermutlich weil ich bei ruhigen Schwimmbewegungen überhaupt nicht das Gefühl hatte vorwärts zu kommen (der Teich ist natürlich recht deutlich größer, als das 25m Becken, in dem ich sonst schwimme, deswegen!?) und jeder Versuch schneller zu werden, ist dann eben kläglichst gescheitert.

So gut so schön, ich werde diesen Thread interessiert weiter verfolgen und nächste Woche ganz motiviert einen neuen Freiwasser-Badeteich-Schwimmversuch starten.

Auch von mir also vielen Dank für alle Tipps :Blumen:

frimipiso 09.07.2012 15:20

Was mir noch zur Atemnot einfällt: Mir ging es bei meinen ersten Neoversuchen (auch im Schwimmbad) immer so, dass ich durch den Neo den Eindruck hatte, nicht richtig Luft zu bekommen wegen des Drucks auf den Brustkorb.

Ich habe dann versucht, einfach weniger Sauerstoff zu verbrauchen, indem ich meinen Beinschlag reduziert oder komplett ausgeschaltet habe. Das geht mit meinem 2XU Neo sehr gut, denn der hat einen Auftrieb, dass ich mich ein Korken auf dem Wasser fühle. Also meine Strategie bei Atemnot: Beinschlag aus solange man sich schlecht fühlt und wieder einsetzen, wenn es besser wird. Das ist natürlich keine Strategie für Bestzeiten, aber man "überlebt".

sutje 09.07.2012 16:58

Ja, zur Schnappatmung gibt es einen ganzen Thread mit vielen nützlichen Tipps, zu finden unter dem Stichwort 'Schnappatmung', weiß leider nicht, wie ich das hier verlinken kann, vielleicht so: http://www.triathlon-szene.de/forum/...ad.php?t=23403 :confused: . Ich habe den damals initiiert und habe jetzt überhaupt gar keine Probleme mehr mit dem Freiwasser (was nicht heißt, dass das immer so bleibt, da bin ich Realist).

Ich habe vor wenigen Wochen ein Testschwimmen im Freiwasser mitgemacht und ich war begeistert, wie ruhig und mit wie viel Vergnügen ich die 1500m schwimmen konnte. War ein Testschwimmen in Norderstedt, incl. Massenstarts mit einigen Dutzend Schwimmern (wer wollte). Was mir gegen die Schnappatmung und die Beklemmungen am besten geholfen hat:

- Ins Wasser atmen, erstmal am Ufer, ohne überhaupt zu schwimmen. Dabei versuchen, das hektische Atmen bewusst zu unterdrücken und ruhig und langsam ausatmen.
- Dabei mit den Händen spielen, testen, wie weit kann ich im Wasser wirklich sehen.
- Badekappe gegen die Kälte am Kopf tragen
- Viel Schwimmen, wer weiß, dass er weite Strecken schwimmen kann und sich sicher und selbstverständlich im Becken bewegt, kann das besser ins Freiwasser umsetzen
- gerade die ersten Züge auf die Technik konzentrieren, den Kopf zum Atmen am Anfang lieber zu weit raus drehen. Einen kräftigen Schluck Wasser und einen Hustenanfall kann man in der Situation nicht brauchen.
- Schwimmen mit geschlossenen Augen üben

Ich weiß, gerade der letzte Tipp ist nicht immer zu realisieren, aber wenn Platz beim Training da ist, dann hilft das wirklich. Ich habe dabei immer die Augen beim Atmen geöffnet und dann zugemacht, wenn ich das Gesicht ins Wasser gedreht habe. Immer nur ein paar Züge zwischendurch, ich will ja nicht mit anderen zusammenstoßen oder in den Beckenrand beißen :Cheese: Ist am Anfang eine Überwindung, hilft aber gut als Gewöhnung an trübes Wasser.

Ich glaube, diese Beklemmungen sind das Resultat von vielen verschiedenen ungewohnten Bedingungen, die man im Training so nicht hat. Wenn man im Training zumindest einige dieser Bedingungen isoliert üben kann, dann gewinnt man Sicherheit und fühlt sich im Freiwasser besser, weil man das alles schon kennt (So ging es mir jedenfalls).

