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Moralische Argumente für den Fleischkonsum
Das Lesen des so ganz netten Buches "Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?" von Berufsgutmensch Richard David Precht hat gestern abend mal wieder eine alte Wunde in meinem Weltbild aufgerissen: ich finde kein einziges gutes Argument, warum es "moralisch vertretbar ist", Tiere zu essen.
Es gibt sicher viele ernährungsspezifische Argumente, die einem mehr oder weniger einleuchten können. Es mag auch einen Haufen kulturelle Gründe für den Fleischkonsum geben. Aber wenn man mal rein vom utilitaristischen Standpunkt sagt, Glück sei erstrebenswerter als Leid, wiegt der positive Nutzen von Fleischkonsum für den einzelnen Menschen das Leid auf, das dadurch erzeugt wird? Um eines vorweg zu nehmen: ich esse unheimlich gerne Fleisch, habe zwar etliche Versuche hinter mir, Vegetarier zu werden, aber bin letztlich doch immer wieder beim Schnitzel gelandet. Nur langsam krieg' ich's moralisch nicht mehr für mich begründet. Welche Gründe machen für Euch Fleischkonsum moralisch vertretbar (oder eben auch nicht)? |
Vielleicht fällt es Dir einfacher, wenn Du weniger Fleisch isst und das Geld, das Du dadurch sparst, in Fleisch aus ökologischer Haltung investierst.
Such Dir einen Ökohof in der Nähe, meist kannst Du auch die Stallungen aufsuchen und Dir ein Bild von der Tierhaltung machen. |
Ja, da denke ich auch dran rum, guter Vorschlag. Sicher keine ultimative Lösung des Dilemmas aber ein eventuell akzeptabler Kompromiss.
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Was ist an ökologischem Fleisch besser? Auch diese Tiere müssen für dich sterben. Macht für mich keinen Unterschied.
Ich lebe seit knapp 4 Monaten fleischlos, und stelle fest, das ich noch lebe ;) Vermissen tue ich nichts. Anfangs hatte meine Frau beim Kochen etwas Probleme, aber es gibt viele Alterntiven und die schmecken genauso. Man muss sich halt mal ein bischen bemühen und im Netz stöbern, dann findet man auch was. Beim Schnitzel kommt der Geschmack eh durch die Panade und nicht durch das, was manche als "Fleisch" bezeichnen. Ich finde ja, das Fleisch mittlerweile besser in der Apotheke verkauft werden sollte. Letztens im Fernsehen eine Sendung über Ernährung gesehen, da war die Rede von 200g pro Woche - ein guter Wert, wie ich finde. Nö, mir fehlt nix. |
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Hallo Dirk, mich würde gerade brennendst interessieren, warum Du diesen Weg für Dich gewählt hast, ob es aus moralischen oder aus ernährungsphysiologischen Gründen war, und wenn zweiteres, wieso genau? Sehr gespannt auf Deine Antwort, Christian :Huhu: Edith sagt noch, sie wäre auch mit ner Verlinkung auf eine bereits abgegebene Erklärung zufrieden |
was mir halt immer auffällt, dass ich keine arbeitslosen oder geringverdiener kenne, die vegetarisch leben. haben die grundsätzlich weniger "moral", oder ist "fleischmoral" eher eine frage des geldbeutels?
das tiere fürs essen sterben müssen, ist übrigens keine erfindung des menschen. das hat die natur so eingerichtet, stichwort nahrungskette. |
Was ist an dieser Frage moralisch? Wenn es um Tierhaltung geht, dann sehe ich die Moral dieser Frage in jedem Falle auch. Wenn es um das prinzipielle Töten von Lebewesen geht, dann gibt es für mich nur eine Antwort - Darwin und die natürliche Nahrungskette.
