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 "Die schizophrene gesellschaftliche Haltung gegenüber Doping" Ein Ausschnitt aus dem z.T. recht provokativen Artikel: "Athleten, Opfer an Marionettenfäden und Täter zugleich, kann man besser vor sich und den grauen Hintermännern schützen, indem man sie eben aus der Grauzone ihres Dopingumfelds herauslöst. Chancengleichheit kann man auch im Doping gewähren, indem Methoden und Präparate frei, bezahlbar und in normierter Qualität auf dem Markt verfügbar sind. Als Nebeneffekt werden die großen Gewinnspannen der Physiotherapeuten, Manager, Trainer und Ärzte aus dem lukrativen Handel mit Dopingsubstanzen wegbrechen. Talente, die ohne Manipulation einen Sport als Profi ausüben wollen, schaffen es dann eben nicht mehr bis ganz nach oben." Es ruehrt sich wieder etwas im triathletischen Ententeich. Beim gleichzeitigen Titel des Blogs, wundere ich mich allerdings gerade ueber den Inhalt dieses Textes. Bis denne, Michael | 
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 Schöner Rundumschlag, stellenweise mit (IMHO berechtigtem) frustriertem Anklang. Aber Recht hat er. Solange der offensichtliche Betrug grade in unserem Sport nicht konsequent geahndet wird, braucht man sich nicht über das unsichtbare aufregen. Eins halte ich aber für einen Fehlschluß: selbst mit kontrollierter Abgabe von Dopingmitteln wird es immer noch genügend Athleten geben, die darüber hinaus probieren, was nur geht, denn wie er richtig sagt: der Sport ist Spiegelbild der Gesellschaft. Und dort wird auch mit allen Mitteln gearbeitet. | 
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 Und wenn die Chancengleichheit mit Doping gewährleistet sein soll, ist sie es auch ohne. Oder wird man dann mit "Dopingzwang" disqualifiziert, wenn sich herrausstellt, Athlet A hat vergessen Substanz C und D einzunehmen und hat sich nur A und B inkorporiert ;) ? | 
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 IMHO sollte man sich eher davon verabschieden, irgendwas auf Medaillen, Siege oder Rekorde zu geben. Denn die meisten Doper pfeifen sich den Stoff ja genau deswegen ein. | 
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 Gerade die Parallelen zur Arbeitswelt finde ich interessant. In meinem Bekanntenkreis befindet sich ein ehemaliger Balletttänzer, der mir vom Schmerzmittelgebrauch allein in seiner damaligen Zeit als Aktiver berichtet hat. Das ist schon haarsträubend anzuhören - gehört aber ganz offensichtlich zum Metier. Macht man es nicht, ist man offenbar schnell weg vom Fenster. Banal ist es natürlich auch an der Schule, wenn die Schueler sich in der Examenszeit anfangen, verschiedene Stimulanzien einzuwerfen. Gut, mehr "Training" würde bei den meisten sicher mehr helfen, gemacht wird es trotzdem. Und Kaffe trinke ich auch... Bis denne, Michael | 
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 Überwiegend kluge Gedanken von Herrn Baumgartner. Absolut richtig finde ich das Thema staatliche Förderung von Spitzensport. Diese Millionen gehören schon längst komplett gestrichen. Hierfür fehlt schon seit Jahrzehnten jedliche Rechtfertigung. M.E. stellt Spitzensport ausschließlich Unterhaltung und Show dar, die selbstverständlich privat zu finanzieren sind. | 
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 Irgendwo hab ich's gelesen: "Von 20 - 40 opfert man seine Gesundheit, um Geld zu verdienen, dass man dann von 40 - 60 dazu braucht, die verlorene Gesundheit wiederzubekommen." Ich bin mittlerweile an dem Punkt, dass es so wie's jetzt ist, nahe am Optimum ist. Es wird immer Doper geben, und es wird immer Dopingjäger geben. (Und es gibt immer Idealisten mit viel Talent und Ergeiz, die ohne illegale Mittel gewinnen können.) Für alle eine WIN WIN Situation. Der Zuschauer kann seinen Glauben auf das Gute behalten (ausser Drullse), und alle Beteiligten am Illegalen verdienen dran. (Auch die Dopingjäger) Nur derjenige, der sich zu dämlich anstellt, der wird halt erwischt und als gewissenberuhigendes Opfer präsentiert. Ab und zu braucht man soeinen, um das Rad weiterzudrehen. Meinetwegen kann's so bleiben wie's ist. Also keine Freigabe und ebenso keine Vorverurteilung. | 
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 EDIT: Ich bin gegen Freigabe - nicht das einer denkt ... | 
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 "(Und es gibt immer Idealisten mit viel Talent und Ergeiz, die ohne illegale Mittel gewinnen können.)" So ist es ja leider nicht. Gutes Doping macht bei 2 gleich talentierten Athleten im Spitzenbereich mindestens 10 Plätze aus. Zur EPO-Hochzeit war der Abstand noch größer. | 