@bunteSocke Wie schnell oder langsam ich schwimme, ist auf den ersten Metern eigentlich egal. Solange du gut atmen kannst und oben bleibst, ist alles gut. Dann den eigenen Schwimm-Rhythmus finden und los geht's, steigern kann man immer noch. Und wenn alle anderen dann schon weg sind: Umso besser, dann hat man seine Ruhe und kann sich auf sich selbst konzentrieren. Und ganz sicher den einen oder anderen, der beim Start zuviel wollte, später noch überholen. Und richtig schnell schwimmen kriegen wir später noch :Cheese:

Grüße, sutje :Huhu:

racefish 09.07.2012 17:03

Nicht aufgeben! Dranbleiben!
 
Bei mir hat geholfen, einfach eine Zeit lang keine Wettkämpfe im Freiwasser geschwommen bin.
Danach bin ich im Wettkampf immer ganz außen, den längsten Weg geschwommen.
Ursprünglich hatte ich bei meinem allerersten See-Triathlon Schlingfplanzenkontakt mit anschließender Panik und hasse es seit dem in Berührung mit "was auch immer" zu kommen.

Beim "Alleine-Schwimmen" am Rand des Pulks konnte ich die Panikanfälle auch leichter wieder kontrollieren (Brustschwimmen, oder auf den Rücken legen).
Mir hat auch das Schwimmen im Fluss geholfen, da ich die Gewissheit hatte, nie mehr als 5-10m vom Ufer entfernt zu sein, für den Fall, dass gar nichts mehr geht. Da war zum ersten Mal kein Anflug von Panik mehr und ich hatte mich beinahe wohl gefühlt.
Ich denke wichtig ist das zu tun, was einem Sicherheit gibt! Sei es zum Training im Badebereich keine 3m vom Ufer entfernt zu schwimmen oder im Zweifel die Veranstaltung gnadenlos abzubrechen. Raus aus dem Wasser und Ende der Vorstellung. Hab ich auch schon gemacht.

Von Jahr zu Jahr ging es besser! Die Sicherheit kam und bei Rückfällen konnte ich schneller und effektiver wieder runter kommen. Aber es braucht Geduld.

Nachwievor habe ich es am Liebsten, wenn unter mir Kacheln und die blaue Linie sind und spätestens alle 50m eine Wand zum Wenden kommt...:Cheese:

BunteSocke 09.07.2012 17:11

Zitat:

Zitat von sutje (Beitrag 774001)

@bunteSocke Wie schnell oder langsam ich schwimme, ist auf den ersten Metern eigentlich egal. Solange du gut atmen kannst und oben bleibst, ist alles gut. Dann den eigenen Schwimm-Rhythmus finden und los geht's, steigern kann man immer noch. Und wenn alle anderen dann schon weg sind: Umso besser, dann hat man seine Ruhe und kann sich auf sich selbst konzentrieren. Und ganz sicher den einen oder anderen, der beim Start zuviel wollte, später noch überholen. Und richtig schnell schwimmen kriegen wir später noch :Cheese:

Grüße, sutje :Huhu:

Das sagt sich alles so leicht!!! Aber wenn ich im Schwimmbecken schon gelegentliche Probleme mir halbwegs regelmäßiger Atmung habe, ist es natürlich im Freiwasser zwischen Algen, gefühlt gruselig unendlicher Weite und auch ansonsten echt ungewohnten und nicht gerade angenehmeren Bedingungen nicht einfacher...

Ja, aber wir arbeiten ja dran :Cheese:

... und wenn schon alles problemlos klappen würde, wäre ja kein Potential mehr für Verbesserungen, gell :Lachanfall:

In diesem Sinne,

LG

Campeon 09.07.2012 17:22

Zitat:

Zitat von sinapur (Beitrag 773704)
abhilfe kann man schaffen, in dem man zu zweit schwimmt, und man hinter her schwimmt. je öfter man nun die strecke schwimmt umso besser wirds.

Und du meinst, wenn man zu zweit ist, dann beißt der Fisch nicht?:Lachanfall:

Nee, aber mal im Ernst, in aller Regel schwimmen doch die meisten in Süßwasserseen, da gibts weder Haie, Muränen, Barrakudas, giftige Seeschlangen oder sonst irgendwelche angriffslustigen Schuppentiere.