Die Natur hat es vorgesehen, dass manche Lebewesen andere auf ihren Speiseplan haben. Der Mensch ist (zum Glück) noch immer Teil davon. |
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Und wie ist es z.B. mit Eiern und Käse - wenn man die konsumiert, bleibt die Frage, was geschieht mit den für die Produktion nötigen Nutztieren (und das sind ne Menge, vermute ich) gegen Ende ihres Lebens? Auch für Leder braucht man Tiere, deren Fleisch quasi "Nebenprodukt" ist... wie konsequent will oder muss ich sein? Dazu kommt Wild, das bei der Jagd erlegt wird, um den Bestand zu kontrollieren. Darf man also diese Tiere futtern, weil sie eh "entsorgt" werden würden? |
Was macht es eigentlich moralisch weniger verwerflich, Pflanzen zu essen? Sind die keine Lebenwesen, haben die kein Recht auf Leben?
Und bei Schnittblumen, Weihnachtsbäumen usw. kommt es ja noch schlimmer, die werden gekappt, in Wasser gestellt und sterben einen langsamen Tod und werden nicht mal gegessen. Wie sagte mein Bio-Lehrer mal? Schenkt euer Freundin doch mal nen Strauß Gänsehälse in Nährlösung und schließt Strom an ... |
- wenn wir kein Fleisch Essen würden wären wir nie von den Bäumen gekommen und wären immernoch Affen ^^.....
- Raubtiere essen auch fleisch, warum wir also nicht ? und noch eins "warum leckt sich der Hund die Eier ?" ...eben :Lachen2: |
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Die entscheidende Frage ist m.E., erzeuge ich Leid, das ich vermeiden könnte? Der Löwe kann sich schwerlich dafür entscheiden, Vegetarier zu werden. Zum einen braucht er Fleisch einfach, zum anderen ist es ihm mutmaßlich auch gar nicht bewußt, das er in der Antilope Leid auslöst. Der Mensch hingegen hat vielerlei Abstufungen zur Verfügung, von "mir wurscht ob die Viecher leiden" über "ich will das Leid der Tiere minimieren, aber nicht auf Fleischkonsum verzichten, ergo Biofleisch" bis hin zu "töten halte ich für nicht ok, ich bin Vegetarier". |
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Ich kann nicht behaupten, das ich bisher übermäßig viel Fleisch gegessen habe, muss aber gestehen, das ich da auch nicht groß nachgedacht habe. Meine Frau ist seit knapp einem Jahr fleischlos, aber nicht aus Ernährungsgründen, sondern weil sie Tierfreund ist. In dieser Eigenschaft kam sie in letzter zeit viel mit Veganern/Vegetariern zusammen und dann tauscht man sich aus. Auf peta.de gibts ja auch nette Berichte (würg) Ich habe das am Rande mitverfolgt und die Argumente dieser Menschen haben mich nach und nach überzeugt.. Worte wie "Fleischproduzenten" "industriell hergestelltes Fleisch" erzeugen bei mir Übelkeit. Und obwohl ich nicht in der Kirche bin, empfinde ich das moralisch verwerflich so mit Tieren umzugehen.Das hat auch mit nahrungskette nichts zu tun, jedenfalls nicht in dieser perversen Menge. So war es logisch, das ich mich mit meiner Frau solidarisch erklärte, als sie ganz auf Fleisch verzichtet hat. Ich mache daraus aber auch keine Show, ist meine persönliche Entscheidung. Allerdings stelle ich fest, das ähnlich wie beim Triathlon ( sorgte dafür, das ich keine Raucher und Säufer mehr in meinem Bekanntenkreis habe) nun auch das Vegetarische Einfluss auf meinen Bekanntenkreis hat. Fleischfresser sind mittlerweile keine mehr in meinem näheren Bekanntenkreis zu finden. Ernähungsphysiologisch kann ich nichts sagen, hab ich zuwenig Einblicke. Ernährung ist ja quasi wie Religion ;) Aber bevor ich Chemiefleisch esse, lass ichs lieber. Kann soviel ungesünder nicht sein. Bin ja auch kein Veganer (kommt vielleicht noch) Momentan experimentiere ich mit Brotaufstrichen - cool was es da gibt. Wer braucht da noch Wurst ;) |
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das kann, wenn es keine reine modeerscheinung ist, eigentlich nur mit der seitdem aufgekommenen massentierhaltung zusammenhängen. dann ist es aber keine frage ob fleisch ja oder nein, sondern nur eine frage der fleischproduktion. |