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 Für die meisten Spitzenathleten gilt doch nur, wie kann ich die bestmögliche Leistung erzielen. Das derzeit bestehende Verbot bewirkt doch eine Zügelung des Dopings, indem nur das gedopt wird, was nicht nachweisbar ist bzw. bei prinzipiell nachweisbaren Sachen eben so, dass es nicht nachweisbar ist. Wenn diese Hemmschwelle wegfällt, dann Halejuja... | 
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 Aber wir hätten noch ein anderes Problem. Wenn sich alle unkontrolliert Wachstumshormone (noch mehr als manche heute schon) reinpfeiffen, dann wären sie irgendwann nicht mehr tauglich für die Cover unserer Triathlon Zeitschriften. Mr. Spock und Pinocchio, auf dem Titelblatt? Nee.... | 
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 Aber ich hab keine Lust mehr auf Realismus, dumm fi.. nicht nur gut, es lebt auch besser. Ich fieber lieber dem diesjährigen Hawaii Sieger entgegen, als der Wahrheit ins Auge zu blicken. | 
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 Ich kann's durchaus verstehen. :Blumen: | 
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 Denn der Realismus wäre dann (beim Wegsehen oder Freigeben): Kinder Doping im frühen Sportleralter. Die Barrieren und Hemmschwellen würden/werden noch tiefer fallen. Klar ist: Ein wirklich aufrichtiger und effektiver Anti-Dopingkampf kostet viel: a) viel Geld b) viele Medaillen (...) ;) ;) ...ob dies das gemeine Volk und dessen gemeine Politiker wollen ? Aber: Wenn dieser Kampf nicht angenommen wird - und sei dies noch so wischiwaschi wie zur Zeit - DANN, siehe oben. | 
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 Und die Realtät ist: So wie sie ist, und (im Großen Ganzen) nicht änderbar. Sprich es wird immer Menschen geben, die in den Augen anderer etwas verbotenes machen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Ohne philosophisch zu werden, aber wenn dem nicht so wäre, wären wir nicht dort wo wir jetzt sind. Was bleibt für mich (und mein Kind): so zu leben, wie's meinen Moralvorstellungen entspricht. P.S.: Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum man auf den Kampf gegen Doping soviel Wert legt, während der Kampf z.B. gegen zu schnelles Fahren, nicht ganz so wichtig ist, obwohl der viel einfacher gewonnen werden könnte. Verstehste die Doppelmoral, die uns allen innewohnt. Ich will meinen Sport sauber, meine Geliebte heimlich, meine Steuer austricksen, und meine Fahrgeschwindigkeit immer 19km/h schneller als erlaubt. | 
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 Gleichwohl nicht zielführend. Bin mir aber fast sicher, würden wir uns persönlich unterhalten (nicht via diesem Anonym Forum) - wir wären sehr dicht beieinander. Im geschriebenen Wort fehlt die Mimik und der Augenkontakt. Deshalb bleibt oft zuviel Interpretationspielraum. PS: :Huhu: Gegen zu schnelles Fahren wird wesentlich mehr Geld (Equipment und Personalkosten inkl.) ausgegeben, als gegen den Anti-Dopingkampf. Grund: Da (beim Blitzen etc.) kommt viel Geld zurück in den Staatssäckel... | 
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 Beim Doping wird dem Sport der Kern dessen genommen, was Sport und sportliches Verhalten ausmacht. Und wenn ein xy-Triathlet ohne Chance auf Platzierung oder Quali ein wenig am Lutschen ist kann das auch etwas vom Reiz des kindlichen Apfelklauens haben und muss nicht gleich Rückschlüsse auf den Character des Lutschers erlauben. Sich über Regeln hinwegsetzen ist nicht an sich falsch. Doppelmoral kann auch Sinn machen. | 
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 Fahr ich zu schnell ist's o.k., aber WEHE jemand anderes übertritt eine Verkehrsregel (drängelt mich z.B., weil ich vorschriftsmäßig fahre). Der gehört dann mindestens weggesperrt. Doppelmoral eben. Zitat: 
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 Grüße | 
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 Doping legalisieren funktioniert nicht. Man denkt immer, bei den Erwachsenen kann man das machen. So nach dem Motto: Selber schuld und die müssen Wissen auf was sie sich einlassen. Die Problematik liegt hier aber im Übergang der Juniorenkader/Perspektivkader in die A-Kader der Sportarten. Wenn die erwachsenen Sportler alle voll sind, müssen die Kinder auch dopen (gedopt werden) damit die überhaupt ne Chance auf nen Kader haben. Scheisse fällt in dem Punkt nach unten - ganz nach unten. Bis auf die Kreisauswahlen/Landesauswahlen. Kurt hat das schon geschrieben. Nur noch völlig wahnsinnige Eltern würden ihr Kind Wettkampfsport machen lassen. Das wäre der Tod des Wettkampfsports, der Tod der Olympischen Spiele, der Tod jedes organisierten Sports, das wäre eine kulturelle Verarmung unserer Gesellschaften. Das ist m.E. der echte Grund, warum man Doping nicht legalisieren darf: Es geht um die Kinder und um Sport als Teil des gesellschaftlichen Kulturguts. | 
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