Da beißt nichts!!!

Aber generell sollte man, wenn man schon Angst hat, niemals alleine schwimmen.
Und einfach üben, üben, üben!

Die Angst vergeht, denn es gibt keinen Grund ängstlich zu sein!

Ich selbst schwimme sehr oft im Mittelmeer, aber da gibts auch nichts gefährliches und die paar Quallen machen den Bock nicht fett!

In Malaysia und in Südafrika wars auch nicht schlimm, obwohl es da richtig gefährliche Schwimmvertreter geben kann.

Also dranbleiben und so oft wie es geht ins Freiwasser, es gibt nix geileres!!!

BunteSocke 09.07.2012 20:18

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 774012)
... , es gibt nix geileres!!!

Ich würde mich freuen, wenn ich das auch irgendwann behaupten kann :-((

Radrausch 10.07.2012 02:25

irgendwer ist doch im raum köln mal gegen eine aufsteigende wasserleiche geschwommen. oder ist das nur so eine geschichte?

FidoDido 10.07.2012 07:02

Ich muss sagen, dass es mir sehr wenig Probleme bereitet, wenn die Sicht komplett trüb ist - dann sieht man halt einfach gar nix.

Ein bisschen unwohl wird mir nur, wenn ich sehe, wie einzelne Algenstränge senkrecht aus diesem "Grünalgennebel" hervor ragen, das sieht irgendwie bedrohlich aus, auch wenn das total irrational ist. Ich schwimme dann meist ein paar Züge schneller, um schnell drüber weg zu sein :Cheese:

Vor Fischen oder so habe ich keine Angst. Dort, wo ich immer schwimmen gehe, gibt es sogar so dicke Karpfen, die ganze Brötchen am Stück (!) fressen

Wenn einer von denen mal an der Oberfläche lang schwimmt, sieht das aus wie eine kleine Haiflosse, die heraus ragt - harmlos sind die trotzdem, ich bin von denen nur beeindruckt. Da habe ich schon eher Angst vor Schwanenattacken.

Allerdings gilt in der Natur eigentlich fast immer: wenn du andere in Ruhe lässt, lassen sie dich auch in Ruhe.

sutje 10.07.2012 11:18

Zitat:

Zitat von Radrausch (Beitrag 774235)
irgendwer ist doch im raum köln mal gegen eine aufsteigende wasserleiche geschwommen. oder ist das nur so eine geschichte?

Solange sie nicht beißt... :Cheese:

Wolfgang L. 10.07.2012 16:50

Zitat:

Zitat von Radrausch (Beitrag 774235)
irgendwer ist doch im raum köln mal gegen eine aufsteigende wasserleiche geschwommen. oder ist das nur so eine geschichte?

die hatte sogar noch den Neo an.

BunteSocke 11.07.2012 10:39

http://www.spiegel.de/panorama/klaus...-a-843458.html

:(

Aber das könnte doch beissen, oder...

Dieda 11.07.2012 10:58

Die Freiwasserpanik kenn ich. Darum habe ich in diesem Jahr den "Tümpeltreff" ins Leben gerufen. Wenn ich nicht allein bin, ist alle viel einfacher. Mir hilft aber auch ein MP3-Player im Freiwasser-die gibts ja in wasserdicht.
Aber egal, was ich mache, wenn ich allein im See bin, kommt immer mal wieder ein mulmiges Gefühl, was sich bis leichte Panik steigern kann-daran ändert sich bei mir vermutlich nix mehr. :Maso:

:Huhu:

aims 11.07.2012 11:35

Zitat:

Zitat von Radrausch (Beitrag 774235)
irgendwer ist doch im raum köln mal gegen eine aufsteigende wasserleiche geschwommen. oder ist das nur so eine geschichte?

Mir laufen die Tränen vor Lachen :Lachanfall:

Sollte das eine Konfrontationtherapie werden???

Dieda 11.07.2012 12:02

Für eine gerartige Therapie hätte ich auch was beizusteuern:

Blutegel (zum Glück nicht an meinem Fuß), beim Schwimmen einen toten Karpfen "umarmt", eine Schwan-Attacke, eine Schlange im Wasser...