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Erdmännchen töten bei Essensknappheit Kinder anderer. ...vielleicht ist die Menschenmoral bei Tieren einfach nicht anwendbar... Ich finde es beispielsweise Eckelhaft das Katzen und Hunde NACKT rumlaufen !! hallo zieht ihnen Kleider an ! ...es sind Tiere, man darf sie nicht schlecht behandeln aber Jedes Tier frisst ein anderes so es den kann. |
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Schiebe ich mal auf dein Alter. |
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immernoch denke ich das den Mensch ein Raubtier ist. Und jedes Tier das in der Lage ist ein anderes zu essen tut das auch (immer mal) (ich hab sogar mal ein buch darüber gelesen :liebe053: ) |
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Die Frage ist nebenbei aber auch nicht 50 Jahre alt, die Diskussion um "Enthaltsamkeit vom Beseelten" gab es schon in der Antike, im Mittelalter war z.B. Leonardo Da Vinci aus ethischen Gründen Vegetarier. Aber Du hast insofern Recht, als das die Massentierhaltung das Thema auf eine ganz andere Ebene geholt hat. Zitat:
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Ich mag die Diskussion, und hab auch eigentlich keine Meinung dazu. Hab die gleiche disskusion auch schon von der anderen Seite geführt diskutieren macht einfach Spaß ! |
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Ok, danke für Deine Antwort... ich hab für mich persönlich herausgefunden, dass es mir mit wenig Fleisch/Fisch deutlich besser geht, rundum... deshalb fragte ich, ob Du vielleicht auch an Dir positive Auswirkungen gemerkt hättest... glg |
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Ein freund von mir meine er hätte mal ein Tier töten sollen und konnte es nicht. Daraus hat er für sich die Konsequenz gezogen das er kein Fleisch mehr isst. Diesen Gedanken fand ich so gut, logisch und zu würdigen das ich dann für mich überlegt habe ob ich es könnte. Hab mal einen fisch getötet aber das hat mir danach schon voll leid getan. Jedenfalls hab ich dann nur noch 1x die Woche Fleisch gegessen, wollte es eigentlich ganz weglassen aber war in der IM Vorbereitung und da wollt ich nix riskieren. Übern Sommer war ich dann oft zu geizig für Fleisch so hat sich das einfach ergeben. |
"Vegetarier" ist indianisch und bedeutet: "zu doof zum jagen":Lachen2: :Lachen2:
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Und ich stelle noch mal die Frage, warum es moralisch weniger verwerflich sein soll, Pflanzen zu töten als Tiere? Darüberhinaus kenne ich Vegetarier, die mir Vorhaltungen machten, dass ich Tiere esse und auch töte (als Förster), dann aber ohne mit der Wimper zu zucken, ne Mücke totschlagen oder ne Spinne an der Wand ... |
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Mahlzeit N. :Huhu: |
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bin weit von bessermenschentum entfernt. normalerweise dränge ich mich bei solchen themen auch nicht auf. nur wenn ich gefragt werde. |
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hab aber auch vorher schon gesund gegessen, die umstellung war nicht sehr groß. ist ja auch nicht mein ziel das mit "Gesundheit" zu begründen. |
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Oder jagdst du selber? Wir züchten Tiere nur zum Essen, die werden nicht frei eingefangen. Aber ich gehe nicht in die Tiefe, das mögen Fleischesser nicht gern. |
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finde ich gut. |
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hab mit mir genug zu tun ;) |
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Der Bauernsohn neben mir meint er hätte nie ein Problem gehabt die Kühe vom eigenen Hof zu essen :) |
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danke für den guten Beitrag. War klar das sowas kommt. |
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ausserdem ist der Spruch uralt. |
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