Alles passiert in dieser Saison :Cheese:

:Huhu:

tribar 11.07.2012 14:42

Im Moment kommen hier eher Argumente GEGEN Freiwasserschwimmen :Nee:

Vielleicht hätte weiter vorne schon ein Warnhinweis kommen müssen, weiterlesen auf eigene Gefahr oder so :Cheese:

KernelPanic 11.07.2012 14:47

Zitat:

Zitat von BunteSocke (Beitrag 775044)
Aber das könnte doch beissen, oder...

Ah, erst jetzt ist wirklich Sommer.

Aivlys 11.07.2012 14:49

Hi,

hier ist ja schon quasi alles geschrieben worden, aber ich erzähle einfach mal wie ich an meiner Panik im Freiwasser gearbeitet habe ... immer noch arbeite.

Angefangen habe ich mit Tri 2010, damals habe ich auch das Kraueln gelernt. Habe mir recht schnell einen Neo gekauft und bin mit zwei Freunden in Köln auf der Reagttabaha schwimmen gewesen, weil ich damals noch nicht gut schwimmen konnt, habe ich Flossenangzogen um bei denen mithalten zu können.

2010-2011 bin ich immer direkt hinter den Freunden hergeschwommen und habe dennen auf die Füße gehauen, wenn dass nicht klappte bekam ich Panik und bin raus aus dem Wasser... konnte nicht alleine sein oder das Gefühl haben nicht mit zu kommen.

Im Fühli gibt es Welse, recht große, die man ab und an auch schon mal sieht, am Rand ... für mich nicht gerade prickelnd, habe mich dann mit den Fischchen beschäftigt und beschlossen, die haben mehr Angst vor mir und die können mir eh nichts tun.

Aber das ist nicht mein größtes Problem, meines sind die Pflanzen, ich ekelige mich so vor den Pflanzen, dass ich regelmäßig Panikatacken bekam.
In mir unbekannten Gewässern kann ich im Prinzip nicht schwimmen (außer bei WK) da pocht sofort das Herz wie wild.
Reicht eigenlich schon, wenn ich die unter mir sehe :Nee:

Aber es wird mit jedem Mal besser, mittlerweile bin ich sogar notgedrungen einmal alleine im Fühlingersee schwimmen gewesen, und ja ich habe mich zwei, drei mal fies erschreckt, aber ich habe mein Programm schwimmen können (2,5km). :Cheese:

Gestern war ich dann bei der Swimnight, die findet zwar auch im Fühlingersee statt, aber nicht auf der Reagttabahn, die so tief ist, dass du keine Pflanzen sehen kannst, sondern im Strandbad ... da sind ganz furchtbar viele ekelige Pflanzen zu sehen, erst Runde, boar ich höhr gleich wieder auf, Augen nur beim Atmen und orientieren offen, bloß nicht nach unten gucken ... in der vierten Runde war es dann zwar immer noch nicht wirklich toll über die Pflanzen zu schwimmen, aber viel, viel besser als beim ersten Mal und ich habe mir die in Ruhe angeguckt ... immer noch eklig, was da so in dem Tümpel wächst.

Das aber, wäre vor einem Jahr für mich so nicht möglich gewesen, es wird halt mit jedem mal besser, und man darf solchen Ängsten nicht aus dem Weg gehen, weil es eigentlich ja nichts zum fürchten gibt ... wenn der Kopf halt nicht wäre.

Bei mir sehe ich die Entwicklung, ich schwimme immer besser, dadurch fühle ich mich im Freiwasser auch immer sicherer, und ja Pflanzen bleiben fies, ... Fische sind glücklicherweise nicht so das Problem.

Und die Freunde, die sich von mir zwei Jahre lang haben auf die Füße hauen lassen, mich an den Rand gebracht haben, wenn ich mal wieder Panik schob, waren besonders wichtig.

Für mich kann ich sagen, immer weiter, immer weiter und immer besser :cool:

malihini 11.07.2012 14:58

Vielleicht hilft manchmal auch, in Gedanken Filmzitate durchzugehen:
"Fische sind Freunde..." usw. :Cheese:
Komisch, für Pflanzen fällt mir jetzt nur der "Kleine Horrorladen" ein ("Feed me!") :Lachanfall:.

nogood 15.07.2012 22:18

Freiwasser die Zweite
 
Moin Sportler,

heute meinen zweiten Versuch im Freiwasser gestartet und zum Glück lief es heute um Welten besser als beim ersten Mal (siehe OP).

Erstmal Danke für die vielen Erlebnisberichte und Tipps. Es hat mich beruhigt, dass es nicht nur ein Problem von mir ist. Es waren ja auch lange Antworten und sehr persönliche Einsichten dabei. Danke fürs teilen.

Für die eher ironischen Antworten etc. hmmm ich weiss auch nicht also Googlesuche ->Bilder -> "Wels" ist echt nicht zu empfehlen.
Naja was soll man machen.

So kurz zu meinem zweiten Versuch und den Unterschieden zum ersten Test.
Unterschiede die helfen das es nicht "so" schlimm ist:

-viel kleinere See
-es hat die Sonne geschienen und nicht geregnet
-es waren auch andere Personen am/im See
-man schwamm viel dichter am Ufer entlang (eher länglicher See statt rund)
-ich hatte ein paar Freunde mit, die auch geschwommen sind
-es das zweite Mal war und man schon vorgewarnt war
-ich den Tipp die Augen ab und an zu schließen benutzt hab
-durch weniger Panik war es viel einfacher geradeaus zu schwimmen


Ich denke, dass war es im großen und ganzen. Ich konnte nach den ersten Runden auch alleine ohne Problem zur Boje und zurück schwimmen, größten Teils mit Augen auf.
Atmung läuft trotzdem noch suboptimal, also nicht so gut wie im Freibad. Ich denke es liegt daran, dass ich nicht ganz so entspannt bin beim Freiwasser. Also etwas Restproblematik besteht immer noch, aber bei weitem nicht mehr so schlimm.

Also für die ersten Freiwasser-Versuche unbedingt alles so "Benutzerfreundlich" wie möglich machen. Damit es positiv verankert wird. Es hat fast Spaß gemacht!

nogood

FidoDido 16.07.2012 13:18

Zitat:

Zitat von nogood (Beitrag 777700)
Es hat fast Spaß gemacht!

Und das ist ja schlussendlich das, was zählt :)

jannjazz 16.07.2012 14:00

Ich schwimme sehr gern und viel allein im Freiwasser, mein Lieblingssee misst auf der längsten Strecke 2300m ein Weg. Boote, Luftmatratzen, Surfbretter, Angeln: alles verboten, wenn man gestartet ist, muss man auch rüber. Trotzdem schaffe ich es ohne Angst und Panik, indem ich mir folgendes Szenario abspule: "Das Schiff ist gesunken, Du bist im Wasser und lebst, das Ufer ist weit, aber sichtbar. Und jetzt entscheide!" Nie ein Problem gewesen.

el_tribun 16.07.2012 14:26

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 778067)
Ich schwimme sehr gern und viel allein im Freiwasser, mein Lieblingssee misst auf der längsten Strecke 2300m ein Weg. Boote, Luftmatratzen, Surfbretter, Angeln: alles verboten, wenn man gestartet ist, muss man auch rüber. Trotzdem schaffe ich es ohne Angst und Panik, indem ich mir folgendes Szenario abspule: "Das Schiff ist gesunken, Du bist im Wasser und lebst, das Ufer ist weit, aber sichtbar. Und jetzt entscheide!" Nie ein Problem gewesen.

WIIIILLLLLSSSOOONNNNNN!!!!!!! :Cheese:

KernelPanic 16.07.2012 16:43

Zitat:

Zitat von BunteSocke (Beitrag 775044)
http://www.spiegel.de/panorama/klaus...-a-843458.html

:(

Aber das könnte doch beissen, oder...

http://www.mz-web.de/servlet/Content...=1342037442659

:Huhu:

BunteSocke 16.07.2012 18:49

Hab` ich auch gerade gelesen :o

Aber hätte ja immerhin doch sein können...

nogood 16.07.2012 22:29

dass isses
 
Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 778067)
..., indem ich mir folgendes Szenario abspule: "Das Schiff ist gesunken, Du bist im Wasser und lebst, das Ufer ist weit, aber sichtbar. Und jetzt entscheide!"...

Geiler Spruch, hat mich sofort überzeugt. Danke. Wird ab sofort mein Freiwasser-Mantra.


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